1879 / 16 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Jan 1879 18:00:01 GMT) scan diff

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städtishen Realschbule und der Friedri-Werdersben Gewerbs{ule nahmen im Ganzen 712 Personen Unterricht, die meist dem Hand- werkerstande angebörten.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

In der Naht vom Freitag zum Sonnabend ist der bekannte Genremaler Professor Cduard Meyerheim hierselbst im 71. Lebens8- jahre gestorben. Der aus Danzig gebürtige Künßler gehörte seit 1838 bereits der Königlichen Akademie der bildenden Künste an.

Im Werlage von Duncker und Humblot in Leipzig hat Arthur von Studniß vor Kurzem eine Schrift über „Nord- amerikanische Arbeiterverhältnisse“ ersheinen lassen. Die Basis diescs Werkes bildet, wie der Verfasser in dem Vorworte mit- theilt, eine Reise, welche derselbe im Jahre 1876 auf Veranlassung des „Centralvereins für das Wohl der arbeitenden Klassen“ in de Vereinigten Staaten von Nordamerika unternahm. Das Buch ent- bält neben einer Einleitung und umfangreichen Beilagen 21 Kapitel, welche sih mit den Arbeiterverhältnissen der Vereinigten Staaten von verschiedenen Gesichtspunkten aus beschäftigen. Während die Einleitung die Reise und die Methode der Untersuchung \{ildert, entwirft das erste Kapitel ein Bild von der geographischen Verthei- lung der nordamerikanisden Wirthschaft, indem vier große Regionen unterschieden werden, in welchen die wirthshaftlihe Entwickelung der Gegenwart und noch mehr diejenige der Zukunft gleichsam von der Natur selbst ausgeprägt ist. Das zweite Kapitel beschreibt die Wohnungsverhältnisse der Vereinigten Staaten, wobei auch die geo- graphische Lage, die carafkteristishen Stadtpläne und das Verkehrs- wesen amerikanischer Städte berücsihtigt wird. Hieran \{ließt sih eine Betrachtung der Nahrungs-, Bekleidungs-, Beleuchtungs- und H-rizungsve:hältnifsse der arbeitenden Klassen u Den Vereinigten Staaten. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Arbeitêzeit, wobei zwischen der Länge der täglichen Arbeitszeit, der Eintheilung derselben und der Zahl der Arbeikstage im Jahr unterschieden wird. Lierauf folgt eine Beleuchtung der Lohnverhältnifse, sowohl in Hinsicht auf die Löhnungsmethoden, als auf die Höhe der Löhne; die leßtere wird durch Lohnstatistiken aus den wichtigsten Erwerbszweigen illustrirt. Das darauf folgende Kapitel ift dem Budget des nordamerikanishen Arbeiters gewidmet, dessen Feststellung auf den Angaben mehrerer hundert Ar- beiter Über ihre wöchentliwen Einnahmen und Ausgaben für Miethe, Kleidung, Nahrung, Bildung, Vergnügungen u. \. w. beruht Hierauf folgt ein Kapitel über die nordamerika- nische Samen rve, in dem eine Uebersicht der Arbeitslöhne, der Arbeitsstunden und der Länge der Arbeitssaison in sämmt- lichen wichtigeren Frauenerwerb2arten gegeben wird. Der Darstellung der Frauenarbeit reiht sich diejenige der Kinderarbeit und des Lehr- lingêwesens an. Das zehnte Kapitel ist den Wohlfahrtseiurihtungen der Arbeiter, das 11. den gesundheitlichen Verhältnissen derselben ge- widmet. Das zwölfte Kapitel \{hildert die Arbeiterhülfsgesellschaften der Vereinigten Staaten, wobei besondere Rücksiht auf die Unter- \stäßungsvereine genommen if, die mit den mächtigen Logen der Ver- einigten Staaten verbunden sind. Hierauf folgt ein Kapitel über das Ge- nossenshaftswesen ; in demselben dürfte namentlich der Abschnitt Interesse erregen, welcer den nordamerikanishen Spar- und Leihgenofsenschaften gewidmet ist. Diese Genoffenschaften spielen vorzüglich imOsten der Ver- einigten Staaten (besonders in Pennsylvanien) eine wichtige, wohlthätige Rolle. Die kommunifstishen Gesellshaften der Vereinigten Staaten bilden den Inhalt des nächsten Kapitels. Das 15. ist den Gewerk- vereinen und Arbeitgeber-Koalitionen gewidmet. Hierauf folgt eine aus ührlihe Darstellung dez Wesens und der Geschichte der Molly- VMiaguires, jenes geheimen Verbreherordens, welcher in den Kohlen- regionen Pennsylvaniens so großes Unkheil anrihtete. An dieses Kapitel {ließt \sich ein anderes über die Strikes und Lock-outs in den Vereinigten Staaten. Dasselbe enthält eine Geschichte des großen (¿ifenbahnaufruhrs des Fahres 1877 und seiner Ursahen. Das aht- zehnte Kapttel beleuchtet die Leistungsfähigkeit des nordamerikanischen Arbeiters mit Rücksicht auf diejenige des deutschen und englischen. Hieran {ließt \ich eine Darstellung des öffentlihen Landsystems der Vereinigten Staaten. Das 20. Kapitel ist der nordamerifanischen Arbeiterbewegung gewidmet. Hierbei unterscheidet der Verfasser zwischen der Arbeiterracen-Bewegung und derjenigen Bewegung, welche, der europäischen analog, ihre Ziele in Verbefterung der Lage der arbeiten- den Klafsen suhen. In dem 21. Kapitel dem leßten des Werkes unterzog sich der Verfasser der {wierigen Aufgabe „_ die nord- amerikanishe Arkbeitergeseßgebung darzustellen. In diesem Kapitel wurden die im Bundesftaat und in den einzelnen Staaten erlassenen Geseße gesammelt, welche sich auf die Arbeiter im engeren Sinne beziehen. Der Verfaffer theilt mit, daß er zu diesem Zwecke circa 100 voluminôse Bände der Gesetsammlung der Vereinigten Staaten durzustudiren gehabt hätte. Die Beilagen endlih enthalten die Statuten von Hülfsgesellshaften , der Loge der sonderbaren Brüder, Briefe von Arbeitern über sanitäre Verhältnisse und das Trucksystem, cine Fabrifordnung, eine Statistik der im Frühjahr 1878 in New- York gezahlten Löhne , einen Brief über die Arbeiterverhältnisse im

Süden 2c. Gewerbe und Sandel.

