1901 / 204 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Aug 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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t e Raoitiirigo Bi M N f G E S e pem M E A A E A T Sr ry ew 06h pa n N B

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigft geruht:

den Gutsbesißer Eduard Heinrih von Lade zu Geisenheim in den Freiherrnstand zu erheben.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Am Schullehrer-Seminar zu Paradies ist der bisherige Seminar - Hilfslehrer Kropp zu Tuchel als ordentlicher Seminarlehrer angestellt worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bekanntma chu- n.9,

Der Regierungs-Assessor von Strauß und Torney in Schleswig is zum weiteren stellvertretenden Vorsißenden des Schiedsgerichts für Arbeiterversiherung Provinz Schleswig- Holstein und Fürstenthum Lübeck ernannt worden.

Berlin, den 23. August 1901.

Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: Neuhaus.

Karte des Deutschen Neichs im Maßstabe 1 : 100000.

Im Anschluß an die unterm 12. Juni d. J. angezeigten Blätter sind die nachstehenden : E Nr. 144 Osten und i e 236 Walsrode dur die Kartographishe Abtheilung auf Grund der Neuaufnahmen bearbeitet und veröffentliht worden. _Der Vertrieb erfolgt durch die Verlagsbuhhandlung von R. Eisenschmidt hierselbst, Neustädtische Kirchstraße Nr. 4/5. Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 #4 50 . Berlin, den 27. August 1901. Königliche Lanoes-Auintbme. Kartographische Abtheilung. Steinmeß, Generalmajor.

Angekommen:

der Unter-Staatssekretär im Neihs-Schaßamt von Fischer, vom Urlaub.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preufßeu. Berlin, 28. August.

Jhre Kaiserlihen und Königlichen Majestäten trafen, von Wilhelmshöhe zurückehrend, gestern Abend 71/4 Uhr auf dem Bahnhof Wildpark ein und begaben Sih nach derm Neuen Palais.

Heute Vormittag wohnten Jhre Majestäten der Feier der Fahnenweihe im Lichthofe des hiesigen Zeughauses bei. Seine Majestät der Kaiser nahmen hierauf im Königlichen Schlosse militärishe Meldungen entgegen.

Der Regierungs - Assessor Dr. Shweigh offer in Esch- wege is der Königlichen Regierung zu Cöln zur weiteren dienstlihen Verwenbung überwiesen worden.

Bayern.

Jhre Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Prinzessin Ludwig begiebt sih, wie „W. T. B.“ aus München berichtet, mit ihren vier jüngeren Töchtern auf Einladung des Erz- herzogs Karl Stephan nach Triest, um auf Höchstdessen Yacht „Vaturus“ eine Reise auf dem Adriatischen Meere und

weiter nah Süden, eventuell bis Tunis zu unternehmen.

Die Regierung von Oberbayern versagte dem Be- schlusse der städtishen Kollegien von München, Filialklassen mit Simultancharakter an den Münchener Volksschulen zu errihten, ihre Genehmigung. Der Magistrat beshloy infolge dessen, bei dem Kultus-Ministeriuum Beschwerde zu erheben.

Oefterreich-Uugarn.

„Wiener Zeitung“ hat gestern die Kaiserliche nung veröffentliht, welhe die Auflösung des hen Landtags ausspricht.

Großbritannien uud Frland.

her aolieiaon iben 5 ec e La wi

der gestrigen Sißung der Kommission für die Prüfung der Entshädigungsansprüche der aus Süd-Afrika Ausgewiesenen erklärte, einer WMel- dung des „W. T. B.“ aus London zufolge, der niederländische Vertreter Bischop, er werde nunmehr mit der Unterbreitung der sämmtlichen Ansprüche von Niederländern beginnen, wüns tber zunächst eini erftungen über die Grundsäße zu d) welhe auf diese Ansprüche allgemein anwendbar sei er Vorsißende Ardag h erhob dagegen Ein- spruch; es dürften keine weiteren Verzögerungen

eintreten, und bestand darauf, daß mit der Zeugenausjage |

sofort begonnen werde. Bischop wollte sodann die Forderungen

in alphabetischer Ordnung vorlegen. Ardagh erhob auch hier-

gegen energisch Einspruch und bestand darauf, daß die Forde

rungen in der Neihenfolge, in welcher fie ursprünglich ein- den find, erwogen würden.

gestern in Andover vorgenommenen Wahl eines

Unterhaus-Mitgliedes wurde der Unionijst Faber gegen den Nadikalen Judd mit einer Mehrheit von 223 Stimmen ge-

wählt. Fraukreich.

Der Präsiden wurde gestern, wie , berichtet, vor seiner Abreise von Montélimar vor und einem Vertreter des Munizipalraths zu der von il folaten Politik und zum Besuche dcs Kaisers von beglückwünscht. Auf die Ansprahe des Maire err

er, die Anwesenheit des Kaisers in Dünkirhen be- weise für Rußland wie für Frankreih deutlich den Bund der beiden großen Völker, welhe sich in ihren Gefühlen und Jnteressen nahe ständen ; sie sei als ein mächtiges Unter- pfand für die Sicherung des Friedens anzusehen und zeige, daß die Regierung der Republik, ohne sich durch die dem Regime der Freiheit innewohnenden Wandelbarkeiten beirren u lassen, mit Weisheit und Beständigkeit an der traditionellen Politik Frankreihs festhalte und dieselbe weiter entwickele. Der Präsident Loubet reiste sodann nah Paris zurü.

_Der „Matin“ berichtet, Frankreih werde, da es eine mäßige Ernte zu erwarten habe, 20 Millionen Hektoliter Ge- trèide einführen und der zu erwartende Mehrertrag aus den Getreidezöllen einen Ausfall von 100 Millionen Francs decken müssen.

Ftalien.

Der Papst hat, wie „W T. B.“ aus Rom vom gestrigen Tage berichtet, den Abt des Benediktinerklosters von Maria- Laah Benzler zum S von Meß und den Sekretär der päpstlihen Nuntiatur in Madrid Zorn von Bulach zum Weihbischof von Straßburg ernannt.

Schweiz.

