1907 / 44 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Feb 1907 18:00:01 GMT) scan diff

E B ner Geistesstörung die \{chwersten

Grade dadur

. ruft: Gemeinheit !).

: pad der Abg. Strofser in seiner Rede das - da

« Generationen * noch nit deutsch gelernt habe.

_die Erledigung gewisser Sa

- folWe Frage zu antworten, da fle den Verbreher noch nicht einmal ge-

sehen hatten, aber nein. Sie taten es niht, sondern eine ganze Anzahl

: von ihnen gab thr Urteil dahin ab, daß der Mann zweifellos geistes-

; ben nachher gesehen, daß er es nit war. Gr hat S En en O er Sw sogar als ein außerordentlich ge-

bildeter Mann dokumentierte. Da muß man doch fragen, ob diese

Gutachten der Psychiater diejenige Bedeutung verdienen, die man ihnen

lte man meinen, daß diejenigen, die einmal für geistes- Lege erfláct en nun auch unter allen Umständen so untergebracht

- werden, daß sie uicht entfliehen können. Das ist aber nit der Fall.

Die Jrrenanstalten haben in den meisten Fällen fast gar keine

- geeigneten Oertlichkeiten, wo solche Verbrecher, die mit allem Raffinement

, so schnell wie möglih wieder herauszukommen, rihtig

Da E oer ritten: (Der Redner verweist auf zwei Fälle der leztèn Zeit, namentli auf den Fall des Lustmörders Grabowski.) Entspringt ein solcher Verbrecher, fo nimmt er sein altes Handwerk wieder Fch meine, es ist dringend e daß diese Leute, die in

L LUshaft Tosgel een. begehen, 2 t fo

auf die menschliche Gesellschaft losgelassen werden. Es on

e aue eschehen; die allgemeine öffentliße Meinung ist im höchsten beunruhigt, und ich bitte wirklih den Herrn Minister, dafür zu forgen, daß solhe Fälle fich nicht so oft wiederholen.

_ Ich könnte ein Dußend solcher Fälle vortragen. Wenn, wie

der Abg. Mizerski gestern behauptete, klatholishe Kinder gezwungen

“worden find, dreimal den evangelischen Gotte8dienft zu besuchen, so ist das

ein Mißgriff. Wenn ‘er aber es als unerhört bejeihnete, daß Leute

* vor Geriht als Zeugen gezwungen würden, deuts zu spreche so muß

\ en dagegen protestieren. Die polnischen Landesteile i: O 100 Gabe ti großen Teile deutsch, und man sollte meinen, die polnischen Landeskinder hätten Zeit genug gehabt, endlich einmal so viel deutsch zu lernen, daß sie vor den ehörden und insonderheit vor Gericht deuts sprechen können. Wir müssen es ganz entschieden zurückweisen, daß man immer von Gewalttätigkeiten der Gerichte spriht. Jch erwidere dem Abg. Mizerski ganz einfa, daß es eine Schande ist, ? (Bin ear uod Molen gie die a n er]pruc) bet den Polen, „Kor deuts sprechen könne ê une har ut vie qu: ‘s eneinbai! a die Gemeinheit, seitens der preußishen Gerichte o o S des Abg. ad) Sie sehen wieder, daß es einem Polen gelingt, einem die Worte im Munde herumzudrehen . . . Präsident von Kröcher: Sie (zum Abg. Korfanty) haben gesagt, l A ort A A te, Schande wäre, daß es Polen gebe. Der Abg. Stro}jer hat He A es sei eine Schande, daß eine Bevölkerung, die seit Gelegenheit und Interesse gehabt habe, deuts zu lernen, Deshalb war der Ausdruck . Ge- meinheit* unberechtigt, er entspriht nicht der Ordnung des Hauses,

- Herr Abg. Korfanty, und ich rufe Sie wegen dieses Zwischenrufs zur

nung. O Aba Strosser (fortfahrend): Ich habe von dem, was ich gesagt habe, auch nicht ein Jota und einen Buchstaben zurückzunehmen. Abg. von Shuckmann (kons.): Die vom Vorredner erwähnten älle zeigen nur, wie Heer es ijt, daß einzelne Bevöl?erungskreise unserem Staat \o gegenüberstellen. In jedem Fall steht jeder-