Im Königreih Preußen sind folgende Sen, welche Wermuthpulver zur Denaturirung von Salz nah Maß- gabe des Beschlusses des Bundesraths rom 25. März v. J. her- stellen, errihtet worden: 1) von Noeller zu Ilversgehofen bei Erfurt, 2) von Dr. Schmalz zu S{önebeck bei Magdeburg, 3) von J. G. Mohr zu Bockenheim bei Frankfurt a. M. Zur Ertheilung von Tranéportscheinen über das Wermuthpulver sind ermädtigt: Zu 1) das Hauptsteueramt zu Erfurt, zu 2) das Steueramt zu Schöône- beck, zu 3) das Hauptsteueramt zu Frankfurt a. M.

Die „Leipziger Ztg.“ bringt folgenden, vom 18. d. M datirten Meßbericht über Baumwollen- und Leinenwaaren: Die Lage tes Baumwollenmarktes hat sich noch weiter verschlechtert. Preise sind wieder auf den Stand zurückgegangen, den sie vor der Haufe im August und September a. p. einnahmen. 34 Zoll 19/17 Robfkattune, gewöhnliche kourante Waare, werden zu 184 5 gehan- delt. Webgarne 36 Warpcops 90 S, 42 Pincops 86—88 4 pr. Zollpfd. Die son ftüher erwähnten Beschränkungen in der Ge- werbeproduktion haben, was Spezialartikel anbetrifft, einen größeren Umfang erreicht. In der Leinengewebe-Branhe ist der Markt flau und macht fich zum Theil eine hocgradige Verstimmung bemerkbar. In s{lesishen und sächsishen Leinen üterwiezt das Angebot bedeutend die Nawfrage, reinleinen und halbleinen Crease waren mäßig begehrt, englifh light und medium Linens von Wäschefabri- kanten \{wach gekauft. S@hlesische leinene Taschentücher ganz ver- nawläfsigt, englishe ohne Animo, und felbst die sonst stark begehrten weißleinenen Monopol-Taschentücher waren vas gefragt. In Tisch- tüchern, Servietten und Handtüchern waren \{lesishe und nieder- uner Drellfabrikate mäßig im Handel, dagegen in Damasten gar kein Begehr. Rohe Leinen-und Hessians lagen überaus matt. Die Tranéaitioren der Leipziger Neujahrémeffe in der Leinen- und Baum- wollbranche hielten fich in den mäßigsten Schranken und herrschte allgemeine Unlusft.

Das kürzli ausgegebene dritte Heft des „Statistischen Jahr- buches des Kaiserlich Königlich österreihishen Ackerbau- Ministeriums für 1877“ enthält den ¿weiten Theil der Bergwerksstatistik Desterreichs, nämlih: die räumliche Mis des Bergbaues, die wichtigsten Einrihtungen bei dem Bergwerksbetriebe, den Ar- beiterstand, die Verunglückungen, die Bruderladen und Bergwerks- abgaben. In ganz Oesterreich bestanden mit Jahres\{luß 1877 im Ganzen 42 771 Freishürfe, um 3084 weniger als im Jahre 1876. Die Zahl der Privat-Freishürfe is im Larse des Jahres von 1711 auf 1500 gesunken. Die mit Jahres\{luß 1877 zum Bergbau ver- liehene Fläche betrug 165 548 ha und zeigt sih eine Vermehrung der Bergwerkémaßen um 1203 ha. Zu diesem Ergebnisse hat nur der Deivatbéraban beigetragen, bei welchem die Een lea- Fläche um 1629 ha zugenommen hat, während bei dem fiskalische Besitze eine Abnahme von 425 ha eingetreten ift. Die Länge der Fördereisen- bahnen betrug 1647252 m in der Grube und 650545 m über Tag und zeigt did im Garzen eine Zunahme gegen 1876 um 57 828 m. Die Länge

dex Holzbahn betrug 475 032 m und war um 37 787 m geringer als 1

19 mebr als 1876. und Hüttenunterachmungen (mit Aus\{luß der Salinen) 83 122 Männer, 6399 Weiber und 2313 Kinder, im Allem also 91 834 Arbeiter, d. i. um 467 Individuen oder 0,5?/9 weniger in Verwendung als im Jahre 1876. Die Abnahme is aur in der Anzahl der Mänrver, und zwar um 844 (d. i. 1%) eingetreten, während die Anzahl der Weiber um 98, jene der Kinder um 279 zugenommen hat. Bei den K. K. Salinen waren 8820 Arbeiter, und zwar 1720 Männer bei den Bergbauen, 3992 Männer, 1660 Weiber und 1448 Kinder bei den Sudwerken und Seesalinen beschäftigt. Der Arbeiterstand bei den Salinen hat sich um 12 Individuen vermehrt. In ganz Oester- reih haben sich im Jahre 1877 304 Verunglückungen - ereignet, von denen 144 tödtlihe und 160 {were waren. Dur s{lagende Wetter sind 5 Arbeiter verunglückt, 27 weniger als 1876. Am Jahres\{lufse bestanden 374 Bruderladen, davon 20 bei den Salinen; erstere hatten einen Gesammtvermögensstand von 7 092 322 F[., was einen Zuwachs von 185 425 Fl. ergiebt. Das Vermögen der Salinen- Bruderladen belief si auf 336 804 Fl., um 13 296 Fl. mehr als 1876. In ganz Oesterrei betrugen die erhobenen Bergwerkéabgaben 936 511 Fl. und zwar: an Einkommensteuer 680513 Fl., an Maßen- gebühren 132 702 FL., an Freisburfgebühren 123 296 Fl. Hiernach wurden an Einkommensteuer um 132 232 Fl oder 16,26%/5 weniger, an Maßengebühren um 6341 Fl. oder 5,01% mehr, an Freishurf- gebühren um 103960 Fl. oder 7,77°%/g weniger, also im Ganzen um 136 280 FI. oder 12,70 ‘/g weniger als im Jahre 1876 erhoben.

Brüssel, 18. Januar. (W. T. B.) Die Nationalbank hat den Diskout um # °% ermäßigt.

