1843 / 116 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

W. Schadow von Godenhaus, Di reftor der Maler-Akademie zu Düsseldorf, K. Schnaase, l ant gros rator daselbst, und der Herzog di Serra di galco E alermo. 3 m 4 Uhr begann das von der Universität 1n der Aula gegebene Fest diner, zu welhem außer ihren eigenen Gliedern eine Anzahl der jevt hier befindlichen Studirenden, so wie zahlreiche Gäste aus der Stadt geladen waren. De Versammlung bestand aus mehr als bundertundfunfzig Personen. Eine anmuthige Gunst des Zufalls hatte am Abend vorher den von allen Deutschen hochverehrten Jakob Grimm zu einem Freunde Dahlmann in unsere Stadt ge= F war die Befriedigung der Tischgenossen,

F. W. A. von Roisín zu Bonn,

führt, und niht gering riodi i h) cinen solhen Mann in threr Mitte als Theilnehmer 1hrer Freude zu sehen. Ju den zahlreichen Trinksprüchen wecselte nach deutscher

der die mächtigen Beziehungen der Feier erkannte

Weise der Ernst, der di i und aussprach, mit Heiterkcit, dem Könige von dem Herrn sprach die tiefgesühlte und freudige

Wiß und Scherz ab. Der erste, Kurator der Universität gebracht, Zuversicht aus, daß der große in den Königen Preußens lebende Geist nie erlöschen werde; der zweite wurde der Königin von dem Herrn Berghauptmann von Dechen gebracht, der dritte dem Minister Eichhorn von dem Rektor Bleek. Das Wohl der Universität wurde von dem Herrn Ober-Bürgermeister Oppenhof ausgebracht, das des Kurators von Herrn Prof. Welker. Unter den übrigen Toasten fand besonders der Arndt's, welcher den Männern, die das Eisen aus der Erde holen, und denen, die es auf | der Erde führen, galt, großen und jubelnden Anklang. Jakob Grimm, | dessen bei dieser Gelegenheit auch rühmend gedacht war, dankte, indem er zugleih den Wunsch aussprach, daß sich die Rhein-Provinz immer so ganz und so durh und durch deutsch fühlen möge, so innig mik dem übrigen Deutschland verbunden, daß eine Trennung von demselben | unmögli sein müsse, was mit \türmishem Beifall und Händeklatschen | aufgenommen wurde. Kaum war die Tafel aufgehoben, so begann n | dem glänzend erleuchteten schvönen Saale der Lese ft ein

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Gesellschaft zahlreih besuchter Ball, der die Freuden des reichen Tages \chloß. |

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AuslanuDd. Deutsche Kundesstaaten.

Sachsen-Weimar. IKGeimar , 19. Oft. (W. Der Gedenftag der Schlacht bei Leipzig wurde bei uns auch dieses Jahr wieder auf die gewöhnliche Weise gefeiert, in freudiger Erinnerung an die wieder gewonnene und bewahrte Selbstständigkeit des Vater landes, aber auch, wie gewiß überall in Deutschland, ohne Haß und obne Herausforderung gegen eine Nation, welcher das Geschick einige

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Zeit hindurch den Sieg in die Hand gegeben hakte. | Freie Städte. Frankfurt a. M., 19, Oft, (D. A. Z-) |

Die Feier des 18, Oftober wurde gestern zum dreißigsten Male guf |

d. i. durch Gottesdienst und eme große Militair

Parade, begangen. Seit zwölf Jahren hat dieser Festtag bei uns iur eine örtlich - politische Bedeutung, indem an demselben im Jahre 1816 die Constitutions - Ergänzungs - Akte der freien Stadt publizirt Die zux Verherrlichung der Festseier begbsichtigte Aufstellung | des Großen mußte verschoben bleiben, da Mainbrücke zu errichtende Fußgestell nicht

lherfömmlihe Weise,

wurde. der Statue Kaiser Karls das für dieselbe auf der fertig wurde. 5

Jn der vorgestrigen Konferenz

des Bürger=Ausschusses kam das H vom Senat beantragte, für die Gasbeleuchtung der Stadt alljährlich M zu bewilligende Marimal Aversum zur Verhandlung, Dem BVerneh= men nah wäre demselben der durchschnittliche Kosteubelauf der bishe- rigen Oelbeleuchtung zu Grunde gelegt, der über 20,000 Fl. beträgf. Man glaubt, daß in der nächsten Woche eime definitive Beschluß nabme in der Sache erfolgen wird, worauf dann die in der Zwischen- zeit eingereihten Submissionen, deren drei beim Bau = Amte vorge kommen, eröffnet werden und die Adjudication statthaben Wid Die Prinzessin Friederike von Oldenburg, Schwester der Rônt- ain von Griechenland, weilt seit einigen Tagen in unserer Stadt, Sie war bekanntlich Augenzeugin der jüngsten Vorgänge zu Athen, welche sie, wie man hört, so sehr angegri}sen haben sollen, daß sie die Rückreise nah Oldenburg nur mil jeweiligen Erholungspaujen

fortzuseßen im Stande ist, Der Herzog von Nassau, der bekanntlich dermalen sich in Bingen be}

findet, lief in den legten stürmischen Tagen dringende Gefahr, ein Opfer seiner Unerschrockenheit zu werden. Ér wagte sich, dem Sturme Troß bietend, in einem leichten Nachen auf den Rhein, der bei Bingen bekanntlich eine sehr große Wasserfläche darbietet. Der Nachen wurde von den sturmbeweg- \ ten Wogen umgeschlagenz da jedoch der Herzog em guter Schwimmer | ist, \o vermochte derselbe sih fo lange über den ZFluthen zu erhalten, | bis Schiffer vom Ufer her zu seiner Rettung herbeieilten. Jn die- sen Tagen is hier eine Subscriptionsliste sür die protestantische Ge meinde zu Aschaffenburg in Umlauf geseßt worden, die Gefahr läuft, igre Kirche einzubüßen, da sie ein auf derselben haftendes Schuld Kapital von 2400 Fl. zu bezahlen außer Stande ist, die von 1hr h 6h stenorts eingereichten Unterstüßungs-Gesuche aber seither unberüctsich tigt blieben. Die Bedrängniß unserer evangelischen Mitchristen findet in hiesiger Stadt vielfältigen Anklaug, und Einzelne haben sich auf jener Uste mit Beiträgen von 200 Fl. unterzeichnet.

Russland und Polen.

St. Petersburg, 17. Okt. Se. Majestät der Kaiser ist am bten d. gegen Mitternacht in vollklommenem Wohlsein zu Moskau

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erien:

verschiedenen finanziellen Geseß Kammern vorgelegt werden jollen.

