1879 / 135 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Jun 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Frhr. von der Gol, vom Inf. Negt. Nr. 53, v, Kunowski, vom Inf. Regt. Nr. 117, Frhr. v. Esebeck, persönlicher Adjutant des Herzogs von Sachsen-Altenburg Hoheit, Graf zu Ranyau, vom 1. Garde-Regt. zu Fuß, Sabinaski, vom Inf. Regt. Nr. 41, v. Rettberc,, vom Inf. Regt. Nr. 118, Meyer, vom Inf. Regt. Nr. 62, v. Wobeser, vom Inf. Regt. Nr. 78, Kneufsel s, vom Neben-Etat des Großen Generalstabes 2c., Schreiber, mit Führung der Geschäfte der trignometris&en Abtheilung der Landesaufnahme beauftragt 2c. Mertens, Commandeur des Jäger-Bats. Nr. 1, Richter, vom Inf. Regt. Nr. 88, v. Friedeburg, vom General- Ftabe, Zingler, vom Generalstabe, v. Forcenbeck, vom Füsilier-Regiment Nr. 35, Rogge, vom Infanterie-Regiment

tr. 75, v.-Sydow, Commandeur des Kadettenhauses zu Bensberg,

b. Von der Kavallerie: die Majors Frhr. v. Troschke, Com- mandeur des Drag. Regts. Nr. 11, Frhr. v. Seherr-Thoß, Commandeur des Drag. Regts. Nr. 18, v. Kleist, Commandeur des Drag. Regts. Nr. 19, Frhr. v. Richthofen, Commandeur des Ulan. Regts. Nr. 10, v. Scholten, Commandeur des Ulan. Regts. Nr. 15, Graf v. Bredow, Commandeur des Ulan. Regts. Nr. 1, v. Schack, Commandeur des Drag. Regts. Nr. 17, v. Lieber- mann, Commandeur des Ulan. Regts. Nr. 11, v. Brünnedck, Commdr. des. Drag. Regts. Nr. 20, v. Heister, Commdr. des Drag. Regts. Nr. 21, Vogt, Commandeur des Drag. Regts. Nr. 14, v. Colomb, vom Drag. Regt. Nr. 10, v. Diezels ky, vom Ulan. Regt. Nr. 10, Schmidt v. Osten, vom Kürass. Regt. Nr. 1, v. Schmeling, vom 3. Garde-Ulan. Regt., von der Lühe, vom Huf. Regt. Nr. 13, v. Klüber, vom Drag. Regt. Nr. 21, Frhr. v. Stein, Führer des Drag. Regts. Nr. 13, v. Brauchitfch, beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte eines Abtheil. Chefs im Kriezs-Ministerium.

c. Von der Feld-Artillerie: Die Majors Edler von der Planitß, Commandeur des Feld-Art. Regts. Nr. 8, Weinberger, vom Feld-Art. Regt. Nr. 2, v. Corvisart-Montmarin, vom Feld-Art. Regt. Nr. 3, Bar. v. Eynatten, vom Feld-Art. Regt. Nr. 30, Frhr. v. Stetten, vom Feld-Art, Regt. Nr. 10, v. Schulß, vom Feld-Art. Regt. Nr. 7, Schoenfelder, vom Feld-Art. Reat. Nr. 7, Mauve gen v. Schmidt, vom 1. Garde-Feld-Art. Regt., Bleckert, vom Feld-Art. Negt. Nr. 22, Wittstock, vom Feld- Art. Regt. Nr. 2, v. Mutius, vom Feld-Art. Regt. Nr. 26, Mente, vom Feld-Art. Regt. Nr. 4.

d. Von der Fuß-Artillerie : die Majors Dieckmann, Comman- deur des Fuß-Art. Regts. Nr. 5, Müller, Abtheil. Chef im Kriegs-Ministerium, Spohr, Commandeur des Fuß-Art. Negts. Nr. 15, Ising, à la suite des Garde-Fuß-Art. Regts. 2c, Sterzel, à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 7 2c, Bauch, à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 6 2c., Lancelle, vom Fuß-Art. Regt. Nr. 2.

e. Vom Inoenieur-Corps: die Majors Schotte, Ingenieur vom Plaß in Cöln, Chevalier, Ingenieur vom Plaß in Wesel, Keller, Ingenieur vom Play in Meß.

f. Vom Train: Die Majors Hasse, Commandeur des Train- L Nr. 8, Schnackenberg, Commandeur des Train-Bats. (L, 9D.

_Den Charakter als Oberst-Licutenants erhalten: Die Majors Schmidt, vom Invalidenhause zu Berlin, v. Stein- bach, à la suite der Land-Gensd’armerie unt von der Gensd'armerie- Brigade in Elsaß-Lothringen.

Berlin, den 11. Juni 1879.

Wilhelm.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 12. Juni. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen heute die Besuche Sr. König- lihen Hoheit des Prinzen Friedrich der Niederlande sowie Jhrer_Königlichen Hoheiten des Großherzog Und der Groß- herzogin von Sachsen. !

Außerdem nahmen Se. Majestät in Gegenwart des Gou- verneurs und des Kommandanten militärishe Meldungen ent- gegen, hörten den Vortrag des General-Lieutenants und General-Adjutanten von Albedyll und empfingen den General- Lieutenant von Pape, den Vize-Dber-Stallmeister von Rauch, sowie eine Deputation russisher Offiziere vom St. Petersburgischen Grenadier-Regiment Se. Majestät König Friedrih Wilhelm IIT. und vom Ordens-Dragoner-Regiment, welche die Ehre hatte, s größere Photographie und ein Kriegs-Fournal zu über- reichen.

Shre Kalserlihen und Koniglichen 0- Heétten der Kronprinz Und dié KronpLinzessin begaben Sich gestern früh mit Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Wilhelm und den Prinzessinnen Victoria, Sophie und Margarethe zur Gratulation zu Fhren Majestäten.

Gegen 11% Uhr trafen die Höchsten Herrschaften im Swlofse zur firhlihen Feier ein.