London, 18. Januar. (W. T. B.) Verschiedene Eisen- werke und Eisenschiffsbauwerften in Liverpool und Um- gegend haben eine Lohnermäßigung von 74 ‘/g angekündigt. Man befürchtet einen Strike A

Einem Telegramm der „Preßassociation“ aus Middles- borough von heute zufolge hat die Firma Rosedale A Hill Einen & Comp. ihre Zahlungen eingestellt, Die Passiva werden auf 280 000 Pfd. Sterl. und die Aktiva auf 350 000 Pfd. Ster. geschäßt. f

Glasgow, 18. Januar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Robeisen in den Stores belaufen sich auf 204 200 Tons gegen 169 800 Tons im vcrigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 91 gegen 87 im vorigen Jahre.

Stockholm, 18. Januar. (W. T. B.) Das hiesige Ab- theilung8comvtoir der „Gothemborger Commercial Compan» limited“ hat heute seine Zahlungen eingestellt.

Washington, 18. Jaauar. (W. T. B.) Der Schaßsekretär Sberman hat weitere 20 Millionen Bonds einberufen ; die Zins- zatlung hört am 19, April auf.

Verkehrs-Anftalten.

Triest, 20. Januar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Vorwärts“ ist mit der ostindishen Ueberlandpost heut? Morgen Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen.

New-York, 10. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer „Holland“ von der National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) ift hier eingetroffen.

Berlin, 20. Januar 1879.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.

Bei der heute fortgesezlen Ziehung der 4. Klasse 159. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:

1 Gewinn à 30 000 A auf Nr. 6043.

1 Gewinn à 15 000 4 auf Nr. 55 824.

6 Gewinne à 6000 / auf Nr. 5844. 31 856. 40 977. 50 381. 71 300. 77 336.

40 Gewinne à 3000 S auf Nr. 1979. 6004. 6621. 8512. 9743. 11 552. 12 039. 16 133. 17 510. 20 665. 21 390. 25 440. 26 408. 28 956. 29366. 31 609. 0169, 34104. 34930. 39 276. 41415. 43156. . 48 794. 52 284. 53420. 54 501. 59689. 63 005. 71 579. 71653. 76154. 77 634. 82138. 83 259, 90 338. 93 407.

50 Gewinne à 1500 4 auf Nr. 916. 1550. 3393. 12 231. 12 364. 13 528. 13622. 14775. 18891. 24604. 29140. 30 581. 32058. 33104. 33481. 34827. 35445. 35976. 39 566. 39 652. 42 421. 43 207. 46 401. 47471. 50541. 51 511. 55 056. 55 121. 60226. 61186. 61752. 64399. 64 980. 65 417. 66 717. 67833. 68279. 69770. 71037. 73 058. 73 689. 80753. 86365. 87177. 89585. 91 160. 92 709, 92814. 93193. 93 401.

84 Gewinne à 600 F auf Nr. 846. 1548. 1609. 1788. 1879. 2224. 2914. 5337. 6465. 8101. 8483. 9501. 10 365. 10 670. 11932. 14611. 15022. 15322. 15855. 16938. 17197. 18125. 18986. 21175. 21405. 22303. 23972. 27 428. 28 031. 29 261. 31087. 32975. 33094. 33394. 34170. 36 112. 36 241. 37106. 37216. 38081.- 39 712. 39 898. 41 700. 43199. 43758. 45907. 46 084. 46 929. 47 479. 47 894. 48849. 50437. 50454. 50824. 51053. 51 853. 52425. 54983. 55120. 55751. 55803. 56 247. 58 219. 58417. 58884. 60427. 62473. 66 959. 67 236. 67328. 70268. 73970. 76539. 76 740. 79669. 81936. 84 501. 85418. 88426. 89216. 90 743. 91986. 92554. 93 585.

Die englische Post vom 18. d. Mts. früh, planmäßig in Verviers um 8 Uhr 21 Min. Abends, ist ausgeblieben. Grund: Anschluß in Ostende wegen widrigen Windes verfehlt. Die ag eute der Post erfolgt am 19. 7 Uhr Vorm. von Söln ab.

Das 27. vom 18. d. M. datirte Verzeichniß, der durch Vermitte-

des National-Denkmals auf dem Niederwald ließt mit Mé. 39 507. 38.

, Die Anthropologishe Gesellschast vollzog in ihrer Sibßung am Sonnabend die Neuwahl des Ausschusses, in den Hr. Dr. Na@tigal an Stelle des Berlin demnächst verlassenden Freiherrn von Richthofen neu eintrat, während die übrigen Mitglieder wieder- gewählt wurden. Den ersten Vortrag des Abends hielt Hr. Schul §- Selack über die mexikanische Ruinenstadt Palenque Die alimexifanischen Stämme zerfallen in zwei Gruppen , an der Spitze der einen stand das Volk der Azteken, an der ter andecn die Maya-Quic e und Chiapa. Beide Gruppen führen ihren Ursprung auf das fagenhafte Volk der Tolteka zurück, deren Her- kunft bisher eine offene Frage war. Man is nun und zwar vornehmlich durch das Studium der Ueberreste von Palengue zu der

also die eingeborenen Mexikaner überhaupt asiatisden Ursprungs seien. Einen Beweis für seine Vermuthung findet Redner in den vielfahen ursprünglichen religiösen Anschauung der Altmexikaner mit der des Bud- dhismus. Hier wie dort sind Luft und Wasser die höchsten Gottheiten, hier wie dort finden wir neben ihnen vier Hauptgötter,

| und hier wie dort spielt bei der bildlihen Darstellung dieser

An Dampfmascinen bestanden: zur Pedernnsg 467, zur |

Wasserhebung 437, zur Förderung und Wafsserhebung 117, im Ganzen |!

