1843 / 95 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Dem Garten - Direktor Len zu Potsdam, L den St. Wladimir=Orden vierter Klasse;

Dem Staats - Minister Grafen zu Stolberg-Wernigerode,

Dem General-Lieutenant von Colomb, Kommandanten von Berlin,

Dem General-Lieutenaut von Quadt und Hüchtenbruck, Com- mandeur der 6ten Division,

g “e ren à la Suite Sr, Majestät des Königs, von Rauch,

Dem ersten General-Stabsarzt der Armee, Leibarzt Dr. von Wiebel, den St. Annen-Orden erster Klasse mit Brillanten;

Dem General-Lieutenant von Cosel, vom Kriegs-Ministerium,

Dem General-Major von Prittwiß, Commandeur der Garde- Jnfanterie,

Dem General-Major von Below, Commandeur der 2ten Garde=- Landwehr-Brigade,

Dem General -= Major von Tümpling, Commandeur der 1sten Garde=Kavallerie-Brigade,

Dem General -= Major von Tiebßen und Hennig, Commandeur der 6ten Kavallerie-Brigade,

Dem General-Major Fürsten Radziwill, Commandeur der bten Landwehr-Brigade,

Dem General-Major und General-Adsutanten von Lindheim,

Dem Ober=-Stallmeister von Brandenstein,

den Sf, Annen-Orden erstèr Klass ez

Dem Obersten von Gayl, Commandeur des 1sten Garde-Regiments zu Fuß,

Dem Obersten von Hirschfeld, Commandeur des Kaiser Franz Grenadier-Regiments,

Dem Obersten vou Doering, Commandeur des Garde - Reserve- Jnfanterie- (Landwehr=-) Regiments,

Dem Obersten von Reibßenstein, Commandeur des Regiments Garde du Corps,

Dem Obersten von Schönermarck, Commandeur des Garde- Husaren-Regiments,

Dem Obersten von Schack, Commandeur des 12ten Jufanterie- Regiments,

Dem Obersten de Marées, Commandeur des 8ten Jufanterie-Re giments (genannt Leib-=Jnfanterie-Regiment),

Dem Oberst = Lieutenant von Knoblauch, intermist, Jnspecteur der Jäger und Schüßen,

Dem Oberst-Lieutenant von Ostau, Commandeur des 2ten Garde- | Dem General - Major von Stülpnagel, Commandeur der ten

Ulanen= (Landwehr=) Regiments, Dem Oberst-Lieutenant von Willisen, Commandeur des 7ten Kü- rassier-Regiments,

gimeut, Dem Major von Arnim vom 7ten Kürassier-Regiment, Dem Polizei-Präsidenten vou Puttkammer, den St, Annen-Orden zweiter Klasse mit Brillanten;

Dem Major Corsep vom 6teu Kürassier-Regiment (genannt Kaiser von Rußland),

Dem Rittmeister von Massenba ch desselben Regiments, den St. Annen-Orden zweiter Klasse mit der Krone;

Dem Obersten von Hanneckten, Commandeur des 3ten Dragoner- Regiments,

Dem Obersten Schah von Wéittenau, Commandeur des 10ten Husaren-Regiments,

Dem Obersten Chlebus, Commandeur des L24sten Jufaunterie= Regiments,

Dem Obersten von Neander, Commandeur des 20sten Jnfanterie- Regiments,

Dem Obersten von der Osten, Commandeur des 2ten Dragoner= Regiments,

Dem Obersten von Webern, Commandeur des 20sten Landwehr- Regiments,

Dem Oberst-Lieutenant von Barby, Commandeur des 2ten Küras- sier-Regiments (gen. Königin),

Dem Oberst= Lieutenant von Dobeneck, Commandeur des Iten Husaren-Regiments,

Dem Oberst -= Lieutenant Stein von Kaminski, Commandeur des 3ten Ulanen-Regiments,

Dem Oberst-Ueutenant von Carisien, Chef des Generalstabes | vom 3ten Armee=Corps,

Dem Oberst-Lieutenant von Knobloch, von der Garde - Artillerie- Brigade,

Dem Oberst-Lieutenant von Winning, aggregirt dem 2ten Dra- goner-Regiment,

Dem Oberst = ULeutenant von Bo ck, vom 8ten Jnfanterie - Regiment (gen, Leib-Jufanterie-Regiment),

auch den leßten Aft hindurch erhielt, sowohl in dem ersten Terzett, wo sie die Worte;

Du willst nicht meinen Glauben?

So nehm? ih Deinen an *),

so nüancirte, ih möchte sagen: sie so zu bemänteln wußte, daß die um des Sinnendranges willen ihre Religion verleugnende Apostatin nicht der Ver- achtung anheimfallen konnte, als in dem zweiten (Verklärungs -) Terzett mit Chor bis zum Schlusse hin, der freilih etwas sehr unmotivirt eintritt, da sich {wer begreifen läßt, wie die von den liguistishen Soldaten aufge- grissenen und abgeführten drei Hugenotten plöglih wieder um die Ee her- ankommen und unter die Kugeln von Valentinen's Vater gerathen.

Noch alle deutschen Sängerinnen, welche sich in unserer Zeit einen Ga RA „Namen erworben baben gelangten dazu in Berlin, oder Berlin Uen die G um ihre {on errungene Celebrität zu heben, zu begründen 0e v gleichsam die Bestätiguug und Beglaubigung zu ertheilen, Wer braucht E noch an eine Heinefetter, Shechner u. st. w, zu er- O f uch Frau Sgthlegel - Köster darf sich überzeugt halten, daß

ie erkennung, die ihr unbestrittenes Kunstverdienst gegenwärtig hier ge-

f in allen Theilen ves Vaterlandes zu ihren Gunsten nahklingen

Fräulein Tuczek; Margarethe von Valois. Scribe läßt dies ije fmd Raoul heimlich lieben. Unter Vei: Borken M L o ver öhnen , im Grunde aber um ihn in ihre Nähe zu fesseln vermittelt sie seine Verlobung mit einer ihrer Hosdamen , der Tochter des Chefs der Hofpartei, Wir sehen die Königin zuerst in ver Touraine , bei Spiel Tanz und Gesang, unter den blühenden Stauden ves Sgloß artens, umrauscht von Springbrunnen, an schwandurhfurchten Teichen e A Bild der Minnehöfe des Mittelalters entfaltet sich vor unseren Augen , sein Glanzstern die sinnenfrohe Fürstin, umlispelt von verlockenden Harfen- und Flötentönen, im Geleite blühender Edelfräulein, welche an goldenen Kun- felit spinnend die Gartenluft des Südens trinken, und ums{chwärmt von einem Pagen, der sein Auge bis zu seiner Königlichen Gebieterin erhebt und

*) Jm hiesigen Textbuch hat man dieselben geändert, und sie lauten:

Du willst mir nicht folgen? Nicht? So bleib? ih bei Dir!

