1840 / 264 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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mea Ecwiaden! ued Fa ) : ai da abrt auf amprhitheatralis-

tct, ia welcchzr zu beiden Seiten der Durch} sche M “ad 2 E E Zuialicen Majesätcn sich ocfinden. 7) Die Königs-Brüctke und die D erade fins chcenfals mit Laub: und Blumen : Gewiuden von cinigen Gärtoern Ber!ins deforirt. An briden Seiten der Langeu Brücke sind dice Masien der bter licgenden Schiffe mit Wimpcln und ránen fesi geswmüdckt. : : S : Tr K Reihefolge der Empfangsfeierlihfeiten im feierli- chen Zuge nach dem Königlichen Schlosse. 8) Nachdem hre Königlichen Majestäten über Weißensee in dem Kämmereidorfe Lich- tenberg angelangt sind, bier von Deputirten der Stadt, dem Bürger- meijter Redfeld, dem Stadtrath Hollmaun, dem Stadtverordueten Beer, dem. Stadtverordneten Duncker, dem Stadtverordneten Laspey- res, cmpfangen wvrden, und nach cinigem Aufenthalte den Befehl zur Abfahrt gegeben haben, wird diese dur einen Signalschuß, so wie dur das Geläute aller Gloen der Stadt, den aufgestellten Corpo- rationcn und Junungen angezelgt. Sobald Jhre Königliche. Maje- sáten auf der Chaufïscee nach Fricdrichsfetlde, den linken Flügel der bier áufgestellten berittenen Bürger - Corps erreicht haben u erden, reitet der zu ihrer Vorstellung und Führung erwählte Stadt - Syndikus Möwes mit den ibm beigeordneten Deputirten, dem Schiächtermeister Kade, dem Braueigner Kluge, dem Kaufmann Woderb , Sr. Majestät dem Könige entgegen, weldet die Anwesenheit * des Sch!ächter-Gewerks, des Brauer-Vereius und der Kaufmannschaft von Berlin, und bittet, daß Jhre Königl. Majestäten in der Baum- Metaude an der Stadt-Gränze Sich die erste Begrüßung der Bürger- schaft gefallen lassen, demnächst aber Allergnädigst gestatten mögen, daß die berittenen Corps si an die Spige segen und Jhre Königl. Ma- jestäten nah dem Königl. Schlosse führen dürfen. 9) Die Ankunft es Allerhöchsten Herrscherpaars au der Gränze der Stadt und in der vorgedachten Rotunde wird durch einen zweiten Signalschuß angezeigt. Das Schlächter - Gewerk giebt fich hier die Ebre, Jhren Königl. Ma- jestäten durch den Schlächtermeister Schadrack ein Gedicht zu überrei- chen. 10) Nachdem die reitenden Bürger - Corps hiernächst, der erhal- tenen Erlaubniß zufolge, vorgeritten sind uud das Schlächter-Gewerk, efolgt von. dem Brauer -: Verein und der Kaufmannschaft , die Spive eingenommen hat, seyt sich der Zug in Bewegung. An dem Wagen Jhrer Majestäten reiten bis zur Stadt der Hauptführer und die ihm beizeordueten Deputirten. 11) Sobald der Zug beim Franffurter Thore angelangt if, wird durch einen dritten „Signalschuß das Zeichen gegeben , daß Jhre Königl. Majestäten die Stadt etreich haben. Hier zwischen beiden, außerhalb der Stadt errichteten Fribü- nen werden Jhre Königl. Majestäten von den städtischen Behörden empfangen und begrüßt, indem die hierzu bestimmte Deputation, be- fichend für den Magistrat aus: dem Ober - Bürgermeister Krausni, dem Stadtrath Klein, dem Stadtrath Haase, dem Stadtrath Keibel, für die Stadtveroruneten - Versammlung aus: dem Vorïcher Dessel- mann, dem Stadtverordneten Schauß 1., dem Stadtverordneten GÜüß- feldt, dem Stadtverordneten Jordan, dem Stadtverordneten Schauß 11, eem Stadtverordneten Steinmeyver, sich dem Allerhöchsten Herrscher- paare nähert und der Ober-Bürgermeister Krausuic die Aurede hält. Ein dreimaliges Lebehoch, begleitet von einem hier aufgestellten Musik - Chore schließt sich dieser Empfangs - Feierlichfeit an. 12) Der Führer der berittenen Corps hat sich inzwiscven mit den ihm beigegebenen Deputirten an die Spiye des Zuges begeben, und leitet diejen uunmehr durch dic festlich geschmückten Straßen, durch die wit Fahnen uud Emblemen gezierten Linien der Gewerke, unter Abseue- rung der Königlichen Salve, dem' fortdauernden Geläute aller Gleof- fen vou den Thürmen der Stadt, und unter Aufführung der Fest- - musik Seitens der von den Gewerken ihren Zügen beigeordneten Mu- sifchöre. 13) Der Zug begicbt sich am UAlexanderplaßze durch die bier errichteie Ehrenpforte, wo Jhre Königlichen Majesiäten dur Jung- frauen der Stadt begrüßt -werden und-die mitteisi einer Anrede, dar- zureihenden Gedichte entgegennehmen. Die Uederreichuna der Gedichte geschieht an Seine Majestät deu König durch Louise Rebfeld, Tochter des Bürgermeisters Rehfeld, begleitet durch Auguste Conrad, Auguste Ebert, Louije Háak und Emma Müller; an Jhre Wazje- stät die Königin durch Elise Klein, Tochter des Stadtraths Kicúz, in Bealeiiung von Olga Blesson, Julie Gärtner, Auguste Ravené und Pauline Wegner. Ja der Ehrenpferte befinden fi zur Leitung der in derselben bestimmten Feierlichkeit der Stadtrath de Cuvrv, der Stadtratb Conrad, der Stadtrath Gärtner, der Stadiver- ordnete Holfelder, der Stadtverordnete Appelius, kder Stadtverord- nete Bleffon, der Stadtverordnete Bühring, der Stadtverordnete Gün- ther, der Stadtverördnete Lehmann, der Stadtverordnete Müller , der Stadtverordnete von Sevdliz. 14) Nachdem der Zug sich wiederum in Bewegung geseut hat, wird er bis zum- Königl. Schlosse geführt. Auf dem Schloßplage aber, von der Langen Brüce bis nah dem Kü- nigl: Schlosse hinüber, formiren die den Zug führenden berittenen Corps fofort zwei sich ge enüberstehende Linien, so daß ihre Königl. Majesiä-

ten zwischen denselben hindurch in das Schloß einfahren können. 15) Jus- -

ischen haben auch die Gewerfschaften und Jnnungen, durch welche Ba geht, sich nah und nach vom Thore ab, so weit Jhre Königl. azesiüten mit Jhrem Gefolge bei Jhnen vorüberpasfirt sind, sih in

