1878 / 58 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 08 Mar 1878 18:00:01 GMT) scan diff

í ratur. Eine gleie Vergünstigung gewährten die Hamburg-Amerikanisthe Kauß, Mise (chase a Elten “ne L Pacetshiffahrt-Aktien esellschaft, der Norddeutsche Lloyd zu Bremen, Im Vissenschaftlihen Verein in der Sing-Akademie wird | die Königlich Niederländish: Dampfschiffahrts-Gesellshaft zu Rotter- morgen, Sonnabend, Nachmittags um 5 Uhr, der Universitäts-Profefsor | dam und Amsterdam und die zwishen Hamburg einerseits und Dr. Möbius aus Kiel einen Vortrag über „eine natarwissenshaft- ull, Grimsby, West-Hartlepool, Liverpool 1nd Christiania anderer- liche Reise nach der Insel Mauritius“ halten. dis fahrenden Linien. Der Gothenburger „Svenska Lloyd“ hat Das M ärzheft der “ne d mte für e Dentl s für e auf Schweden fahrenden Schiffe halbe freie Rückfracht Armee und Mar”rine,“ (Bcrlin, Verlag von F. neider | bewilligt. Í u. Co.) berausgegeben von G von Marées, hat folgenden Ju- Frankfurt a. M., 7. Mär;. (W. T. B.) Der Aufsichtsrath halt: Ricciotti Garibaldi's Streifzug im Departement Côte d'Or | der Deutschen Effektenbank beschloß, der am 10. April c. im Dezember 1870 und Januar 1871. Eine Episode aus der Ge- | stattfindenden Generalversammlung eine Dividende von 8F °/9 \chichte des kleinen Krieges von Fabricius, Hauptmann und Adju- | (M 10. 40) vorzuschlagen. j j E tant der 5. Division. Mit 3 Skizzen. (Schluß.) Charakteristishes Nach dem Rechenschaftsberiht der Bayerischen Hypo- der Kriegführung Napcleons. Eine E Sts Es H. th STAe EnA Wechs elb T fue E hat O Be Ee ; : —29 347 ; t; altereien 1647 | von Zwebl, Lieut-nant im 3. Pommerschen Infanterie- egiment r. | cirfulation bis zum Schlusse des leßten Rechnungsjahr ] ift Tia ) Der Sa Es beo Esectiken euen 14. eblas) Rüdkblick auf die EGntwickelung des französischen 255 728 T16 M. gehoben, fo daß nur noch etwas mehr als 4 Mil. 706—921; Eisenbahnwagen-Abtheilungen 238—307); Postgrundstücke | Heerwesens im Jahre 1877. Aus dem amerikanischen Secessions- Mark vom bisherigen Marimum verfügbar blieben. Nach Er- 951—297 : Posftverbindungen: täglich 2291—3065 Eisenbahnzüge auf | krieze. Feldzüge in Ost- und West-Tennessee 1863. (Schluß.) \höpfung dieses Restes mußte das Hypothekargeshäft der Bak auf 18 123—22 791 km Länge, 3831—4047 Kurse auf Landstraßen von | Zusammenstellung der diplomatischen und militärishen Maßnahmen | Wiederausleihung derjenigen Summen beshränkt werden, welche 57 108—64 058 km Länge, 50—51 Schiffe auf 1981—1740 km Ent- | Napoleons I. jur Des des Gedan von inte eie an pu E E TOO fud Sr Pad ungen us . ü W i ) l ise en auf die rermanenten Befestigunas- | früheren arlehen eingehen und jähr - 2DSIU fernung; zurückgelegte Wegestrecken im Ganzen 116 149348 km | Ueber den Einfluß der Eisenbahn r g Marr betragen: 2m cles Lien Ernte atite v L S

verleßt und 48 Fahrzeuge erheblich, 181 unerheblih be-

ßer den vorstehend aufgeführten Verun [üdckungen von Personen kamen, größtentheils durch eigene Ünvorsichtigkeit hervorgerufen, noch vor: 34 Tödtungen 1 Passagier, 15 Be- amte, 11 Arbeiter und 7 fremde Personen) und 90 Verleßungen (39 Beamte, 46 Arbeiter und 5 fremde Personen) und 8 Tödtungen bei beabsihtigtem Selbstmorde.

ßt man sämmtliche Verunglückungen von Personen

æxl. der Selbstmörder zusammen, so entfallen auf: A. Staatsbahnen und unter Staatsverwaltung stehende Srivattaen (bei zusammen 14 903 km Betriebslänge, 20 440km islänge und 339 741 289 geförderten Achskilometern) 91

e, darunter die größte Anzahl auf die Oberschlesische Bahn 23), Bergisch - Märkishe Bahn (11) und die Westfälische D verhältnißmäßig, d. h. unter Berüesichtigung der geförderten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen 4eleislängen sind die meisten Verunglückungen auf der West- fälischen, der Main-Neckar- und der Oberschlesischen Eisen-

deutschen Maler und Bildhauer autorisirt, sih an der Pariser Weltausstellung zu betheiligen. Wie {hon

emeldet, ist ein Theil der Territorialarmee auf Ende na Eintreffen der Nachricht von der Unterzeichnung des Apräl zu Manövern einberufen. Das Au lie umfaßt | Friedens gab Kaiser Alexander von diesem Erei niß in der Fnfanterie und Artillerie (mit Ausschließung der Fine Oheim, dem Kaiser Wilhelm, telegraphi\ch übrigen Me Fen gen: 1) die Offiziere aller Grade, aus- | Kenntniß. Es war dies die erste Mittheilung, die von hier genommen die Aerzte un Tlerärnte; 2) die Unteroffiziere, | qus über den Frieden fortging. Als einer der Delegirten Tambours und Trompeter der Alterskassen 1866 und 1867, Rußlands, welche den Fürsten Gorts akoff zur Kon- die in der aktiven Armee oder in der Mobilgarde gedient ferenz begleiten dürften, wird I der Fürst Alexis

dahin z B Beta te emer O, ZEENee, Zie 7 R QEN Sen A no Lf; Fenner Gesandter in S N jeßt Gehülfe Der Minister behält sfi überdies vor, eine gewisse Anzahl s Es “i. Ma “a W. T. B) Vom Ge- Soldaten der Klasse 1867, welche in der Mobilgarde gedient ven n He nopel, Saf t A Á “it 2 die De haben, für den Fall einzuberufen, daß die Vervollständigung der t ls ¡ana ieffff und Lie N T T9lda sind gestern ge z €- Compagnien dies erheischen sollte. Die Gruppe der Ver- | (alts in Bezug auf die Rückehr der ausgewanderten fassungstreuen des Senats, die sih von der Rechten Muselmänner nach Bulgarien geregelt worden, welche losgesagt bat, hlt 21 Mitglieder Es sind die Herren: | pr edu behalten werden, Die Räumung bes von d’Audiffret-Pasquier, Oberst d'Andlau, Aubrelicque, de Barante, Truppen soll binnen 14- Tagen erfolgen, von der Donau und