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Infanterie-=Bataillous, Dem Major von Grodzki vom 3ten Ulanen-Regiment, Dem Major und Flügel-Adjutanten von Willisen, (genannt Kaiser von Rußland), Dem Geheimen Medizinal-Rathe, Leibarzt Dr. von Stosch, Dem Hofrath Schiller beim Hofmarschall-Amte, i den St. Annen-Orden zweiter Klasse;

Bataillon, Grenadier-Regiment, (genannt Kaiser von Rußland),

ser Franz-Grenadier-Regiment, Dem Seconde-Lieutenant von Delib T. desselben Regiments,

ander Grenadier-Regiment,

(genannt Kaiser von Rußland),

| Dem Leibarzt Dr. von Arnim in Berlin,

Dem Baurath Persius in Potsdam, Dem Hofrath Jlla ir e, beïîm Hof-Marschall-Amtkte, Dem Hof-Staats=Secretair Da h ms, ebendaselbst, Dem Hof-Staats=Secretair Ri chter, ebendaselbst, den Sf. Annen-Orden dritter Kl&sfe;

Dem General-Major von Reyh er, vom Kriegs-Ministerium, N T3 a l-M i) 9 t e s n Jri 3 Mi E! Dem General-Major von Peudcker, vom Kriegs-Ministerium,

Dem General-Major von Werder, Commandeur der 1sten Garde-

Infanterie-Brigade, . : Dem General-Major von Hirschfeld, Commandeur der Aten Ka vallerie-Brigade,

Dem General-Major Grafen von Waldersee, Commandeur der 2ten Garde-Kavallerie-Brigade, A

Dem General-Major von Schaper, Commandeur der ó6ten Jnfan- terie=Brigade,

K ov R Edin ¿ | Dem General- jor H 1, Commandeur der 5ten Landwehr= Dem Obersten von Strotha, Brigadier der 3ten Artillerie-Brigade, | Lem General-Major von Hage!

Brigade, 4 U E Dem General-Major von Klaette, Commandeur der 5ten Jnfan-

terie-Brigade,

Kavallerie-Brigade,

| Dem General-Major von Jenichen, e Inspecteur, L

J Ober-Präsidenten der Provinz Brandenburg, von Meding, 5 i ; n Ober-Pra}tdentke1 Ô N è Dem Oberst-Lieutenant von Helldorf vom sten Jnfanterie =Re-= | s L

den St. Stanislaus-Orden erster Klasse;

| Dem Major Grafen von Lottum, vom Garde Dragoner-Regiment,

den St. Stanislaus-Orden zweiter Klasse mit der Krouez

Dem Oberst-Lieutenant von Wnuck, vom Kaiser Franz-Grenadier- Regiment, H : / Dem Oberst-Lieutenant von Schlegell, vom 24sten Jufanterie Regiment, : . S Dem Oberst-Lieutenant Ehrhardt, desselben Regiments, Dem Major vou Brandenstein, Commandeur des Schüben-Bataillons i S : Dem Major M eb es, Commandeur der Garde-Piouier-Abtheilung, Dem Major Krulle, Chef der Lehr-Escadron, : S Dem Major Lauer von Münchhofen, vom Garde-Kürasster Regiment, : Dem Major von Beverfoerde, vom Garde-Husaren-Regiment, Dem Major von Borowsky, vom 3ten Ulanen-Regiment, Dem Major von Roeder, Commandeur der 3ten Jäger-Abtheilung,

Garde-

| Dem Major von Schlemüller, aggregirt dem Garde-Kürassier

Regiment, Dem Major Fischer, vom großen Generalstabe, Dem Rittmeister von Kobe, vom 6ten Kürassier-Regiment (genannt

Kaiser von Rußland), Dem Geheimen Regierungs-Rath Seidel, beim Ober-Marstall-Amte, Dem Ober-Hof-Baurathe Stüler, beim Hof-Marschall-Amte, Dem Geheimen Kämmerier Schoeniug,

den St. Stanislaus-Orden zweiter Klassez

| Dem Lieutenant von Lüderibß, vom 6ten Kürassier-Regiment (ge= |

nannt Kaiser von Rußland),

Dem Premier=Lieutenant Tre pt ow, Feldwebel-Lieutenant der Garde- Unterofsizier=-Compaguie,

Dem Seconde - Lieutenant von Budribki, vom Kaiser Alexander- Grenadier-Regiment, |

Dem Seconde-Lieutenant von Puttkammer, desselben Regiments,

\chmollend erwähnt, sie sei zu gnädig gegen alle Menschen, nur nicht gegen ihn.

