1843 / 121 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Nachstehende Hauptstellej der Rede

theilen wir mit: i E

„Herr Präsident und Gentlemen, Wie steht es auswärts um den Kredit und Charakter des glorreichen Landes, welchem wir Alle angehören ? Wir sind reich; wir sind mächtig; wir besißen alle Mittel zur Ausführung der größten Erfindungen des menschlichen Geistes. Aber wie steht es um unseren Kredit“ Jch gehöre nicht zu denen, weiche es tadeln, daß einzelne Staaten unserer Union im Auslande Kapitalien zu öffentlichen Anlagen aufgenommen haben; ih glaube vielmehr, daß Zeit-Umstände und dringende

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Verhältnisse dergleichen Operationen vollkommen gerechtfertigt haben. Unter

den Staaten, welche auf diese Art in Verpflichtungen gekommen sind, is |

auch Pennsylvanien, mit Ausnahme New -Yorks, der reihste Staat der Union ; ja ih kenne, wenn ih den Mineral - Reichthum, die bequeme Lage für Handel und Agrikultur in Betracht ziehe, England ausgenommen, keinen reicheren Staat auf der Erde, als Pennsylvanien. („Wenn nur seine Schuld nicht wäre“, unterbrach den Redner der anwesende Gouverneur Seward.) Mein Freund sagt: Wenn seine Schuld nicht wäre! Welche Schuld kann so groß sein, daß der Staat Pennsvlvanien sie nicht abtrüge, wenn er nur das Geld, welches er in der Tasche hat, herausgeben will? Englands Staatsschuld is in seinen eigenen Boden eingepfropft; Grund und Boden is verpfändet; noch die Z0ste Generation wird es berühren, Die Schuld Pennusylvaniens, die Schuld Illinois, die Schuld jedes anderen Staates der Union ist im Vergleich zur englishen Schuld ein Sixpence, Laßt uns Amerikaner sein; laßt uns den Charakter eines insolventen Gemeinwesens, wie wir ihn verachten, auch vermeiden. Was hilft das Alles, was andere Nationen von uns denken und rühmen, wenn sie dabei doch sagen können : „„Jhr bezahlt eure Schulden nicht“, Jch bin aus Massachussetts, meine Herren, gehörte ih aber zu einem tief verschuldeten Staate, ich würde mi diese zehn Finger bis zum Stumpfe abarbeitenz; ih würde pflügen und

adckern, ehe ih zugäbe, daß man von meinem Staate sagen sollte: „er be- |

zahlt seine Schulden nicht“, Das ist das Wahre! laßt uns danach han deln! Kostet es uns unsere Annehmlichkeiten des Lebens, \o laßt sie uns hingeben ; kostet es uns unseren Grundbesiß, so laßt ihn uns verpfänden. Aber gebet nicht zu, daß der stolze Kapitalist in England sagen kann: „Jhr bezahlt eure Schulden nicht; ihr republikanischen Regierungen bezahlt eure Schulden nicht.“ Laßt uns ihnen antworten: „Ja, wir wollen sie bezah- len und bezahlen bis auf den leßten Pfennig.“ Das isst meine feste Ueber zeugung, das ist meine Meinung, und es vermag sie nicht Wasser zu er tränken, nicht Feuer zu verzehren unvertilgbar wurzelt sie in meinem Zune, Oa Amerila Schulden im Auslande, laßt se uns ab

Me 2009 U ave [O din bereir, es zu vVsern2 was (hr Va, (O O S, ior werder co gerne vergeben, Um ¡eden Preis

um jedes Opfer gebet nicht zu, daß an den Börsen in London und Paris, in irgend einer der stolzen Monarchieen von Europa gesagt werde: „Ame- rifa schuldet und kann oder will nicht bezahlen,“ Gott behüte! Laßt uns zahlen! Laßt uns zahlen! Laßt uns ihnen sagen: „Weiset Eure Papiere und nehmet Euer Geld, Kapital und Zinsen, Zählt Alles zusammen und nehmet Euer Geld! Wir sind nicht Eure Sklaven und wollen nicht länger Eure Schuldner sein z hier is Euer Geld.“ (Lange anhaltender und lauter Beifall.) Und bis das nicht geschehen is, meine Freunde, können wir kei nen freien Athemzug s{chöpfen, Jch für meine Person will den europäischen Kapitalisten nichts schuldig sein. Wenn mein Einkommen etwas werth ist, wenn es gebraucht wird, wenn mein Landgut nöthig ist, wenn die Lebensgüter meiner Familie, meines Weibes und meiner Kinder helfen können, so kommt her und nehmtz; Alles steht bereit, so weit es Ame rifa bedarf. Das i} der Boden, auf den wir uns begeben müssen. Jm Norden und Süden, im Osten und Westen, wo nur immer Männer leben mögen, die den Vätern unserer Revolution entstammt sind Männer, in deren Adern nur ein Tropfen ihres Blutes rollt, in deren Herzen nur ein Atom ihres stolzen Geistes s{lägt sie mögen agufstehen uud sagen : „Wenn wir Europa schulden, so muß Europa bezahlt werden. Laßt uns stolz sein auf unser Land , aber laßt uns auch diesem Lande den Charakter einer rehtlichen Nation erhalten, Gestattet nicht, daß unter den Völkern Europas gesagt werde, daß die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika die Nation, welche den ruhmvollen Ereignissen von 76 ihre Entstehung ver dankt, das Land Washington's, das Musterbild aller modernen Nepubliken 1hre Schulden nicht bezahlen können oder wollen!“ :

Der übrige Theil der „großen“ Rede des Herrn Webster bezog sih auf die Zwecke der Versammlung der Ackerbau-Gesellschast. Diese Zwecke indeß boten dem Redner so viele Anhaltpunkte, sih über den allgemeinen Zustand des Landes auszusprechen, daß die Rede dadurch auch ein allgemeineres Juteresse namentlich für England erhielt, Die soziale Stellung der Agrikulturisten, die Verschiedenbeit derselben in Beziehung zu den Pflanzern der tropischen Länder, welche auf die Production von Reis, Baumwolle und Zucker beschränkt sind, die politische Stellung des Landbesißers zur Central = Regierung, seine Bedürfnisse, Pflichten 2c. bildeten die Grundlage der Rede, doch ver- anlaßte eben dieselbe den Redner, auch auf die ferner liegenden Fragen der allgemeinen Bedeutung der Agrikultur für die Handels= und anderen Verbindungen mit dem Auslande näher einzugehen und insbesondere sich über den Handels-Verkehr der Vereinigten Staaten mit England auszusprehen. Herr Webster vertritt die Grundsäte | eines freien Handels - Systems, das, gepaart mit dem Schuße der | nationalen Gesammt-Juteressen, wie der Agrikultur, den Schuß ein= | zelner Klassen ausschließt. Eine innigere Verbindung mit England durch einen Handels - Vertrag folgt aus diesem Systeme; und selbst wenn England alle amerikanischen Produkte ausschließen möchte, wie es jeßt mit amerifanischem Korn in gewissem Maße der