Der bisherige chinesishe Gesandte in Berlin Hai Huan is nah einer Meldung des „W. T. B.“ gestern in Basel eingetroffen.

Türkei.

Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus Konstantinopel vom 26. d. M. gemeldet, der französische Botschafter C on stan s sei an diesem Tage mit dem Orient - Expreßzug nach Frankreih abgereist, nachdem zuvor die französische Flagge auf dem Botschaftsgebäude niedergezogen worden sei. An Bord des französishen Kriegsschiffs „Vautour“ habe Constans noch den Besuch eines hohen Palast- würdenträgers empfangen, der ihn zum Bleiben zu bewegen gesucht habe. Thatsächlich seien im leßten Augen- blick, nahdem schon alles zur Zufriedenheit tant ce geregelt worden, wieder Schwierigkeiten entstanden. Die Abreise des Botschafters sei nicht als einfacher Urlaub, sondern als ein Druck zu betrachten, der U die Pforte ausgeübt werden solle. Der zunächst noch zurück- gebliebene Botschaftsrath Bapst erledige laut des von Constans an die Mitglieder des diplomatischen Korps versandten Rund- \hreibens nur die laufenden Angelegenheiten privater Natur.

Aus Paris wird dem „W. T. B.“ zu dem türkisch- französishen Zwischenfall berichtet, die legte Note der „Agence Havas“ über die Quai-Angelegenheit in Konstantinopel (). die gestrige Nummer d. Bl. unter den nah Schluß der Redaktion eingegangenen Depeschen) scheine anzuzeigen, daß der französische Minister der auswärtigen Angelegenheiten Delcafsé den neuen Abschnitt der Entwidelung des französisch- türkischen Konflikts sehr ernst auffasse. Auf Grund spezieller Nachrichten erachte Delcassé die auf die französischen Rekla- mationen hin gegebene Genugthuung nicht für ausreichend; er beabsichtige vielmehr, die Regelung aller von der Pforte noch nicht erledigten Angelegenheiten zu fordern. Als Constans im Begriff gestanden Lade: den Orient-Expreßzug zur Abfahrt zu besteigen, habe er den Besuh des Groß-Zeremonienmeisters des Sultans erhalten, welcher ihn im Namen des Sultans ersuht habe, ‘in Konstantinopel zu bleiben. Der Groß- Zeremonienmeister habe hinzugefügt, der Sultan sei bereit, neue Zugeständnisse zu machen. Constans habe erwidert, er fônne die Verlegung formeller Versprehungen, welhe mit Zustimmung des Sultans von der türkischen Regierung gemacht worden seien, nicht zulassen. Es handle fich nicht um eine Geldfrage, sondern um eine Frage der Loyalität; er weise es zurück, sich auf erneute Verhandlungen einzulassen, und reise daher ab.

Nach einer Meldung des Wiener „K. K. Telegr.-Korresp.- Bureaus“ aus Konstantinopel rihtete die Pforte an ihre Botschafter im Ausland ein Rundschreiben, in welhem sie dieselben anweist, mit den Großmächten Verhandlungen über die Aufhebung der ausländishen Postämter in der Türk et einzuleiten.

Aus Krlein-Asien wird von Ausschreitungen der Kurden berichtet. Die armenishen Notabeln in Musch er- suchten den Sultan telegraphish um Schuß gegen dieselben.

Amerika.

In Colon traf gestern, wie dem „W. T. B.“ aus Mashington gemeldet wird, das Kanonenboot der Vereinigten taaten „Machias“ ein. i

Aus Buenos Aires berichtet die „Times“, in der gestrigen

ißung der argentinishen Kammer der Abgeordneten erklärte der

nister des Aeußern, Argentinien vertrete auf dem Pan-

merifanishen Kongreß den Standpuntt des uneingeshränkten

Schiedsspruchs ; dieser stelle den einzigen Weg dar, auf dem

südamerikanishen Fragen in befriedigender Weise gelöst verden könnten.

Asien,

Aus Peking wird der „Times“ dem „W. T. B.“ zu-

Tschang habe gestern dem Doyen es diplomatishen Korps bekanntgegeben, daß die Vollmacht ur Unterzeihnung des Protokolls aus Sinanfu eingetroffen i, und um Festsegung des Termins zur Unterzeichnung riucht. Das Edikt,- welches die Einfuhr von Waffen verbietet, abe gestern unter den Gesandten zirkuliert; zwei weitere

Frits Totor

fte seien noch zur Vervollständigung des Protokolls er-

Afrika. _marokkanishe Regierung hat, wie dem r’\hen Bureau“ aus Tanger berihtet wird, den die Mittheilung zugehen lassen, daß die Ausfuhr toffeln, Tomaten und Bananen genehmigt Zoll von 5 Proz. unterworfen werden solle. Diese el gehöre zu dem Abkommen, welhes von dem Kaid Mehedìi el Mencb hi während seines Aufenthalts in London ge troffen worden sei.

Der marokkanishe Großvezir, welcher als außer ntliher Gesandter Paris und St. Petersburg besucht ist gestern an Bord des französischen Kreuzers „Cafsaro“

Tanger nach Mazagan abgegangen. Aus Kapstadt meldet das genannte Bureau, daß gestern der Gouverneur Milner dorthin zurücgekehrt ist. Bei de: | Empfange, den ihm die Bevölkerung bereitete, sagte der Mayor

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e | in einer Ansprache, Milner werde die loyale Unterstüßung der |

Ì i der Durchführung seiner Politik finden. Der Souverneur Milner erwiderte, sein Empfang in England habe | auch nit den geringsten Zweifel an dem unerschütterlichen

