1845 / 243 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Großherzogthum Sachsen - Weimar - Eisena ch. Der Se Deraos der Erbgroßherzog Königl. Hoheiten begaben sich am 29. August nah Gotha, wo bekanntlich die Königin Victoria und die übrigen hohen Gäste des Herzogl. sahsen-koburgschen Hofes gegenwärtig weilen.

erzogthum Sachsen-Koburg-Gotha. Bei dem am 29, UgAR gefeierten Schühßenfeste in Gotha, welches die zur Zeit dort weilenden Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften mit ihrer Gegenwart beehrten, nahm gegen 3 Uhr Nachmittags der Fest- zug der Landleute seinen Anfang. Derselbe war nah den Aemtern des Landes in mehrere Abtheilungen gegliedert. Jede Abtheilung hatte ihre Führer, ihre Fahnen uud ein Musik-Corps an der Spitze. Mit klingendem Spiel und Jubelruf zogen ‘sie vor der Königlichen Tribüne vorüber, die jungen Bursche zu Pferde, die Mädchen auf reich mit Fahnen nd Laubgewinden geschmückten Wagen. Obgleich sch der Zug ziemlih rasch bewegte, f erforderte doch dessen vollständige Entwickelung über eine Stunde Zeit; es mochten gegen 2000 Personen an demselben Theil nehmen. Die überaus heiter gestimmte Königin bezeigte wiederholt ihr großes Wohlgefallen an diesem Schau- spielez sie schien sh besonders an den maunigfaltigen, meist sehr wohl- fleidenden Anzügen der Bauermädhen zu ergößen, die, besonders was den Kopfpuß betrifft, in Thüringen oft von Ort zu Ort wech= seln. Diese Verschiedenheit der Trachteu brachte in den etwas langen Zug so viel Abwechselung, um den Beschauer immer in Spaunung zu erhalten und mit Neuem zu überraschen. Eine unabschbare Men- shenmenge hatte sich auf dem geräumigen Plaße vor dem Sieß- hause versammelt, Während die Theilnehmer des Festzugs sich in die Stadt zu der sür sie veranstalteten Bewirthung zurück- begaben, nahmen die Herrschaften die übrigen Lokalitäten des Schüßenhofes in Augeuschein und versügten sich selbst in die Schießhütte, wo im Beisein der Königin von den Fürstlihkeiten meh- rere Schüsse nah dem Vogel sowohl, als nah der Scheibe, abgefeuert wurden. Auf ein Loos der Königin ‘war vorher die Krone, auf ein anderes des Herzogs der Ring abgeschossen worden. Die Gewinne wurden den Sauvelanbon alébald überreiht, was Anlaß zu vielen sherzhaften Bemerkungen gab und dazu beitrug, die heitere Stim- mung des Tages zu vermehren. Gegen 5 Uhr begaben s\ich die Herrschaften zurück auf das Residenz-Schloß zur Tafel. Abends fand daselbst große Cour statt. Es wurden der Königin außer dem Hof- staate die Mitglieder des Landes = Ministeriums, der oberen Landes- Kollegien, der städtishen Behörden, die Offizier-Corps des Linien- Militairs und der Bürgergarde, die Kollegien der beiden Gymnasien, die Geistlichkeit 2c. vorgestellt. Am folgenden Tage degah sich der Hof über Reinhardsbrunn nah dem Jagdschlosse „die Tanzbuche ‘‘, in dessen Nähe am Fuße des Juselbergs ein eingestelltes Jagen auf Hochwild stattfinden sollte. Auf den Abend war ein en net Be Feuerwerk in der Nähe des Residenz-Schlosses veranstaltet,

Herzogthum Braunschweig. Auch hier im Lande sängt dieses Jahr die Auswanderungslust an si zu regen und, auffallend genug, zum Theil bei Besißern bedeutender Bauerhöfe und Leuten, die keineêwegs in bedrängter Lage sind. Namentlich sind aus dem Kreise Wolfenbüttel viele ausgewandert.

Freie Stadt Hamburg. Der Zufluß von Fremden, der dies Jahr in Hamburg eine außerordentlihe Höhe erreicht hat, ist noch immer im Zunehmenz während des August-Monats trug besou=- ders der Besuch des helgolander Seebades viel bei, denselben zu

vermehren. Oesterreichische Monarzhie.

4 Prag, 26. Aug. Zufolge Anordnung des Hof-Kriegsraths erfolgt zu Anfang September die Vereinigung der in der Provinz Böhmen garnisonirenden Jnfanterie- Regimenter und Bataillons auf vier Wochen zur Vornahme der herbstlichen Waffen-Uebungen, \o wie auch bei der Kavallerie, nah vorausgegangenen vierwöchentlichen esfa=- drons= und divisionsweisen Uebungen, eine Zusammenziehung in gauzen Regimentern zur Ausführung größerer Manöver gleichzeitig stattfinden wird. Um jedoch den Jnfanterie-Truppen zur gründlichen Einübung des kürzlih vom Kaiser sanctionirten und bereits bekaunt gemachten neuen Abrichtungs- und Exerzier - Reglements die erforderliche Zeit zu gönnen, wird die Konzentrirung größerer Truppenmassen um Prag blos für die im Lande dislozirten fünf Kavallerie =- Regi- menter geschehen, während die Jufanterie in diesem Jahre in den

