1879 / 1 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Jan 1879 18:00:01 GMT) scan diff

E ies 2, Bats. Landw. Regts. Nr. 4, mit \{lihtem Abschied AXTTLI. (Königlich Württembergishes) Armee-CorpÞs.

Ernennungen, Beförderungen uyd Versetzunger Im aktiven Heere. 23. Dezember. v. Salviati. Königl. preuß. Gen. Major à la suite der Armee und Commdr. der 26. Kav. Brig., mit der Führung der 27. Div., Witte, Königl. preuß. Oberst ò la suite des uf. Regts. Nr. 5 und Commdr. des 2. Drag. Regts. Nr. 26, mit der Führung der 26. Kav. Brig. beauftragt.

Nichtamtliches. Deutsches Meich.

Preußen. Berlin, 2. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen gestern Vormittag 93/ Uhr aus Anlaß des Jahreswe{sels die Glückwünsche der König- lichen Prinzen und Prinzessinnen entgegen und begaben Sich darauf zum Gottesdienste nah der Hof- und Domkirche.

Um 113/, Uhr empfingen Se. Majestät den ge- sammten Königlichen Hof, um 12 Uhr die aktiven und die ZUr Disposition stehenden Generale, sowie die Obersten, welche Generalsrang bekleiden, und die Commandeure der Leib-Regi- menter, um 121/32 Uhr die landsässigen Fürsten und deren Gemahlinnen, um 1 Uhr die aktiven Staats-Minister und um 1!/2 Uhr die am Allerhöchsten Hofe beglaubigten Botschafter.

eue empfingen Se. Majestät der Kaiser und König den Oberst-Lieutenant Brix, Vorsteher der Geheimen Kriegskanzlei, behufs Entgegennahme der neuen Rangliste und nahmen dann den Vortrag des Militär-Kabinets durch den General-Adju- tanten, E Tae von E entgegen.

Später empfingen Se. Majestät noch, wie alljährli Neujahr, eine Deputation der Halloren. B G 3

Jhre Majestät die Kaiserin-Königin empfin J t Sr. Majestät dem Kaiser und Könige act Morgen die Glücwünsche Jhrer Kinder und Enkel fowie der Königlichen Familie und nach dem Gottesdienst im Dome die des König- hen Hos h fi t den besuhte Jhre Ee und Königliche heit die Kronprinzessin und Jhre Königliche Hoheit di rinzessin SrS Carl. N did i us

__ Das Familiendiner fand bei den Kaiserlichen jestä im È tg ann H A __ Den Kammerherrndienst bei Jhrer Majestät haben die Königlichen Kammerherren Graf Rittberg und Graf Rebe

ükternommen.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz empfing vorgestern Mittags 1 Uhr den General- Lieutenant und Commandeur der 14. Division, von Obernig. d Nachmittags um 5 Uhr nahmen Jhre Majestäten das Diner bei den Höchsten Herrschaften ein.

__ Um 6 Uhr begaben Sich Jhre Kaiserlichen und König- lihen Hoheiten zur liturgishen Andacht in den Dom und nahmen Abends den Thee bei Jhren Majestäten."

__ Gestern früh um 91/2 Uhr begaben Sich Jhre Kaiser- lihen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin mit Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Wilhelm und den jüngeren Kindern, sowie mit Jhrer Hoheit der Prinzessin Marie von Sachsen-Meiningen und den Erbprinzlich Sackhsen - Meiningenshen Herrschaften zur Gratulation zu Jhren Mäjestäten. Demnächst wohnte Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz mit Zhrer Hoheit der Prinzessin Marie von Sachsen-Meiningen und Sr. König- lichen Hoheit dem Prinzen Wilhelm dem Gottesdienst im Dome bei, begab Sich um 12 Uhr mit den Generalen zur Gratu- lation zu Sr. Majestät dem Kaiser und empfing um 1 Uhr den kommandirenden General des IV. Armee-Corps, General der Ae Ds Blumenthal.

__ Nachmittags statte*e Se. Kaiserliche Hoheit den hier an- wesenden Botschaftern und Senernt IAB T AAte Neu- jahrsbesuche ab und begab Sich um 5 Uhr mit Sr. König- lichen Hoheit dem Prinzen Wilhelm, Jhrer Hoheit der E Marie Lou Sachsen - Meiningen und den Erb-

zlih-Meiningenschen Herrschaften zum Familie::di z D Ali derrshaften zum Familie::diner zu

In der 1. und 2. Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ wird der Handelsvertrag zwischen Deutschland und Oestereih-Ungarn vom 16. Dezember 1878 veröffentlicht.

Die drt j Ff Die-öttentliwe Aufforderung zum U 1n92-

_ «2) Sämmtliche Repräsentanten der Urkantone werden demna für Annahme des benannten Subventionsgeseßes in ihren Kreises mit allem NachdruckX einstehen und in diesem Sinne bis zum Abstim- mungêtaa (19. Januar 1879) nach Kräften wirken.

3) Wir wünschen allseitige. thatkräftige Mitwirkung, und ins- besondere ersuhen wir fämmilihe Zeitungsredaktionen in den Ur- kfantonen, fowie die Redaktoren befreundeter Blätter in den Nachbar-

kantonen, obiges Bestreben dur Belehrung und Aufmunterung des Volkes zu unterstügen.“ )

Niederlande. Haag, 29. Dezember. (Leipz. Zt L Der König hat, wie vom Loo berichtet wird, cin, 3) Majestät fih am vorigen Donnerstag vom Haag begeben, um von dort nah Arolsen abzureisen, vor seiner Abreise einen Abschiedsbesuch seines jüngeren Sohnes, des Prinzen Alexander, erhalten, welher demnächst für längere Zeit seinen Aufenthalt im Auslande, zunächst in Algier, zu nehmen beabfihtigt. Der Prinz und die Prinzessin Heinrich aer am 10. Januar von Luxemburg im Haag

Großbritannien und Jrland. London, 31. De- zember. (W. T. B.) Die amtliche „LondonGazette“ ver- öffentlicht die von der europäischen Donaukommission beschlossenen, morgen in Kraft tretenden Modifikationen der Abgaben von den Einnahmen der Donauschiffahrt sowie den Finanzbericht der Donaukommission, aus welchem her- vorgeht, daß die bctreffenden Finanzoperationen im Jahre 1877 ein Defizit von 416 791 Fres. ergaben.