Entschluß des ei Volkes und der bEtisYer Regierun gelassen, die in Süd-Afrika eingeschlagene Politi fortzuführew Der Führer des Afrikanderbonds im Kap - Parlament Merriman wurde auf seiner Ros in der Nähe von Stellenbosh für verhaftet erklärt. erriman gab sein Wort, die Farm nicht zu verlassen. Nach weiteren Urtheilen, die das Sr zu Graaff Reinet in dem Prozeß gegen die in Camdeboo verhafteten aufständishen Kapholländer fällte, wurden zwei \huldig befunden, die Urtheile aber wegen der Jugend der Verurtheilten nicht vollstreckt. Vier Aufständishe wurden zu lebenslänglicher Zwangsarbeit auf den Bermudas-Jnseln, zwei, die auf britische ruppen in Camdeboo geschossen háben, wegen Hochverraths und Mordversuchs zum Tode verurtheilt. Diese Urtheile wurden bestätigt. __ Eine Depesche des ie u Ober- Befehlshabers Lord Kitchener aus Pretoria meldet, daß ein Konvoi, der si von Kimberley nan Griquatown begab, am 24. August bei T rigeele von den Buren angegriffen wurde. Leßtere wurden zurückge|hlagen. Die Verluste der Engländer betrugen 2 Todte und 23 Verwundete. Der Konvoi kam später unversehrt an seinem Bestimmungsorte an. 18 Buren aus Transvaal wurden von Rawlinson östlih von Edenburgh gefangen

genommen. Australien.

__ Der „Times“ wird aus Melbourne berichtet, die ver- bündeten Arbeiterparteien beabsichtigten, zum Geseß über die Beschränkung der Einwanderung einen Zusaß zu beantragen, nah welhem die Einwanderung in einem Arbeitsvertragsverhältniß stehender Personen in den australi- schen Bundesftüat verboten sein soll.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Von den im Ausf\tand gewesenen Bauanschlägern Berlins (vergl. Nr. 203 d. Bl.) ist, wie die „Deutsche Warte* berichtet, nuns- mehr bei 46 Firmen die Arbeit wieder aufgenommen worden. Die betheiligten Arbeitgeber haben sämmtlihe Forderungen der Ans{läger bewilligt und stehen iyi Aae der Innung, Bei etwa 250 Meistern, zum großen Theil der Innung oder dem Verbande der Schlosser an- gehörig, ruht die Arbeit noch immer, doch haben diese, dem Vernehmen na, bisher gegen 100 Arbeitswillige, meist aus anderen Gewerbe- zweigen, eingestellt. Die etwa 90 Anschläger, welche bisher zu den geforderten Bedingungen weitergearbeitet haben, find verpflichtet, für die Dauer des Ausstandes täglich 50 Z zum Unterstüßungsfonds ab- zuliefern. Der Berliner Innungsvorstand verhält sih abwartend und bleibt auf seinem Versammlungsbeschluß bestehen.

Aus Haynau (Schles.) wird biesigen Blättern mitgetheilt, daß am Sonnabend v. W. dort in sämmtlihen Handshuhfabriken die Arbeit eingestellt worden ist.

In Krefeld haben, der „Rh. - Westf. Ztg." zufolge, die Appreturbesigzer in dem Ausstande der Sam metsche rer (vergl. Nr. 196 d. Bl.) die Vermittelung des Gewerbegerichts als Etnigungs=- amt abgelehnt.

Knuft unnd Wissenschaft.

SEPLELVELIGS über die Thätigkeit des Kaiserlich deutshen Arhäologishen Instituts.

(Erstattet von dem General-Sekretar, Professor Dr. Alexan derC onze.)

__ Die jährliche ordentliße Gesammtsißung der Zentral-Direktion fand im Jahre 1900 ‘vom 2. bis 5. April statt. - Es hatten \sich dazu alle Mitglieder eingefunden, nur Herr Hirschfeld war durch Krankheit, Herr EOE durch eine wissenschaftlihe Reise am Erscheinen ver- indert.

Nach der Gesammisizung hat die Zentral-Direktion mit Bedauern,

aber mit der Hoffnung, ihn zu gelegenerer Zeit wieder aufnehmen zu dürfen, Herrn Diels aus ihrer Mitte scheiden schen, da er wegen Ueber- lastung mit Geschäften seinen Austritt erklärte. Eine Neuwabl an seine Stelle fand nicht statt, da Herr von Wilamowit-Moellendorff, bisher nah § 2, 3 des Statuts zwölftes Mitglied, als eines der vier Mitglieder der Berliner Akademie der Wissenschaften einrückte. Nach Ablauf der \tatutenmäßigen Fünfjahr-Periode seiner Mitgliedschaft {ied am 28. April 1900 Herr Zangemeister aus der Zentral-Direktion aus. An seine Stelle wurde Herr Puchstein-Freiburg gewählt und nahm die Wahl an. _ Zu ordentlichen Mitgliedern des Instituts wurden ernannt die Herren Dragatsis-Piräus, Evans-Orford, Fidcker-Straßburg, Leonardos, Staïs und Tsundas in Athen, Graf Waldersdorff-Regensburg ; zu forrespondierenden Mitgliedern die Herren Vikelas-Athen, Boni-NRom, Bysantinos-Atben, Blinkenberg-Kopenhagen, Fredrih-Berlin, jeßt Posen, Margués de Monsalud-Madrid, Navpliotis-Paros, Persichetti- Mquila, Rubensobn-Berlin, Schiff-Athen, Tsopotos-Volo, Wilberg- Wien, Wilski-Liegniy und Zahn-Berlin.

Durch den Tod wurden von unseren Mitgliedern hinweggenommen : R. Ambrosi (f 29. Dezember 1900), Adolf Holm (f 3. Juni 1900), Emil Hübner (f 21. März 1901), dessen wir in einem Nachrufe im „Anzeiger“ des JIabrbuchs besonders gedacht haben, Emil Oberg (f im Dezember 1900), Wolfgang Reichel (f 17. Dezember 1900, als Sekretar des öôsterreihishen Instituts zu Athen) und, {merzlich vermißt auh als Mitarbeiter bei der Herausgabe der Berliner Schriften des Instituts, Conrad Wernicke (f 20. August 1900).

Durch Bestätigung der Wablen der Zentral-Direktion erhielten das Stipendium für flassishe Archäologie die Herren Rabbow, Thiersch und Watzinger, je ein Halbjahrsstipendium die Herren Magnus und

udhauë und das Stipendium für christlihe Archäologie Herr Sauer.