Zügen formirt und dem feierlichen Zuge angeschlossen. Um den Wün- chen der Gewerkschaften zu genügen, werden die ihnen aus der Mitte des Magistrats zugeordneten UAssesforen, die Führung der dem Allerhöchsten Königspaare folgenden feierlichen Gewerks - Auf- züge übernehmen. Unter dem Bortritie mehrerer Marschälle eröffnen sie diesen Zug, der aus den nachsichend näher an- egebenen Corporationeu, Gewerkschaften und Junungen, sich formirt dat und. utit seiner Spiye bis an die lange Brücte vorrücft , während die berittenen Corps auf dem Schloßplage sich wieder in Zügen , mit der Fronte nah dem Königlichen Schlosse, formirt habeu, uae das Ganze nunmehr die huldreihhe Genehmigung Sr. Majestät des Königs, bei Allerhöchsidemselben feierli vorüberzichen zu dürfen, erwartet. 16) Hiernächst defiliren die einzelnen Abtheilungen mit Musik und fliegen- den Fahnen bei Jhren Königl. Majestäten feierlich vorüber, ziehen, so- ted eun u die Allerhöchste Erlaubniß gegeben ist, durch das von des Königs Majestät zu bestimmende Portal des Königl. Schlosses über den inneren Hof desselben, nach. der Linden-Promenade zu, bis zur Friedrichsstraße, von wo aus sie sich rechts und ‘links, nach den Woh- nungen ihrer Altmeister und Anführer begeben, wo fie ihre Fahnen und Estandarten absezen, und nahdem sie Jhxen Königl. Majestäten noch- mals ein Lebehoz gebracht haben, auveinandergeben. 17) Der Aufzug der Gewerfschasten und Corporationen findet in folgender Ordnung

Q. Ame aide der Gewerke. 1. Berittene Corps. Führer.

ächter-Gewerk, eister 70, 1 Fabne, 1 Trompeter-Corps. E E 5 ahl der Braus

ahl der Kauf- Corporationen und Gewerke l ß. Die Gewerks-Affessoreu. 4) Die Schügengilde. Zahl

: 1) Das Sch i Gesellen 70, 1 F., 1 Tr. C. 2) Der Brauer-Verein.

: eigner 2c. 30, 1 F., 1 Tr. C. 3) Die Kaufmannschaft. G 100; 1 Ar. C. L

ieder 70, 3 Fahnen und Esiandarten ,

Das Ee r Gewerk. Meister 60 „3 F. u

400, 3 F. u. St., 2 Sp. F. sier 150, 1 F., 20 M.

ellen 60, 1 F.

Das Sattler -Gewerf. Meist 50, 1 F., ‘15 M.

A M. i ewerfk. Meister 36, 1 F., 9 17 Das D cister 60, 1

6. 18)

* ster 10, 1 F., 11 M., Gesellen 54, Lebrlinge 8. 23) Das Raschma-

Fr 80 Juugfeaucu zur feicrlideu Begrüäßuug Jorer i medi ret C P y ; Lehrlinge 14.

12 Musiker: .St., 2 Mi

Lebrlinge 20. 6) Das Tischler- Geseilen 600, 5 F.-u. St., 2 Sp. Das Schwarz-Nagelschmiede-Gewerk. Meister 24, 1 F. , Lehrlinge 16. 8) Das Klempner Gewerk. 40, 1 F., 10 M. Gesellen 180. Lehrlinge 18. 9) Das Pfef-

e eh Gtert Meller 18: Gestlen 16, 1f bedritgeck

St1 . ¡ier 8, 1 F. Gesellen 16,1 F. j

10) Das Stublmacher-Gew t;ier J ¿ p K len 100. i h Das Tuchmacher-Gewerk. eister 30, 1 F., 1 : R 1 Z) 1 Sp. F. 13) Das Schornsteinfeger-Gewerk. Mei- É | r 22. Lehrlinge 8. 14) Das _Knopfmacher - Ge-

16, 1 F. Gesellen Ee fa Dae E E

as : R. Ge llen 50. Lehr- L gr A de-Gewerk. Meister 22, 1 F., 10 M.

- Se Bdloert, Meister 7, 1 F. Gesellen 37. MiBas

1060 : Gesellen 330, 1 F., 1 Spf., 15 M. 22) Das Dathdecer-Gewerk. Mei-

Meisier 50, 1 F., 16 M., Gesellen 60, 1 F,, 1 Spf-, 24) Das Kupserschmiede- Gewerk. Meister 23, 1 F, 10 M. , Gesellen 60, 1 F., Lehrlinge 10. 25) Das Gürt- ler - Gewerk. Meister 26, 1 F., 12 M., Gesellen 60, „Lehr- j liuge 4. 2) Das Steiuseyer - Gewerk. Meister 8, 1 J 12 M., Gesellen 54, 4 Sp. F., Lehrlinge 6. 27) Das Klein-Böttcher-Gewerk. Meister 32, 1 F., 6 Gesellen 20, 1 F. Lehrliuge 12. W) Das Büritenmacher - Gewerk. Meiser 18. Gesellen 20. Lehrlinge 8. ; 29) Das Gelbgießer - Gewerk. Meister 20, 1 F. Gesellen 40. Lehr- linge 4, 30) Das Garnweber-Gewerk. Meister 140, 2 F u. Stk., 20 M Gesellen 150, 2 F-, 4 Sp. F., 2W M. Lehclinge 36. | §31) Das Buchbinder -Gewerk. Meister 100, F Mey Ot l F | Lehrlinge 16. 32) Das Schisfbauer-Gewerk. Meister 6, 1 F., 10 M. | Gesellen 60, 1 Sp. F. Lehrlinge 3. 33) Das Seifensieder-Gewerk. Mei- | ster 16, 1 F., 10 M. Gesellen 24. Lebrlinge 3. 34) Das Zimmer-Gewerk. Meister 35, 4 F, W M. Gesellen 500, 1 Sp. F. Lehrlinge 36. 35) Das Fischer-Gewerk. Meisiergh6, 2 F., 12 M. Geselien 16, 1 R. 36) Das Handschuhmacver - Gewttk, Meister 6, 1 F. Gesel- len 50. Lehrlinge 8. 37) Das Strumpfwirker - Gewerf._ Meis- | dex I N14 M. Gesellen V: 1 Lehrlinge 6. 38) Das Täschuer-Gewerk. Meister 6, 1 F. Gesellen 18, Lebrlinge 6. | 36) Das Seiler-Gewerk. Meister 20, 1 Gesellen 30, 1 F. Lehr- j linge 6. 40) Das Bäcker - Gewerk. Meister 95, 1 F., 23 M. G e- sellen 250, 3 F., 2 Sp. F., 20 M. 41) Das Goldschmiede - Ge- werk Meister 63, 1 F, 15 M. Gesellen 00. Lehrlinge 6, 42) Das Groß-Böttcher-Gewerk. Meister 30, 1 F., 10 M._ Gesellen i140, 1 F. 43) Das Seidenwirker-Gewerk. Meister 150, 1 F-, 2) M. Gesellen 250, 1 F., 2 Sp. F-, 16 M. Lehrlinge 30. 44) Das Schlos- ser-Gewerk. Meister 100, 6 M. Gesellen 400, 1 F., 2 Sp. F-, 2) M. Lehrlinge 18. 43) Das Steinmetz -Gewert. Meier 4, 1 #F-, 12 M. Gesellcn 80, 2 F. Lehrlinge 8. 46) Das Korbmacher-Gewerk. Mei- ster 25, 1 F., 10 M. Gesellen 80. 47) Das Lohgerber- Gewerk. Meis- ; sier 12, 12 M. Gesellen 140, 1 F, Lehrlinge 0. 48) Das Drechs- ler - Gewerf. Meister 30, 1 F., 13 M. Getellen 150, Lehrlinge 8. | 49) Das Glaser-Gewerk. Meister 54, 1 F., 12 M. Gesellen 76, 1 F." Lehrlinge 11. 50) Das Pantoffelmacher-Gewerk. Meistex 2)», Gesellen 20. 31) Das Stellmacher-Gewertk. Meister 45, 1 F., 12 M. Gesellen 140, 1 F. Lehrlinge 12. 52) Das Töpfer-Gewerk. Meisicr 30, 1 F. : 30 M. Gesellen 20, 1 F., 1 S. F. Lehrlinge 12. Es P l

