1844 / 68 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

‘ate Reaction wird sicher eine andere folgen, aus der der gesunde Binbig Nation siegreich hervortreten wird. Wider ¡‘bie E interd sen versichert der englische Gesandte, Herr, S

“Unter vi Erklärungen des Grafen Aberdeen wären aus dem zufriedeustelle! eschen die er an diesen Staatêmann eingeschickt habe, nhalte der en E Demnach wäre die diesseitige Regierung dem er- hervorge N omaten nit geringen Dank schuldig. wähnten Richter des Salz - Monopols, Herr Salamanca, dessen An- Der 7 so zerrüttet waren, daß er allgemein für zahlungéunfähig gelegenhei urde, hat in dem Aufstande von Alicante eiue Veranlassung gehalten w mit seinen dringendsten Gläubigern abzufinden, Die gefunden bellen überfielen nämli eines der ihm angehörigen Salz= age führten die Vorräthe und Gelder mit sih fort und ver= Mag bie Kassenbücher und Register. Nun giebt Herr Salamanca I dant erlittenen Verlust auf viele Millionen an und weigert sich,

fontraftêmäßig pa pr leisten, bis er sich mit der Regierung dar= L / eseßt habe. y ne bis o in Folge der angekündigten Versteigerung des Tabads- Monopols die 3proc. Staats-Papiere steigen würden. Jn=- dessen sind sie gestern an der hiesigen Börse um etwa 2 pCt. ge- wichen. Viele Personen sind nämlich derAnsicht, daß der Regierung das Recht nicht zustände, ohne Einwilligung der Cortes einen folchen Kontrakt auf zehn Jahre abzuschließen. Der jährliche Be- trag der für die dreiprozentige Schuld zu bezahlenden Zin- sen beläuft sich auf etwa achtundzwanzig Millionen _Realen, so daß, da der geringste Ertrag des Tabacks-Monopols auf 75 Mil- lionen steigt, ein bedeutender Ueberschuß sich ergiebt, in dessen Betracht die Regierung beabsichtigen soll, entweder neue dreiprocentige Papiere zu emittiren, oder ein Anleihen von Bedeutung zu unterhandeln, Da nämlich der bezeichnete in der Staatsschulden-Tilgungskasse zu hinter- legende Uebershuß sich auf 40 Millionen beläuft, so glaubt der Finanz= Minister ein Anleihen von 1000 Millionen Realen zum Preise von 45 oder 50 pCt. abschließen zu fönnen, dessen Zinsenzahlung durch obige Summe gedeckt sein würde. Den übrigen Theil der Staats= schuld hofft die Regierung mittelst des Verkgufes der Nationalgüter tilgen zu können, und es 1st Befehl gegeben, alle Ankäufer, welche ihre Rückstände nicht binnen zwei Monaten entrichten werden, außer Besig zu seben.

Ein ministerielles Blatt versicherte gestern Abend, die spanischen Unterthanen in den marokffanishen Staaten wären den grausamsten Verfolgungen ausgeseßt, und ein diesseitiger Konsular-Agent wäre so- gar enthauptet worden. „Dergleichen Verleßungen des Völkerrechtes““, fügt das Blatt hinzu, „erheischen die- schleunigste und ernsthafteste Abstellung, und wir haben Grund, zu glauben, daß die Regierung sich anschickt, sie mit dem größten Nachdruck zu verlangen.“ Ju der That schließe ih aus einigen Aeußerungen des Generals Prim, daß dieser rastlose Mann den Plan gefaßt hat, aus den vielen außer Aftivität stehenden spanischen Militairs ein Corps zu bilden, um die Staaten des Kaisers von Marokko mit Krieg zu überziehen und Nie= derlassungen an der afrikanischen Küste zu gründen.

Der Ausstand in Portugal nimmt einen bedenklihen Charakter an, Der Gouverneur von Almeida flüchtete nach Ciudad Rodrigo, weil er es nicht wagte, mit einer Besaßung von 28 Mann der Ucber= macht des Barons Bomfim, der mit einer Armce von 70 Mann heranrückte, Widerstand zu leisten, (Vergl. unten Portugal.)

Seit gestern Abend liegt der englishe Gesandte, Herr Bulwer, bedenklih franf danieder. Graf Bresson befindet sich etwas besser.

Einem englishen mit Lebensmitteln beladenen Schiff is es ge= lungen, troß der blofirenden Flottille in den Hafen von Alicante ein- zulgufen,

B Valencia wurden am 21sten mehrere Belagerungs-Geschüße auf 12 Barken eingeschifft, die der Dampfer „Jsabella 11.“ am Schlepptau nah Santa Pola führt, von wo das Geschüß in das Lager Roncali's abgehen sollte,

Es heißt, Boné hätte keine der in seinen Händen befindlichen Personen erschießen lassen, weil er befürchtet, daß die Regierung an seiner Familie und an denen der übrigen Rebellen das Wiedervergel-- tungs-RNecht ausüben werde. Jn Alicante sowohl wie in Cartagena soll die größte Uneinigkeit herrschen.