wie L. Januar. Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Konstantinopel, von gestern, hat der Admiral Hornby dem englishen Botschafter Layard angezeigt, daß die englishe Flotte am nähsten Don- nerstag Abends in der Bai von Fsmid eintreffen werde, weil bei Artaki die Verproviantirung auf Schwierigkeiten ge- stoßen sei. Das Gerücht, Layard habe die Flotte herbei- peruse, wird für unbegründet erflärt. Die in Phi- ippopel tagende Kommission für Ostrumelien hat die Lage Ostrumeliens nah dem Nüezuge der russischen Truppen einer _ Berathung unterzogen. Der englische Delegirte Wolf machte den Vorschlag einer ge- mischten Offupation und einer Organisation für Ru- melien, wie diejenige im Libanon. Die Vertheidigung des Balkans solle der bulgarishen Miliz anvertraut werden. Den „Daily News“ wird aus Peshawur, von gestern, gemeldet: eine Bande aus dem Hochlande habe die von den britischen Truppen verlassene Position, den Khyberpaß beseßt, die Telegraphendrähte zershnitten und die Verbindung mit Alimusjid unterbrochen. Eine von Jumrood gegen diese Bande abgesandte englishe Truppenkolonne habe die Verbin- dung wieder hergestellt. Der Herzog von Edinburgh ist zum Se A O S worden.

2. Januar. Der „Daily Telegraph“ läßt \ich aus és E L M., melden : m at bs Re-

nter jelen in Folge eines Streites mit © gt app desertirt. : E

alkutta, 1. Januar. General Roberts sollte gestern mit einer kleinen Abtheilung Hazarpir verlassen und in der Richtung von Khost vorgehen. Die bisherigen Ver- suche der Afghanen, “in dem Distrikte von Khost eine Er- hebung gegen die Engländer zu Stande zu bringen, sind er- folglos gewesen. Genera&Stewart hat den Weg durch den Engpgß von Gwojur nuïäehx dermaßen in Stand geseßt, daß derselbe von der {weren Artillerie passirt werden fann; der Vormarsh gegen Kandahar wird heute sowohl auf dem Wege durch den Gwojurpaß, wie auf dem dur den Khojakpaß beginnen. Nah zuverlässigen Berichten besteht die Besazung von Kandahar aus 3 s{hwacen Regimentern ohne Artillerie; das Gerücht, daß von Herat aus Verstärkungen nach Kandahar abgeschick worden seien, hat si nicht bestätigt.

Spanien. Madrid, 30. Dezember. (Ag. Hav.) J der heutigen Sizung des Kongresses S E N verlas der Minister-Präsident Canovas del Castillo das Königliche Dekret, durch welches die Kammer prorogirt wird. Die amtliche „Gaceta“ veröffentliht das Wahlgesetz.

__ Italien. Rom, 30. Dezember. (W. T. B.) (Ver- jpätet eingetroffen.) Der am 24. d. M. von dem Papste an den vormaligen Erzbischof Melchers gerichtete Brief hat nah dem „Ofservatore Romano“ folgenden Jnhalt :

Der Papst dankt zunähst dem Erzbischof für die ihm dargebrahten Glückwünshe und weist auf die einträhtigen Gesinnungen hin, welche unter allen katholischen Bischöfen herrshen. Auf Grund dieser Einheit der Lehre, der Gesin- nung und der Aktion dürfe er hoffen, daß die Dinge in er- wünschter Weise sich entwidckeln würden, und daß alsdann nicht

daß er, der die Herzen der Könige in seiner Hand dem cen und mächtigen Deutschen Kaiser und seinen A Mann wohlwollende nnungen einflöße.“

Der Papst fordert am Schlusse seines Briefes die deut- schen Bischöfe auf, die Gläubigen zum gemeinsamen Gebete um Gottes gnädigen Beistand zu ermahnen, und ertheilt den S Bischöfen und den Gläubigen ihrer Diözesen seinen

1. Januar. Das Amtsblatt veröffentlicht die Ver- längerung der Handelsverträge ron der SAUT

mit Frankreich und mit Oesterreihh- zum 31. Januar. st ich-Ungarn bis

Türkei. Konstantinopel, 31. Dezember. (W. T. B

Der Sultan hat den Minister der Auswärtigen Wagon heiten, Karatheodory Pascha, zum ersten Bevollmächtigten und den Präsidenten des Staatsrathes, Ali Pascha, zum weiten Bevollmächtigten für die Verhandlungen über den efinitiven Friedensvertrag zwishen der Pforte und Rußland ernznnt. Die Pforte hat den Mächten mitgetheilt, daß sie beabsichtige, den ersten Sekretär ihrer Botschaft in Paris, NasrLi Bey, zun: Gouverneur des Libanon-Vilayets zu er- nennen. Fn einer heute unter dem Vorsiße des Großveziers stattgehabten Versammlung von Bankiers ist bes{chlossen wor- den, dur die Ottomanbank monatlih 100 900 Pfund Kaimes E m lassen, e nigen werden jollen.

4]. FONNGE, . T. B.) Jn Folge des bedeutenden Sinkens des Werthes der Kaimes jind zahl reiheBäckereien gesch{chlossen worden. Der Ministerrath hat den monatli L ament Betrag der Kaimes auf 150 000 Pfund __— Der Beshluß des Ministerraths, monatlich für 150 000 Pfund Kaimes anzukaufen, wurde gefaßt O olge der Zwischenfälle, welche dur die Weigerung der Bäer, die Ma rab ee E NELOLEECUNY Morden waren. Es sind Y. ergriffen, um eine Wiederh ischen- fälle zu berblitae, Aa HetBeE E

Nufßland und Bolex. St. Petersburg, 31. De- zember. (W. T. B.) Der Reichs rath hat die von dem Finanz-Minister vorgeschlagenen neuen Steue rvörlagen genehmigt. Dieselben betreffen, wie die „Ngence Russe“ meldet, die Stempelsteuer, sowie die Steuern auf Liqueure, auf Eisen- L auf E, und auf nicht aus Asien im- portirte Baumwolle. Jn Astrachan is eine i- demie Cuagebrogen, S y ate