_ Nachmittags stattete Se. Kaiserlihe Hoheit der Kron- E pit Ie bei den hier anwesenden Fürstlihen Per- onen ab.

Um 5 Uhr nahmen die Höchsten Herrschaften an der Familientafel im Belais Theil. N

Se. Kaiserliche Hoheit wohnte der Galavorstellung im Opernhause bei und verabschiedete Sih auf dem Anhalter Bahnhofe von den sähsishen Königlichen Majestäten.

Fhre Kaiserliche Hoheit Lehrte nah der Tafel nah dem Neuen Palais bei Potsdam zurü.

Aus Veranlassung der Goldenen Hochzeit Jhrer

Kaiserlihen und Königlichen Majestäten fand gestern Abend 8 Uhr im Königlichen Opernhause eine Galavorstellung statt.

Um 8 Uhr erschienen Jhre Kaiserlihen und König- Lichen Majestäten in der großen Mittelloge, schritten, von einem Tusch des Orchesters empfangen, bis an die Brüstung derselben vor und verneigten Sih gegen die An- wesenden, welhe dem Allerdurechlauchtigsten Jubelpaare ein dreimaliges, begeistertes Hoh darbrachten. Zur . Rehten Sr. Kaiserlihen Majestät , Allerhöhstwelhe die Uniform des 2. Garde-Regiments z. F. trugen, saßen Jhre Majestät die Königin von Sachsen, Se. Kaiserliche und König- Tihe Hoheit der Kronprinz und Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin Mutter von Mecklenburg-Schwerin. Links hatte «hre Majestät die Kaiserin und Königin Plaß genommen, Allerhöchstwelhe zu Jhrer Linken Se. Majestät den König von Sachsen und Jhre Königliche Hoheiten die Groß- herzogin von Baden. und den “Prinz Carl hatte. Fn der zweiten Reihe und auf den Seitenpläßgen hatten sih die übrigen Höchsten Herrschaften niedergelassen.

Der Oper ging ein von Fr. Adami verfaßter Prolog voran, an dessen Schlusse die Musik in die Melodie der Volks- Hymne überging. Jn voller Beleuchtung erschien ein Fest- tableau, welches oben das hiesige Königliche Palais, unten rehts das Stadtschloß in Weimar, links Schloß Babels- berg zeigte. Vor dem Bilde stand der Königlihe Opern- Hor, welcher die erste Strophe des Liedes: „Heil Dir

im Siegeskranz“ sang. Das Aer tau as Jubelpaar hatte Sih während des Gesanges von Seinen Pläßen erhoben.

S wurde die Oper „Olympia“ von Spontini auf- ge ;

Nach dem ersten Akte derselben wurden die Botschafter und die Chefs der Missionen mit ihren Gemahlinnen und die Fürsten und Fürstinnen in den der Königlichen Loge zunächst gele E Konzertsaal geleitet, wo Jhre Majestäten Cercle maten.

Jhre Majestäten wohnten mit Fhren Durchlauchtigsten Gästen der Vorstellung bis zum Schlusse bei.

Se. Majestät der Kaiser und König haben aus Anlaß der Feier Allerhöchstihrer Goldenen E für hülfsbedürftige und würdige Bewohner der Stadt Berlin die r von 10000 4 aus Allerhöchstihrer Schatulle be- willigt.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin haben geruht, unmittelbar nach Entgegennahme derjenigen Adresse, mit welcher die unter dem rothen Kreuze verbündeten Deutschen Frauenvereine und unter ihnen der Vater- ländische Frauenverein das Resultat der stattgehabten Sammlungen 200 000 / für vorgeschlagene Zweckte und 70 000 4 zur Allerhöchsten s überreichten, Fol- gende Ordre an den Deutschen Verband zu Händen der an- wesenden Deputation zu erlassen :

Der ernste Erinnerungstag, der Uns mit dem Familienleben Deutschlands so innig verbindet, giebt Mir in dem Aus- druck der allgemeinen Theilnahme eine besondere Veranlassung zur Dankbarkeit gegen Gott. Aus weiten Kreisen deutscher Frauenherzen empfange Ich Zeichen einer Gesinnung, welche die Gebenden, wie die Empfangende gleihm äßig ehrt, denn das Be- wußtsein der Zusammengehörigkeit ohne Unte rshied des Bekenntnisses- des Standes, der Arbeit ist die Quelle jener großen Freude, welche Mir hente durch die deutschen Frauen bereitet wird. Ich würde in den Mir zugewandten Gaben eine ernste Verantwortlichkeit erblicken, wenn Ich nicht darauf bedacht wäre, ihrer Verwendung fofort die gemeinnützige Bestimmung zu geben. Unter Vorbehalt der zu er- lassenden Statuten, habe Ich vorläufig beschlossen, die Gaben unter der Benennung „Frauen-Trost“ als bleibenden Nationalbesitz an- legen und durch den ständigen Ausschuß des Deutschen Frauen- Verbandes verwalten zu lassen, mit der Maßgabe, daß jährlih am 11. Juni die Zinsen des Kapitals ganz oder theilweise den betreffen- den Fraue?nvereinen- zur entsprehenden Verwendung für besondere Fälle zu überweisen sind.

Neben dieser Mir überlieferten Gabe, habe Ich berzlihft dank- bar der von vielen Frauenvereinen gegründeten Stiftungen zu ge- denken, die, als {chöner Beweis ächter Vaterlandsliebe, eine bleibende Erinnerung an diese seltene Feier durch wohlthätige Spenden er- halten und die Ausübung werkthätiger Nächstenliebe erweitern und fördern werden.

Gott segne den Erfolg für ganz Deutschland!

Berlin, den 11. Juni 1879.

Augusta.

p Zu Foter-ber Goldenen Hochzeit Jhreér Maje- stäten knd: zahlreiche Stiftungen begrün)et f s :

Der Magistrat und die Siadtverordneten von Berlin beschlossen, eine Alterversorgungsanstalt für Berliner Ein- wohner zu gründen, und haben zu diesem Behuf ein Grund- stück sowie ein Kapital von 300 000 A bewilligt.

