1908 / 101 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 Apr 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Grofßhaudelspreise von Getreide an veutschen und fremben Börseuplägen für die Woche vom 20, bis 25. April 1908 nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche. 1000 kg in Mark. „(Preise für greifbare Ware, soweit niht etwas anderes bemerkt.)

Wothe | Da- 20./25. | gegen April | Vor- 1908 | woche

Berlin. Roggen, guter, gesunder, mindestens 712 g das 1 . 191,80} 187,12 Weiien, s x y ë T 755 L das 1 „| 212,90} 205,87 Basen L 2 450 g bas 1 . | 162,20] 160,50

Mannheim. :

gen, alie, rus [Yer, mitt 200,00! - 198,13 Wetzen, Pfälzer, russischer, amerik, rumän., mittel ; 232,25] 226,25 Hafer, badischer, russischer, mittel... . . «} 181,88] 181,88 Gerste \ bädische, Fler, mie ea f: 22063! 220/63 rufsis Ra e e l I T4877O 147,50

- Wien. Roggen, Pester Boden ..….,, « | 176,61| 177,55 Weizen, Teaie « | 210,58] 208,98

fer, ungarischer P ; : G Gerste, \slovakishe. ...., Mais, ungarisher . ,

S « | 133/31| 135/92 ; © ¿| 146/05| 146/11

L E E L L NCBET 119,72} 119,78 Budapest. Oen, Milte 162,14] 160,90 Wetzen, v eo o d s e vieh f 196/63| 187,99 Baier: J ooo e Cha ea e «) 131/61] 131,67 rste, Futter- oe ooo «| 109,96) 112,56 Mais, E ora I 108SDI 10755 Odessa.

gen, 71 bis 72 kg das hl ,

Weizen, Ulka, 75 bis 76 kg das ul, ;

136,29] 131,31

Sis 156,01 Riga. e 149,51| 149,51 O I 16543) 16381 Paris. Men | lieferbare Ware des laufenden Monats { Ea r Antwerpen. Sa M 174,80| 174,79 ima ., oe ooooo e e o] 170,34| 168,71 Weizen 4 Odessa . Ee Kla N E 170,83| 167,25 Ma E 164,27| 156,79 Amsterdam. A S 155,96 E Sk. Peterdburger 8 97 168/82 Ca s a F 151,23 Weizen amerifanisher Winter: S 165,30 Amerttan. U o a eie L SE ‘130,84 Mais { u Plata M N Ls London. engl. weiß 157,51} 156,39 Weizen { nal. we } (Mark Lan. f: E { S418) 149.69 Weizen englishes Getretde, 144,66] 145,05 Baser | Mittelpreis aus 196 Marktorten | 128,12] 126,92 erste (Gazette averages) 143,09} 146,85 Liverpool. russischer D A S 00 ck90 o Coo Tee E rotex Wiriter. Ar. 2A t 163,27] 156,71 Weizen Manitoba j « « « | 190,02|- 185,80 Li Plata e 163,74] 155,77 Ai «f 171,96] 168,44 Küurrahe C e ea 154,83 Hafer, englischer, waer S eve C 143,38| 142,83 S f: = Gerfte, Futter- ( aieiltarkive E S S a l 2330) 19399 Mais ähteritaite bu e eo e b 123,17] 193,17 L Plata gibt 125,74} 123,39

Chicago. Mili e TLAL 148,57| 141,41 Weizen, Lieferungsware { Juli... 135,78| 131,83 Z Seiplember f 130,90] 128,70 Mais D Mt N 110,08] 110,80 Neu York. roter Winter- Nr. 2. ,.. « » e] 162,39| 154,38 Weizen Mat... «| 161,05)" 153/61 Lieferungsware f Juli! 148,63| 144,17 Sebr A 142,26| 140,09 Mais E Mai 124,00! 126,36 Buenos Aires. Weizen 143,43] 138,09 Mais } Durhschnittöware en En 9 . \ 89,09 88,20.

1) Angaben liegen nit vor.

Bemerkungen.

1 Imperial Quartér ist für die Weizennotiz an der Londoner aa duktenbörse = 504 Pfund engl. erechnet; für die aus den Umsäßen an 196 Marktorten des Königreichs ermittelten Durchschnittspreise für einheimishes Getreide (Gazette averages) ist 1 Smperial’ Quarter Wetzen = 480, Hafer '= 312, Getste = 400 Pfund engl. angeseßt. j A t D E Os 1 A Ds E s isch;

und - englisch = 453,6 g; aft Roggen = , -Wéizen = A Mais = 2000 kg. U Y

Bei der Pun Bnund der Preise in Reichswährung sind die aus den einzelnen S ariahen im „Reichsanzeiger“ ermittelten wöchentlichen Durchschnittswechselkurse an der Berliner Börse zu Grunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest dic Kurse auf Wien, London und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und u York die Kurse auf Neu York, für Ddessa und Riga die Kurse R St. Petersburg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse Gontel läße. Preise in Buenos Aires unter Berücksichtigung der rämie.