Jall s —— Mebr dann, sagt Here Webster, ware es eme Frage, ob das Wiedervergeltungs - System politisch wäre. Aber England habe sich bereits einer anderen Politik zugewaudt, Und (s Ne zu erwarten, Da) dieselbe mehr uno mehr

einen freien Verkehr zwischen beiden Ländern begründen werde, der allen Jnteressen des Nordens und der Mitte, wie allen Freunden des Südens gleich willkommen sein muß.“ Herr Webster geht von dem Grundsaße aus, daß, wenn Wiedervergeltung unpolitish sei, es noch | viel unverständiger wäre, eine feindselige Stellung gegenüber einem freundlihen Entgegenkommen einzunehmen. Der große Marft für die Manufakturen Amerika's sei der inländische ; aber die Ausdehnung dieses Marktes hänge von dem Gedeihen der amerikanischen Agrikultur ab, und diese begründe ihre Hoffnungen wieder auf eine liberale britische Handels = Politik, von welcher Herr Webster die Anfänge sieht, und die man nicht durch feindliche Tarife und aus\chließende Restrictionen gegen die Erzeugnisse der britischen Industrie abweisen müsse, Zum Schlusse ertheilt der Redner seinem Lande den wohlmeinenden und gesunden Rath, sih als eine nationale Ne zu betrachten, die nicht die Jnteressen der Einzelnen unter sich Mabenzeln e Ù den das allgemeine Beste fördernden Geseben und gem 19re Unterstüßung gewähren miisse,

Ä Eisenbahnen.

TELLII, 20 O B N S S , P Frequenz und der Güter-Verkehr A Fe ganz erfreuliche Einnahme ergeben, da solche in der erst Y "Hälfte d. M, 16,457 Rthlr., betrug, \o muß do der im Börsen -Bericht der Allgem. Preuß. Ztg. vom 23, Oltober enthaltenen Mitthei- lung, daß die Einnahme in dem erwähnten Zeitraume über 20,000 Rthlr, betragen habe, um \o mehr widersprochen werden als ‘dat auf eine plöbliche Abnahme derselben geshlo}en werden tönnte Va wie vorauszusehen der amtliche Bericht über die Eiintae des vollen Monats ein verhältnißmäßig ungünstigeres Resultat ira

ben sollte.

A Breslau, 26. Okt, Der Bau der Freiburg-Schweid - uiß-Breslauer Cisenbahn, deren feierliche Eröffnung übermorgen

über das Repudiations - System |

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742

erfolgt, wird sehr gerühmt. Die wichtige Zweig-Verbindung mit der | Stadt Schweidniß wird s{werlich früher als im Laufe des nächsten Jahres hergestellt werden.

Aus dem Hannoverschen, 24. Oft. Der König hat vor kurzer Zeit Harburg besucht und die dortigen Eisenbahn-Arbeiten und Hafenprojekte in Augenschein genommen. Die Anlegung eines bequemen, wenigstens für Seeschiffe von 10 Fuß Tiefgang braudh baren Seehafens bei Harburg is nahe bevorstehend. Der Chef des Generalstabes, General-Major Prott, und der Geheime Kabinets Rath von Lütcken haben persönlih, mit Zuziehung eines ausgezeichnet tüchtigen Wasserbau - Beamten den Plan bearbeitet. Auch hat die allgemeine Stände - Versammlung im vorigen Jahre, wie aus ihren vorliegenden Aktenstücken sich ergiebt, von freien Stücken auf diese Hasfen- Anlage aufmerksam gemaht. An dem Gelde wird es also wohl nicht fehlen. Außerdem soll man in Hannover mit dem Plane si beschäftigen, die Eisenbahn von Harburg ab nah dem Elb-Ufer bei Stade und noch weiter bis in die Nähe von Kuxhaven zu führen, oder einen s{iff}baren Kanal in dieser Richtung anzulegen, Die Unterhandlungen zwishen Hannover und Bremen wegen Anle gung einer Eisenbahn von Hannover nach Bremen und Bremerhafen sind bekanntlih schon seit einiger Zeit eingeleitet, und es s\oll in Hannover die Absicht sein, demnächst auch die oftfriesischen Nordsee häfen Emden und Leer mit den hannoverschen Eisenbahnen zu ver binden. Bei der Energie, welhe man der hannoverschen Regierung wohl nicht absprechen kann, und bei dem blühenden Zustand unserer Finanzen ist an der Ausführung obiger Pläne nicht zu zweifeln. Es liegt darin und in der bald vollendeten Eisenbahn von Kiel nach Altona und Glückstadt, deren Verbindung mit Harburg durch die neuesten Schifffahrts= Verträge bezweckt i}, allerdings keine er freulihe Aussicht für Hamburg und für die Unternehmer der von

dort ab am rechten Elbufer etwa anzulegenden Eisenbahnen.

Handels- und Börsen -UÜachrichten.

At d —_ a Ç 4, P STETLI, 25, Oft, Getraide-Marktprei]e. Weizen 1 Rthlr, 25 Sar. bis 1 Rihlr, 28% Sgr. Noggen 1 12 ) 1 16 (Herste . 1 Í 2 Hafer c 4 » ) - N Erbsen 4 422 ( 165, Höchster und niedrigster Getraide - Maikt-

Magdeburg, 26, Okt, preis pro Wispel,

Weizen: 487

Roggen: 44 »

Nthlr,

hlr, Gerste: 285 0 Hafer: 20 19

Köln 23. Okt. (H. O.) Rüböl pro Oltober 354 Käufer und Verkäufer, ) 1844 312

pro Nov. 305 bis 5, pro Mai 305 bis 5, pro Vit, bis 7 Rthlr. ohne viel Handel.