T2 eingetroffen und daselbst von dem Großfürsten Thronfolger empfangen worden, der einige Stunden vor seinem erlauchten Vater dort ange-= langt war. Am folgenden Tage, gegen 6 Uhr Nachmittags, kamen auch Jhre Majestät die Kaiserin nebst Jhren Kaiserl. Hoheiten den Großfürstinnen Olga und Alexandra im besten Wohlsein in Moskau an, | |

Frandrs Q,

Paris, 18. Oft. Es wird am 25\ten d. M. rine Zusammens- | funft sämmtlicher Mitglieder des Kabinets stattfinden, um über die | - Entwürfe zu berathen, welche den | Unter diesen Geseh -= Entwürfen

Reihe derjenige, der zum Zweck hat, einen neuen redit zur Beendigung der Befestigungen der Hauptstadt zu verlan gen. Der Minister - Rath wird sich zugleich darüber auszusprechen baben, ob jeßt eine günstige Gelegenheit sei, cinen speziellen Kredit zur Bewaffnung der Forts zu verlangen. Man wird sih auch mit den Eisenbahnfragen beschäftigen und vorzugsweise mit der Nordbahn, die Herr Teste durchaus auf Kosten des Staats ausgeführt wissen will. Es heißt sogar, daß das Ministerium noch cinige andere Li: nien bezeichnen werde, die cs auf Kosten des Staats ausgeführt wi} fen wolle. Endlich behauptet man, daß die Minister sih auch mit den Sparkassen beschäftigen werden, deren Zukunft ernstliche Besorg nisse einflößt. Ein Minister hatte die Jdee, die Kasse zu bevoll mächtigen, Iprocentige Renten anzukaufen, so oft der Einzahler die Summe von 250 Fr. auf der Sparkasse habe. Diese flei- nen Einlagen würden dann den Juhabern von Sparkassenbüchern | in Renten bei der Zurückforderung ausgezahlt werden, welche | diese dann nach Belieben behalten oder durch einen Agenten verkaufen | lassen könnten. Noch ein zweites System is dem Minister-Rathe zur Genehmigung vorgelegt worden, aber man hält es für so drücend und ungerecht, daß es den ganzen Ruin des Justituts zur Folge haben würde. Man will nämlich die Rückzahlungen je nach ihrer Größe in verschiedene Rubriken eintheilen, so daß der Staat nicht genöthigt werden könnte, die ihm anvertrauten 2 bis 300 Millionen in einem Zeitraum von 10 Tagen zurückzuzahlen. men bis zu 100 Fr. cine Kündigungsf eine Frist von 20 Tagen seben u. f

steht in der ersten

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\. w, Diese Maßregel würde aber den Staat nicht von der Verpflichtung entbinden, die Summe zurück zuzahlen, die er nicht disponibel hat, und er gewönne nichts, als etwas Zeit. Das andere Projekt würde den Staat von der Verank= wortlichkeit für wenigstens 7 der Summen befreien, die ihm anver= traut worden. E S

Man weiß, daß Herr Mendizabal sich an die spanische Gränze begeben hatte, um die Ereignisse in Catalonien und in Madrid zu überwachen, indem er ohne Zweifel hoffte, die Verhältnisse würden sich so wenden, daß die Rücikehr Espartero's möglich würde. Auch hat seine plötzliche Ankunft die Anhänger des ehemaligen Regenten in Erstaunen geseßt. Es heißt aber, Herr Mendizabal habe von den Gränzbehörden die Weisung erhalten, sich bis guf eime Strecke von! 60 Lieues von der Pyrenäen-Gränze zurüzuziehen, und er have es hierauf vorgezogen, lieber bis Paris zurückzukehren, wo er leichter als an jedem anderen Orte die Neuigkeiten aus Spanien a

Das Journal des Débats wünscht dem Landl E M | zu den Verbesserungen 1m Handel, welche sich aus den von deu x E | äfen Frankreichs eingegangenen Berichten ergeben. 0 haben è. D, die Zölle im Hafen von Marseille in diesem Jahre bis zum 90, Sep- tember 3,770,000 Fr. mehr eingebraht, als n LOEEn Zeitraum des vorigen Jahres. Unker den bedeutendjien Puillen, weite das genannte Blatt in Bezug aus den Eil - uno E von Marseille hervorhebt, findet sich, daß die Zucler- Einfuhr von L aus 12 Millionen Kilogramme gefallen, die Ausfuhr von raffinirtem Zucker aber von 4 auf 5 Millionen gestiegen ist. Die Ausfuhr von Tuch= und Baumwollenwaaren hat sich beträchtlich vermindert, die von Wein und Branntwein dagegen von 62,000 auf 89/000 Heftoliter vermehrt. Eine ansehuliche Zunahme hat in der Glgs- Ausfuhr stattgefunden z sie is von 572,000 auf 746,000 Kilogramme gestiegen. e

Der Moniteur veröffentlicht heute eine Uebersicht der Ein nahmen der ersten neun Monate des Jahres 1843, verglichen mit denen der Jahre 1841 und 1842 in demselben Zeitraum. Diese neunmonatliche Einnahme ergiebt gegen die forrespondirende Cin nahme von 1841 eine Vermehrung von Zo09 200 5 Un Jegen die von 1842 eine Vermehrung von 10,280,000 Fr. Die stärkste Zunahme, nämlich 3,063,000 Fr., wurde durch den Verkauf von Ta back erzielt; dann fommt den Artikel vou den Zoll- und Schifffahrts Abgaben, die um 2/984,000 Fr. zugenommen haben. Der inländische Zucker is mit einer Verminderung von 1,261,000 Fr. für das Jahr 1842 gufgeführt. Die Gesammt-CEinnahme für das erste Trimester betrug 183,190,000 ¿zr. des zweiten 187,184,000

des dritten, und zwar :

U 001,099,000 Fr, für August C S A 186,719,000 für September 65,074,000 L Totalsfumme der Einnahmen bis zum 30, S 597,093,000 Fr. =— Paris, 18. Oft, Ueber die weiteren Operationen des Marschalls Bugeaud hat man zwar feine näheren Nachrichken,

soll sehr geschickt angelegt i n Der Art, daß die Linie des Meeres dabei zur Basis dieut, von welcher dann mehrere Perpendikular - Linien gegen das Junere bis an die Wüste auslaufen. Bon allen Punkten, wo Garnisonen sich besinden,

sind Truppen ausgerückt, die sich gegen)

aber - sein Operationsplan

So würde man für Sum rist von 8 Tagen, bis zu 300 Fr. |

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| daber besser als irgend ein Anderer Ansehen und Einfluß

| sonne vom Setif zu vereinigen,

| auf sich.