1126

Truppen-Gattungen werden daher bestehen, bei Prag: in 5 Batail= lons Linien-Jnfanterie, 3 Grenadier- und 2 Jäger-Bataillons und 2 Fuß-Batterieen mit 12 Geschüßen, daun 5 Kavallerie-Regimentern und 4 Kavallerie-Batterieen mit 24 Geschüßen. Bei Theresienstadt: 5 Jn- fanterie-Bataillons, 1 Fuß-Batterie mit 6 Geschüßen, und ebenso bei Budweis. Bei Josephstadt: 8 Jufanterie-Bataillons und 1 Fuß- Batterie mit 6 Geschüßen. F Lu '

Seitens der obersten Finanz-Behörde is cine umfangreiche Kund- machung erfolgt über die Maßregeln zur Sicherung des Zollgefälles aus Anlaß des etablirten hiesigen Bahnhofes der Staats-Eisenbahn und im Junern desselben eine eigene Zoll-Behörde aufgestellt worden, tvelhe in Beziehung auf die Gefälle und auf das Zoll- und Kontroll= Verfahren für die auf der Eisenbahn nah Prag fommenden und von hier abgehenden Personeu und Waaren alle cinem Linien-Amte obliegen- den Amtshandlungen mit dem Wirkungskreise eines Verzehrungssteuer- Ober-Amtes zu vollziehen hat. Bei dem Fortbestande des leidigen Sy-= stems der Waaren-Kontrolle auch im Jnnern des Zollverbandes der Kaiser= lichen Staaten mag diese Veranstaltung vielleicht nothwendig sein z; gewiß aber ist es, daß, wie dieses System überhaupt, \o insbesondere diese neuen Maßregeln zur Durchführung desselben auch beim Eisen- bahn-Verkehr, die großen Wohlthaten des leßteren bedeutend shmä- lern müssen, beim Güter-Transport sowohl als au in noch höherem Grade beim Personen - Verkehr ; denn wenn dieser lettere wirklich so zahlreih, wie man erwartet, werden sollte, so is in der That nicht abzusehen, wie so viele Reisende, von denen oft die Mehr- zahl schnell weiter zu kommen suht, mit der nöthigen Be- s{leunigung und zugleich auch den Kontroll-Vorschriften entsprehend abgefertigt werden fell, Vorschriften aber, die ihren Zweck nicht errci= hen, nüßen auch niht, werden, insbesondere im vorliegenden Falle, nur eine Plage des Publikums und sollten daher lieber ganz wegbleiben. Wie drückend aber diese Untersuhungen und Kontroll-Manipulationen empfunden werden, zeigen jeßt {hon die Klagen der Reisenden, welche auf der Wien - Brünner Eisenbahn hierher kommen, wo die in leßterer Stadt erfolgende Untersuchung die bei der Ankunft hier oder bei der entgegengeseßten Tour in Wien wiederholt wird eine Belästigung ist, die dem Zollgefälle niht nüßen karn, von den Reisen- den aber mit großer Bitterkeit beklagt wird, da ein ähnlicher Vorgang in anderen Staaten ganz unbekannt ist. Man tröstet si bei uns indessen mit der Hoffnung, daß eben die Unverträglichkeit dieser Zoll- Kontrolle im Junnern mit dem Eisenbahnwesen eine Veranlassung mehr bilden dürfte, das ganze System der inneren Koutrolle, als den Zeitbedürfnissen entgegen, abzuschaffen und dafür, nach dem mit so gutem Erfolge gekrönten Vorgang des deutschen Zoll-Vereins, die Gränzbewachhung so zu organisiren und zu vervollständigen, daß die Kontrolle im Junern, weuigstens nah ihrer jeßigen Art, als ganz “unnöthig wegfällt,

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 26. Aug. Am 16ten d. hatte der Kü- nigl. preußische Gesandte, General - Major von Rochow, die Ehre, dem Großfürsten Thronfolger vorgestellt zu werden. Nicht dieser war am 3, August, wie neulich gemeldet worden, in Odessa ange- kommen , sondern sein jüngerer Bruder, der Großfürst Konstantin, welcher vou seiner Reise nah der Levante dort wieder eintraf. Nach der Audienz bei dem Thronfolger wurde Herr von Rochow an dem- selben Tage auch der Großfürstin Marie vorgestellt.