X% Paris, 2. März. Die tiefe Ruhe, deren die baskischen Provinzen seit längerer Zeit genossen, is plöblih dur ein ganz unerwartetes Ereiguiß unterbrohen. Am 25sten v. M. wurde näm- lih Bilbao durch eine Anzahl von Verhaftungen in Aufregung ver- seßt, Ein Geistliher, Don Martin Bilbao, ein ehemaliger Mönch, Don Pedro Zaloaga de Deusto, ein Buchdrucker, Namens Larumbe, und dreiundzwanzig Chaussce - Arbeiter, wurden als Theilnehmer an einer farlistishen Vershwörung, die ihrem Ausbruche nahe gewesen zu sein scheint, ins Gefängniß geworfen. Auch in anderen Theilen von Biscaya sollen mehrere Personen zur Haft gebracht worden sein. Die Einzelnheiten dieser Sache sind bis jeßt noch unbekannt, Auch in Galicieu machen sich allerlei bedenkliche Zeichen bemerkbar. Jn der Gegend von Lugo hat sih eine Guerilla gebildet, die freilih zu {wach is, um für sich allein ernstlihe Unruhe einzuflößen, deren Vorhandensein aber do der unzu- friedenen Stimmung, welche in verschiedenen Städten des Königreichs Galicien herrscht, eine Art Haltpunkt giebt, Besonders in la Coruña und in Vigo hat man fortwährend einen gewaltsamen Ausbruch der feindseligen Gesinnungen gegen die Regierung zu fürchten. Die Nach- barshaft Portugals und die in diesem Lande ausgebrochenen Unruhen haben die Gefahr auf den höchsten Grad gesteigert. Die Angabe, daß der General Vomsim auf das spanische Gebiet übergetreten fei, hat sih, den leßten Nachrichten von der portugiesishen Gränze zu- folge, nur in so weit bestätigt, als der Chef des Aufstandes auf einem seiner Märsche das spanische Gebiet verleßt hat. Aus Ciudad Rodrigo wird geschrieben, daß der Gouverneur von Almeida auf der Flucht vor Bomfim daselbst angekommen sei, Der General Bomsim hatte sich nämlich mit 70 Mann vor Almeida gezeigt, das nur 30 Mann Besaßung hatte, deren Befehlshaber si nicht vertheidigen zu können glaubte, und dieser Plaß, zu dessen Belagerung ehemals, und noch in den napoleonischen Kriegen, ganze Armee-Corps verwen- det wurden, öffnete diesmal einer halben Compagnie seine Thore. Obgleich die Festungswerke von Almeida während der Belagerung durch den Marschall Massena durch das Auffliegen eines Pulver- Magazins stark gelitten haben und obgleih ein großer Theil derselben später bei dem Abzuge der Franzosen durch den General Bernier in die Luft gesprengt is, \o gilt Almeida doch noch immer für einen der festesten Pläße, nicht blos Portugals, sondern der ganzen pyrenäischen Halbinsel , und die Jusurgenten können darin einen eben so sicheren Zufluchtsort finden, als Ämettler ihn im Schlosse San Fernando bei Figueras gefunden hatte. (Vergl, unten Portugal.)

Paris, 2. März. Die Königin Christine von Spanien ist am 24sten Abends zu Narbonne eingetroffen, wo sie den 25sten über, als einem Sonntage, blieb. Am 24sten Abends shon war auch der französishe General =- Lieutenant Graf de Castellane dahin gekommen, um ihre Befehle ge vernehmen, Am 26sten Nachmittags traf die Königin dann zu Perpignan ein, Sie hat sich, wie man vernimmt,

vorzüglich auf die Bitten des General-Capitains von Catalonien ent- schlossen, die Weiterreise bis Barcelona auf dem Wege zu Lande zu machen. Am 27sten Morgens sollte sie daher von Perpignan weiter=

412 reisen, am 28sten Abends zu Gerona und am 29sten Abends zu Bar- celona eintreffen, wo Alles zu ihrem Empfange vorbereitet ist,

Portugal.

A Lissabon, 20. Febr, Alle in meinem leßten Schreiben Jhuen mitgetheilten Nachrichten bestätigen \sich, und man darf nun den Aufstands = Versuch einer Anzahl von Soldaten als de- finitiv mißlungen betrahten. Eine Depesche des Gouverneurs von Abrantes giebt die Gewißheit, daß der größte Theil der Soldaten des 12ten Linien-Jnfanterie-Regiments wieder zu seinen Fahnen zu- rückgekehrt ist, und wenn auch Graf Bomfim sich Almeida's bemei= stert hat, so wird er mit den geringen Streitkräften, die er zu sei- ner Verfügung hat, gegen die weit überlegene Truppenzahl, die ge- gen ihn anrückt, nicht lange sich halten können. Alle Berichte stim- men darin überein, daß die Rebellen, die nie über 600 Mann stark geworden waren, kaum noch die Hälfte zählen, und daß diese aufs tiefste entmuthigt, in dem Augenblicke, wo ih dieses schreibe, wahr=

heinlih schon größtentheils ihr Heil in der Fluht auf das spanishe Gebiet gesuht haben, wo sie nach der zwischen beiden Regierungen getroffenen Uebereinkunft s\ogleich entwaff= net und ins Innere abgeschickt werden. Nach dem yverun-

glückten Aufstands =- Versuche von Valenza do Minho sind von dort bereits der Deputirte der Stadt Aveiro, Dom Jose Manuel Mendez Leite, und einige Offiziere des 7ten Jäger - Regiments nah Galicien geflüchtet, Unbegreiflih bleibt Jedermann, wie ein Mann, wie der Graf Bomfim, sih bei einem solchen Unternehmen kompromittiren konnte. Die Erfahrung hat gezeigt, daß sein Name, wie sehr er auch in militairischer Beziehung geachtet ist, doch nicht Einfluß geuug hatte, um die Masse des Heeres zum Abfalle zu verleiten, und noch weniger war dies unter der Bevölkerung der Fall, die selbst in den einen Augenblicé in die Gewalt der Aufrührer gefallenen Orten gänz= lich theilnahmlos blieb. Die energishen Maßregeln der Regierung, sogleich im ersten Augenblicke der Gefahr mit Entschlossenheit getroffen und kräftig durchgeführt, sind sonah vom vollstänt igen Erfolge gekrönt worden, und gerade das Gegentheil von dem, was der Aufstand bezweckte, wird dessen Folge scin: man wollte das Ministerium stürzen, und die= ses wird nun durch den Sieg über seine Gegner, durch die entschieden ruhige Haltung des Volks überall, namentlih in den beiden Haupt- städten des Landes, zu Lissabon und Porto, nur neue Stärke und moralische Kraft erlangen, so daß man dem Ministerium Costa Cabral eine wieder auf lange Zeit hinaus gesiherte Dauer versprechen fann. Das Ministerium und die Kammern haben treulich zusammen-= gewirkt, und diesem Umstande darf man großentheils es zuschreiben, daß die Dinge eine so glückliche Wendung genommen haben. Heute läuft die Frist für die der Regierung bewilligten außerordentlihen Maßregeln, so wie für die Prorogation der Kammern, ab, und diese werden daher morgen zusammentreten und, wie ih vernehme, dem Ministerium noch bis Ende März die Ausuahms-Gewalten verlängern, die sih so heilsam erwie= sen haben. Bis dahin, hot man, werden auch die leßten Spuren der leßten Zuckungen des Aufstandes völlig verwischt sein, und Alles dann wieder seinen gewohnten verfassungsmäßigen Gang annehmen können. Dieser Ausgang des Aufstandes in Portugal wird ohne Zweifel auch auf die Beruhigung Spaniens eine günstige Rückwirkung äußern. Die Regierung hier wird aber gut thun, auch in der Folge stets auf ihrer Hut zu sein: denn die Uebelgesinnten würden sicherlich den Mangel an Wachsamkeit auf Seiten der Regierung zu neuen Ver= suchen zu benußen nicht unterlassen, und so lange das verderbliche Klubwesen in der Armee fortdauert, sind jedenfalls nicht volle Bürg= schaften sür die Treue derselben gegeben.

