1908 / 93 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Apr 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Ges@hleht wirkt hierbei das Alt ; ] i er der Ärbeiter mit. Aus ber [eichten Erwerbömöglichkeit bei steigender Beschäftigung der Industrie ergibt N namentli bei den jüngeren unverhetrateten Arbeitern eine Un- etigkeit, die fie bei dem meist herrshendem Mangel an Familiensinn und der ihnen innewohnenden Wanderlust von Ort zu Ork treibt und die geradezu ein Uebelstand geworden ist, über den

X allen Gewerbezweigen lebhaft geklagt wird. Weiterhin ist die rilihe Lage der Betriebe und die Jahreszeit von hestimmendem Gin auf den Arbeiterwechsel. Jn den größeren Städten und deren näherer Umgebung is er stärker als in den mehr ländlichen Bezirken und kleineren Orten. Die größere Zahl der dort befindlichen Fabriken, as größere Wohnungsangebot .und ‘die leichtere Umzugêmöglichkeit spielen hierbei ohne Zweifel eine bedeutende Rolle. Mit Beginn der seimeren Jahreszeit findet regelmäßig eine Are der in ge- Ylofsenen gewerblihen Betrieben beschäftigten Arbeiter \tait, da sie ei Gisenbahn-, Wege- und Wasserbauten angzenehmere und häufig 0 besser bezahlte Beschästigung im Freien finden und unter minder trenger Beaufsichtigung stehen. Endlich häben in den le ten Jahren ged die zahlreichen Ausstände und Aussperrungen nachha tig auf den tbeiterwechsel eingewirkt. Außer diesen erwähnten Gründen allgemeiner

atur wird der einzzlne Arbeiter noch dur eine ganie Reihe anderer mstände zu cinem Wechsel seiner Arbeitsstelle veranlaßt.

Veber den Umfang des Wechsels der Arbeiter, der in den cin- blnen Bezirken, Industriearuppen und gewerblizen Anlagen sehr ver- Wieden ist, legt zuverlässiges und erschöpfendes Zahlenmaterial nit A Die von den Gewerbeaufsichtsbeamten aus vershiedenen Be- lien veröffentliGten statistischen Daten beziehen sich nur auf die stößeren Betriebe und lassen die kleineren, von denen sichere Unter- agen in der Regel nicht zu erlangen waren, sowie die der Kampagne- und Saisonindustrie unberückichtigt. Am größten is der Wechsel naturgewäß in den Betrieben der zuleßt genannien JIndustrien. An Jpeiter Stelle stehen alle Betriebsarten, in denen vorwtegend ungelernte iveiter beschäftigt werden, während in den Gewerbezweigen mit haupt-

li gelernten Arbeitern meist Stetigkeit herrs{t. \ Als wirksame Mittel zuc Bekämpfung des fortwährenden Wechsels ee ¡ur Schaffung und Erhaltung eines Stammes zuverlässiger, f tiger Arbeiter haben sich in erster Unie gute Löhne und obl- ahrtsetnrihtungen von weitgehender wirtschaftlicher Bedeutung wie ele und Unterstützungskassen, Dienstalterdprämien, Lieferung illiger cbensmittel und Are Bedarfsartikel, erwiesen. Die Festsezung UN Pflichtjahren nach beendeter Lehrzeit, die Gewährung fortlaufender nterstüßungen während der Militärzeit, Gewinnbeteiligung und Fest- goung von Pensionen nach Eintritt der Erwerbsunfähigkeit R Maßnahmen, die ebenfalls mit Erfolg angewendet worden U Ein anderes Mittel, um hauptsählih den verheirateten rbeiter zur Seßhaftigkeit zu erziehen, is der Bau von Arbeiter- q ünungen, Besonders auf dem platten Lande, wo das Angebot von tbeltoträften den Bedarf nit deckt, sind diese ein notwendiges Zus fz ör der Fabriken geworden. Einzelne gewerbliche Unternehmungen cdern den Bau hs Wohnungen durch die Arbeiter, indem fie rämien dafür gewähren, und tragen so dazu bel, daß die Arbeiter am Drte gehalten werden. In titlen Sinne wirken au zahlreiche emgnnüglae Gesells@aften. Von den Gewerheauf s Ge en könnten d emühungen, den die ¿ndustrielle Entwicklung s{ädigenden Wechsel er Arbeiter zu vermindern, dadurch gefördert werden, daß sie auf i erbesserungen in der Ginrihtung und Unterhaltung des Betriebes nl weltestem Maße und mit allem Nachdruck hinwirkten und einer über- cuißigen Jnansprudbnahme des Arbeiters in Hinsicht auf Art und et der Beschäftigung entgegenträten- Auch eine den Interessen der rbeitershaft förderlthe Bemessung der Lohnzahlungsfristen und die ge meidung oder Behebung von P in den Arbeitsordnungen nnen in diesem Sinne einen günstigen Einfluß ausüben.