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eitig die Hand reichend stafel= |

förmig aufgestellt sind und die Perpendikular-Linien bilden, von denen ih so eben sprah. Diese sind eben so viele Armee-Corps, welche einerseits die zwischen ihnen liegenden Araberstämme in Gehorsam erbalten, andererseits dieselben gegen die Einfälle Abd el Kader's schüßen, gegen die sie einen nicht leicht durhdringlichen Wall bilden. IKährend dessen drängt Marschall Bugeaud den Emir unmittelbar in

dem Theile des Landes, wohin er sich zurückgezogen hat, und je nach Umständen sollen die verschiedenen Kolonnen durch schnelle

Tlankenmärsche ihn zu umzingeln oder in das maroffanische Gebiet zu drängen suchen, wo in diesem Augenblicke der französische Einfluß wie der mächtiger sein soll als früher. Abd el Kader soll die Absicht ge= habt haben, im \{limmsten Falle sich zu Ben Salem zu flüchten ; dies dürfte aber nach den Dispositionen, welche der Marschall Bugeaud getroffen hat, jeßt {wer auszuführen sein. Am 26. September ist der General Marey an der Spiße einer mobilen Kolonne, die aus wei Bataillonen des 33sten Unien - Regiments unter den Befehle des Oberst-Lieutenants Gallemand und dem 3ten Bataillon der Jäger von Orleans gebildet is, von Medeah ausgerückt. General Marey

hat außerdem zwei Gebirgs - Geschüße, 200 Pferde und einen beträchtlihen Grum (eingeborene Reiterei) bei sich. General Marey hat zu Medeah den Ober = Befehl an der Stelle des Herzogs von Aumale übernommen und ist dazu besser geeignet

Er kennt die Araber a} eben so gut wie sie und we!þ uber hne zu und die Provinz Tittery nimmt daher Beziehung sichtlichen Auf» 29sten. Er war

und befähigt als irgend ein anderer General.

vollkommen, spricht ihre Sprache | gewinnen und zu behgqupten, auch unter seiner Verwaltung in jeder {wung. Die lebten Nachrichten von ihm sind vom i damals zu El -Ferrah gelagert und im Begriff, sih mit der Ko h die bereits bis auf 15 Lieues von Nach der Vereinigung mit dieser soll-

Djebel-Dira angekommen war. c Bere / v fast unzugängltchen Berge jener Oe=

ten die Operationen gegen die j 1 gend beginnen, von denen ma! sich die vollkommene Unterwersung der Bevölkerung jener Gegend verspricht. General Marey hat nun anch den {chwierigen Versuch gemacht, die Jufanterie auf Kameelen berit ten zu machen, und man glaubt, er werde damit zu Standc fommen. Toulon aus soll demnächst ein Dampfschiff nah den Ge wässern von China abfahren. Wenn nicht Gegenbefehl erlassen wird, it das Dampfschiff „Crocodile“ zu dieser Sendung bestimmk, Dasselbe hat bereits Befehl erhalten, sobald es von seiner Fahrt als Postschi}f nach Algier, die es am Msten autritt, zurückgekehrt sein wird, was unverzüglich geschehen soll, sogleich alle nöthigen Reparaturen vorzu= nehmen und für eine lange Fahri sich in Stand zu seben. Man algubt, es werde unter den Befehlen des Kommandanteu der eben jelzt mit dem Gesandten, Herrn von VLagrenee, nach China abgehen- den Expedition bleiben, Es scheint Entschluß der Regierung zu sein, in den inesischen Meeren eine beträchtlihe Seemacht zu unterhalten. Eine bemerkenswerthe Thatsache is, daß alle Seemächte in diejem Augenblicke Handels-Verbindungen mit dem himmlischen Reiche anzu- fnüpfen bemüht sind,

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wohin bis vor kurzem die englische Marine fast allein vorgedrungen war. Dagegen soll das Dampfschiff „Castor“ dessen nahe Abfahrt nach Tunis man angekündigt hatte, Befehl erhal ten haben, nah Athen abzugehen, wohin es einen neuen Repräsen=- tanten Frankreichs in Griechenland bringen würde, Die griechischen Verhältnisse ziehen natürlich auch hier die allgemeinste Aufmerksamkeit Vor einigen Tagen war hier an der Börse das Gerücht die Gesandten von Rußland, Oesterreich und Preußen zu Athen hätten ihre Püsse verlangt. Man erfährt nun, daß zu diesem Gerüchte der Umstand Aulaß gegeben hatte, daß bei dem feierlichen Tedeum, welches am 30. September gus Anlaß der Einführung der neuen Ordnung der Dinge zu Athen gesungen wurde, dice Repräsen tanten der genaunten drei Mächte nicht erschienen, während die von England und Frankreich, die Herren E. Lyons und Piscatory, zugegen

wart,

verbreitet,

Grossbritanien und Irland.

Nach den neuesten Nachrichten aus Dublin t gemachten Repeal Mitglieder gleichfalls Haftbefehle erlassen, doch nach de shonendsten Behandlung vor der Queens Bench gegen Caution wieder zurückgenommen worden.

b die Sache O’Connell’s vor den nächsten Assisen verhandelt wer= n wird, ist noch zweifelhaft, da 21 Tage vom Tage der Vorladung 3 zur Anklage verstreichen missen. Die Assisen werden aber |chon 1 2, November eröffnet.

London, 18, Oft, 3 sind gegen die gestern namha}

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© London, 17. Oft, OD'Connell ist \o kleinlaut, als jeder, der den wahren Charakter des Mannes fannte, und feine wirklichen Absichten in seinem ganzen Spiel ahute, erwartet hatte ; aber seine Anhänger sind es mehr, als man zu erwarten berechtigt war. Selb|k der unter allen Umständen kühne Schritt der Regierung, O'Connell nebs anderen Führern deu Bewegung, und darunter sogar eimge Priester, in Anklagestand zu verseßen, hak sie faum zu einem Ausrus gegen die bffentliche Ordnung vermocht, Dies erflärt sich zum Theil gus ihrem Zutrauen zu O'Connell?’s Weisheit und Zuverlässig feit, welches so groß is, daß selbst dessen unverfkennbares Zurücktreten vou der kühnen und trobigen Stellung, die er zuvor angenommen batte, es noch nicht hat erschüttern fönnen, und er sie dringend, und als unerläßliche Bedingung zux Erlangung ihres National - Parlaments, zur Ruhe beschworen hat. Aber die Fortdauer diejes merfwindigen Bertraguens soll eben daher entspringen, daß man |ie glauben gemacht, eine Uebereinkunft zwischen O'Connell und der Regierung,

es sei alles | d Der Jrland ein Parlament sür jeine mneren

wobei diese sich verpflichtet,

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Y versichern zu können, daß noch nichts hinsichtlich dieses Werkes entschic- F den i, und daß Meyerbeer ers noch mit seinem Mitarbeiter, Herrn Scribe, der jegt nicht in Paris anwesend ist, sich verständigen will, che er einen Entschluß faßt.