_ Das am 23. Januar cr. stattgehabte Kapitel des Fo han- niter-Ordens hat beschlossen, eine Stiftung unter dem Namen „Kaiser Wilhelm- und Kaiserin Augusta-Stif- tung“ bei dem direkt unter der Balley stehenden Johanniter- Krankenhause in Polzin, mit der Maßgabe zu gründen, daß die Zinsen eines Kapitals von 10 000 jährlih am 11. Juni an die jedesmalige vorstehende Diakonissin des Johanniter- Krankenhauses in Polzin gesendet werden sollen, damit diese davon einstweilige Unterstüßungen an Personen gewähre, die luf hülfsbedürftigen Zustande das genannte Krankenhaus ver- assen.

_ Der Rittergutsbesitzer Verdries in Fredersdorf hat dem Kriegs-Ministerium ein Geschenk von 30000 A gemacht, dessen Zinsen zur Unterstüßung von Fnvaliden der preu- ßischen Armee und deren Hinterbliebenen verwendet wer- den jollen.

__ Die Genossenshaft der Schlesishen Malteser- ritter unter Führung des Herzogs von Ratibor hat be- \{lossen, den 11. Juni durch Gründung einer Stiftung der christlihen Charitas („Kaiser Wilhelm- und Augusta- Stiftung“) zu feiern. Es wird deshalb den Klöstern der barmherzigen Brüder zu Breslau, Steinau und Neustadt D.-S, behufs Stiftung von drei Krankenbetten die Summe von 18 000 6 zugewendet werden.

Jn Görlig hat der Militär-Begräbniß-Unter- stüßungsverein beschlossen, zum ewigen Andenken an die Goldene Hochzeit JFhrer Majestäten ein Waisenhaus für die Hinterbliebenen verstorbener Kameraden zu

ründen und dieser Stiftung den Namen „Wilhelms - ziebe“ beizuïegen. Wie der „Neue Görliß. Anz.“ mittheilt, sind die veranstalteten Sammlungen sehr S ausgefallen.

„Zum Besten der Jnvaliden des gesammten Reiches ist die Errichtung cines Deutschen Militär-Kurhaufes im Nordfeebade Sylt bes{lossèn worden.

Die Besiger der hemischen Fabrik in chst, die Herren Meister, Lucius und Brüning haben 150 000 A zu einer „Wilhelm-Augusta-Stiftung“ für das Wohl der Fa- brikarbeiter gespendet.

Jn Dresden hat der Rath unter Zustimmung der Stadtverordneten beschlossen, mit einem Kapital von 50 000 6 eine Stiftung zu dem Zwecke zu begründen, daß von den Zinsen bedürftigen und würdigen Schülern des Wettiner Gymnasiums in Dresden Studienbeihülfen während der Schulzeit und Stipendien für die Universitätszeit gewährt werden, Se. Majestät der Kaiser haben genehmigt, daß diese Stiftung nah Beiden Kaiserlichen Majestäten be- nannt werde.

In Leipzig hat zur bleibenden Erinnerung an das Fest der Goldenen Hochzeit des Kaiserpaares ein Comité von Bürgern eine Sammlung für eine m veranstaltet, welche zur Beschaffung von Freibetten im städtishen Kranken- n bestimmt ist. Der vorläufig im kleineren Kreise ge- ammelte Betrag von 12000 isst am 10. d. M. vom Comité in die Hände des Raths der Stadt gelegt worden.

Hr. Facob Plaut in Leipzig hat der Stadt Nordhausen

fo ne Æ zur Stiftung einer Alterver'orgungskasse ge- enkt.

Der württembergishe Wohlthätigkeitsverein hat einen Beitrag von 10000 A für bas neue Männer- frankenhaus bei Ludwigsburg gespendet, welches unter dem Namen „A ugusta-Stiftung“ errihtet werden soll.

Aus allen Theilen des Reichs liegen uns {hon heute E Telegramme, Berichte, Zeitungen vor, die davon Zeugniß geben, wie die Prei des gestrigen Jubeltages der Goldenen Hochzeit Fhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin eine ebenso allgemeine, wie herzlih sympathische gewesen ist. Auch im Auslande ist der Tag von den dort lebenden Deutschen festlich begangen worden. Wir lassen die eingegangenen Mittheilungen, soweit der Raum es gestattet, nachstehend folgen :

_ Elbing, 11. Juni. (W. T. B.) Zur Goldenen Hoch- zeitsfeier, des Deutschen Kaiserpaares ist die Stadt aufs Reichste geshmüdckt. Jn den Gotteshäusern und Schulen wurde der Tag feierlih begangen. Am Nachmittage fand unter der Be- theiligung der Gewerke und Vereine auf dem Friedrih-Wil- helmsplaße ein großartiger Festakt statt, bei welhem der Bürgermeister Elditt die Festrede hielt und die Nationalhymne angestimmt wurde. Ein Festzug nach dem Waldorte „Vogel- sang“ und ein großes Volksfest daselbst beschließen die Feier.

Posen, 11. Jur. (W. T. B.) Die Feier der Goldenen Hochzeit Jhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin wurde heute früh durch eine Reveille eingeleitet. Alle öffent- lichen Gebäude und viele Privathäuser sind festlih mit Flaggen geschmüdt. Fn den Schulen, bei welchen die städtishen Be- hörden vertreten sind, fand ein feierlicher Aktus statt. Jn den Kirchen und Gotteshäusern aller Kulte ist Gottesdienst abgehalten worden. Heute Mittag fand große. Parade der hiesigen Garnison statt. Auf den öffentlihen Pläßen spielten Militärkapellen. Am Abend werden die Staat3- und Kom- munalgebäude erleuchtet sein, au verspricht die Zllumination der Ps P eine allgemeine zu werden.