1. Fanuar. Gestern hat in der Preobraschenski’schen Kathedrale zum Andenken an die im na fiau vam E zogene Ueberschreitung des Balkans ein Gottes- dienst stattgefunden. _Se. Majestät der Kaiser Alexan- der, der Großfürst Thronfolger, sowie die übrigen Mitglieder der Kaiserlichen Familie, sämnitliche hier anwesende Generale und die höheren Offiziere der Garde und der anderen bei der Ueberschreitung betheiligt gewesenen Truppen wohnten der Feier bei. Am Abend fand im Winterpalast ein Diner statt, zu welchem die Generale und Stabsoffiziere der Garde Ein- ladungen erhalten hatten. Bei demselben hielt der Kaiser cine Ansprache, in welcher er der Tapferkeit der Gardetruppen ge- dachte und denselben seinen Dank aussprach. Nach enthu- siastischen Hurrahs wurden sodann Toaste auf das Wohl Sr. Bigjestät und der Armee ausgebraht. Jm Jahre 1880 soll in Moskau eine große interßationazale Ausstellung stattfinden. Dieselbe dürfte mit \zroßen Feierlichkeiten ver- bunden sein, da sie mit dem 25jährigen Regierungs- jubiläum Sr. Majestät des Kaisers Alexander zu- sammenfällt. A

Nr. 52 des „Central-Blatts für das Deutsha Reich“, herausgegeben im Reichskanzler-Amt, hat folordtes M halt: Allgemeine Verwaltungssahen: Bekanntmachung, beireffend Rinderpest; Ernennungen von Mitglicdern der Disziplinar- kammern; Eintuhrverbot der pertugiesishen Regierung betreffend Reben 2c.; Ausweisung ron Ausländern aus dem Reichsgebiet. Münz- und Bankwesen: Uebersiht über die Ausprägung von Reisgoldmünzen; Goldankäufe der Reichëbank; Status der deutswen Notenbanken Gade November 1878; Statistik der deutshen Banknoten Ende November 1878. Finanzwesen : Be- kanntmachung, betr:fend die Ausgabe von Schaganweisungen im Betrage von 20005000 #; Nachweisung der Einnahmen der Post- und Telegraphen , sowie der Reichs-Eijenbahnverwaltung für die Zeit vom Beginn des Etatsjahres bis zum Slusse des Monats November 1878. Zoll- und Steuerwesen: Errihtung, Aufhebung Umwandlung und Befugnisse von Zoll- und Steuer stellen. Militär- wesez : Bekanntmachung, betreffend die für die Naturalverpflegung im Jahre 1879 zu gewährende Vergütung. Marine- und Swiff-

horsam gegen fktirchlichz Gesegße, welhe vom Köni als oberstem Fnhaber der Kirchengewalt in R S NIE Den Kirche, für diese Kirche erlassen werden, is, nach einem Er- kenntniß des Ober-Tribunals vom 4. Dezember 1878 eben fo strafbar, wie die öffentlihe Aufforderung zum Unge- | horsam gegen rein staatliche Geseße. e:

Als Aerzte haben sich niedergelassen die

Dr. Ms in Königsberg i. Pr., Dr. Dutnvi gs Mittel Dr. FPagé in Cottbus, Dr. Dverweg in rankfurt a; L. Dr. Fode in Bramsche, Dr. Mayer in Rheinbach. :

S Oesterreich - Ungarn. Wien, 31. Dezember. Wie

die „Polit. Korresp.“ meldet, wurde heute Nachmitta auswärtigen Amte die A Cre a Ia S Ti E Ee er- einbarung unterzeihnet, nah welcher für den Monat Ja- nuar 1879 bis zum Jnkrafttreten des neuen Handelsvertrages am 1. Februar der bisherige österreichish-italienishe Handels- vertrag in Wirksamkeit bleibt, mit der einzigen Ausnahme daß die aus Jtalien eingeführten Artikel niht mehr nah den bisherigen Konventionaltarifen, sondern nah den Vereinba-

rungen des neuen österreihis{-italienis behandelt werden sollen. whisc-italienishen Handelsvertrags

Schweiz. Bern, 31. Dezember. Die von sämmtli Repräsentanten der Urkantone im National- und Stänve- i, betreffend das Alpenbahn-

ionsgeleb, utet, n j E Lörtlig, g ach der „N. Zür. Ztg.“,

1) Die Annahme des Subventionsgesezes, beteeffend di - hardbabhn, ift von hohem politischen Suterefse für tas lia schweizerische Laterland, und insbesondere von hervorragender Wich- tigkeit für die landwirthscaftlihen und industriellen Handels- und

im

nur die Kirche, sondern auch die bürgerlihe Gesellschaf sehr kostbare Früchte davon ernten vetie De Uten Bn denen die Gesellschaft agt sei, gingen besonders hervor aus den Beeinträchtigungen, welche die Kirche erfahren habe. __ ¿n dieser Ueberzeugung haben wir seit Beginn unseres Pon- tifikats gesucht, die guten Beziehungen zwischen den Fürsten und Völkern einerseits und der Kirche andererseits wiederherzustellen. Befonders aber haben wir unsern Geist der edlen deutschen Nation sofort zugewendet, damit nach Beseitigung der religiösen Zwistigkeiten diejelbe wieder die Wohlthaten eines dauer- haften Friedens erlangen könnte. Von unserer Seite haben wir alles Mögliche gethan, um diesen Zweck zu erreichen aber Gott allein weiß, ob das begonnene Werk ein glüdliches Ergebniß haben wird. Jn jedem Falle werden wir mit demselben Eifer in unserer {wierigen Mission bis an das Ende. u:-seres Lebens ausharren. Die joziale, politische und religöse Ordnung ist durch die subversiven Lehren und ausshweifenden frehen Gefinnungen verblendeter Menschen überall so bedroht, daß wir die Pflichten umere E S _zu Een glauben rden, wenn wir es unterließen, der zum Tode s{chwachen GesellsZaft die wirksamen Mittel zu réiden: welche die Rie besißt, um die Geseüschaft zu heilen. So werden wir für die deutsche Nation fortfahren zu wirken in Mitten der Hinder- nisse aller Art, denn unsere Seele wird niemals Ruhe finden, jo lange der fkirchlihe Friede in Deutschland niht wieder her- gestellt ist. Damit unser Streben einen {nellen Erfolg er- lele, wenden wir uns an den deutschen Episkopat, damit er ih bemühe, die Gläubigen den Leyren der Kirhe immer zugängliher zu machen. So werden die Gläubigen, Dank threr tung und Dank ihrer vollen Unterwerfung unter die Gejeße, welhe niht im Widerspruche mit dem Glauben und den Pflihten gegen die fkatholishe Kirche stehen, ih würdig zeigen, die Wohlthaten des Friedens wieder zu er-

Verkehrsinteressen der inneren Schweiz.