Die Feierlichkeit des Tages wird mit einer allgemeinen Erleuchtung der Stadt beschlossen. Seitens der Stadt-Kommune werden besonders illuminirt und beleuchtet: das Franffurter Thor, die Ehrenpforte am | Alerander- Platze, das Berlinische Rathhaus, das Kölnische Rathbaus, das Oranienburger Thor, die Victoria auf dem Brandenburger Thore, die Königs-Brücte, die Lange Brücte. | Berlin, den 18. September 1840. A j Ober - Bürgermeister, Bürgermeister und Rath hiesiger | Königlichen Residenzien.

cher - Gewerk.

Wissenschaft, Kunst und Literacur.

Der 21. September 1440, Erinnerung an die vierhundertjährige Wiederkehr des ersten Re- gierungswechsels im Hohenzoller schen Hause. Vortrag, gehalten in der Märkischen Geschichts-Gesellschaft von Dr. Georg Wilhelm von Raumer. Berlin, 1840. 37 S. gr. 8. (Mit den Insignien des Schwa- nen Ordens.

Die A ia Geschichte hatte, als Wächterin über die That- sachen der Vergangenheit, drei große Thron - Jubelfeste auf das Jahr 1840 anzusagen: zuerst das Fest des großen Königs , welches seitdem wit nie erlebtem Antheil ist begangen worden ; der große Kurfürst wird den 1. Dezember die gebührende Verherrlichung empfangen. Beide steben dem Volks-Bewußtsepn und der historischen Erinnerung noch so nabe, daß ihre Bilder und das Gedächtuiß ihrer Thaten leicht aufge- frist werden fönnen. Minder läßt sich das von dem dritteñ De fagen, der niht weniger des Welhrauchs und der Bewunderung würs- dig ijt, der aber dur eine Reihe von vierhundert Jahren dem Auge des Betrachters etwas eutzogen worden. Auch is Kurfürst Friedrich U. vou Biographen und Historikern ganz natürlich spärlicher verherrlicht worden , und, so viel wir wissen, werden auc feinem Jubelfeste heute am 21. September überhaupt nur zwei Druckschriften huldigen : die Münz - Geschichte Kurfürst Sia des Zweiten, von Herrn Bernbard Köhne, dessen Berlinishe Münz-Geschichte vor einigen Jab- ren mit Beifall aufsgenommeu wurde, und die vorliegende Abhandlung cines Meisiers, der -auf der Domaine, die er beherrscht, mit Würden cinen Éhrenplaß behauptet. Darum genüge der Name des Verfassers und der Titel seines Buches; dem Referenten aber sey vergonnt, der Gelegenheit des Tages noch einige Worte beizufügen : | n Kurfürst Friedrich der Zweite, der Hochherzige, von seinen Zeitge- nossen (seiner Stärke oder seines Heldenmuthes wegen) Eisenzahn ge- nannt, geboren zu Tangermünde den 19. November 1413, hatte, durch väterliche Verordnung und mit Zustimmung seines älteren Bruders, Fohann's des Alchvmisteu, zum Kurfürstenthum berufen, schon als Markgraf Friedrich der Junge, zwei Jahre die Statthalterschaft ge- führt und die Lande bereist, als sein Vater, Kurfürst Friedrich 1., Mittwoch den 21. September 1440 auf deur Schlosse Cadolzburg in Fraufen starb. Er empfing die Todesbotschaft in’ Berlin, und den 20. Oftober leisteten die Prálaten und Mannen der (nachherigen) Mit- telmarf in dem Barfüßer-Kloster zu Berlin dem neuen Herrn die Hul- digung, welche derselbe in einzelnen Städten in Person annahm.

Da dieser thätige und slaatsfluge Fürst sich weniger als sein Bor- fahr den Reichsgeschäften hingab, so fonnte er die ganze Kraft den Regieruugssorgen für die eigenen Unterthanen und der BVergroßerung

Hausmacht weihen. h M Wesentlich fBrderte er die Souverainetät des Thrones dadurch, daß er die Autonomie der größeren Städte tilgte, wie sein Vater die Un- gebundenheit der Feudalherren beseitigt hatte. Eine Folge davon war, daß der Kurfürst den 31, Juli 1443 eigenhändig den Grundstein legen fonnte zu einer neuen Bürg in Köln au der Spree, und troy des Widersirebens der Einwohner dieser Stadt, welche , dariu nur eiue Zwingburg und das Grab ihrer Freiheit sahen, ward das Werk so rasch betrieben, daß die bisherige Residenz im Hohen-Haufe, (dem nachheriaen Lagerhause) in der Klosterstraße zu Berlin, im März 1451 verlassen und das neue Schloß bezogen werden fonnte; das Hohe-:Haus sammt Zubehör ward an Personen zu Lehen übergeben , welche dafür, fammt anderen Burglehnen in Berlin und Köln, durch Waffen nud durch Wachsamkeit, die Burg in Köln an der Spree im Fall der Noth vertheidigen und shügßen helfen sollten. Der noch 1431 und 1436 aber- mals erneute Märkische Städtebund löste sich nun auf und auch die Verbindung der Märkischen Städte mit der Hanse endete - eben so. Berlin und Köln aber ahneten es wohl nicht, daß die Politik der Lan- desherren sie, troy der Ungunst es N e Dis eius trafen Für-

enhauses, zu weltgeschichtliher Bedeuti vürde, °)