ck= París, 2. März. Man hat seit einigen Tageu die Nach= riht von der Wegnahme des festen Plaßes Almeida durch die portu= giesischen Jusurgenten exhalten. Almeida ist cine Festung gegenüber der spanischen Festung Ciudad Rodrigo, 12 Kilometer von der spani= {hen Gränze. Chemals war Almeida eines der Bollwerke der Halb= insel, aber seine Befestigungen haben ín den Napoleonischen Kriegen sehr gelitten. Nach der Einnahme von Ciudad Rodrigo war die erste Operation des Marschalls Massena in Portugal die Belagerung von Almeidaz ein Theil des 6ten Corps blokirte den Plaß ain 10, Juli 1810, Die Belagerungs - Arbeiten begannen aber erst in der Nacht vom 15ten auf den 16ten, da das Artillerie = Material erst bis dahin vollständig herbeigeschafft werden konnte. Am 26sten um 6 Uhr Mor= gens eröffneten 52 Geschüße das Feuer gegen den Plaß. Um 7 Uhr Abends vernahmen die Belagerer von ihren Linien aus einen furchtba= ren Knall: eine französische Bombe war in das große Pulver-Magazin der Citadelle gefallen und hatte diescs in die Luft gesprengt, Es hatte 150,000 Pfd. Pulver enthalten! Das durch die Explosion angerichtete Unheil war furchtbarz die öffentlichen Gebäude litten eben so sehr als die Befestigungen. Ungeheure Steinblöcke und Geschüße wurden über die Wälle bis auf das umliegende Land geschleudert, und ein unter den portugiesischen Truppen ausgebrochener Aufruhr, an dessen Spiße der Plaß =Major Bernardo da Costa stand, nöthigte den englischen

Obersten William Cox, die Capitulation anzunehmen, welche ihm der Marschall Massena antrug; in Folge derselben streckte die 5000 Mann starke Garnison die Waffen und über=

gab den Plaß an die Franzosen. Lord Wellington, der sich auf Celorico zurlickgezogen hatte, machte keine Bewegung, um die Gar= uisonen von Ciudad Rodrigo und Almeida zu \hübßen, und diese blieben also sich selbst überlassen. Als nun gegen Mitte September der Marschall Massena in Portugal eindrang, ließ er zu Almeida eine Garnison von etwa 1200 Mann unter deu Befehlen des Gene= rals Brenier. Bekanntlich wurde aber nah einem verunglückten Feldzuge Massena gezwungen , wieder über die portugiesische Gränze zurückzugehen, doch wollte er noch Almeida sich erhalten, das aber dringend der Verproviantirung bedurfte. Um einen Convoi mit Lebens= mitteln dahin zu bringen, lieferte der Marschall die Schlacht von Fuen-= tes des Oñoro, Da das Resultat dieses Kampfes aber seinen Erwartungeu nicht entsprach, \o beschloß er die Räumung von Almeida, das bereits von den Engländern enge blokirt war. Die erste Schwierigkeit war, dem General Brenier den Befehl dazu zukommen zu lassenz vier Soldaten boten sih dazu au. Jedem von ihnen wurden 6000 Fr. versprochen, wenn es ihnen gelänge, nah Almeida hineinzukommen ; ein einziger von ihnen war o glücklih, seinen Auftrag auszurichtenz es war ein Volti eur vom 6ten leichten Regiment, Namens Andre Tillier. Einem spanischen Geschichtsschreiber verdankt man die Aufbewahrung seines Namens : dem verstorbenen Grafen von Toreno, dem geistreichen Ver= fasser der Geschichte des spanischen Unabhäugigkeits-Krieges. Dieser wackere Soldat, dessen Wagniß der Geschichts\hreiber als Üeberspannt- heit bezeichnet, kam, ohne seine Uniform abzulegen, durch die englischen Linien hindurch und endlich, nah Ueberwindung unglaublicher Schwie- A eA in den Plaß. Die drei anderen fielen den Engländern in ie x

Sobald General Brenier diesen Befehl erhielt, ließ er 140 Minen anlegen, um die Befestigungen in die Luft zu sprengen. Am 10. Mai 1811 räumte er den Plaß, Die Garnison, aus 1100 Mann beste- hend, sehte sich in zwei Kolonnen in Marsh. Eine Stunde nachher vernahm man den durch das Auffliegen der Minên verursachten Knall; die Engländer eilten unter die Wasen, und inmitten der Verwirrung gelang es dem General Brenier, durch ihre Linien hindurch zu kom- men, Die Garnison von Almeida stieß wieder zur französischen Ar=

mee mit einem Verluste von 350 Mann, den sie in verschiedenen Gefechten erlitt, welhe der General Brenier auf seinem Marsche zu bestehen hatte. Dieser Rückzug is unstreitig eine der ruhmvollsten DENNE der französishen Armee im spanischen Unabhängigkeits=

riege.

Berlin, 7. März. Obgleich sich im Laufe der Börse einige Eisen- bahn-Effekten wegen Gewinn - Realisirungen im Course drückten, \o blieb doch für die meisten Actien anhaltender Begehr, und Hamburger, Dresden- Görlißer, so wie Sagan-Glogauer sind über Notiz bezahlt, Von Oester- reichischen Effekten waren Mailänder am metsten begehrt.

Königsberg, 2. März. Marktbericht. Weizen 50 bis 67 Sgr. p. Schfl. , Roggen 32 bis 35 Sgr., große Gerste 33 bis 35 Sgr., kleine Gerste 28 bis 32 Sgr., Hafer 18 bis 21 Sgr., graue Erbsen 36 bis 45 Sgr., weiße Erbsen 32 bis 38 Sgr., das Schock Stroh 135 bis 150 Sgr. Die Zufuhr war mittelmäßig.

Stettin, 6. März.