- mann der Instanzenzug offen, und es wird in Preußen für Rechk und

Gerechtigkeit gesorgt, gleihviel ob es „ein“ polnischer Mann oder ein S fel Die eRBiEeN Richter halten das Gleichgewicht der Gerechtigkeit, aber gewisse Bevölkerungekreise suchen Untee Rechtspflege zu untergraben. Wir wollen auf unsern Nichtersi E aur reA 7 Le Sbie Sala riffen: O icl für (ia detvisstr S S bestimmte Fristen vorschreiben. Der

hter foll da ein befondercs Schriftstük mit 13 Kolonnen an-

: legen: Das steht im Widerspruch ‘mit den Anweisungen zur Ver- m

nderung des Schreibwerks. Haben die Präsidenten vergessen, daß das Streibwerk vermindert werden soll? Gewisse Sachen sollen shon in 14 Tagen erledigt sein. Das Ideal der Oberlandesgerihts-

y Len sind sogar acht Tage, es liegt aber im Interesse des

ublikums, daß die Richter einige Sachen schneller bearbeiten und andere zurückstellen. Das läßt sich gar nit \{ablonen- baft machen; man muß dem Richter das Ret wahren, eilige SaHen vorauszunehmen; dies scheint aber durch jene Verfügungen durhkreuzt zu werden. Ein Erbrezeß z. B. erfordert zur Vorbereitung 4 bis 5 Wochen, ehe man sich hbineingearbeitet hat. Dem Nichter muß auf alle Fälle in diesen Dingen mehr Selbständigkeit gelassen werden, ftatt daß man von oben herunter reglementiert. Richter und Publikum müssen gleihmäßig hierunter leiden. Der große Ober- [andesgericht8präsident shießt mit der langen Kanone eine solche Ver- fügung heraus, und der kleine Amtsrichter foll sih dana richten. Der Redner beklagt ferner die vielfach mangelhaften Unterkunftsräume für das Publikum in den Gerichtsgebäuden.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschast. Ein- und Ausfuhr von Zudcker vom 1. bis10. Februar 1907.

Einfuhr | Ausfuhr Sprial- | Spezial ezial- zial- Gattung des Zuckers Be er al dz rein szucker (raffinierter und dem raffi- cat arn, Alel@haestellter Zucker) (176a/) .. 537 58 567 Nohrzucker Ee S A Isi ee 28 O e E ta E ULT: Suisialgies (granulterter) (176 Þ) 76 46 099 Rübenzuer : Platten-, Stangen- und Würfel- s doi efbenudec: gemablener Wiedio (176A) f —| 1878 Rübenzucker: Stüccken- und Krümelzucker s E Rübe eiter: emahlene Raffinade (176 . .| 1178 Rübenzuer: Brotzucker (1702) a Bunte S 1627 Rübenzuer : gann 76D E s 5 La übenzudcker: Kandis (176) 2 167 607 Anderer Zuker (176k/n) . « «_- + E 8 76 Nohrzu@er, roher, fester und flüssiger (176 K) . gd Rübenzueer, roher, fester und flüssiger Cu 1) E nderer fester und flüssiger ZUCer (lüssige Faffinade einschlie ih des Invertzude s S rups usw. Di) s dus e ln R A Füllmafsen as Zudterabläufe (Sirup, Me- : lasse), Melafsekraftfutter; Rübensaft, Ahorn- ou C E a ie Set a oe Zuckerhaltige Waren unter steueramtlicher Tis Z di / 1 801 esamtgewiht . . A Menge es darin enthaltenen Zuckers . - s T1

Berlin, den 15. Februar 1907. a Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borghtk.

Zur Arbeiterbewegung. S D n des Tetshener und Sieger Bezirks e W. T, S Cs S eei egen sftand ausgebrochen. t L auf sämtlichen L i e A ezinke die Arbeit. Die

handlungen, Kommentaren

Bemühungen der Regierung zur Beilegung des Streits blieben erfolglos.

i b i. Böhmen wird dem „W. T. B.“ e A über 1000 Arbeiter der Tannwalde Baumwollspinnerei in den Ausftand getreten sind.

Literatur.