Betraibdepreise. Weizen, polnisciet 110.138 Rt., anh. und magd. rother 104,134 Rt.,, weißer 110,134 Nt, márk. und braun. 104.134 Rt., schles. gelber 116.132 Rt., weißer 114 . 132 RNt., mecklenb. und pomm, 94, 143 Rt,, holst. 92.4 30 Nt, Eyder und büsum, weißer 106.118 Nt., nieder-elb, rother u, blauer 93, 126 Nt, Roggen, danz., elbing. und königsb. 76.84 Rt., märk, mecklenb. und pomm, 78. 87 Rt,, holst, und nieder-elb. 76, 82 Rt., dänischer 74. 80 Rt. Gerste, anhalt, und magdeb. 70.74 Rt., nieder-elb. Winter 52, 60 Rt. Hafer, oberländ. 42.52 Rt., mecklenb, und holst. 45.60 Rt., nieder-elb, weißer 35.47 Rt,, Eider und husumer 32.44 Nt, Erbsen 65,78 Rt. Nappsaamen 137.4148 Rit.

Hamburg, 26. Okt,

An der heutigen Börse wu

Paris , 23, Okt. ZÞproc. Nente wu

in Staats - Papieren gemacht; die 5proc, 121 . 20 notirt.

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Den 28. Oktober 1843, y e "e C . ° s ck D, ; Pe Fonds. |s Fr. Cour Aclien. |ch| G L | | Brief. | Geld. | | Brief. | Geld. | Gem. Lt Sokold- Sch. (34/104 103? Brl. Pots. Eisenb. 5 155 154 Pr E Obl 30 4 I S 1022 do. do. Prior. Gbl. 4 103% S N E : E —ck PIgd. Lpz. Eiseub. - - T6 Präm Sch.d.Seeb.|—| 89% | 88? Þ sf E Y 504 do. do. Prior. Obl.' 4 103% ir « Neumark, S ahuideorzokr (82 1021 Brl, Anh, Eiseub. - - 144 S do do Prior Ol 4 103? Berl. Stadt-Obl. 35 16027 arn E E \ = 742 N L E 48 S üss. Elb, Eiseub. €& (43 e S E j ; do, do. Prior. Obl. 4 94! 933 Westper. Pfandbe. 35 102 i A A R A p j 1 t E Grossb,. Pos. do. 4 1067 106: E aat 9 2 ] 91 1 ;* do. do. Prior. Obl, i 96 do. do. 35 101 7 100% L E R 513 Ostpr. Pfandbr. 35 108 7 1245 Pan h 31 102: 4 Ido. do. Prior. Obl. 4 1047 103% Küur- E Néum Üo i 1022 S Ob.-Schles. Eisb. 4 111 110 Schlesische do. |35| 1012 | 1003 [Brl-Stet.E. Lt.A. 118% | 1172 Da 4 2 4 t Ido. do. do. Lt.B.'— 118” 11 (3 Gold al marco, —— Magdeb, - Halber- Friedrichsd’or. Ban 13 V 13! 2 städter Eisenb. 4 Ll 13 And.Gldm.à 5 Th. 12% il o BresI- Schweidn.- Disconto!e. C 1 Freibg.Eisenb. | 4 1153; 114; | Pr. Cour. W echsel- Cours. | Tble. zu 30 Spe. Brief. | Geld. AmSatérdali cs aco cdab b ou aas u von cs 250 FI. Kurz I 117 U ai aae 250 Fil. 2 Mi. 1403 -— Am burd «os ena ost oéeeraceptedótes 300 Mk. Kurz 150% 150: D 300 Mk. 2 Mt. 149% 1493 O L Se, 3 Mt. 6 25. —- PAIR eee oos sa oa 0 prt C0089 300 Fer. 2 Mt. 80 79% ean 150 Fl. 2 Mit. 04 | 1033 Augsburg ¿eee edt co c aa c cu attet 150 Fl. 2 Mt. 102% BEOSIAU uva baid edo abe 100 Thlr. | 2 Mét. Tee 99% S Tag 100 992 Leipzig iu Courant im 14 Thl, Fuss. . 100 Thlr. ; 2 E s | 99? E S Fr a M Wei LUO Pl 2 Mi. O - Petersb ce ea o aden due bos 100 SRbL| 3 Woch, | 107% l Auswärtige Börsen. Amsterdam, 24. Okt. Niederl. wirkl. Sch. 5037, 60% do. 100, 8 16

3% do. 29. Pass, 55. Ausg. —. Ziusl1. 43. Oesterr. 1097. 4% Russ. Mope 90, Zins]. 43. Neue Anl. 183. : Bank - Actien 1690 Br. Eogl. Russ. 1127. 3% 955. Belg. —-. Neue Aul. 20. Pas- 1 e 1 0, 910, sive 45. Ausg. Sch. 11. 25% Uoll. 54. 5% 995. 5% Port. S 25% —, Engl. Russ, —. Bras,. 79 Chill —, Columb. —. Mex. 30x. Peru 205. Paris, 23. Okt. 5% Reute fin cour. 121. 20. 3% Reute fin cour, 81, 90, 5% Neapl. au compt. 108, 50. 5% Span. Reute 29. Pass. —. : Wien, 23. okt. 5% Met. 1105. 4% 100%. 39% (6. Actien 1664. Anl. de 1834 1455. de 1839 1147,

Kanz-Bill. —. 6% Span. 1877.

Preuss. Präm. Sch. —. Pol, —, Antwerpen, 23. Okt, Hamburg, 26. Okt. London, 21. Okt. Cons.

Bank.

—————

Augekommene Fremde

Hotel de Prusse., Hauptmann a. D. und Rittergutsbesizer von Wul fen aus Pißpuhl. Kaufleute Hinße und Schneider aus Leipzig. Gutsbesißer Bennecke aus Magdeburg. Particulier Schar on aus Potêdam, Geh, Justizrath le Pretre und Stud. jur. le Pretre aus (Hlogau.

Rother Adler (Kölnischer Hof). Kaufleute Schilling, Nöder, Lindemann, Mühlner, Levoboda und Brune aus Leipz1g, Viehler aus Jserlohn, Forster aus Köln, Franke aus Buchholz und Unverdorben aus Dahme.

König von Portugal. Landrath Ed. Braunus aus Bl. von Bobszvuynski, Dr, med., und Br. von Diatynski Cand. phil,, aus Krafau. Amtmann Ballh orn, nebst Gemahlin, aus Gr. Borkenhagen in Hinterpommern. Amtmann Boldt, nebst Gemah lin, aus Croissen in Hinterpommern. Particuliers Dolberg aus Schwe- rin in Melenb,, Schneider aus Hannover. Glas-Fabriktbesizer Pohl aus Schreiberau in Schlesien. Kaufleute C. F. Overbecck, C. von Schierbrand, H. Hirschel aus Leipzig, L. Neeser aus Magdeburg, H, Simms, C. Gans aus Hamburg und Scharrer aus Nurnberg.