Der rufssisch-türkische Krieg. St. Petersburg, 8. März. (W. T. B.) Unmittelbar

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistishen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 24. Februar bis incl. 2. März cr. zur Anmeldung gekommen: 176 Eheschließungen, 855 Lebendgeborene, 35 Todtgeborene, 542 Sterbe- fälle. EE 7 2

Das neueste Heft der Zeitschrift des Königlichen preußischen statistishen Bureaus enthält eine Uebersiht über die Ent- wickelung der Reihs-Post- und S EP er ns in den Zahren 1872—1876. Wir entnehmen derselben folgende Daten für die Jahre 1872 und 1876: Postanstalten 5755—6664 ; amtliche Verkaufsstellen für Postwerthzeichen 2202—5152; Postbrief- fasten 29 150—38 422; Zahl der Orte, in denen dieselben aufgestellt

Béraldi, Bertrand, Bocher, General Boissonnet, Daguenet, Umschau in der Mi-

Hahn vorgekommen.

B. Größere Privatbahnen

Länge (bei

Tilometern) 45 Fälle,

amglüdckungen vorgekommen.

C. Kleinere Privatbahnen mit je unter 150 km Länge De zusammen 1080 km E R ge und 6 237 213 geförderten Achskilometern) 3 Fälle, und r auf der Dortmund-Enscheder, der Hamburger und der beck-Büchener Eisenbahn je 1 Fall Von den überhaupt beförderten 11 308 652 Reisenden getödtet und Einer verleßt und zwar fanden Diese VerunglücCungen statt auf der Magdeburg-Halberstädter Und auf der Westfälishen Eisenbahn. den im Betriebsdienste thätig gewesenen Beamten von je 8557 Einer getödtet und von je 2468 Einer verleßt. Ein Vergleih mit demselben Monate im Vorjahre er- iebt, unter Berücksichtigung der in beiden Zeitabschnitten ge- ESrbecten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Ge- Leislängen, daß im Durchschnitte im Januar cr. bei 17 Ver- waltungen mehr und bei 16 Verwaltungen weniger und in Summa circa 16 Prozent weniger Verunglückungen vorge- Tommen sind, als in demselben Monate des Vorjahres.

Der Bundesrath hat in der Sißung vom 6. August 1877 bei der Beschlußnahme über den Antrag, betreffend die Einwirkung der Eisenbahn-Fracttarife auf die Kon- kurrenzfähigkeit der deutshen Spiritus-Exportpläße, die Vor- ausseßung ausgesprochen, daß alle Tarife, welche für auslän- dishe Produkte und Fabrikate einen an \ih oder verhältniß- mäßig günstigeren fe, der gewähren als für gleichartige

wurde Einer

inländische Erzeugni Aufsichtsbehörde vor

gen Genehmi LTigt werden sollen, als

welche jedo die übersteigen darf.

__ Bis zu dieser Grenze soll den Sa ryerivallungen die Ermäßigung ihrer Frachtantheile in dem

Auslande und die Erhöhung derselben bis zu den für den inneren Verkehr bewilligten Maximalsäßen bis auf Weiteres

Überlassen bleiben.

Bezüglich des Lokal- und des direkten Verkehrs mit den deutschen Bahnen bewendet es da, wo das Tarifsystèm Pie S E gelangt ist, bezw. noch gelangt,

die Erlasse vom 25. Dezember 1876, 5. März

bei den dur

Und 12. April 1877 gegebenen Bestimmungen. u Uebrigen e

Tommen fortan lediglich die desfalls geltenden g Fatutenmäßigen Vorschriften zur Anwendung.

Briefsendungen 2c. für S. M. S. „Hertha“ sind von heute ab bis auf Weiteres nah Piräus (Griechenland)

zu dirigiren.

Sn -Coburg- Gotha. Sp Él ia

ZUC

zusammen 10105 km 13 423 km Geleislänge und 211 842 460 geförderten Achs- darunter die größte Anzahl auf die Rheinische Bahn (12), die Cöln-Mindener Bahn (6), und die Braunschweigische Bahn (5); verhältnißmäßig sind je- do auf der Braunschweigischen, der Posen - Kreuzburger und der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn die meisten Ver-

se, der vorgängigen Genehmigung der ehalten werden. Der deshalb, unter Aufhebung des allgemeinen bruar 1863, unterm 21. v. M. bestimmt, daß seiner vorgäng:i- ( ungunterliegen: alle Tarife, nah welchen im direkten Verkehr mit dem Auslande oder im Durchgangs- verkehr günstigere L i oder Frachtbedingungen bewil-

ür die gleichartigen Artikel auf den betreffenden Bahnstrecken im Verkehr von oder nah der Grenzstation festgeseßt worden sind, abzüglich der für die Ab- fertigung auf leßterer Station berehneten Expeditionsgebühr, ie Hälfte der der betreffenden Eisenbahnver- waltung für ihren Lokalverkehr bewilligten Beträge nicht

] Coburg, 6. März. Der -Landtag des Großherzogthums Cobur g ist heute erathung mehrerer Geseßesvorlagen zusammen getreten.

mit je über 150 km Betriebslänge,

1148 km Geleis-

Dagegen wurden von

andels-Minister hat rlasses vom 18. Fe-

erkehr mit dem

neue einheitliche

eblichen und

Großbritannien und JFrland. {E. C.) Das Oberhaus egte sih gestern fast allein ; em Herzog von Richmond und

Gordon zur zweiten Lesung vorgeschlagenen Bill, betreffend

mit der Berathung der von

die Rin derpest. Der Marquis of

nit allseitig genügend, Lord Dumany

an einen Auss{huß

Earl Spencer billigte den Vorschlag, im

Fall einer Wiederkehr der Rinderpest

volle Gewalt

zu ertheilen; Earl die Bill

ebenfalls.

olf, ab. Jn der

Falt in Anspru genommen.

angesammelt.