Der Adjutant des Ober-Befehlshabers des abgesonderten kauka- sischen Corps, Fürsten Woronzoff, Major von der Kavallerie, Graf Galate, ist für Auszeichnung im Kampfe gegen die Bergvyölker zum Oberst= Lieutenant befördert worden.

richte wird denjenigen, die ein deutlihes Bild von den Operationen der Truppen gewinnen wollen, die. „Karte des Kriegsschauplates in Asien in den Jahren 1826— 1830“ empfohlen, zusammengestellt und gestochen im hiesigen militgir =topographishen Depot im Jahre 1841 und berichtigt nah den bis zum 1. Januar 1845 eingegangenen Nach= richten, in vier groß-n Blättern; Preis 4 Silber-Rubel. Diese Karte ist sehr ausführlih, auf derselben sind mit Genauigkeit alle großen und kleinen Städte, Flecken und Dörfer, Festungen, Redouten, Berg- werke, Stationen und Straßen angegeben, und sie umfaßt das Land zwi= schen dem Schwarzen und Kaspischen Meere, mit Verzeichnungaller daselbst wohnenden Völkerschaften, den ganzen transkaukasischen Landstrich bis zu den Gränzen von Persien und der Türkei, einen Theil von Persien mit Tebris, einen Theil der asiatishen Türkei, mit den Paschaliks Trape=-

Mit Hinsicht auf die aus dem Kaukasus einlausenden Kriegsbe=

genannt die Postkarte des Kaukasus, im Jahre 1841 angefertigt be; Generalstabe des abgesonderten faufasishen Corps, gestochen j Jahre 1842 im militair - topographischen Depot und berichtigt n den bis zum L. Januar 1845 gesammelten Nachrichten, gleichfalls ; 4 Blättern, in kleinerem Format; Preis 3 Silber-Rubel. Diese Ka ist zwar weniger ausführlich, giebt jedoch die Haupt-Ortkschaften y Flecken des Kaukasus an und bietet als Postkarte den Vortheil, sie ein sehr deutlihes Bild der Oertlichkeiten, der Gebirgszüge , hz Thäler und aller im Kaukasus bestehcuden Straßen und Wege q währt,

T ECERLr A

Paris, 28, Aug. Der Herzog von Nemours is am 22, Aug in Pau eingetroffen, wo ihm, den ministeriellen Blättern zufolge, , enthusiastisher Empfang zu Theil wurde. Gegen den 1. Septemh wird cr in Bayonne zurück sein und seine Reise nah Spanien q treten, die indessen uur vier Tage dauern soll, Der Herzog 1 Montpensier wird gegen Ende di:ses Monats von seiner Reise n dem Orient in Toulon zurückerwartet, Von dort wird er si e weder nah Pampelona oder nah Paris begeben. 5

Der König hat unterm 24, August entschieden, daß während j Abwesenheit des Marschall Bugeaud von Algerien der General f moriciere als interimistischer General-Gouverneur fungiren soll, 9 Marschall ist vom 1. September an ermächtigt, nah Frankreich z Als iuterimistisher General - Gouverneur wird General Lamorich alle mit der Stelle eines General-Gouverneurs von Algerien fnüpften Befugnisse ausüben. Man glaubt, Marschall Bug« werde niht nah Algerien zurücfehren, und es werde beabsidh aus den Besißungen in Afrika ein Vice-Königreich zu bilden.

Nah dem Moniteur de l’Armee hat die Regterung, die Offiziere und Seeleute, die zu der Schiffsdivision an den V füsten Afrika's gehören, zu begünstigen, kraft der Befugnisse, wi ihr ein Artikel des Gesehes über die Ruhestauds = Gehalte verle beschlossen, daß die Zeit dieses Kreuzerzuges wie die Zeit eines F zuges betrachtet werden soll. j

Ueber den Braud zu Bordeaux liest man im dortigen Ju) cateur folgendes Nähere: „Die Feuersbrunst in der Rue B hat mehreren großen Haudelshäusern großen Verlust verursacht. Y Feuer scheint in dem großen Kellergewölbe des Herrn Tastet aui brochen zu’ sein, welhes binnen zwei Stunden ganz in Flammen st die dur die im Keller liegenden Spiritus-Fässer auf furchtbare V genährt und vom Winde begünstigt wurden. Das Feuer theilte der rehten Sträßenseite mit und pflanzte sich surchtbax {nell andere Keller fort; die Nachbarn flohen und retteten, was sie Fond An Hülfe fehlte cs zwar nicht, indem die Pompiers alles Mögliche le) ten und das Feuer durch ihre Anstrengungen mindestens eine Gränze fa als aber Herr Filhau, Befehlshaber der Sapeurs] mit einigen ÿ sonen am folgenden Morgen den Entstehungsort des Feuers besu und zufällig în der Nähe einer großen, stehen gebliebenen M stand, stürzte dieselbe mit shrecklihem Krachen ein und begrub und seine Begleiter unter ihren Trümmern. Bald zog man die glüclichen hervor. Der Wundarzt der Pompiers, der Adjut Major und zwei Pompiers hatten auf dem Fleck den Tod gefunh| Lieutenant Delos starb zwei Stunden darauf an seinen Wunden, ei