Breslau, 11, Juni. (W. T. B.) Die Stadt prangt zur Feier der Goldenen Hochzeit des Kaiserpaares im reisten Flaggenshmuck. Jn den Kirchen und Synagogen wurde die Feier durch Gottesdienst, in den Schulen durch Festrede be- gangen. Zu der heute Abend stattfindenden Jllumination werden von allen Seiten Vorbereitungen getroffen.

Rauden (Oberschlesien), 11. Juni. Das Goldene Ehe- jubiläum Jhrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten wurde heute hier nah dem von Sr. Durchlaucht dem Herzog von Ratibor festgestellten Programm fesilih begangen. Der Ort hatte reihen Flaggenschmuck angelegt. Früh fand Reveille der Tambours und Hornisten der Herzoglichen uniformirten Musikschule statt, welher sich der Vortrag des Chorals „Lobe den Herrn“, der Nationalhymne und des Deutschen Kaiser: liedes von Eule anschloß. Nachdem hierauf Redeakte in den Schulen abgehalten waren, hielt der hiesige Kriegerverein, dem sih die sämmtlihen Schulen mit ihren Fahnen anschlossen, seinen feierlihen Kirhgang. Nach Beendigung des Hochamts bewegte sich der Festzug unter klingendem Spiele zum „Ringe“, wo das Hoch auf das Allerhöchste Jubelpaar unter Böller- s{hüssen aus8gebracht und eine Parade des Kriegervereins ab- gehalten wurde. Der Nachmittag des festlihen Tages ist einer patriotischen Feier in den s{önen Waldanlagen des „Buk“ gewidmet, wo Konzert und Tanz und Abends bengalische Be- leuhtung des Waldes stattfinden.

__ Halle, 11. Juni. (Hallesche Ztg.) Die Goldene Hoh- zeitfeier unseres Erhabenen Kaiserpaares wird auc in unse- rer Stadt würdig und fesilich begangen. Schon das Aeußere derselben yrang im besonderen Shmuck und namentlich ist die Front des Nathhauses in festlihster Weise geziert. Unter frishem Grün und allegorishem Shmuck sind dort die vor- züglih ausgeführten lebensgroßen Büsten des Kaisers und der Kaiserin (von Professor Bläser), die des Kronprinzen (von Tondeur), der Kronprinzessin (von Ene), des Groß- herzogs und der Großherzogin von Baden (von Professor Moest) aufgestellt. Jn den Vormittags- stunden findet in der Marktkirhe ein Gottesdienst statt, an welhem auch die hiesigen militärisGen Vereine: der Halleshe Kriegerverein, der Krieger-Begräbnißverein, der kameradschaftlihe Kriegerverein, der 66er Kriegerverein und der Kriegerversiherungsverein Theil nehmen. Ebenso werden in hiesigen Schulanstalten sowohl der Stadt wie der Franke’shen Stiftungen angemessene festlihe Akte abge- halten, während für die Mittags- und Abendstunden in viel- fachen geselligen Vereinen die Feier begangen wird. Nament- lih finden au in Gemeinschaft mit den weiblichen Familien- mitgliedern wie in mehreren anderen Kreisen, von Seiten der Stadtschüßengesellshaft und der Freimaurerloge festliche Tafel- vereinigungen statt, da die heutige Feier so recht den Charakter eines Famienfestes trägt, der auf diese Weise den geeignetsten und ansprechendsten Ausdruck findet. Eine glänzende Fllumi- nation des Rathhauses, von welchem im Laufe des Tages dur die hiesige Stadtkapelle festlihe Musikweisen ausgeführt wer- den, wird am Abend die s{höne Feier beschließen.

Kiel, 10. Juni. (Wes. Ztg.) Zur Feier der Goldenen Bo des Kailserpaares findet heute Abend 8 Uhr großer Zapfenstreih statt, welher von dem Musikcorps und den Spielleuten des See-Bataillons, sowie von den Spielleuten der ersten Matrosen-Division und des hiesigen Füsilier- Bataillons ausgeführt wird. Morgen früh 6 Uhr große Re- veille, Sämmtliche Dienstgebäude flaggen. Die im Hafen liegenden Schiffe hissen von Flaggenparade bis Sonnenunter- gang Topflaggen und Flaggen über die Treppen. Vormittags 11 Uhr ist Gottesdienst in der Garnisonkirche.

Cassel, 12. Juni. (W. T. B.) Zur Feier der Goldenen Hochzeit des Kaiserpaares war die Stadt auf das Festlichste gefchmüdt. Sämmtlihe Schulen hatten si zu einer gemein- jamen kirchlihen Feier vereinigt. Die Korporationen und freie Vereinigungen von Bürgern hatten Abends eine festliche Zusammenkunft. Die Stadt war glänzend illuminirt. Fulda, 11. Juni. Die Feier der Goldenen Hochzeit unseres ; Kaiserpaares, schreibt der „Hess. Beobachter“, ist au in unserer Stadt in festliher Weise begangen worden. Jn der katholishen Severinkirche, der evangelischen Kirche und der Synagoge wurde Festgottesdienst abgehalten, in dem Gym- nasium, der Realschule und dem Shullehrer-Seminar fanden Schulfeierlichkeiten statt. Fackelzug und Zllumination schlossen den: shönen Festtag. München, 10. Zuni. (Allg. Ztg.) Der Königliche Ober-Ceremonienmeister hat heute folgende Hofansage erlassen:

„Am 11. d, um 10 Uhr, werden in der Dompfarrkirche zu

Unsercr Lieben Frau und in der protestantischen Stadtpfarrkirde am Karlsplaße zur Feier der Goldenen Hochzeit Ihrer Kaiserl. deutschen und Königl. preußischen Majestäten, Gottesdienste ftatt- finden, zu welden für die Herren und Damen der drei Hofrangs- Hasen, welche sich an der Feier betheiligen wollen, Pläße reservirt bleiben.“

Zur Theilnahme an diesen Festgottesdiensten sind Seitens der Königlichen Staats-Ministerien auch die Königlichen Stellen und Behörden eingeladen, und auch die Mitglieder unserer Gemeindekollegien werden si an denselben betheiligen. Jn der Domkirche wird der Herr Erzbischof das Pontisikalamt mit Te Deum celebriren. Jn unseren Miitelshulen haben die Lehrer morgen früh auf Veranlassung und Bedeutung des Tages aufmerksam zu machen und sind die Klassen s{hon Vormittags 9 Uhr zu \{ließen. i

Die von unseren Gemeindekollegien an das Deutsche Kaiserpaar gerichtete Adresse lautet :

„Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster Kaiser und König!