(B. N. d. O) Jn unserem Handel bleibt es

sehr stille. j Roggen in loco ohne Frage und 34 à 35 Rthlr. nominell, pro Früh- jahr zu 335 Nthlr., pro Juni/Juli zu 345—/, Rthlr, gekauft und dazu

wicder im Stillstande. Heutiger Landmarkt :

Weizen. Roggen. Gerste. Hafer, Erbsen. Zufuhren... 24 16 8 4 6 Wspl. DYBHC 10668 505.590,00 A 30 294.27 16a 19 33A 30 MIDiL

Heu pro Ctr. 125 a 20 Sgr. nah Qual, Stroh pro Schock in

Rationsbuuden 6 a 65 Rthlr, Kartoffeln 11 à 12 Sgr. Rüböl in loco 105 Rthlr, bezahlt und Brief, pro September/Oftober Nthlr. Geld. Tabacksmarkt, Seit Kurzem is Taback in den Productions-Gegenden mehr aufgeräumt worden, als man glaubte. Alles, was von ordin. Waare unter 4 Nthlr. zu haben war, is gänzlich fortgekauft, und die wenigen Jn- haber, die noch nicht geräumt haben, halten jezt auf 4 Nthlr. Von mittel Qualität kömmt hier wenig zu Markt, wie überhaupt die Zufuhren zu dem- selben schr klein geworden sind, Eine Partie ordin. Waare is auf Lie- ferung zum Frühjahr bei offenem Wasser zu 4 Rthlr, gekauft worden. Breslau, 2. März. Getraide-Preise.

Höchster: Mittler : Niedrigster :

Weizen 2Rthl, Sgr. Pf. 1 Rthl. 23Sgr. 6Pf. 1 Rthl.17Sgr. 6 Pf.

117

No ggen 1 S A0» 6 » » 9 6 » » 4% 6 » Oele L » 6 » L O _—%ck 209» H afer 00» —S « 0% Q 0 B G6»

Magdeburg, 5. März, Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis pro Wispel:

Weizen: 48 38 Rtblr, Roggen: 36— 34 » Hafer: 185 175 »

Köln, 1. März. (H. O.) Rüböl unverändert.

Paris, 2. März, Die Nente wurde heute in Folge des gestrigen Kammer-Votums merklich besser notirt. Berliner Bor

Den 7. März 1844.

Gerste: 29§ 29 Rihlr,

S Cs.

E O Gs ; M Pr. Cour. Fonds, ul P O Aclien. |& i N] Brief. | Geld. Brief. | Geld. | Gew, | | | | \ 6 | | Brl. Pots. Eisenb.| 5 | S N 21| L ° | : ay A nad 2 Ri | LOL Mio. do. Prior.ObI.4| | 103% ’r, Eugl, Obi. 59, 4 | s ite L 2 F dais Sina, Si A G0 E Mgd. Lpz. Eiseub.| | 194 ú R K TA As | 8 do. do. Prior. 0blL/4| 103% ur- u, Neumärk. | Brl. Anb. Biscnb.| l im 1557 E ta 91 l E d ° S .| A E 37 1E A do. do. Prior. ObI.| 4 R 103% Berl. MERGES E A1 E Düss. Elb. Eisenb.| 5 | 957 9473 Danz. do. in Th. A ÁS | L de Peios: Ob1.! la 99% n E E Tae | E Rhein. Eisenb. | 5 | 917 907 Grosan, Vos, ( N | 2H | a do. do. Prior. Obl,| 4 | 99% 997 do. do. 32 1007 S do, v. Staat garant. 34 997 Ostpr. Pfandbr. |32| 103 | A stpr. Pfandbr. |35 c Z E R R A 46 3 1012 S Brel. Frankf. Eisb,| 5 | _— 153 Î E 32 101 2 do. do. Prior. Obl. 4 | 104% 1033 Kur- u. Neum. do. 5 1 s b Sh zisb. | 1 | 127 Selilemadhé!ds, 30 T0 | a Ob .-Schles. Eisb.| ch | 12 Sins ei [2E S do.Lt.B. v. eiugez.|-—| 119 Gold al marco, eal |— B.-St.E.Lt. A u.B' —| 1307 Friedrichsd’or. [H 13%, 13/7|Magd.-Halbst. E. | 4 | 121 es And.Gldm.à5 Th.—-| 11 X | LIX [Bresl- Schweidn.-| | Discouto, (—| 3 4 Freibg.Bisenb. 4 | 122%

Pr. Cour.

W echs et-CO0urs Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. | Geld.

A FGAI ce E E E 250 Fl. Kurz | e 141 L O n 0a a C E C T E 250 FI. 2 Mt. |— 1405 HMAMBUTE aeb davo te tet ot ene 300 Mk. Kurz | 150% le E d E 300 Mk. | 2M. | 1497 Sis

LOUOOA oa o C000 0s s GCLETSSCIA 1 LSt. 3 Mt. (6 243; 6 24; P L S E Ca T E C 300 Fe. 2 Mt. 807 Wini A0 Koe pee eh ce IR 150 FI. 2 Mt. 1045 _— AUgaburd, «eé e0 od oos vate aas 150 FI. 2 Mi. 1025 —- Da po E R S C E E 190 Thlr. | 2 Mt. 995 99% L

Leipzig in Courant bm 14 Thl, Fuss.. 100 Thlr. z O 991 oos Frankfurt a, M, WA. ce c eceodoûeeet 100 FI. 2 Mt. 56 28 ams Petersburg «oco ce eco ce eee 100 SRBbL| 3 Woch, 107% Gd.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 3. März. Niederl, wirkl. Sch. 55%. 5% Span. 22.

Antwerpen, 2. März. Zinsl, 7%. Neue Aul, 217, Frankfurta. M., 1, März. 5% Met. 113% G, Bank- Actien 2009,

Bayr. Bank-Actien 690, Wope 903 G. Stiegl. 90% G, 965 G. do. 500 FI, 985 &. do. 200 Fl. 3276. März, Bank-Actien 1665 Br. Engl, Russ. 1123. Cons. 3% 97%. Belg. 104. Neue Aul. 25. Pas- sive 5%. Ausg. Sch. 14. 25% Toll. 547, 5% do. 101%. Neve Port. 46, Engl. Russ. 1155. Bras. T9. Chili 104. Columb. —. Mex. 34: Peru 30,

Paris, 2. März. 5% Reute fin cour. 126. 25. 3% Reute fin cour. §2. 75. 5% Neapl. au compt. 102. 15. 5% Span, Reute 33%. Pass. 55.

Petersburg, 27. Febr. Lond, 3 Met. 38. Hamb, 34. Poln. 300 Fl. 92%. do. 500 FI. 93. do. 200 Fl, 30%.

ohne Div. p, ult. 2011. Int. 55% Poln. 300 FI, Hamburg, 9. London, 1, Mäcz.