; Zur Arbeiterbewegung. D Eine außerordentliche Generalversammlung des der Ulschen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe, in find über das Ergebnis der Tarifverhandlungen berihtet werden soll, et, wie der Vorstand mitteili, am 28. April ia Berlin siatt. wi In dem Werk Gustavsburg bei Frankfurt a. Lt. haben, è die „Köln. Ztg.“ erfährt, die Nieter der Untergestelle für megenbau die Arbeit niedergelegt, weil die Werkleitung die pneu- i atishe Nietung obne höhere Vohnsäte einführte. Die Arbeiter m Hoch- unv Brückenbau unterstüßen die Forderungen der Nieter. u Nachdem son vor 8 Tagen ein Teil der Arbeiter des D raht- find Nagelwerks in Dinslaken A Ausstand eingetreten be - wie ° _ A2tg.“ mitteilt, je W i j N Biser Betrieb ruht vollständig. Die

Arbeit Ü esegiter aus ständig, lge der Stillegung des Wade des Auostands sind Lohnfrager, Nett Su Sei

m 2 der ch Kaiser“ Sf Ul Oftvicht bis auf weiteres feiern, da die Gewerkschaft über 400 Bauhilfs-

bon dem Dr e ahtwerk Material bezog. n Leipzi am 14. d. M. geiter A “negenwärtigen Stande der Tati bemer im Baugewerbe. Der Versammlung lag, wie die „Wi. Ztg." berichtet, V Entwurf eines Normaltariss vor, der hauptsächlih folgende estimmungen enthält: Die Arbeitszeit beträgt täglih nit Met neun Stunden. In Leipzig und Umgebung beiteht diese ebeitgjeit bereits. An Stelle des jevt 50 und 52 H be- bagenden Stundenlohnes tritt ein solher von 58 H für alle Ar- p ter in der Weise, daß zunächst 3 Und im nächsten Jahre wteder ¡ugelegt werden. Ÿ erstundenarbeit wird mit 15 bis 30 S für die Stunde Zuschlag vergütet. Alkordarkeit wird zugelassen, ebenso T gitation auf den Bauten. Die Versammlung stimmte diesem R iu. Weiter wurde ein besonders für die Akkordarbeit auf- sesltellter Tauif genehmigt. Gleichzeitig beauftragte die Bersamm- Va einen besonderen Autshuß, mit den Arbeitgebern in Ver- andlungen einzutreten, Auch die Maurer beschäftigten s z elner Versammlung mit der LTarifbewegung. Der Gauleiter ufahl die Annahme der zwischen d:n NBertretern der Arbeitgeber t Arbeitnehmer vereinbarten Tarifbestimmungen, und die O eng genehmigte diese ou, obwohl sie nicht allenthalben damit e f dea tanden war. Die Versammlun ernannte etnen Aohnaus\{chuß, ahe, it der Kommission der Arbeitgeber weiter verhandeln, name L Verbor t, s Lohnerböhung um A für die Stunde und auf da er Akkordarbeit hinwirlen soll. &, Nadbem am 13. April die Gewerksaft der Maprtr as neus LLgart über einen dortigen Bauunternehmer, der zur Be fe weit fädlishe Gleftrizitätswerk ausführt, die Sperre verhängt da sig f dret Maurer ohne Angabe der Gründe entlassen hatte, ee des wie „W. T. B." meldet, die im Bunde der Arbe itge e ffeaden e werb es R Stuttgarter Flo mit dem D nternehmex solidar erk!ärt un Athen 2 e lane der Maus Deuts lands and Tlekiri- itz ter solange au szusperren, dis die rbeit towerk ohne die Wiedereinstellung der drei entlassenen Maurer er aufgenommen wird.