In ganz Oefterreib ftanden bei den Bergbau- | Hr. Missionar Hubrich die in China vecbreitete Lehre der Geomantie,

Berlin, von Cöln, 19. Januar, 12 Uhr 35 Min. Vorm.

lung der Kriegervereine gesammelten Beiträge zur Errichtung ?

interessanten Vermuthung gekommen, 2h die Toltekas und mit ihnen -

Vebereinstimmungen der !

die den 4 Weltrihtungen, den 4 Farben u. dgl. entsprechen, |

Gottheiten der Baum eine bedeutsame Rolle. Interessant war endlich die Mittheilung des Redners. daß sih auch in Peru die gleihen Anschauungen finden. ierauf erläuterte

jenes Gemisches von Naturwissenshaft und entarteter Religion, durch welches die Chinesen veranlaßt wurden, si so lange der europäischen Kui:tur zu verschließen. Nach der Anschauung der Chinesen {webt man bei jeder Veränderung, die man mit dem Boden vornimmt, in Gefahr, mit den Geseßen des Fun11-ts{hue in Kollision zu gerathen. Man baut daher in China kein Haus, ercihtet kein Grab, pflanzt keine Stange auf, ohne erst den Rath eines Geomanten ein- zuholen, eines Mannes, der gegen gute Bezahlung in geheimniß- voller W:is- das gute oder schlechte Fung-tshue erforsht. Fung- tse selbst bedeutet eigentlib Luft und Waffer, und cin gutes Fung-tshue if da, wo in der Erde der Drache und der Tiger, die beiden göttlichen Thiere der Chinesen, \ich unter gewissen Bedin- gungen berühren. Ein gutes Fung-tshue bringt Glück und Segen, ein \{lechtes Unheil und Varderben. Da die Europäer sich natürlich um das Fung-T|chuc nibt kümmern und bauen und graben, wo und wie cs ihnen beliebt, sind sie den Chinesen verhaßt, die die lästigen Eindringlinge dadur zu verderben fuchen, daß fie ihnen Erund und Boden mit \{lechtem Fung-tsbue an- weisen. Auf die Geseße des Fung-tschue ist es auch zurückzuführen, daß es- in China feine Eisenbahnen giebt, da gerade Linien ver- derblich sind.

Zu den dankbarsten Bewohnern der Seebecken unseres Äqua- riums gehört die Flunder (Platessa flesus), ein der Familie der Flah- fische oder Seitenshwimmer (Pleuronectae) zugeböriger Fish. Hinreichend bekannt ist die Körperform desselben; der zusammeng-drüdckte Leib, der merkwürdig verdrehte resp. verrenkte Kopf, dessen Augen auf einer Seite stehen, kennzeihnen das Thier und seine nächsten Art- genossen, Butten, Schollco und Zungen hinreibend. Es soll hier nur auf eine Erscheinung bei diesen Geschöpfzn hingewiesen werden, die in ähnliher Weise au bei vershiedenen Säugethieren, Vögeln und Amphibien 2c. beobahtet is, und für die Erhaltung des ein- zelnen Individuums wie der ganzen Gattung von größter Wichtigkeit ist es ist die absonderlihe Begabung: die Farbe der Körperbe- deckung in Eirklang mit dem Aufenthaltsort zu bringen. Der in der Aerfurche liegende Hase rettet nicht selten sein Leben vor dem Jäger oder Raubvogel durch absolutes Stillverhalten, bei dem er von seiner Umgebung kaum zu unterscheiden ist; das Schneehuhn ist \hwer aufzufinden; Fröshe, Shlangen und Eidechser verrathen ih oft nur curch Bewegung; diese und vi:le andere Thiere tragen zu ihrem Vortheile die Färbung des Grund und Bodens, auf welchem sie leben. In erhöhtem Maße besißt aber die Flunder jene Eigen- {aft der Veränderung und Anpassung, fo daf sie mit vollem Rechte der des Chamäleons verglihen werden kann. Bringt man den Fisch in ein Bassin mit Sandboden, so ilt es seine erste Sorge, sich in denselben einzu- graben; dies geschieht mit einer Geschicklichkeit, daß nah wenigen Sekunden nur die starren, beweglihen Augen und Kiemen sichtbar find. Eignet si die Bodenbeschaffenheit niht zu der Sandeinhüllung, so legt sih die Flunder auf den Grund und nimmt, ebenso wie im ersten Falle, in kurzer Zeit die Färbung desselb-n an, mit der sié erklärliberweise weniger leiht zu erkennen ist. Die Nüancen wechseln an Bedürfniß und O. rtlichkeit von hellgelb bis dunkelbraun. Auf diese Weise vor den Nachstellungen der zahlreihen Meerraubthiere wirksam geschüßt, erscheint die Familie der Flacfishe in den nor- dischen Meeren in einer Menge, die den Fang derfelben äußerst lohnend macht.

Im Königlichen Opernhause ging am Sonnabend eHans arg romantishe Oper von Heinrih Marschner, neu ein- tudirt in Szene. Bei vorzügliher Beseßung Hr. Beh: Titel- rolle, Frl. Brandt: Geister-Königin, Frl. Lehmann: Anna, Frl. Lammert: Gertrude, Hr. Ernst: Conrad fand das hier seit Mitte der sechz- ziger Jahre nicht aufgeführte Werk vielen Beifall. Ob dasselbe aber, Zu feiner mannicfachen Schönheiten, besonders seiner feinen musikalischen Charakteristik, die es mit den besten Werken Webers theilt, der des Komponisten Vorbild gewesen, wieder zu einer Repertoire-Oper werden wird, liegt in den Händen des Publikums. Jedenfalls läßt sich nit verhehlen, daß das Zwitter- ding der Spiel-Oper fih heute überlebt hat. Um der ausgezeichneten Leistungen des Hrn. Beß und des Frl. Lebmann willen indeß, die ihr ganzes Können auf die ihnen zugetheilten Rollen verwandt haben, ist ein Opern-Abend wie der vorgestrige keineswegs zu den verlornen zu renen. s :