Fräulein Tuczek gab hier gauz das interessante Abbild der reizenden, in kleinen Galanterieen einen Ersaß für den Hofzwang suchenden Fürstin, und sang, wie immer, delikat und geschmackvoll, die ihr vom Komponisten in den Mund gelegten Minneweisen im Geiste der provenzalischen Chanzo's und Sirventen, Jhre Toilette sehr anzichend:+ weißes Atlasschleppfleid mit hochrothem Sammtüberwurf, prachtvoller Federfächer , auf dem Haupte ein Brillantdiadem. Der Vortrag des Duetts im 1sten Akt (, Wer bist du, himmlisch \{önes Wesen‘) durchweg M besonders bei dem melodi- \hen Unisono. Jm dritten Akt erschien sie diesmal nicht zu Roß, und lieferte den Beweis, daß man auch im Neitkleide eine Fußpromenade machen kann, / i i:

Fräulein Grünbaum: Page Urbain, Man beginge eine Ungerech- tigkeit, wenn man dieser Sängerin niht nachrühmte, daß sie in jeder Nolle, selbs wenn sie keine Gelegenheit zu brilliren darbietet, brav, gewöhn- lih schr brav sei, Den feinen, gewandten, Billet -doux zutragenden , zu Liebes-Jntriguen aufgelegten Pagen, spielte sie als einen französishen Wi- derpart des Kbilinten Fridolin, Für seinen Gesang hat der Komponist stief- väterlich gesorgt und ihm feine Picçe in den Mund gelegt, wodurch cine Darstellerin sich musikalish bemerkbar machen könnte, Auber hat in die- ser Beziehung für den Pagen im „Gustav“ besser gesorgt.

Herr Mantius: Raoul, Diese Leistung desselben steht längst als cine bewährte da. Die lyrishen Abtonungen îm ersten Aft giebt er mit dem ganzen Schmelz eines Troubadours, Wer fühlte sich nicht entzükt durch den Vortrag seiner Romanze „Jhr Wangenpaar, wie zwei blühende Rosen“, dur deren Accompagnement Herr Ganz, wohl der erste jeßt le- bende Cellist, zum Entzücken hinriß, Bei dem Refrain :

O Engel, Alles gäb? ih für die Lust, Zu ruhn an Deiner Brust ist die Ausmalung meisterlih; nur wäre es mit einem Couplet, da Meyer- becr dabei schr ins Detail gezeichnet hat, genug, indem ohnehin die Hand- lung schon zu lange stille gestanden hat. Jm Duett des 2ten Aktes mit Margarethe war Herr Mantius ganz der französische, etwas schnell „um- sattelnde“ Cavalier, wie Scribe ihn vorgeschrieben; übrigens erreicht die Composition der altwälschen Devise : Für die Schönheit , für Gott und die Ehre ; Is|st dem Ritter der Tod süß und werth bei weitem nicht die Verwandte in Boieldieu's „Johann von Paris.“ Jn dem Septett des dritten Akts ein wahrhaft \hönes Musikstäk dieser Art

Dem Major Grafen vou Waldersee I, Commandeur des Lehr-

Dem Ritimeister von Alvensleben vom 6ten Kürassier- Regiment

Dem Premier-Lieutenant von Görne, aggr. dem Garde-Schüben-

Dem Premier=Lieutenant von Rittersberg vom Kaiser Alexander-

Dem Seconde-Lieutenant von Löbell vom 6ten Kürassier-Regiment |

Dem Seconde=Lieutenant Nehrhoff von Holderberg vom Kai-

| Dem Seconde-Lieutenaut von Reibnib, desselben Regiments, | Dem Seconde-Leutenant von Sydow, desselben Regiments, | Dem Seconde-Lieutenant von Grawert, desselben Regiments, Dem Stallmeister Rie ck I1,, beim Marstalle zu Potsdam, Dem Stallmeister Sch önb e ck, ebendaselbst, Dem Stallmeister Rieck 11, ebendaselbst, Dem Lootsen=Capitain Knoop, zu Swinemünde, Dem Polizei=Präsidial-Secretair Friedr ich, in Berlin,

den St., Stanislaus-Orden dritter Klasse; Allergnädigst zu verleihen geruht.

Berlin, 2. Okt. Jn einer Korrespondenz aus Süddeutschland in Nr. 70 dieser Blätter is bereits der kleinen, zu Darmstadt erschie nenen und überall unentgeltlih vertheilten Schrift: „De. Paulus? vorläufige Appellation an das wahrheitwollende Publikum contra des Philosophen Fr. W. Joseph vou Schelling Versuch, mittels der Po- lizei sich unwiderlegbar zu machen“, Erwähnung geschehen. Für und gegen das dort gefällte Urtheil über die Broschüre sind seitdem

Dem Seconde-Lieutenant von Neumann, aggr. dem Kaiser Alex-

Dem Regiments= Arzt Dr. Berger vom 6ten Kürassier- Regiment

mancherlei Stimmen laut geworden. Da der Gegenstand noch immer vielfaches Juteresse erregt, so möchte es uicht überflüssig fein, densel- ben im Vergleih mit dem Jnhalt der betreffenden Geseße nochmals zu beleuchten. Darin, daß die Behörden das einen Abdruck der von Schellingshen Vorlesungen enthaltende Paulusshe Werk in Beschlag nahmen, kann in keiner Weise, wie es hin und wieder geschehen ist, eine Maßregel zum polizeilichen Schuß des Schellingschen P hen Systems gesehen werden. e Polizei E es bei Prüfung der Frage, ob sie auf Grund des Nachdrucks-Geseves vorläufig ein- zuschreiten habe, gar niht mit dem materiellen Inhalte des Buches zu thun, sondern nur zu erörtern, wiefern die Rechte des Autors oder seiner Rechts = Nachfolger auf gesebwidrige Weise gekränkt erschienen, Vou diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, wird si die Pauluss\che Argumentation uicht halten lassen. Er führt aus, sein Buch sei kein mechanischer Nachdruck, der von ihm gewählte Modus der Bearbeitung sei erforderlih gewesen, um den Juhalt der betreffenden Vorlesungen gründlich zu widerlegen und solhe Schriften könnten unter den Be-= griff der durh die Nachdrucksgeseße verpönten nicht subsumirt werden, Dem steht aber der Jnhalt des Geseßes vom 11. Juni 1837 ent gegen. Jm §. 3 desselben heißt es: j

„Dem Nachdruck wird gleich geachtet, der ohne Genehmigung des

Autors oder seiner Rechtsnachfolger bewirkte Abdruck

a. von Manuskripten aller Art, -

h. von nachgeshriebenen Predigten und mündlichen Lehrvorträgen gleichviel, ob dieselben unter dem wahren Namen des Autors herausgegeben werden oder nicht,“

