1878 / 292 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Dec 1878 18:00:01 GMT) scan diff

berihtigung“ zu vertheidigen. Er habe als Zweck des Krieges niht die Berichtigung der Grenze bezeichnen, son- dern vielmehr hervorheben wollen, daß die Berichtigung der Grenze eine Konsequenz des Krieges sei. Hätte der Emir ein- gewilligt, einen britischen Vertreter in Kabul zu haben, so wäre dies thatsächlich eine Berichtigung der Grenze gewesen. Ohne das plögliche Erscheinen Rußlands hätte das Verhältniß dort fortdauern können, wie es währénd der leßten 28 A bestanden habe. Earl Beaconsfield hob hervor, der Welt- frieden hänge vielfah von den die Grenzberihtigung betreffen- den Verträgen ab. Der Minister warf der Opposition Klein- lihkeit der Kritik vor in großen Fragen, in denen es sich um die Politik des Reichs handele. Die Regierung werde für die Sicherung des britischen Reichs in Indien sorgen. Er könne jeßt freimüthiger darüber sprechen, als dies vor einem ra ja selbst als dies vor 8 Monaten der Fall gewesen sei. ls der Krieg zwischen England und Rußland imminent schien, seien die Vorbereitungen Rußlands in Centralasien von dem Standpunkte Rußlands aus zulässig gewesen. England hätte in ähnlicher Lage wahrscheinlich ähnli gehandelt ; jeßt aber seien die Beziehungen der Königin zu allen Mächten A, und zwar niht weniger freundlich mit ußland, als mit jeder anderen Macht. Nachdem also jene Befürchtung ges{chwunden war, hätte England diese nicht länger gestatten können. „Als wir fanden, daß der Krieg mit Rußland: abgewandt sei, machten wir Rußland Vorstel- lungen. Es war unmögli, daß Rukland därauf freimüthiger, prompter und zufriedenstellender hätte antworten können, als es in Wirklichkeit gethan hat.“ Sein Benehmen sei ganz das Gegentheil von dem Benehmen des Emirs gewesen, aber es sei doh unmöglich gewesen, die Dinge in Afghanistan wie bisher fortdauern zu lassen. Das Bestreben, den Frieden um jeden Preis zu erhalten, habe mehr Kriege verursaht, als irgend sonst. etwas. Bei der hierauf folgenden Abstimmung wurde die Resolution des Lord Halifax, in welcher das Be- dauern des Hauses über die Politik der Regierung, welche zum Kriege mit Afghanistan geführt habe, ausgesprohen wird, mit 201 gegen 65 Stimmen verworfen und der Antrag des Staatssekretärs für Jndien, Lord Cranbrook, die Kosten für den Krieg gegen Afghanistan aus den Einkünften «Indiens zu decken, ohne Abstimmung angenommen.

Jm Unterhause erklärte der Shaztkanzler North- cote auf eine Anfrage Cartwrights: Die Regierung habe ihre Aufmerksamkeit wiederholt auf die finanziellen Schwierigkeiten der Pforte gelenkt; es seien au ver- schiedene Jdeen angeregt worden, diesen S@hwierigkeiten ab- zuhelfen, doch hätten sich diese Jdeen als unpraktish er- wiesen; augenblicklich liege der Regierung in dieser Be- ziehung kein annehmbarer Vorschlag vor. Die finanziellen Rücksichten seien selbstredend eng mit den englischen Reformvorschlägen verknüpft. Der englische Delegirte sei gegenwärtig mit der Prüfung der Finanzen der Pforte beschästigt. Es sei nicht zu übersehen, daß England shon einen Theil der türkishen Staats\huld garantirt habe; im Uebrigen werde die Regierung keinerlei finanzielle Verpflihtungen eingehen, ohne zuvor die Zustimmung des Parlaments erhalten zu haben. (Beifall.) Stanhope entgegnete Fawcett auf dessen Anfrage: die Regierung habe vesWLosseii, die aus Cingeborenen bestehende Ärmee in «Jndien um 15000 Mann zu verstärken; dies koste monat- li 22 000 bis 23 000 Pfd. Sterl. Eine Verstärkung der in „indien stehenden englischen Armee sei niht beabsihtigt.

er Unter-Staatssekretär Bourke erwiderte dem Deputirten Jenkins: die Unterhandlungen mit der Pforte wegen der Reformen und der englisch-türkishen Konvention dauerten noch fort; der hierauf bezügliche Schriftwechsel könne noch nit vorgelegt werden. Hierauf seßte Manners die gestern vertagte Debatte über die Politik der Regierung gegenüber Afghanistan fort. Nah ihm ergriff Gladstone das Wort, der die Regierung auf das Hestigste woh Ls Schließlich wurde die Verhandlung bis Donnerstag vertagt.

Lahore, 10. Dezember. (W. T. B.) Offiziell. Das Gerücht, der Emir Schir Ali sei durch den Engpaß von Bamian nah Turkestan entflohen, bestätigt si nicht. Der Gesundheitszustand der englischen Truppen im Khyberpaß ist ein guter, derjenige der eingeborenen ein etwas ungünstiger.

Frankreich. Versailles, 10. Dezember. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat die Wahl des ehemaligen Unter-Staatssekretärs in dem Ministerium vom 16. Mai, NReille, für ungültig erklärt.