Wohlfahrtspflege-

Pon den zahl n für Wohlfahrtszwecke in der wg Frankfurt a M. aus ete zut verdienen besondere Er- sir 9 diejenige des Freiherrn pon Goldschmidt-Roth- 250099! das „Gumperßpsche Siechenhaus* in Höhe aa Austeto 4, der Freiin Mathilde von viothscild an dieselbe

nie in Höhe von 100 000 16, der Erben des Kaufmanns Und So ¡péelipers Eugen Tornow zu Zwecken dèr Akademie Und Man und Hand elswissenshaften inm Betrage von LN f ters- beim j Witwe des Oberstleutnants von Wobesser für e

In Obe von 250 000 M ' ; me lesbaden hat der verstorbene Ri testau ever dem Verein für Sommerpflege ®

ister a. D. E Kinder

am entarisch 30 000 vermaht. arbwerke hat der

K Verw ter F vater. 9g (rpaltungorat 2 ¡ D L ftung eine Zuwendung ,

H gemacht.

Kunft und Wissenschaft.

Die Ausstellung von Nadelarbeiten zur Anregung für die Handarbeit in Mädchenshulen bleibt im Kunstgewerbemuseum in den vorderen Sälen bis Ende April wochentäglih bis 4 Uhr, am Ostermontag bis 6 Uhr Nachmittags, geöffnet.

Technik.

A. P. In ter 276. Versammlung des Berliner Vereins für Luftschiffahrt am 13. April wurden vom Vorsißenden, Geheimrat Busley verschiedene wichtige Mitteilungen gemacht, unter denen die Nachricht besonders freudig aufgenommen wurde, daf, gutem Bet- spiel des Auslands folgend, von ¿wei Seiten nunmehr auch in Deutschland Preise für aeronautishe Leistungen gestiftet und Unter- stüzungen flugtechaischer Versuche gewährt worden siad. Herr Carl Lanz in Mannheim bot eine Prämie von 40000 4 an für ein Luftschiff „s{chwerer als Lust", das von Deutschen erfunden und geführt, aus\{ließlih aus deutshem Material und in Deutschland herge sein muß, und gab außerdem 10 000 4 für Versuche mit Flugschiffen. Zu dem gleichen Zw stellte Herr Wolff Wertheim-Berlin 2000 46 zur Verfügung. Nähere Bestimmungen der Verwendung und der Preiskonkurreni bleiben vorbehalten. Für Neubeschaffung eines Ballons von 1200 cbm Inbalt wurde die Gene migung der Zes beantragt, die widerspruchtlos erfolgte. Die Ausgabe des Jahrbuchs für 1908 an die Mitglieder hat \ich verzögert, weil einige im Januar erfolgte D noch berücksihtigt werden sollten. Die Ausgabe ist nunmehr erfo!gt. N

Den Vortrag des Abends hielt der Major Hoernes-König-

räß „über die Mittel, die Eigengeschwindigkeit von otorballons ju erhöhen und über „überlastete“ Ballons“: Wir befinden uns in einer der interessantesten Gpochen des menshlihen Werdeganges, so leitete der Redner seinen Vortrag einz denn vor unseren Augen spielt sih das Entstehen der ersten brauGbaren Luftfahrzeuge ab. Die Gründe, warum erst unsere Zeit berufen s{eint, Bahnbrechendes auf diesem Gebiet zu leisten, liegen Tar vor Augen. Ihr blieb es vorbehalten, das Gewicht der Motoren von der Leistung einer Pferdestärke bis auf 3 kg u erniedrigen und Materialien zu liefern, die an Leichtigkeit und Festigkeit alles his dahin Vorhandene übertreffen. Doch noch siad wir nicht Here aller Schwiertg- keiten, noch fehlt die Flugmaschine, die mit den ógel übertreffender Geschwindigkeit dahin flieat, wohin sie der Lenker steuert. Es bleibt fomit noch viel zu tun. Ein Swerslein zur Entwicklung des Fiug- roblems beizutragen, ist der Wunsch des Redners, der eit Jahren mit den in Betracht kommenden B beschäftigt is. Bei Untersuchung der Möglichkeiten, den Motor! allons erhöhte Geschwindigkeit zu verleihen, ist es zunächst wichtig, sich zu vergegenwärtigen, daß fast alle Motorballons (Zeppelin, arseval, Lebaudy, Groß) „statische" Ballons, d. h. vôllig ausbalanciert find, nämlich als Ganzes genommen dasselbe spezifishe Ge- wicht haben wie die Luft, in der sie schweben. Die Folge ist, daß sie gegen äußere Kräfte sehr empfindlich sind und auf das geringste S@&wanken des Luftdrucks merklich 1eagieren. Steigen und Fallen bing hiermit zusammen, hervorgebracht durch Ausdehnung des Gases, allastausgabe, Gntlassen von Gas —, nur Zeppelin und wenige andere sollen in beshräakten Grenzen mit dynamishen Mitteln Veränderungen in der vertikalen Lage zu be- wirken vermögen. Das abwechselnde Spiel von Gas- und Ballast- opfer ist aber ein Zustand der Aeronautik, den zu erhalten nicht wünschenswert erscheint und der in keinem Fall auf den Motorballon übernommen werden sollte. No ein anderer Mangel sollte diesem erspart werden, die B bei tec Landung, falls sie niht in einer dafür vorbereiteten chüßenden Halle exfolgt.