Paris 406. Äoönigliche Schauspiele. Freitag, 8. März. Die Lotto = Nummern, Singspiel in 1 Akt, Musik von N. Jsouard. Hierauf: Die Jnsel der Liebe, phantasti- {hes Ballet iu 2 Akten, von P. Taglioni, Musik von Gährich. Decorationen von Gropius. ; i Im Konzertsaale: 1) La seconde représentation de: L'ex- lase, drame-vaudeville nouveau en 3 actes, par Mr. Lockroy, 2) La seconde O de: Les petiles misères de la vie humaine, vaudeville nouveau en 1 acte, par Mr. Clairville, Sonnabend, 9, März. Emilia Galotti. (Herr Döring: Mari= nelli, als Gastrolle. Mad. Crelinger : Gräfin Orsina.)

Königsstädtisches Theater Freitag, §8 März. Gast= Vorstellung des Kinder - Ballets des Herrn Price in 3 Abtheilungen. Dazu: Des Schauspielers lebte Rolle. Lustspiel mit Gesang in 3 Akten, von Friedrih Kaiser,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen.

Gedrueft in der De ckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruderei, Beilage

N 68.

Inhalt Inland. Berlin. Juhalt der Geseßb-Sammlung. Breslau, Berein zur Unterstügung der armen Weber, Mäßigkeits - Vereine. Merseburg. Verbot des Einfaugens von Nachtigallen, Duis-

burg. Wasserstand.

Deutsche Bundesftaate. Bavern, München, Die Reinersche Hei!-Anstalt.

Schweiz. Genf. Milde Witterung.

La Plata-Staaten, Schreiben aus Paris. Stand der Dinge in Mont«video.)

Großraths-Verhandlungen. (Das Neueste über den

Die neu angeregte Unterrichts-Frage in Belgien.

Eiseubahuneu. Breslau. Unfall auf der Freiburger Bahn,

Stellung ver Jsraeliten in Jtalien,

Fnulanud.

Berlin, 7. März. Die heute ausgegebene Nummer der Geseßsammlung enthält zuvörderst eine Allerlöchste Kabinets-Ordre (vom 17. Jan. d. J.), welche bestimmt, daß die Diäten und Rcijse= losten der Mitglieder der Kreisvermittelungs-Kommission, der Regie=

aufzutragen. Dieses Comité soll es ? reits bestehenden derartigen Vereinen in Verbindung zu seßen und auf

rungs - Kommissarien und Sachverständigen bei dem, in decn Fz. 30 bis 47 des Gesetzes über die Benußung der Privatflüsse vom 28. Fe- bruar v. J. angeorducten Verfahren, nah den Vorschristen der §§. 2 und 3 des Regulativs vom 25, April 1836, betreffend die Kosten der gutsherrlich-bäuerlihen Auseinandersebuugen 2c., vou den Regie= rungen festgeseßt werden sollen.

ezerner die Bestätigungs=Urkunde (4, d, 16. Febr.), durch welche der von der breslau -\{weidnih - freiburger Eisenbahn - Gesellschast iu der außerordentlichen General-Versammlung vom 11. Dezember v. J. beschlossenen Vermehrung des auf 1,500,000 Rthlr. festgeseßten Grund= Kapitals um 400,000 Rthlr., welche durch Ausgabe sogenannter Prioritäts = Actien beschafft werden sollen, die Allerhöchste Genehmi= gung ertheilt und der in der Verhandlung vom 11, Dezember v. J. vereinbarte Nachtrag zu dem unterm 10, Februar v. J, konsfirmirten Statute mit Vorbehalt der Rechte Dritter bestätigt wird,

Endlich eine Allerhöchste Kabinets-Ordre (vom 28. Februar d. J.), welche auf einen Bericht des Finanz-Ministers von Bodelschwingh vom 12. Januar bestimmt, daß, statt der im Abschnitt 11. der dritten Ab= theilung des Zoll-Tarifs vom 18, Oktober 1842 enthaltenen Bestim= mungen wegen Erhebung des Durchgangs - Zolles beim Transit auf gewissen Straßenzügen, vom 1, Mai d. J. ab diejenigen anderweiten Bestimmungen zur Anwendung kommen sollen, welche die hier folgende Allerhöchst vollzogene Aulage (gleichfalls vom 28, Februar) enthält :

Bei der Durchfuhr blos durch nachgenannte Landestheile oder auf nachgenannten Straßen wird die Durchgangs - Abgabe dahin er= mäßigt, daß von den beim Eiu- und Ausgange höher belegten Ge= genständen uur erhoben wird : E i

1) von Waaren, welche a) über die westlihe Gränzlinie von Wit=

tenberge au der Elbe bis zur Donau (beide eingeschlossen) ein-

und wieder ausgehenz þ) über die südliche Gränzlinie von

Saarbrücken (diesen Ort eingeschlossen) bis zur Ober-Clbe (ein=

schließlich Neustadt bei Stolpen) ein - und wieder ausgehen, vom

Centner 10 Sgr. oder 35 Kr.z t Wi

2) vou Waaren, welche a) über die südliche Gränzlinie von Saar= brüdcken bis zur Donau ( beide eingeschlossen) ein- und wieder ausgehenz ingleichen, welhe b) rheinwärts eingeführt, aus den Häfen zu Mainz und Bieberich, aus oberhalb gelegenen Rhein- äfen, aus Mainhäfen oder aus Neckarhäfen über die Gränz= linie von Mittenwald bis zur Donau (diese eingeschlossen) wie= der ausgehen, und umgekehrtz ferner, welche c) rheinwärts ein- geführt, aus den Häfen zu Mainz und zu Bierberich oder aus oberhalb gelegenen Rheinhäfen über die Gränzlinie von Saar= brücken bis Neuburg a. R, (beide Orte eingeschlossen) wieder ausgehen- oder umgekehrt z endlich, welche d) über die Gränz= linie von Schusterinsel in Baden bis Weidhaus in Bayern (beide Orte eingeschlossen) ein- und wieder ausgehen, vom Centner 4x Sgr. oder 15 Kr. :

3) vom Bich, und zwar von Pferden, Maulthieren, Eseln, Ochsen und Stieren, Kühen und Rindern vom Stück ‘7 Sgr. 0d, 3 Kr., von Säugefüllen, Schweinen und Schaafvieh vom Stück ; Sgr. oder 1 Kr.