Bei der Herausgabe der Berliner Publikationen des Instituts traten nah dem Hingange Conrad Wernicke's in dankenswerther Weise die Herren Brandis und Pernice ein, der erstere für die Bibliographie, welche er auh weiter zu führen sih hat bereitfinden lassen, nahdem mit dem Beginn des laufenden Rechnungsjahres Herr Botho Graff die übrige Hilfsarbeit bei der Redaktion übernommen hat. „Jahrbuh® und „An- zeiger“, der letitere auch in Sonderausgabe, sind regelmäßig viertel- jäbrlih weiter erschienen, unterstüßt namentlih für die Bibliographie auch im vergangenen Jahre von autländishen Freunden der Sache. Das Zehnjahrregister des „Jahrbuhs* und „Anzeigers“ hat leider wege: anderweitiger Inanspruchnahme des Bearbeiters noch immer nicht fertig-

| gestellt werden können. Auch die Herausgabe eines neuen Heftes der

„Äntifken Denkmäler“ ist nicht zum Abschlusse gelangt; die theilweise umständlih berstellenden Tafeln \ind aber bis auf eine in Auflage fertig, der Textdruck soll alsbald beginnen. Uebershuß-Tafeln, nament- lih Buntdrucke, der früheren Hefte der „Antiken Denkmäler“ sind den archäologishen Apparaten der deutschen Universitäten unentgelt- lih zur Verfügung gestellt und von den meisten mit Dank angenommen worden.

Der General-Sekretar war im vetgangenen Jahre mehrfah und einmal auf längere Zeit auf Reisen. Die Vertretung übernahmen aufier Herrn Schône die Herren Hirschfeld und von Wilamowih- Moellendorff. Die längere Reise fiel in die Monate September, Oktober, November. Sie ging nah Pergamon, wovon weiterhin bei den Angelegenheiten des atbenischen Sekretariats die Rede \scin wird.

Kleinere Reisen des General-Sekretars wurden gefordert zur Wahr- nebmung der Instituts-Interessen bei der arhäologishen Forschung innerbalb Deutschlands. Daß dafür dem Institut im Reichs-Etat Mittel bewilligt waren, wurde bereits im vorigen Jahresbericht er- wähnt; aber, wie damals, so stand auh im vergangenen Jahre die

Entscheidung über die an jene Bewilligung geknüpften organisatorischen Fragen noch aus. Um nun den Beginn zweckmäßiger Verwendung der verfügbaren Mittel niht ganz und gar darauf warten zu [afsen, ree die Reichsregierung wiederum das Vorgehen der Zentral- ireftion an den drei Stellen, an welchen bereits im Rechnungsjahre 1899 thätig hatte angeseßt werden dürfen, in Süd-, Mittel- und Norddeutschland. h Die Herausgabe einer „Karte der römischen Ueberreste in Bayern“ durch Herrn Ohlens lager-München ist zum Beginn des Textdrucks in zwet Bogen gediehen. Wir rechnen auf das Erscheinen eines ersten Heftes in diesem Jahre. Die Os einer von ihm entdeckten prähistorischen An- siedelung bei Neuhäusel im Regierungsbezirk Wiesbaden wurde von Herrn Soldan-Darmstadt kräftig gefördert und dem Abschluß nahe ebracht. Die Fundstücke fallen. dem Museum in Wiesbaden zu, die eröffentlihung der ganzen Ergebnisse foll in den Schriften des Vereins für Nassauishe Alterthumskunde und Geschichtsforschung er-

gen.

Als Drittes wurde {hon die im Jahre 1899 inaugurierte, für unsere vaterländishe Geschichte so bedeutsame Erforshung der Römer- spuren an der Lippe fortgeseßt, indem das Institut der vom Alterthums- verein in Münster bestellten Älterthums-Kommission für Westfalen Mittel und sonstige Unterstüßung zur Weiterführung von Ausgrabungen der Nömerfestung bei Haltern gewährte. Die Veröffentlichung der erheblichen Resultate steht im zweiten Hefte der „Mittheilungen der Westfälischen Alterthums-Kommission* nahe bevor. Aus den reihen Fundstücken ist, mit Entgegenkommen der städtischen Behörden und unter rühms- lihem Eintreten namentlich des Herrn Conrads-Haltern, ein kleines Museum in Haltern selbst gebildet worden, und das Lokalinteresse hat ih durch Gründung eines dem Münsterer Verein affiliierten Hal- terner Alterthumsvereins in höchst erfreuliher Weise bethätigt. Die Arbeiten bei Haltern gaben den Anlaß zum Besuche des Plaßes auh durch den General-Sekretar, zweimal im April und je einmal im August und Dezember vorigen Jahres, während mit den Mitgliedern des Münsterer Vereins, besonders vertreten durch die Herren hilippi und Koepy, Herr Schuchardt-Hannover an den von ihm für den Verein eröffneten Ausgrabungen fortgeseßt sich betheiligte, und von seiten des Instituts die Herren Loes{cke-Bonn und Nitterling-Wies- baden sh bereit finden ließen, abwechselnd am Plaße mit einzutreten, duch Herr Hettner-Trier und, bei zufälliger Anwesenheit in der Nähe, der Erste Sekretar in Athen, Herr Dörpfeld, einmal an den Be- sichtigungen theilnahmen.

Um die für das Institut im Interesse der Sahe wesentlichen Beziehungen zu den Alterthumsvereinen wahrzunehmen, wohnte auf Ersuchen der Zentral-Direktion Herr Hettner-Trier im Oktober der Tagung des Gesammtvereins der deutshen Geschichts- und Alterthums- vereine in Dresden bei, sowie, um damit allerdings {on in das laufende Rechnungsjahr überzugreifen, der General-Sekretar zur ersten Gesammtsißzung des Sonderverbandes süd- und westdeutsher Alter- thumsvereine nah Trier reiste.

Fn diesem Zusammenhange ist auch zu erwähnen, daß der Reichs- kanzler den General-Sekretar des Instituts zum Mitglied des Ge- lammiau?|Yujes des rômish-germanischen Zentral-Museums in Mainz ernannte. :

Unser Bericht hat nunmehr zu den sogenannten Serien Publikationen überzugehen.