Hotel de l’Europe. Rittmeister a. D. von Studnibß, nedst Ge mahlin, aus Guhrau. Partikulier A, Zander aus Steitin. Nitten

l Partifulic

Us

qutsbesizerin von Oppen aus Fredersdorf. er Ban do aus

Posen, Kaufmann Degner aus Magdeburg i Hotel de Saxe. Banquier Potouyky aus Breslau. Stnd. ju

von Hevden aus Plöß in Pommern, H, vou Koellerx u, von Koell

aus Jaseniß in Pommern und Heymann aus Stralsund. Gutsdesißi Heisler aus Glogau. Kaufleute Buchert aus Schlawe, Scholl " F | S S v 9&6

aus Neiße und Piecf aus Landsberg a. d. D. Kaiser von Rußland. Baron von Broschcchubti, F}

Sckt. Petersburg. Gutsbesißer von Cz)cch1inews8ft1 aus Niga. Gl

( 1t+ 52 v » y 31! 2 5 J A lit y d Stud. med.. aus Ovpeln. Kaufleute Bremer aus Magdeburg, K 1

ler aus Landsberg a. d. W,, Rosenheim und Stettiner aus K nigsberg i. P., Bieler aus Breslau, Borch art aus Wittenberg u Giese aus Stolpe.

cktadt London. Student von Fleischer aus Neustadt Eberswal Kaufleute Albrecht aus Hambuxg, Hirsch auer, nebst Tochter, Schwäbisch Gmünd, Braumüller und Romedio gus Leipzic

Zimmermann und Müller aus Nürnberg.

Nheinischer Hof. Particulier von Plüskow aus Naumbura. Ad fat Schaub aus Genf. Oekonom von Katt gus jur. Henke und Mer ck aus Erlangen. Kaufleute Spranger aus Olsniß, Ubach aus Monjoie, Eberhardt aus Frankfurt g. d. O,, u Herrmann aus Magdeburg.

Nerv, dtud

DoteL De QIandevourda. (Hraf von Potolicki, Nittergutsbesitze1 H S: GUD F ä D _— O aus DVreslau, Kausleute Neumann aus Stettin, Witittenstel ck o na a2 (6 » Q «tf : b, ck 6 4 9 ScMhnlew1nd aus Elberfeld. Particulier und Studiosus von Hein

aus Altona. König von Preußen, Ober-Amtmann Wahn schafft aus Weferlingen

N rbe ali ODroegaiir,

Kaufleute Veil ardt 9 Ole! Se Exe, Lon Lubianowslo Kallell Wirklicher Geheimer Nath, Senator 2c.

Landstallmeister von Brincken aus Zirk. Martrov,

Seconda aus Leipzig und Guilhou

nebst Familie,

Hotel de Rome. Baron von Nath, aus Paris. von Gornet, esthländischer

Hotel de Sl, Petersb oUra. Baron Lon Wrandäel, scher Hofrath, nebst Gemahlin, aus St. Petersburg. Baron von de1 Osten-Plathe, Rittergutsbesißer, aus Plathe.

Hotel de Russie. Frau Oberst von Kasadajew aus St. Pete

Kontgl!, französischer Geh Edelmann, aus Rev

Kaiserl. russi

(4 o Non act tat A045 lische Seovachtungen.

Metveorolog

1843, Morgens Nacbnuittags Ahenuds Nacb einmalizer 21 OELL G Ubr. A Uber. 10 Ubr. Beobachtung,

Luftdruck... . 1002, E Par.'335,16 “Par 3360 26 Pag Quellwärnie /,2 R Luftwärme ...|+4- 4,4° R. —+— 01 R —- 30? R.| Flusssärme 0,0" R Thaupunkt .. L 26 R. —+ 27% U, -l- I 5? R.| Bodeuwärme 9,2" R Dunstsättiguneg S6 pCt. 64 pCt. 59 pCt Ausdünstung V,017 Rh Vetter ves regnig. heiter. heiter Niederzchlag 0 025 Rh. Wid 614 W SW. W. W. Wärmewechsel +- 9,1" Wolkenzug. . . W SW. - | - - 0.9 B

Tagesmittel: 334 58 Par...

Königliche Schauspiele. Sonntag, 29. Oft. Zum erstenmale wiederholt: Der V \hübß, oder: Die Stimme der Natur, komische Oper in 3 nach Koßebue. Musik von A. Lorßing.

S

Im Konzertsaale: Der Roman, Lustspiel in 1 Aft, von

gel, Hierauf: Der Ball zu Ellerbrunn, U

C. Blum. Montag, 30. Oft. In Potsdam : Dienstag, 1. Nov. Im Konzertsaale: Mittwoch, 2

Treue Liebe.

Marie, oder: Die Tochter des Ein Sommernachtstraum., Französisches Tl

N / AMCagmmenTts,

Ce T Nov. Ein Sommernachtstrgum. Köomgsstädtisches Theater.

Sonntag, 29. Oft. Vorstellung der gymnastishen Künstler aus London, Herren Smith, Kemp, Taylor, Hollyoak und Chapmann,

2 Abth. Erste Abtheilung: Die magische Stange, oder: Der Ant

pode (ganz neu), ausgeführt von Herrn Chapmann. Zweite Abthei

lung: Große gymnastisch = akademische Cxercitien und Gruppen, aus

geführt von den Herren Smith, Taylor, Kemp und Hollyogk., Vo1

her: Der Alpenkönig und der Menschenfeind. Großes romantisch fomishes Original-=Zauberspiel in 3 Akten, von F, Raimund. Musil von W. Müller.

Montag, 30. Oft. (Italienische Opern-Vorstellung.) Zum ersten male in dieser Saison: 1 Puritani, Opera in 3 Alti, Musiîca del Maestro Bellini.

Dienstag, 31. Oft. London, Smith, Kemp, Taylor, Hollyoak und Chapmaun. Lord, Krämer und Vagabund, oder: Die Mißverständnisse.

Oeffentliche Aufführungen.