Die französishe Schauspieler-Gesellshaft im Saal-Theater des Königlichen Schauspielhauses brachte am Sonnabend zum ersten Male in diesem Winter: „wn Caprice“ von Alfred de Musset und „La poudre aux yeux“ von Eugène La- biche und Edouard Martin z:r Aufführung. Das crstgenannte einaktige Stück von Musset reiht fich dem von den Franzosen mit vielem Geshick und Glück gepflegten Genre der Proverbes ein. Das- selbe wurde zuerst im Jahre 1847 in dem Théâtre français zu Paris mit großem Beifall aufgeführt und begründete eigentlich Mussets Pcepularität, nachdem seine früheren lyriswen Dichtungen, auch seine bedeutendste Arbeit „Les nuits“, kaum über die engeren Kreise der Literaturkenner hinausgedrungen waren. Später hat Musset noch mehrere Stücke ähnlicher Art auf die Bühne ge- bracht, ohne damit den gleihen Erfolg zu erzielen, wie mit dem „Un Caprie“ Au bei diesem tritt das eigentlich dramatische Momenk in den Hintergrund; die angenehme reizvolle Wirkung, welhe es übt, beruht allein auf dem geistreihen, zierliden Dialog, der allerdings ein kleines Meisterstück ift, und durch den_ leichtfließenden, graziöfen Vortrag durch die Damen Subra und Claire Bel und Hrn. Esquíer zu voller Geltung kam, so daß sich die anmuthige Gabe einer sehr bei- fälligen Aufnahme zu erfreuen hatte. Von gröberem Schrot und Korn ift das zweite Stü „la poudre aux yeux“, das von den Verfafsern zwar als comédie bezeihnet wird, deutscher Klassifikation gemäß aber nach Form und Inhalt der Kategorie der Posse zugezählt wer- den müßte. Zwei {lichte Bürgerfamilien, die eines Arztes mit ge- ringer Praxis und die eines Zuckerbäckers, suchen sich einander über ihr Vermögen und ihre gesellshaftliche Stellung zu täuschen, oder wie der Titel fagt: „Sand in die Augen zu treuen.“ Die Leiter der Intrigue find die beiden Frauen. Es gelingt einer jeden, das andere Paar in den Irrthum zu versetzen, sie seien reich und die beiden Ehepaare streben nun mit gleihem Eifer eine Ve:bindung ihrer beiden Kinder zu Stande zu bringen. Als es zu der Verhandlung über die Mitgift kommt, stellt es sich denn sch{ließlich heraus, daß sie sih gegenseitig getäusht. Dieser Stoff hat den bühnengewandten Verfassern Gelegenheit zu einer Reihe von sehr ges{hickt angelegten komischen Szenen gegeben, welche die Heiter‘eit und die Lachlust dauerrd rege erhalten. Für Stüde dieser Art besißt die gegenwärtige Gesellschaft vornehmlich geeignete Kräfte. Es find nur die 4 Rollen der beiden Ehepaare Ratinois und Malingear, welche das Stück tragen. Mit der Darstellung derselben ernteten die Damen Claire Bel und Chéron, sowie die Herren Léon Noël und Schaub lebhafte Anerkennung und wurden durch wiederholten Hervorruf ausgezeichnet.

Aus Weimar schreibt man: Am 16. Jaruar fand hier die erste Aufführung von Franz Nissels „Agnes von Meran“ ftatt. Das Publikum hat die Auszeichnung, welche Franz Nifsel von den TEerponeriern zu Theil wurde, an seiner „Agnes von Meran“ bestätigt. Das Stück fand eine glänzende Aufnahme.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Drei Beilagen (einschliezlich Börsen-Beilage). (543)

Berlin:

zum Deutschen Reichs-

M16.

Erste Beilage

E Ins erate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutshen Reichs-Anzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. N. Wilhelm-Straße Nr. 32,

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Oeffentlicher Anzeiger. 7

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 20. Januar 1879.

9. Industrielle {Etablissements, Fabriken und GrosshandeL 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.| 7. Literarische Anzeigen.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 5 U. s. Ww. von öffentlichen Papieren.

8. Theater-Anzeigen. | In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. | beilage.

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „JFuvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Shlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen-Bureaus. X

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Gegen den Schirmmacher Otto Racehr aus Meseriß, am 26. August 1858 daselbst geboren, welcher sich bis Ausgangs Dezember v. J. in Nowaweß aufgehalten hat, is die gerichtliche Haft wegen vorsäßlicher körperliher Mißhandlung und S Ce tguno aus 88. 223a. und 95 des Strafgeseßbuhs beschlossen worden. Es wird ersuht, auf den 2c. Raehr zu atten, ihn ihm Be- tretungsfalie festzunehmen und mit allen bei ihm sih vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Tranéports an unsere Gefängniß-Inspektion abzu- liefern. Die Kleidung desselben bestand aus grauem Jaquet, grau-grüner Hose, langen Lastiefeln und grauer Müßte, an deren linken Seite si eine Feder befindet. Er trägt öfter einen länglihen Holzkaiten zu cinem Schirm. Es wird die ungesäumte Er- stattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen, und den verehrlihen Behörden des Auslandes eine gleibe Rechtswillfährigkeit versichert. Potsdam, den 14. Januar 1879. Königliches Kreisgericht. Abtheilung T.

Oeffentliche Vorladung. Auf die Anklage des Polizeianwalts hier vom 7. Dezember 1878 ift gegen den Reservisten Tagelöhner August Friedrih Ferdi- nand Zemk- aus Nestau wegen unerlaubten Aus- wanderns auf Grund des S8. 360 Nr. 3 des Reihs-Strafgeseßbuchs3 die Untersubung eröffnet und ein Termin zur mündlichen Verhandlung auf den 3. April 1879, Mittags 12 Uhr, im hie- sigen Gerichtslokale, vor dem Kreisgerihts - Rath Wellmann angeseßt, zu welchem der 2c. Zemke mit der Aufforderung vorgeladen wird, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidi- ung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu beiten oder solche so zeitig vor dem Termine an- zuzeigen, daß sienozu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens des Angeklagten wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Greifenverg i./Pom., den 11. Dezeember 1878. Königliches Kreisgericht. Kommissarius für Uebertretungen.

Ediftallavbung. Von der Königlichen Polizei- Anwaltscaft hierselbst ift gegen den Landwehrmann Bäeker Karl Johann Theodor Knaack aus Kar- rendorf, geboren den 10. August 1841 iz Karrendorf, wegen Ausroanderns ohne Erlaubniß auf Grund des

, 3603 des Reichs-Strafgeseßbuches Anklage ec- F oben und ift zur Verhandlung dieser Anklage ein Termin auf den 5. April 1879, Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Schwurgerichtslokale vor dem Polizeirihter anberaumt. Der Angeklagte wird hier- durch aufgefordert zur festgeseßten Stunde zu er- scheinen . und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder folche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. . Falls der Angeklagte in. dem Termine nicht ersheinen foute,. wird mit der Untersuchung und Ent- scheidung in contumaciam gegen ihn verfahren werden. Greifswald, den 9. Januar 1879, Königliches Kreisgericht. Der Polizeirichter.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[8776] Bekanutmachung.