langen und lange zu genießen. Wir flehen zu Gott, daß er

fahrt: Aufhebung riner S ion. Sanbels- un , wefen : Approbationen von Th.erärzten. Poft- und Telegcápken- wesen : Beitritt verschiedener britischer Kolonien zum Weltpostverein ; n E Großbritannien und Irland. onsusatwesen: Entlastung; Ermättigungen zur r R : E Ginziehung eines Konsulats. E E Nr. 28 des „Armee - Verorduungéblatts enthält: Allerhöchster Erlaß, betreffend die. Bestimmung Tickain litéci sen Dienstauëzeihnungen, welhe außer dem preußischen Militär- Gbrenzeichen zweiter Klasse neben dem Besitze des Cisernen Kreuzes zweiter Klase zum Bezuge der Ehr.nzulage nah Maßgabe des Gcsezes vom 2. Juni 1878 (Reichs-Geseßblatt Seite 99 bezw. Armez-Verordnung:-Blatt Seite 151) berechtigen. Begleitung bim Frontabgeben von Ehrenwahen. Berichtigung der In- ftruftion über die Prüfung zum Feuerwerk8-Lieutenant vom 11. Januar 1868, Landwehr-Brzitkseintbeilung des XII. (Königlich sächsischen) Armee-Corps. Dislokation des Füsilier-Bataillons 3. Garde- Grenadier-Regiments Königin Elifabeth und Aufgabe von Wriezen als Garnisonort. Disiokation des 1. Bataillons 6. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 55. Ableistung des Fahneueides von Mannschaften elsaß-lothringis&er Landesangehörigkeit. Instruktion für das Güterdepot einer Sammelstation. M A Tofleaun S vergütung für 1879. Neues Schema zur Brotquittung. Extra- ordiáaâre Verpflegungtzushüsse pro 1. Quartal 1879. Vergütungs- er See Bone und Gas e BVerattnnglreis für den aus 21 agazinen an Kadettenanstalten rerabrei d Se Semester 1879 stalten rerabrcihten Roggen E es „Mariae-Verordnungs-Blattes“ hat fol- en Inhalt: Untersubung Militäcpflichtiger im A uelani an arineärzte. Kontrole der Zunahme oder Abnahme des Körper- gewichts eingesciffter Man: schaften. Zusammenstellung über die im Laufe des Jahres 1878 von den Marinetheilen und Schiffen vorge- nommenen Schießübungen. Aufhören d:r Entnahme von Koblen au dem Depot der Hamburg-Amerikanishen Packetfahrt-Aktiengesellschaft auf St. Thomas. Erläuterung zu §. 6 des Strafvollstrectungs- Reglements für die Kaiserlihe Marine. Anrecnung der Dauer der Reise S. M. S. eElisabeth“ in den Jahren 1876 bis 1878 als doppelte penjionsberechtigende Dienstzeit. Patriotishe Gaben zuc Unterstüßung der Hinterbliebenen ter mit S. M. S. „Großer Kurfürst“ r unc[üdten. Verpflegungszuschuß für das IV. Quartal des Etats-

seinen Stellvertreter auf Erden und die Bischöfe crleuchte, und

jahr:8 1878/79. Vergütung für Naturalverpflegung. Zum Gesetz

gesellshaften ODesterreih-Ungarns

5 eingetreten; diese stiegen am 6. Dezember

über die Naturall-iftungen für die bewaffnete Maht im Frieden. Berwendung von Bleimennige zur Herstellung des Grundarftrichs heim Streichen der Ges{hüßröhre, Laffeten 2c. Personalveränderungen.

Benachrichtigungen. h:

Nr. 49 des „Justiz-Ministerial-Blatts“ enthält Allgemeine Verfügung- vom 21. Dezember 1878, betreffend das G” dbubwesen in der Provinz S@leswig-Holstein. Erkenntniß d: _Zniglihen Ober-Tribunals vom 25. Oktober 1878.

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Statistische Nachrichten.

Ueber den Postve-rkehr in den Kaiserlichen Ober - Poft- direktions-Bezirken Karlsruhe und Konstanz. im Jahre 1877 entnehmen wir dem statistishen Jahrbuche für das Grcßherzoathum Baden folgende Mittheilungen: 1) Briefsendungen aus dem Orts- oder Land-Bestellbezirk der eigenen Postanftalt: a. gewöhnliche Briefe 1 093 608, b. Postkarten 167 868, c. Drucksahen 272 160, d. Waarenproben 2610, e. portofreie Briefpost-Gegenstände 24 480, zusammen 1 560726. 2) Sendungen bei anderen Postauftalten des deutschen MReichsgebiets aufgegeben nah obig n Ziffern, und zwar: a3. 14450436, b. 2053098, ec. 2508156, d. 154 674, e. 874224, zusammen 20040588. 3) Sendungen aus fremden Ländern: a. 3911436, b. 660744, e. 1 043 550, d. 139 356, e. 54 666, zusammen 5 809752. Die Summe sämmt- Licher angekommenen Sendungen 8d 1, 2 und 3 beträgt 27411 066 Stck. Zeitungen: bestellte Eremplare 104 252, beförderte Nummern 19 635 295. - Postanweisungen: aufgegebene Stücke 1529 308 im Be- trage von 80917 253 Æ, ausbezahlte Stücke 1 335 895 im Betrage von 76 490817 A Postaufträge im Ganzen 138 404, einzuziehen- der Geldbetrag 15 242 643 Æ Postvorsbuß-Sendungen: Briefe und Packete mit dem Betrag von 2567664 Æ Die Zahl der an- getfommenen Packete und Briefe mit Werthangabe aus den oben mit 1, 2 und 3 bezeichneten Sendungen beläuft si auf etwas über 4200000 Die Zahl der aufgegebenen Werthbriefe 216 558 mit einem Werthe von 180 Millionen; Packete mit Werth 208 422 (206 Mill. Werth), ohne Werth 1 821 168 Stück mit einem Gewicht von 7 029252 kg, also durchscnittlih nahezu 4 ke. Was den Personenverkehr be- trifft, so reisten mit der Post 212 439, und zwar im Bezirk Karls- ruhe 78 497, im Bezirk Konstanz 133 942. An Depeschen haben die Reis-Telegraphensftationen befördert 315 810 interne und 133 985 nit interne. Angekommen sind an Depeschen 464 309; bei den badischen Bahntelegraphen wurden an solhen aufgegeben 106 508 bezahlte und 353 589 Dienstdepeschen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Tübingen, 28. Dezember. (N. M. Z.) Iohann Tobias Beck, Professor der Theologie hierselbst, ift verstorben. Die theologische MWißenschaft verliert in ihm eine ihrer nambaftesten Autoritäten. Derselbe hat im Gegensatz zur fritish-spekulativen Schule Baurs eine bescndere, auf positive Einführung der Studirenden in das Bibel- ftudium und die Bibellehre abzielende Richtung begründet, wie dies in seiner „Einführung in das System der christlihen Lehre“ und feiner „Christlichen Lehrwissenshaft nah den biblishen Urkunden“ ausgedrüdckt ift. Er war geboren am 22. Februar 1804 zu Balingen in Württemberg und? studirte 1822—26 zu Tübingen; 1836 ging er als außerordentlicher Profeffor nah Basel, um 1843 als ordentlicher Professor der Theologie nah Tübingen zurückzukehren.