Noch vor kurzem waren die Aeronautiker der Meinung, es sei unmögli, einem Motorballon eine genügend große Geschwindigkeit zu erteilen. Der Nortragende hat in der Literatur \{chon 1902 als die einzige Möglichkeit, mit statishen Ballons größere Ges{hwindigkeiten zu ‘erreichen, den Bau sehr großer Ballons empfohlen. Die Ent- wicklung der Ballontehnik hat seinen theoretischen Darlegungen scit- dem recht gegeben. Um sih ein Vild zu machen, welche Geschwindig- keit ein Motorballon besißen soll, um dem Winde Ga zu sein, muß man zunächst wissen, wte groß in unseren Breiten die GesWwindig- keit des Windes ist. Die Erfahrung lehrt, daß unter 100 Stunden in 4 bis 8 Windtitille, in 4 größere Geschwindigkeiten als 15 m sekundlih herrschen, daß dagegen nur in 0,8 Skunden die Wind- geschwindigkeit 20 m sefundlih überschreitet. Wenn nun auch in größeren Höhen der Wind an Stärke zunimmt, so dürfte doch un- widersprochen bleiben, daß wir von 100 Stunden 99 zu fahren imstande, fein würden, gelänge es, dem Motorballon eine Eigengeschwindigkeit von 20 m in der Sekunde zu verleihen. Die Fahrtdauer hängt a ein vom mitzuführenden Benzinvorrat ab; in diesem Punkte sind natur- gemäß große Ballons vor kleinen bevorzugt. Auh vom Motor ballon gilt das bei Sceeschisfen festgestellte NBerhältnis zwischen Fahrt- dauer und Geschwindigkeit, daß der Arbeits- resp. Brennstoffverbrauh in gleichen 2A mit ter dritten Potenz der Geschwindigkeit wächst. Die nachfolgend zusammengestellten Erfahrungsresultate geben hierfür éinen ungefähren Anhalt: Giffard erreichte (1854) 2 m Sekunden- geshwindigkeit mit 3 Pferdekräften, Renard - Krebs (1883) 6 m mit 7:P8., Zeppelin (1900) 8 m mit 32 PS., La Patrie (1906) 13 m init 70 P8., Sepvelin (1907) 15 m mit 140 PS, verselbe (1908) 18 m mit 980 PS8. Fe Frage des Kraftaufwandes für die Vor-

wärtsbewegung etnes 2 otorluftshiffes hat man ich zu vergegen- wärtigen, daß zumeist der

Muftried des Gases das Gewicht

, i t l bewegung des en [afl G n ne en ist

Apparat gewihtslos" ist. Ste assilende Arbeit wind somit ausschließlich durch den