Frankreich. Paris, 6.

Biß davon gegeben, daß Se. Majestät

Die zweite Le statt. Das Unterhausmitglied R. Neville-Grenville, hat sein Mandat niedergeleat. Gestern Abend kam Lord Lyons, der englische Botschaster in

ris, hier an und stieg bei seinem Neffen, dem J atronenfabrik Jeßt wöchentlih durchschnittlih zwei Mi verfertigt und damit die äußerste Leistungsfähigkeit dieser An- Auf der Werft daselbst werden 2500 Tonnen Preßheu, 700 Tonnen Hafer und große Mengen von Thee, Fleischextrakt, Wein, Branntwein, Arrow-root U. \.1w.

März. vfficiel“ veröffentlicht folgende Note: E von Hohenlohe, Botschafter Deutschlands in Paris, hat

Minister der Auswärtigen Res

Îu Woolwich werden

enheiten soeben Kennt-

London, 6. März.

ipon hielt die Bill für war für Verweisung

dem Geheimen Rathe E unterstüßte ung derselben findet für Mid - Somerset, Herzog von

ionen Gewehrpatronen

Das „Journal Se. Durchlaucht der

heute wieder den ersten Ausgang gemacht und dem Kaiser Vortrag gehalten.

Januar der Werth der Ausfuhr den der

Einfuhr.

Dieude - Dcfly, Duchaffaut, Houssard, Admiral Fourichon, Lambert-Sainte-Croix, de Lestapis, de Malherbe, Michel, Paulmier, Perret, General Pourcet und Wallon. Die Organe der Rechten sind über die gestrigen Erklärungen des „Soleil“ äußerst erbittert.

Italien. Nom, 7. März. (W. T. B.) Der König hat das Parlament heute in Person eröffnet. Die Thron- rede hebt zunächst hervor, daß der König, indem er noch ein- mal an die Senatoren und Deputirten seine Worte richte, um so stärker das. Vertrauen zurückkehren fühle, daß es mit Hülfe der übereinstimmenden Gefühle, die Alle beseelten, ge- lingen werde, das große Werk zu befestigen und zu befruchten, welchem der glorreihe Gründer des Königreichs sein Leben gewidmet habe. Die Eintracht, die sich bei dem s{chweren Schlage kundgegeben, von dem Jtalien heimgesuht worden sei, gewähre die Ueberzeugung, daß die italienische Einheit auf unerschütterlihen Grundlagen befestigt sei, und day man si. jeßt den Reformen zuwenden könne, die mit eben so großem Vertrauen von der Be- völkerung erwartet würden. Als Vorlagen, welche die Re- gierung einzubringen beabsihtige, werden hiernah aufgezählt : ein Wahlreformentwurf, eine Vorlage über die Ministerver- antwortlichkeit, ein Len ur! über die Autonomie der Ge- meinden und Provinzen, Vorlagen betreffs der öffentlichen Ordnung, der Kontrole der Finanzverwaltung , betreffs ciner Umgestaltung der Steuern, welche durch die Verbesserung der finanziellen Lage möglich geworden sei und die Lasten der ärmeren Volksklassen erleihtern und die Steuern in einer mehr der sozialen Gleichheit entsprechenden Weise vertheilen solle. Ferner werde die Regierung unverzüglih Vorlagen einbringen über die Herabseßung des Salzpreises und der Mahlgelder. Die Regierung hoffe, beträchtlihe Hülfsquellen sür den Staats- schaß und ansehnliche Vortheile für die nationalen Jndustrien durch den neuen Zolliarif und dur die Handels- verträge zu erlangen, es sei daher eine eingehende Prüfung des Handelsvertrags mit Frankreich zu empfehlen; viele und legitime Jnteressen erforderten dessen sofortige nwendung. Sodann werden aufs Neue vorgelegt werden die Gesetzent- würfe über die Kirchengüter und über den Zwangscours, ein Bankgeseß, ein netex Post- und Telegraphentarif. Be- sondere Fütsorge ‘erfotbere!die Justiz und der Volksunterricht ; zu dem Ende würden Vorlagen über eine Reorganisation der höheren Gerichtsbehörden, eine Vorlage zur Lösung der Frage der geistlihen Güter, ein Handelsgeseßbuch, ein Strafgeseß- bu, ein Geseßentwurf, betreffend die Ausführung des Ge- seßes über den obligatorishen Unterricht und Maêregeln zur Hebung des wissenschaftlichen und literarischen Unterrihts ein- gebracht werden. Die großen Erfahrungen der leßten Kriege haben alle Staaten genöthigt, ihre militärischen Fn t t=- tutionen zu erneuern ; das Parlament, welches immer von Fürsorge für die Ehre der Fahne erfüllt gewesen sei, werde gewiß mit Genugthuung die Vorlagen entgegennehmen, welche eingebracht werden würden, damit es der Armee und Marine nicht an den Waffen und. dem Material fehle, welche die Wissen- schaft täglih vervollklommne. Die Re ierung habe eine Kon- vention geschlossen, durch welche sie die Exploitirung der Eisenbahnen der Privatindustrie anvertraue. Die Rede gedenkt, nah einem Passus über die Stellung Jtaliens zur orientalischen Frage (s. u. „russish-türkischer. Krieg“), des Hinscheidens des Papstes Pius IX. und der Neubes eßung des päpstlihen Stuhles als eines Ereignisses, welches man sich als von den shwierigsten Umständen begleitet, immer vorgestellt hatte. Der Papst, welcher seit 32 «ahren die Kirche regierte, sei beklagt und verehrt ins Grab estiegen ; die althergebrahten Bräuche, durh welche ihm ein ahfolger ge- geen worden, hätten si frei vollziehen können, ohne daß die

uhe des Staates, der Friede der Gewissen und die Un- abhängigkeit der geistlihen Herrschaft irgend welche Störung erlitt, „Unter Aufrechterhaltung unserer Institutionen und indem wir stets den Respekt für den religiösen Glauben in versöhnlichen Einklang brachten mit der unerschütterlihen Vertheidigung der Rechte des Staates und der großen Prinzipien der Civilisation, haben wir der Welt gezeigt und werden ihr au ferner zeigen, wie fruhtbar die Freiheit ist.“ Der König giebt zum Schluß der Rede dem Vertrauen Ausdru, daß in seinen Händen Jtalien nicht von dem hohen Plate herabsteigen werde, auf welchen es die großherzige Beharrlichkeit seines ersten Königs und die Tugenden seines Volkes zu stellen gewußt haber. (Lebhafter Beifall.) Der König und die Königin wurden auf ihrer Fahrt nach dem Parlamentsgebäude und auf dem Nückwege von dort von der Bevölkerung mit enthusiastishen Zurufen begrüßt. Der Herzog von Aosta und die Prinzen von Ca- rignan und Neapel wohnten der Feier der Parlaments- eröffnung ebenfalls bei.