Gewerbe und Handel.

Die in Gibraltar noh bestehenden Quarantäne-Vor- \chriften haben, nachdem sie vor Kurzem erheblich gemildert worden waren,*) seitdem eine weitere Aenderung dabin ere fahren, daß diejenigen Schiffe, welhe aus maroccanischen Hâfen Mogador ausgenommen mit reinem Gesundheits- paß und ohne Kranke an Bord in Gibraltar eintreffen, nunmehr obne Weiteres zu freier Praftik zugelassen werden. Ein gleiches gilt für Rinder und alle andern Vorräthe, mit Ausnahme von Fleis, sowie für Güter und Waaren, mit Auënahme solcher Artikel, welche den Anfsteckungsstoff aufzunehmen geeignet find.

Für die aus Mogador kommenden Schiffe bleibt die einund- zwanzigtägige Quarantäne bis auf Weiteres no bestehen.

In der außerordentlichen Generalversammlung der hiesigen Centralhbeizungs-Aktien-Gesellshaft vom 39. Dezember wurde auf Antrag des Verwaltungsraths beschlossen, das biéherige Aktiexkapital um den Betrag von 265 000 Æ mit der Maßgabe zu reduziren, daß diese Aktien bis ultimo März n. F. an der Börse zurückgzefkauft werden sollen. 2 Veber die finanziellen Ergebnisse der Aktien- im Jahre 1877 ent- folgende Angaben: Es betrug

nehmen wir der Zeitschrift „Tresor*

bei den Banken das Kapital Ende 1877 280,91 Millionen Gulden, |

die Erträge 21,17 Mill., die Dividenden und Zinsen 17,61 FL., die Verluste 4,39 Fl. Bei den Sparkassen (Ungarn) betrugen diese Summen 19 98 Mill. Fl. ; bez. 4,80 Mill. Fl., bez. 3,52 Fl. ; bei den Versicherungs zesellshaften 12,62 MiU. Fl., bez. 2,31 Mill. Fl., bez. 1,49 F[. und 0.27 Fl.; bei den Baugesellscaften 82,43 Mill. Fl., bez. 0,40 Mill. Fl, bez.0,37 Fl. und 28,00F[. ; bei den Industriegesellschaften 243,45 Mill. Fl., bez. 11,04 Mill. fl, bez. 8,15 Fl. und 11,93 Fl.; bei den Eisenbahnen 2953,78 Mill. Fl., bez. 94,57 Miü. FL[,, bez. 125,12 FI. ; bei den sonstigen Verkehrsanstalien 92,78 Mill. Fl., bez. 6,8 Mill. Fl., bez. 3,51 Fl. und 0,64 Fl. Demnach bezifferten si Ende 1877 das Aktien- (bez. Prioritäten-) Kapital auf ca. 3685

Mill. Fl, der Ertrag desselben 141 Miu. Fl. Die Gesammttivi- denden (und Prioritätenzinjen) incl. Staalégarans!evor]MUNe I Mill. Fl. ; die Verluste (ercl. Eiser.bahndefizite) 45 Mill. F[.

„Scle*“, daß diz Quelle Antonio, welche_ {on im August 1873 ge- bohrt wurde, His heute immer noch dafselbe Quantum liefert. Es sollen in dem ganzen Bezirk noch viele Punkte sein, wo man mit Sicherheit ErDs[ zu finden hofft. Wien, 31. Dez

ließ heute an der Börse offiziell erklären, daß die Revision der Troppauer Agentur abgeschlossen sei und die festitehende Verlustziffer eizen Betrag von 231 821 Fl. ergeben habe. Bezüglich eines weiteren Betrages von 73 798 Fl. habe die Untersuhung bisher noch nicht zu voller Klarheit gelangen können, und müsse die Frage, ob die Kredit- anstalt in diefcm Falle noch ein Schaden treffen könne, als eine offene betrachtet werden.

(W. T. B.)

London, 1. Januar. Die Liquidatoren der

Citv of GlaS8gow-Bank haben erklärt, daß die erste Dividende | Die Leiter |

von 5 Sill. am 15. Februar zur Auszahlung gelange. der Bank sind für den 20. April vor Gericht geladen worden. London, 2. Januar. (W. T. B.) Der Strike der Arbeiter in den Baumwollspinnereien zu Oldham is beendigt; die Ee Haben bedingungsl-8 eine Lohnherabsezung ven 5% acceptirt. New-Yo rk, 31. Dezember. (W. T. B.) Der Sthaßsekretär

Sherman hat weitere 10 Millionen Bonds zur Amortisation

einberufen. Verkehrs: Anftalten. In Folge einer durch anhaltendes Thau- und Regenwetter ent-

standenen Böscbungérutshung entgle iste am 31. v. M., Morgens, |

der zwischen Berlin und Frankfurt a. M. fursirende Nacht chnellzug ¡wischen ten Stationen Elm und Schlüchtern. Von den Pafsagiren des Zuges ist 2ttemand, vom Zugpersonal der Zugführer leiht an der Nase verleßt. Die Wagen und die Maschine sind nicht beschädigt.

Berlin, 2. Zanuar 1879. Ueber die neuen Diensträume des Haupt-Telegraphen-

amis in Berlin entnehmen wir einem im „Archiv für Post und }

Telegraphie“ enthaltenen Auffay des Telegraphensekretärs Billig hierselbjt Folaendes:

Der Grundriß des Gebäudes ist hufeisenförmig angelegt. Die beiden Flügel ftehen der Jägerstraße parallel, die Verbindung der- selben ist auf Der westlichen hergestellt. Die nah Osten zu liegende Oeffnung des Hufeisenz #|sßt e E Hintermauern der nah der Oberwallstraße gelegenen Nach- arbäuser.