Ganz Bordeaux is in Bestürzung und Trauer. Das Feuer soll dadur standen sein, daß ein Arbeiter bei der Umfüllung eines Fasses Spin Tropfen auf die Lampe fallen ließ. Alsbald habe die dadur entstan Glamme weiter um sich gegriffen und bald die 7 800 Stüdf ebenfalls entzündet, Als die Hülfe herbeieilte, hatte das Feuer s vier benachbarte Häuser angegriffen, die fast sämmtlich Spiritus-Ki hatten, Wären die dort lagernden 2500 Stück Spiritus in Br gegangen, so wäre es um dies Stadtviertel geschehen gewesen. lih gelang es aber den vereinigten Austrengungen der Pompiers, Besaßung und der Einwohnerschaft; der Wuth des Elements Einl zu thun. Eine stehen gebliebene Mauer hat das ganze Viertel rettet, indem sie die Verbreitung der Flamme des brennenden Kl hemmte. Die Trauer um die verdienstvolleu Männer, welche bei | sem Ungläck so Großes geleistet und so clend umkamen, is allge und das Theater auf zwei Tage geschlossen worden.“

Professor Courgeon is vom Könige zum ‘Lehrer des Het von Char:res, Bruders des Grafen von Paris, ernannt worden,

Ein neues prächtiges Gebäude von Quadersteinen, das jeh! der Rue de Babylone errichtet wird, soll zum Kloster für die Sd

zunt und Erzerum, das kaukasishe Gebiet und die Länder der tscher-

Garnisonen ihres Brigade-Bezirks verbleibt, Die zusammengezogenen

E E E ay eme benen Vaudeville „Zorab“/ einverleibt worden. Und daun is der Rundge- sang, die Romanze von Salvator Rosa, unstreitig die beste Nummer der Oper. Schon hier wird den beiden Banditen so -imponirt, daß sie in sich zu gehen beginnen. Die Worte:

Selbst bei Näubern wohnt Erbarimen,

Selbst bei Räubern wohnt Gefühl sind wirksam aufgefaßt.

Der dritte Aft beginnt mit einem Wechselgesang zum Lobe Jialia?s. Stradella singt zuerst dic Herrlichkeit der {chönen Lande, Die Apennin theilt, Meer umgiebt und Alpe,

um mít Petrarka zu redenz Leonore und Räuber fassen nah und nah die Melodie auf und íntoniren dann das Lied tatt mit Chor, wo es sich feier- lich anláäßt; die Banditen tanzen dazwischen die Tarantella , was sich besser macht, als wenn sie den dann eintretenden Pilger - Chor dur ihre Aus- rufungen beim Alla-mora-Spielen in grellen Kontrasten unterbrehen, Das Terzett zwishen Bassi und den Räubern ist allergewöhnlichsten Schlages ; zum Glück läuft es in cin Terzettino von mehr Färbung aus, Jett kommt die marianishe Hymne, bei deren Anhören die Räuber sich belehren. Unter Harfenbegleitung erhebt sich die Melodie einfach und rührend zum Jdeal

der reinsten Liebe.

Und dennoch scheint es uns, als habe der Komponist gerade bei dic- sem Liede den größten Mißgriff begangen, Seine Oper sollte, wie gesagt, die selbst den Verbrecher bewältigende und die Thierheit in ihm erdrücende Gewalt der menschlichen Stimme, wenn n ihr zugleih Seele liegt, an cinem Beispiel verdeutlihen, Diesen Zweck hat Flotow bci dieser Stelle aber halbweg aus den Augen verloren. Seine Banditen mußten zerfnirscht in díe Knice sinken, nahdem Stradella die Jnoocation der Madonna bc- endigt, Dem aber is nicht so. Stradella fährt zu singen fort, malt in Tönen aus, wie Gott die Sünder strafe und sie noch in ihren Kindern heimsuche, wie ihnen der Fluch folge, und wie sie sich der ewigen Strafe nur dann entziehen könnten, wenn sie bereuten und Buße thäten. Der Sänger ist es also niht mehr allein, der die rohen Naturen zu seinen Füßen zwingt, der Bußprediger in seiner Person hat dazu mitgeholfen, Das religiöse Gefühl hätte hier in seiner durch die Kunst verklärten lau- tersten Junigfkeit die . erzweckte Wirkung hervorbringen müssen. Die Oper schließt feierlich mit einem Prozessions-Gesange, untermisht mit den Klän- gen jener Hymne, der Stradella die Erhaltung seines Lebens verdankte.

Die Flotowsche Arbeit i, um zu resumíren, kein Werk tieferen Ge- halts, aber jedenfalls ein solhes,, das von Talent zeugt und gewiß von weiteren Compositionen des Verfassers bald überragt wird. Namentlich dürfte sie hier, wo die Oper mit allen möglichen äußeren Mitteln auf das reizendste - ausgestattet ist, eine anziehende bleiben, Herr Schneider hat sie in Scene gesegt und damit ein glänzendes Probestück seiner neuen Wirk- samkeit abgelegt. Die Aufnahme war im Ganzen cine gute, am Schluß fühlte sich jedoch der Antheil ab, und Hervorruf erfolgte mit wenig Nach- druck. Herr Mantius gab die seiner Persönlichkeit so ganz gusagende Partie des Siradella vortrefflich z sein Ton hatte einigemal, wenn er ihn