Berlin, den 29. April 1908.

Kaiserliches Statistishes Amt. van der Borght,

: Deutscher Neichstag. 144. Sigung vom 28. April 1908, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischenm Bureau.)

Auf der Tagesordnung stehen 62 Berichte der Kommission für die Petitionen.

Ueber den Anfang der Sißung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Ueber dié Petitionen des Dr. Magnus Hirschfeld in Charlotten- burg und Genossen und des Rehbach in Nürnberg wegen Ab - änderung bezw. Aufhebung des § 175 Str.-G.-B. foll nah dem Kommissionsantrag zur Tagesordnung übergegangen werden. Außerdèm \{lägt die Petitionskommission folgende Resolution vor: Die verbündeten Regierungen zu ersuchen: a, die Zivil- und Militär- behörden anzuweisen, den bestehenden Gesetzesvorschriften ohne Ansehen der Person unnasihtlih Geltung zu ver|chaffen, þ. dem Reichstage alsbald eine Vorlage zur Abänderung des Str.-G.-B. und Militär- strafgeseßbuchs zugehen zu lassen, durch welche die Ausnußung des Abhängigkeitsverhältnisses (durch Vorgesette, Arbeitgeber usw.) zu unsittlien Zwecken nach § 175 Str.-G.-B. unter erhöhte Strafe gestellt und c. in welcher das Schuytalter (88 176, 182, 184 und 184a Sir.-G.-B.,) auf 18 Jahre erhöht wird.

Die Kommissionsanträge werden ohne Debatte angenommen.

Die Petitionen von 20 westpreußishen kleineren und mittleren Müllern, betreffend die Ginfuhr russischer schwerer Gerste zu Futterzwecken, wird dem Reichskanzler zur Berücksichtigung überwiesen.

Als Material überweist das Haus die von der Landwirlschaftê- kammer für die Provinz Posen zu)amimengestellten und überreichten Ergebnisse der Umfrage, betreffend die der Landwirtschaft in der Provinz Posen bei den Manövern auferlegten Lasten und die bei den Manövern z¿utage getretenen Uebelstände, die Petition des Reichöverbandes deutscher Gastwirtsverbände wegen Aenderung des § 285 Sir.-G.-B. (Betreiben von Glücksspielen), ferner die Petitionen des geshäftsführenden Ausschusses der ersten deutschen Konferenz zur

Förderung der Arbetterinneninteresjen, betreffend den Aus-

bau der sfozia!politishen Geseßgeburg hinsichtlich der Arbeiterinnen, und die Petition, betreffend den Erlaß eines Unfallfürsorgesetzes für Feuerwehrleute usw.

Die Petition des früheren Postgehilfen Karl S@{lechte in Rhaben wegen Bewilligung einer höheren dauernden Unter- stüßung soll nach dem Kommissionsantrag dem Reichskanzler zur Berücksichtigung überwiesen werden.

Abg. Stengel (fr. Volksp.) als stellvertretender Vorsitzender der Petitionskommission teilt mit, daß der Petent verstorben ist und keine Nachkommen hinterlassen bat, und beantragt, die Petition für erledigt zu erklären.

Abg. Kir\ch (Zentr.): Wir können diese Angaben unsererseits nit’ nachprüfen.

Abg. Stengel (fr. Volkep.): Die Tatsaczen sind im Bureau mitgeteilt worden.

Abg. Kir ch (Zentr.): Das Bureau des Reichstags is kein Standesamt. 2

Die Abgg. Bassermann (nl) und von Ger3dorff (kons) äußern sh im Sinne des Abg. Stengel, worauf der Abg. Kirsch scinen Widerspru zurückzieht.

Die Petition wird für erledigt erklärt.

Die Petition der Deutschen Frieden®gefellschaft und ihrer 90 Orts- gruppen, betreffend die zweite Haager Konferenz, wird dem Reichskanzler zur Kenntnisnahme Übertoiesen, i

Es liegen einige S ionen wegen Aufhebung der Fahr-. kartensteuer bezw. inführung einer Steuer auf Zündhölzer vor.“ Die Kommission beantragt Ueberweisung als Material. S

Abg. Singer (Soz.) will diesem Antrage nur unter der Bedin- gung ite daß daraus in keiner Weise ein Brahe binsihtlih der Stellungnahme des Reichstags zur Einführung einer Steuer auf Zündhölzer hergeleitet werde.