L notwendig. Dieser Witerstand sek sich zusammen Luder L biderstand; den die Hülle, aus dem, welchen die Gondel und aus dem, den bas Seilwerk bei der Vorwärlsbewegung erfährt. Alle Mütel der Fortbewoegung find also auf die Besiegung des Luft- widerstandes allein gerichtet. Hiernach gibt es der Mittel zur Er- reichung großer Eigengeschwindigtel des Motorballons sehr vielseitige, die womöglich alle vereint zur Erzielung großer Wirkung anzuwenden nd. Das wichtigste Mittel zur leichteren Besiegung des Lufiwider- standes ilt die zugespißzte Form der Ballonhülle, die am besten in der vollkommenen Form eines Rotationskörpers (eines um seine Sehne geschwungenen Kreis« oder langgeftreckten Ellipsen-Segments) Fecgestellt wird. Haupterfordernis bildet dabei eine mögli s{arfe Svibe, die ein leichtes Eindringen in die Luft gestattet. Uuf eine erhöhte Geschwindigkeit ist ferner zu rechnen bei Verwendung einer großen Anzahl von Pferdestärken ; „denn es ist oben hon darauf hin- gewtesen worden, daß die Geschwindigkeit, wenn au nur im Ver- gere der dritten Wurzeln der verbrauhten Pferdestärken, wächst. erner wähst die Geschwindigkeit mit der Crhöhung des ugefektes des Motors. Von aus\@laggebender Bedeutung sind natürlich auch die Lustsrauben. Noch ijt aber die Frage völlig ungellärt, welches im Hinblick auf den größten für die Lustwiderstandes maßgebenden Ballonguerschnitt, der bestgeeignete Durchmesser, die beste Steigung, die beste Form det Flügelshrau e ist. u wenig beachtet wird bet der Konstruklion solcher allzu häufig, daß jene lächenelemente, die in der Nähe der Schraubena®se elegen find, nahezu ‘r feine nubbringende Arbeit leisten, auch gar nicht leisten können ; denn a fehît thnen die Hauptyorbedingung dazu, die große Eigengeschwindig- fet dieser Flächenelemente. Daraus folgt: Man muß zur Grhöhung der Wirkung die Quitschrauben {stets in frischer Luft laufen lassen, die Sirksatten Flächen recht weit von der Drehungsa@sc verlegen, die S: rauben also sehr groß (mindestens 3—4 m im Durchmesser) bauen. Diese theoretisch riétige Folgerung erfährt aber die praktishe Ein- \{ränkung dur die Notwendigkeit, mit hoher Tourenzahl laufende Schrauben schr wider standsfs is fu bauen, wobn fie leicht d tür eine uft\{chraube ;

B ctm e Erfahrungen an der MWassershraube unbedacht auf die Lufischraube zu übertragen. Wasser ist im Vergleich zu der 777 mal leiGteren Luft ein relativ starrer Körper, der wenig ausweiht. In dem soviel leichteren Fluidum der Luft bilden sich dagegen Wirbel,

Bemessung des

die den Effekt von den bither als Maximum erreichten 500

\chnell e 109% herabdrüden und 70 90 9% der a2 Kraft beim Arbeiten der Luftshraube in „hoher Luft* verloren gehen maten. Eine wichtize Eigenschaft der Lust, ihre Zusammendrückbarkeit , bedarf auch der Berück- fihtigung dur die Flugtechniker in höherem Grade, als fie thr bisher zu teil geworden ist. Der Vogel durhfurht die Luft nicht mit einer Tontinuterlihen Geschwindigkeit, sondern {toß- und s{hlagartig. Dadurch komprimiert \ich die Luft örtlih, dehnt fi aber bald wieder aus, entspannt fch und gibt an ihre Umgebung die vorher empfangene Arbeit wieder ab. Auf diese Art ist der Flug der Bögel sehr einfah zu verstehen, au erklärt \sih hieraus, weshalb ftoßactig auftretender Mind oft so verheerend auftritt, was man durch seine Geschwindigkeit allein nil t zu erklären vermag. Es ergibt sih aus allem, daß bei der Konstruktion der Luftshraube folgende Momente zu beahten find: Saug lang und schmal, müssen 30 und mehr Meter Sekundengeshwindigkeit erlangen können; Flächenelemente in toter Luft sind zu vermeiden; die Luftshrauben müssen zur Erhöhung ihres Nuteffekies s{lagartige Bewegungen vollführen können, sie müfsen leit, aber stabil und, wenn es mögli, in großem Durchmesser 4—b m), vor allem dem Medtum, in dem sie arbeiten, angepaßt, d. i. ehr elastisch gebaut sein, die Vorderseite charf und relativ fest, die Nück-

: seite weit und nachgiebig. Eine diesen Anforderungen entsprechende

Luftschraube ist die Planetluftschraube des Vortragenden, deren Prinzip darin besteht, daß um eine gemeinsame Me ein System von Luftschrauben eine s ausführt, wobei im Verlauf einer Rotation die einzelnen Flächenelemente die Luft mit „dis- Fontinuterliher" Geshwindigkeit durcheilen und hierbei die Sclag- wirkungen erzielen, deren Wichtigkeit oben hervorgehoben wurde.