E E ls N O mit den.Ständen, 1467, der Enfang as

indireften Besteuerung, ist eine epochemachende Begebenheit in Sd:

fassungs-Geschichte der Mark Brandenburg, obgleich die erste A

tions-Auflage auf das Bier, Ein märkischer Groschen für die Tonne,

in d ahr 1472 fällt. :

r L este zog der Kurfürst näher an sich va ael ectatn an nen-Orden unserer Frauen-Kettenträger, 1443 me O He “e raumt Damen, um die ritterliche Ehre, Religion und qr T E. Nen) pa Vater wandte andere Mittel an, um, nah König Sigism

| das Nachfolgerecht 11 P

Von dem Deutschen Orden in Preußen erkaufte der Kurfürst (1) )

| die Neumark wieder, welche König Sigismund vor 52 Ja

ert hatte; auch wurden noch einige andere fleinere Gebiete erlangt: eine

pee S4 Beschäftigung aber gab ihm sein Verlangen nach der Nie- der-Lausig, nachdem er (1448) Theile derselben dur Vertrag gewon- nen: do mußte er sich im Gubener Frieden (1462) mit Kottbus, Peiy, Sommerfeld und noch einigen Kleinigkeiten genten lassen.

Von Kurfürst Friedrich's 11. fernsehenden politischen Blicken zeugen ganz besouders die Erbverbrüderung mit Sachsen und Hessen (1457), und das (1442) befestigte Eventualreht auf Mecfleuburg. Dér Kampf um ommern war dieses rastlosen Kurfürsten leßte

Sorge. Den 2. April 1470 übergab er seinem Bruder Albrecht Achill

| die Regierung und ging nach Franken, wo er si in Plassenburg niec-

derließ. Eine Reise ín die Böhmischen Bäder sollte feine Körperleiden i bil aber er starb in Neustadt an der Aisch den 10. Februar

| 1471; seine Leiche ward im Kioster Heilbronn beigefett.

Friedri 11. Kurfürst ist der einzige Hohenzollernsche Monarch in Braudenburg- Preußen, der wirflich die Regierung niedergelegt hat, denn Kurfürst Fohaun Sigismund hat uur die Verwaltung der Mark Brandenbúürg, nicht die Regierung aller Lande abgegeben, und König

| Friedrich Wilhelm der Erste hat feinen Vorsag nicht vollführt, so daß

der Krouprinz noch am Todestage seines Vaters in des stcrbendcn Mo-

! narchen Namen unterzeichnet hat. °)

Kurfürst Friedrich der Z'veite, welcher von seinem Vater die %?a!f

| Brandenburg mit etwa 355 D. M. Umfang und mit 188,000 Cn woh-

nern ererbt haite, hinterließ durch die Erwerbungen von Koirvous,

| Peiß, Derenburg, die Neumark, Teupig und Bärwalde, ein Gebiet von | BD. M mit 293,000 Einwohneru. Doch find diese Angaben nur

sehr ohngefähr; über die Revenüen wäre noch weniger bestimmt zu

rechen. sp Die landstindische Verfassuna, deren Elemente s\ch schon in der

Anhaltinischen Zeit, aber getrennt und vereinzelt finden, haute sich (ur-

fundlicz' im Jahre 1345 fast zur vollen Reife entwickelt; 1454 bewil: | ligten die Stet auf einem Landtage zu Brandenburg ansehnliche ' Gelder zur Einlösung der Neumark; in das Jahr 1467 fällt der mit

den Ständen verhandelte Zise - Vertraz und zu Anfange des Jahres 1470 trug der Kurfürst auf einem, na Berlin ausgeschriebenen Herren-

tage den Landständen die Gründe vor, welche ihn zur Abtretung der

egierung vermochten. L j E VSriedrich 1. bediente sich als Kurfürst, wie seine Vorfahren von

| dem ¡weiten Anhaltinischen Regenten an, des einfachen Adiers, welchem

obenzollershe Wappen (Löwe und guadrir-

räfliche und das : 1 er das burggre fa cevter aber hat er nit im Wappen hn ohn

tes Feld) hinzufügte ; ‘das

| führt, und im Titel nicht das Prädikat Princeps Elector. Sein S

ábrte- das väterliche Wappen , bis er, in Folge des Soldinschen Frie: ntg den Pommerschen Greif in sein Wappen, auch den Titel von Pommern in seinen Titel und den- Kurscepter in sein en auf- nahm: sein Wappen halte also nun fünf Felder, sein Titel  er lau- tete, eben seit 1466: Fridericus D. G. Marchio Brandenburgensis Princeps Elector Sacri Romani Imperi Archicamerarius Dux Stetti- sìis Pameraniae. i 5

A Kurfürst Friedrich 11. war mit Katharina, Prinzessin Tochter riedricys des Streitbaren von Sachsen vermählt, weiche ihu vier me geboren hat: die beiden Prinzen, Johanu und Erasmus, star- ben vor dem Vater, die beiden Prinzessinnen vermählten sich.

Der Name dieses hochverdienten Fürsten sey gesegnet "P ver: ehret! v

°) Eine Königl. Ordre an den General-Lieutenant von Marwi

in alberstadt d. d, Potsdam den 31. Mai 1740 schließt : E

da T Euch allhier zu sehen verlange, so will Jh, daß Jhr nächstens anhèro nah Potsdam fommen sollet. Jch bin Euer wohlaffectionirter König. Auf Sr. Königlichen Majesiät Befehl von Dero Kronprinzen unterschrieben Friderich.“

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 19. September. Abgang Zeitdauer Abgang | Zeitdauer von C von St. | M. M Berlin. [St.[M.]} Potédam |St.| M.

46 43 40 42 58 56

Um 62 Uhr Morgens. i 9,1 S E

Mittags... Nachmitt. Abends

Um 8 Uhr Morgens 11 Vormitt...

2 Nachmitt. .

3 009

6 Abends...

10 - v‘.