Die Ausnahme des g§. 4 „Als Nachdruk is nicht anzusehen

1) das wörtlihe Anführen einzelner Stellen eines bereits ge- druckten Werkes ;

2) die Aufnahme einzelner Aufsäße, Gedichte u. #. w. in kritische und literar-historische Werke und in Sammlungen zum Schul- gebrauche.“

bezieht sih offenbar und ausdrücklich uur auf Einzelnheiten, nicht auf den Wiederabdruck des ganzen Werkes oder der gesammten Vorle fungen eines vollständigen Lehrkurses. Uebrigens dürfte das Motiv für die betreffende Bestimmung nahe liegen. Die von akademischen Lehrern gehaltenen Vorträge sind das geistige Cigenthum derselben. Gleichwie jeder Schriftsteller durch das Geseß gegen den auf mecha- nishem Wege erfolgenden Nachdruck gesichert wird, eben so muß dem- jenigen, welcher dergleihen Vorträge hält, ein Schuß dafür gewährt werden, daß das Produkt seiner geistigen Thätigkeit durh das, eben- falls nur mechanishe Geschäft des Abdrucks nachgeschriebener Kolle gienhefte nit verkümmert werde. Er hat aber außerdem einen in der Natur der Sache begründeten Auspruh auf Sicherheit dagegen, daß seine Vorlesungen in einer uiht authentischen Weise und Gestalt zur Publizität gelangen und dadurch, sei es in Bezug auf einzelne Gedanken, oder auf den Jdeengang überhaupt oder auf die Modag- litäten des Ausdrucks Veränderungen erleiden, wie sie die eigene sorg fältige Bearbeitung fern gehalten haben würde. Darüber aber, daß beim Nachschreiben Vieles anders aufgefaßt und wiedergegeben wer den kann und wird, als es von dem Vortragenden verstanden und

mitgetheilt worden is, möchte wohl fein Zweifel obwalten. Der ohne oder gegen den Willen des Autors eintretende vollständige Abdruck derartiger Lehrvorträge verleßt hiernach

dessen Recht auf zwiefahe Weise, einmal durh die allgemeine Veröffentlichung dessen, was er nur für einen bestimmten Kreis von Zuhörern mündlich dargelegt hat, außerdem aber dadur, daß jene Veröffentlichung ohne diejenige nur ihm mögliche Prüfung und Vergleichung erfolgt, welche allein die sichere Bürgschaft dafür be gründen kaun, daß dem Publikum die Vorlesungen in der That ganz so mitgetheilt werden, wie sie gehalten worden sind, Daß aber dem BVorlesenden an einer solhen Authentizität desjenigen, was der Welt als sein Produkt überliefert wird, sehr viel gelegen sein muß, bedarf

blos für Männerstimmen is eine rara avis -— machte Herr Mantius, troß dem, daß beide Haupt - Tenore sich anhalteud in einer schwierigen Lage be- finden, besonders bei dem Tultti:

Nun stellet Euch! Auf, auf zur Rache!

Nur Gott allein wird Richter sein sih vollkommen geltend, «und die Kraft seines Organs blieb bis zum Ende nachhaltig, was, bei einem so zarten Körperbau,, um so erstaunenswerther ist, als Raoul die leßten Akte hindurch fast gar niht aus dem Affekt heraustritt, „E ; A :

Herr Zschiesche: Marcel, Seit längensals einem Jahre sahen wir diesen beliebten Sänger sich nicht so zusammennehmen, wie an diesem Abend. Den fanatischen und proselytenmacherishen Greis der doch im Grunde eine eben so unangenehme und erzwungene Persönlichkeit ist, als die zum Mord anfeuernden Mönche gab er mit nicht zu grellem Aufstrich, was zu loben, da ja sonst cin Mann, der das Wuth- und Blutlied „Ecrass0ns- les“ („Laßt jammernd sie sterben‘) singen mag, unseren Abscheu erregen und sein frommer, als durchsichtiger Faden die ganze Musik der Oper durch- windender Choral uns wie ein Hohngesang auf das Wesen der ewigen Liebe klingen müßte. Besonders brav war Hr, Zschiesche bei der Stelle :

Wer? ih? ih Furcht ? ich ?

Nein, nein, ih bin Marcel, treu ergeben meinem Herrn,

Jede Furcht war mir stets fern in allen Ensembles war er eine feste Stüße, und in dem brillanten Duett mit Valentine griff er bei den Worten : i

Herr, mein Gott, sieh meine Angst, erhör mein Flehen,

Gieb mir Kraft, die Gefahr zu bestehen #0 energisch durch, daß der Beifall stürmisch wurde,

Herr Bötticher: Graf von St, Bris, Gute Maske. Spiel und Ge- sang nah Wunsch, Herr Fischer: Graf von Nevers, Die Courtoisie bei der Abholung seiner Braut, und die französische Ritterlichkeit, womit ex die ihm angesonnenen Mordpläne zurückweist, wurden gut repräsentirt und der Gesang blieb edel wie der Charakter, Die Herren Bader, Miler und Lieder als Mönche verdienen noch eine besonders rühmende Erwäh- nung, welche auch den Darstellern der übrigen kleineren Rollen so wie den stark beseßten Chören gebührt. h s T s

Einen zweiten Artikel über diese Oper, ihr Süjet, die Eigenthümlich- keit ihrer Musik , und eine Charakteristik Meyerbeer's liefern wir ein ander Mal, u,

am

wohl keiner Ausführung. Ob und welches sein philosophisches, theo- logisches oder politishes System ist, kömmt hierbei nicht in Anschlag. Wenn dem an sich ungerehtfertigten Abdruck kritische Bemerkungen vorangeschickt und beigefügt worden, so hebt dies die in der Sache selbst liegende Rechts - Verleßung nicht auf. Sollten derartige Aus- nahmen vom Geseße für zulässig erachtet werden, so würden die Gränzen, innerhalb deren dasselbe anzuwenden ist, bald sehr undeutlich und unbestimmt, und es würde dadurch ein großer Theil derjenigen Zwede vereitelt werden, welche die Geseßgebung im wohlverstandenen Interesse der Literatur und der Schriftsteller erreicht wissen will,