Italien. Rom, 10. Dezember. (W. T. B.) Jn der Deputirtenkammer meldcte heute Luzatti eine Fnter- pellation an, dahingehend, ob die Wahrscheinlichkeit vor- handen sei, daß der Handelsvertrag mit Oesterreich noch im Laufe dieses Monats abgeschlossen würde; ob man, falls die Verhandlungen erfolglos bleiben souten, die Anwen- dung des allgemeinen Tarifs beabsichtige und ob in diesem Falle der Tarif mit Abänderungen zur Anwendung gelangen würde; ob es wahrscheinlih sei, daß die Verhand- lungen mit Frankreih wieder aufgenommen werden würden, und s{hließlich, ob man es für opportun halte, mit der Schweiz in Verhandlungen einzutreten. Der Finanz-Minister behielt sich vor, den Zeitpunkt für die Beantwortung dieser Fragen später zu bestimmen ; für den Augenblick erachte er solhe niht für zweckmäßig, da die Ver- handlungen mit Oesterreih noch fortdauern. 4, pem wurde die Debatte über die die innere Politik betreffenden Interpellationen fortgeseßt. Mordini begründete seine gegen das Ministerium gerichtete Motion, Bertani Namens 21 Genossen eine solche zu Gunsten des Kabinets. Die Ah- stimmung erfolgt voraussihtlich morgen.

Türkei, Konstantinopel, 10. Dezember. (W. T. B.) Mahmud Damat Pascha wurde in der vergangenen Nacht zum Sultan in das Palais berufen und zum Gouverneur von Tripoli di Barbaria ernannt. Derselbe ist a auf seinen Posten abgegangen. Der ehemalige Scheik ul Jslam, Hassan Pascha, Nedjib Pascha und einige Personen von untergeordneter Bedeutung sind ebenfalls in die Provin ge- s{ickt worden. Der Sultan hat diese Maßregel ergriffen, weil er die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß diese Personen Uneinigkeit unter seinen Rathgebern hervorzurufen suchten.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 10. De-

mber. (W. T. B.) Die „Agence générale Russe“ onstatirt eine Besserung der allgemeinen politischen Age Und orr Breit Iue Nai Miei UVEL ELlE UN- eblich beabsichtigte gemeinsame Besezung von Konstantinopel für unbegründet.-

Dänemark. Kopenhagen, 10. Dezember. (W. T. B.) ; abgeworfen. Die bieher berihtigten Auszaben haben noch nicht die

Jn der heutigen Sigßung des Folkethings wurde ein Dekret des Königs verlesen, durch welches das Folkething aufgelö st wird. Die Auflösung wird motivirt mit der Erklärung, daß die Art und Weise, in welcher das Folkething die Regierungs- vorlage, betreffend die der Jnsel Sainte-Croix zu ge- währende Anleihe, behandelt habe, beweise, daß die Verhand- lungen zwischen der Regierung und dem Folkething nicht mit Nußen fortgeseßt werden können.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Prag, Mittwoch, 11. Dezember, Vormittags. Der Kron- prinz, Erzherzog Rudolf, hat sich gestern mit einem immerc- Rapselgewehr durch einen unglücklihen Zufall in die linke Händ geschossen. Der Schuß ging zwischen dem Daumen und dem HZeigefinger dur die Fleishtheile, die Wunde ist etwa / Zoll lang, der Shmerz soll niht bedeutend sein. Nach dem ersten ausgegebenen Bulletin is das Allgemeinbefinden des Kronprinzen befriedigend und erscheint nur eine längere Schonung nothwendig. i :

London, Mittwoch, 11. Dezember, Vormittags. Mit Ausnahme der „Daily News“ äußern alle Morgenblätter ihre Zufriedenheit über den Ausgang der gestrigen Debatte im Oberhause. Der „Standard“ jagt, die Niederlage der Opposition sei traurig, aber unvermeidlih gewesen. Die „Times“ bekämpft die Behauptung der Opposition, daß das Verlangen, der Emir solle einen britischen Agenten empfan- gen, eine Ausschreitung gegen die Unabhängigkeit des Emirs involvire. Das Blatt hebt hervor, das Verlangen sei, ob- wohl es peinlich, die nothwendige Folge des wachsenden Ein- flusses der Politik Rußlands in Kabul gewesen.

St. Petersburg, Mittwoch, 11. Dezember. Man ver- breitet über den Fürsten Dondukoff fortgeseßt falsche Nachrichten, die sih theils auf oïe Zeit vor seiner Reise nach Livadia, theils auf die Zeit nah seiner Nückkehr beziehen. Der Kaiser Alexander hat in seiner Rede in Moskau keinen Zweifel über seine Politik gelassen und angekündigt, daß er die baldigste Unterzeichnung des endgültigen Friedens mit der Türkei erhoffe. Nach dieser Kaiserlihen Aeußerung kann billig auf jede Berichtigung von Angaben verzichtet werden, die dem Kaiserlichen General-Gouverneur, Fürsten Dondukoff, die Vorbereitung eines Krieges, die Vereinigung Bulgariens und Ostrumeliens imputiren. Daß, wie Rußland den Ber- liner Vertrag seinerseits zu erfüllen bereit ist, es anderer- seits au bei der Pforte auf die Erfüllung der von dieser eingegangenen Verpflichtungen dringt und die Garantien für die Sicherheit der Christen beim Abmarsch der russishen Truppen hergestellt wissen will, erklärt si von selbst, das Drängen nach Ausführung des Berliner Vertrages ist der beste Beweis, daß man in Rußland keine Unklarheiten, nihts Neues will, aber voll und ganz Frieden mit der Türkei in Gemäßheit des Berliner Vertrages. n diesem Sinne und in keinem anderen arbeitet au Fürst Dondukoff und ist Fürst Lobanoff bemüht, den definitiven Frieden mit der Türkei zu Stande zu bringen, für welche Verhandlungen nah der Neubildung des türkishen Ministe- riums ein guter Fortgang erhofft werden darf.

Bn machung Es wird hierdurch zur öffentlihen Kenntniß gebracht, daß das i : 9 General-Register zu den Bänden 1 bis 80 ein- \chließlich der im amtlihen Auftrage herausgegebenen Entscheidungen des Königlichen Ober-Tri- bunals, zusammengestellt durch die Redaktions- Kom- mission, : : | soeben in Carl Heymanns Verlag hierselbst erschienen ist. Berlin, den 8. Dezember 1878. A Namens der Redaktions-Kommission. Dr. Sonnenschmidt.