Zur Herausgabe der „Antiken Sarkophage“ gedachte der Leiter dieses Unternehmens, Herr Robert, im vergangenen Jahre den Druck des Tertes zu Band 1Il1, 2, dessen Tafeln fertig sind, beginnen zu können ; aber ungewöhnlihe Jnanspruchnahme durch andere Verpflichtungen ist hindernd in den Weg getreten, so daß der Beginn des Druckes erst in diesem Jahre möglih sein wird, wie auch eîne im Interesse des Werkes beabsichtigte Reise nah Italien erst jezt wird ausgeführt werden fönnen, nahdem soeben Schloß Wolfegg in Württemberg von Herrn Robert um eines von Herrn Michaelis dort untersuchten, für die Sarkophage zu benußenden Skizzenbuches aus dem 16. Jahr- hundert willen besuht worden ist.

Ueber die Sammlung der „Antiken Terrakotten*® berihtet Herr Kekule von Stradonitz, daß die Vollendung des Typenkatalogs durch Herrn Winter im vorigen Jahre niht erreiht worden ist, aber jeßt in naher, sicherer Aussicht steht. Vom zweiten, absließenden Bande sind bereits 30 Bogen gedruckt, Bogen 31—34 im Manuskript vollendet. Der im Dru fertige erste Band soll erst mit dem zweiten zusammen erscheinen. Nicht so weit ist die Herausgabe der Campana-Reliefs gediehen, obwohl der Tert des ersten Bandes im Manuskript nahezu ertig vorliegt und der des zweiten Bandes nur noch mit einzelnen Abschnitten und einer Gesammtredaktion aussteht. Mit dem Bearbeiter des Bandes, Herrn von Rohden, ist Herr Winnefeld für die Arbeit fortgeseßt eingetreten, an der auch Herr Friedrih eine pelt lang si betheiligte. Die Reproduktion der tn den Vorlagen vorhandenen Ab- bildungen wartet auf die Fertigstellung des Textmanuskriptes.

Herr G. Körte hat für die „Etruskischen Urnen“ die Tafeln des dritten Bandes jeßt alle zum Druck gebracht, ist aber durch seine fleinasiatishe Untersuhung bei Gordion an Förderung des Textes be- hindert gewesen, eine Hinderung, welhe auch für das Supplement zu Gerhard's „Etrusfischen Spiegeln“ es nur zu einiger Vermehrung Lee Materials, z. B. in Konstantinopel und München, hat kommen lassen.

Indem wir andere vom Institut unternommene oder unterstüßte Unternebmunagen, die feinen Fortgang zu verzeichnen bieten, übergehen, haben wir von der Sammlung „Antiker Schnizereien in Elfenbein und Knochen“, welche in photogravbishen Nachbildungen von Herrn H. Graeven herausgegeben werden sollen, zu berihten, daß das Er- scheinen eines ersten Heftes nahe bevorsteht. 5

Von den im Auftrage der Kaiserlichen Akademie der Wissen- schaften zu Wien mit Unterstühung des Instituts erscheinenden „Attishen Grabreliefs* ist das 11. Heft ausgegeben und damit der Abschluß des zweiten Bandes erreiht, während es PYerrn von Kieserißky seine amtlichen Obliegenheiten niht gestattet haben, die Herausgabe der „Südrussishen griechischen Grabreliefs* über einigen weiteren Zuwachs an Material hinaus zu fördern. J j

Non der „Ephemoris opigraphica“ ein neues Heft erscheinen zu lassen, lag auch im vergangenen Jahre kein Anlaß vor. In Aus- arbeitung befindet \sich eine für diese Zeitschrift bestimmte Arbeit des Herrn Ziebarth „do antiquissimis inscriptionum syllogis”,

Das römische Sekretariat hat den 15. Band der dortigen „Mittheilungen“ herausgegeben. Ein Register zu den ersten 10 Bänden der Zeitschrift ist im Druck. Die Vorträge des Ersten Sekretars, Herrn Petersen, über altitalishe Kunstgeshichte fanden vom Dezember bis März in den Museen statt. Der Zweite Sekretar, Herr Hülsen, trug im November und Dezember über Topographie von Rom vor und veranstaltete im Fe- bruar und März Uebungen in lateinisher Epigraphik. Auch die Sitzungen nahmen ihren Fortgang unter zahlreicher Betheili-

unga, wobei eine Zunahme des Besuchs von Damen bemerkt wurde. Deren Mau's pomvpejanischer Kursus hat in der ersten Hälfte des Juli stattgefunden. Von Rom aus wurden wissenschaftliche Ausflüge unternommen nach Conca und Antium, nach Veji und Primavorta und nach Ostia. Der Erste Sekretar be- reiste namentlich Süd-Etrurien, wobei in Chiufi die Samm- lung Paulucci, hauptsählich aus Vasen dortigen Fundgebietes be- stehend, verzeichnet wurde, besichtigte von Florenz aus das alte Kuppelgrab in Quinto Fiorentino, betheiligte sich außerdem, einer Aufforderung des italienishen Unterrichts-Ministeriums folgend, an der Reise und den Arbeiten einer Kommisfion zur Begutachtung der Bosco- reale-Fresfen. Der Zweite Sekretar benuyte eine Urlaubsreise, um in

aris in der National-Bibliothek für rêmishe Topographie wichtige Handschriften einzusehen und in Süd-Frankreich die wichtigsten Museen und Baudenkmäler der RNömerstädke zu besuchen. Jm Herbst haben beide Sekretare und Herr Mau wiederum die Führung im Kursus der deutschen Gymnasiallehrer übernommen. (Es waren dazu ge- kommen sieben Herren aus Preußen, drei àus Bayern, zwei aus Sachsen, wei aus Württemberg und je einer aus «Hessen, Mecklen- burg-Schwerin, Sachsen-Coburg, Shwarzburg-Sonders hausen, Bremen und Elsaß-Lothringen.

Das Unternehmen eines Katalogs der Antikensammlungen im Natikan ist so weit gediehen, des Herr Amelung sein Manuskript eines ersten Bandes, zu welchem auch die Photogravhien fertiggestellt sind, druckfertig geliefert hat.