Aus Bologna erhält „W. T. B.“ die Nachricht von dem Ab- leben Giof S des bedeutendsten italienishen Dichters der Neuzeit, der auch als Kritiker und Literaturhistoriker eine reiche und fruchtbare Tätigkeit entfaltet hat. Er war am 26. Juli 1836 in Valdicastello bei Pietrasanta als Sohn eines Arztes geboren und ver- lebte seine Kindheit dort und in Florenz, studierte in Pisa Philologie und wurde 1869 Professor der italienischen Literatur an der Unive ât Bologna. - Schon 1857 hatte er ein Bänden Gedichte, „Rims“, herausgegeben, dem bald weitere [yrishe Sammlungen folgten. Den großen Wurf tat er aber erst mit der 1863 ge- {riebenen Hymne: „Inno a Satana“, die er 1865 unter dem Pseudonym Enotrio Romano zur Verteilung an nee druckden ließ. Der verneinende Geist wird darin in seuriger Sprache als die treibende Kraft des Menschenlebens und der Welt- geshihte, als Prinzip alles Fortschritts hingestellt. Carduccis Vor- liebe für die altrômishe Vergangenheit brahte ihn darauf, die e aen Odenstrophen in seinen „Odi barbare“ zu erneuern. Die eigenartige Rhythmik dieser Gedichte hat zu lebhaften Erörterungen Anlaß gegeben. Gine Auswahl seiner Gedichte überseßzte B. SFacobsohn (mit Einleitung von Hillebrand, Leipzig 1880). Carducct veröffentlichte ferner eine lange Rethe von Studien, Ab- S 76 ju Mas mor en und politishen Dichtungen; Livorno und gab eine große Anza P b C abe äler neu heraus. Im Jahre 1890 wurde er zum Senator des Königreichs Italien ernannt.

ierkraukheiten und Absperrungs Gesundheitswesen, E rceneia.

der im Kaiserlihen Gesundheitsamt bearbeiteten Statistik über A Vérbreititia S Tierseuchen im Deutschen Reih während des 3. Vierteljahrs 1906 is die Maul- und Klauenseuche gegen- über dem 2. Viertel:ahr 1906 Jürliägegangen: Von der Seuche wurden betroffen 12 Gehöfte gegen 70 im 2. Vierteljahr 1906 mit einem Se pet gegen 1750 im 2. Vierteljahr 1906, 547 Schafen 29 » s v v7 12 E v ets x v r n » s F e. Am Sülusse des 3. Vierteljahrs 1906 blieben noch 4 Gehöfte von 2 Gemeinden verseucht. :

Verkehrsaustalteu.

m aus Efsen (Ruhr) ist die heute vormittag in Si eaene Post aus England infolge von Zug- verspätung ausgeblieben. E

Die Königliche Eisenbahndirekion in Breslau meldet, „W. 2 a folie: Bie abme von Frachten in Wagen- ladungen nach der Kaschau-Oderberger Bahn und darüber hinaus über Oderberg, und ferner der Betrieb der RNRiesengebirgsbahn if in vollem Umfange wieder aufge- nommen worden.

Am 20. d. M. kann eine der größten überseeishen Verkehr3- gesellschaften Deutschlands, der Norddeutsche Lloyd in Bremen, auf eine 50jährige Geschichte zurückblicken, die eng verknüpft ist mit der ne des deutschen Handels in allen fünf Erdteilen und mit der Entwicklung der deutshen Schiffbautechnik.

Schon im Jahre 1841 hatten Bremer Kaufleute eine direkte Dampferverbindung zwischen Bremen und New York begründet und im Jahre 1847 ging das erste Schiff der Gesellshaft von der Weser ab, aber {on nach fechs Jahren ee wegen mangelhafter Ver- waltung der Betrieb eingestellt werden. Ein im Jahre 1853 gemachter zweiter Versu hatte ebenfalls keinen Erfolg, und Bremen stand n Gefahr, seine hervorragende Stellung unter den Handels- pläßen Deutschlands zu verlieren, als es der atkraft einiger Bremer E an deren Spige der unermüdlih tätige Konsul H. H. eyer stand, gelang, eine neue Schiffahrtsaktiengesell- saft zu gründen, die den Namen „Norddeutscher Lloyd“ erhielt und am 20. Februar 1857 mit einem Grundkapital von 3 Millionen Talern old in aller Form begründet wurde. Der Zweck der Gesellschaft sollte sein, „regelmäßige Dampfschiffahrts- verbindungen mit europäis@en und transatlantishen Ländern herzustellen, Fluß- und Seeassekuranzen zu übernehmen, den bisherigen E für Personen und Güter sowie für den Séleppdienst von Fluß- und Seeschiffen auf der Weser und deren Nebenflüssen oberhalb und unterhalb Bremens zu erhalten und zu er- weitern.“ Die im Gründungsjahr der neuen Reederei in Amerika ausbrehende Handelskrise, die auch auf den deutschen Handel lähmend einwirkte und in deren Folge namentliß das Aus- wanderungögeschäft sehr zurückging, zwang von vornherein zur fußerften Anspannung aller Kräfte des jungen Unter- nehmens. Am 19. Juni 1858, um 6 Uhr Nachmittags, trat der erste Dampfer des Norddeutshen Lloyd“ „Bremen“ mit 100 &