Gewerbe und Handel.

Dem Bericht des Verwaltungsrathes des BWonabrück.y Gisen- und Stahlwerks für das mit dem 30. Juni cr. zu Ende gegangene Geschäftsjahr entnehmen wir Folgendes: Nach Ausweis der Bilanz beträgt der im abgelaufenen Betriebejahre erzielte Brutto- gewinn 183 511 #, welcher die Ueberschüsse der beiden Vorjahre ‘um circa 10 000, bezw. 15 000 44 übersteigt. Die Vertheilung einer Dividende is nicht möglich, da der ganze Bruttogewinn dur die er- forderlicen Abschreibungen absorbirt wird. Es sind davon dem Amor- tisationsfond 120 000 4. und der Rest von 63511 # dem Erneue- rungsfond überwiesen. Die gesammten Koften der Anlagen betrugen bis zum 30. Juni d. J.: für Grundbesiß 786 770 X, für Immo- bilien 1364943 #4, für Maschinen 3322858 #, für Geräthe 144 964 Æ, in Summa 5619536 A Darauf sind seit 1873 ab- geschrieben 974 496 gleich 17,34%. Die Anlage-Conten bleiben also belastet mit 4645040 A Den Schulden von 977 164 M. stehen Forderungen von 1121 722 . gegenüber. Der Betriebs- fond i bis zur Höhe von (1 083 422 A angewachsen. Es wurden fabrizirt: an Halbfabrikaten, als Rohsftahl 2c. 40 346 300 kg gegen 30 812101 kg im Vorjahre, an Fertig|abrika- ten, als Schienen, Schwellen 2c. 32 707 462 kg gegen 25 850 452 kg. Die Bruttosumme der Verkäufe hat in dem verflossenen Geschäfts- jahre 5 164879 Æ gegen 4638 797 4 im Vorjahre betragen. Ver- aus8gabt wurden in derselben Zeit für Roheisen, einschließlich Fracht, 3 002 282 #1, für Kohlen und Koks, eins{ließlich Fracht, 597 546 M, für Arbeitslöhne 619 927 1, für Versandtfrachten, einschließli Assekuranz, 297361 A Für neue Anlagen sind verausgabt 30 989

Der Rechnungsabschluß der Hagener Gußstahlwerke pro 1877/78 ist verhältnißmäßig günstig ausgefallen. Während die Bilanz des Vorjahres ein Defizit von 155 517 Æ ergeben hatte, ver- blieb diesmal ein Bruttogewinn von 64 400 Æ, resp. nach Abzug der statutenmäßigen Abschreibungen von 39 043 noch ein Ueber- \{chuß von 25357 #4, wonach sih die legtjährige Unterbilanz auf 130160 M reduzirt.

Die „Alg. Corr.“ s{reibt über die mißliche Lage. der In- dustrie in Engl and Folgendes: Die Seidenwaaren-Manu- faktur ist sehr gedrückt. Jn Segeln find die Löhne herabgeseßt worden, und von allen Fabriken arbeiten nur drei. Jn Barnsley und Merthye ist das Arbeitslohn der Kohlenarbeiter ebenfalls wieder herabgeseßt. Die Eisenindustrie im Barnsleydistrikt liegt faft ganz darnieder. An vielen anderen Orten sind Baum- woll N en entweder ganz geschlossen worden oder arbeiten nur 2 bis 3 Tage in der Woche. Die Leinwandfabrikanten in Belfast haben den Beschluß gefaßt, die Löhne ihrer Arbeiter \o- fort um 10 % herabzuseßen. ;

Paris, 4. Dezember. Die Weltausstellung von 1878 hat, wie wir der „Magdeb. 2ta.* entnehmen, nah den amtlid fol. gestellten Rechnungen an Eintrittsgeld 12 653 746 Fres. geliefert, während dasselbe auf 14 Mill. Frcs. veranschlagt war. Der Katalog, von dem man sich 500 000 Fres. versprach, hat nur 160 000 Fres.

ang:seßte Höhe von 45 Mill. Fres. erreiht, doch glaubt man, daß die definitiven Gesammtauszaben sih auf 50—53 Mill. Frcs. belaufen werden. Die Lotterie hat ein Reinerträgniß von 11 Mill. Fres. geliefert. Davon wurden zwei Drittel für den Ankauf von Ge- winnen und 2 Mill. Fr. für die Beförderung von Arbeitern und kleinen Beamten aus der Provinz nach Paris zum T der Aus- stellung verwandt, so daß dem Staate etwa 14 Mill. Fr. als Rein- gewinn verbleiben. Endlich wird die Stadt Paris eine Subvention von 6 Mill. Fr. und, wenn sie den Trocadero-Palast übernimmt, eine Indemnität von 3 Mill. Fr. zu zahlen haben. Hält man die vorstehenden Ziffern zusammen, so ergiebt si, daß die Weltausstel- lung dem französishen Staats\{haß in runder Summe 30 Mill. Fr. oder, wenn man das dur sie bewirkte Mehrerträguiß der Steuern, wie im Budget geschehen, auf 10 Mill. Fr. veranschlagt, 20 Mill. Fr.

gekostet haben wird. Paris, 6. Dezember. Der „Cöln. Ztg.“ wird geschrieben ; erwarte: war, haben nah dem Slufsse Handel und Wandel in Paris merklich nahg:lassen, Die Direktoren der großen Magazine finden, daß die Ankäufe für die Wintersaison ihren Hoff nungen nicht entsprechen, aber mehr noch als diese klagen die Detail- händler. Die bevorstehenden Weihnachts- und Neujahrsfeste werden ohne pla die Lage bessern, aber es zeigt sid noch gar keine jehr glänzende Aussiht dafür. Jede Pariser Haushaltung hat ihr Budget überschritten, sei es, um Freunde oder Verwandte aus der Provinz zu bewirthen, sei es durch die Vertheuerung aller noth- wendigen Bedürfnisse während der sechs Monate ter Ausstellung. Die Gasthöfe find gegenwärtig beinahe leer, die aroßen Restaurants sind \{chwach besucht, und die Theater verzeihnen magere Einnahmen. Eine große Anzahl kleiner Angestellten, die während der Dauer der Aus- stellung beschäftigt waren, sind jeßt. ohne Beschäftigung; dann hat auch die Ausftellung eine Menge von Leuten nah Paris gezogen, welce zum Theil für Rechnung Fremder Geschäfte trieben oder son- stigen Verdienst fanden; das hat denn freilich mit der Ausstellung ein Ende gefunden. Auch haben ziemli viele Leute, welche vorüber- gehend als Diener gemiethet waren, jeßt ihre vorübergehenden Herren. verloren, uno fo giebt es viele Menschen auf dem Pflaster von Paris,

die bald ins Elend gerathen werden.