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j Panseron und Kaltbrenner sind von ihren Reisen wieder in Paris ein- R nd Erstere war in Jtalien, wo die Konservatorien von Neapel, “fle berü M uod, Rom seine Gesangs - Methode angenommen und J AAibtet ie, BVesangs - Lehrer ihm die anerkennendsten Briefe über die

áli E es Werkes geschrieben haben.

Aaili f, n L G abgereist, wo er als Königl. Konzertmeister

N p er Bedingung, daß er sich jährlich wenigstens zwei Mo-

nat daselbst auszuhalten habe. H Eine neue komische Over vor

: Ar 1 Plang I ting“, in 3

Alten, hat sehr gefallen, sowohl vol E Uo Thomas, „Mina M9

Musif, Die Partitur wird als ele N De pon hnen der

Aut, pa vird gls elegant, reich und ges i

tirt, voll geistreiher Züge, wahr im melodischen LUNNEAN AtumeRt-

dru gerühmt; nur hat man auch in diesex O C A NGen Que

pelleiter““ desselben Komponisten, den Styl zuwei manierirt, zu viel mit Detail-Malerei durchwebt

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gefunden,

musikalischer Hinsicht großen Glanz verschafft; wir haben dadurch ci

gezeichnete Opern-Gesellschaft hierher befommen, in welcher dit Sti N Tini als erste Perle hervorragtz sie is wohl die oollendetste jeßt lebenden Sängerinnen,

Furore gemacht. bedeutenden Namen in der musikalischen Welt haben,

per, wie früher in der „Dop- À len etwas zu graziós und

Lucca, 3. Oft. Der Gelehrten-Kongreß hat unserer Stadt auch in :

; i; der Eine neue Oper von Verdi, „die Lombagr-

den“, die hier gegeben wurde, ist schr schön; besonders hat ein Terzett darin Verdi, cin junger Mann von 26 Jahren, wird bald einen

Für die Armen wurden hier an drei Abenden im großen Theater fran zösische Vorstellungen von lauter Dilettanten gegebenz an der Sp1be der selben stand der Herzog von Dinsó, Stiefsohn des Fürsten 2 alleyrand z auch der Pianist Theodor Döhler spielte darin mit. Dieser ausgezeichnete Virtuos schreibt jeyt hier sehr fleißig für Gesang und wird nächstens 12 italienishe Arien und Duetten herausgeben. Zu Anfang November tritt derselbe wieder eine Kunstreise anz er will sich über Genua und Nizza nach Marseille begeben und bis Januar im südlichen Frankreich bleiben, dann aber entweder glei: nach Paris, oder, wenn es in Spanien ruhiger wird, vorber nach Madrid und crst im März nach Paris gehen, den Mai und Juni in London zubringen und im Spätsommer vielleicht wieder nacl) Deutschland und von da nah Rußland reisen,

Naturmerkwürdigkeit. von Saabor ausgehenden, nach der Looßer Fähre Pflaumens-, Acpfel- und Birnbäumen, fand Herr

| | e | n ainor hinführen- den Allee von \ Wacke auf 2 Stämmen der sogenaunten ausgewachsenen Früchten ) oberen Theile Stiele hervorkamen, welche theils nen trugen, An anderen Birnen hatten sich die terbüscheln umgewandelt und diese bildeten fleine dit | derselben, Eine ausführlichere Beschreibung dieser abnormen Bildungen er- scheint in dem nôchstens auszugebenden De] |- forschenden Gesellschast zu E - menden merkwürdigen Fruchtbildungen befindet. 4 Schon im Jahre 1839 ‘Oderufer eine eigenthümliche filzige Substanz aufgefunden, wel! Prof, Dr. Ehrenberg und Herrn Alexander von Humboldt für

“Kelche zu zolllangen Blät

Oberförster Kaiserbirnen neben vollkommen

auch einige etwas verkümmerte Birnen, ‘aus deren größere theils kleinere Bir-

Sträußer am dickeren Theile

Görliß, welche jich im Besige diescr selten vortom- wurde bei Sattel unweit Saabor am linken welche vom Hexrn R Jusfusorien-

olle erfanni wurde, (S, die Staats-Zeitung von 1840 Nr, 57 u, 89.)

ftc der Abhandlungen der natur- |

n diesem Sommer fand Herr Oberförster Wake dasselbe Erzeugniß auch auf der rechten Seite des Oderufers beim Vorwerke Lodenberg in nit Re- gen- und Oderwasser angefüllten Vertiefungen auf Lettengrunde în großen Quantitäten und in zusammenhängenden Tafeln von mehreren Quadratellen.

Man will jezt den Versuch machen, dieje J nfusorien-Wolle wie Baum

wolle zu verarbeiten.

Abweichung der Magnet - Nadel. Am 3, Oltober d. J-+, an welchem Tage in Triest ein Erdstoß verspürt wurde, zeigte die Magnet Nadel hier bei den Früh-Beobachtungen einen un- R 4 Der Unterschied zwischen dem

öhuli en S ; Declination. gewöhnli hohen Staud Der S N Marlin uind Minimum der Declination betrug an diesem Tage nux A A {hrend er am 2ten 7 32, und am dten 8 50 war, Die mitt-

Î J | L l clllation im Oktober beträgt nach unseren Beobachtungen der Jahre | 41840, 1841. und 1842 7 90, woraus man aljo klar den bedeutenden Un- | terschied crkennt, der zwischen der Oscillation des 3, Oktobers und dem ge- | fundenen Mittel stattsand. j : ; | Merkwürdig war auch der Staud der Nadel am l5ten d. M, sowohl | Vor- als Nachmittags; zugleich hatie die Nadel bei den Früh-Beobachtun- | gen einen unregelmäßigen Gang. Der Unterschied zwischen dem Marimum und Minimum der Declination betrug an diesem Lage 12 0, also bedeu- tend mehr , als aus dem mehrjährigen, Mittel folgk. , Den 14ten betrug dic- fer Unterschied 9 13", den 16ten 5 7, den 17ten 6 6, deu 18ten 7 46, aber heute den 18ten hatte die Nadel früh einen unregelmäßigen Gang,

und Nachmittags machte sie ziemlich bedeutende senkrehte Schwingungen.

Krakau, 18, Oktober 1843.