Montag, 30. Oktober, Abends halb 7 Uhr, im Saale des Engli hen Hauses: Erstes Abonnements-Konzert des vom Königl, Musik Direktor Julius Schneider geleiteten Gesangs = Jnstituts, Es werden darin ein Magnuificat von Durante, der 118te Psalm von Spohr und Herbst und Winter aus Haydu's Jahreszeiten Ar Aufführung kommen, Texte sind am Eingange des Saales zu er- halten. Das genannte Gesangs-Justitut wird auch in diesem Winter, wie früher, vier Abonnements=-Konzerte geben, das zweite am 4, Dezember, das dritte am 22. Januar, das vierte am 26, Februar. Es sollen in denselben, außer den oben bezeichneten, für das erste Konzert be stimmten Werken, noch folgende aufgeführt werden: Messe Nr, 3. von Haydnz Psalm 24 von D. M. Fränkel; das Hallelujah der Schöpfung, von F. L. E. Kunzenz ein Requiem von Cherubiniz Psalm 42 vou F. Mendelssohn, und die Cantate ,, Deutschlands

Befreiung“, von J. Schneider.

Vorstellung der gymnastischen Künstler aus Vorher :

Z r L L E R: une T É 7 L N Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen,

Gedrucft in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdrucferei.

Beilage

(Graudenz.

Ne 121.

JulanuDdD.

Königsberg, 24. Okt. (K. Z.) Der Wunsch, dem Central- Verein für die hiesigen Kleinkindershulen eine Vermehrung seiner Mittel zuzuwenden, hat, in Verbindung mit der Erfahrung, daß wis senschaftliche Mittheilungen in allgemein verständliher Form bei dem gebildeten Publikum Königsbergs lebhafte Theilnahme finden, einige unserer Mitbürger zu dem Anerbieten bestimmt, in den Winter -Mo naten dieses Jahres Vorträge über allgemein interessante Gegenstände ihrer besonderen Studienkreise vor Herren und Damen zu halte: und den pecuniairen Ertrag dem Justitut der hiesigen Kleinkinder schulen zu überweisen. Der obengenannte Verein hat das Anerbie ten dankbar angenommen und hofft , daß das Unternehmen Anklang finden wird, da es einerseits eine mannigfaltige geistige Unterhaltung sür einige Winter = Abende verspricht, andererseits ein Werk der Hu manität zu fördern bezweckt. Der Central-Verein 2c. kündigt demnach vier Vorträge an, welche im Laufe des Novembers und Dezembers, Mittwochs von 6 —7 Uhr Abends, von den Herren Geheimen Me dizinal - Rathe Dr. Burdach, Professor Dr. Meyer, Professor Pr. Rosenkranz und Professor Dr. Simson im Saale des Kneiphöfischen JZunkerhofes gehalten werden sollen. Sig, 22. e (M) u M 3) Veitte begann unjere Lese der blauen Trauben. Sie sind nicht so ausgebildet als in an deren besseren Jahren, und enthalten daher auch weniger Saft. Statt daß wir sons 500 Pfund derselben auf die Ohm Most bedurften, müssen wir in diesem Jahre 700 Pfund darauf verwenden. Füchse, Bögel und Jnsekten sind uns in der Lese {hon zuvorgekommen. Unser Getraide dagegen ist gut gerathen, wenn auch die Körner etwas tener als vor 2 Jahren. Hackfrüchte sind reihlich da , auh Heu. 2s wäre Zeit, daß sih alle Wirthe mit dem nöthigen Zugviehß ver \orgten , welches noch vom vorigen Jahre her in der Kopfzahl defekt ist; Futter is genug vorhanden, und zum Frühjahre dürfte das Vieh noch theurer zu stehen kommen gls jeßt.

Nusland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 21. Oft. (N. W. Z.,) Der Doyen unseres diplomatischen Corps, der Königl. württembergsche Gesandte Freiherr von

ckchmihß - Grollenburg, welcher sich seit 6 Monaten in Urlaub befand,

wixd morgen wieder hier eintreffen. Dagegen wird der Attaché die=

ser Gesandtschaft, Freiherr von Maucler, dieser Tage sich auf seinen neuen Posten nach Berlin begeben.

Wie ich höre, wird die Versammlung der Landräthe der acht

ise für 1843—44 in den ersten Wochen im November stattfinden.

s der nächsten Regierungsblätter dürfte wohl die betreffende Ein

L berufung bringen. R

Mehrere unserer geselligen Vereine haben den Beschluß gefaßt, alle Griehen aus ihren» Gesellschaften auszuschließen.

Sachsen Leba, 20 C 2) Que u erte unsere Hochschule einen großen Verlust durch den nah mehrwöüchent: lichen Leiden erfolgten Tod des Königl. sächsischen Hofraths Dr. Jo- hann Christian Friedrich August Heinroth, Der Verewigte, der am 1/7. Januar 1773 zu Leipzig geboren war, besuchte von 1782 h!s 1791 die dasige Nikfolaischule, promovirte im Jahre 1797 in der phi losophischen Fakultät der Universität Leipzig, auf welcher er unter den Anatomen Haase, Platner, Hebenstreit u. A. seine Studien gemacht, und erlangte im Jahre 1805 die medizinische Doktorwürde. Seit {811 war er außerordentlicher und seit 1819 ordentlicher Professor der psychischen Heilkunde, daun Mitglied der medizinishen Fakultät und des afademischen Senats und d. Z. Dechant der ersteren. Auch war er korrespondirendes Mitglied der Acal. roy. de médecine zu Paris und der chirurgisch-medizinishen Gesellschaft zu Berlin. Seine geistoollen Vorträge über Anthropologie 2c, waren sehr besuht. Na mentlich hat er sich um die Lehre von den Seelen-Störungen verdient gemacht. Als geistreiher und gemüthlicher Schriftsteller war er auch unter dem Namen Treumund Wellentreter bekannt. Jm Besitz der allgemeinen Achtung starb er zu früh für seine Familie, seine Freunde und Zuhörer. Mehr über sein Leben und seine Schriften findet man im Conversations-Lexikon der neuesten Zeit und Litergtur und in dem Conversations-Lexikon der Gegenwart,