New-York, 9. Dezember. (W. T. B.) Weizen- Ver- \chiffungen der leßten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nah England 105 000, do. nach dem Kontinent 1 500 000, do. von Kalifornien und Oregon nach England 30 000 Ortrs. Visible Supply an Weizen 18 375 000 Bufshel.

Wie es zu der Weltausstellung

Berlin, 11. Dezember 1878,

Preußische Klassenlotterie. (Dhne Gewähr.)

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 3. Klasse 159. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:

1 Gewinn à 6000 4 auf Nr. 28 296,

1 Gewinn à 3000 4 auf Nr. 24 877.

3 Gewinne à 1800 A auf Nr. 904. 36 127. 56 598.

5 Gewinne à 900 / auf Nr. 4080. 9869. 28 809. 46 856. 52 034.

6 Gewinne à 300 M auf Nr. 7072. 18539, 20 588. 52 683. 54 677. 88 065.

Der Berliner Verein der Kaiser Wilhelms-Stiftung für deutshe Invaliden hielt gestern Abend - feine iährliche Generalversammlung ab. Der Jahresbericht konstatirt, die Ver- hältnisse au im vergangenen Geschäftsjahre die gleichen geblieben find, und daß der Verein nur durch die wesentlich erböhte Beihülfe der Centralstiftung in der Lage gewesen ist, die herangetretenen An- sprüche zu befriedigen. Die gesammte Einnahme betrug 79 544 4. Daron haben die Stadtgemeinde Berlin 15 000 4, Mitglieder des Vereins 3577 #4 gezahlt, während der Verwaltungsausscchuß der Hauptstiftung zur Deckung der Ausgaben an Zuschuß 57 000 M bewilligt hat. Die Ausgaben belauren sich auf 62527 m Ausgegeben “sind 1) an einmaligen Unterstützungen 13218 (an 504 Invaliden 9864 Æ, an 159 Wittwen 2870 Mh, an 27 Angehörige 484 4); 2) an laufenden Unterstüßungen 45 336 M (an 178 Invaliden 19 449 4, an 127 Wittwen 17664 M und nur an 75 Angehörige 8223 4.). Die Geschäftsunkosten betrugen 3973 M Unterstüßt wurden somit 1070 Personen gegen 1210 Personen im Vorjahre. Der gesamité bisherige Vorstand wurde wiedergewählt, mit Ausnahme des freiwillig zurücktretenden General-Lieutenants v. Neumann, an dessen Stelle der General-Major Graf v. Wartens- leben gewählt wurde.

Auch der Berliner Verein der Victoria-National- Invaliden-Stiftung hielt gestern Abend seine Generalversamm- lung ab. Dem Jahresberichte zufolge belief sich im vergangenen Geschäftsjahre die N Einnahme des Vereins auf 31 278 M Davon zahlte die Stadtgemeinde 7500 4, die Verein mitglicder 3082 #, die Hauptstiftung als Zuschuß 15000 A Hiervon sind ausgegeben 1) an einmaligen Unterstüßungen 2093 (an 62 Invaliden 1434 Æ, an Wittwen 387 A, an 12 Angehörige 287 M); 2) an laufenden Unterstüßungen 20323 # (an 32 Invaliden 6177 4, an 48 Wittwen 9252 M und an 36 Angehörige 4894 4). Die Geschäftsunkosten betrugen 1922 A Es bleibt mithin am Jahres\{luß ein Baarbestand von 6940 M, dem. sih Effekten im Nominalwerthe von 9600 4 an- reihen. Die Neuwahl des Vorstandes ergab die Wiederwahl der bisher amtirenden Herren, mit Ausnahme des freiwillig zurücktreten- den General-Lie! tenants v. Neumann, an dessen Stelle General- Major Graf v. Wartenslc:ben gewählt wurde.

Morgen, Abends Uhr, wird im Saale der Brüdergemeinde, Wilhelmstraße 136, eine Versammlung für geistliche An- fprache gehalten werden. Das Gebet übernimmt Prediger L. S leben, die Ansprache hâlt Prediger Dr. Müllensiefen über Matthäi

Im zweiten evangelischen Bereinshause, Auguststraße 81, wird am Sonnabend, den 14. Dezember, Abends 7 Uhr, eine Versamm- lung für geistlihe Ansprache gehalten werden. Die Ansprache hält Prediger Dr. Lammers über Joh. 6, 51. Der Zutritt steht Jedem frei. i

Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrih Carl beehrte wiederholt am Montag die Vorstcllung von „Onkel Toms Hütte im Victoria-Theater mit Ihrem Besuche. i

Krolls Theater. Madame Adelina Patti, welche am Sonnabend von hier abreist, um am Montag ihr Gastspiel in Danara zu eröffnen, will niht von Berlin scheiden, ohne ihrem

iesigen Direktor ein Zeichen der Anerkennung zu geben. Madame

Adelina Patti wird demnach noch am Freitag zum Benefi für den Direktor Bial eine große musikalische Soirée (Mis- cellanca) geben, in welcher sie ihre hervorragendsten Piecen singen wird und außerdem Sigr. Nicolini, sowie die Herren Direktor Emil Hahn, Königlicher Konzertmeister Fabian Mey e Königlicher Kammermusiker W. Posse u. A. aus Gefälligkeit für den Benefiziaten mitwirken werden.