Die römische Institutsbibliothek hat fh um 523 Nummern ver- mehrt, wozu die Programm-Schenkungen der deutshen und namentlich auch s{chwedischen Universitäten und der im Austaushe gewonnenen Ss höherer Lehranstalten in Deutschland, außerdem zahlreiche Sgwenkungen beitrugen. Der Munificenz des Herrn von Swenigorodskoi verdankt die Bibliothek dessen E und sonstige Publikationen über byzantinisches Zellen-Email, Einzelgaben sonst den Herren Achelis, Engelmann, Fol, O. Harnack, Hartmann, Grafen Haugwitz, Helbig, Schulten und Anderen. Von wissenschaftlichen Körperschaften und An- stalten gingen reiche Gaben ein von der Königlich preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, der General-Verwaltung der Königlichen Museen und der General - Direktion der Königlichen Bibliothek und der Arhäologischen Gesellschaft dort, ‘von der Zentral-Direktion der Monumenta Germaniae, von der Reihhs-Limes-Kommission, der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu München, der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, dem österreihis{hen Kultus- Ministerium, sowie der Wiener Akademie der Wissenschaften, dem italienishen Kultus-Ministerium, der Vatikanishen Bibliothek und der Società Reale zu Neapel, der Archäologishen Gesellschaft in Athen, der rumänischen Akademie zu Bukarest, der Akademie der Wissen- schaften zu St. Petersburg, der ungari]|chen Akademie zu Budapest, dem Ministerium des öffentlichen Unterrichts in Paris, den Trustees des Britishen Museums und denen des Museums zu Boston U. S.

Von dem Nealkataloge der Bibliothek ift der zweite Band im Manuskripte großentheils vollendet, der Druck hat begonnen.

Die athenishe Zweiganstalt erlitt einen shwer zu erseßenden Verlust durch den Abgang des Zweiten Sekretars, Herrn Wolters, welcher am 1. Oktober einem Rufe als ordentlicher Professor der klassischen Archäologie an die Universität Würzburg folgte. Da die Wahl eines Nachfolgers der diesjährigen ordentlihen Gesammtsizung der Zentral- Direktion E bleiben sollte, trat mit danken8werther Bereit- willigkeit der beim Sekretariat als Hilfsarbeiter beschäftigte Herr von Prott für die Zwischenzeit in gesteigertem Maße für die Geschäfte des Zweiten Sekretars ein, unter denen die Verwaltung der Bibliothek ungewöhnlich hohe Anforderungen stellte, da infolge des im Jahre 1899 vollendeten Neubaus eines großen Bibliotheks- und Sitzungssaales eine Neuordnung der Bibliothek noch im vollen Gange ist. Herrn von Prott dabei zur Seite zu treten, ließen sh die Herren Preuner und Waginger bereit finden, welche au für eine Neuordnung der großen photographischen Sammlungen in Anspruch genommen worden sind. Der Zuzug von Stipendiaten und anderen Gelehrten zum Institut in Athen war fortdauernd cin zahlreicher.

Die Sitzungen fanden, begünstigt dur den jeyt größeren Raum im neuen Sitzungssaale, sehr reihlichen Besuch; zum Winckelmanns- Tage beehrten auch die DLAN griechischen Majestäten die Fest- sitzung mit ihrer Gegenwart. Bei den Vorträgen fand das Skioptikon haufige Verwendung.

Unter lebhafter Betheiligung von Zuhörern hielt der Erste Sekretar, Herr Dörpfeld, seine Vorträge vor den Baudenkmälern in Athen und im Piräus. Für den Ausfall von Vorträgen des aus- geschiedenen Zweiten Sekretars wurde einiger Erfaß geboten durch Theil- nahme an den epigraphishen Vorlesungen des Sekretars des öjster- reihishen Instituts Herrn Wilhelm und an den Vorträgen über Vasen und Terrakotten, welche, für zwei Monate bei der [wgren Schule dafür eintretend, Herr Pottier aus Paris hielt. Dieses Eintreten von rofessoren aus dem Heimathlande, wie es auch bei der amerikanischen euie in Athen üblich ist, hat bei unserem Jnftitut den {hon früher angeregten Gedanken an ein solhes zeitweiliges Eintreten auh von deutschen Professoren für Vorträge ihrer Fächer in Athen und Nom aufs neue zur Grwägung “gebracht.

Im April v. J. haben die drei, bereits üblichen Studien- reisen unter Führung des Grsten Sekretars, und wiederum unter zahlreiher Betheiligung, stattgefunden. Auf der Peloponnes- reise wurden zum ersten Male auch Sparta und Messene besucht, die Inselreise führte auch_ bis Kreta, zur Besichtigung der englishen Entdeckungen zu Knossos. Das Ziel der dritten Reise war Troja. Kreta hatte auch der Zweîte Sekretar, Herr Wolters, noch vor seinem Abgange besucht und einen Bericht über die Fuñde von Knossos im „Anzeiger“ un}eres Jahrbuches geliefert. Der Erste Sekretar nahm auch die Ausgrabungen der amerikanischen Schule in Korinth in Augenschein und fuhr zweimal nah der Insel Leukas, wo er die Ausgrabungen eines holländischen Liebhabers, des Herrn Goekoop, leitete und nah seiner Rückkehr von da durch Herrn Rrüger weiter beaufsichtigen ließ. ;

Als wichtiges neues Unternehmen des Instituts, welches der athe- nis{en Abtheilung zufällt, ist die Uebernahme der Ausgrabungen in Pergamon zu nennen, zu welcher die Verwaltung der Königlichen Museen zu Berlin, zunächst für eine Reihe von Jahren, thre Zustimmung gegeben hatte. Seine Excellenz der Reichskanzler ermöglichte es dur einen einmaligen Zuschuß zu den Institutsmitteln, in den Herbstmonaten des vorigen Jahres hiermit zu beginnen. Mit dem Ersten Sekretar, Herrn Dôörpfeld vereinigte sich dieses Mal noch der General-Sekretar, dem in einer früheren Stellung an den Königlihen Museen die Leitung der pergamenischen Arbeiten anvertraut gewesen war, zu der gemcinsamen dreimonatigen Arbeit. Deren Ergebnisse entsprachen vollauf den Erwartungen, worüber in den „Athenischen Mittheilungen“ berichtet werden wird. Die Probe auf die Zweckmäßigkeit der Neuinangriffnahme der in Pergamon noch niht zu Cnde geführten großen wissenschaftlichen Untersuchung ist damit gemaht. Für den Fortgang ist dem Institut jeßt der Weg geöffnet, indem Reichsregierung und Reichstag inzwischen laufende Mittel im Etat dafür bereitgestellt haben.