nomorischen Kosaken. Nächst dieser wird noch als empfehlenswerth

hellen ließ, den nämlichen Reiz, wie in der Blüthen - Epoche dieses ge- shäßten und beliebten Sängers. Auch Dlle. Marx wußte sich als Leonore Anerkennung und Beifall zu verschaffen, ingleichen die Herren tt icher und Pfister, welche die Banditen darstellten, so wie Herr Z\ch ie \ch e als Bassi. Bei den Wiederholungen wird Einzelnes, z. B. das Trinklied, wohl noch eíndring- licher und energischer aufgefaßt; auch dürfte Beschleunigung der Tempi ‘bei gar manchen Stellen zu wünschen sein, Die Chöre herrlih. Einen so großen Reichthum an s{hönen Stimmen, wie er sich im Chor der berliner Oper vorfindet, trifft man wohl in ganz Deutschland so leicht nit wieder, Die Damen Brue und Polin nebst Herrin Gasdperini excellirten in einem Pas de trois. Ueberhaupt sind die Tänze und Tanzgruppen von dem Königl, Balletmeister Herrn Hoguet geschmackvoll arrangirt, Der venetianische Karneval im ersten Aft, & wie der den Berg entlang amphi- theatralisch geordnete Zug der zum Marienfeste pilgernden Prozessionen, sind allein schon werth, daß man diese Oper sehe, die zudem dur zwei neue Decorationen (Venedig bei Nacht und die Campagna di Roma) aus- geschmüdckt ist, worin die Königl. Decorations-Maler Gropius und Gerst von neuem ihre siunreiche Auffassungsweise und phantasievolle Ausführungs- gabe dargelegt haben.

Das Ganze wirt durch eine Ouvertüre eingeleitet, die majestätisch und vielversprehend anläßt, in der Mitte jedo Gedanken treten aus einander und wollen sich niht mehr zu ciner mu lischen Jdce zusammenfinden lassen. ut.

fih zu Anfang ch abfáällt: die sika-

Die Nuinen von Ani in Armenien. (Aus den Verhandlungen der Kaiserl, russishen Akademie der Wissenschasten.)

Herr Abich, Professor der Geologie bei der Universität Dorpat, bereist scit nunmehr bereits anderthalb Jahren die geologish so interessante kau- fasishe Laadschast und Armenien zu weiteren wissenschaflihen Forschungen. Sein Weg führte ihn zu den eben so großartigen als merkwürdigen Ruinen von Ani, der einstigen Hauptstadt Armeniens. Ju einem Briefe an den Präsidenten der Akademie, Herrn von Uwaroff, aus Tiflis vom 11, Februar, berichtet er über diese Ruinen Folgendes : j

„Es ist mir mögli gewesen, auf meiner lehten Exkursion, die ih von Achalzik aus längs der ganzeu Gränze unternahm, den interessanten Ruinen- städten der Bagratiden - Herrschaft, deren Reste sich 40 Werst von Alexan- dropol an bis zur Vereinigung des Arpatschai mit dem Araxes auf dem rechten Ufer des ersteren ausdehnen, eine mehr als vorübergehende Aufmerk- samkeit zu widmen.

der armenischen Literatur und Geschichte an das wunderbare Ani knüpft, benugte ih die günstigen, \sich mir darbictenden Umstände und verwendete méhrere Tage auf ein genaueres Studium dieser merkwürdigen Ruinenstadt,

Ganz besonders fühlte ich mich durch die Klarheit angezogen, mít wel-

her an den Bauwerken Ani's Thatsachen verewigt sind, die für die Ge-

Bei dem ‘hohen Interesse, welches sich für das neuerwachte Studium |

stern des heiligen Vincenz de Paula bestimmt sein. Es is wie

schichte der Kunst wohl eine nicht mindere Bedeutung haben, als die zahl Menge von Jnschriften, welche alle Flähen und Wände dieser unvergleid s{hönen Neste buchstäblih bedeckecn, sür die Profangeschichte des armenisl Volkes in ciner ihrer hönsten Blüthenperioden, wo ein geregel:es V und Staatsleben bei kurzer Dauer dennoch so herrliche Spureil seines seins zurüklassen konnte. Aber auch diese rein architektonischen Thatsa! erhalten den Werth historischer Quellen, denn wie schön zeigt sich in di verschiedenen Style, der stets in ciner kunstrcihen und den Gesehen des