Die ganze von den Umfafsungsmauern dieses Hufeisens um- |

\{lossene Fläcze ist zu dem mächtigen Apparatensaal verwendet wor-

den, der ein Mecbhteck von 20 und 43 Meter Seitenbreite bildet. Der

Saal ersheint als eine gegen sieben Meter bohe, mit dopp-ltem Glaëdach versehene Halle, welde nah Süden, Westen und Norden

hin von breiten Galerien umgeben ift ; die leß'eren beiden sind je | 4,20 Meter, Die Gallerie naþ der Jägerstraße zu iït sechs Mcter breit, j 24 |

während die Mittelhalle wiederum ein Rechteck ron 12 und Meter Seitenbreite bildet. An Stelle der inneren Umfassungs-

letztere herum eine Reihe von reichverziecten cisernen Säulen, deren je fünf auf den s{malen und je neun auf den langen Seiten der einer Gntfernung von 1,70 m hinter der inneren Reihe iu den Gale- rien selbs Der Zwischenraum zwischen beiden Säulenreiben bildet

Theilen des Saales verkehrenden Beamten. Der Mittelsaal, welcher auf den Bescauer naturgemäß {hon in Folge seiner räumlien Ver- hältnisse den Bedeutendit:n Eindruck mat, ist auch in hervorragen- der Weise ausgeshmüdckt. Die zwei und einhalb Meter betragende Ueberhöhung D-8 Mitte! saales über die Seitengalerien wird dur Rundbogen vermittelt, welche sich auf die Säufen aufießen.

des eisernen Glasdachgebälfes, zwishen den Rundbögen auf den

Figuren mit auf die Telegraphie bezüglihea Sinnbildern angebracht. In dea innerhalb der

phie hervorragende Verdienste erworben haben. e Die Beleuchtung des Saales wird vermittelt bei Tage durch

Nacht dur& 140 Gasflammen, welche derart vertheilt find, daß in

zwei fünfflzrmmige Gasfronen si befinden, daß aber außerdem noch für je vier Morse-Apparate und für jeden Huahes-Apparat ein Gasfandelaber angebradt ist. Ob in Zukunft an Stelle diefer, allen Ansprüchen genügenden Gaëbeleuhtung das elektrische Licht in dem neuen Saale zur Anwendung gelangen wird, dürfte wobl davon abhängen, ob die Theilbarkeit und Gleichmäßigkeit des elektrischen Lichtes wirklich in dem von den Technikern angestrebten und crhoff- ten Maße sich erreichen lafsen wird. «

Um den vorhandenen günstigen Lichteffekt nicht zu beeinträtigen, sind die Wände und Säulen in einer lichten, dem Auge rwohlthuen- den gelblibgzrauen Grundfarbe gehalten, die in den einzelnen Glie- derungen ver siedeu abgetönt und dur rothe Borduren noch wirk- samer vor Eintöônigkeit bewahrt ist; auch für die Apparattische und sonstigen AuSfstattungsgegenstände ift eine sehr helle Farbe gewäblt worden, melche si vortrefflich an die Zarkbentône der Wände ans Ï ief F etl t E S Freu { en harm

G / f O nischen EinDruck hervorruft.

Fran ffurt a. M, 1. Januar. (Oel-Ber ict von Wirth u. Comp.) Es find mehrfa Versuche zur Erzielung einer Verständi- agung zwishen der Standard Oil- Company und der Producers Union gemacht worden, wele ohne Erfolg blieben. Die Stan- dard-Company hat si die seitherigen nicdrigen Preise zu Nut emaht und große Quantitäten von Rohöl aufgekauft. In

olge dessen und durch die Deckung von ift vorüberzehend ein ziemlich großer Mangel an United Cerificates

aker noch an demselben Tage auf 933 C. und {lossen mit 97# C. Seitdem ift Rohöl wieder auf 921 C. gewichen. Raffizirtes konnte seine wiederbolt eingetretene Festigkeit niht behaupten und kostet noch 87 G. per Gallone. ; E Die Produktion vom Monat November wird derjenigen vom Oktober so ziemli Emen, dagegen wurden im November 265 neue Quellen gegen 229 im Oftober gebohrt; 19 Bohrungen waren erfolglos gegen 24 im Monat Oktober. | __ Nathftehende Zablen mögen ein Bild von der Lage des dies- jährigen Petroleumgescäfts im Verglei zum rorjährig:n geben. Die Gesammtproduktion von Rohöl in den Oeldistrikten von Penn- sylvanien während der ersten neun Monate betrug 1878: 11 126 037 aß, 1877: 8426 867 Faß (Zunahme in der Produktion 2 689 170 aß). In der gleiden Periode wurden neu gebohrt 1878: 2333 ellen, also 366 mehr als in der gleichen Periode des Jahres 1877 (2699) Der tägliche Dur(schnittéertrag der in den ersten 9 Monaten dieses Jahres gebohrten Quellen war 132/10 Faß gegen 142/10 im gleichen Zeitraum von 1877. Der Gesammtcorrath von Rohöl betrug Ende September 1878; 4599 362 Faß, gegen 2503 657 Faß Ende September 1877. Bon den italienischen Oelquellen hôrt man, daß die Società delle

miniere petroleifere in der Terra di Lavcra in neuerer Zeit mit |

befserem Erfolg arbeitet. Durch Verwendung ihres Erdoles zur Gasfabrikation ift der Absay so weiterungen des Betriebes vorgenommen werden konnten. Eine neue Quelle (Francesco) is {hon im Juni ‘eröffnet worden, die bis heute noch einen guten Ertrag liefert; zwei weitere Quellen werden gegen-

wärtig gebohrt. Ueber die Ergiebigkeit der Quellen berichtet der *) Siehe „Reichs-Anzeiger“ vom 28. Dezember 1878.

| lag geführt

Blanco - Einiäufen |

auf 1,134 Doll., fielen |

gestiegen, daß wesentlihe Er- |

Die Erwärmung des Saales, wie des ganzen Gebäudes wird dur erbitte Luft bewirkt, welche in Röhren an den Wänden ent- ist, sowie durch vergitterte Oeffnungen im Fußboden emporsteigt. S 1 lie Ventilationéeinrihtungen, welhe sich son auf das Beste be- währt haten und deren fsegenfreibe Wirksamkeit die Beamten nicht genug zu preisen wissen. Es ift zu hoffen, daß diejer Umstand den vordem oft redt hohen Krankenstand beim Haupt-Telegraphenamt erheblih verringern wird. j «