Allerdurhlauchteste, Allergnädigste Kaiserin und Königia!

Fünfzig Jahre sind Eure Majestäten durÞ das Band glücklihster Ehe verbunden, ein reich blühender Kranz erlauhter Kinder und Enkel bringt dem Kaiserlichen Jubelpaare tiefinnige Glückwünsche dar, und eine größere Familie, das ganze deutsche Volk, vereinigt mit diesen die eigenen ehrfurhtsvollsten Glückwünsche zum seltenen gol- denen Feste. Wunderbar sind die Geschice, die Curen Kaiserlichen und Königlichen Majestäten ein halbes Jahrhundert bescieden; mit manch bitterem Loose wechselten die Loose des Glückes und der Freude, jeßt s{chmüdt das Kaiserlihe Heldenhaupt die Krone des Neiches, das dem ruhmvollen Träger der Krone seine Miedergeburt verdankt, und das deutsche Volk erwiedert dieses unendliche Verdienst durch Liebe und Treue. Mögen Eure Kaiferlich Königlihe Majestäten auch unserer Stadt ehrsurchtsvollste Glük- und Segens8wünsche entgegen zu nehmen geruhen, und möge der All- gütige au ferner die gnädige und shüßende Hand über Allerhöchst- denselben walten lassen! In tiefster Chrfurcht EGuerer Kaiserlich Königlichen Majestäten allerunterthänigste gehorsamste Gemeinde- Kollegien der Stadt München.“ i:

n Folge ungünstiger Witterung wurde die Abhaltung des Volksfestes zur Feier der Goldenen Hochzeit des Deutschen Kaiserpaares, das heute Abend auf dem Zacherl-Keller statt- finden sollte, auf morgen Abend verschoben, und wird dasselbe morgen jedenfalls abgehalten werden.

Q Q T B) Dem zUL Fer der Goldenen Hochzeit Jhrer Majestäten des Keisers und der Kaiserin in der Metropolitankirhe von dem Erzbischoff cele- brirten Gottesdienste wohnten die Königlichen An. die Minister, die hohen Würdenträger, Militär- und Civilbeamte aller Kategorien und ein äußerst zahlreißhes Publikum bei. 2 der gleichfalls überfüllten protestantishen Kirche hielt der

ekan Buchrucker die Festrede; der preußishe Gesandte, das diplomatische Corps, der zweite Bürgermeister und eine De- putation des Magistrats nahmen an der dortigen Feier Theil. Die ganze Stadt ist auf das Fesllichste beflaggt.

12. Juni. (W. T. B.) Das zur Feier der Golde- nen Hochzeit Jhrer Wlajestäten des Kaisers und der Kaiserin gestern im Zacherlkeller veranstaltete Volksfest war von vie- len tausend Personen aller Stände besuht. Unter den An- wesenden befanden sich u. A. die Minister von Pfreßschner, von Luß und von Riedel, der preußische Gesandte, der Polizei- Präsident und viele hohe Beamte. Das Fest verlief auf das Glänzendste, Der Ober-Bürgermeister Erhardt brachte den Toast auf das Kaiserliche Paar aus, der mit großem Enthusiasmus aufgenommen wurde. Die Volkshymne wurde wiederholt ge- ungen. | aabur g, 9. Juni.-- (Allg. Ztg.) Für die Feier der Goldenen Hochzeit des Deutschen Kaijerpaares hat sich in den

rößeren Städten des A Bayern eine sehr lebhafte

heilnahme gezeigt, und der festlihe Tag wird dur zahl- reiche solenne Veranstaltungen begangen werden. Glückwunsch- Adressen, Festgottesdienste, Flaggen- und Fahnenshmuck, Auf- züge von Vereinen und Korporationen, musikalishe und rednerishe Produktionen , Gartenfeste und Flluminationen bilden das mehr oder minder reichhaltige Programm des all- seitig warm begrüßten Gedenktages, der bei günstigem Wetter Schaaren von Sestgenossen vereinigen wird.

11. Juni. (W. T. B,) Anläßlih. der Goldenen Hochzeitsfeier des Deutschen Kaiserpaares ist die Stadt festlich beflaggt. Auf Anordnung der Stadtvertretung fand heute früh zwishen 7 und 8 Uhr auf den Thürmen der Stadt eine Morgenmusik ftatt. Nachmittags um 4 Uhr versammeln sih die sämmtlichen Gesangvereine und Korporationen mit ihren Standarten vor dem Rathhause und begeben sih von dort im Festzuge nach dem Ulrichsplaße, woselbst ein Festakt unter Absingung patriotisher Lieder und mit einer Fest- e stattfindet. Heute Abend wird die Stadt festlih beleuchtet werden.

12. Juni. (W. T. B.) Bei dem gestern Nachmittag auf dem Ulrichsplaßze stattgehabten Festakte hielt Prof. Dr. Vogt vom Realgymnasium die Festrede, welche mit einem Hoh auf das Kaiserpaar \{loß, in welches die dicht gedrängte Volks- menge begeistert einstimnite. Die Stadt war Abends auf das Glänzendste illuminirt.