Nußland und Polen. St. Petersburg, ?. März. (W. T. B.) Der Reichskanzler Fürst Gortschakoff hat

Amerika. Washington, 5. März. (Per Kabel.) Den amtlihen Handelsausweisen zufolge, überstieg im i Einfuhr um 33 Mill. Doll. _ Verglichen mit den vorhergehenden sechs Monaten überstieg die Ausfuhr um 102 000 000 Doll. die

L

er Deutsche Kaiser die

aus dem Festungsviereck rücken unausgeseßt Truppen hier ein. Dem Vernehmen nah würde Reo uf Pascha als türkischer Delegirter nah St. Petersburg gehen, um der Ratifi- kation des Friedensvertrages daselbst beizuwohnen. Der Be- suh des Großfürsten Nikolaus beim Sultan dürfte, wie es heute heißt, frühestens am nähsten Sonnabend erfolgen.

London, 7. März. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung des Oberhauses lenkte dèêr Herzog von Argy ll die Auf- merksamkeit des Hauses auf die Verträge der Fahre 1856 und 1871 und beantragte, die betreffs Griechenland geführte diplomatische Korrespondenz vorzulegen. Argyll erklärte , die Türkei sei die einzige der Signatarmächte, welche die Verträge gebrochen habe, dieselben seien daher als thatsählih aufgehoben zu betrachten; Argyll sprach dann weiter seine Befürchtungen für die Unabhängigkeit der Türkei aus. - Jm Laufe der De- batte erklärte der Staatssekretär der Kolonien, Carnarvon , die Türkei habe allerdings die Verpflihtungen des Vertrages von 1856 nicht ausgeführt, aver Rußland habe feine Berpslich- tungen ebenfalls niht beobachtet, es sei daher nöthig, daß jede Regelung sorgfältig geprüft werde, damit sie niht nur prafk- tisch, sondern auch von Dauer sei. Die Herrschaft der Türkei könne nicht wieder hergestellt werden, die Erseßung derselben sei in einer graduellen Besserung ihrer Unterthanen und der verschiedenen Racen zu suchen. Lord Derby gab hierauf eine geschichtlihe Uebersicht über die Verträge von 1856 und 1871 und hob fodann hervor, der dur die Verträge von 1856 und 1871 beabsihtigt gewesene Zustand habe aufgehört, denno müsse die englishe Regierung sie als bindend erachten, bis Europa ein neues System sanktionirt habe. Wenn man diese Verträge jeßt als Ausgangspunkt nehme, so würde dies nur geschehen, um davon abzuweihen. Unter den allgemei- nen Prinzipien, mit denen ‘England zur Konferenz gehen würde, sei auch der Wunsch, daß die Lösung der orien- talishen Frage in europäishem, niht in exklusive rufsi- shem Sinne erfolge, daß, so weit die Umstände dies gestatten, sie die Elemente der Stabilität und Dauerhaftigkeit besie und daß, soweit es die Umstände zulassen, die Ansprüche der verschiedenen Racen und Kon- sessionen ziemlih gleihmäßig abgewogen würden. Es seien bei dieser Frage so viele Jnteressen involvirt und es beständen dus Schwierigkeiten, daß ie Unterhändler keine leichte

ufgabe haben würden. Die Rgierung werde ihr Möglichstes thun, um eine befriedigende Lösung herbeizuführen, allein es wäre unmöglich, vorher sagen zu wollen, welches Resultat die- selbe haben werde. Der Herzog von Argyll zog nach diesen Da seinen Antrag zurück. Das Haus vertagte sich ierauf. Im Unterhause erklärte der Schatkanzler Northcote in Beantwortung einer Anfrage Dilke's, der Negierung sei eine authentische Mittheilung über die russi} ch- türkishen Friedensbedingungen noch nicht zugegangen, er sei daher niht im Stande, zu sagen, ob das Fürstenthum Bulgarien sih bis an das ägeishe Meer bei Kavala erstrecken

Werde.

Wien, 7. März. (W. T. B.) Die „Polit. Korre- spondenz“ meldet aus Konstantinopel: Gestern wurde das Ceremoniel für den Besuch des Großfürsten, der heute erfolgen soll, ‘vereinbart. General «Fgnatieff befindet sih seit vorgestern hier, um mit Safvet Pascha zu konferiren und das ratifizirte Friedensinstrument entgegenzu- nehmen, womit si derselbe morgen über Odessa nah St. Petersburg begeben wird. General Zgnatieff stattete auch dem deutshen Botschafter, Prinzen Reuß, und dem österreih-unga- rischen Botschafter, Grafen Zichy, längere Besuche ab.

8. Mürz. (W. T. B.) An der heutigen Sizung des Unterhauses beantwortete Minister-Präsident Fürst Auer s- perg die Jnterpellation Gro cholski's betreffs der an- geblihen Hinrihtung österreihisch - ungariicher Unterthanen in der Türkei dur die Russen, indem er konstatirte, daß die Regierung sofort nah dem Bekanntwer- den der bezüglihen Gerüchte die eingehendsten Erhebungen durch die Behörden angeordnet habe, daß indeß alle gemachten bezüglihen Angaben amtlich vollständig unbestätigt ge- blieben seien. Was den zweiten Theil der Grocholsfki’schen Jnterpellation anbetreffe, ob die Regierung glaube, in die Lage zu kommen, auf dem Kongresse dahin wirken zu können, daß auch das Loos der pol- nischen Unterthanen Rußlands erwogen werde, so be- zwede der in Aussicht genommene europäische Kongreß nur die definitive Regelung der orientalishen Angelegenheiten. Fn diesem Sinne sei von der Regierung die Einladung zu einem Kongreß erlassen worden, es bleibe daher jeder andere Gegen- Ld n der Erörterung durch die europäischen Mächte aus- geschlossen.