Redacteur: J. V.: Riedel.

B. 2 o. Drüu i W. S18ne?

Berlin: DVeriag ver Sxpevition (Nei [el). Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reichs-An

Erste Beilage

Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß.

Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das

Postblait nimmt an! die Königliihe Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Prenßishen Staats-Anzeigers: k Berlin, 8. Wv. Wilhelm-Straße Nr. 32,

. Steckbriete und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen |

u. derg].

. Verkäufe, Verpachtungen, Suübmissionen ete.| 7. Literarische Anzeigen,

. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

zeiger und Königlich

Berlin, Mittwoch, den 11, Dezember

S I E

Preußischen Staats-Anzeiger. fl

187,

Oeffentlicher Anzeiger.

„JZuvalideudaufk“, Nudolf Mosse, Haasenstein

& Bogler, G. L. Daube & Co.. E, Swhlotte,

Büttuer & Winter, fowie alle übrige: größeren Annoncen-Bureaus,

{ 5, Industrielle ¡Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene. Bekanntmachungen.

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9, Familien-Nachrichten. beilage.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u, dgl.

[10137] is Der am 15. September 1825 zu Windhausen bei Cassel verstorbene Gencral-Lieutenan: MVartin Ecnsi vou Schlieffen, aus dem Hause Dresotw, hat in seiner leßten Willensordnung vom 23. März 1802 seinen ganzen Nachlaß zu einem Familien- Fideikommiß bestimmt, und in zwei späteren, des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin, König- lichen Hoheit, überreichten, auch von Höchstdemselben bestätigten leßtwilligen Verfügungen vom 25. Juni 1818, unter Bezugnahme auf die ältere Urkunde do 1802, die speziellen Verhältnisse feines zu der Fa- milienstiftung gehörenden, in den medcklenburgischen Landen belegenen Lehn- und Allodial-Vermögens festgeseßt, die Oberaussicht über diese Famili

ien- Fideikommiß-Stiftung aber durch di: bereits er-

wähnten Urkunden, sowie durch zwei spätere Kodizille

vom 27. März 1819 und vom 13. Dezember 1822 der Großherzoglichen Justiz-Kanzlei zu Güslrow und dem vormalige: hiesigen Obergericht in der Art übertragen, daß die spezielle Oberaufsicht über das in Medlenburg belegene und befindliche Stiftungs- vermögen der gedachten Großherzoglichen Justiz- Kanzlei an deren Stelle jeßt die Großherzogliche Fideikommiß-Behörde zu Rostock nah Verfügung des Großherzoglichen Justiz - Ministeriums vom 12. Juni 1854 getreten ist zustehen, im Uebrigen aber das Kurhefsische Obergeriht zu Cafsel an dessen Stelle seit dem 1. September 1867 das unter- zeichnete Appellationsgericht getreten is, das zu- ständige Stiftungsgericht sein soll.

Es wird daher hiermit in Gemäßheit einer Ver- ordnung des Stifters:

L, Neber diese Stiftung Folgendes öffentlich be- kannt gemacht:

Zu dem Stiftungsvermögen gehören an Immo- bilien die Lehngüter Schlieffenberg, Niegleve, Tolzin und Raden nebst dem Bauerndorfe Sierhagen in Melenburg; das Gut Windhausen und das vor- malige Erbleihegut Sensenstein, Beide bei Cassel, im früheren Kurfürstenthum Hessen, nebst mehreren in den Feldmarken der angrenzenden Dörfer Ober- aegen, Nieste und Heiligenrode belegenen Grund-

üen. Das Mobiliar-Stiftungs8vermögen besteht in be- legten, zum Stiftungshauptstuhl und sonst zum Fie deikommisse gehörenden Geldern und denjenigen be- weglihen Gegenständen, welche in den Stiftungs- gütern vom Stifter hinterlassen, oder für das Fidei- Tommiß erworben, oder zum Stiftungsvermögen übergegangen sind. Der Niesbrauh dieses Stiftungseigenthums ist vom Stifter nah dem Rechte der Erstgeburt zuerst denjenigen Mannesftämmen angewiesen, die zum Geschlehte der von Schlieffen oder von Schlieben gehören. Dann gelangt er an die Söhne der drei Schwestern des Stifters, verehelihten von Winterfeld, von Zozenow und von Kleist und deren Mannsstämme, hiernähst, jedo unter gewissen Beschränkungen, an die Ab- Tömmlinge von weibliher Seite aus jenen weib- lihen Geschlechtern. Das Nähere über das Erb- folgerecht und die Erbfolgeordnung, fowie über die Familie des Stifters, kann aus den' Stiftungs- urkunden selbs, beziehungsweise aus der im Jahre 1784 zu Caffel gedruckt erschienenen Abhand- lung unter der Aufschrift : „Nachricht von einigen Häusern des Geschlechts der von Schliefen oder S(hlieben: vor Alters Sliwin oder Sliwingen,“

ersehen werden.

Ueber den Umfang, sowie die sonstige Beschaffen- heit des Niesbrauchsrechts des jedesmaligen Stif- tungsinhabers enthalten: die Stistungsurkunden die näheren Bestimmungen, wie denn auch jene selbst über die weiteren Stiftungsvorschriften zur Ver- größerung des Stiftungsftuhles u. \. w. nachgesehen werden müssen.