Max Weisse, Direktor der Sternwarte,

| | |

Angelegenheiten zu bewilligen, jener aber dafür eingewilligt habe, sich scheinbar der Regierung, und dem von dieser angerufenen Gesebe zu unterwerfen. Der angedrohte Prozeß, und daß man ihn und die Uebrigen angehalten, Bürgschaft für ihr Erscheinen zu leisten, gehöre mit zum Spiel, denn ehe es noch zum Prozeß komme, würde das Parlament alles bewilligt haben, und alles Vergangene würde sodann in Vergessenheit gebraht werden. Was die Jrländer hierbei so leicht gläubig machen mag, 1]k theils die Erinnerung an die Art und Weise, wie die Emancipation bewilligt wurde, welcher ebenfalls die Auflösung des fatholishen Vereins voranging, zwar vom Parlament befohlen, aber von O'Connell freiwillig bewirft, ehe noch die Bill, welche solchen verbot, zum Geseß geworden war. Theils aber auch mag die Scho nung, womit die Behörden gegen O'’Connell und die übrigen Ange \huldigten verfahren, das Volk in diesem Wahn bestärken. Denn da es feine Anklage auf Leben und Tod war, so hielt man es, um un nöthige Aufregung der Gemüther und mögliches Blutvergießen zu verhüten, für rathsam, feinen von ihnen zu verhaften, sondern sie blos aufzufordern, jih zu stellen, und die nöthige Bürgschaft zu leisten, was sie, die menschenfreundliche Rücksicht der Regierung theilend, selbst mit Dank gethan haben. N Uebrigens wird behauptet, die vorzüglichste Ursache, weswegen die Regierung nicht früher eingeschritten, sei, daß sie zuvörderst \o vorbereitet sein wollte, daß ste eine möglihe Junsurrection augenblick lich niederzu\hlagen hoffen durfte. Bei allen Aufständen kömmt na türlich das meiste darauf an, ob die Regierung oder die Rebellen die ersten Vortheile haben. Hier aber noch mehr, da, im Falle Lebtere anfangs gesiegt hätten, denselben gewiß sogleih eine Masse Abenteu rer von den Vereinigten Staaten her zugezogen wären, Der Herzog von Wellington, welcher, wie Jedermann flar sah, nicht einen Augen-= blick in seinen Anstalten stillgestanden hatte, namentlich in der Be seßung aller wichtigen Punkte, die Befestigung und Verproviantirung von Kasernen, Forts und dergl., soll vor etwa 14 Tagen zu Peel gesagt haben: Jch bin fertig, jeßt iss Zeit. Und nun hat Peel das seinige gethan; und höchst wahrscheinlih wird er noch mehr thun nämlich den Repeal - Verein gänzlich unterdrücken. Kömmt er nun auch noch, wie zu erwarten steht, mit einigen wohlüberlegten Vor- schlägen für die Besserung der Verhältnisse des Landvolkes vors Par lament/ so fann er des Dankes und der Unterstüßung der Nation gewiß sein. Inzwischen hat eine Erklärung gegen die Auflösung der Union unter den irländischen Gutsherren bereits zahlreiche und nid tige Unterschriften erhalten, Was aber wichtiger mehrere Gutäler ren haben ihren Pachtzins bei 10 bis 25 yCt. herabgeseßt und somit angefangen, den Zustand der Landleute da zu bessern, wohin eine S seßgebende Gewalt faum reichen fann. Aehnliche Nachgiebigkeit hat bereits in Wales friedliche Früchte gebracht und wird hoffentlich id bei den gewöhnlich so dankbaren Jrländern ihre Wirkung nicht u verfehlen. Auch sind gewiß nicht alle katholische Priester von R Repealschwindel angesteckt, Die Zeitungen erwähnen wenigstens R Ciner zu Dublin, und sogar ein O'Connell mit Namen, lelzten Eau tag mit dem tiefsten Ernst Friedfertigkeit und Unterwerfung gegen die Obrigkeit gepredigt habe, Schon daß die Regierung die Aufregung jeßt eine Verschwörung nennt und als solche behandelt, dürfte obi Manchen zurückbringen, der sich durch einen uns{huldigen Namen hatte fortreißzen lasen. i : Micoderlano e.

Aus dem Haag, 19. Oft. Heut fand in der hiesigen Kloster - Kirche die Taufe des Prinzen der Niederlande, Sohnes Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Orauten, statt; derselbe empfing die Namen : Wilhelm, Friedrich, Moriß, Alexander, Heinrich, Karl. :

_¿*, Aus dem §aag, 18. Oft. Die Rede, mit welcher der König am l6ten die Session der Generalstaaten eröffuete und die wegen ilyrer Freimüthigkeit und Loyalität gewiß die Bewunderung des Aus landes erregen wird, hat hier doch nicht die unbarmherzige Kritik der Oppositions-Journale zu entwaffnen vermocht, „Sie ist das Werk der Minister!“ rufen sie aus. Mag sie sein, von wem sie will; diese von einem wegen seiner Freimüthigkeit und Rechtlichkeit bekann ten Könige gehaltene Rede enthält nichtsdestoweniger in einfachen Syrache und ohne alle Umschreibung eine wahre und bestimmte Dar- legung des Zustandes der Angelegenheiten des Es is eint verbrauchtes Thema, welches die Opposition sich gewählt hat, das Thema nämlich, daß die Rede eines constitutionellen Königs nichts als das Werk dieses oder jenes Ministeis seiz und über dies Thema ergeht sie sich danu in eine Menge mehr oder weniger abgeshmackte! Kritiken, wobei sie ih jedoch stets gegen jeden Angriff guf die der Königlichen Majestät schuldige Achtung verwahrt. | Oie Thronrede vom 16, Oktober 1843 bedarf keiner Apologie: sie wird von den Gutgesinnten aller Nationen so aufgenommen wer- den, wie sie es verdient , und die grämlichen T adler jener Worte werden ihre traurige und beklagen8werthe Beredtsamkeit vergebens aufgewendet haben. ;

S S E E E A B Scisfe bei Scheveningen dem

gan )e Î Rettungsböte sich vergebens bemühß ten, ihnen Beistand zu leisten, stürzte sich der preußische Legations Secretair, Graf von Oriolla, troß der Abmahnungen der am Ufe1 versammelten Personen, in das gufgeregte Meer und suchte sih den Schiffen zu nähern, Dreimal wiederholte er dies, aber immer von den wüthenden Wellen zurückgeworfen, mußte er, vor Kälte erstarrt sein edles Unternehmen aufgeben. Gleich darauf sank das eine Schiff, doch wurden durch die übermenschlichen Anstrengungen der Fischer von Scheveningen fünf Manu gerettet. Der König der Niederlande hat dem Grafen Oriolla für seine Hingebung das Ritterkreuz des Ordens vom niederländischen Löwen verliehen. : 5 ;