Das Haus beschließt nach dem Kommissionsantrage.

Die Petitionen « einiger früherer Deckoffiziere der S@ußtruppen um Gewährung der ihnen geseßlihß zustehenden Dedloffiziers- pension werden dem Reichékanzler teils zur Erwägung, teils zur Berücksichtigung überwiesen.

Die Petition der Wellihndorfer Haus- und Grundbesißer um Gewährung einer Entsädigung für das durch Erweiterun gs- bauten der Kaiserlihen Werft zu Kiel entzogene S TU N enwasfer wird dem Reichskanzler zur Berücksichtigung überwiesen. '

Als Material werden überwiesen die Petitionen früherer Shuß- Teute wegen Ausdehnung der Unfallfürsorge auf Politet: beamte, des deutschen Bankbeamtenvereins R Berlin wegen Aenderung des § 850 Z.P.-O., vetshiedener Handelskammer wegen Abänderung des §70 des Handelsgeseßbuches und die Petition des Bundes deutscher Frauenvercine um Abänderüng des S 88 des Invalidenversiherungsgeseßzes. ,

Zur Berücktsichtigung üherweist das Haus die Petition des All- gemeinen deutschen Schulvereins zur Erhaltung des Deuts@- tums im Auslande, betreffend die Aenderung des Gesetzes über die Grwerbung und den Verlust der Reihs- und Staatsange örigkeit von A Vi terial den f

s PBiaterial werden ferner überwiesen die etitionen von Auktionatoren und landwirtshaftlihen Vereinen R E des 8 313 bezw. 873 B. G.-B. (Beurkundung von Grundstücks- verkäufen) und die Petition des Vereins deutscher Fishhändler in Berlin wegeñ Abänderung des Nahrungsmitte geseßes.

ur Erwägung überweist das Haus dem Reihskanzler die Petit onen verschiedener Handelskammern wegen Abänderung des Gesezes über den Verkehr mit blei- und inkhaltigen Gegenständen, zur Berücksichtigung die Petition des internationalen Hotelbesißzer- vereins zu Cöln wegen Regelung des Handels mit Konserven.

Als Material überweist das Haus sodann die Petition des wirt- aftlichen Aus\{usses der Versuhs- und Lehrbrauerei Berlin wegen Rülvergütung des Zolles auf die in exportiertem Bier “leber e P iten S {init

ever die Petition der Scemoschinistenvereine in Danzi , Stettin und Königsberg, betreffend den Befähigun Sa G E Ge See- maschinisten, wird zur Tageéordnung übergegangen.

Die Petitionen, betreffend Aenderung des Gesezes über die Gewährung von Kriegsteilnehmerbeihilfen, werden auf Antrag des Abg. Bassermann (nl.) an die Budgetkommission, die“ zur Zeit mit demselben Gegenstand auf Grund von Jnitiativ- anttägen befaßt ist, zurücküberwie]en.

Die Petition des Zentralverbandes der städishen Haus- und Grundbesißervereine Deulshlands in Dresden wegen Aenterung des Gesetzes, betreffend Zwangsversteigerung und Zwangs- verwaltung von Grundstücken, überweist das Haus dem Reichs- kanzler als Matertal.

Zur Kenntniénahme überwlesen wird dem Reichskanzler die E des Fräuleins Marie von Shmib in Bonn, betreffend den Srlaß cines Mutterdienstgeseßzes, d. h. reibsgesebliche Rege- lung des Hebammenwesens und Versorgung kranker, invalider und alter Hebammen. s

Als Material überwiesen wird die Petition der Vereinigung deutscher Margazinefabrikanten zur Wahrung threr gemeinsamen Inter- effsen in Berlir, betreffend Ermäßigung des Zollsaßes für Delm ar garin e, im Handelsprovisorium mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika. : G

Ohne Debatte überweist das Haus s{ließlich an den Reichs- kanzler als Material die Petition des Yuktionatorenverbandes für die Rheinprovinz in Düsseldorf, betreffend Grweiterung der Befug- nisse der im Geltungsbezirk des französishen Rechts wohnenden Auktionatoren, die Petition der Frauengruppen der kirhlih-sozialen Konferenz in Berlin uswo., betreffend den Aus, \chluß der Oeffentlichkeit in Skandalprozessen, und die

C EDibidendén var über „Frage kommenden Werke

Petition des Generalsekretärs Paul Sieller in Cöln, betreffend die Bank- und Währungsfrage.