Das zu Cummerow im Regenwalder Kreise belegene, dem Grafen Hans Gottfried Georg von Bülow gehörige, im Grundbuche von Cummerow Band I., Blatt 37 verzeichnete Grundstü, be- stehend aus Holz, Acker und Wiese von 1 Hektar 14,99 Ar mit 3,66 Thlr. Reinertrag, ist im Wege der Zwangsvollstrekung zur nothwendigen Sub- hastation gestellt. E :

Da auf diesem Grundstücke ein Vorbehalt der Rechte der von der Ostenscen Lehnsagnaten einge- tragen ist, so werden folgende in dem Lehns- und Successionsregister des Geschlehtes von der Osten eingetra ‘ene, ihrem Aufenthalte nach unbekannte Personen:

1) Gerhard Victor Burchard v. d. Osten, geb. den 21. Juli 1834, Sohn des Gutsbesitzers Friedrich Viktor Carl Heinri,

2) der Oberst Wilhelm Georg Ludwig v. d. Osten zu London,

3) der frühere Hauptmann und Compagnie- Chef im 2. Infanterie- (Königs-) Regiment s Friedrich August v. d. Osten zu

ettin,

4) der Carl Heinrich Richard v. d. Often, geb. den 16. April 1850,

5) der Carl Friedrich Dynies v. d. Often, geb. den 16. April 1852,

ad 4 und 5 Söhne des verstorbenen Premi.r - Lieutenants im 14. Infanterie- Regiment Ferdinand Hermann Anton v. d. Osten zu Bromberg,

6) der Hans Otto Maximilian v. d. Osten, geb. den 13. Juli 1841,

7) der Dinjes Heinrich Otto Paul v. d. Osten, geb. den 24. März 1844,

ad 6 und 7 Söhne des verstorbenen Justiz-Rathes Carl Otto v. d. Often,

8s) der Friß Curt v. d. Osten, geb. den 13. September 1862,

9) der Otto Henning v. d. Often, geb. den 15. Oktober 1863,

10) der Friedrich Burchard v. d. Osten, geb. der 22. Mai 1865, ad 8—10 Söhne des Gerhard Victor Burchard v. d. Osten sub Nr. 1, 11) der Otto Julias Friß v. d. Osten, geb. den 24. März 1849, 12) der Ernst Franz v. d. Often, geb. den 11. Juli 1852, 13) der Georg Heinrich Wedig v. d. Osten, geb. den 26. Juni 1856, ad 11——13 Söhne des Gutsbesißers George Julius v. d. Osten auf Lucknißz bei Baer- walde in Pomm, 14) der Friedrih Wilhelm Carl Erich v. d. Often, geb. den 21. Dezember 1852, E

Sohn des Obersten Eduard v. d. Often

zu Berlin, vorgeladen, im Termine,

den 8, März 1879, Mittags 12 Uhr,

in unserm Terminszimmer Nr. 1, über die Aus- übung ihrer Lehnsrecbte sich zu erklären, widrigen- falls sie mit allen ihren Lehnsrehten auf gedachte Besißzung zu ewigem Stillshweigen werden verwiesen werden.

Alle unbekannten Realprätendenten werden zu diesem Termine unter der Verwarnung mitvorgeladen, daß sie bei ihrem Ausbleiben Alles wider si gelten lassen müssen, was von den bekannten Realpräten- denten mit den Betheiligten verhandelt wird.

Greifenberg in Pomm., den 10. Oktober 1878.

Königliches Kreisgericht Der Subhastations-Richter.

(168) Nothwendiger Verkauf.

Das dem Grafen Casimir Czapski in Skupy, jeßt zu dessen Konkursmasse gehörige, zu Groß- Saskownica belegene adlige Gut und das dem- selben zugeschriebene Grundstück Dt. Briesen Nr. 21 Art. Nr. 21 mit einem Gesammtmaße der der Grundsteuer unterliegenden Flächen von 545, 47, 91 Hefkt., deren Reinertrag zur Grundsteuer auf 1496,76 Thlr. und deren Nußungswerth zur Ge- bäudesteuer auf 402 4. veranlagt ift, sollen am

24. Februar 1879, Nadumittags 4 Uhr, an _ordenilicher Gerichtsftelle in nothwendiger Suhb- hastation versteigert und das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags an demselben Tage, Nachmittags 54} Uhr, ebendaselbst verkündet werden.

Der Auszug aus der Steuerrolle, der Hypotheken- schein, etwaige andere das Gut betreffende Nach- weisungen und Kaufbedingungen können in unserem Bureau III. eingesehen werden,

Alle, welche Eigenthums- oder anderweite, zur Wirksamkeit ge Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf- gefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion Ipätestens im Versteigerungstermine bei uns anzu- melden.

Wongrowiß, den 21. Dezember 1878. Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung. Der Subhastations-Richter.

Bekker.

(576) Oeffentliche Vorladung.

In der Expropriationssahe der Berliner Verbindungsbahn i in Folge Anträge der Direk- tion vom 23. resp. 27. Dezember 1878 das Ent- shädigungsverfahren rücksihtlich folgender Parzellen, und zwar: h

2, einer Parzelle von 2,89 Ar des im Grundbuche

des hiesigen Königlichen Stadtgerichts Band 13

Nr. 973 verzeichneten, dem Kommerzien-Rath

Carl Gottfried Heinrih Ließmann resp. der

St. Nicolai-, Marien- und Klosfterkirhe zu

Berlin gehörigen Grundftücks,

. einer Parzelle von 0,31 Ar des im Grundbuche des hiesigen Königlichen Stadtgerichts von den Umgebungen Band 113 Nr. 5443 verzeichneten Grundftücks der St. Nicolai- und St. Ma- rienkirhe zu Berlin

eingeleitet, und bin ich zum Kommissar des König- lien Polizei-Präsidiums ernannt worden.

In Folge dessen habe ich zur Verhandlung der Sache, sowie eventualiter zur Aufnahme der Taxe und zur Erklärung darüber Termin auf

den 5. gean 1879, Nahm. 27 Uhr,

im Café Belsevuc zu Nummelsbur anberaumt, zu welchem diejenigen Betheiligten, welche nit bereits persönlihe Vorladung erhalten haben, in Gemäßheit des 8. 25 des Gefe es über die Enteignung von Grundeigenthum vom 11. Juni 1874 behufs Wahrnehmung ihrer Rechte hierdurch unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß ohne paben des etwa Ausbleibenden die Entschädigung estgestellt, und wegen Auszahlung oder Hinterlegung der leßteren verfügt werden wird.

Berlin W., den 16. Januar 1879.

Körnerstraße 7. „_, Der Fommifsarius des Königlichen Polizei-Präsidiums. Regierungs-Nath Stephan.

O Bekauntmachung.