In Gemäßheit einer ausdrücklihen Vorschrift des Stifters werden jedoch nine seiner speziellen Ver- ordnungen, und zwar wörtlich so, wie sie von dem- selben herrühren, hier angeführt:

„In Ansehung der zur Stiftung gehörenden be- weglichen Gegenstände sind die jedesmaligen Besitzer zur vollständigen Erhaltung und Ergänzung ver- pflichtet, damit die Stiftung niemals einigen Scha- den leide. Sie vermögen demnach alle solche beweglichen Sachen von Jedem zurückzufordern, der lz empfing, ohne dazu vermöge der Stiftungsurkunde

erehtigt zu sein.“ 5

„Die Befreiung der Stiftungs\ck uldner und die Abtretung d ffebendes Somerungen follen nur dann stattfinden, wenn alsbald vom Besißer die urschrift- lihe Schuldverschreibung ausgehändigt sein würde, pee bis dahin stets das Eigenthum der Stiftung

CIOL,

._ „Wenn, wiewohl nihtigerweise, irgend eine Ver- außerung, ein Versaßtz, eine Verpfändung in An- sehung eines unbeweglichen Stücks oder eines Rets, das zur Stiftung gehört, vom Besitzer vorgenommen, oder eine ausstehende Schuld ohne so’ ortige Zurüd- gebung der urschriftlichen Scbuldverbriefung ange- nommen, cder auh ohne diese Auslieferung eine Stiftungsschuld abgetreten würde, so soll alsbald dessen Nachfolger zum Besiße gelangen, und das veräußerte oder verseßzte Stück zurückfordern.“

„Es ist, auch wenn fein solcher Nachfolger vor- handen wäre, die höchste Landesherrshaft ausdrück- Uy er]ucht, keinèn UngereWtén Besißer zu dulden.“

»Bielmehr fällt dieser höchsten Landeshcrrschaft selbst dann, wenn am Ende kein Besißer weiter

vorhanden ist, die Hälfte des Stiftungseigenthums heim, um sie zu milden Zwecken zu verwenden.“

«Nur der allerleßte oder die allerleßte Stiftungs- Aae vermag über die andere Hälfte zu ver- Ugen.“

„Die Verpachtung des Stiftungseigenthums steht dem Besißer frei, jedoch nur für seine eigene Be- rechtigungszeit. Gegen den Stiftungênachfolger er- hâlt der Pächter durchaus keine Befugniß.“

Beide Stiftungsgerihte haben nah dem am 7. August 1836 zu Altwasser erfolgten Ableben des Königlich preußishen Majors a. D,, Heinri Wil- helm Grafen von Schlieffen, dessen am 18. Sep- tember 1829 geborenen Sohn, Wilhelm Martin Ernft Ludwig von Schlieffen auf Schlieffenberg, als nächsten Nachfolger in der Fideikommiß-Stiftung anerkannt und es befindet sich derselbe seitdem in dem Besiy des sämmtlichen zur Stiftung gehörigen Eigenthums.

benso hat:

U, Der am 28. Dezember 1842 verstorbene General-Lieutenant Heinrih Wilhelm Graf von Stlieffen in Berlin in seinen leßztwilligen Verord- nungen ein Majoratsfapital von 50 000 Thalern Pr. Cour. gegründet, welhes nach dereinftigem UAbs- lebea aller zur theilweisen Nußznießung berufenen Neffen und Nichten des Erblassers im Wesentlichen nach Vorschrift der Stiftungsakten des weiland General-Lieutenants Martin Ernst von Schlieffen, zuerst von dem Gräflich von Schlieffen’schen, sodann von dem von Schliffen-Soldekow\hen Manns- stamme, sodann von den weiblichen Nachkommen dieser Linien, nach deu Gesetzen der Primogenitur, und beim Absterben des ganzen Geshlechts von dem von Sclieffen’sben Hospitale zu Colberg fesessen und. verwaltet werden soll.

_Diefes Majorat wird durch sichere Obligationen, für welhe jedoh auch ein Landgut angekauft wer- ded kann, gebildet. Drei Viertheile dec Revenüen genießt der Majoratsbesißer (gegenwärtig Wilhelm Martin Ernst Ludwiz Graf ...von-, Sclieffen auf Schlieffenberg), 1/32 derselben ift zur Vermehrung der sub I, gedahten Hauptstiftung und 7/33 der Revenüen sind zur Erziehung hülfsbedürstiger Mit- glieder der von Schlieffenshen Familie, nach Er- messen des Majoratsherrn, eventuell na Bestim- mung des Stiftungsgerichts, ausgesett.

Stiftungsgericht ist das Königlih preußische Appellationsgeriht zu Cöslin in Pommern, welches sih alle drei Jahre vom Majoratsbesitzer Rehnung ablegen läßt, und die Stiftungsurkunden, Obligatio- nen und Dokumente affervirt.

Cassel, den 12. November 1878.

Königliches Appellation sgericht.

In der nah den Beslimmungen der 8. 39, £1 und 47 des Geseßes vom 2. März 1850 und na unserer Bekanntmachung vom 29. v. Mts. heute stattgefundenen öffentlichen Verloosung von Renten- briefen sind nachfolgende Nummern gezogen wor- den: Lüit. A. à 3000 A 33 Stü. Nr. 212 346 484 554 636 733 811 814 1433 2199 2348 2391 2425 2566 2659 2665 2673 2700 3088 3731 3919 4000 4225 4255 4457 4904 4935 5352 5372 6777 6840 6984 7159. Ltt. B. à 1500 A 18 Stück., Nr. 1 200 205 422 637 933 950 987 1055 1342 1711 1732 1754 1955 1996 2042 2169 2249. Litt. ©. à 300 4 100 Stü. Nr. 777 849 985 996 1004 1330 1394 1561 1636 1682 1706 1770 2147 2190 2212 2295 2408 2411 2609 2707 2862 2917 2922 3047 3086 3535 3661 3727 3782 4221 4593 4783 4847 5036 5170 5210 5243 5315 9999 5640 5673 5899 5991 6027 6105 6166 6208 6413 6422 6549 66C0 6638 6825 6843 6883 6925 6962 6972 7148 7221 7243 7290 7467 7526 7570 7598 7699 7844 7858 7949 8011 8226 8238 8246 8381 8416 8418 8465 8728 8731 8952 9056 9162 9227 9278 9298 9307 9344 9357 9369 9482 9593 9596 9616 9634 9692 9870 10192 10255 10530.