nen und Wohlgefälligen entsprechenden Verschmelzung oft an ein und | selben Gebäude in seinen plöglihen und allmäligen Ucbergängen studirt il fann, jener Wechsel ‘der bald arabischen, bald griechischen, bald geor i Gewalthaber, die sih die Herrschaft dieses Königssizes streitig machten, als Stern erster Größe unter den damaligen armenishen Städten viel zu hell und verlockend durch die Nacht barbarischer Zeiten leuchtete eben deshalb, vermöge seiner Weltstellung auf jenem merkwürdigen S plaße des immer feindlih mit einander ringenden Orients und Occikt wohl nicht lange kulminiren konnte, Die interessanteste Ruine ist in ser Beziehung unstreitig die große Kirche, die ih mir ganz besonders \{hönen Kreuzesform wegen erlaubt habe Eglise de la -croix zu nd denn unmittelbar hinter jenem reich durch Mosaik verzierten arab| Portale wölbt sich eine prächtige Halle im \{önen Rundbogenstyle, ursprünglich byzantinischen Grundzügen, während cin \onderbarer, aber harmonish dem Ganzen sich anschließender Anbau wieder die arabi Kassetten an der Decke zeigt und das Hauptportal der Kirche seibst, und links von s{lanken, beinahe gothishen Säulen eingeschlossen, seh! rein griechische Ornamentirung darbietet. Wie bci den meisten Geb Ani's die verschiedenen Heresthafteit ihre Spuren nachgelassen habe wird dies auch bei jener herrlihen Moschce glaublich, diesem cigent lihen Gebäude, wo der {lecht angefügte Thurm jedenfalls spätere! sprungs i, während der frühere Zweck des Gebäudes wohl cin ga! derer sein mochte, wie die doppelt übereinanderliegenden hohen Soutel! Gewölbe vermuthen lassen. Armenische Juschriften stehen, wie dies selten in Ani gefunden wird, hier nach Anordnungsárt cin s Bücher-) an einer Hauptwand unter arabischen und enthalten vielleicht die kurze ] \chihte des Bauwerkes.

Das Portal des Königsbauces, denn die Anlage und Größe des bäudes berechtigen zu dieser Vermuthung, is noch bei weitem reiche! ziert, als es für jegt die Zeit mir auf der Zeichnung auszuführen erl Die kleine Lirche oberhalb des Flusses an der Nordostscite der Sta? ein Meísterstück cdler Form, mit ihren viel Fläche bietenden inneren L den ganz darauf berechnet, dieser Fülle wirklicher Fresfomalereien Ra! bieten, welche ihr Jnneres von oben bis unten bedecken und, weit er über allc jene Pfuschereien ; die ich iín anderen altarmecnischen Kirche! sowohl von Seïten der Technik, wie des besseren“ Styls in Compts und Zeichnung, überraschend an florentinishe Kirchen - Ausshmüdckung ! nern, Vor Allem aber wirkt das Jnnere des herrlichen Domes Ani, in welhem man Ursache hat, jene von Kakíg 1, 933

Vouvre gebaut, hat von all

Ministerium zur Reife bringen,

u fomnmd

anderen Pompier mußten beide zershmetterte Beine abgenommen wei

Breite und fostet 5 Mill. Fr.

Bei wenig Geschäft ist dic Reute-Notirung heute etwas ie Speculation bleibt fortwähreud d ugewendet; doch hat ischen Fonds wird 34, 10, Neap. 101

l vas gewichen ; en Eisenbahn- Actien-Promessen heute das Gesuch etwas nagelassen; in spa- gar nuihts gemaht. 5proz. 121, 60, 3 proz. + 20. Span. innere Schuld 303,

x Paris, 27. Aug. Das Rundschreiben des Mar - zeaud vom 9, August an alle in Afrika Oa ihm befehligt Ge- jerale (s. den Art. Paris in uñserem gestrigen Blatte) wird wahr- heinlich den Entschluß seiner desiuitiven Zurückberufung bei dem ini j i 1 Bekauntlich haben die Kammeru unud- nit ihuen die Regierung si bestimmt gegen den Plan des Marschall Bugeaud, die Errichtung von Militair = Kolo ausge- Ee E Bei A trt Suda dort eleistet, wie sehr au seine a fahrung und Ueberzeugung ge- ründeten Vorschläge ein Recht auf Berücksichtigung Warsprillten ürfen, so gebot ihm doch seine Stellung als Untergeordneter der erie wenn auch deu höchsten Posten in Algerien befkleidend, Befehlshaber einer französischen Armee, welcher er mit dem Bei= iele der Unterordnung und des Gehorsams gegen seine Vorgeseßten orangchen soll, entweder seine Meinung, wie richtig er sie au er- hten mag, dem bestimmt ausgesprochenen Willen und Befehl der segierung zu opfern, oder, wenn er seine Ueberzeugung niht auf- eben wollte, seine Entlassung zu nehmen. Was thut dagegen der arshall? Er will auf seinem Posten bleiben und troß Regierung d Kammern seinen Plan der Errichtung von Militair - Kolonieen rch{ühren. Er läßt in allen Regimentern in Afrika eine Art Bitt- hrift in Umlauf seben, worin er im Widerspruche mit allen bekann- n Thatsachen, und Nieman greift, auf welche Ermächtigung hin rsihert, der Augenblick sei nahe, wo ihm die Vollmacht zu Ver= hen im Großen mit Militair=Ausiedelungen werde ertheilt werden. r verspricht den Soldaten, Unteroffizieren, ja selbst den Offizie- n, welche in die Militair - Kolonicen einzutreten gencigt sein soll= 1, Bortheile, zu deren Verleihung er durchaus feine Macht it, Wahrscheiulih glaubt derx Marschall, die Genehmigung seines lanes leiter zu erlangen, weun er si auf eine große Anzahl i Militairs berufen fönnte, die bereit wären, unter den von ihm fgestellten Bedingungen sich förmlih in Afrika anzusiedeln, Ein hes Verfahren kann man aber selbs dann unmöglich entschuldigen un man in der Prinzipsrage mit dem Marschall vollkommen ein- rstanden ist und die Militair-Kolonieen für die besonderen Verlält= e Algeriens augewessener findet, als die Ansiedelung von Cioil= plonisten, welhe die Kammern und die Regierung wollen. Der arshall wird sich am 3, September zu Algier nach Marseille ciu- iffen, sein Urlaub lautet vorläufig auf drei Monate. Ueber die sahen seines so unerwarteten Abganges aus Afrika kann von jeßt fein Zweifel mehr obwalten. Er ist na Paris berufen, um we=