Merteorologi\he Beobachtungen. 1840. Morgens | Nachmittags Abends | Nach einmaliger 19. Sepr, ér. | S Udr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luitdru@#......- | 334 44‘“Par.| 334 ,08’‘Par.i335,10‘“‘Par. Quellwärme 8a“ R. Lufrroarme + 9,79 R. |4-15,0°9 R. 10,59 R. |Flufwärme 11/0 N, Thaupunkt... | 4+ 81° K. [—4-105° R.i+ 849 R. Bodenwärme 12,1 9 K, Dunstsärtigungj 9 vCt. 71 pEt. 85 pCt. Ausduünstung 0,028 Rb, trübe. | bezogen. 1rüve. Niederschlag 0,031 Rd, SW. S&W. SW. Wüärmewechse! 4+ 15,0 ABolkcizug - &W. | -+-1009. ‘Fageamitici: 33451‘ Par. + 11 7%... +9,00 V... 82 oCt. TW. Auswüöäürtige Börsen. Amsterdam, 16. September. : Niederl. wirkl. Schuld 503, 1g. 5%, do. 973/,. Kanz-Bill, 22"'s sv Span. 197/,. Passive. 53/4. Ausg. —. Zinsl. 6'/4. Preuss. Präm. Seh. —. Pol. —. Oesterr. Met. 101. Antwerpen, 15. September. Neue Aul. 187?/g. . Hambucg, 18. September. Bauk Act. 1520. Engl. Russ. 10334 Loudou, 5. ROPGADE 6) atiets in Cons. 39/, 873/,, Belg. 97. Neue ul. [4° V Ausg. Sch. 10; 2% HoN. 49. 59%, 9738/4. 5g Port. 811, do. 3%, —. Engl. Russ. —. Bras. / 79. Columb. 21/4. Mex. 4, Peru —. Chili —. L P oris, 15. September. Ï 5°v/, Reure fin cour. 104. 80). 3°/4 Rente fin cour, U go/° Neapl. tin cour. 93. 5%/, Span. Rente 22/4. Pasaive lg» 0

I, Wien, 15. September. ü/ ß ü ais l a

gc O 0 de 1834 138. de 1839 120, Wis Dau spiele

tag, 21. Sept. Im Opernhause: Limfonia eroica, er- ster e Aád lekter Saß, von L. van Beethoven. Hierauf; Vor hundert Jahren, Sittengemälde in 4 Akten, von E. Rau- pach. (Das illet-Verkaufs-Büreau ist heute nur bis 2 Uhr ge- öôfsnet. s Ea 22. Sept. Jm Opernhause: Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Abth, Musik von Rossini. (Herr Scharpff, vom Sradt - Theater zu Danzig: Figaro, als Gast- rolle. Dlle. Lôwe wird im 2ten Akte eine Arie aus der Oper:

Der Zweikampf, singen.)

Königs adtisches Theater. Montag, 21. ¿r Doctor Faust's Zauberkäppchen, oder:

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uftrage „die Räuberei und andere Unthat zu dámmen und auszu-

rotten.“ : ) ein sehr ergebener Herr; auch ließ

er Ch S det M r fehlen ; aber die geistliche Ge-

richtsbarfeit in rein chen Dingen beschränkte er doch (1445).

®) Verlin zählte i.

L i : f, 19) Das Brünnenmacher-Gewcr 1F., 20 M. Gesellen 450,

neider-Gewerk 1 X., Didlinge 18, 21) Das Hufschmiede-Gewerk, Meister 64, f 20 M;

feyrlinge

Bevölkerung von Berlin in allen Städten zusammen 21,500 Einw-«

1661 =6500 Einwohner; 1690 betrug die

Hopp. Musik vom Kapellmeister Hebenstreit. (Der Anfang , ser Vorstellung ist um halb 7 Uhr.) | Verantwortlicher Redacteur Arnold.

ss Gedrudt bei A. W. Hayn

Garde-Jnfanterie, von Röder, Landwehr-Brigade, von Wu{ffen, und

Königs, von Lindheim, vou Stettin.

nufakturen und des Handels giebt eine Uebersicht sammilicher Handwerker zu St. Petersburg im Jahre 1839. DEN Otrahe 9910 Meister mit 7548 Gesellen, also im Ganzen 2.508. sellèn, 49 Konditoren mit 20 G., 11 Spinuer mit 16 G., 121 WMetallarbeiter mit 342 G., 53 Töpfer mit 130 G., 36 Hutma- cher, mit 60 G, bâcker mit 130 G., 54 Eisendachdeer mit 213 G., 84 Ofen- seßer mit 189 G., 622 Schuhmacher mic 330 G., 314 Maler von Heiligenbiloern mit 550 G., mit 146 G., 27 Múbenmacher mit 19 G., #6 Kürschner mit 105 G, 200 Schmiede mit 300 G., 117 Wagenbauer mit 116 G., 151 Broncearbeiter mit 406i G., 1601 Posamentirer mit 22 G., 92 Silberarbeiter mit 349 G., 194 Feldscheerer und Pe- rüôckenmacher mit 124 G., 106 Russische Weißbrotbäcker mir 480 G., 33 Deutsche Weißbrotbäcker mit 10 G., 43 Färber mit 23 G., “66 Kesselshmiede mir 163 G., 52 Drechsler mit 60 G. 23 Kammmacher mit 32 G., 94 Tabacks: Verfertiger 23 Schorn- Denen l aa G., a Uhrmacher mit 39 48 G., 145 Tapetxen-Verfertiger mit 116 G, 110 M it T Gai i Me dinder E us 7E 400 e O aid G: s uweliere mit i27 G,, At Mie S Verscctiger mit 35 G., 42 46 vandshuhmacher, 36 Fortepiano- macher mit 4 G., 41 Schlosser mit 34 G. u. s. w.

Eriwan viele Verheerungen angerichtet. Die beschädigt worden, und viele Häuser sind eingestürzt Stadt fs nicht der einzige und uicht der Hauptsis der Erschútte- rung gewesen. Andere Städte, zum Theil in großer Badcérnun viele Kldster und Dörfer in der Ebene des Ar E y Dee erlitten haben. en auf das zwischen Weingärten, Abrikosen Z reizend gelegene Dorf Arguri gewirkte. Es soll f iner ad ganz in einen Schutthaufen verwandelt \eyn, wohl auch vielleicht durch die vom Ararat herabgestürzte Masse; denn Arauri lie “Yrade am Ausgange der tiefen, mehrere Tausend Fuß höher hin- “auf be innenden Schlucht, deren Wände fast senkrecht stechen Das sc{dne Dorf Arguri zählte 175 Familien, also ungefähr 1060 Menschen, von E keine Spur mehr ist. L es, wenn dieser greße Vulkan, der, so weit die Geschi inauf reicht, sich ganz ruhig verhalten, nun in die Rie ber S feuerspeienden h

“5 Paris, 16. Sept. Die Befestigungs- Aubeiten werden die MAE Mocde beginnen und mit der größten Thätigkeit fortgesct 20 Lieues Umfang haken.