Im vorangehenden sind eine beträchtlide Anzahl von Mitteln zur Erreichung höherer ra Dan eines Motorballons angegeben worden, als das wirksamste ersheint dem Vortragenden jedo eins, das auf den Hörer zunächst als ein Paradoxon wirkt, nämli die Ueberlastung des Ballons. Hierfür gab Major Hoernes folgende Erläuterung: Alle bisher gebauten Motorballons sind, wie gezeigt, rein statishe Ballons, d. H. fle erheben sich nur durch Gas- füllung in die Luft. Zur pee a dieser völlig ausbalancierten Körper gegen den Luftwiderstand haben wir siher eine unverhältnis- mäßig Gebe motorische Kraft nötig, wir geben zur Fortbewegung eines bestimmten Gewichts zu viel Arbeit aus, und wir würden mik einer viel kleineren motorishen Kraft ausreihen, wenn wir den Ballon stark überlastet bauen wollten. Diese an- \cheinend widersinnige Behauptung beruht auf der Wahrnehmung, daß fi die bisherigen Ballons wie Seifenblasen verhalten und im Grunde als mit technischen Mitteln kunftvoll ausgestaltete Luftblasen zu betraten und diesen vergleihbar sind : Kumulus- wolken, die im Aether emporsteigen. Sie zu bewegen bedarf es einer viel Oen Kraft, als man annimmt, und es fragt \ich ernstlid, ob wir wirkli so viel Arbeit zu dem Zweck anwenden müssen, oder ob wir die Sache nicht sehr vereinfahen, sehr viel geringerer Kraft zur Fort- bewegung bedürfen würden, wenn wir den Ballon „schwerer als Luft bauten“. Zum Beweise hierfür vergegenwärttige man si das Verhalten zweier glei großer Kugeln von verschiedener Dichte: einen der be- kannten (gewöhnlich mit Leuchtgas gefüllten) Kinderballons, mit atmosphärischer Luft aufgeblasen, und eines ganz ebenso großen Kinder- balles mit Watte oder ähnlichem ausgestopft. Es wird gefordert, den einen wie den anderen 100 m weit E \{leudern. Die Erfahrung lehrt nun, daß man zwar den Kinderba mit Leichtigkeit auf die Ent- fernung s{leudern kann, nit aber den Kinderballon, den man troß aller Anstrengung bestenfalls auf eine ganz kurze Strecke zu werfen vermag. Die Nußanwendung liegt auf der Hand; der bisher gebräuchliche ftatishe Ballon entspricht dem Kinderballon, der überlastete dem Kinder- ball. Der Schlüssel zu dieser Erfahrungstatsache liegt in folgendem: Bei Uebertragung der gleihen Kraft auf beide Bälle müßten beide die gleiche Geshwindigkeit empfangen, ihr verschiedenes Verhalten liegt an dem widerftehenden Mittel und ist bedingt von dem Widerstands- geseß des Mediums, in dem sie sich bewegen. Das Geseß aber besagt, daß sich die im wtiderslehenden Mittel zurückgelegten Mege wie die Wurzeln aus den bewegten Massen verhalten. Da die Masse des Kinderballons unverhältnismäßig klein zu der des Kinders balls ift, so erklärt sich die Unmöglichkeit, den ersteren fortzuschleubern, während der andere, obgletch beträhtllh schwerer, mit Leichtigkeit zu \{leudern ist. Es ist hiernah geraten, diese Erfahrung auf den Bau überlasteter Ballons, das find selche, die schwerer sind als Luft, anzu- wenden. Allerdings darf niht ver|chwiegen werden, daß das Manko an Gashubkraft auf andere Weise wettgemaht werden muß, also etwa durch- Tragflähen in Verbindung mit Hubschrauben. Vie tehnische Ausführung scheint, verglichen mit dem Ballon, nur Vorteile zu bieten: kleinere Ausführung bei gleicher Hubkraft, \{nellere Fahrt, leitere Landung, besseres in der Handbehalten, als dies bei dem statishen Ballon möglich ist,