Breslau, 3. März. (Schl, u. Br. Z) Nachdem eine Ver- sammlung im weißen Adler hier am 26sten v. M. zusammengetreten war, um vorläufig über die Unterstüßung der armen Weber zu be- rathen uud die vier Deputirte ernannt hatte, welche der zu gleichen Zwecke in Schweidniß stattfindenden Versammlung am folgenden Tage beiwohnen sollten, war von diesen cin Aufruf in den beiden Bres- lauer Zeitungen an alle Meuschenfreunde ergangen, zum Beitritt zu dem Verein und zu einer Konferenz, welche am 29sten v, M. in dem genannten Lokale stattfand. :

Die Verhandlungen wurden dur einen kurzen Bericht der De- putirten über die s{weidnißer Versammlung eingeleitet, demnächst aber Herr Ober-Bürgermeister Pinder zum Präsidenten für die Leitung der vorliegenden Debatten, so wie des vorläufigen Comités, durch Accla- nation gewählt.

Herr Laudrath Graf von Zieten gab hierauf cine kurze Ueber= sicht über die Lage der Weber im Gebirge, wie die Noth besonders in den Gemeinden längs der Eule, in den Kreisen Schweidniß, Wal- denburg, Reichenbach, im breslguer Regierungs-Bezirk und in den Kreisen Bolkenhayn und Landeshut im liegnißer Departement vor- walte. Es liege das Bedürfniß vor, zum Theil augenblicilih zu hel- fen, dann aber auch für eine dauernde Abhülfe der Noth zu sorgen, und der Sprecher {lug deshalb vor, weil Arbeits = Bestellungen den Nothleideuden einen moralishen Jmpuls geben würden, dergleichen, wenn auch im Anfange im kleinen Maßstabe, zu machen. Einer der Anwesenden, Herr Lüshwibß, erklärte sich bereit, im Juteresse der Nothleidenden eine Bestellung von hundert Schock Leinwand aufszu= geben, und wir dürfen diesen Aft, welcher recht viel Nachfolge findeu

möge, hier niht unerwähnt lassen. i Die angeführten beiden Gesichtspunkte der Y* aar Viana und

der dauernden Hülfe wurden als wesentlihe Zwede festgestellt, zu deren Erreichung \ih die Anwesenden (unter denen sich auch hochgestellte Damen befanden) als Verein zu fonstituiren beschlossen, und ihre Na- men als Mitglieder des neuen Vereins unterzeichneten. :

Um eine Wirksamkeit erlangen zu können, fam es zunächst dar= auf an, sich zu organisiren, Es wurde beschlossen, ein Comité zu er= wählen dem sowohl dic Aufsammlung von Beiträgen als auch die Entwerfung der Statuten des Vereins und die Ausarbeitung von Vorschlägen, welche zur Erreichung der Vereinszwede führen sollten,

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die Bildung neuer Filial-Vereine hinwirken, welche diesem Vereine als O ienen möchten.

Vis ee zu der Wahl der Comité - Mitglieder geschritten und erwählt: Se. Excellenz der kommandirende General Graf von Brandenburg. Se. Excellenz der Ober -Präsideut der Provinz, von Merdckel. Dr. Freitag, Privat -Docent an der Universität, Dr. Geiger, Rabbiner. Kraker, Kommerzienrath. Latussek, Weih-Bischof. M ilde, Kaufmaun. Molinary, Kaufmanns-Ael- tester. Pinder, Ober - Bürgermeister. Snueer, Regierungs- | Assessor. Dr. Suckow, Prof. an der Universität und Hosprediger, T \cch o e, Maurermeister und Stadtverordneter. von Willisen, General-Major und Commandeur. Graf York von Wartenberg auf Klein-Oels. Graf von Zieten, Landrath. M

Se. Excellenz der Herr Ober-Präsident von Merckel und die | Herren 2c. Geiger, Kraker, Latussek und Milde waren nicht anwesend, | Herr 2c. Suckow hatte sich vor geschehener Wahl entfernt, dieselben founten sih daher über die Annahme der Wahl nicht erklären, und dieselbe is noch zu gewärtigen. Die übrigen zu Mitgliedern des Co= | mité’s Ernannten haben sofort sich bereit erklärt, die diesfälligen Functionen zu übernehmen. |

Das Comité hat bereits gestern seine erste Konferenz gehalten, | und sih mit der Berathung und Abfassung der Statuten beschäftigt, worin es in heutiger Sißung fortzufahren beschlossen hat, indem es sich nur bis zur Annahme derselben von Seiten der Gencral - Ver= sammlung sür bevollmächtigt erklärte. Binnen kurzem steht die bffent- lihe Bekanntmachung und Aufforderung zur Theilnahme an der

Breélau , 4. März, (Schl. Z) Der Kampf gegen den

Branntwein wird scit der Mitte des vorigen Jahres in unserer Pro- vinz theils mit neu erwachtem Eifer fortgeführt, theils muthig begon= nen, Gegenwärtig zählt man in Schlesien mit Einschluß der Ober= Lausiß 35 Vereine, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jenes ge

fährlihe, Verderben verbreiteude und doch so ganz entbehrliche Getränk aus dem Kreise der Lebensbedürfnisse, in die cs sich eingeshlichen hat, zu verbannen, Besonders erfreuliche Fortschritte hat die Enthaltsam- keitssache während des verflossenen Jahres in der Ober = Lausiß ge= | macht. Schon am 13, Oktober 1837 hatte Pastor Hirche in Kun= nersdorf bei Oörliß einen Schul = Verein, den ersteu in Deutschland, gestistet, welhem über 50 Schulkinder beitraten. 1838 wude ein | Enthaltsamkeits-Verein zu Jänkendorf errichtet, und Se. Durchlaucht Heinrich LXXIV. Fürst Reuß auf Jänkendorf brachte der guten Sache das erste Opfer, indem er die Dominial-Brennerei sogleich auf

hob. Ein dritter Verein trat 1842 zu Köuigshain ins Leben. Die- sem folgten seit 30. Juli 1843 rasch hinter einander die Vereine zu Kunnersdorf (für Erwachsene), Ruhland, Horka, See, Ebersbach, Göür= liß und der oberlausibishe Central - Verein (gestistet vou 6 evangel. Geistlihen) unter dem Vorsiy Sr. Durchlaucht des Herrn Fürsten Heiurich LXXIV. Reuß, Neue Vereine stehen in nächster Aussicht.