Rom, 7. März. (W. T. B.) Die Thronrede, mit welcher der König heute das Parlament eröffnete, hebt hervor, wie sih die allgemeine Aufmerksamkeit vor Allem den Er- eignissen im Orient zuwende. Die Regierung, welche mit allen Mächten die Big vg a: las und herzlihsten Be- Le en aufrecht erhalte, habe für die Verträge eine gewissen- haste Beobahtung und eine vertrauensvolle Neutralität be- wahrt, in Folge dessen habe sie ohne Zögern eingewilligt, sich an der Konferenz der Mächte zu betheiligen, welche den Wunsch hegen, einen dauerhaften Frieden zu sichern. Die auf- rihtige Unparteilichkeit Ztaliens werde dessen Rathschlägen nur einen größeren Werth geben und das Beispiel der neueren Geschichte des Landes werde ein weiteres Argument dafür gewähren, um solche Lösungen der Frage zu unterstüßen, Dee der Gerechtigkeit und der Humanität am meisten ent- prechen.

129 543 840 km. S 283 659 7H ördert wurden an Briefen und Päereien 3 659 731—

1 co 853 Stück, und zwar 400 027 963—516 407 730 Briefe, 8 470 951—T8 856 580 Postkarten, 52596 836—92 867 490 Dru- fachen, 4 513 933—7 523 130 Waarenproben, 143 302—2 275 870 Post- auftragsbriefe, 12 786 825—31 230 302 Postanweisungea, 2 484 612— 9 937 300 Postvorschußbriefe, 226 868 255—300 510 141 Zeitungs- nummern, 1774213—9 911 640 außergewöhnliche Zeitungsbeilagen, 33 061 337—49 447 910 Pakete ohne Werthangabe, _ 3 033 094— 3 230 450 Pakete mit Werthangabe, 13 917 906—18 371 310 Briefe mit Werthangabe. Gesammtwerth des Geldverkehrs 13 981 421 142— 14 237 220 943 (6 Gesammtgewicht der Pätkereisendungen 140 468 062— 928 629 759 kg. Gesammtzahl der beförderten Personen 5 558 214— 3987 054. Verwendete Freimarken, gestempelte Briefumschläge, Postkarten und Streifbänder 50 053 653—73 847 933 „# 2

Das Telegraphenneß umfaßte 28 485,23 bezw, 38 790,87 km Linien- und 98089,43 bzw. 142 883,13 km Leitungslänge. Die Zahl der Telegraphenanstalten betrug 1391 2932, die der Stationen 3058 5109. Apparate waren 3253 5288 im Betriebe. Das Personal bestand aus 5969—399+ Perionen. Un t eiden wurden 10 158 041—10 649 994 befördert. Die Einnahmen beliefen sich auf 9 644 223--12175 319 #, di: Ausgaben auf 10 426 293 und (1875) 15 958 543 A. E :

Die Rohrpost in Berlin (26,28 km) beförderte vom 1. Mai 1876 bis Ende Mai 1877 56 288 Briefe, 92057 Karten und 906 172

ramme. . LEMO Gesammteinnahmen der Reihs-Post- und Telegraphenver- waltung beliefen sich 1876 auf 116 967 739 4, die Ausgaben auf 108 154 705 M, der Ueberschuß auf 8 813 034 M. 5

In Bayern waren 1373 und 1875 vorhanden: Postanstalten 1135—1204, Briefkasten 5543 5583, Postpersonal 3899 4418; Briefe wurden 54 412 426 55 512 156, Pädtereien und Geldsendungen 14 296 808 15 783 964 befördert. Der Geldverkchr : erreichte 1140 169 426 1053 261 854 . Die Pâtereien wogen 43 816 204 24013 453 %g. Mit der Post wurden 970 873 799 967 Per- sonen befördert. Postwerthzeihen wurden für 3 462 099 4 780 776 M. verkauft. Die Einnahmen der Postverwaltung betrugen 7 189 507 4780 776 M, die Ausgaben 6 507 390 7366 189 H, der

.berschuß 682 207 56 140 M. L : 1

5 As Württemberg waren 1873—74 bzw. 1875—76 Post- anstalten 480—498, Briefkasten 2815—2836, Personal 3763 --4040, Briefsendungen 23 926 536—24 395 328 Stück, Päckereisendungen 4 383 360—4 682 808 Stück, Gesammtwerth “des Geldverkehrs 531 630 000—575 638 152 H, Gesammtgewicht der Päkereisendungen (1874—75) 11 274 336 —12 308 442 kg, beförderte Personen 708 293 699 346. Einnahmen 3 913 508—4 919 400 Æ, Ausgaben 3 798 935 4742 275 M, Ueberschuß 114 573—177 125 A. : y

Die Telegräphenlinien hatten 2414—2491,5 km, die Leitungen 5620—6223,9 km Länge; Zahl der Telegraphenstationen 303— 359, beförderte Depeschen 821 782—908 625, Einnahmen O 0D 463 700 4, Ausgaben 459 612—458 700 M, Uebershuß 22 27ò5 und + 5000 M.

Dem vom säcsis{hen Ministerium des Kultus und öffent- lichen Unterrichts veröffentlihten Jahresbericht übrr den Stand der demselben unterstellten Unterrihts- und Erziehungs- anstalten im Königreich Sachsen zufolge, hat sich deren Ge- sammtzahl am SWlusse des Jahres 1877 auf 4014 beziffert, an denen im Ganzen 6927 Lehrer (aus\{ließlich 102 Hauslehrer) 531 151 Schüler, bezw. Studirende, unterrihteten. Der Aufwand für sämmt- lihe Anstalten (mit Ausnahme der 92 Privatanstalten) belief i auf 17 061 811 M, von denen 12333 981 Æ auf die Gehalte der Lehrenden kamen, während die Pensionen für Lehrer, Lehrerwittwen und Waisen im Betrage von 892 918 M. in jene Summe nicht mit eingerechnet sind. Der vierte Theil des Gesammtaufwandes (4319 557 M) wurde aus Staatsmitteln gedeckt; überdies gewährte der Staat einen Zuschuß von 635180 G zu den Pensionen. Von den verschiedenen Bildungsanstalten besaß Sachsen zu Ende des vorigen Jahres: 1 Universität mit 161 Lehrenden und 3089 Studi- renden, 1 Polytechnikum mit 49 Lehrenden und 619 Studirenden, 13 Gymnasien mit 295 Lehrenden und 3479 Schülern, 11 Real- schulen erster Ordnung mit 203 Lehrenden und 3674 Schülern, 21 Realschulen zweiter Ordnung mit 210 Lehrenden und 2896 Schülern, 18 Seminarien mit 228 Lehrenden und 2071 Schülern, 1 Turn- lehrer-Bildungsanstalt mit 4 Lehrenden und 31 Schülern, 2 aner- kannte höhere Töchtershulen mit 31 Lehrenden und 627 Schülerinnen, 2099 Volksschulen mit 5181 Lehrenden (ungerechnet 1269 Nadel- arbeitslehrerinnen) und 455 003 Schülern, 1753 Fortbildungsschulen mit 51084 Schülern, 2 Taubstummen-Institute mit 29 Lehrenden und 274 Schülern und 92 Privatanftalten mit 536 Lehrenden und 7304 Schülern.