Der Vortragende entwickelte nunmehr, wie er si die Ausführung eines Flugschiffs denke, das den dargelegten Grundsäßen Rechnung trägt. Er will dem Ballon nit völltg 4 aber folgende Säße angewandt sehen: Der Ballon ist als ein überlasteter Ballon zu bauen, er soll eine Eigengeshwindigkeit von 20 m erreihen und diese dur mindestens 10 Stunden, ohne landen zu müssen, einhalten können. Der Ballon ist nach einem halbstarren System zu bauen, die Hubschrauben müssen “an starren Körpern zur Wirkung gelangen.

Ste sind als Hub- und als Vortriebshrauben zu kombinieren (Planetluftshrauben), die Heckschraube soll eine besonders itarke Sqcraubensteigung erhalten. Es jollen mehrere von

einander unabhängige und um 90° drehbare Lufischrauben, leiht ver- stellbar, angebraht werden. Die Hülle des Tragballons soll die Ge- stalt eines Rotationskörpers bekommen, der Bug sehr \spiß gebaut sein. Von Drachenflächen ist ausgiebiger Gebrau zu mahen. Der Motor- ballon ist mit mehreren voneinander ganz unabhängigen Motoren aus- zurüsten. Gut ausgebildete Landungsbehelfe sind unbedingt erforderlich. Endlich muß jeder brauchbare Motorballon so ausgerüstet sein, daß er nach der Landung auch auf freiem Felde eine Zeit kampieren kann cue iy ie Gefahr zu geraten, durch Wind der Vernichtung an- eimzufallen.

Major Hoernes hielt si f{ließlich überzeugt, die Ballons in Zukunft im Verein mit den Flugmaschinen die Lust prhercidhen und ecinnerte an einen Ausspruch des französishen Gelehrten SZansen, e e prophetishen Geiste, seiner Zeit vorauseilend, die Worte pra:

Wir haben gesehen, welche Uebermacht ein Land aus der Ueber- legenheit seiner Flotte zu ziehen gewußt hat. Wie groß muß erst die Gewalt jener Macht werden, die |ch zur Herrin der Atmosphäre aufschwingt! Das Meer hat seine Grenzen und Schrecken, die Aimosphäre kennt keine! Der Lustschiffer gebietet über die ganze Tiefe des Luftozeans. Das Meer trennt Erdteile, die Atmosphäre verbindet sie. Wer Herr der Luft ist, wird Herr der Welt!“

Der Vortrag rief eine längere Diskussion hervor, die sich im wesentlichen gegen die beiden Behauptungen des Redners wandte, \{hlag- oder |loßartige Kraftäußerungen seien der Fortbewegung in der Luft förderlih und das vorgetragene Beispiel des Kinderballons und Kinderballes sei im Sinne von Major Hoernes bewetskräftig. Jene suchen viele Flugtechniker gerade zu vermeiden, indem Fe ihr Augenmerk auf die Herstellung kontinuterli@zer Bes wegungen richten; die behauptete Unmöglichkeit aber, Kinderballon und Kinderball unter Anwendung der gleichen Armkraft gleich weit zu \{leudern, beruhe auf Selbsttäushung. Der Arm versage nämlich unwillkürli%, und anscheinend durch den Willen unüberwindlih, die Anwendung der gleichen Kraft auf den im Vergleich zu dem anderen so ungeheuer leiten Körper. Würde man zum NVersuh irgend eine auf ihre Uebereinstimmung in beiden Fällen kontrollierbare mechanische Kraft anwenden, würde der Trugschluß zutage treten. Entgegen- wehender Wind werde allerdings auch in diesem Falle mit dem Kinderballon leiter fertig werden als mit dem Kinder- ball, weil die Quantität der Bewegung (Mafse mal Geschwindigkeit) im ersteren Falle viel geringer fei als im zweiten. Das sei doch aber gar nichts Neues. Major Hoernes erinnerte tiesen Einwürfen gegen- über an den Flug des Vogels, der tatsächlich doch den Luftwiderstand