Die Firma August & S Schoeller zu Elberfeld hat gegen den Kaufmaun Friedrich Herrmaun Hering, zuleßt zu Dresden wohnhaft, auf Zahlung einer Hypothekenforderung von 2700 M

nebst Zinsen, haftend auf den Grundstüten Nr. 12 und Nr. 35 Nieder-Tannhausen in Abtheilung Ill. unter Nr. 6 e, geklagt. Zur Beantwortung der Klage haben wir einen Termin auf den 9, September 1879, Vormit- tags 10 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerihts-Rath *yrkosch in dem Initruktionszimmer Nr. 4 des iesigen Gerihtsgebäudes anberaumt, wozu wir den seinem Aufenthalte nach unbekannten Verklagten, Kaufmann Friedrich Herrmann Hering, unter der Warnung vorladen, daß bei seinem Ausbleiben der thatsähliche Klagevortrag gegen ihn in contamaciam für zugestanden angenommen und demgemäß, was

Rechtens, erkan:.t werden wird. Waldenburg, den 6. Januar 1879. Königliches Kreisgericht.

Erfte Abtheilung.

[540] Von dem unterzeichneten Gerichtsamte ist: I, behufs Ermittelung des Lebens oder Todes, bez. zur Herbeiführung der Todeserklärung der unter A. verzeihneten Abwesenden, IT, zum Zwecke der Ermittelung der unbekannten Erben der unter B. genannten Oertelschen Cheleute, und Il. zu Löschung der unter C. aufgeführten alten Hypotheken, bez. auf darum gescheheres Ansuchen der Betheiligten, die Eröffnung des Ediktalverfahrens beschlossen worden,

Es werten daher die Abwesenden unter A., dafern sie jedoch bereits verstorben sein follten, deren Erben, ferner alle Diejenigen, welche als Erben, oder aus einem fonstigen Rechtsgrunde an die unter B. ge- dachte Verlassenschaft, oder an die hypothekarischen Forderungen sub C. Ansprüche zu haben vermeinen, hiermit geladen, in dem auf

den 28. März 1879 anberaumten Anmeldungstermine vor 5 Uhr Nat- mittags an der unterzeichneten Gerichtsftelle per- sönlich oder dur gehörig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, über ihre Personen sich auszuweisen, thre Ansprüche anzumelden, zu begründen und zu bescheinigen, mit den Antragstellern, eintretenden Falles mit dem bestellten Kontradiktor und bez. unter sich rechtlich zu verfahren und

_den 13. Mai 1879 des Akten\chlufsses,

den 15, Juli 1879 . aber der Bekanntmachung eines Erkenntaisses ge- wärtig zu sein.

Diejenigen Betheiligten, welhe in dem An- meldungstermine nicht erscheinen, oder ihre An- sprüche, bez. unter Beibringung der erforderlichen Legitimation, nicht oder nicht ausreichend begründen und bescheinigen, werden für ausges{lossen und ihrer Ansprüche sowie der Rechtswohlthat der Wieder- einsezung in den vorigen Stand für verlustig ge- achtet, insbesondere aber die unter A. genannten Verschollenen im Falle ihres Ausbleibens für todt erklärt werden, deren Vermögen aber sowie die Ver- lassenshaft unter B. wird den sich anmeldenden und si legitimirenden Erben oder sonstigen Berechtizten ausgeantwortet, oder für erbloses Gut erklärt, und endlich die unter C. verzeichneten Hypotheken werden auf Antrag der belasteten Grundstücksbesitzer in den betreffenden Hypothecenbüchern gelöscht werden.

Auswärtige Interessenten haben bei 15 A Strafe zur Aunahme gerichtliher Zufertigungen Bevoll- mächtigte am hiesigen Orte zu bestellen.

Pausa, am 8. Januar 1879. Das Königlich Sächsishe Gerichtsamt. Wegner.

A.

Abwesende, deren Tod oder Leben zu er- mitteln ist: 4 1) der Zimmergeselle Christian Gottlieb Zim- mermann, geb. 1815 zu Thierbach, ist am 16. März 1851 na Amerika ausgewandert und hat seitdem über sein Leben und seinen Aufenthaltsort keinerlei Nachricht gegeben. Sein Vermögen besteht in einer Pio renorberung von 1155 # S und einem parkafssenbuche über 159 M 47 S. : 2) Friederike Karoline, verw. Häußler , geb. Stumpf, geb. am 21. November 1820 zu Pausa, ist im Jahre 1852 nach Amerika ausgewandert, soll fih anderweit mit einem gewissen Fendl ver- eheliht und zuleßt in Newark gewohnt habe«. Ihr Vermögen besteht in einem Sparkassenbuche über 18 M 21 S. 3) Johann Gottlieb Wolf, geb. am 14. Juni 1800 zu Linda, ist im Jahre 1841 nach Amerika aus8g?:wandert und hat seitdem über sein Leben und ees Aufenthaltsort keine Nachricht gegeben; sein

ermögen besteht in cinem Sparkassenbuche über 14 17 S. S

Der zu Mühltroff am 10. August 1834 verstor- ene Bürger und Bäckermeister Christoph Heinrich Oertel und defsen daselbst am 29. Februar 1848 verstorbene Ehefrau Marie Dorothee, geb. Kopp, pen ein Sparkassenbuh über 80 36 „4H hinter- assen.

Die Erben der Oertelshen Eheleute. haben nicht ermittelt werden können.

C. Alte Hypotheken. 1) Auf den Grundstücken Friedrich Wilhelm Seyffarths in Paufa Fol. 616, 644, 651 und 666 des Grund- und Hypothekenbuchs für Pausa, sowie auf Karl Gottlob Langes Feld- und Wiesengrund-

thekenbus haften als Theile einer alten, 320 Mfl.

= 287 Lhle. 23 Gr. 4 Pf. im 14-Thalerfuße

fammt 4 9% Zinsen betragenden und für Fohann

Michael Thoß zu Linda u. Conf. eingetragenen

Kaufschuld folgende alte Hypotheken :

a. 16 Mfl. 12 Gr. Pf. an den Bürgermeister

/ Fe, U

J fl, 3 Gr. Pf. an Johann Caspar

Schultheißens Erben, : c. 14 Mfl. Gr. Pf. an Pöhnerten in a, 7 M

. T Msfl. Gr. Pf. an Pastor Göyels Erben, rückständiger Decem, E ;

. 10 Mfl. 8 Gr. Pf. an Christian Gott- lieb Drehmann allhier baar,

. 15 Mfl. 11 Gr. 3 Pf. an Johann Gottlieb Drehmann, wenn derselbe das 25. Jahr zurüdgelegt hat, jedoch ohne Zinsen, und

. 15 Mfl. 11 Gr. 3 Pf. an Johann Erd- mann Drehmann ebenfalls, wenn derselbe jeia 25. Jahr zurückgelegt haben wird, ohne Zinsen, endlich

. 11 Mfl. 6 Pf. baar an Johann Heinrich Drehmann, B.rger und Schuhmachermeister allhier,

It. Kaufs vom 2. September 1800.