en Seiten eine Façcade von 20 Fenstern

1127

| rubig, und ein französischer Offizier nimmt i di Mitte desselben eine Juspectionsreise vor. Dex f met von Konstantine ist, wie man jeßt weiß, in die Aurxasber rüdgefehrt, wo er im Elend darbt, währcud der Ex-Kalifa Kader's, Bel Hadsch, zu Nefta si befindet, e ders Ras op 5 Ju der Provinz

agt, day die von Frankreich eingeseßten ein ebore Séhleichhandel auf der ganzen Gränzlinie gvishes e A a der Regentschaft Tunis sehr begünstigen. Eine Masse von englischen Waaren zumal gelangen so auf frauzösisches Gebiet herüber,

Vorgestern Naqumittags hat zu Havre die Eivschiffung der Statue des Herzogs von Orleans ín Gegenwart ciner Truppen = Abtheilung unter den Waffen auf dem Schiffe Marsouin‘“ statt efunden, das a tar ain seiuen Flaggen und Wimnpeln chmüdte, Es

e na ier i G feierli

aufgestellt werten apier führen, wo sie am 2. November feierli

So eben vernehmen wir, daß seit gestern früh au di iner=- Gesellen von Havre und allen enb T E S des Teelohde telt haben, weil man ihnen die

Je/0yns nicht gewährte. Dasselbe haben die Schiffszi de ani, dthan, Vielleicht wird die Strenge E E E â e , , F 5 P: U

LBidersp taat gerihtlichen Urtheils einige Wirkung thun bei den

Großbritauien und Irland.

London, 26, Aug. Nach der Morning Post is in toryisti- scheu Kreisen die Ansicht verbreitet, daß Sir R N “reo gat nächsten Session eine Veränderung in den Getraide-Geseßen becautrg- gen werde, um dieselben definitiv festzustellen. Der Antrag soll, wie es heißt, dahin gerichtet sein, die \{chwaukende Zoll-Skala aufzuheben und einen festen Zoll an deren Stelle zu seben, der, vou Jahr zu Jahr ermäßigt, endlih ganz wegfallen soll.

Seit die Admiralität am 1. August diejenigen Flotten-Capitaine, welche geyeigt wären, auf die (früher mitgetheilten) Bedingungen in Pensionsstand zu treten, zur Einsendung ihrer Namen an deu Ad= miralitäts«Secretair Hamilton aufforderte, haben {hon 120 Capitaine ihre Bercitwilligkcit angezeigt, von dem Erbieten der Regierung Ge= brauch zu machen. Von diesen gehören etwa 20 den ersten 100 Ca- pitaiuen der jebigeu Flottenliste an, welche tägli cinen Halbsold von 145 Shill, beziehen z die Uebrigen sind meistens alte Offiziere, welche Jeßt täglih einen halben Sold vo4 12% und 105 Shill, beziehen uud feine Hoffnung haben, jemals auch nur den Rang eines Coutre- Admirals zu erreichen. Wahrschcinl:ch wird bis nächste Woche die Hälfte der 300 Capitaine, deren Pensionirung die Admiralität gern vornehmen möchte, angemeldet sein, bis zum 1, Oktober aber werden böchst wahrscheinlich feruere 150 sich zur Annahme der gebotenen Pension bereit erklären, und der Ausführung des Planes der Ad-= miralität, eine tühtige Anzahl jüngerer Flotten - Offiziere in die 300

verlangte Erhöhung

n der wiederholten Fälle von Indisziplin, die er troß de = ligen Mahnungen des Kriegsministers fortsebte, sich G de ge | j Sollte ihm cin Nathfolger gegeben werden, wie die Nothweu=

leit nun immer wahrscheinlicher wird, so läßt sich über die zu tref- de Wahl noch nichts Bestimmtes sagen z es werden der Kandidaten

drx Mit vie a Lt it den neuesten Berichten aus Algier vom 20sten hat man au Kunde erhalten, daß die Beni-Bu-Soliman, n E Sia Aurasgebirge (iu der Provinz Konstautine), -der sih noch nicht erworfen hatte, nah Batna gekommen siud und erkiärt haben, Herrschaft Frankreichs annehmen zu wollen, Sie bezahlten so- Contribution. Sn

ih einen Theil der ihnen auferlegten Kriegs - flagen überhaupt ohne die geringste