Hierauf kehrt das Haus zu denjenigen Petitionen zurü, ¿u denen Wortmeldungen vorliegen. :

Die Petition des Vercins kaufmännisher Warenagenten, ein- getragenen Vereins in Mannheim, dem t 91 des Hantelsgeseßbuchs den Zusaß zu geben, daß „der Geshäftshêrr verpflichtet ist, in einem Rechtsstreit, der Provisionsansprüche eines Handels- agenten betrifft, die Geschäftsbücher vorzulegen“, und die Petiïiton der Handelskammer zu Arnsberg, betreffend Abänderung desselben Paragraphen , follen dem Reichskanzler als Material über- wiesen werden.

Abg. Lehmann- Wiesbaden (Soz.) exklärt dieses Verlangen der Agenten und reisenden Kaufleute für durhaus berehtigt. Nach dem Handelsgeseßbuch dürften in einem folGen Nechtsftreit die Ge- [chäftsbücher nur auszugsweise so weit vorgelegt werden, wie es gerade für den vorliegenden Tatbestand zum Beweise erforderlich sei; diese Bestimmung verhindere, daß mit der Vorlegung der Geschäftstüher Mißbrauß getrieben werden könne, aber ‘die Be- stimmung reiche nicht aus, denn ein Buchauszug könne sowohl fahr- läsfig wie au böswillig falsch angefertigt sein. Gerade auf diesene Gebiete cntstünden aber sehr leiht Differenzen zwischen den Geschäfts- inhabern und ihren Reisenden. Man wende zwar ein, daß zwischey diesen beiden ein Vertrauensverhältnis bestehe und bestehen müsse, aber in dem modernen Betriebe sei es unerläßlih, daß auch rechtlich das Verhältnis zwischen den Agenten und den Unternehmern voll- ständig klargestellt werde. ¿

j e Petitionen werden dem Reichskanzler als Material über- wiesen.

Der „Allgemeine beutsche Chorsängerverband“ bittet, „die Chor- sänger und Chorsängerinnen deutscher Bühnen dem Invaliden-- Kranken- und Unfallbersiherungsögeset zu unterftellen“. Die Kommission beantragt Ueberweisung zur Erwä ung. E

Abg. Dr. Pfeiffer (Zentr.): Diese Petition {t son 1902 dein NReichskanzfer zur Grwägung überwiesen worden, aber die Grwägungen der Regierung haben noh zu keinem Ergebnis geführt. Die Petition beweist, daß der Sat, daß die Kunst nach Brot gche, bitter wahr ist. Der Chor, der um die Sterne si tellt, ist in ver Tat außer- ordentli \{lecht bezahlt. Da die Erwä ungen der Regterung no kein greifbares Resultat gehabt haben, Veanhzoie ih, die Petition zur Berücksichtigung zu überweisen. Die Regierung will bis zur Revision der Versicherungsgeseßgebung warten, das kann aber noch sehr lange dauern, und es tann inzwischen sehr viel Elend verursacht werden. Es handelt sich nicht allein um die 3597 Chor- sänger und -„sängerinnen an deutschen Bühnen allein, sondern auch um deren Angehörige. Es ist verkehrt, nuc ein Dur(scnitiseinkommen von 1300 bis 1800 4 für die Herren und von 1080 bis 1200 # für die Damen zu berechnen, denn außerdem kommen Monatsgagen selbst in Berlin von 35—40 4 vor. Da darf man sich über den moralischen Tiefstand gewisser Leute vom Theater nicht wundern. Von den Sagen sind 59% als Provision für den Agenten zu zahlen und ferner die Kostüme zu beschaffen; ein Sänger hat durchscnittlich 18 Koftüme auf eigene Kosten zu beshaffen; und ferner kommen Straf- gelder bis zu 10 4 vor. Da bleibt für Krank heit¿fälle nihts übrig, und eine längere Krankheit von der dritten Woche ah berehtigt nach dem Kontrakt den Theaterdirektor zur Kündigung, wenn auch in der Praxis nicht immer davon Gebrau gemaht wird. Bet manchen Theatern besteht eine Krankenversicherung, aber das Bühnenpersonal zahlt die Hälste der Beiträge, ift Q chlechter gestellt als der gewerblihe Arbeiter. Und Bühnenunfälle kommen gerade bei der Comparserie sehr leiht vor. Der Reichstag möge dafür sorgen, daß ia der nächsten Session eine entsprehende Vorlage gemacht werden könne, damit nicht ein Proletariat in diésem Berufe gezüchtet werde.