Eine kleine Rekognoszierung, welhe vom athenishen Institut unterstüßt wurde, war die des Herrn Weber-Smyrna in den Ruinen von Ervtbrae. Eine kleine Grabung im Gräberfelde an der Agia Triada in Athen wurde von Herrn Delbrück ausgeführt. Sonst ist die Bearbeitung der Ergebnisse früherer Ausgrabungen betrieben worden. Die Pläne der von einer Anzahl von Gönnern in Deutschland mehrere Jahre hindurch ermöglichten Ausgrabungen im Mesten der Akropolis zu Athen wurden fertiggestellt, um demnächst in den „Antiken Denkmälern“ des Justituts zu erscheinen. Herr RNubensobn bereitete die Herausgabe feiner Funde auf Paros vor. Die Verfolgung der Aufdeckung des Brunnenhauses des Theagenes in Megara mußte noch auf die Expropriierung der Grunditüde warlien

Die große Unternehmung der Herau gabe der auf der 2 von Atben bei den griehishen Ausgrabungen gefundenen V herben s{reitet unter den Händen der Herren Graef unk fort. Zur Herausgabe der Funde am böotischen Kabiren-Heiligthu ist ein Anfang mit der Herstellung der Tafeln gemacht worden. Beiden Werken ih in Fortsegung seiner athenishen Vbliegenheiten zu widmen, hat Herr Wolters dankenswerth übernommen.

Der 25. Band der „Athbenischen Mittheilungen“ ist erschienen, in Angriff genommen au die Herstellung eines Registers aller 25 Bände. Die ganze Reihe der Bände ist jeyt wieder im Handel zugänglich, nachdem im vorigen Jahre der vergriffen gewesene 8. Band neu ge- druckt ist. | E l

Daß für die Bibliothek infolge des Neubaues eines Saales eine Neuordnung unternommen werden mußte, 11 bereits erwähnt worden. Der Zuwachs der Bibliothek belief sich im Jahre 1900 auf 352Nummern. Unter den Geschenkgebern sind wir außer den bereits unter den Wohl- thätern der römischen Bibliothek genannten Behörden und Anjtalten besonders zu Danke verpflichtet tem Königlich preußischen Unter- richts-Ministerium, der französischen Schule in Athen, sowic den Herren Jacobsen, Latyschew, Pantasidis, Schröder, Stschukarew und noch anderen Freunden unserer Anstalt.

Die Sammlung der photographischen Negative beim Institut in Athen hat si auch im vorigen Jahre erbeblih vermehrt, in erster

estellt und .umfaßt mebr als 7000 Nummern. Die p otographischen ositive sind alle in Sönnecken’schen Ordnern in der Biblicthek auf- gestellt und stehen dort zur Benutzung aus. Ihrer Nutbarmachung dur Katalogisierung, Revision der Bezeichnungen und Fintragen der Literatur auf den Bildern hat {ih Herr Preuner gewidmet. Die Sammlung der photographischen Diapositive ist auf 900 Nummern gestiegen. Zur Deuupung ei Vorträgen, niht nur im Institut selbst, ist davon vielfach Gebrau gemacht worden. 2 Der Verwaltungsrath der Dampfschiffahrts - Gesellschaft des Oesterreichishen Lloyd hat dem Institut auch im vergangenen Jahre dur Erleichterung der Reisen der Sekretare und Stipendiaten tene Förderung zu theil werden lassen. Wie ihm, gebührt unser Dank auch der Direktion der Deutschen Levante-Linie in Hamburg, welche uns gleichartige Vergünstigungen gewährt hat.

Verkehrs-Anstalten.

Nach Mittheilung der „Hamb. Beiträge“ finden die nächsten Abfahrten der Hamburger Post- und Passagier-Dampfer von Hamburg, wie folgt, statt:

a. Hamburg-Amerika-Linie.

Nah New York 29. August Scnellpostdampfer „Auguste Victoria*, 1. September Postdampfer „Pennsylvania“, 5. September Schnellpostdampfer „Columbia“, 6. September Postdampfer „Belgravia*, 8. September Postdampfer „Pretoria“, 12. Sep- tember Schnellpostdampfer „Fürst Bismarck*, 15. September Postdampfer „Phoenicia*, 19. September Schnellpostdampfer „Deutsch- land“, 22. September Postdampfer „Patricia“, 26. September Schnell- postdampfer „Auguste Victorta®. Nach Boston 29. August Post- dampfer „Bosnia*. Nach Baltimore 29. August Postdampfer „Bosnia*, 6. September Postdampfer „Belgravia“, 14. September Postdampfer „Bengalia". Nach Philadelphia 7. September Post- dampfer „Armenia®, 18. September Postvampfer „Assyria". Nach Montreal 15. September Bee „Frisia“ (via Quebec), 96. September Postdampfer „Westphalia". Nach New Orleans 12. September Postdampfer „Adria“. Nah Galveston 12. Sep- tember Postdampfer „Adria*. —. Nah Hayti, Cuba 30. August Postdampfer „Hungaria*. Nach Jamaika, Zentral-Amerika und Columbien 11. September Postdampfer „Hercynia". Nach Hayti, Venezuela und Curaçao 1. September Postdampfer eValesia“. Nach Mexico 7. September Postdampfer Constantia“. Nach Ost-Asien 6. September Postdampfer „Suevia®", 19. September Postdampfer „Wittenberg“.

b. Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrt s- Gesellschaft und Hamburg-Amerika -Linie.