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Ö Madrid, 11. Oft. Gestern trat die Königin Jsabella 11 ihr vierzehntes Lebensjahr an, Mittags empfing sie die Glüdwünsche der Hof - Chargen, der hohen Beamten , der Offizier Corps, des E plomatischen Corps und darauf die der hoffähigen Damen. ute mittags wurden sämmtliche Truppen der Besaßung in einer von dem Königlichen Palaste durch die Calle Mayor, “Puerta del Sol und Carrera de S. Gerónimo bis zu dem Plate des Kongresses führenden R N O N galrboo, „Lad dle Solliag, nd, Mde A y n ü errajhend gutem Zustande waren. Die tenschenmenge , welche sonst bei ähnlichen Gelegenheiten sich herbei- A q alte sich gestern mehr auf die niederen Volksklassen, U bie das Gerücht verbreitet, daß man auf den General A Ubr 1 c e0s Loben der Königin bedrohen werde, Um a L A Sa General-Capitain die ganze Linie, nicht, wie crlesener Kavallerie esfortirt E e n e S

Mer A allopp, sondern in langsamem Schri lid eet ubr Gar Generalstabe, Die Königin ves L arauf, von” ihrem Hosfstaate begleitet und \rahtvoll geschmickt, in einem achtspännigen Stagtäwaggen. 7 Seiten der Kriegs-Minister Serrano und der GeneraliCa A Bien vaez ritten, nah dem Plabe des Kongresses, um bei E oh igen dem neu zu errichtenden Palaste der Deputirten zu legen : Der L L haufen des niedergerissenen Gebäudes, über welchen das neue taa sührt werden soll, gewährte ein ziemlih treues Bild des aus Dén

d candes,

713

Geseßen und Beschlüssen, welche in dem nun verschwundenen Depu

tirten-Palaste ihren Ursprung fanden, hervorgegangenen Zustandes des | Landes. Unter einem in aller Eile aufgerihteten Zelte waren die

Mitglieder der provisorischen Regierung, mehrere Senatoren und De

putirte und andere begünstigte Personen, so wie die Baumeister des

neuen Gebäudes versammelt. Als die Königin aus dem Wagen stieg, | erscholl von allen Seiten, und selbs von den Dächern, der einstimmige Ruf: „Es lebe die constitutionelle Königin!‘ Nachdem der Minister- Präsident Lopez eine auf die Veranlassung Bezug habende Rede ge halten hatte, legte die Königin mit ihren zarten Händen , der vorge schriebenen Ceremonie gemäß, den Grundstein des Gebäudes, aus welchem für Spanien eine bessere Zukunft hervorgehen foll, und fuhr darauf in den Prado, wo sämmtliche Truppen vor ihr defilirten. Die Ruhe wurde feinen Augenblick unterbrochen.

Unsere Nachrichten aus Barcelona gehen bis zum 7ten Nach- mittags und fönnen Jhnen also niht neu sein. Es hieß, daß am 9ten ein allgemeiner Angriff gegen die Stadt unternommen werde! jollte.

Am Sten unternalbmen die Belagerten von Saragossa einen Aus fall, wurden jedoch mit Verlust zurückgeshlagen. Jn der Stadt be- waffnete man sogar die Galeeren-Sklaven und beschloß Abends, ver mittelst einer Abstimmung, die Vertheidigung fortzuseßen. Von Lerida war ein Artilleriepark für die Belagerer abgegangen. Am 8ten rich- tete der General Concha einen Aufruf an die Einwohner Saragossa?'s.

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Die Stadt Alcañiz hat sih der Regierung wieder unterworfen

ind den Rebellen Martell am Aten vor ihren Thoren zurückgewiesen.

In Valencia kamen so viele Gefangene aus Catalonien an, daß der General-Capitain sie zurücckweisen mußte. Jn Almeria wurde am 6ten die rebellishe National =Miliz ent

waffnet.

Jn Malaga herrschte am 6ten einige Aufregung, weil die Re

gierung den dortigen Gefe politico Ordoñez abberufen hatte, Di ser selbs wußte jedoch die Ruhe ausrech{t zu halten. Unsere «Nachrichten aus Cadix reichen bis zum 7ten. Das dort

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erscheinende republikanische Blatt el Democrata hatte einige Offi ziere der dortigen Besaßung auf das gröbste persönlich beleidigt. Diese fanden sich in der Drudckerei ein, verlangten den Redacteur zu sprechen und mißhandelten cinen Seber, der sie mit Schimpfsworten zurückwies, Die Behörde sicherte den Druckern sogleich ihren Schuß zu und schritt gegen die strafbaren Offiziere ein.

Aus London erfahren wir, daß vermuthlich Herr Bulwer, bisher Botschafts Secretair in Paris, zum englischen Gesandten am hiesigen Hofe ernannt werden wird, indem Herr Pafkenham , dem diese Stelle bestimmt war, in gleicher Eigenschaft nah St. Petersburg gehen soll,

Dei bisherige spanische Gesandte in Lissabon, Herr Aguilar, ift, wie ih höre, von diesem Posten abberufen worden. Zurbano kam am 6ten durch Astorga, um in Palencia seinen Wohnsitz zu nelzmen. (Vergl. unten Schreiben aus Liffabon.) :

Der Sezat hielt heute seine erste vorbereitende S waren 37 Mitglieder zugegen.

Die hiesige Börse scheint die neue Lage der Dinge mit Zutrauen zu betrachten. Vor der Affaire von Torrejon de Ardoz standen fünfprozentigen Papiere mit den 13 Coupons zu 27 pCt., jeßt z1 d,