Dresden, 11. Juni. (Dresd. Journ.) Das heutige Goldene Ehejubiläum des Deutschen Kaisers und der Deutschen Kaiserin, an dessen Feier Jhre Majestäten der König und die Königin heute im Kaiserlichen Familien- kreise zu Berlin Theil nehmen, wird, wie wohl im ganzen Deutschen Reiche, auch in unserer Stadt in jener weihevollen Stimmung begangen, zu welcher die allgemeine Liebe und Verehrung erhebt, die das deutsche Volk dem Durchlauchtigsten Jubelpaare widmet. Vom Königlichen Nesidenzschlosse weht die Königliche Hausflagge; die Thürme, die Königlichen und stlädti- schen öffentlihen Gebäude, sowie viele Privathäuser der Stadt find reih mit Fahnen in den deutschen und in den sächsischen N geshmüdckt. Am frühen Morgen erfolgte durch die

tapelle des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ (Königlicher Musit-Direktor Trenkler) vor dem Hotel des hiesigen Königlich preußischen Gesandten œine Morgenmusik. Wie in den Kirchen bereits am verflosse- uen Sonntag durch ein besonderes Gebet auf die Bedeutung des Kaiserlihen Ehejubiläums hingewiesen wurde, so wurde heute au in den höheren Lehranstalten und Schulen in ent- sprechender Weise an dasselbe erinnert. Die Wachen tragen den Parade-Anzug, die Offiziere haben den großen Dienst- uus (ohne Schärpe ) angelegt, die Mannschaften tragen den

elm.

¿L61P4ig, 11. Jun, «(0s Ztg.) Das goldene Ehe- jubiläum Zhrer Kaiserlich deutshen und Königlich preußischen Majestäten hat unjere Stadt in freudige Bewegung geseßt. Die öffentlihen Gebäude und eine große Anzahl von Privat- häusern haben in den Farben des Reichs, des Sachsenlandes und der Stadt Leipzig geflaggt Und viele Verkaufsläden bleiben für den Nachmittag geschlossen, Am Morgen fand im

Bonorandschen Etablissement im Rosenthale ein patriotisches Konzert statt, bei welhem Hr. Pastor Dr. Frie die Festrede hielt. Daselbst wird auch heute Abend ein Konzert veranstaltet wer- den, in welchem der Universitäts-Sängerverein Paulus mit- wirkt. Der Ertrag dieses Konzertes fließt einer Stiftung zur Erinnerung an die goldene Jubelfeier des Kaiserpaares zu, welche der Bestimmung gewidmet ist, minder Bemittelten unentgeltlihe Aufnahme im städtischen Krankenhause zu ge- O wozu bereits 12000 #4 dur eine Sammlung frei- williger Beiträge vorhanden find. Das Schüßenhaus hat ein großartiges Gartenfest angekündigt. Jn sämmtlichen Schulen waren Festakte veranstaltet. Für den heutigen Abend sind außerdem noch verschiedene Festversammlungen geplant ; unter Anderen auch eine Versammlung des Kaufmännischen Vereins, bei welcher Hr. Konsistorial - Rath Professor Dr. Baur den Festvortrag halten wird. Vom Rathe und den Stadtverordneten der Stadt Leipzig ist dem Durchlauch- tigsten Jubelpaare eine kalligraphisch und in der Ausstattung Ae ausgeführte Beglückwünschungs - Adresse übermittelt worden.

Karlsruhe, 11. Juni. (W. D. B) Zur Feier der Goldenen Hochzeit des Kaiserpaares fand gestern Abend ein Zapfenstreih und heute früh eine militärische Reveille statt, welcher Kanonenschüsse und das Festgeläute von den Thürmen folgten. Am Vormittag wurde in der Schloßkirhe und in der altkatholishen Kirche ein Festgottesdienst abgehalten. Abends findet im Stadtgarten ein Volksfest statt. Die Stadt hat festlichen Flaggenshmuck angelegt.

Stuttgart, 1 Sun B. T. B) Die Stadt ist anläßlih der Feier der Goldenen Hochzeit FJhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin reih beflaggt. Für heute Abend ist eine festlihe Fllumination vorbereitet.

Weimar, 11. Juni. (Weim. Ztg.) Die hiesige Feier des heutigen Jubeltages wurde am Vorabend durch einen militä- rischen Zapfenstreich eingeleitet. Vor der Wohnung des General- Adjutanten, Grafen Beust, spielte die Militärkapelle mehrere Musikstücke, denen eine e Menge lauschte. Am frühen Morgen eröffnete cine Reveille Po, Um 9 Uhr ertônten Choräle vom Altan des Nathhauses auf den Marktplaß hernieder. Feierlihes Geläute der Glocken und Böllerschüsse verkündeten Mittags die Stunde, in der das Kaiserliche Paar in Berlin die Einsegnung empfing. Jm Dffizierkasino ver- einigte später ein Festmahl die Offiziere und zahlreiche andere Personen zur festlichen Begehung des Tages.

Die Adresse, welche Seitens der Herren Pabst und von Schwendler dem Kaiserpaare in Veranlassung der Feier der Goldenen Hochzeit überreiht werden wird, lautet:

Euren Kaiserlichen Majeftäten nahen in tiefster Ehrfurht die Vertreter der Residenzstadt Weimar, der Heimath unserer Durchlauchtigsten Kaiserin, um an dem heutigen, die Herzen aller Deutschen mit innigster Theilnahme und Freude er- füllenden Festtage im Namen der Stadt Weimar und ihrer Bürger- ast die ehrerbietigsten Glüwünsche an den Stufen des Kaiserlichen Thrones niederzulegen und auch bei diesem beglückenden Ereignisse den Ausdruck des tiefsten Dankes für alles Herrliche, was Ew. Kaiser- lichen Majestäten in selbstloser aufopfernder Hingabe dem deutschen Volke geschaffen haben, freudigft zu erneuern.