Königsberg, 30. Sept. Der Magistrat hiesiger Haupt- und Residenzstadt hat eine Bekanntmachung erlassen, worin derselbe auf den Grund höherer gesebliher Genehmigung sämmtliche coursi- rende Königsberger Stadt-Obligationen, sofern sie nicht schon im Wege des Amortisations - Verfahrens gekündigt und im nächsten Ja= nuar - Monate zu realisiren sind, imgleichen sämmtliche coursirende fönigsberger Magistrats - Obligationen, Behufs der Konvertirung in drei und einhalbprocentige Papiere, zum Asten April 1844 dergestalt fündigt, daß jeder Inhaber von königsberger Magistrats= und Stadt- Obligatiouen, der sich deren Konvertirung in 35 pCt, Zinsen tragende Papiere nicht unterwerfen will, den Nominalwerth derseiben nebst versessenen Zinseu, gegen Einlieferung der Obligationen und der da- zu gehörigen laufenden Coupons, in der Zeit vom lsten bis 14ten April 1844 an jedem Montage, Dienstage, Donnerstage und ¿Freitage Vormittags von 9—12 Uhr bei unserer Stadt-Schulden-Tilgungs Kasse erheben fann.

MuslanD.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 27. Sept. (A, Z.) Jhre Majestät die Kaiserin = Mutter von Oesterreich is diesen Vormittag hier ange= fommen, im Gasthaus zum bayerischen Hof abgestiegen und hat sich nah der Tafel zu ihrer durchlauchtigsten Schwester nah Jsmaning begeben. Se, Königl. Hoheit der Prinz Luitpold, der sich seit gestern Abend hier befindet , tritt in einigen Tagen seine Reise nach Florenz 2c. an.

Hannover, Lüneburg, 27. Sept, (H.C.) Am Msten d. bezogen die verschiedenen Kontingente, welche das 10te Bundes - Ar= mee-Corps bilden, das bei Lüneburg aufgeschlagene Lager. Schon am Vormittage kreuzten sich die Kolonnen der drei Waffengattungen auf allen nah Lüneburg führenden Straßen; von allen Seiten er- tönte fröhlihe Janitscharen-Musik, untermisht von dem s{chmetternden Klange der Trompeten. Eine große Menge fremder Offiziere aus nahen und fernen Ländern sprengten den verschiedenen Kolonnen entgegen, und das Bunte und Glänzende der verschiedenartigsten Uniformen gewährte den Zuschauermassen einen eigenthümlichen An- blick, Die Kavallerie und Artillerie kantonniren in Lüneburg und den umliegenden Dörfern. Das Lager i}st daher nur von der Jufanterie des Armee - Corps bezogen; dasselbe bietet einen ganz imposanten Anblick dar, da das Terrain in jeder Hinsicht dem Zwecke entspriht. Die Zeltreiße is unabsehbarz eine große Menge von Buden mit allen möglichen Erfrischungen \chließen sich auf dem reten und dem linken Flügel und in der Mitte des Lagers den Soldaten-Zelten an. Was das Lager selbst anbelangt, so hat es das Terrain nicht gestattet, die beiden Jufanterie - Divisionen ‘in welche das Armee-Corps zerfällt, in gleiher Front = Linie lagern zut lassen , sondern es ist nöthig geworden, die zweite Corps = Division etwas vorzuschieben. Das Lager beider Corps= Divisionen hat die sich stark s{hlängelnde Jlmenau im Rücken, deren Ufer hinter dem Lager der ersten Corps =- Division, welches auf der Butterbergs = Haide liegt, ziemlih steil sind, Das Lager der zweiten Copps = Division liegt auf dem Wandel - Felde und is von dem der ersten Corps- Division durch den Mühlenbah getrennt. Ju der Mitte dieser bei= den Lager liegt der Lagerstab. Jn dem Dorse Deutsch =- Evern, welches dem Lager der zweiten Corps =Division gegenüberliegt und nur durch die nah Bienebüttel führende Chaussee von demselben ge trennt ist, befindet sih der Stab der ersten, zweiten und dritten Bri- gade der zweiten Corps = Division. Die Stäbe der vierten Brigade und zwei Divisionen der ersten Corps-Division, so wie der Stab des Armee-Corps sind in Lüneburg einquartiert. Das Lager der ersten Corps Division, 1300 Schritte lang, zählt 18 Bataillone, welche vom rechten Flügel an in folgender Ordnung lagern: zwei Bataillone des hannovershen Garde = Regiments, zwei Batailloue des hannoverschen Leib-Regiments, das hannoversche Garde-Jäger-Bataillon, zwei Bag- taillone des hannoverschen 2ten Jnfanterie - Regiments, zwei Ba taillone des hannoverschen 3ten QJufanterie - Regiments, das erste Bataillon des hannoverschen 4ten Jnfanterie - Regiments, zwei Bataillone des hannoverschen 5ten Jnfanterie-Regiments, das han noversche dritte leichte Bataillon, das hannoversche erste leichte Ba taillon, das hannoversche zweite leichte Bataillon, das erste und zweite Bataillon des braunshweigischen Junfanterie-Regiments und das braun= \hweigische Leib =Bataillon. Diese 18 Bataillons machen vier Bri- gaden, welche wieder je zwei, die 1ste und 2te Jufauterie - Division der ersten Corps = Division bilden, Das Lager der zweiten Corps- Division ist 1150 Schritt lang, zählt 15 Bataillone, welche in fol- gender Ordnung lagern: das 15te, 16te und 17te Lnien- Bataillon und das 5te Jäger-Corps des holstein-lauenburgischen Kontingents, das Grenadier-Garde-Bataillon, das 1ste Musketier-Bataillon, das leichte Zufanterie-Bataillon, das 2e Musketier-Bataillon des mecklenburg-\{chwe- rinischen Kontingents, das Jufanterie = Bataillon des meckcklenburg strelibschen Kontingentes, das 1ste und 2te Bataillon des 1sten oldeu- U La Jufanterie = Regiments, das lübeck= bremer JZufanterie- Bataillon, das hamburger Jufauterie - Bataillon mit dem Jäger Detaschement, und zuleßt das 1ste und 2e Bataillon des Îten oldenburgischen Jufanterie - Regiments, Jede Brigade hat hinter der Lagerfront eine Offizier=Speise-Anstalt und die nöthigen Ställe zur fremve Q der berittenen Infanterie - Offiziere, Sämmtliche sind: in Ore welche deu Uebungen des Armee Corps beiwohnen, p befonvires f En und is für deren Bewirthung durch Lieutenant von Sthrad ade o elten, Präsident cs General» clemtes Fremdenlist er aus Braunschweig ist, gesorgt, Die bisher er- sollen 400d genen geen uur unvollständig die Zahl derselben an : es Nachdem die Truppen agg Offiziere in Lüneburg anwesend sein. ; m 2ôsten d. Ruhetag gehabt, begannen am O G bt L E AEUROO, welche bis zum 30sten d. dauern, Vek giebt die seit einigen Tagen eingetretene ungünstige Witterung namentli deln Difad K finen etwas trüben Anblick und hat ( Dejuch des Lager ür A sehr geschadet. Der Gesandte e a teEane pen is bis jet noch sehr günstig und sind j L Manövern keine bedeutende A votirte g enen