ilung. Es dIe

XX Paris, 17. Okt. Die Nachrichten aus Barcelona stimmen alle dahin überein, daß die Kugeln und Bomben der Belagerer im Junern der Stadt außerordentlich große Verwüstungen angerichtet haben. Die im gouvernementalen Sinne gehaltenen Zeitungs-Berichte S nun zwar, daß die Batterieen der S O Ne seten Werke der Stadt zu D n S allein man müßte der spanischen ‘Artille Z N G, E G E N Artilleric wenig Geschicklichkeit zu D e man glauben wollte, daß sie ganze Straßen der bela ( Grad 11) : abiichtslos onde olff or Misson 2 Grunde ea | Die A A A D Batterie errichtet is , und die überdies ein Pulve M J R elt - i E N i ein Pulver = Magazin enthält soll, nach den Versicherungen der im Geiste der Jusurrection geschrie- benen Korrespondenzen, ein Hauptziel für die Kanonen von Nouluis fein, und man nennt die Anzahl von Kugeln, die in die Thürme dieses prachtvollen Monumentes der mittelalterlihen Kunst eingeschlagen sind. Glaubt man dem Constitucional, dessen Worte übrigens aller dings durch den grimmigen Widerstand der Barceloneser bestätigt zu wei den scheinen, so hat die Beschießung der Stadt den Muth und die Ent {lossenheit der Jusurgenten nicht allein nicht gebrochen, sondern sie selbst bis zu einem nie zuvor erlebten Orade gesteigert. Dem genannten Blatte nach, sind die Vertheidiger von Barcelona vollkommen einig mit sih darüber, ihrem Hasse und ihrem glühenden Rachedurst Alles aufzuopfern, „Verräther und Mörder ““, ruft der Coustitucional den Belagerern zu, „deren giftige Eingeweide man verbrennen sollte, „thr seht, daß euch die Barcelonueser, nachdem sie euch mit den Ba jonetten aus der großeu Stadt verjagt, die ihr niht mit offener Stirn anzugreifen wagt, mit der Kälte eines unabänderlichen Ent schlusses antworten. Die Taufende von Kugeln, die ihr an dem heu tigen Tage auf uns geschleudert habt, sollen uns dazu dienen, eure Schädel zu zershmettern, und die Asche eurer verbrannten Leiber werden wir in irgend ein Barbagrenland schicken, in dem ihr hättet geboren werden sollen. Eure Namen aber werden zu eurer Schmach und zu eurer Schande in das große Buch geschrieben werden in welchem die Namen derjenigen stehen, welhe ihr Vaterland meuch lings ermordet haben. Der General Sanz versprach, daß er nicht | auf die Stadt schießen werdez der (General Serrano versprach, die | Central Junta zusammenzuberufen. „Haben diese Männer oder diese | Teufel ihr Wort gehalten? Fragt Barcelona.“ Es heißt aber diese Augabe ist bis jeßt nicht hinlänglih verbürgt, daß in den lebten Tagen |chwere Zerwürfuisse unter den Jusurgenten ausgebrochen seien, daß die republikanische Partei die Oberhand behalten und daß sie die bisherige Junta gestürzt habe, um eine andere unter dem Vor: sibe des Herrn (Cuello und dem Sekretariat des Herrn Xinxola an deren Stelle zu seßen. Anderen Angaben zufolge, is nur eine Volks- Kommission gewählt, um die Junta zu überwachen, der man nicht recht mebr traute, i

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|_XX Paris, 18. Oft, Nach einem nenen unglücklihen Aus

| falle, den die Saragossaner am 8ten gemacht haben, um die Blokade:

| lime zu sprengen, hat der General Concha die folgende Proclamation

an die Bevölkerung der Hauptstadt von Aragonien erlassen :

| Einwohner von Saragossa! Den Befehlen der provisorischen Re-

gierung der Nation gemäß, stehe ih im Angesichte eurer Mauern. Von

fe aus HYE ich die glorreichen Spuren, „welche von dem Muthe zeugen,

| mit welchem ihr cinst den Stolz der Adler des großen Feldherrn demü-

thigt. Aber könnte ih mich eurer Stadt mit ähnlichen Plänen nahen,

| wie jener vom Glücke begünstigte Ausländer? i 1 Aufgabe is eine andere, Zum General - Capitain von Aragonien ernannt somme ih, unm euren Leiden ein Ende zu machen, uicht um euch zu Grunde zu richten und zu ernicdrigen. Als Spanier, als eifriger Verthei- diger der Verfassung, unter welcher wir das Glück haben, zu leben, komme

ich, um euch gegen die bösen Ränke einer Hand voll ‘Leute zit hüben, Ran E und euren hochherzigen Sinn mißbrauchen, um diese is C s Jh komme, um euch darüber zu belchren, daß

euch zur Vertheidigung einer gercchteren, einer nationale-

Nein, Saragossaner, mcine

ren Sache bestimmen,

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„Der Name Espartero's, der von cinígen ausgesprochen, und das Wort {o Y N 2 D e «P Central - Junta, welches nachher zum Wahlspruche der Feinde eurer Ruhe gemacht ist, haben leine andere Bedeutung, vertreten keinen anderen Begriff,

a!s den der Anarchie und der Auflösung. Und dies unermeßliche Unglück will ih von euch entfernen. Saragossaner, wendet eure Blicke ab von jener verderbenbringenden Fahne, welche von der unermeßlichen Mehrheit der E verworsen lvorden, die in Catalonien besiegt is, und die von allen éiter wal Ls la, alten Königreichs Aragonien verachtet ivird. Erkennt aitsacovfert E u A b sher durch die ewigen Anstifter politischer Wirren ßer Inbrunst A M von heute an die von ganz Spanien mit o gro- x B E D aßte Sache zu der curigen. ciaeuta G0 MUIREE On Negierung ter Nation, dies erheischt dringend euer 2 R E fordert eure Pflicht und eure Vaterlandsliebe. Um Festigkeit, welche De Zu. erreichen, eige ih alle Mittel und die volle General Cavitain e Dinge erheischt, und es is an, euch, eurem dung zu erar L merzliche Nothwendigkeit ihrer wirtlicen Anwen- ren. Im Lager vor Saragossa, am 8. Oftober 1843. C; 5 Manuel de la Concha.“ ck An O ors - as 9

E ata Bare dig tr von demselben Tage sagt, daß eine große S 1 Gotba Ee abgehalten sei, um darüber zu berathen und zu entscheiden, ob die Stadt sih ergeben oder ferneren Wider=- stand leisten solle. Man gab jedem der Anwesenden statt der Stimm- fugeln eine Erbse und eine w Aue anen P R

E eiße Bohne, und es wurde ausgemacht, dg O der Mehrzahl der ersten oder zweiten, die sich an dem die Stimmurne vertretenden Orte finden würde, die Gegenwehr fort=- E die Thore der Stadt geöffnet werden müßten. „Natür- i, fährt die Korrespondenz sort, „waren die Erbsen in der Mehr- zahl, denn die mit den Bohnen mußten ihre sonderbaren Stimmzettel verstecken, um neuen Argumenten mit dem Stocke zu entgehen Dem- eili: ist denn beschlossen worden, den Widerstand zu verlängern, aber es herrscht viele Uneinigkeit unter den Jusurgenten. Die ‘ehr= varen Einwohner, welche niht qus der Stadt entkommen können ver=- lassen ihre Häuser gar nt, und Haufen von Leuten mit Dolch und Donnerbüchse führen allein das Regiment.“ Alcañiz wie es scheint, die einzige Stadt in Aragonien, welche dem Beispiele von Saragossa gefolgt is, hat sih den gegen sie ausgeschickten Truppen unterworfen. Die neuesten Nachrichten aus Barcelona sind durch die franzü= sische Dampf Fregatte „Asmodée““ überbraht worden , welche deut n der Hauptstadt von Catalonien am llten Abends verlassen, am 12ten einige hundert französische Flüchtlinge in Port Vendres Laud geseßt hat. Jm ganze! Verlaufe des 11ten wurde das er von beiden Seiten mit großer Lebhaftigkeit fortgeseßt. Der nah der Angabe des Telegraphen an die in Barcelona ansässigen Anslände1 erlassene „Befehl“, die Stadt binnen 24 Stunden zu ver= lassen, ist, wie sih jeßt herausstellt, nur ein Rath und eine Warnung gewesen, und mit Bezugnahme auf die Möglichkeit ertheilt worden, daß die x sich früher oder später genöthigt sehen könnte, die