Gott der Allcütige wolle Ew. Kaiserlichen Majestäten auch ferner in seinen mächtigen Schuß nehmen, vor Shmerz und Ungemach gnädiglich behüten, erfahrenes Weh aber in der unbegrenztea Liebe und Verehrung des Volkes vergessen lassen, i

Ehrfurchtsvoll und allexunterthänigft. Der Gemeindevorstand und Gemeinderath der Großherzoglichen Haupt- und Residenzstadt Weimar. 11. Juni 1879/ Die Adresse selbst ist kalligraphisch trefflih auf Pergament eshrieben und mit reihem künstlerishen Schmucck hergerichtet. A Nechten der Schrift {webt der NReichsadler über dem verschlungenen Monogramm A. und W. Darunter steht zu Seiten des Residenzshlosses in Weimar, das den Flügel zeigt, in welchem die Kaiserin geboren ward, eine Gruppe Männer, Frauen und Kinder, ihnen voran ein greiser Fahnenträger, zu freudigem Gruße die Standarte in den weimarischen Landes- farben shwingend. Vergißmeinnicht-Blüthen ranken sich um das überaus ansprechende Bild.

Der in reicher Skulptur ausgeführte Kasten, welcher die Adresse einschließt, zeigt die Devisen beider fürstlihen Häuser : „Suum cuique“ und „Vigilando ascendimus“, darunter die Widmungsworte: „Zur Feier des 11. Funi 1879, dargebracht von der Bürgerschaft Weimars“.

Darmstadt, 10. Juni. (W. T. B.) Jn Betreff der Feier der Goldenen Hochzeit Sr. Majestät des Kaisers und Jhrer Majestät der Kaiserin hat das Großherzogliche OÖber-Konsistorium an die evangelischen Pfarrämter des Groß- herzogthums gestern das folgende Ausschreiben erlassen : „Wir beauftragen Sie, am nächsten Sonntag in das vormittägige Kirchengebet nah den Worten: „was er zu Deutschlands Ehre und Wohlfahrt unternimmt“ einzustellen : Gnadenreicher Gott ! Du hast den geliebten Herrscher in diesen Tagen den fünf- zigsten Jahrestag seiner Vermählung erleben und feiern lassen und hast an ihm wahr gemacht das Wort Deiner Verheißung : „Jh will euh tragen bis ins Alter und bis ihr grau werdet. Jch will es thun, ih will tragen und helfen und erretten“. Wir danken Dir für diese Deine große Güte und bitten Dich, segne fort und fort unseren Kaiser und seine hohe Gemahlin. Laß sie noch viele freudenreiche Tage sehen und nimm sie in Deinen allmächhtigen Schuß bis zu ihres Lebens Ende“.

Bremen, 11. Juni. (Wes. Ztg.) Zur Feier der Gol- denen Hochzeit unseres Kaiserpaares sind heute die sämmt- lihen öffentlihen und sehr viele Privathäusex mit Flaggen

eschmüdckt. Gestern Abend wurde großer Zapfenstreih ge-

lagen, der, von den Kasernen ausgehend, sich durch mehrere Straßen der Alt-, Neu- und Vorstadt bis vor die Wohnung des Senats-Präsidenten, Bürgermeister Gildemeister bewegte. Heute Morgen 6 Uhr war große Reveille, Nachmittags fand im großen Saale der Union ein Festmahl statt. Eine große Anzahl von Offizieren und Bürgern aus allen Kreisen der Bevölkerung nahmen daran Theil. Der Saal war der Feier entsprechend geshmüdckt. Die Kapelle des 75. Regiments gab die Tafelmusik. Das Hoh auf Kaiser und Kaiserin brahte Hr. Bürgermeister Gildemeister aus. Der heute zum Commandeur des 1. Hanseatischen Fnfanterie-Regiments Nr. 75 ernannte Oberst-Lieutenant von Rauchhaupt verlas darauf folgende Depeshe an Jhre Majestäten, welhe im Namen der Versammlung abgesandt wurde:

„An Se. Majestät den Kaiser und die Kaiserin sendet die aus allen Kreisen der Bevölkerung Bremens vereinigte Festversammlung den Glückrunsch : Gott erhalte noh lange Ew. Majestät den Kaiser und die Kaiserin zum Wohle des Volkes !“

Die Handelskammer hat folgendes Telegramm abgesandt :

Sr. Majestät dem Kaiser. Berlin. Die versammelte Kaufmannschaft Bremens sendet Ew. Majestät zu dem heutigen Jubelfeste die ehretbietigsten innigsten Glück-

wünsche und erfleht in unwandelbarer Treue des Allmächtigen Segen für die Kaiserlihen Majestäten und das Kaiserlihe Haus

zum ferneren Heile Deutschlands. Í

' Hambuxg, 11 Juni, (W., T/ B) „Zur Feier der Goldenen Hochzeit des Kaiserpaares ist die Stadt bis in die entlegensten Theile festlih beflaggt ; durh Glockengeläute von allen Thürmen wurde die Feier eingeleitet. Jn der Börse hielt der Vorsizende der Handelskammer eine Ansprache an die versammelte Kaufmannschaft, in welcher er hervorhob: das deutsche Volk hoffe zu Gott, daß ihm vergönnt sein möge, das Kaiserpaar noch lange an der Spiße der treu ergebenen, dank- baren Nation zu sehen. Unter donnernden Hohs wurde ein- stimmig beschlossen, Namens der an der Börse versammelten Hamburger Kaufmannschaft ein Glücwunschtelegramm an die Kaiserlichen Majestäten zu senden.

Brüssel, 11. Juni. (W. T. B.) Zur Feier der Gol- denen Hochzeit Jhrer Majestäten des Deutschen Kaisers und der Deutschen Kaiserin fand heute unter Mitanregung der Gesellschaft „Germania“ ein Festgottesdienst in der protestan- tischen Kirche statt, welhem der deutshe Gesandte, Graf Bran- denburg, die übrigen Mitglieder der Legation und viele deutsche Reichsangehörige beiwohnten. Nach dem Gottesdienste begab sih eine von den hier befindlihen Deutschen abgeordnete De- putation zu dem deutshen Gesandten mit dem Ersuchen, ihre Glückwünsche den Kaiserlichen Majestäten zu übermitteln.