Litt. D. à 75 4 96 Stü, Nr. 200 207 263 !

302 351 391 493 516 533 551 652 736 853 857 1109 1114 1179 1302 1393 1474 1559 1716 1837 1987 2001 2121 2169 2204 2289 2429 2453 2465 2905 2529 2570 2571 2595 2653 2657 2693 2776 2788 2926 3025 3065 3186 3216 3352 3397 3417 3984 3630 ‘3804 4062 4080 4092 4099 4171 4176 4270 4294 4316 4345 4353 4357 4406 4426 4510 4523 4534 4538 4549 4687 4719 4726-4778 4805 4887 4915 4992 5120 5173 5270 5359 5381 5455 5717 6078 6548 6598 6817 6892 6907 7486 7759 7939. Litt, E, à 30 M sind sämmtliche Renten- briefe von Nr. 1 bis incl. 4683 bereits früher aus- geloost und gekündigt. Die Juhaber werden aufge- fordert, gegen Quittung und Einlieferung der aus- geloosten Rentenbriefe in coursfähigem Zustande nebst den dazu gehörigen Coupons Serie IV. Nr. 10 bis 16 und Talons, den Nennwerth von unserer Kasse hierselbst, Poststraße Nr. 15 a, vom 1. April x. J. ab, in den Wochentagen von 9 bis 12 Uhr Vormittags, in Empfang zu nehmen. Die Einlieferung mit der Post ist gleichfalls direkt au unsere Kasse zu bewirken, und falls die Uebersen- dung der Valuta auf gleihem Wege beantragt wird, kann dieses nur auf Gefahr und Kosten des Empfängers geschehen. Formulare zu den Quittungen werden von unserer Kasse gratis verabreiht. Vom 1. April künftigen Jahres ab hört die Verzinsung der ausgeloosten Rentenbriefe auf, und es wird der Werth der etwa nicht mit eingelieferten Coupons bei der Auszahlung vom Kapital in Abzug gebracht. Die Veriähruna der ausaeloosten Rentenbriefe tritt na den Bestimmungen des §. 44 1, e. binnen 10 Jahren ein. - Hierbei machen wir zugleich darauf ausmerksam, daß die Nummern aller gekündigten,

in Berlin durch Herren Gebrüder , Und dur Herren Mendelssohn in Lud durch Herren Halle

resp. zur Einlösung noch nit präsentirten Renten- briefe durch die von der Redaktion des Königlich Preußischen Staats-Anzeigers heraus egebene “„All- gemeine Verloosungs-Tabelle“ im Mai und No- 0, vember jeden Jahres veröffentliht werden. Das in Lübeck an der Stadtkasse, Stück dieser Tabelle ift bei der gedachten Redaktion | an der leßteren von 9 bis 12 Uhr Vormittags.

ne 25 A fäuflich, Königsberg, den 21. No- Die bei den genannten Bankhäusern in Berlin vember 1878. Königliche Direktion der Renten- | und Hamburg bis ¿um 15. Januar 1879 nicht er- bank für die Provinzen Ost- und West- | hobenen E werden später nur in Preußen. Lübeck bezahlt.

Den Coupons ift ein nach Terminen, Littera und (10130) Bekanntmachung. Nummern geordnetes, die Stückzahl und den Be- Von den Seitens des Kommunalverbandes von

trag enthaltendes und unterschriebenes Verzeichniß Alt-Pommern auf Grund der Allerhöchsten Privi-

Scickler & i r

beizufügen. legien vom 4, Mai 1849, 4, Mai 1857 und Die ausgelooseten Obligationen werden 13. März 1862 ausgegebenen und in den Monaten | über ven Fälligkcitstermin hinaus nit weiter August 1876 und 1877 zum 1. Oktober 1876 und | verzinset. : j 1877 ausgeloosten und den nah der diesseitigen | Es sind noch nicht abgefordert Bekanntmachung vom 1./12, März 1878 gekündig- | von der 35sten Ausloosung, fällig im Januar 1873: ten Pommerschen Provinzial - Chaussee - Bau- | Litt. C. Nr. 445. 167. - 200 Thlr. Obligationen 1., I1. und Ill. Emission sind die | von der 36sten Ausloosung, fällig im Zuli 1873: nachstehend verzeihneten Stücke: Liv, D, Nr. 901. «S 100 Elle L. Emisfion Nr. 1267 1275 1508 1510 1574 von der 37sten Ausloosung, fällig im Januar 1874: 1577 1584 1869 1890 1983 1984 2284 2363 I Be 506 Thlr. 2605 2727 und 2735 à 100 Thlr. = 300 4, é O O * IL. Emission Nr. 120 121 192 und’ 383 à 200 « D, 6:4222 1292. . O. Thlr. = 600 M von der 38sten Ausloosung, fällig im Juli 1874 : bis heute noch nicht bei der hiesigen Provinzial-| Litt. B. Nr. 174 à 500 Thlr. Hauptkasse (Louisenstraße Nr. 28) zur Empfang- ¿O O e. A200 nahme der Geldbeträge derselben präsentirt. von der 39sten Ausloosung, fällig im Januar 1875: Die Inhaber dieser Obligationen werden hier- Litt. C. Nr. 1616 ee, *, % 200 Thlr. ‘durch zur \{leunigsten Abhebung der Geldbeträge | von der 40sten Ausloosung, fällig im Juli 1875; mit dem Bemerken aufgefordert, daß die Obliga- | Litt. C. Nr. 1998. 2972 „0 200 Thlr. tionen von der 41sten Ausloosung, fällig im Januar 1876: I. Nr. 1508 und 2727 vom 1. Oktober 1876 ab, | Litt. B. Nr. O «G D O00 EUE L. Nr. 1577 1584 und 1890 vom 1. Oktober « Ge Q « ck D O 1877 ab und alle übrigen vom 1. Oktober O O 6 a O S 1878 ab von der 42sten Ausloosung, fällig im Juli 1876: nit mehr verzinst werden, Tabk, A. Nr. 709 R . à 1000 Thlr. Stettin, dén 5. Dezember 1878. «„ B. 1952 ‘à 500 , Der Landes-Dircektor von Pommern. « D. 138 - à 100

j , ———— von der 43sten Auslocsung, fällig im Januar 1877: Lübeckische Staats-Anleihe vou 1850, | it. b. Ne. 861... . à 500 Thlr. [9850]