Württemberg. Rottenburg, 12. Okt, (S. M.) Die fortge seßten Nachgrabungen im Hofe des hiesigen Kreisgefängnisses lieferten bisher reihlihes Ergebniß : 1) Wurden mehrere Fragmente zu dem vor 2 Fahren aufgefundenen Oberstücke eines Monuments neu ausgegraben ; dadurch stellt sich dieses über 4 hoh und fast 3‘ im Quadrat nach allen vier Seiten dar. Auf einer Seite ist Diana mit Köcher und Bogen, zu ihren Füßen ein langgestreckter Jagdhund, der einen jungen Hasen eben fängt z auf der zweiten Seite eine bärtige Figur mit einem Krüdckenstocke, unten ein Pantherz auf der dritten Seite wieder eine männliche Figur, in der Linken ein Füllhorn, rets ein Altar, worauf dieFigur etwas zu legen scheint; auf der vierten Seite wieder eine männ liche Figur, rückwärts einen Degengrisf, in der Rechten etwas, einem Geldbeutel Aehnliches haltend, unten ein Thier, wie ein Bock dar gestellt. Diese drei Figuren wurden bis jeßt noch uicht bezeichnet. 2) Wurden mehrere Fragmente zu einem anderen Monumente guf

gefunden, wahrscheinlih gehören sie zu dem, welhes auch vor zwei N

Jahren ausgegraben ward. Dasselbe ist nocl größer , als das vor

gehende und enthält 4 Fuß im Quadrat nah allen Seiten, Bis jeßt sind erkennbar: Ein_ Pfau O Gu emer Sou U f anderen Se O n Lowen

kopf, Markursstab 2c. 3) Vorzüglich interessant ist ein Stein, fast 5 Fuß hoh, 25 Fuß breit und { Fuß did. Er enthält en reliek das ganz gut erhaltene, weih und \{chön gearbeitete, gegen 4 Fuß hohe Bild des Merkur mit Stab, Geldbeutel und unten den Bock zu den Füßen. Alle diese Monumente sind mit weißer Farbe marmor= artig, vielfach sichtbar, übertünht. 4) Wurden eine Menge anderer Steine, Platten im Quadrat bis 3—4 Fuß mit einer Lesine an einer Seite, dann ferner 2 Fuß breite, unten flache, oben halbrunde Pila ster oder Decksteine, oft ins Kreuz gehend, vorgefunden. 5) Münzen, bis jeßt ein Vespasian, Domitian, Nerva, Trajanus, Faustina.

Sachsen-Weimar=Eisenah. Weimar, 25. Okt. (W. Z.) Se, Königl. Hoheit der Erbgroßherzog hat sich am 23. d. M. nach Eisenach begeben.

Die Zahl der Ortsbaumschulen in den Kreisen Weimar-= Jena und Neustadt hat sich seit dem Jahre 1839, wo die hiesige Zeitung eine Uebersicht aufstellte, niht vermehrt, aber auc niht ver= mindert, ungeachtet in dem Zeitraume von 1839 bis 1841 manher- le: Umstände ungünstig einwirkten. Am Ende dieses Zeitabschnittes bestanden 116 Pflanzshulen dieser Art, und zwar in den Diözesen

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Allstedt 2, Apolda 4, Blankenhain 4, Buttstedt 10, Dornburg 8, Großrudestedt 15, Jlmenagu 8, Jena 15, Mellingen 4, Neumark 12, Neustadt a. d. O. 9, Tannroda 5, Udestedt 14, Weida 6. Aus diesen Schulen wurden 6412 Stücke verpflanzt, am meisten in den Diöszesen : Buttstedt 1120, Neumark 798, Großrudestedt 787, Ude stedt 769, Tanuroda 666, Neustadt a. d. O. 633, Mellingen 300, Besonderer Eifer in dkr Leitung und Hegung zeigte sih in den Diözesen Großrudestedt und Udestedt. E

Jm eisenachischen Kreise bestehen unter der verdienstlihen Ein- wirkung des Frauen-Vereins und unter der Ober=-Aufsicht des Ober= Forstmeisters von Hopfgarten Orts - Baumschulen zu Kreubburg, zu Gerstungen, zu Heerda, zu Farnroda und einigen anderen Orten, und der pomologishe Verein unter der Leitung des Landes - Directions- Raths Oettelt zu Eisena äußert fortwährend einen günstigen Ein- fluß auf diesen wichtigen Gegenstand.

Oesterreichische Monarchie.

Iagusa, 7. Okt, (Wiener Ztg) Die Drangsale der hie sigen Bevölkerung haben noch fein Ende, und wenn sich ein Zwischen- raum der Ruhe einstellt, so scheint es nur zu sein, um sie in neue angstvolle Besorgnisse zu stürzen. Seit dem 2. Oktober Nachmittags hatte man feinen Erdstoß mehr verspürt, das Barometer stand hoch, das Thermometer bei heiterem Himmel und Windstille auf + 17" R,, so daß man Muth zu fassen anfing, und die Restaurirungen began- nen, damit Jedermann in seine verlassene Wohnung zurückfehren Aber ein unterirdishes Heulen, welches am 3ten d. um 9 Uhr Abends vernommen wurde, und auf welches ein hestiges Erdbeben rüttelnder Art folgte , zerstörte jede Hossnung auf Besserung, und rief die früheren Schreckensgefühle zurück, Kaum waren vierzig Sekunden verstrihen, als man ein zweites unter= irdishes Heulen, dann ein zwei Minuten anhaltendes Erzit tern der Erde, so heftig als jenes vom 14, September vernahm. Die Scene, welche Ragusa in diesem Augenblicke darbot, wäre {wer zu schildern, und nur Augenzeugen können sich einen Begriff davon machen. Junerhalb weniger Minuten hatte die gesammte Bevölkerung die Stadt verlassen: das Weinen der dem Schlafe und ihren Lagern entrissenen Kinder, das Wehklagen der Weiber, die zitternden Stimmen der Väter und Gatten, bemüht, ihren Theuren Muth zuzusprechen, die Gebete, welche von Einzelnen laut zum Himmel emporgerichtet wurden, die aber von dem Gestöhne der Hinzukommenden abwechselnd übertäubt wurden, dies Alles hot das ergreifendste Schauspiel dar. Mittlerweile wurde in den Kasernen Reveille geschlagen, und die ge sammte Garnison zog sich nach dem Marktflecken Pille, nachdem pie nichts als die nothwendigsten Wachposten zurückgelassen hatte. Jm Laufe jener Nacht war das Wanken der Erde, wiewohl minder heftig,

sehr häufig, und die Detonationen wechselten in verschiedenen Juter vallen und Graden der Stärke ab.