ractgütern, 1 Kajüts- und 93 Zwischendeckspassagieren die erste Pehri nach New York an, wo er am 4. Juli, Morgens 7 Uhr, ein- traf. Der Dampter „Bremen“ hatte eine Länge von 334 Fuß und eine Breite von 42 Fuß über Deck. Die LeNgigte belief sich auf etwa 850 & Kohlen und 100 t Güter. Das Schiff hatte eine Maschine von 700 Pferdekräften. Die erste Kajüte konnte 60 A die zweite deren 110 und das Zwischendeck 401 Personen aufnehmen. pur Nückreise nah der Ae Me der Dampfer am 17. Juli antrat,

e er nur 12 Tage unden.

E selben Jahre 1858) wurden noch 3 weitere große Dampfer in Dienst gestellt und mit thnen eine vieriehntägige regelmäßige Ver- bindung mit New York eingerihtet. Weder s{chwere Schiffsverluste noch die Einwirkungen der amerikanishen Bürgerkriege der 60er Jahre vermochten die Entwicklung des Norddeutschen A aufzuhalten, dem bald die Beförderung der englischen und der amerikanischen Post übertragen wurde. Perfonen- wie Frahtverkehr wuhsen so schnell, daß im Jahre 1867 {hon wöentlihe Fahrten nah New York eingerihtet werden konnten, die durch 8 große Dampfer vermittelt wurden. Bald wurden auch neue Linien eingeführt: 1866 solche nach Norderney und Helgo- land, 1867 die nach Baltimore. Ihr folgte im Jahre 1869 die Ein- GELE einer 14 tägigen Fahrt nach New Orleans und nah dem Kriege 1870/71 die der Linien Bremen—Leith und ferner nach West- indien und Mittelamerika. Nachdem die Krisis der Gründerjahre glücklich überwunden war, wurde im Jahre 1876 eine Linie nah Süd- amerika eröffnet, die zwei Jahre darauf in zwei Linien nah Brasilien und La Plata ausgestaltet werden konnte.

Mit dem Jahre 1877 kann man eine zweite Entwicklungsepoche der Gesellschaft anseßen, die durch die Einführung von Schnell- dampsern unter der Leitung von I. G. Lohmann harakterisiert ist. Die Erfolge einer Glasgower Werft mit einem Swhnelldampfer, der die für die damalige Zeit kolofsale Geshwindigkeit von 16 Seemeilen in der Stunde auswies, gaben den Anstoß zu dem genannten Ausbau. Schon 1883 konnte vom Norddeutshen Lloyd eine regelmäßige wöchentlihe Schnellfahrt zwishen Bremerhaven und New York duréh: geführt werden, dur welhe die Hin- und die Rückreise auf je 8 bis 9 Tage abgekürzt wurde.

ei seinem 25jährigen Jubiläum verfügte der Lloyd über eine Flotte von 98 Schiffen mit 104 500 Registertons Naumgehalt; er war damals schon eine der grösiten Dampfergesellshaften der Erde und wurde nur von einer englishen und zwei französfischen Gesell- schaften übertroffen.

rollen sind in Händen der H

Die Bedeutung des Lloyd. wurde auch von der deutschen Ne- gierung anerkannt, die ihm im Jahre 1885 den Reichspostdampfer- dienst nah Ostasien und Australien übertrug. Die neuen Dampfer für diese Linien wurden zum ersten Male auf einer deutshen Werft, dem Stettiner Vulkan, in Austrag gegeben. Im Anschluß an den oftasiatish-australischen Dienst des Lloyd erfuhr die gesamte ofts asiatishe Küstenfahrt durch den Generaldirektor Dr. Wiegand eine durchgreifende Umwandlung, indem der Lloyd im Jahre 1900 die gesamte ostindishe und chinesishe Küstenschiffahrt an ih brachte und auch, gemeinsam mit der Hamburg-Amerika-Linie, einen regelmäßigen Dienst auf dem“ Yangtse in Betrieb seßte. Im Herbst 1904