Zu der \chöônen Gesammtwirkung des neuen Saales trägt au der Umstand nicht wenig bei, daß die Verbindungen zwischen Apparaten und Umschaltern u. f, w. durchweg unsihtbar mittels isolirter, unter dem Fußboden entlanglaufender Drähte hergestellt sind. Diese Drähte sind entweder einzeln oder zu vier und sieben mit einem gegen leichtere mechanishe Beschädigungen _und gegen die üblen Einwirfungen der Zimmerluft s{üßenden Bleiüberzug versehen und liegen unter dem Fußboten des Saales. Um jederzeit mit Leichtigkeit zu diesen Kabeln gelaugen zu können, hat man den Fuß- boden des Saales aus kurzen und {malen Feldern (Stäben) von Eichenholz Hergestellt, welche durch Latten festgehalten werden, die mit Schrauben an die durchgehenden Balken angeshraubt sind. An

oder innerbalb der Füße, jedenfalls aber in einer nit zu bemerfenden Weise in die Höhe geführt; die Tischverbindungen aber bestehen aus blanken Drähten, welche unterhalb der Tischplatten ungemein über- sichtlih unD ohne alle Kreuzungen angebracht sind. : 5 ie in den Saal eingeführten Leitungen erreichen die Zahl 254; zu ibrer Einführung find t4 Kabel von sieven, vier und drei Adern, fowie einzelne einadriae verw:ndet wordea. Von diesen Leitungen ge- böôren 28 den drei großen unterirdischen Linien na Hamburg-Kicl, | Mainz-Straßburg und Cöln am Rhein an; auf ersterer liegen zwei, | auf den beiden leßteren liegt je ein siebenadriges Kabel. Die üÜbri- gen sind, soweit sie über Ecrlin hinausgehen, oberirdisch ge-

Verkehr mit dem Auélard, lasse, 21

| innerhalb Werlins und ! Telegraphen Betriebéstellen mit dem Hauptamte.

| und 36 Hugbes-Apparate. Von ersteren find fünf Gruppen ember. Die ôsterreichische Kreditanstalt |

Seite diht neben dem „Grünen Graben“ |

mauern des Hufeisens, also an d:r Grenze der Mitte balle läuft um | Meittelhalle aufgestellt sind. Eine zweite Säulenreihe befindet sich in |

einen natirl: cen Verbindungsgang für die zwischen den einzelnen |

Als | Fortseßung Der leßteren na oben sind, entsprechend der Konstcuktion |

Langseiten je fieben Karyatiden, auf den Kurzseiten je drei weibliche | Rundbögen befindlichen Nischen werden die | Büsten der Mtänner Aufstellung finden, welche sh um die Telegra- | das über der Mittelhalle befindlihe Glasdah und die in der Süd-, | MWest- und Iteordseite angebrachten sieben, acht und ses Fenster, bei |

dem Obkerlichtsaal zwei große zehnflammige, in den Seitenballen je |

Gegen eine Ueberheizung des Saales i{chüßen vortrefff- j

den Apparattischen sind die Zuleitungédrähte in hohlen Ständern |

führt. Von ihnen gehören 31 zur erften Klafie, d. h. sie dienen dem 34 vermitteln die Korrespondenz mit den" auptplä:en des inländi: chen Handels, 26 sind Leitungen dritter find Omnibusleitungen und die übrigen verbinden die in der näbsten Umgebung belegenen

Zum Betriebe der voraufgeführten Leitungen, sowie der indo- europäischen Leitungen, welhe in einen nah der Jägerstraße zu be- legenen Seitenraum des Hauptsaales eingeführt find, dienen 167 gra zu zw | und eine zu fünf Apparaten in der südlichen, fieben Gruppen zu

acht Apparaten in der westlicen und drei gleide Gruppen in | der nördlichen Seitengallerie aufgestellt. Der Oberlichtsaal enthält | die 36 Hughes-Apparate, sowie 18 Morse-Apparate für diejenigen | Leitungen, welhe Tages über mit Huzhes, bei Nacht aber mit Meorse

betrieben werden. : | Die Verbindung zwishen diesen Apparaten, zu denen no ein | Multipl:rapparat von Mever und ein System zum Doppel- und | Gegensprehen gescalteter Apparate hinzutritt, und den Zuleitunzen von außen vermitteln mehrere Hauptumfchalter. : :

Zunäcbst links vom Haupteingange steht der „große“ Umschalter. | Die dem Saale zugek:hrte Seite deffelben besteht aus vier Um-

{altern mit je 36 Längs- und Querschienen und dient zur Anhrin-

| gung der Zuleitungédrähte von außen und d:r Verbindungen nah | den Arparaten. Auf der anderen Seite befioden sich #246 Um- | halter mit je zwölf Längs- und sechsunddreißig Querschienen, an | diesen liegen die Batterien und Apparate und aht Umschalter | mit je zwölf Längs- und Querscbienen, bestimmt für die Ruhestrom- | Leitungen, -Apprarate und Batterien. » Fu dem Oberlichtsaal inmitten der Hughes-Apparate ist der | „Hugheë-Umschalter“ aufgestellt, unmittelbar vor dem erhöhten Pulte, | welhes für die Okerauffichtsbeamten bestimmt if und denfelben | einen bequemen Ueberblick über die sämmtlichen Apparate gewährt. | Dieser Umschalter besteht aus zwei Umschaltern mit je 36 und zwei | dergleichen mit je 24 Längs- und Querschienen, sowie aus vier Um- | scaltern mit je zwölf Längs- und Oaerschienen, erstere für die Zu- | Leitungen und Batterien der Hughes-Apparate, leßtere für die Bat- | terien der weiter oben erwähnten großen unterirdischen Linien und | die zugehörigen Apparate bestimmt. | Die Leitungen und Apparate, sowie die entsprechenden Batterien | der Stadttelegrapbie sind an das an der nôrdliden Wand aufgestellte | Umschalterpult geführt; dafselbe enthält aht Umscalter mit je zwölf Längs- und Querschienen. | Ehe die außerhalb Berlins oberirdisch geführten Leitungen an | die Hauptumschalter gelangen, passiren fie die Blitzableiter, welce | in zwei Gruppen zu je ahtundvierzig Plattenblißzableitern, jeder für | zwei Leitungen, auf glasüberdacten eleganten Pulten binter dem | großen Umshalter an der westliden Saalwand aufgestellt find.