London, 12. Juni. (W. T. B.) Bei dem deutschen Boschaster Grafen zu Münster fand gestern zur Feier der Goldenen Hochzeit des Deutschen Kaiferpaares ein Banket statt, welhem der Prinz von Wales, der Herzog von Connaught, der Herzog von Cambridge, Prinz Leopold, der Prinz von Battenberg, die Botschafter Musurus Pascha, Graf Schuwaloff, Graf Karolyi, Graf Menabrea, die Gesandten von Schweden und Dänemark, Earl Beaconsfield, der Marquis von Salis- bury, der Schaßkanzler Northcote, der Herzog von Northumber- land, der Lordkanzler und der Sprecher des Unterhauses bei- wohnten. Nach dem Banket fand eine sehr zahlreih besuchte Soirée statt.

St. PetersbULg, 11. Juni. (W. D, B): Zux Feter der Goldenen Hochzeit Fhrer Majestäten des Deutschen Kaisers und der Deutschen Kaiserin * fand heute Vormittag ein von der deutschen Kolonie veranstalteter Festgottesdienst in der deutsch-reformirten Kirche statt. Das Gotteshaus war bis auf den leßten Plaß gefüllt, der mit der Leitung der Ge- schäfte der deutshen Botschaft betraute Gesandte von Alvens- leben, sämmtliche Mitglieder der deutschen Botschaft, des deut- schen Konsulats und die Geschäftsträger Bayerns und Würt- tembergs wohnten der kirhlihen Feier bei, ebenso fast alle Mitglieder des diplomatischen Corps, insbesondere die Bot- schafter von Oesterreih und Frankreih und der spanische Ge- sandte, ferner der Domänen-Minister Walujeff und eine große Anzahl hoher russisher Würdenträger vom Militär und Civil. Alle waren in großer Uniform erschienen, Der Prediger Dalton hielt eine ergreifende Festrede. Nach bcendigtem Got- tesdienste empfing der Gesandte von Alvensleben die Deputa- tionen der etltihe Kolonie, welche Namens der leßteren ihre Glücfwünsche darbrachten. Heute Nachmittag 4 Uhr findet ein großes Gartenfest in Oserki statt, die Feier ist vom schönsten Wetter begünstigt.

St. PeterSbULrg, 129; Juni: ŒW. D. B) Gestern Abend fand zur Feier der Goldenen Hochzeit des Deutschen Kaiserpaares. in dem Vergnügungslokale Oserki ein von der Deutschen Kolonie veranstaltetes Festdiner statt, bei welchem Toaste guf den Kaiser von Rußland und das deutsche Kaiser- paar ausgebracht wurden.

Unterläßt der Vorstand eines neugebildeten Vereins, das Statut desselben und das Mitgliederverzeihniß inncr- halb drei Tagen der Ortspolizeibehörde zur Kenntnißnahm? einzureichen, so wird zwar diese Unterlassung nach dem preußischen Vereinsgesey eine strafbare, die Verpflichtung jedoch zur Einreihung des Statuts und des Mitgliederver- zeihnisses hört, nah einem Erkenntniß des Ober-Tribunals, vom 14. Mai d. J., dadur nicht eher auf, als bis sie erfüllt oder der Verein felbst ‘aufgelöst worden. Die Strafbarkeit jener Unterlassung beginnt demnach erst mit dem Zeitpunkt der nachträglichen Einreihung des Statuts und des Mitglieder- verzeihnisses resp. dèr Auflösung des Vereins zu verjähren.

Bayern. München, 9. Juni. (Allg. Ztg.) Fn seiner heutigen Sißung hat der Geseßgebungsausshuß der Kammer der Abgeordneten die Berathung über den Geseßentwurf bezüglih der Erbschafts steuer fortgesezt und die ausstehenden Reste der Artikel 2 und 3 und die folgenden bis incl. 13 ohne wesentlihe Aenderungen angenommen. {Fm Laufe der Berathung fragte der Abg. Schels an: ob die Regierung prinzipiell dagegen wäre, daß das Jntesiat- Erbrecht über gewisse Grade hinaus überhaupt in den Geseßentwurf aufgenommen werde, worauf der Staats-Minisier von Riedel erwiderte : daß diese rein civilrehtlihe Bestimmung in dem Geseßze keine Aufnahme finden könne. Auf eine be- züglihe Anfrage des Abg. Kopp erwiderte der Staats- Minister von Riedel: daß nah seiner Auffassung die Erb- \chaftssteuer im Sinne unseres Verfassungsrehts eine indirekte, sohin nicht eine von jedem Budgetlandtag besonders zu bewilli- gende Steuer sei.

Sachsen-Meiningenr-Hildburghausen. Meiningen, 8. Juni. (Magdb. Ztg.) Der Landtag hat das Geseg über die Vergütung der Umzugskosten für Staatsdiener und über die Eidesleistung mit nur geringen Abänderungen an- enommen. Der Eid wird fortan unter der Form der Er- hebung der rechten Hand, einleitend: „Jh s{chwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden“ und \chließend: „So wahr mir Gott helfe“ abgeleistet. Angehörige von Religions- esellschaften, welche statt des Eides eine andere Betheuerungs- Formel haben, können nach dieser vereidet werden. Durch eine gestern publizirte Herzogliche Verordnung werden die Sihe und Bezirke der Amtsgerichte v:rkündigt; es bleiben dieselben, wie die der bisherigen Einzelgerichte; nur einzelne Orte sind einem anderen Bezirk zugewiefen.

Bremen, 10. Juni. (Wes. Ztg.) Die Bürgerschaft hat heute nach dreistündiger Berathung den vom Senate mit der Reichszollkommission abgeschlossenen Vertrag, nah wel- chem außer den f nade bisher dem Zollvereine angeschlossen ge- wesenen bremischen Gebietstheilen noch der Stadtwerder und die Habemhauser AÄußendeichsländereien vom 1. Juli d. J. dem Zollgebiete einverleibt werden, ge- nehmigt.