. gestaltete der Lloyd eine Zweiglinie der ostasiatishen Reihspostbampfer-

linie zu einer selbständigen Austral-Japan Linie um, die von Sydney über Neu- Guinea und Hongkong nah Yokohama und Kobe führt. Ferner wurde zur Erweiterung des australishen Dienstes eine radht- dampferlinie nah Niederländisch-Indien und Australien geschaffen. Eine beträhtliche Erweiterung erfuhr au der amerikanishe Dienst. Im Jahre 1891 wurde eine Schnelldampferlinie New York— Gibraltar—Genua eingerihtet und 1893 eine neue Linie zwischen Bremen und New York (Noland-Linie) eröffnet, die in erster Linie für den Frahtdampferdienst bestimmt is. Ganz besonders richtete der Lloyd sein Augenmerk auch auf die Verbesserung der Dampfers verbindungen im Mittelmeer. Außer seinen beiden Reihspostdampfer- linien, die das Mittelmeer durhqueren, betreibt er zur Zeit eine Linie Marseille—Neapel— Alexandrien mit 8 ¿dgigem Dienst, dann gemeinsam mit der Deutschen Levante-Linie in Hamburg die Deutsche Mittel- meer-Levante-Linie, die das westliche Mittelmeer mit dem Schwarzen Meere verbindet, und endlich seit dem Herbst v. J. gemeinsam mit der „Serviciul Maritim Romän“ einen Dienst Konstanza—Kon- stantinopel—Alexandrien, wodur eine neue schnelle Verbindung mit Aegypten geschaffen wurde (Berlin—Alexandrien 47 Tage).

it der immer besseren Ausgestaltung der Linien hielt natürlich die Vervollkommnung der Dampfer Schritt. In den Jahren 1892 bis 1894 wurde für die LUVS Po Dame im Jahre 1895 für die Schnell- dampfer das R ensystem eingeführt. Es wurden, mit diesem System ausgerüstet, die Riesenshnelldampfer „Kaiser Wilhelm der Große“ (1897), „Kronprinz Wilhelm“ (1901), Kaiser Wilhelm 11.* und „Kronprinzessin Cecilie“ in Dienst gestellt.

Die Entwicklung, die der Norddeutsche Lloyd besonders im leßten Jahrzehnt genommen hat, hat au die kühnsten Erwartungen über- troffen. Zwar waren noch mancherlei Kämpfe auszuführen namentli Tarifftreitigkeiten mit der englishen Cunard-Linie die aber dank der Umsicht und Tatkraft der leitenden Männer des Norda deutshen Lloyd ohne großen Schaden überstanden wurden. Nichts wird die hervorragende wirtshaftlihe Bedeutung des Nord- deutshen Lloyd besser anshaulich machen als einige Zahlen aus dem Betriebe. Der Lloyd gibt ungefähr 22000 Menschen Arbeit, davon fallen auf die Besaßung der Flotte mehr als 12000 Mann. An Land beschäftigt er einshließlich der Direktion etwa 600 kaufmännische Beamte, 3400 Ingenieure, Techniker, Werk- stättenarbeiter im Heimatshafen und 6000 Dodarbeiter, Küper und Stauer. Das Kapital der Gesellschaft, das 1857 etwa 12—13 Mil lionen Mark betrug, belief sich Ende 1906 auf 125 Millionen, der Wert des chwimmenden Kapitals auf etwa 160 Millionen Mark. Der Proviant- verbrauh des Jahres 1905 kommt dem Werte von über 15 Millionen Mark gleich. Der Gesamtverbrauch an Kohlen auf den Dampfern betrug 1905 1450 000 Tonnen im Werte von etwa 23 Millionen Mark. Auf den sämtlichen Linien des Lloyd wurden im Jahre 1905 3 537 347 cbm Fraht befördert gegen 3 425 148 im Jahre 1904. Eine außerordentliche Höhe erreichte die Pafsagierbeförderung, die 1905

449 243 Fahrgäste betrug. Seit der Gründung des Lloyd bis Ende 1905 wurden auf Lloydschiffen insgesamt 5 977 834 Personen befördert. Seine Schiffe legten im Jahre 1905

eine Strecke von 5 850 400 Seemeilen zurück, das ist 271 mal der Umfang des Erdballs. Die Flotte des Norddeutschen Lloyd besteht gegenwärtig aus 378 Schiffen mit 764 441 Brutto-Registertons und 576 670 Pferdekräften. Von besonderer sozialpolitisher Bedeu- tung sind die Wohlfahrttkafsen des Norddeutschen Uoyd, deren er eine Seemannskafse, eine Witwen- und Waisenpensionskasse und eine Elisabeth Wiegand-Stiftung hat. Das Gesamtvermögen dieser Zilen betrug am 31. Dezember 1905 4916 137,80 A Seit ihrem Bestehen

haben fle Zahlungen im Gesamtbetrage von 4566 034,70 46 an ihre Mitglieder geleistet.