Das 22. Heft der „Mittheilungen des Herzoglich Anhaltischen statiftischen Bureaus“, herausgegeben von Dr. A. Lange, enthält zunächst Beiträge zur Statistik der Stadt Dessau, nah der Zählung vom 1. Dezember 1875. Aus denselben geht her- vor, daß die Stadt 1463 Wohnhäuser mit 4679 Haushaltungen und 19 643 Einwohnern enthält; es kamen mithin auf eine Wohnstätte 3,20 Haushaltungen und 13,43 Einwohner. Unter den Häufern sind 2(1 mit nur 1 und 343 mit nur 2 aushaltungen und 132 mit weniger als 5, 444 mit mehr als 5 aber weniger als 10 Bewohnern. Die Zahl der unverheiratheten Personen betrug 59,6% der Cinwohner- schaft, die der verheiratheten 33,3 %/, der verwittweten 6,8 9%, der geschie- denen 0,3 9%. Von den Unverheiratheten gehörten mehr als 85 °/9 den jüngeren Altersklassen von 0—25 Jahren an. Außerdem enthält das Heft die Tabellen über die in den Jahren 1875 und 1876 im Herzogthum Anhalt vorgekommenen Geburten, Gheschließun gen und Todesfälle. Im fünfjährigen Durchschnitt 1872—1878 wurden jährlich 649,6 Kinder Merl Knabevy, 319,4 Mädchen) ge- boren, und es starben 468 Einwohner (233,3 Männer, 234,6 Frauen); Ehen wurden 181,8 geschlossen. Unter den Neugeborenen waren 12,03 % uneheliche und 3,9 9/9 todtgeborene. f :

Das 23. Heft bringt die Resultate der Gewerbezählung, die 980 Großbetriebe mit 735 Geschäftsleitern und 19 970 Gehülfen und Arbeitern, sowie 13 159 Kleinbetriebe mit 13 160 Geschäftsleitern und 10555 Gehülfen oder Lehrlingen umfaßt. Die Kleinindustrie beschäftigt mithin 23 715 Personen oder 3000 mehr als die Groß- industrie. Ohne Gehülfen oder Lehrlinge bestanden 8868 Klein- betriebe, mit 1 Gehülfen 2425, mit 2 Gehülfen 1121, mit 3 bis 5 Gehülfen 745. Nach einer in demselben Heft enthaltenen Uebersicht über die Sparkassen im Herzogthum Anhalt 1873—1876 betrugen die Rückzahlungen 1873: 63,93, 1874: 69,11, 1875; 38,81, 1876: 84,97 9/9 der Einzahlungen. Auf den Kopf der Bevöl-

anlagen. Der russisch-türkishe Krieg. 4 litärliteratur. Verzeichniß der bedeutenderen Aufsäße aus an- deren militärischen Zeitschriften. (15. Januar bis 15, Februar 1878.)

Von dem illustrirten Werk „Deutsches Land und Volk,“

herausgegeben von Prof. Dr. Klöden und Fedor von Köppen (Leipzig, Otto Spamer) liegen Heft 5 bis 8 vor. Dieselben enthalten den Schluß der Schilderungen aus den deutshen Alpen und aus ODber- bayern: die bayerischen Alpen, die Salzburger Alpen zwishen Inn und Salzach, Volksleben in den bayerishen Bergen; fodann die zweite Abtheilung: Bilder aus dem Alpenvorlande und aus der bayerischen Hauptstadt (die Natur des Alpenvorlands, im Ammergau und Ampergebiet, der Starnkerger See und seine Umgebungen, KriegEbilder und Schlachtfelder aus Oberbayern, aus der baye- rishen Hauptstadt). Der Text ist wieder durch zahlreiche treff- lihe Jllustrationen geschmüdckt. Mit dem 8. H-ft {ließt der 1. Band des durch die Reichhaltigkeit und Abwechselung seines Inhalts interessanten Werks.

Das soeben erschienene Märzheft der „Deutschen Rund- schau,“ herausgegeben von Julius Rodenberg, Verlag von Gebrüder Pâtel in Berlin, enthält den Schluß der Novelle von Otto Roquette „Im Hause der Väter“ ; ferner den Schluß der Abhandlung „Deutsch- land und der Sozialismus“, von Ludwig Bamberger und Aufsäße von Bruno Bucher: „Das Buch als Kunstwerk“ und von F. X. vo1 Neu- mann-Spallart: „Die wirthschaftlihe Lage“. Albert Cosa veröffent- licht eine Anzahl bisher entweder nah ganz unbekannter oder wenig- stens nur in abgekürzter Form bekannter Schillerbriefe. Karl Frenzel berichtet über die Berliner Theater, Ed. Hanslick über die musikalische Saison in Wien. al

Im Verlage von Fr. Weiß* Nachfolger in Grünberg ist in 3 Auflage erschienea: „Die Amtsvorsteher, Gemeinde- un d Gutsvorsteher unddie PolizeiverwalterindenStädte n als Vermittler der Strafreht8spflege“, Handbuch für den amtlichen Verkehr der genannten Behörden mit der Staatsanwalt- schaft. Nach den darauf bezüglichen Gesetzen, Ministerialverfüguagen u d Entscheidungen zusammengestellt von dem Königlichen Staats- anwalt Stein. (Preis 1 4) Das Buch ist eine Anleitung für die ländlichen und |städtishen Polizeiverwaltunzen in ihren Dienst- leistungen für die Stia{rehtspflege. In 129 Paragraphen werden sowohl die allgemeinen Grundsäße, als auch die besonderen Vor- schriften über Antragsvergehen; Vergehen der Personen uter 12 bezw. 18 Jahren, Verhör des Beschuldigten; Vernehmung der Zeugen; Zwangsmittel der Poslizei- gewalt; Verhaftung und vorläufige Festnahme; Hausfuchung ; Verfahren bei plößlihen und gewaltsamen Todesfällen und Körperverlezungen; Verfahren bei Brandstiftungen ; Transporte Verha,teter; Kosten bei polizeilihen Voruntersuhungen; Kon- trole der bestraften Personen; Vvrläufige Straffestseßungen bei Uebertretungen klar und ansführlih dargelegt. Die von dem Verfasser gegebenen Vorschriften sind nicht nur aus dem positiven Recht, sondern auch aus den praktischen Erfahrungen der Polizei- behörden und der Staatsanwaltschaft geschöpft. Cin Jnhaltsver- zeichniß erleichtert die Ori- ntirung.