Lüneburg, 27. Sept. (H. K) Im V : s guogesührten kriegerishen Bewegung war ded Fetde:Crtca L räftige Vordringen gegen den linken Flügel gezwungen, die zweite

591 Stellung zu räumen, und nahm nun eue Weller rüdwärts ein: sein rechter Flügel auf den langen Bergen, sein Centrum hinter der Beu- telschneiders - Hege, der linke Flügel hatte die Gehölze zwischen der Hege und dem Thiergarten. Gegen diese neue Stellung des Feindes rüdte das Armee-Corps vor. Die erjte Division des Haupt - Corps passirte auf dem nah dem TYL alen fihrenden Wege die Niede= rung, welche sich von der Beutelschne! EIS-DeRe Zur lmenau herah= zieht, und entwielte sich dann südlich dieser Niederung in der Nor= mal- Schlacht - Ordnung gegen den linken Flügel des Feindes, Die zweite Division des Haupt-Corps entwickelte sich gegen den feindlichen rechten Flügel. Beide Divisionen warfen den Feind durch Bajonett- Angriffe zurück. Die Reserve - Jnfanterie folgte der ersten Division des Avant = Corps, wendete sich gegen Kaltenmoor, um die rehte Flaule des Feindes zu bedrohen und um die Truppen zu beobachten, welche sich aus Lüneburg zurüdzogen. Die Reserve-Ka- vallerie hatte angefangen, auf der unteren Brücke über die Jlmenau zu gehen, so wie der Feind die zweite Stellung zu räumen begann : sie folgte der zweiten Division des Haupt=Corps in der Richtung des Weges, welcher von Wilschenbruch nah Jagen führt. Von der Re-= serve-Artillerie stieß die reitende Batterie zur Reserve-Kavallerie; die beiden zu ihr detaschirt gewesenen Bataillons passirten mit der Fuß= Batterie zuleßt die untere Brücke, und {lossen sich der Reserve-Jn- fanterie wieder au, bei welcher diese Batterie blieb. Das Jeebe- Corps trat den Rückzug nach Hagen und Willerting an, Es stellte seine Kavallerie südlich - der langen Berge guf , 1" , - d 4 SEYS um seinen Rückzug zu deckden, Die Reserve - Kavallerie des Schwinge-Corps ging durch die Jutervalle der Jufanterie vor entwickelte sich der feindlichen Kavallerie gegenüber, und suchte diese dur wiederholte Angriffe zu werfen. Die übrigen Truppen hielten einstweilen die dem Feinde entnommene Position beseßt, und rüdten erst weiter vor, als die Kavallerie - Angriffe gelungen waren, Der Feind hatte Hagen und Willerding, \o wie das zwischen beiden belegene Gehölz stark beseßt, der rechte Flügel dehnte sich über das hohe Feld bis an die Dahlenburger Straße aus. Die Kavallerie stand in Kolonne hinter Hagen bereit, auf dem hohen Felde zu deplogiren. Die erste Division des Haupt-Corps (Schwinge - Corps) hatte sich links gezogen und griff mit einer Brigade Willerding, mit der ande- ren das nördlich gelegene Gehölz an. Die zweite Division des Haupt Corps war über die langen Berge gegangen und rücckte mit einer Brigade gegen Hagen, mit der anderen auf dem hohen Felde vor. Das Avant-Corps folgte der Bewegung des linken Flügels, besetzte die Höhen nordöstlich von Kaltenmoor und rüdckte zuleßt auf der Dah lenburger Straße vor. Die Reserve-=Jufanterie folgte hinter dem reten Flügel, und suchte, da Willerding ernsthaft angegriffen wurde, in den südlichen Theil dieses Gehöftes einzudringen, indem sie die linke Flanke des Feindes umging. Die Reserve - Kavallerie erhielt bei der Verfolgung des Feindes das Feuer aus der neuen Stellung desselben und zog sih deshalb etwas zurück; sie marschirte, während die Jn- fanterie ihre Angriffe ausführte, links ab, um die auf dem hohen Felde vorrückende Brigade unterstüßen zu können, Das Jeete-Corps wich den überlegenen Angriffen, und nahm seinen Rückzug nach der Dahlenburger Straße, über die Hagener Ose und den Krekenberg, Das Schwinge=Corps nahm von der verlassenen Stellung Besitz, sandte auf dem rehten Flügel und im Centrum dem Feinde leichte Truppen nah und ließ auf dem hohen Felde die Reserve - Cavallerie zur Verfolgung vorgehen. So endete an diesem Tage das Manöver,