Es wäre \{chwer anzugeben, wie viel Erdstöße vom 3ten Abends bis zu diesem Augenblicke vorfielen. Die heftigsten aber hatten zu folgenden Zeiten stattgefunden: Am ten d. um 7 Uhr 35 Minuten Abends vernahm man einen ziemlich starken Knall , dann folgte ein heftiger Stoß, der die Unruhe der Einwohner noch vermehrte; am 5ten zwischen 5 und 6 Uhr Vormittags erfolgte ein zweimaliges Erd= beben nach vorgängigem Knallez dann ein dritter noch stärkerer Crd= stoß um 2 Uhr 40 Minuten Nachmittagsz endlih heut um halb 1 Uhr früh ein leihter und um 5 Uhr 50 Minuten Morgens ein stärkerer Erdstoß. Sämmtliche Erderschütterungen fielen stets in südwestlicher Richtung vor und wurden am heftigsten in der Gemeinde Ombla und im Thale von Malfi verspürt. Aus den Nachrichten, welche die vom Rastelle vou Plocce Kommenden bringen, geht hervor, daß an der

Herzegowina das Erdbeben sich täglih unzäh lige Male wiederholt, und daß der Schrecken auch dork allgemein is. Alle die verflossenen Tage hindurch war die Lust ru- big, der Himmel rein, die Temperatur mild und das Barometer immer (och, übrigens bemerkte man an den nämlichen Tagen ein ungewöhn= liches Fallen des Meeres und das Schwefelwasser, welches am rechten Ufer des Omblaflusses entquillt, verbreitete einen ungewöhnlich wider- lichen Geruh. Fast Jedermann verläßt des Nachts die Stadt und fehrt nur, um seine Geschäfte abzufertigen, zurück, Die Militair-Be saßzung hat Vorsicht halber ihre Zelte auf dem Playe des Markt fleckens Pille aufgeschlagen, wo sie die verflossene Nacht zubrachte, nachdem die Kasernen viel von ihrer Festigkeit verloren hatten und bei der Wiederholung der Erdstöße die Sicherheit des Militairs gefährdet werden könnte. Auch das Gebäude des Kaiserlichen Kreis-Amtes hat viel gelitten.

angränzenden

Uussland und Polen.

St. Petersburg, 21. Okt. Unterm 26. August hat Se. Majestät der Kaiser folgendes Reskript an den Erzbischof von Litthauen gerichtet :

„Hochwürdiger Erzbischof von Uitthguen, Josephus! Bei der Schließung des weißrussish-litthguischen geistlichen Kollegiums, in welchem Sie, nach thätiger Theilnahme als Mitglied, mit ehrenvoller Auszeichnung und Nuten über fünf Jahre präsidirt haben, halte Jch es für gerecht, Jhnen für Jhre beständigen und unermüdlich eifrigen Leistungen in demselben Meine voll- fommene Erkenntlichkeit zu bezeugen, indem Jch in der festen Ueberzeugung verbleibe, daß Jch auch fernerhin in Jhnen stets einen eben so cifrigen Streiter auf der Bahn des heiligen Dienstes zum Wohle der orthodoxen Kirche und des Vaterlandes sehen werde, Mich Jhren Gebeten empfehlend verbleibe Jch stets Jhnen wohlgewogen. (gez) Nikolaus,“

Der Professor von Nordmann in Odessa hat der Kaiserl, Aka demie über zwei am 2. Oktober daselbs stattgehabte Erderschütterun gen berichtet, An dem genannten Tage um 11 Uhr 13 Minuten Vormittags erfolgte nämlich bei vollkommen heiterer Witterung, von einem unterirdisheu Getöse und einem fernen donnerähnlihen Knall begleitet, eine ziemlih heftige Erschütterung, welche sich bald in ein {waches Erdbeben auflöste. Diese erste Erschütterung oder vielmehr dieser Erdstoß brachte eine Wirkung hervor, wie wenn ein sehr s{chwe- rer Körper auf eine weihe Unterlage heruntergefallen wäre, oder als wenn in weiter Ferne eine starke Explosion stattgefunden hätte. Die Dauer des darauf erfolgten Erdbebens {äßt Herr von Nordmann nur auf vier Sekunden. Unmittelbar darauf fühlte man einen zwei ten, jedo geringeren Erdstoß, worauf der Erdboden abermals er- bebte und während dessen das unterirdische Getöse fortdauerte. Zwi-

schen dem ersten und zweiten Erdstoß vergingen etwa 17 Sekunden. E

Paris, 23. Okt, Vor dem Assisenhof der Seine erschien vorgestern Karoline Winiaska , verehelichte Danelle, 39 abr alt, aus Polen gebürtig, unter der doppelten Anklage, falsche preu- ßishe Kassen = Anweisungen und falshe Scheine der „belgi- hen General = Sozietät zur Begünstigung der Jndustrie““ an- gefertigt und demnächst verbreitet zu haben. Die beiden Haupt- Angeklagten waren Theodor Herweg, genannt Romanzow, Kupfer= steher, und Peter Anton von Knapp, Sprachlehrerz diese sind aber abwesend. Die Sache war im September auf die nächste Session vertagt worden , weil der Königlich preußishe Regierungsrath von

Sonntag den 29" Oft.

Mirbach und Herr Matheus, Schabmeister der belgishen Bank, da- mals nicht erscheinen fonnten. Auch beute war nur der Lebtere er-

schienen. Die verehelihte Danelle, in deren Wohnung eine kleine Presse, die Jnstrumente, das farbige Papier und die Stahl= platten, welhe zur Anfertigung der falshen preußischen Fünf- thaler = Kassen = Anweisungen und belgishen Bankbillets dien-

ten, is eingeständlih, daß sie während mehrerer Jahre in dem ge- nauesten Einverständnisse mit Herweg, genannt Romanzow, gestanden, und daß Lebterer ihr vor seiner Flucht aus Paris eine Summe von 1300 Fr. gegeben, doch leugnet sie, von seinem Verbrechen Kenntniß gehabt zu haben, und versichert, nie mit einem der falschen Billets zu den Wechslern gegangen zu sein oder sie auf andere Weise in Umlauf gebracht zu haben. Das in Kupfer gestohene Bild des Ro= manzow, welhes in seiner Wohnung in Beschlag aenommen wurde, ist verschiedenen Wechslern vorgezeigt worden, die am meisten von den falschen Anweisungen erhalten haben, und sie erklärten, daß dasselbe völlig dem Jundividuum gleiche, welches ihnen die gedachten Anwei= sungen verkauft und sich für einen Attaché bei der vreu- ßishen Gesandtschaft ausgegeben habe. Ein einziger, ein Herr Bou- langer, hat die Angeklagte wieder erkannt und ausgesagt, daß sie damals, als sie ihm falsche Fünfthalerscheine zum Einwechseln gebracht, genau so gekleidet gewesen sei, wie in diesem Augenblicke vor Gericht. Herr Matheus, Schatmeister der brüsseler Bank, gab an, wodurch sich die falschen Banfkbillets von den echten unterschieden. Seine Unterschrift, so wie die der übrigen Direktoren, war ganz genau nach= gemacht. Nach Vernehmung der Zeugen nahm der General-Advofkat, Herr Thorigny, das Wort, und unterstüßte die Anklage mit Energie. Herr Faverie hatte die Vertheidigung der verehelihten Danelle über nommen. Die Jury beantwortete nah kurzer Berathung alle ihr vorgelegte Fragen in Bezug auf die Mitschuld der verehelichten Danelle an den besagten Fälschungen verneinend, die Angeklagte wurde also freigesprochen. Italten