S r E R N S S / ——— von der 44sten Ausloosung, fällig im Juli 1877: Die auf den 1. Januar 1879 ausgeloosten Obli- | Litt, A. Nr. 253. 360. . à 1000 Thlr. ationen dieser Anleihe : S ò itt, A. Nr. 398. 409. 466. 474, 901. C.

9631000... A D 959. 984 1000 Thl der 45stte Musloofu; “Find its Soi a 39: R r. j von der 45ften Ausloosung, fällig im Januar 1878: 146. 207. 423. 552. 1008. Litt, B. Nr. 2165 y M Y ; G Thlr. 1031. 1163. 1512. 1649. „O L U 1617

1766. 1830. 2041. 2071, 2278. 2372. 2678 .

2247. 2403. 2480“ . . à 500 ie «D „4 557 943-1414

62. 599, 725. 846. 1192. 14412. 1500 . (,° à 100 Z 1356. 2056. 2121. 2280. von der 46sten Ausloosung, fällig im Juli 1878; 2392. 2455. 2539. 2777. Litt, B. Nr. 443. 759, 1799. . à 500 Thlr. 2792. 2893. 2935. 3020. A E s r O 00260. 3076, 3167 A 200 Z e D B 100 2 317, 368. 377. 458. 773. Die Ausloofung von ferneren 20,400 Thlr. dieser 945, 1266. 1468 1471. Anleihe, zur Auszahlung im Zuli 1879, wird am E U O, 2. Januar 1879, Mittags 12 Uhr, im hiesigen sowie die zu gleicher Zeit fälligen halbjährigen | Rathhause stattfinden. Zinscoupons Nr, 58 werden an den Werktagen | Lübeck, den 26. November 1878. vom 1. bis 15. Januar 1879 eingelsöset: Das Finanzdepartement,

REICHSSCHULDEN-TILGUNGSKOMMISSION,

[10135] ST. PETERSBURG. Die Reichsschulden-Tilgungscommission bringt hiermit zur allgemeinen Kenntniss, dass am 20. November 1878 die Ziehung von 99/0 consolidirten russischen Eisenbabn- Obligationen 4. Emission, übereinstimmend mit der Amortisations-Tabelle, welche auf der Rückseite ciner jeden Obligation abge- druckt ist, stattgefunden hat, Es wurden folgende Nummern gezogen : à 1.000 L. sterl. No.!No. 000.875, 002.127. 002.957. 002.981. 004.078. 004.662. à 500 L. sterl. No. No. 005.260. 005.676. 005.788. 005.846. 008.050. 009.007. 010.522. 011,875. à 100 L. sterl. No. 040,691. No. 040.701. No. 040.711. No. 040.721. No. 051.331. No. 051.341. 040.692. 040.702. 040.712. 040.722. 051.332. 051.342. 040.693, 049.703. 051.343.

040.713. 040.723. 051.333. 040.694, 040.704. 040.714. 040.724, 051.334. 051.344. 040.695. 040.705. 051.345.

040.715. 040.725. 051,335, 040.696. 040.706. 040.716. 040,726. 051.336. 051.346. 040.697, 040.707. 040.717. 040.727. 051.337. 051.347. 040.698. 040.708. 040.718. 040.728. 051.338. 040.699. 040.709,

040.719. 040.729, 051,339. 040.700. 040.710.

040.720. 040.730. 051.340. à 50 L. ster. « 063.271. No. 063.279, No. 063.287. No. 063.295. , 063,393. . 063.272. 063.280. 063,288. 063.296. 063.304, 063.273. 063.281. 063.289. 063.297. 063,305. 063.274, 063.282. 063.290. 063.298. 063.306. 063.275. 063.283. 063.291. 063.299. 063.307. 063.276. 063.284. 083.292. 063.300. 063.308. 063.277. 062.285. 063.293. 063.301. 063.309. 063.278. 063.286. 063.294. 063.302. 063,310. Zusammen 6 Obligationen à 1.000 L. = e 8 R 000! © i: 57 . E : 44 4“ «00 = 20

Im Ganzen 115 Obligationen im Betrage von 17.900 L. ster.

E Uebereinstimmend mit dem am 14, November 1873 Allorhöchst erlassenen Ukase wird, wie im Texte der Obligationen angeführt, die Zahluvg des Kapitals einer jeden Obligation sechs Monate ach der Ziehung stattfinden: in London durch Herren N. M. Rothschild Söhne in L. sterl,; in 8t. Petersburg in der Reichsbank in Rubeln; in Paris durch Gebrüder v. Rothschild in Francs; in Prank- furt a. M. durcb Herren M, A, v: Rothschild & Söhne in Reichs-Mark; in Amsterdam in holländischen Gulden, und io Berlin in Reichs-Mark durch die ‘von den Kontrahent»n bestimmten Banquiers; in den letzten fünf Orten zum Tagescours auf London,

D S E E E Zapitaizahiung der Ubligationen fest- gesetzten Zeit fällig wird, müssen mit den Obligationen zusammen vorgestellt werden, widrigenfalls

. 094,551. 094.552. 094.553. 094.554.

wird der Betrag der fehlenden Coupons von der auszuzaklenden Summa der gezogenen Obligationen in Abzag gebracht, i