ohne daß auch hier bedeutende Verwundungen an Menschen und

Pferden vorfielen,

__ Medcklenburg -Schwerin. Schwerin. sind durch nachstehendes Ausschreiben zu dem Landtage einberufen wor den, der am 8 November zu Sternberg eröffnet werden soll: „Wir geben euch hiermit zu vernehmen, daß Wir beschlossen haben, einen allgemeinen Landtag in Unserer Stadt Sternberg halten und daselbst am 8, November d. J. eröffnen zu lassen z citiren, heischen und laden euch demnach hiermit guädigst und wollen, daß ihr Abends vorher, nämlich am 7, November, euch alldort persbulich einfinden und, nach gebührender Anmeldung, die am folgenden Tage in Unserem Namen zu publizirende Landtags Proposition deren Capita im Abdruck hierbei gefügt sind geziemend anhbren, den darüber zu haltenden gemeinsamen Berathungen und Beschlußnahmen beiwohnen, auh vor erfolgtem Landtags-Beschluß ohne erhebliche Ursache euch von dannen nicht entfernen sollt, / S _ Ihr möget nun erscheinen und daselbst bleiben, oder nicht, so sollt ihr in jedem Falle zu Allem, was auf solchem Landtage beschlossen werden wird, gleih anderen Unseren getreuen Landsassen und Unter= thanen, verbunden und gehalten sein.

An dem geschieht Unser guädigster Wille und Meinung.

Gegeben, durch Unsere Regierung, Schwerin am 23, Sept. 1843,

Sd O, E von LUPO

Capita proponenda. I, Die ordinaire Landes-Contribution, [l, Die Bedürfnisse der allgemeinen Landes-Rezeptur-Kasse. Ul, Wei- tere Berathung wegen Uebertragung der Beiträge zu den Kosten der Bundes-Festungen und zu anderen gemeinsamen Bundes-Lasten,

France.

Paris, 27. Sept, Der König und die Königliche Familie befanden sich gestern im Schlosse von Trianon. Es war Familien Diner und am Abend Theater, wozu die Behörden von Versailles eingeladen waren.

Nach einer Bestimmung des Marschall Bugeaud i} der Oberst Marengo, Plaß - Kommandant der Stadt Algier, zum Befehlshaber der Truppen ernaunt, welche nach und nah zur Anlegung der Kolo= nial-=Dörfer und zur Urbarmachung der dazu gehörigen Ländereien verwendet werden sollen. Diese Truppen bestehen aus zwei Bataillonen, und sie beschäftigen sich zunächst mit der Urbarmachung des Landes, welches zu den Dörfern St. Ferdinand und St. Amélie gehört, da= mit man den Kolonisten das ihnen gegebene Versprehen, Jedem neben einem guten Hause auch vier Hektaren urbares Land zu überweisen, halten fann. Ein drittes Bataillon soll sich mit den Ländereien anderer Dörfer beschäftigen, und die Angelegenheit in diesem Winter über- haupt mit großem Eifer betrieben werden, wenn der Krieg und an= dere öffentliche Nüblichkeits - Bauten den Truppen die nöthige Muße lassen,

j Briefe aus Oran bringen die günstigsten Nachrichten aus dem Süden von Maskara mit, der einzigen Gegend, wo jeßt der Krieg haust. Der Oberst Géry hat ein zweites Mal das Lager Abd el Kader's überfallen, hat die Truppen des Emir geschlagen und viele Beute gemaht. Mehrere arabische Familien, welhe die Smalg ver= lassen und sih in die Umgegend von Maskara begeben haben, ver= sichern, daß si diese ganz aufgelöst habe. Die armen Familien sind in ihr Land zurückgeschickt, die Chefs und die Reichen haben sih nach Ouchda, der ersten Stadt auf der marokfkanishen Gränze, zurüdck= gezogen. Jeden Tag langen auf den von uns beseßten Punkten De- serteure von den wenigen Trnppen an, die der Emir jeßt noch besißt; das größte Elend herrscht in dessen Lager, und nux die Noth hat sie zur Desertirung gezwungen.

Herr Horace Vernet ist am 7ten in Medeah angekommen und hat das Schlachtfeld besucht, welhes er aufzunehmen beauftragt ist.

Unsere Stände

Am 12ten wohnte er in Medeah einem Bankett bei, das i

1 w Y as hm von dem 2s Sa Ne angeboten wurde. : ,

T1e Freunde des Herrn von Salvandy haben versucht, diesen S die Gesandtschaft _“nach Turin abzulehnen ; fi er eint ¡iejen Posten dem Visponibilitäts-Zustande vorzuziehen.

Grossbritanien und Arland.

Loudon, 27. Sept. Die Sendung des Missionairs Wolff na OuGhars; n Gewißheit über das Schicksal der brigen Offiziece, - E GUTIOR und Hauptmann Conollg, zu erhalten, soll von der e erung anl jede Weise gefördert werden. Lord Aberdeen hat den ens a Li t ZeUildeten Privat - Verein diese Eröffnung gemacht ben Seite Ne daß jene Sendung deu dieserhalb an den bríti= nicht entgegen 1 19 MMERe Obersten Sheil, ertheilten Jnstructionen A E Ee Alderman Sir Matthew Wood , ist gestern Mor= E ets Zahr alt, an der Wassersucht gestorben. Jm Jahre 1807 Wird erman erwählt, ward ihm im Jahre 1815 die Lord-Mayors= s O, Theil , und bei der Thronbesteigung der jeßtregierenden B L ihn dieselbe zum Baronet, Was die politischen Ansich= d 4 ‘erstorbenen betrifft, so war er ein eifriger Vertheidiger der ibera en Grundsäe, stand aber nichtsdestoweniger auch: seiner persón= lien Eigenschaften wegen bei den Tories in Ahtung, Jm Jahre [818 ward Wood zum Parlaments - Mitgliede für Loudon er- wählt und bei jeder nächsten Wahl zeigte seine Wieder - Ernen= nung, wie sehr seine Mitbürger \eine Einsicht und Redlichkeit zut \häßen wußten. Ju der berüchtigten Sache der Königin Karoline \ptelte Wood eine Hauptrolle, wodurch er das Misfallen der Partei auf sich zog, die auf der Seite des Königlichen Prozeßführers war. Dor emigen Jahren vermachte ihm der Banquier Wood in Glocester der seinen Namen führte, ohne mit ihm verwandt zu sein, ein bedeu- T li d welches ihn in einen weitläuftigen Rechtshandel ver=-

delte. der i Nau 0 T n é beschleuniet ém viel Verdruß machte und wahrscheinlich sein Ende t Der Lord=Ober- Kommissar der Jonischen Juseln, Herr art Maenzie, ältester Sohn des Admiral Kuith Sr ete Gean hampton in seinem 60ten Jahre gestorben. Derselbe war 1832 Mit= glied des indischen Raths, 1837 Gouverneur von Cevlon und seit 1840 Lord-Ober-Kommissar der Jonischen Inseln. :