Aus der Nomagna, 17. Okt. (A. Z.) DieUnruhen in Bologna dürften doh noch nicht so weit beshwichtigt sein, als eine kürzlich aus Rom datirte Mittheilung angab. Kurz nah dem Tage, von welchem diese Mittheilung datirt war, wurden wiederholt verdoppelte Militair= posten, sowohl Schweizer als Karabiniers, nächtlih überfallen. Man cheint absichtlich von einer Seite her der Sache ein allzu unschuldi= ges Ansehen zu geben. Man hat wohl Grund, anzunehmen, daß zwei verschiedene Elemente in diesen aufrührerishen Bewegungen obwal- ten, von denen das eine einem tollkfühnen Gesindel, das andere einem vornehmeren Bestandtheil zugehört. Freilih verliert das leßtere an Kredit durch sein wenigstens anscheinendes Zusammenfallen mit dem ersteren. Man erzählte sich unlängst in Bologna, daß Muratori, je= ner Haupträdelsführer, fortwährend innerhalb der Mauern der Stadt verborgen sei. So viel ist gewiß, daß die Polizei bis jeßt kaum eines oder des anderen von den Hauptunruhestiftern habhaft gewor= den is. Daß jeßt cben der Kardinal Spinola von Bologna Ab-= hied nahm, hat ein besonderes Juteresse. Für seinen (provisorischen?) Nachfolger sprach man sich in Bologna mit hoher Achtung und viel- facher Sympathie gus. C C Xa O. Paris, 21. Oft. Die leßten Nachrichten über die Zu- stände in Texas sind aus Galveston vom 6. September, und ihr Inhalt is im Ganzen befriedigend. Jm Jnneren herrschten Ordnung und Ruhe und die Regierung als vollziehende Gewalt wußte si iberall Achtung zu verschaffen. Die neuen Kongreßwahlen waren vorüber und durchaus sehr günstig für die Regierung ausgefallen, so daß zu hoffen ist, daß es derselben im Zusammenwirken mit der ge seßgebenden Gewalt möglich sein werde, so manche bisher durch den unseligen Zwiespalt zwischen den beiden Gewalten unmöglich gewor= dene Verbesserungen durchzuführen. Man kann sich sonah von der bevorstehenden Session erfreulihe Resultate versprehen, Auch in anderer Beziehung vernimmt man nur Erfreuliches aus dem Lande. Das vortrefflihe Wetter gab Aussicht auf eine reihe Baumwollen Aerndte, die man auf nahe an 90,000 Ballen schäßte. Mit den JIndianerstämmen im Jnneren des Landes hatte die Regierung Uebereinkünfte abgeschlossen, durch welche es nun möglih wer= den wird, auh jene Gebietstheile, gerade die gesundesten von Texas, zu bewohnen. Die Verhältnisse zu Mexiko gestalteten sih of- fenbar immer freundliher. Auf der englishen Kriegs\loop „Scyllg“ waren die Herren Williams und Oberst Hockley als Commissaire an= gekommen, um eine Auslösung der mexikanischen Gefangenen gegen die zu Perote gefangenen Texianer zu Stande zu bringen. Die ge- nannten Commissaire waren am 5, September von Galveston weiter-= gereist nah Washington und von dort nach Monterey am Rio Grande, um daselbs mit dem General Woll die Grundlagen eines Wasffen- stillstandes festzustellen, so wie gegenseitige Achtung der Gränzlinie. Man machte sich allgemein die besten Hoffnungen von dem Resultate dieser Unterhandlungen. Es hieß, die Commissaire würden, nach Zu- sammentreffen mit ihren Mitcommissairen von Mexiko zu Montere9, nach der Hauptstadt Mexiko selbst sich begeben und dann daselbst in umfassendere Verhandlungen über den eigentlich civilen Theil ihrer Aufgabe eingehen. Wenn man auch deshalb noch nicht zu der san= guinischen Hoffnung unmittelbarer Anerkennung der Unabhängigkeit von Texas durch Meriko berechtigt is, so is doch alle Aussicht vorhanden, daß nach Hinwegräumung der Hauptschwierigkeiten die Verhältnisse so gestellt werden können, daß über kurz oder lang doch eine definitive Ausgleichung möglich wird. Was dem Lande vor Allem Noth thut, ist Friede und Ruhe, daß es von den Wunden sih erholen kann, welde die Parteikämpfe im Junnern und der Krieg mit Mexiko nah Außen ihm geschlagen haben. Mit Recht sagt ein Schreiben aus Galveston, zwei Jahre Frieden würden Wunder thun in Texas : denn das Land hat alle Elemente, die bei gehöriger Pflege dessen Gedeihen und Emporblühen sichern missen,

Zur Vergleichung der irländischen Nepeal - Bewegung Lon 1831 ud 1242,

London, 21. Okt. Das Verfahren der Regierung in Jrland hat die mannichfachsten Gerüchte über ihre weiteren Schritte so wie die ver= \chiedenartigsten Vermuthungen über den Ausgang der Repeal-Bewegung hervorgerufen. Die Ereignisse werden von den Partei-Organen nicht so wie sie sind, sondern wie sie am besten ihrem politischen Systeme die- nen, aufgefaßt, und während man auf der einen Seite zu viel fürch- tet, auf der anderen zu viel hofft, verhüllt man sich die wahre Be- deutung der Begebenheiten und folgert aus ungegründeteu Voraus- setßungen die falshen Schlüsse. Der Weg, welcheu bie Regéerung gegen O’Connell eingeschlagen, is keineêweges em so E f lier und exceptioneller, daß er die Besorgnisse t eilyolle welhe man auf der über eine bevorsteher |

einen Seite N s Kollision mit dem Volke hegt; der Zustand des Volkes is aber auc