Nah Nordbrasilien: 14. September Postdampfer „Valdivia“. Nach Mittelbrasilien: 3. September Postdampfer „Sparta“, 11. September Polbautpler „Belgrano“, 17. September Pole „Argentina", 25. September Postdampfer „San Nicolas“. Nach Südbrasilien : 31. August PUsan er „Desterro®", 14. September M elaupier „Sthaka", 30. September Postdampfer „Maçeióö". Nach den La Plata-Staaten: 5. September Postdampfer „Santos“, 17. September Postdampfer „Cap Frio“, 21. September Postdampfer „Babitonga“.

c. Deutshe Dampfschiffahrts-Gesellshaft Kosm os. Nach Chile 31. August Dampfer „Sakkarah“.

d. Rhederei Rob. M. Sloman, Union-Damvfer. Nach New York und Newport News: 4. September Dampfer „Milano“, 18. September Dampfer „Barcelona“.

s. Deutsche Ost-Afrika-Linie (Reihs-Postdampfer).

Ostlinie bis Delagoa-Bay und Durban und nach den östlichen Häfen dazwischen: 25. September Dampfer „König“. Westlinie nach Kapstadt, Port Elisabeth, East London, Durban und Delagoa- Bay: 11. September Dampfer „Admiral“. Ostlinie bis Beira: 11. September Dampfer „Reichstag“.

f. Woermann- Linie.

1. September Postdampfer „Anna Woermann" nah den Cana- rishen Inseln, Conakry, der Goldküste und Togo; 5. September Post- dampfer „Cressida* nah Gibraltar, Marokko und der Westküste bis Sbherbro ; ca. 5. September Postdampfer „Kurt Woermann“ nach den Canarischen Inseln, Conakry, der Goldküste und Togo; 10. September Postdampfer „Alexandra Woermann“ nah Madeira, Lome, Lagos und Famerun: 15. September Postdampfer „Melita Bohlen“ nah den Canarishen Inseln, Senegal, Liberia, Elfenbeinküste, Congo und Angola; 22. September Postdampfer „Somali"“ nah Swakopmund, Walfischbav, Lüderißbucht und Port Nolloth; 25. September Post- dampfer „Anna Woermann* nah Las Palmas, Lagos, Kamerun und Französ. Congo.

g. Deutsch-Australishe Dampfschiffs-Gesellschaft.

Nach Kapstadt, Fremantle, Adelaide, Batavia, Samarang, Soera- bava und Tiilatiap 3. September Dampfer „Bielefeld“. Nach Algoa Bay, Sydney, Brisbane, Townsville, Makasfsar, Soerabaya und Padang 14. September, Dampfer „Varzin“.

h. Deutsche Levante-Linie.

Nach Malta, Piräus, Smyrna und Konstantinopel 31. August Exvrefidampfer „Stambul“, 30. September Expreßdampfer „Pera“ (aud nach Odessa). Nach Malta, Piräus, Smyrna, Konstan- tinopel, Odessa, Novorossisk, Batum, Trapezunt, Samsun 15. Sep- tember Dampfer „Pyrgos*“. Nach Bourgas und Varna 12. Sep- tember Dampfer „Chios*, 27. September Dampfer „Rhodos. Nach Kustendje, Gala, Braila 12. September Dampfer „Chios*“, 97. September Dampfer „Rhodos*“. Nach Alexandrien und Syrien 5H. September Dampfer „Athos*, 25. September Dampfer „Lemnos“. Nach Mariopul und Taganrog 15. September Dampfer „Pylos“.

Hamburg, 27. August. (W. T. B.) Der für die Ham- burg-Amerika-Linie auf der Werft von Blohm u. Voß erbaute, für die ostasiatishe Fahrt bestimmte neue Neihs-Postdampfer ist beute Nachmittag vom Stapel gelaufen. In der von dem General Grafen v. Moltke vollzogenen Taufe erhielt das Schiff den Namen «Moltke.

Bremen, 26. August. (W. T. B.) Norddeutscher Llovd. Damvfer ePrinzeß Irene“, v. Ost-Asien, 25. Aug. in Hiogo, „Prinz Heinrich“, n. Ost-Asien, in Schanghai und „Königin Luise“, 25. Aug v. New Vork, in Bremerhaven angek. eMark° 25. Aug. v. Villa Garcia n. d. La Plata und „Hohenzollern“ v. Gibraltar n. Ne

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ew Bork abgeg. „Pfalz“ 25. Aug. v. d. La Plata in Antwerpen und „Bonn* in Rotterdam angek. „Baltimore“ 25. Aug. Scilly passiert.

97. August. (W. T. B) Dampfer „Dresden“, Ost-Asien, 9%. Aug. in Aden, „Nürnberg“ 26. Aug. in Hamburg angek „Freis burg*, n. Ost-Asien best., 25. Aug. in Singapore, wve“ 26. Aug. in New Bork, „Hamburg“, n. Ost-Asien beît Zucz, sowie „Karls- rube*“, n. Australien best, und „Werra“ (24. Aug.) in Genua angek. „Witiekind®“ 26. Aug. v. Tsingtau n. Taku, „Bayern“ 25. Aug. v. Genua n. Southampton, „Roland“ 24. Aug. v. neriffa n. Brasilien, „Aachen" 25. Aug. v. Bahia über V Antwerpen n. d. Weser und „Bavern“, v. Ost-Afien kommend, v enua n. Hams-e buta, „Karlörubé* 26. Aug. v. Genua n. Australien abgeg „König Albert“, v. Ost-Asien, 26. Aug. in Singapore und „Trier“, n. Brasilien best, in Antwerpen angek. „Barbarossa“, n. New York best., 26. Aug. Hurst Castle pass „Prinz Heinrih" 27. Aug. v. Schanghai n. Yokohauina abgegangen

Linie durch zahlreiche Aufnabmen in Pergamon, auf JIthaka und Leukas.

Eine größere Anzabl ist auch durch die Aufnahmen aller wichtigeren | Portrâtköpfe aus dem 2. und 3 National-Musecum hinzugekommen. Die ganze Sammlung ist jeyt gut auf- |

Jahrhundert n. Chr. im Athenischen | -

„Bamberg“, n. Ost-Asien ahsen*, n. Vst-Asien best,

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28. August. (W. T. B.) Dampfer 26. August în Port S [ , Aua. Vuessant paff

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