2) 262 Thlr. 12 Gr. C. M. = 269 Thlr. 23 Gr. 7 Pf. im 14-Thalerfuße, unbezahltes Kauf- geld und Darlehn Anna’n Marie'n, verw. Senge- wald, geb. Rüdiger, in Langenbuc, haften auf dem Bauergute Karl August Fischers in Langenbuch Fol. 39 des dafigen Grund- und Hypothekenbuchs, auf den Grundstücken Johann Heinrichß Gottlieb Schmeißers daselbst, Fol. 41 und 42 desselben Grunds- und Hypothekenbubs und auf den Grundftüeen Johann Heinrih Schmeißers ebendaselbst, Fol. 58 des Grund- ur.d Hypothekenbuchs für den nämlichen Ort, lt. Kaufs rom 9. März 1835.

3) 19 Ml. 9 Gr. = 17 Thlr. 14 Gr. 2 Pf. im 14-Thalerfuße überwiesene Kaufgelder für den Generalaccisinspeftor Adolf Friedrich Marbach zu Moderwitz haften auf dem Hausgrundstücke Karl Gbermaiers in Mühltroff, Fol. 177 des dasigen Grund- und Hypothekenbuchßs und auf dem Feld- und Wiefengrundstücke Johann Christian Heinrich Hellfrits's daselbit, Fol. 337 desselben Grund- und Hypothekenbuchs, lt. Kaufs vom 26. März 1805. 4) a. 9 Thlr. =—, —, C. M. = 9 Thlr. 7 Gr.

5 Pf. im 14-Thalerfuße, unbezahlte Kauf- gelder für den vormaligen Justitiar Karl Gottlob Bauer zu Mühltroff,

b, 1 Thlr. 18 Gr. —. C. M. = 1 Thlr. 24 Gr.

im 14-Thalerfuße, unbezahltes Kaufgeld für den vormaligen Pastor Lippold in Thierbach,

. 1 Thlr. 8 Gr. —. C, M. =1 Tblr. 11 Gr. 1 Pf. im 14-Thalerfuze, unbezahltes Kaufs- geld für den ehemaligen Besißer der Befser- mühle zu N. Johann David Riedel,

. 2 Thir. 20 Or G M = 2 Thle, 27 Gr. 4 Pf. im 14 Thalerfuße, unbezahltes Kaufgeld für den früheren Bauer, nachherigen Auézugl:r Johann Paul Kemnißt in Thierbac,

. 2 Thlr. 20 Gr. —. C. M. = 2 Thlr. 27 Gr. 4 Pf. im 14-Thalerfuße, unbezahltes

“Kauf-eld für den Freiherrn von Hünefeld auf Christgrün,

. 3 Thlr. 22 Gr. 6 Pf. C. M. = 4 Thlr. 1 Gr. 4 Pf. im 14-Thaler[uße, Erbegeld Anna’n Marie’n Giegling in Thierbah und

. 7 Thlr. 21 Gr. —. C. M. = 8 Thlr. 2 Gr. 8 Pf. im 14-Thalerfuße, Erbegeld Johann Paul Gieglings von Thierbach,

haften auf dem Hausgrundstücke Johann Paul

Dôölz's in Thierbah, Fo!. 82 des dasigen Grund-

und Hypothekenbuchs, lt. Kaufs vom 20. März 1815.

5) a. Naturalauszug der Johanne Christiane Schie- belin und

b. 20 Mfl. —. —. C. M. = 17 Thlr. 29 Gr.

6 Pf. im 14-Thalerfuße, Erbtheil®der Johanne

Christiane Schiebelin,

haften auf dem Haus- und Gartengrundstüccke Johann

Friedri Eduard Hofmanns in Demeusel, Fol, 6

des Grund und Hypothekenbuchs für leßteren Ort,

vormals Leubnizer Gerichtêantheils, lt. Kaufs vom

19. April 1820.

O) G10 M —, =8 hle. 29, Gr. 8 P im 14-Thalerfuße, Erbportion Karl Heinrich Seifarths von Langenbach und

b. 8 Ml, —, =6 Thlr, 28 Gr. 1 Pf. im

14-Thalerfuße, Reft - von dem Nothdurfts-

gelde des Schneidermeisters Johann Friedrich

Seifert zu Langenbach,

E auf den Grund¡tücken Johann Heinrih Sei-

erts in Langenbach, Fol, 70 u. 71 des Grund- und

Hypothekenbuchs für denselben Ort, lt. Kaufs vom

26. Juni 1794.

7) 100 Mfl. —. = 87 Thlr. 27 Gr. 9. Pf. im

14-Thalerfuße sammt Zinsen zu 4 v. H. u. Kosten

dcr Wiedereiuhebung, Darlehn Johann Georg

Hadlichs in Linda, haften auf dem Wiesengrund-

stücke Karl Wilhelm Seyffarths in Pausa und auf

dem Grundstücke Marie'n Seyffarth daselbst,

Fol, 510 bez. 990 des dasigen Grund- und Hypo-

thekenbuchs, lt, Consenses vom 9. August 1788,

6) 40 Mil —, = 30 Thie 29 Gr. 2 Pf. im 14-Thalerfuße, unpbezahltes Kaufgeld für Johann Georg S in Oberpirk, haften auf dem oben unter Nr. angezogenen Fol. 510 des Grund- und ypothekenbuhs ¡ür Paufa, lt. Kaufs vom 14. ptember 1805,

9) a. 100 Thlr. —. —. C. M. = 102 Thlr. 23

Gr. 3 Pf. im 14-Thalerfuße sammt Zinsen

zu 5 v. H. und Kosten der Wiedereinhebung,

stücke Fol, 663 des nämlihen Grund- und Hypo-

Darlehn Karl Heinrich August von Schön-

porte en r, Pt