Das „Praktische Handbuch der spanishen Han- dels-Korrespondenz“ von H. W. A. Koßenber g (Verlag von C. Schünemann in Bremen) liegt bereits in dritter Auflage vor. Der Inhalt is aufs Neue sorgfältig durchgesehen und verbessert worden. Indessen hat sich dabei kein Anlaß zu weitgehen- den Umgestaltungen des bewährten Buchs ergeben, vielmehr fonnte sich die ganze Veränderung auf einige Korrekturen und Berich- tigungen beschränken. Das Handbuch enthält eine Sammlung von 161 Briefen , Marktberihten, Connossements und Chartepartien zum Ueberseßen in das Spanische, welchen spanishe Originale zu Grunde liegen und de alle erdenflihen fkaufmännishen Verhältnisse berühren. Der Gebrauch des Werks seßt natürlich eine allgemeine Kenntniß ter Sprache voraus, doch ist der Verfasser mit dem Unter- legen der spanishen Ausdrücke so freigebig, daß auch der Anfänger dasselbe mit Nuyen gebrauchen wird. Besonders dankenswerth ift der Anhang, in welchem einige Briefe und andere Schriftstücke, Nech- nungen 2c. aus dem kaufmännischen Geschäftsleben im spanischen Original als Muster mitgetheilt werden; ferner die belehrenden Vor- bemerkungen und die alphabetische Uebersiht der im spanischen Ge- \chäfis\tyl gebräuchlichen Abkürzungen. Die vortreffliche Ausstattung des Handbuchs, namentlihch was den Druk angeht, verdient besondere Hervorhebung.

Gewerbe und Handel,

ah dem Geschäftsbericht. der Deutschen Hypotheken - aut e eis Pfandbriefe im Umlauf alt. Dezember 1873: 1541 100 M, 1874: 3013 100 M, 1875: 7837 900 M, 1876: 10 668 400 M, 1877: 12609 909 & Die Bank besaß an eigenen Hypotheken ult. Dezember 1872: 2853 725 #, 1873: 6 246 778 M, 1874: 8256 606 M, 1875: 12346747 M, 1876: 15 500 048 M. Im Jahre 1877 sind auf Hypotheken gezahlt worden 3 701 686 M, dagegen sind zurückgezahlt 1733 335 A Die Bank hat belichen 98 Häuser in Berlin mit 9978000 4, 24 Grundstücke in der Nähe Berlins mit 983 300 #Æ, 25 Häuser in großen Städten (über 50 090 Einwohner) mit 1082 90I 4, 88 Grundstücke in kleineren Städten (unter 50 000 Einwohner) mit 1383675 # und 108 ländlihe Grundstücke mit landwirthshafilihem Betriebe mit 1870 154 M, zusammen 343 mit 15298 029 46 In den Subhasfta- tionen hat die Bank vier Grundftücke selbst crstehen müssen, von denen drei bei Schluß des Jahres bereits wieder verkauft waren. Dem Reservefonds, welcher ult. 1876: 198675 F betru1, treten aus dem Gewinn von 1877: 50238 H hinzu, so daß sich derselbe nupmehr auf 248 914 4 erhöht. An Reserven aus den vereinnahm- ten Provisionen sind zurückgestellt 178 838 A Die Gesammtreserven (Reservefonds, Provisionsreserve, Zinsreferve und Gewinnvortrag) betragen zusammen 511 204 M, also fast 9# °/o des Aktienkapitals. Die gestrige Generalversammiung genehmigte den Geschäftsbericht und Bilanz einschließlich der auf 73 °%/o festgeseßten Dividende und er- theilte Decharge. / Dem Comité für den internationalen Markt für landwirthschaftlihe Maschinen und Geräthe, welcher in diesem Jahre vom 13. bis 17. Juni zu Hau ra stattfinden wird, haben bereits die Direktionen der Cöln-Mindener, der Altona-Kieler, , der Glüstadt-Elmshorner, der Nordbrabanter, der Niederländischen, der Main-Neckar-, der Tilsit-Jnsterburger, der Rheinischen, der PBE Ludwigs-, der Königlich Bayerischen und dcr Groß- erzoglih Badischen Staats - Eisenbahn- Gesellshaften fractfreie Rückbejörderung für alle auf dem internationalen Markte unverkauft gebliebenen Maschinen und Geräthe, insofern dieselben

kerung kamen an Sparkassenguthaben 1867: 19 A 25 -, 1876: 44 M 6 S.

mit bereits erfolgter Zustimmung der Königlich bayerishen Staats- regierung eine Erweiterung der bisherigen Maximalgrenze des Pfandbriefsumlaufs bis zum Zehnfachen des einbezahlten BanÏt- fonds erfolgen, zugleich aber zur Verstärkung der Sicherheitägaran- tien des ganzen Geschäfts beschlossen werden : daß die jährliche Bei- tragéquote zur Pfandbriefs-Spezialreserve eine Erhöhung in der Art erfahre, daß, statt des bisherigen firen Beitrags von 70009 M. pro Jahr, von nun an 10% des jährlihen Ertrags des Pfand- briefsges{äfts zum Reservefonds zurüdgest-llt w.rden sollen. Der Erfolg der Annahme dieser Abänderungsvorshläne wird, der „B. Börf. Ztg.“ zufolze, der sein, daß die Bank ungefähr 31 Mill. Mark mehr Pfandbriefe ausgeben darf als dies bisher d:r Fall war, daß sie dagegen auch aus dem jährlichen Erträgniß dieses Geschäfts eine Quote zum Reservefonds zurückstellen muß, die mehr als das Doppelte der bisherigen Zurücdctstellung betragen wird.