Dié Herberge im Walde. Posse mit Gesang in 3 Akten, von Fe

leacnheit seiner Reise nach Alexandrien den Auftrag erhalten Mehmed Ali um jeden Preis zu ciner pass Byry

Allgemeine

Vreußische Staats-Zeitung.

h O e ee A E R R

Nuti. Nachr.

Rus! a2, Pol. St. Petersb. stadt: Erddeben des Ararat. reonfyr,- Paris. Oriemal. Ange!egenh. bef über Louis Napoteou's Attentat. Prozez der Lafarge.

Börse (die Fonds sleigcud). Toulon. Nachrichten aus Aterandrien. „Lond. Bemerkungen liver die Befestizung von Paris. Boisch!äge und Bedingungen des Sultans au Mebned Kli, Rüstungen in den Enual, Häfen. Revolte uuter den M1-

ror De. li Fri

_

riñe- Zöglingen. Föderalistishe Regierung iu Meriko. Amerik.

Geschwader nach China. Du, Kopenh. Entwurf zur Aufhebung des Z iblen-Lotto.

Houtsche Bunoes7. Hannover. Eiseubahu-WUnzeleg. Franf-

furt. Korrespondenz. Dezterr. Gräfenberg. o «Schiveiz. Basel. Dawmpfschifffabrt.

Sva, Madrid. Die Junta verweist eineu interimistischen Miini-

ster. Weitere Ausdehnung der Bewegung.

Port. Lissabon. Weiterer Verlauf der Unruhen und Maßregcln

der Regierung Verbaudlungen wegen der Dividendenu-J1h G Türkei. Konitant. Berichte Deutscher Blätter. Ss Syr. Aus Beirut. Irland. Bertin.

Nachträge. Wiss, K. u. L, Lufilicht.

L A 4 E L E E ERIE L t A

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Königl: Hoheit derx Prinz A j ( f A s Hoh Prinz August is von Pyris6 hier

1

Angekommen? Se, Excellenz der General der Jufante-

rie und General: Aètjutant Sr. Majestät des Königs, von Naß6- mer, jon Srettia. e. Excellenz der Wirkliche Gehcime Rath, Graf von An geuheim, von Quedlinburg. V f E e. Excellenz der General Lieutenant und Commandeur der

Der General - Major und Commandeur der 1sten Garde-

Der General-Major und General: Adjutant Sr. Majestät des

Zeitungs-Nachrichten. A us land.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 15. Sept. Das Journal der Ma-

Die Zahl der-

Unter diesen befinden sich: 427 Tischler mit 1011 Ge-

59 Faßbinder mit 164 G., 27 Pfefferkuchen-

_

¿81 Fensterrahmen- V-rfertiger

13 G., 39 Gerber mit

urstmacher mit 23 G., 9 Parapluc-

Das mehrsach erwähnte Erdbeben des Ararat hat auch in

Fesungs-Mauer if Allein die

»

i L axes sollen aroßen Am zerstdrendsten aber hat das Erde

gt ge-

Merkwürdig wire

erge träte. rant.

Die befestigte Einschließung wird niche weniger a!s Ein hiesiges Blatt meldet, Graf Walewski habe bei Ges

.

Statistik der Gewerke der Haupt-

Bericht an den Pairs-

Einzug Jhrerx Majestäten. Königsberg.

Mitgliedern zähle.

Juden in Damaskus: mieux hatten ein Begnadigungsgesuch zu Gunsten- der Auden von Damaskus vorbereitet , welche der Ermordung des Tpater Thomas Und seines Bedienten für schuldig befunden sind. Die- ser Schritt war unab; denn Mehmed Ali hatte die Schuldigen begnadigt, bevor er noch- in den Besiß jenes Gesuches gelangte. Der Vice-König ward zu der Begnadigung hauptsächlich dadurch veranlaßt , daß vier det“Mörder schon während der Instruction, in Folge. der schlechten Behandlung, die sie erlitten, den Geist : aufgegeben hatten.““

tember. und Olivier (Herr heute zu Aufaug der Sigung vereidigt, und entferuteu sich dann sos aleih, um zu der ihuen übertragenen chemischen Analyse zu schreiten. Nachdem die Chemiker abgetreten waren , dauerte das Zeugen - Verhör fort. Es ergab aber feine besonders wichtige Angabé mehr außer der- jeufzeil vielleicht, daß cin Advofat Cofte aussagte, daß der Madame Lafarge nach dem Tode ihres Mantes die Mittel zur Flncht geboten worden wären, daß se aber hartnäckig und mit Uuwillen jeden solchen Vorschlag abgelehnt habe.

legenbeit.) Zu Anfang der heutigen Sißung würden mebrere Banquiers aus Brives ‘und Limoges vernommen , die mit Herrn Lafarge in Ge- schäfts-Verbiudung gestanden hatten. Sie sagten übereinstimmend aus, daß Herr Lafarge ibnen Wechsel gegeben hüite, bie sie geradezu als „falsche Wechsel“ bezeichnen müßten, und daß die Ehre desselben nur dadurch gerettet worden sev, daß Madame Lafarge ihr ganzes Verm&- gen hergegeben habe. Später gab noch der Pfarrer Dufour der Ma- dame Lafarge das Zeugniß, daß er sowchl, wie alle Einwohner seines Ortes, Marie Capelle als das gutmüthí{gste und wohlthätigste Gesf.höpf von der Weltfkennen gelernt hätten, und daßsie sämmtlich mit Zuversicht hofften, ihre Unschuld wärde an's Licht fommen. Der Hufsicr Bouckey sagte aus, daß Herr Buffières eines Tages zu ihm gekemmen sev, es Aufschub wegen ciner Sache, die er gegen ihn gehabt habe, zu ver- angen. E die er zu Gunsten des Herrn Lafarge eingegangen scy, und a er Bürgschaften zu entgehen, habe Herr Busfières erwiedert: „Es giebt ein einziges und zwar die Vernciheilung der Madame Lafarge; denn alsdann fann man auf Entschädigung vou ibrer Seite autragen.“ Herr Paillet: „Also auf Verurtheilung der Madame Lafarge beruhten alle ihre Hoffnungen!“ Die Pariser Chemiker werden eingeführt. Die Spanuung des Publikums hat*den höchsten Grad erreicht, nur die Angeilagte scheint vollkommen ruhig. Herr Orfila nimmt unter ei- ner Todtenstille in folgender Weise das Wort: „Wir fomnen, dem Gerichte über die uns anvertrauten Arbeiten Bericht zu erstatten. Alle vorgenommenen Erperimeute sind. mit den Reageutien gemacht wor- den, deren sich die früheren Sachverständigen bedient haben : indeß ba- ben wir noch eine gewisse Quantität Pottasche angewendet, die wir aus Paris mitgebracht hatten, und deren \ich jene Herren nicht haben bedienen zu müssen geglaubt. Jch theile die Resuitate der Erpartise in vier Theile, die ih ausfübrlich entwicteln werde. Jch werde bewci- sen: 1) daß Arsenif im Körper des Herrn Lifarge eristirt. (Allgemeine und tiefe Bestürzung. Die Angeklagte bleibt ruhig uud unbeweglich); 2) daß dieses Arsenik nicht von den Neagentien herrührt, deren wir uns bedient haben; 3) daß dieses Arsenik nicht mit dem Ar- „senif verwechseit werden fann, welches fich natürlich im menschlichen Körper befindet; 4) daß cs nicht unmöglich ist, die früher erlangten, abweichenden Resultate zu erklären. Herr Orfita ließ sich iu eine lange Erörterung über jedeu der einzelnen Punfte aus, und schloß seine Erklärung damit, daß seine Meiuung mit der seiner beiden Kol- legen übereinstimme. Die Sizung ward ausgeboben und die Menge verlicf sich schweigend und langsam, offenbar bestürzt über ein Resul- ‘tat, an dessen Möglichkeit man schon nicht mehr geglaubt hatte.