An Uebertragungésystemen find vier für die Stadttelegraphie und für Morsfe-Uebertragzung vor-

| und weitere vier für Hughes- | handen. | Außerdem l efindet sid in unmittelbarer Nähe des, großen Um- | s{altcrs der Meßtish mit zwei Systemen von Meßinstrumenten, und gegenüber dem Pult für die Oberaufsicht ein hufeiscnförmiger Beamten, welche die ecinlaufenden Telegramme | den einzelnen Leitungen oder sonstigen Dienststellen zu überweisen haber. Die Vertheilung ver Telegramme innerhalb des Saales wird dur Unterbeamte vermittelt, denen das Auffinden der für die betr:fenden Leitungen bestimmten Aprarate dadur sehr leiht ge- | macht ist, daß über jedem Morscapparat die Leitungsnumrner, über jedem Hughetapparat der Name des Amtes, mit welchem ftorrespon- | dirt wird, in großen Zeichen angebrat ift. | Neben dem Tis für die Instradzeure sind zwei Apparate für die, den Verkehr mit der Telegramm-Annahme und -Aus8gabz, sowie | mit tem Rohrpostamt Nr. 1 (Haupt-Telegraphenam?) bewirkende | Hausrohrpost aufge'tellt, welhe dur eine Gaësfraftmascine betrieben | werden. Dadurch werden einerseits Zeit und Beamtenkräfte erspart, | andererseits ist der Apraratensaal so gut wie in das städtische Rohr- | postnetz selbst mit eingeschaltet, was für die prompte Beförderung | der arfommenden und für die Abtelegraphirung bestimmten Tele- | gramme von nit zu untershäßender Wichtigkeit ist. | Die zehn Uhren, welche sid in dem Saale, zweckmäßig vertheilt, vorfinden, werden clefktrisch betrieben, um auf diese Weise eine ab- solute Uebereinstimmung ihrer Angaben zu erzielen, und liegen | in Einem Stromkreis. Die Erdleitungen sind an sieben, getrennt von einander einge- | grabene bleierne Erdplatten von 2 qm Oberfläche geführt: von diesen ! gehören zu den Apparaten und zu den Batterien je drei, die siebente tebt nur mit den beiden Meßsvystemen in Verbindung. | Di: Elektrizitätequelle für die große Zahl von Leitungen besteht | qus nahezu 5000 Elementen, w:Iche in einem mit Luft und Licht ge- | nügend versehenen Kellerraum aus 76 Fachwerfen aufgestellt find. Die übrigen Räume des Kelers sind zur Unterbringung der oben Gasfkraftmaschine, der Heizungsvorrihtungen u. 1]. w., Aufstellung der Garderobeshränke für die Beamten ver- | wendet; einige dieser Räume sind auc als Erfcishung8zimmer für | die Beamten eingerichtet, wo sie während gewisser Stunden ihre | Zwischenmahlzeiten einnehmen können. . | Dicht neben dem Apparatensaal bcfindet sich ein Garderobe- zimmer für die Gebülfinnea, wozu in geshickter Weise der durch den Abbruch der früheren Treppe gewonnene Raum benußt worden | ist. Hieran s{ließen sich in dem nach der Oberwalistraße zu ge- | Tegenen Flügel des Gebäudes Französishe Straße 33 b.—e. die Zim- mer für die Apparate der Stadtrohrpoit und für die Telegramm- Annahme, welce legtere in einem großen, p-aftisch und geschmadckvoll zuglei eingerichteten Raume untergebrat ist. i

Die vielen und schônen Zimmec der erften Etage des neuen Gebäudes werden zur Unterbringung von Bureaus des General- und des Haupttelegraphenamts, die zweite Etage wird als Dienst- wobnunz des Vorstehers letzteren Amtes und für die-Hauptapparaten- werfitatt Verwendung finden.

| Tisch für diejenige:

| erwähnten sowie zur

| London, 31. Dezember. (W. T. B.) In den Grafschaften | von Mittel-Schottland sind in Folge des Thauwetters große | Uebershwemmungen eingetreten.

| Der Srlvesterabend brate im Königlichen Schauspiel - | havse richt, wie in früheren Jahren, dramatische Neuigkeiten. | Goethe und Shakespeare waren die Spender der Gaben, mit welchen | die Königliche Bühne das s{heidende Jahr abs{loß. Den Anfang | matte Goethe's Festspiel , Palaeovhron’und Neoterpe.° Das- | selbe ift befazntlih zum ersten Viale in Weimar zur Nacfeier des Geburtätages der verwittweten Herzogin Amalie von Weimar im Fahre 1800 aufgeführt worden. In sinnigea anmuthigen Versen, im Maße des antiken jambishen Trimeter \ymbolisirt der Dichter an der Schwelle des neuen Jahrhunderts die Versöhnung der alten (Palacophron) mit der neuen (Euterve) Zeir. Aus der Gelegen- beitsdidtung ist in den Händen Goethe's ein Gedicht von bleiben- dereni Werthe entstanden, das wohl geeignet ist, den Uebergang au. von cinem alten Jahre zu einem neuen in poetisher Form zu vermitteln. Den S(bluß des Gedichtes hat Goethe selbst bei späteren Auffüh- rungen in Weimar mit Rücksicht auf die verschiedentliche Veranlafsung der Aufführu::g mehrmals geändert. Bei der biesigen Aufführung am Sylvestera®end waren ftatt des ursprünglichen _Sluñes einige auf den Tag bezügliche abschließzende Verse hinzugefügt. Das reizende Gedicht wurde von Hrn. Berndal (Palaeophron) und Frl. Meyer (Neoterpe) ganz im Style der edlen Einfachheit und S{öôn- heit der Dichtung vorgetragen und fand bei den zahlreih versammel- ten Anwesenden die freundiichste Aufnahme. Dem Goethe"schen Feft- spiele folgte Shakespeare’'s: „Komödie der Jrrunge n“. _Der lustize, humorvolle Shwank paßt vortrefflich zu dec heiteren Stim- mung eines Sylvefterabends und versetzte, mit der nôthigen Frische und Lebendigkeit gespielt, das Auditorium angenehm unterhaltend in die zeitgemäße frohe Laune. : L .

Krolls Theaier fiadet morgen, Freitag, die letzte Aufführung von „Wünsche und Träume“ ftatt und werden am Soun- abend, neu einstudirt, die Vorstellungen der Facobsonschen Zauber- posse: „Der verkaufte Schlaf“ beginnen. . :

Das German ia-Theater war in den Feiertagen bis auf den leßten Play gefüllt. Das Volks\tück „Sein Meisterstückt“ h=t außerordentlich gefallen.

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