Merseburg, 2. März. Auf die betreffenden weiteren An- träge is mittelst Reslripts des Herrn Ministers des Juuneru Excellenz vom 28. Dezember v. J., die Anwendung der unterm 14. Juni und

bitterfelder, naumburger, zeiber, wittenberger, torgauer, sangershäuser und delißscher Kreis erlassenen, ursprünglich für die Rheinprovinz er gangenen, Verordnung vom 24. Dezember 1841 wegen des Einfan= gens und Haltens der Nachtigallen auch für die Kreise Merseburg und Querfurt, so wie für die Stadt Halle, deren Weichbild und Flur genehmigt worden, was die hiesige Königl. Regierung in dem heute ausgegebenen Amts=-Blatte bekannt macht,

Duisburg, 29. Febr. (K. Z) Von unseren Deichen herab sehen wir die vereinigten hohen Fluthen des Rheins uud der Ruhr bei cinem Wasserstande am hiesigen Rheinpegel von 25 Fuß 8 Zoll auf unabschbaren Flächen verbreitet, während unsere Stadt, die sonst schon bei einem Wasserstande von 20 Fuß zu einem großen Theile von den verderblichen Ueberschwemmungen heimgesucht wurde, sich des volllommensten Schußes erfreut. Wir verdanken diesen Schuß dem hiesigen neuen Ruhrkanale mit seinen Deichen, einer großartigen An- lage, die sich nun bei ihrer ersten Probe trefflich bewährt. Aber nicht blos für das häuslihe Wohl der hiesigen Ein- wohner i} dieser Schuß von unberechenbarem Vortheile; er verbürgt auh die Sicherheit des Hafens unseres, für das fernere Aufblühen des hiesigen Verkehrs so wichtigen Ruhr -Kauals und der an demselbeu eröffneten Kohlen - Niederlage - Pläbe; denn das durch herrliche Schleusen abgeschlossene Becken dieses Kanals hat bei der vorgedachten Wasserhöhe von 25 8 Zoll nur eine Wasserhöhe von 14 Guß 4 Zoll, fo daß jene Niederlagepläbe, welche zusammen cinen Juhalt vou 5000 Quadrat-Ruthen umfassen und an der Kanal= scite 16 Fuß, an der Hinterseite aber 20) Fuß Pegelhvhe haben, voll=

8 Fuß hoch überschwemmt sind.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten. Munchen, 28. Febr. (M. p. Z.) Na dem fundzwanzigsten Jahres-Bericht der Pr. Rei- alt füx unbenmittelte rh eve - p Vebärfrauke, unter dem Allerhöchsten Patronate Jhrer Majestät der R Eutrefe von Bayern, betrug die Gesammtzahl der vom 1, Januar bis 31, Dezember 1842 in derselben behandelten Kranken 737, wovon 683 neu aufgenommen wurden und 54 vom Jahre 1841 in Behandlung verblieben sind. Von diesen wareu: Kinder bis zu 14 Jahren incl, 593z erwachsene Augen - und Gehörfkrauke 144; innere Krankheiten der Kinder 3153 äußere Krankheiten derselben V7 Augen Krankheiten an Erwachsenen und Kindern 327, ‘Der vorherr- schende Krankheits= Charakter war der gastrishe, Unter den Augen- leiden waren die \krophulösen vorherrschend. Als genesen sind im Tagebuche abgeschrieben 601. Als ausgeblieben, ohne durh das Zurückbringen der Aufnahmskarte den Crfolg der ärztlichen Behand= lung angezeigt zu haben, 66. Gestorben sind 34, Ju Behandlung ver= blieben mit dem 1. Januar 1842: 36. Den unentgeldlihen Empfang der Arzneien haben als Bedürftige angesprochen und auf Kosten der An= stalt erhalten 248. Viele erhielten sie um minderen Preis aus der Königl. Hof-Apotheke, cinige bezahlten sie aus eigenen Mitteln. Die Ausgaben für das Jahr 1842 beliefen sich im Summa auf 547 Fl. Die Total-Summe der Einnahmen auf 1558 Fl, 59 Kr. Bleibt als Rest 1011 Fl. 59 Kr. Davon verblieben 1000 Fl. als Kapital und 11 Fl. 9 Kr. als disponible Bagarschaft, Die Leistungen dieser Heil=

Bayern. i so eben erschienenen fünsun nerschen Privat - Heil - Anst

anstalt würden noch mehr ausgedehnt werden können, und für „viele

| teressante und für Genf selbs wichtige vorgekommen. I | Aunahme des Geschwornengerichts durch eine noch jeßt nicht ganz erflärbare Majorität, kam das neue Fremdengeseß zur Diskussion,

1 General-Versammlung zu erwarten. |

| wolle. | und aus ihnen ging das Bedauern über das bisher in Genf Borge-

26. August v. J. für die Stadt Merseburg, den Saal -Kreis, den |

fommen wassersrei liegen, während die Magazinpläbe zu Ruhrort schon |

Freitag den S" März.

es versuchen, sich mit anderen be- | Krauke beglückender sein, wenn ihre Lokalität größer und geeigneter | hiezu wäre. vieler und vortreffliher Anstalten, entbehrt jedoch einer der nöthigsten | und wichtigsten, deren Aufgabe cs is, die leidende Menschheit in der | heranwachsenden Generation zu unterstüßen, nämlich eines zweck- | mäßigen Kinderspitals, während Wien, Prag und andere Städte | in diesem Besiße sind, von denen wir die erfreulihsten Resultate ver=

München, als Haupt- und Residenzstadt, is im Besiße

nehmen. S ch weiz. Genf, 20. Febr. (A. Z.) Während im Osten und Südosten der

| Schweiz alle Schrecken der Natur losgelassen sind, furchtbare Lawi=- | nen gehen und viele Leben begraben, anderwärts locker gewordene | Berge und Felsen ganzen Dörfern mit Verschüttung und Graus dro=

hen, leben wir an unserem See in Frühlings-Anmuth, und keine Klage

wird über die Strenge des Himmels vernommen. Ju unserem Großrath is seit einigen Tagen manches nicht unin-

Nach der

| wobei, nah deu Grundsäßen des Radikalismus, der Regierung alle | Kraft zum Handeln und zum Schuß vor drohenden oder verdächtigen