Met, 15. Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Die am 8s. Januar wegen Dammrutshung unterbrochene Teil stredcke Sócourt—Solgne—Liocourt der Linie Meß—Chäâteau Salins ist wieder fahrbar; von beute, 15. ebruar, mit Zug 2796 bezw. 2795 beginnend, wird der fahrplanm ßige Verkehr wieder aufgenommen.

Theater und Musik,

Im Königlichen Opernhause findet morgen Sonntag, eine Wiederholung von „Salome“ statt. Das Abonnètment die Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Die Haupt- erren Kraus, Berger, Jörn, Gris- wold und des Fräuleins Rose. (Anfang 8 Uhr.) Montag wird „Tannhäuser“ in der Originalfassung aufgeführt. (Anfang 7 Uhr.) Die Herren Grüning, Hoffmann, Knüpfer, Kirchhoff, die Damen Htedler und Plaichinger find darin beschäftigt.

Im Köntglihen Schauspielhause wird morgen das Lusts spiel „Goldfishe“ von Schönthan und Kadelburg, mit den Herren Boettcher, - Cggeling, Kraußneck, Oberländer, Vollmer, Werrack und - den amen Buße, Eshborn und von Mayburg in den Hauptrollen, aufgeführt. Am Montag werden „Die Journalisten“ von Gustav Freytag in folgender Beieburla gegeben: Oberst Berg: Herr Keßler; Jda: Fräulein rnstädt; Adelheid Runeck: Fräulein von Mayburg; Oldendorf: Herr Boettcher; Bolz: Herr Staegemann: Bellmaus: Herr Werrack; Schmock: Herr Vollmer; Ptepenbrink: Herr Oberländer; seine Frau: Frau Shramm.

Im Neuen Königlihen Operntheater gehen morgen „Die Räuber“ mit den Herren Zeisler (alter Moor), Matkowsky (Sar), Geisendörfer (Franz), Vallentin (Spiegelberg), Molenar Schweizer), Mannstädt (Grimm), Platen (Schufterle), Sottmtrölorf (Noller), Weiß b und Frau Poppe (Amalia) in Sjene. *

Im Deutschen Theater wird am morgigen Sonntag, sowte Montag, Mittwoh, Donnerstag, Sonnabend und ften Sonntag Shakespeares „Romeo und Julia“ aufgeführt. Diens- tag geht „Ein _Sommernachtstraum“, Freitag „Der Kaufs mann von Venedig“ in Szene. Jn den Kammerspielen gestaltet sich der Spielplan der nächsten Woche wie folgt: morgen sowie Mittwoh, Donnerstag, Sonnabend und nächsten Sonntag: „Frühlings Erwachen“; Montag: „Das Friedensfest“; Dienstag und Freitag: „Gespenster“. Montag, den 25. d. M,, findet bie Erst- aufführung von „Hedda Gabler“ statt.

Das Lessingtheater hat für nächste Woche folgenden Spiel- plan aufgestellt: morgen abend: „Die Wildente“; Montag: „Und Pippa tanzt*; Dienstag: „Das Blumenboot“*; Mittwoch: «Wenn wir Toten erwachen“; Donnerstag: „Fuhrmann QUPa E Freitag: „Hedda Gabler“. Am onnabend eht

eorg Hirschfelds neue Komödie „Mieze und Maria“ zum ersten Male in Szene und wird am nächstfolgenden Sonntagabend wieder- holt. Als Nachmittagsvorstellung ist ffe morgen das Schauspiel. „Die Weber“, für nächstfolgenden Sonntag „Die versunkene Glocke angeseßt. L 4 euen Schauspielhause geht in der nähften Wothe mit N hre von E „Hertas Hochzeit“ tägli in Szene. Am Montag wird Grillparzers Lustspiel „Weh? dem der lügt!* wieder- holt. Montag, den 25. d. M. tritt Joseph Kainz zum ersten Male als „Torquato Tasso“ auf. Der Vorverkauf für die ‘Kainzgastspiele hat bereits an der Theaterkasse begonnen. y

Im Schillertheater O. (Wallnertheater) wird morgen und

nächsten Sonntag, Nachmittags, „Maria Stuart“, morgen abend der