S Aner

X&X Paris, 27. Sept. Die oberste Junta von Barcelona, welche das Kabinet Lopez durch ihr Dekret vom 28. Juni wieder ein= gejebt hatte, hat nun mit derselben revolutionairen Machtvollkom=- menheit anch dessen Absezung ausgesprohen. Jun Folgendem theile ih Jhnen den Text des betreffenden Dekrets mit, welchem aller= nächstens ein anderes folgen soll, wodurch die Central-Junta in eine der aufgestaudenen Städte zusammenberufen werden soll:

„Jn Betracht, daß das gegenwärtige Ministerium ofen das Programm verleßt hat, welches die Bewegung vom Juni veraulaßte, und in den Händen einer farlo - moderantistishen Faciion is, verfügt diese Junta+

Art, 4, Das gegenwärtige Ministerium ist abgesezt und alle Dekrete oder Entscheidungen , die es von diesem Tage an etwa fassen könnte, wer- den für nichtig, geltungs« und wirkungslos ertlärt,

Art, 2, Die diesem Dekrete vorangegangenen Akte desselben sind der Revision unterworfen, und alle von ihm verliehenen Aemter, Grade und Decorationen müssen erst uoch für gültig erklärt werden.

Barcelona, den 17. September.

Der Präsident, Rafael Degollada. (Folgen díe Unter- schriften der übrigen Mitglieder der Junta.)

Durch ein anderes Dekret von gleichem Datum verfügt die Junta, um sh von den Zudringlichkeiten und Reclamationen, mit denen man sie von alleu Seiten bestürmt, eine Geldbuße von 1000 Realen gegen diejenigen, die sh in corpore an die Junta oder an eines ihrer Mitglieder wenden würden, um bei ihr in irgend einer Weise zu inter- cediren, Endlich wird durch ein Dekret von diesem Tage dem frau= zösischen Konsul Genugthuung gegeben für die Verwundung des Ma= trosen der Brigg „„Meleagre“, Francisco Jornet, Kommandant der fliegenden Runden, ist abgeseßt, und Rafael Ferrater an seine Stelle ernannt. Am 15ten {hon hatte die Junta Herrn Vall =Lovera, der in den Jahren 1836 und 1841 constitutioneller Alkalde, dann zur Zeit der Oktober-Rebellion Mitglied der Wachsamfkeits-Juuta gewesen war, zum interimistishen politischen Chef von Barcelona ernannt.

=ch Paris, 27. Sept. Am 20sten war der Aufstand von Sa- ragossa allgemein in Madrid bekannt, desungeachtet erklärt die offi- zielle Gaceta von diesem Tage alle dergleichen Nachrichten für bös= willige Erfindungen, die nur von den Feinden der Regierung und der öüffentlihen Ruhe ausgegangen seien, um die Gemüther zu be= unruhigen und Aufregung zu erzeugen; dieses Verfahren der G a -= ceta wird um so auffallender, als man am 19. Abends schon einen Cou= rier vou dem politischen Chef von Saragossa erhalten hatte, worin dieser anzeigte, daß es ihm bisher nur dadurch gelungen sei, die Autorität der Regierung und die Ruhe agufreht zu halten, weil zwischen den Centralisten und den Esparteristen Zwiespalt geherrscht habe. Nachdem aber diese sih vereinigt hätten, könne er nicht weiter für die Aufrechthaltung der Ordnung stehen. Die von dort und aus Catalonien ankommenden Couriere dürfen in neuester Zeit nicht mehr nah Madrid felbst ihre Depeschen überbringen, sondern missen dieselben in der Venta del Espiritu Santo vor der Puerta de Alcala abgeben, von wo sie dann ganz in der Stille ins Mini= sterium nach Madrid gebracht werden. Diese Maßregel scheint ge=- troffen worden zu sein, um das Aufsehen zu vermeiden , das jedes= mal die Ankunft außerordentlicher Couriere erregte, und die Ver= breitung zahlreiher beunruhigender Gerüchte veranlaßte. Man wollte zu Madrid am 20ften bestimmt wissen, daß auch Teruel (Arragonien) und Granada (Andalusien) sich erhoben und Junten gebildet hatten zu Gunsten der Central-Junta, und von Sevilla sah man jeden Augenblick der gleihen Nachricht entgegen. Der Telegraph hatte gesagt, am 20sten habe vollkommene Ruhe in Madrid geherrscht, während alle anderen Nachrichten übereinstimmend seien, daß die größte Gährung sih bemerkbar machte. Der Minister-Rath hatte si Nach- mittags versammelt, und eine große Anzahl von Personen, die der jeßigen Regierung ergeben sind, wohnten den Berathungen desselben bei, Es handelte sich um die in der gegenwärtigen drohenden Lage zu beschließenden außerordentlihen Maßregeln. Das Gerücht hatte sich bereits verbreitet, Madrid solle von einem Augenblicke zum anderen in Belagerungs = Stand erklärt werden, und die Esparteristen, welche bei den Wahlen eine sehr bedeutende Mehrheit davongetragen haben, behaupteten, man gehe mit dem Plane um, die Königin aus Madrid wegzuführen. S An der Spibe der Junta zu Saragossa steht niht, wie emeldet, Herr Polo y Monge, der nur einfaches M glied ist, sondern ein Herr Jose Muñozz die übrigen M de Cref, Jose Mates, Domingo Marraco und als Secretair. Die Theilnahme des Brigadier ver f irrig zu sein, da sich sein unter int mation finds, wehe La Dunót am 18ten e “als nier y 2 L dds Mee A loyales Volk ihre Pslicht zu