heutigen iele NptueE f “s man, daß die Französtsche Regierung Nachrichten aus dem Ori

erhalten habe, nach Einigen des Jnhalts, daß Mehmed igs schreckc durch die gegen ihn ergriffenen Maßregeln, sich in Betreff der Hauptpunkte des Traktats vom 15, Juli nachgiebig bewiesen habe, nah Anderen aber des Jnhalts, daß zwischen dem Com- modore Napier und dem Befehlshaber der Russischen (?) Sec- macht ernstliche Zerwürfnisse entstanden seyn, schloß zu 74. 7ò; die 3proc. zu 106.50.

iven Halcung zu be"

Dampfschiffe „Papin““ hierher gebrachten Nachrichten lauten da-

ee eet D D R R L

Berlin, Dienstag den 2 2 sten

wegen. Jn diesem Falle werde Frankreich in den späteren diplo- inatischen Verhandlungen, die nothwendig eintreten müssen, alle seine Kräfre anwenden, thm bessere Bedingungen zu gewähren Befolge der Vice - König den Rath Frankreichs nit jo werde dasselbe, obschon mit Bedauern, seine Hand von ibm abziehen und iha seinen eigenen Streitkräften überlassen mússen, die den den vier Mähten zu Gehote sehenden Mitteln nicht genügen

mit er dieselven Rifaat Bei zustelle.

Graf Demidoff is efern mit Depeschen aus St. Peters- | S;

burg in dem Russischen Botschastshotel cingetrofen

Die hiesigen Blätter theilen heute n Des Englischen den Londoner Traktat vom 15. Juli mit, fügen aber tem!elven heute noch keine weiteren Betrahtunzen hinzu. |

Der Pairshof hat gestern den

lesung dieses Berichtes dauerte beinahe 5 Stunden. H lesung | H h i eute hat sich der Gerichtshof fúr kompetent erflárt, und am 2Siten E den die dffentlihen Debatten beginnen.

Die in dem Boulogner Attentat Verwickelten werden am

Zsten nah dem Gefängniß des Luxembur Y f ' ( 3 g gebracht werden. Der Prinz Louis Napoleon joll den Wunsch geäußert ha- | ben, er wolle sich in dem bevorstehenden Prozesse vor’ dem Pairs- ! hof mit einem förmlichen Defensionsrath umgeben, der außer dem

errn Berryer die Herren Marie und Ferdinand Barrot zu

Herr Löôwe-Weimar if zum General-Konsul in Bagdad er-

nannt worden. :

Der Temps enthält ita über die Angelegenheiten der ie Herren von Montefiore und Cre-

Prozeß der Madame Lafarge. Sihung vom 13. Sep- Die drei Parísèr Chemiker, die Herren Orfila, Bufsy evelier war vit in Paris anwesend) wurden

Sizung vom 16. September. (Durch außerordentliche Ge-

Er habe bei dieser Gelegenheit von zahlreichen Bürgschaften

euge ibn gefragt hâtte, cb es deu fein Mittel gäbe, jenen

Börse vom 16. Septembey. Das Steigen hat an der Zur Erklärung desselben behauptet

Die 3proc. Rente

j : eriht des ‘Herrn Persil | im Namen der Instructions-Kommission vernommen. Die Vor, ?

Na R D D E Aw T

jeft zu unterstüßken, welches sie früher zum - aróften fámpfte,- nur weil man es avs einem anderen

Toulon, 12, Sept. (Constitutionnel.) Die mit dem

September

hin, daß man nicht mehr auf ein Arrangement zwischen dem Vice-Könige und den vier Mächten rechnen durfe, und daß cs daher wahrscheinlich sey, daß diesem Augenblicke die Feind- seligkeiten ernstlich begonnen hätten. Der Admiral Stopford lag mit 7 Schiffen vor Älexandrien; ab-r er hatte noch nichts gegen

| jene Hauptstadt unternommen. (Vergl den Artikel der „Times“‘.)

Dai E C e ier firte Citi ou A 4 werden. Dem Vice-König wurde überdies von den Herren Wa- | Ser „commodore Napier blokirte noch immer die Küsten PEE

gungen seyen von Paëtis”áh Mehmed Ali expedirt worden, da- |

Syrien, hat aber noch nichts gegen Beicut und Se. Jean

nen keinen großcn Eindruck gemacht zu habcn. Großbritanien und Jrland. London, 16. Sept. Es hatte sich dieser Tage das Ge-

Sicht verbreitet, daß das ‘Parlament, wegen der Verhältrtisse im ¡#Orient, vielleicht früher als gewöhnlich wieder zusammenberufen

dürfte. Ministerieile Biätcer erklären dies jedoch für nbegründet ‘oder wenigstens für voreilig.

Der Plan der Französischen Regierung, Paris befestigen zu

ollen, hat bei den hiesigen mintisteriellcy Blättern den entschie-

| densten Tadel gefunden, insbesondere bei der Morning Chro- |.nicle, welche in dieser Maßregel keinesweges eine Garantie für | die Aufrechthaltung des Friedens erblicéc, wofür bekanntlich die j Französischen ministeriellen Blätter dieselbe haben ausgeben wollen.