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Thore von Barcelona unbedingt und für Jedermann zu sperren. 1 1-4 Krpsor § iffanrho 4 ct r fl;

Fn olge diejer Aufforderung haben sich denn wirklich am 10ten 080 Franzosen unter der Leitung des Herrn Lesseps theils auf Staats=

Schiffen, theils auf Fahrzeugen, die der französische Konsul zu die= sem Zweke gemiethet hatte, eingeschifft.

Außer den auf die Schiffe geflüchteten Franzosen besinden sich 200 Tndividuen dieser Nation in Barceloneta, 300 haben in den um= liegenden Dörfern ein Unterkommen gefunden, und eine gewisse An= zahl i} in der belagerten Stadt zurückgeblieben. Barcelona soll über= haupt noch etwa 40,000 Einwohner zählen, von denen aber nur 5 bis 6000 unter den Waffen stehen,

PorsuUgas

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A Lissabon, 6. Oft. Jhre Majestät die Königin, der König, der Kronprinz und der Jnfant Dom Luis haben sich vorgestern früh zehn Uhr an Bord des Kriegs Dampfschisses -, Terceira ‘‘ nach Aldea Gallega eingesht}t, von wo aus sie dann die Richtung nach der Provinz Alemtejo einschlagen werden, welhe die Königin zum ersten Male besucht. Gestern übernachteten die hohen Herrschaften in Vendas Novas, und wollten dann über Montemor nah Evora gehen, wo sie sih zwet bis dret Tage aufhalten wollen. Von da geht die Reise nah Beja , dann wieder nah Evora, Villaviciosa, Elvas, Estremos, Altez de Chao, Portalegre, Abrantes, Thomaz, Santarem und von da in die Hc Li Uurck Alls QOstso che der Röni il O N Lissabon zurück, Alle Orte, welche der Königl. Zug berühren As aben große Vorbereitungen zum würdigen Empfange Jhrer Majestäten und Königl. Hoheiten gemacht. Unter dem Gefolge der hohen Herrschaften befinden sich der Herzog von Terceira Kriegs Minister und Kabinets Präsident, #o roie der von feiner Erkrankung endlich wiedergenesene Minister des Jnnern Herr Costa Cabral. Die Abwejenleit des Hoses wird länger, man anfangs geglaubt hatte

a E L s Ô pn 4 s A u ps « «2 «. R , dauern; wie e sagt, dürfte die Nücktehr erst in den ersten Tagen D G p C4; » J F H 4 » N V A è J 0 c Î d S Honats erfolgen, Vb der oben angegebene Reiseplan ganz jo beibehalten werden wird, läßt sh noch niht mit Gewißheit voraussagen. Eine Aenderung müßte wohl nothwendiger Weise ein= treten, wenn unvorhergesehene Umstände eintreten sollten, wie z. B. starkes Regenwetter, denn bei solhem würden die selbst bei gutem Wetter schon überaus schlechten Wege in der Provinz Alemtejo vol= lends ungangbar werden.

Die Reise der RL iat l 110 Dovelte ) p I Cotta

E, Königin hat einen doppelten Zweck, einerseits

d 2 ! » N 4 4 c + wünscht die junge Monarchin aus eigener Anschauung diesen Theil 1l)res Königreichs, wo sie wie gesagt bisher noch nicht gewesen war, den Zustand des Landes und der Bevölkerung kennen zu lernen, andererseits aber auch ihrem Volke selbst bekannt zu werden. Beide Zwecke sind sicherlich nur des allgemeinen Beifalls würdig, und es ist zu hoffen und guch kaum zu bezweifeln, daß die jugendliche Monarchin durch thr persönliches Erscheinen überall die Herzen des Dottes gewinnen wird. Daß die Oppositionsblätter, denen jede Waffe gegen die Regierung recht und willkommen is , wenn sie die= selbe nur zum Angriffe in irgend einer Art gebrauchen können, au Mee Reise zum Gegenstand ihrer Kritif, thres Tadels, ihrer angeblichen Besorgnisse für die Freiheit und die Constitution, welche Besorgnisse aber nut auf dem Papiere existiren, nahen würden, konnte man erwarten. Wenn es an Stoff fehlt zu Angrissen, briht man ihn eben vom Zaune, und hier zu Lande zumal treibt man es darin weiter

y y 1a G ol p "15 » Wi cit 5 F ht S Sohen doch einige Vppositionsblätter so weit, A ieser Reise nichts anderes als eine zweite Ausgabe jener Reise des Königs Johann VI. nach Villafranca im Jahre 1823 zu erblicken,

t: B pv P » ; c; : 1 c F als de1 verewigte König damals sich wieder als absoluter König pro- klamirte! Wenn auch dergleichen Manöver feinen Einsichtigen zu ugen a so verfehlen sie doh auf eine gewisse Klasse von it et farsehenden Leuten oder von politischen Brauseköpfen, deren es in Portugal eine mehr als hinreihende Anzahl giebt, nie=- mals eine gewisse Wirkung, und diese entweder wirklih verblende=

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ten oder Î böswilligen Leute verfehlen dann nicht, der unwis= senden Masse das für baare Münze zu geben, von des- sen voller Echtheit sie oft selbs| nicht vollkommen überzeugt

sind, und so wissen sie eine Erhißung der Gemüther zu unterhalten, der es in der That an jedem wirklichen Haltpunkt fehlt. Daß die spanischen Wirren auch das Jhrige dazu beitragen, diese Erhißung der Gemüther zu unterhalten, is natürlich. Indeß scheint man jeßk nah den lebteingetroffenen Berichten aus Madrid beruhigt, und feinen Versuch zur Ruhestörung mehr zu fürchten, seit man weiß, daß es der spanischen Regierung gelungen ist, die Aufstandsversuche an den meisteit Orten zu vereiteln, und daß unter diesen Umständen die Bewegungen