Fremden genommen werden sollte. Dies Manöver gelang jedoch niht, denn das vom Staats-Rath eingebrahte Geseß ging unter geringen Veränderungen mit einer großen Majorität durh. Nun kam das Budget zur Sprache, und bei dieser Gelegenheit die Stem= pel - Gebühren auf die politishen Zeitungen, Der Radikalismus for= derte die Seinigen auf, mit aller Macht auf die Abschaffung des Stempels zu dringen. Sie leisteten auch in ihrer Art Uebermenschlihes. Da erhob si eines ihrer Häupter unstreitig das durch Willenskrast und Talent bedeutendste der Oberst Rilliet= Constant, und sagte sich entschieden von der Partei los. Er warf ihr starke Dinge vor, die ihr früher nie, selbst nicht von ihren Geg-= nern, gesagt worden waren, Mit veruichtender Beredsamkeit sprach er von ihrer gänzlichen Nullität und ihrem Despotismus, der au

niht die geringste Abweichung von ihrem starren System dulden Viele Worte dieses ehemaligen Partei - Chefs wogen |{hwer,

fallene hervor. Unter Anderem sagte er: „Meine Herren, wenn verblendete Völker cine Zeit lang durch den Sturm der Leidenschaften hingerissen werden können, so wird do früher oder später die Ver= nunft wieder in ihr Recht treteu und die lügenhaften Täuschungen zerstreuen,“

La Plata - Staaten.

Q Paris, 29. Febr. Aus Montevideo hat das Schiff „Jules“ Nachrichten bis 31. Dezember überbraht. Der Capitain Gravouille, der dieses Schi} befehligt, sagt unter Auderem in seinem Berichte über die dortigen Zustände: „Die Verhältnisse verwicktelten sih auf eine bedauerlihe Weise. Am 27. Dezember hatte der französische General-Konsul, Herr Pichou, seine Pässe verlangt, die ihm augen= blicflich zugestellt wurden. Am 31, Dezember schisste er sich ein, um sih an Bord der „Atalante““ zu begeben. Herr Leyde, der portugie= sische Konsul, zog sich auf eine Kriegsbrigg seiner Nation zurück. Die auf der Rhede vor Anker liegenden sranzüsischen Handelsschiffe hatten seit 8 Tagen von dem französischen Admiral den Befehl erhalten, sich zur Abfahrt auf das erste Sigual bereit zu halten; aber am 30, Dezember ließen die Kommandanten der englischen, amerikanischen und brasilianischen Seemacht die Schisfe ihrer Nationen durch einen öffentlichen Anschlag auf dem Molo in Kenntuiß seben, daß sie ihren Ankerplaß nicht verändern sollten, bis ihuen Befehl dazu von ihrer Scite zufäme. Es fehlte der Stadt fast an Allem, die Blokade wurde aufs strengste durchgeführt. Zu Buenos Ayres war es allen Schiffen, die zu Montevideo etwa anlegen müßten, verboten worden, Lebensmittel oder andere Vorräthe einzunehmen. Trob der bei dem General-Konsul dagegen erhobenen Reclamationen hatte man die Zu=- rücknahme dieser Maßregel nicht zu erlangen vermocht. Die Schiffe, die nach Europa abfahren wollen, schen sih so in die größte Ver= legenheit verseßt, da sie natürlich ohne Mundvorräthe nicht abfahren fönnen. Alles deutet darauf hin, daß Moutevideo nicht lange mehr sich wird halten können.

Die neu angeregte Unterrichts-Frage in Belgien.

74. Brüssel, 1. März. Der vom Minister Nothomb den Kan- mern vorgelegte Gese = Entwurf, wonach die Prüfungs - Kommission

für die 4 Universitäten des Landes fernerhin uiht mehr durch die Intervention der Kammern, sondern allein von der Regterung ernannt werden soll, jedo so, daß jede Universität in ihren vier Fakultäten in den Konmmissionen einen Repräsentanten zählt, scheint bestimmt zu sein, im Ministerium und vielleicht in der ganzen inneren Politik des Landes eine Krise hervorzurufen, die von unberehenbaren Folgen sein kann. Der Parteigeist, die Leidenschaft und die Verblendung, die sich bei dieser Gelegenheit k'undgeben, müssen bei dem ruhigen Beobachter ernstliche Besorgnisse über die ruhige Entwidelung der neuen Justi tutionen hervorrufen, / E E

Um die gegenwärtig angeregte Unterrichts - Frage, die in einer bemerkenswerthen Coincidenz mit den Bewegungen der Geistlichkeit in Frankreich steht, aus dem belgischen Standpunkte zu beurtheilen, ist es nöthig, einige Cinzelheiten, die wir schon früher mitgetheilt haben, ins Gedächtuiß zurückzurufem : i

Es bestehen im Lande 4 Universitäten, zwei vom Staate errich= tete und aus der Staatskasse unterhaltene, in Lüttich und Gent, und zwei sogenannte freie, eine katholische in Löwen, welche von den Bischöfen gegründet worden und von den Contributionen der Gläu= bigen unterhalten wird, und eine liberale in Brüssel, welche, in Dp= position gegen die katholische, von der gemäßigteren liberalen Partei gebildet und besonders von der Stadt und der Provinz Brabant un- terhalten wird. Diese beiden Universitäten sind 1834, vermöge des in der belgischen Constitution proklamirten Prinzips der Unterrichts= Freiheit, gestiftet worden. Allein, um diesem Prinzipe eine praktische Garantie zu geben, kam es vor Allem darauf an, die Prüfungs= Kommissionen für die verschiedenen Universitätsgrade so zusammen- zusehen, daß die freien, wie die Staats - Universitäten darin wo möglich auf gleiche Weise repräsentirt wurden und keine Parteilichkeit zu besorgen hatten. Fast einstimmig war man gewesen, den Univer= sitäten das Recht zu nehmen, Diplome zu ertheilen, insoferu diese Diplome die Ausübung der Profession in der Jurisprudenz und in der Me= dizin nach sich zogen. Die großen Mißbräuche, die sih auf den Universi- täten eingeschlihen hatten, nöthigten hier, wie auch in den meisten deutshen Ländern, eine andere Prüfungsweise d ait beg Verschie- dene Systeme wurden vorgeschlagen, und das ve Dal feige ar= teigeiste eingegebene ward angenommen, Um der katholischen Univer= sität in Wöwen das Uebergewicht zu verschaffen, wurde nach einer langen

Diskussion in der Kammer das Prinzip festgeseßt, daß die beiden

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