Nach dem Geschäftsberiht der Sächsischen Bank zu Dresden für das Jahr 1877 betrug die dur{schnittlihe Notencirku- Tation 41 002937 Æ mit einer Baarbedeckung von 27280 470 A

5 É Sri Bb A0 ROT L0G 1 Bs Ls T (gegen 54 458 164 Noten mit 40587 806 4. WCUUnig il 10109), U S

anknotensteuer war.n 3145 Æ. zu zahlen. Auf Kafsenkonto betrug der Gesammtumsat 1 205 865 122 Æ, auf Wechselkonto 162 079 Stück mit 549 504 280 Æ, auf Lombardkonto 74018 943 M. _Auf Effektenkonto wurde vom Vorjahre ein Bestand von 1763 187 4 übernommen. Dazu kim ein Eingang von 31 464 858 #6, wogegen der Ausgang 29 002 845 A betcug, somit am Jahresshlufse ein Bestand von 4225200 Æ verblieb. Das Eff-ktenkonto des Re- servefonds hatte ultimo 1876 einen Bestand von 661800 A, der Ausgang im Jahre 1877 betrug 210300 Æ, #o daß ein Be- stand von 451 500 A. verblieb. In der Bilanz vom 31. De- zember 1877 beziffert sich der Meservefonds mit 3 209 135 Die Gesammtums\äße aller Konten belaufen sich auf 2 679 170 795 M und der Gesammt-Bruttogewinn von denselben auf 2408 505 Das Immobilien-Konto, umfassend die Bankgebäude zu Dresden, Chemnitz, Zittau, Meerane, Reichenbach, Annaberg und Glauchau, steht unverändert mit 620000 #4 zu Buche. Der Pensions- fonds besteht aus 249000 Æ säsisher 3 °/%ige Rente. Das Gewinn- und Verlustkonto ergiebt einschließlich des Uebertrags vom Vorjahre einen Reingewinn von 1 882 690 Hiervon erhält der Reservefonds 105 747 A Die Tantièmen für Verwaltungsrath und Direktoren betragen 47 586 #, die Aktionäre aber erhalten als Dividende zu 53 %/o 1725000 4A Von den Banknoten auf Thaler- währung find für 45 420 Thlr. Noten noh nicht zur Ginlöfung prâäs- sentirt. Der Durchschnittssaß für Wecseldiskont war im abgelau- fenen Jahre 4,42 %/% gegen 4,15% im Vorjahre und für Lombard- zins 5,42 %/5 gegen 5,15 °%/%. A

Dem Geschäftsbericht der Braunschweigischen Bank für 1877 find folgende Mittheilungen entnommen: Jun Folge der mißlihen Verkehrsverhältnisse ist ein ftärkerer Geldbedarf während des größten Theils des Jahres nicht vorhanden gewesen. Der Durch- schnittsdiskont resp. Lombardzinsfuß hat 4,30% resp. 5,30 ‘/9 gegen 4,15% resp. 5,15% im Vorjahre betragen. Im Zusammenhange damit ist hinsichtlih der Notencirkulation ein Rückgang zu verzeich- nen; dieselbe ermäßigte sih von 4349 400 -im Jahre 1876 auf 3 041 700 6 durhschnittlih. Die ungedeckten Noten haben im Durchschnitt 1847 000 # gegen 2 143 100 Æ im Vorjahre betragen. Das Lombard-Conto zeigt eine kleine Vergrößerung: der Umsatz betrug 6,92 Millionen Mark gegen 6,76 Millionen Mark im Vor- jahre. Das Wehsel-Conto {ließt mit einem Umsaße ab von 17102 Millionen Mark gegen 175,99 Millionen Mark in 1876. Auf dem Conto-Corrent-Conto beliefen sch die Umsäße auf 258,75 Millionea Mark gegen 263,84 Millionen Mark. Der Gesammt- umfang des Geschäfts ist in beiden Jahren ziemlich gleih g.blieben: 731,69 Millionen Mark gegen 732,21, Millionen Mark in 1876. Von den präkludirten 10-Thlr.-Noten wurden noch 5310 # eingelöst, so daß die am 31. Dezember 1877 präkludirtea 10-Thlr.-Noten sich auf 71160 M belaufen. Von diesem Betrage wurde das Bank- noten -Anfertigungs - Conto ausgeglichen und die übrig bleibenden 51 160 6 dem Delcredere-Conto überwiesen, welches sch hierdur, ‘wie dur einige Eingänge auf früher abgeschriebene Forderungen auf 189 963 6 erhöht hat. Das Gewinn- und Verlust-Conto {ließt mit einem Reingewinn von 599393 4, der durch Abschreibungen um 269 249 M. verringert wird und daher die Vertheilung von rur 3 9/9 Dividende gestattet.

Verkehrs-Anstalten.

Verkehrsverhältnisse auf den Eisenbahnen in Rußland) O Charkow ift der Verkehr wieder voll auf- genommen.

Berlin, 8. März 1878.

Im vorderen Saale des Ar itektenvereinshauses hierselbft ist heute Vormiitag die Ausstellung der Konkurrenzarbeiten um den diesjährigen Schinkelpreis eröffnet worden. Aus dem Ge- biete des Landbaues war der Entwurf zu einer Kur- und Badehaas-Anlage als Aufgabe gestellt worden. Eingegangen find 6 Entwürfe auf zu- sammen 74 Blatt. Den Preis erhielt die Arbeit mit dem Motto: „Aëre sale salus aasrea“, Der Verfasser derselben ift der Bauführer Knieshke aus Berlin. Aus dem Gebiete des Ingenieurwesens war der Entwurf zu einem Südkanal bei Berlin gefordert worden. Von den 5 eingegangenen Arbeiten erhielt die des Bauführers Herberstadt aus Emmerich, die das Motto „Von der Kann zur Wann“ trug, den Preis. Der Preis beträgt bekanntlich 100 Friedrihsd'or zu einer Studienreise.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl beehrte gestern die Vorstellung des Wichertschen Lustspiels „Der Narr des Glücks im Wallner-Theater mit Seinem Besuch. Das Stück ge- laagt am Sonntax zum leßten Male zur Aufführung, da bereits am Montag „Der Königslieutenant“ mit Hrn. Friedrich Haase

5 Thorane in Scene gehen wird. au E Min alda wird morgen, Sonnabend, das

iel „Kinder der Zeit“ von F. Geber, worin Hr. Carl Mittell T Duaptroile darstellt, in nèuer Bearbeitung und forgfältiger Jn- \cenirung zur Aufführung bringen.

auf ihren Linien nach Hamburg hin befördert sind, zugesagt.

H R S S Rar? t" M 1 M: E P O Ii R E N T E