Aba. Brüh ne (Soz.) verweist darauf, daß seine Partei wieder- holt Anträge auf Ausdehnung der Versicherungspfliht auf alle abhängigen Pirionei über 15 Jahre gestellt habe, und daß auch die Handwerker versiherungspflihtig gemaht werden müßten. Hätten die Chorsänger etne -ztelbewußte Organisation, so würden fie ih Strafen von 10 46 nichi gefallen lassen. Ersparnisse könnten die Chorfänger nicht machen, sodaß sie bei längerer Krankheit voll- ständig der Verarmung verfallen. Der NeichsÏag möge dazu helfen, daß auch auf die Bühnenangestellten die Versicherung aus- gedehnt werde.

Abg. Hildenbrand (Soz.): Schon vor fünf Jahren ist eine ähnliche, viel weiter gehende Petition zur Erwägung überwiesen worden, und jeßt, wo nur ein Teil der damaligen Forderungen wieder- holt wird, konnten die seitherigen Erwägungen noch nit zum Ab- \chluß geführt werden. Wenn wirkli die Vorarbeiten zu einer Krankenkafsennovelle so weit gediehen find, hätte die Regierung doch im Stande sein müssen, der Kommission zu sagen, ob sie die Chors sänger in dieses neue Gesehz einbeziehen will oder nit, Die Petition übertreibt nicht. Die Chorsänger sind tatsählih außer stande, irgend welhe Rücklagen zu machen, und bedürfen dringend der sozialpolitischen

Gee Ich bitte daher mit aller Gntschiedenheit, die Petition zur erücki(tigung zu überweisen. . Abg. Stengel (fr. Volksp.): Als Abgeordneter bin auch ih der Meinung, daß. die Petition zur Berü tigung überwiesen werden muß. Das Material, das der Kommission vorlag, reicht vollkommen aus, einén folhen Bes{luß zu rechifertigen.

Ae B ermann (nl.): Auch meine Fraklion wird für Be- rüdsihtigung \timmen.

7 e Petition wird hierauf dem Reichskanzler zur Berücksichtigung überwiesen.

Die Petition des Gewerkvereins christlicjer Ber arbeiter Deutschs lands, Bezirk Lothringen, wegen Durhsüheung s 8 142 hee elsaß-lothringishen Berggeseßzes soll dem: Reichskanzler 1U

Berücksichtigung überwiesen werden, aat ledigli) zur Kenntuit-

Dazu liegt ein Antrag Will Errberce o Q Pee tr) par: y o o r G „Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, sofort die erforderlide Canvedaelen gem Wegs der Reidegeiebgebung E teile für die reihsländische Bergarbeiter schaft L rôdwickende Kraft der Statuten der elsaß lothringischen Knapp\caftsvereine, insbeson / die Anrechnung der im Bergbau geleisteten Dienstjahre, herbetzus iten L ite sdaft zu der Aufbringung der hierfür bendtis Abg. Giesberts (Zentr.): Die Arbeiter sind nicht schuld dara daß sie unter dem jebigen Zustande leiden müssen. Die Schuld licst Bes A an afi tgebern und der cljaß lothringi ei , U ersteren bei der DurGführung des Geiebes Wir Be n La Der Unterstaatssekretär Mantdl hat dies indirekt hier zugegeben, nen Et I ege game gegen die Unternehmer der Regierung 5 af othringischen ‘Gebiet “find ‘Ube fo C E Auhei- ; ( ellt, prdentlihes A und auch von dèr Regierung dazu GugeSLIn ea i verteilen n d °/o. Die Unzufriedenheit im elsaß-lothringis{( E ist ohnehin grob genug. Ueber 20 000 italienis{e Arbei En Hfter Be dE Zan werden auf Grund des Vereindgeseve h In steigendem Maße a E R E Ecvagimas bet A Sh, thren ihrer er eeialid Berleibung der raw renden S Feu Unternehmern Widerstach! D Aae L r ichatag e m ecatten und zuglei ein diesen Ärbeitern angetanes Unrecht 6

t zlba. Em mel (So1.): Die elsaß-lothringische Regierung schein etwas darin zu suchen jn * soitalpotitiscer insiht n bisen: beträttliches Ende binter dex preußischen Regieruna herzubinken: zruf S Dien im Landesaus\{chuß, eine bessere Nh cin ! eraleu an r Himeigiente, Grund ie A ; alten elsaß-lothringishen

rggeseßes nit vorliege. Eine ähnliche Petition wie die jeyige der :