Die Aeußerung der Morning Chronicle ist folgende:

„Wir sind geueigt, diese Ortonnanz zugleich als fleinmüthig und barbarisch zu brandmarfen; aber es ist nuzlos, harte und schmähende Worte gegen unfere zu reizbareu Nachbarn abzuschnellcn. Wir werden 11s daher auf einfaces Bedauern beschränfen, daß in einem Zeitraum, wo alle civilisirten Städte damit beschäftigt sind, die Befesligungen ab- jlitragen, welche marodirenden Feinden Tioy zu bieten bestimmt sind,

ranfreich die Nothwendigkeit eines so retregraden Schrittes, wie die Befestigung der Hauptstadt es ist, empfindet und dadurch scine Bewohs- ner und Umgegend deu Weezselfällen einer Belagerung auéseut. Man führt zur Enischuldigung an, daß die Fdee von Napoteon hberrühre, und allerdings ist sie des Mannes würdig, der feine andere Idee hatte, als die eines ewigen Kampfes und aligemeiner Ercberung. Wenn Franfreih und seine Führer Projefte eines Offensiv - Krieges hegen, wenn sie wieder mit 500,000 Maun nach Rußland waarschiren, Wien und Berlin, Neapel und Madrid beseyen weüen, dann isl der Plan, Paris zu befestigen, ein sehe weiscr. Wer auf solve ferne Unternebmungen ausgeht, dev süh!t die Nothwendigkeit, seine eigene. Thür stark zu verbarrifodiren. Wenn “Frankreich

¡in dem Kriege nichts beabsichtigie, als die Ausrechterhaltung seines

jeßigen Ranges und Einflusses in Eurcpa, ohne Unterdrückung seiner

| Nachbazn, dann fennen wir fein Land, das der Eroberung mehr Freu bieten fan, durch díe große Masse, die Tapferkeit, den militairisczen

Geist und die friegerischen Kenntnisse sciner Bewohner. Mißtraut es daher den Waffen seiner M.llionen, daun fann dies nur geschehen, weil cs die Wiederholung der U!aternehmung Napoleon's und Ludwigs X1V. beabsichtigt. J} dies der Fall, danu wird cs fich bald zeigen, und die

Coalition vou 1812 muß sid) dann abermals erheben unter dem heili- genu Banner der Freiheit Eurcpa's und der Selbstvertheidigung, und gegen diese, glauben wir, wlirden selbst neue Wälle Paris nicht schügen. Aus diesem Lichte betrachtet, ist der Plan, Paris zu befestigen, zu gieis cher Zeit fleinmüthig und drebend, fleinmüthig in seinem Mißtrauen gegen die Fcanzösische Armee und das Franzesische Volk, drohend, weil er Absichten eittes Offensiv: Krieges enthüllt. Hätte Eurcpa irgend den Wunsch gezeigt, Franfreich zu unterdrücfen, ihm seinen gehörizen Eiu=« fluß zu schmälern, ihm irgend eine bestimmte Politif oder eine Nn- slitution aufzudríngen, so hätte es ein solches Zeichen tiefen Mißtrauens kund geben können ; aber Niemand fann toll oder böswillig genug sevn, anzunehmen, daß irgend eine der fremden Mächte die Absicht hegen fann, Áranfreich anzugreifen oder ihm zu schaden, eder daß, wenn cine der Mächte so etwas im Sinne bätte, die anderen nicht vertreten -meotmib ag es PCIIIAORN, raufreihs nicht überwiegt, is die höchste Nachgiebigkeit von Seiten ea) E Seéèemächte gegen dasselbe bewiesen merbeis gestallet, den status quo von 1815 zu durchbrehen und einen ungebeu ren Tbeil der Küsten des M ttellándischen Meeres seinen Belgnagen ingen. L ERES L O Franfreich, während das ganze übri uropa auft!itt, um zu verbindern, daß nicht fas der ganze § Ae Geis Offfüste dies i S: E reichs verschlungen wird, ín eiue troybieiende Stellung und bedroht Europa mit Krieg. Wir können uur fagen, daß man diesen Vadee gen nicht Schwäche entgegensegen darf. 1840 war nicht cine Erneuerung der Coa'ition von 1812 gegen Franf- rei, denn er if nicht gegen Franfreich gerichtet. treffen weder die eines politischen Prinzips. Weder Liberalismus nodcy d id- g herrscht in des E E reu und Glauben nicht halten und das alte Napoleonisti

: j [he Gefühl wieder annebmen, sind im Stande, die Allianz ín die alte Coalition ju verwandeln, Wenn Ludwig Philipp irgend einem Minister gesiat- E E gus ju sevn, um dies zu thun, dann werden allerdings le Folgen für ihn wie für Franfreich allzu ernsthaft sevn. vier rc- Gr Ae BEE, allz sthaft sevn, um bier rc Hofe gefallen, weil er darin Positionen gegen den Aufruhc sieht. Wir unsererseits fönnen in Festungen und Bastionen, die un eine große SUEREERe N R werden , nichts sehen, als so viel Al- dre, auf denen Hefatomben menschlicher Defer dargebracht und Ströme menschlichen Blutes vergossen werden sollen.“ s ; M

Seibt [ee See, wo doch die Macht

Man hat ihm

es Meeres von einem Schügzlinge Frank-

Der Traftat vom 15. Juli

Seine Zwece be-

Förderung, noch die Unterdrückung irgend

elben. Nur die Franzosen selbst, wenn sie

Das Svilem der detaschirten Forts mag dem

Ganz in demselben Sinne und mit ausdrülicher Billigung

der Aeußerungen der „Morning Chronicle‘ spricht c der To- ryistische Standard über die Cas aus. E N für nichts als einen Entwurf des Herrn Thiers, um sich noch länger auf seinem s{wankenden Posten zu behaupten, wobei er geschickt \owohl die künstlich aufgeregte Besorgniß des Volks vor äußeren Feinden, wie die Furcht Ludwig Philipp's vor den perio- disch wiederkehrenden Emeuten in Paris zu benußen verstanden habe. Jn Bezug auf die Vertheidigung von Paris gegen ein fremdes Heer, macht der „Standard““ darauf aufmerksam, daß eine so unge- heuer bevölkerre Stadt, wie Paris, allen Befestigungen zum Trob, die nah dem Uöiheil von Sachverständigen überdies frühestens

erst in sehs bis aht Jahren vollendet werden könnten, durch-

Hunger in kurzer Frist zur Capétulation gezwungen werd

Er hält den Plan

en fönne.

«As j 7 j j . ior Ir it, j e ein Pre- as die Bereitwilligkeit der Pariser Presse betriff ebe Seile a

chtépunkte bej O Daréser Volk

B i s leuchtete, so äußert das genannte Blatt: „a verdient, daß es aeczwungen wird, seinen Macke Fee gs gber mi den ungeheuren Rüstungen, die gemacht werden,

chen, und es wird seinen Jrrehum wahr

scheinlich bereuen, wenn