tr ganzen Provinz gehen die Au hwierigfeit ein. Die Steuern in Geld sind bereits vollständig gezahlt, und die in Getraide zu leistenden Abgaben, deren Erhe-= g weit s{wieriger ist, hofft man bis Ende August gleichfalls voll= idig eingegangen zu schen. Unm der besseren Orduung willen wurden | Stämmen bestimmte Orte angewiesen, wohin sie die Frucht zu bringen ven, während in den früheren Jahren die Wahl des Ortes dazu ihrem lieben überlassen geblieben war. So verbessert und vervollkomm- si allmälig die Verwaltung der Eingeborenen selbst, wie sie bis t uur in der Provinz Konstantine besteht. Erst gegen Ende Sep= \bers wird der wirkliche Ertrag der Steuern dieser Provinz sich timmt angeben lassen. Der der Auras - Gebirge hat sih auf die [ume von 107,999 Fr. 73 Cent, belgufey, Der kleine Stamm Uled Darradi, gegen welhen am 24. Juni wegen seiner Empö=

erledigten Capitains-Stellen einzuschicben, um der Flotte ein rüstige- res Befchlshaber-Corps zu verschaffen, wird alsdaun uihts s “d Wege stehen.

_Dee United Service Gazette will wissen, daß 16 Linien- \hifffe und 8 bis 10 Fregatten mit Dampfmaschinen und archimedi- scheu Schrauben versehen und als Blokschiffe zur Vertheidigung der Kriegshäfen des Landes ausgerüstet werden sollen.

Der am 23sten von Liverpool nah New-York abgegangene „Great Western“ hatte unter 142 Passagieren drei außer Amtsthätigkeit ge- treteue Gesandte der Vereinigten Staaten am Jenifer, Hughes und Boulware, welche resp. in Wien, im Haag und in Neapel die Vereinigten Staaten vertreten haben,

S elgien. Brüssel, 28. Aug. Ungeachtet des s{öuen Wetters der legz- ten Tage sind die Getraidepreise wieder L HeIe und man E mit Ungeduld den Beschluß der Regierung bczüglih der Getraide=- Ausfuhr. Die Aerndte hat übrigens guten Fortgang und scheiut be= friedigend auszufallen. Ueber die Ursache der Kartosselkrankheit, welche sich fast in allcu Theilen Belgiens mehr oder minder stark gezeigt, werden die verschiedensten Ansichten geäußert, Professor Morreu von Lüttich schreibt die Krankheit einem Schwamwe zu, der in der kür- zesten Zeit die größten Verwüstungen in den Kartoffelfeldern anrichte, Mit ihm stimmt die Untersuchung des Dr. Remi Vanoye völli überein, der nah genauer Beobachtung zu dem Ergebuiß kam, daß die wahrhafte und einzige Ursache der Krankheit das Vorhandeusein eines Shwammes sei, welcher in der raschesten Fortpflanzung alle

g eine so scharfe Razzia ausgeführt wurde, is seitdem vollkommen

Gewalt in der stillen, l cchten Kunstwerkes, ) l trägt, der frei {webt über Styl Nicht minder schön erscheint in der Neinheit ihrer E Kirche, die ih deshalb de la St. Vierge oder Mariá ündigung nenne, weil eiue bei aller RNohheit der Skulptur dennoch findungévolle Gruppe mit Figuren von etwa zwei Fuß Größe in Bas- s, in einer der Nischen angebracht, deutlich A Bestimmung entspricht,“ „Du vorsteheudem Briefe hat der Akademiker Brossct ín der Sizung dcr ‘mie vom 9, April folgende Bemerkungen vorgctragen: : „Von den russischen Besißungen durch einen kleinen Fluß, den ehe- igen Ufurian, heutigen Arpatschai, getrennt und in einem Winkel ge- n den dieser Fluß durch seine Vereinigung mit dem Rhah, dem heu- 1 Aladjatschai, bildet, war Ani von allen Seiten geshüßt durh Höhen auischen Ursprunges, welche das Rinnsal der beiden Flüsse bilden, An : siseite, wo die Stadt wegen der geringeren Steile eines Abhanges ger gedecck: war, {lösen sie cine doppelte Neihe starker Mauern ein. e Stadt bedccckte eine Ebcue von der Figur cines Dreiccks, dessen A eiwa 14,400 euglische Fuß oder 4109 Meter betrug. Da aber | Ver fläche von diesen Dimensionen für eine zahlreiche Bevölkerung end sein mußte, so batte fih auf den von vielen Schluchten durch- cnen Hügeln an der Süd- und Westseite des Dreiecks vor der eigent- tadt cine zweite gebildet, eine wahre Troglodyten-Stadt in der Art ardzia, im Lande Akal-Tzike und Uphlos-Tzifke, das Herr Dubois de tpéreux mit so vielem Glücke durchforsht hat. Denn nur so läßt es tflären, wie im Jahre 1064, an dem Tage, wo Alp - Arslan, der Ex- er Ani's, abzog, 50,090 Menschen und das war nur ein Theil der tr Stadt lebenden Bevölkerung dieseibe verlasscn konutcu und sie o nicht gauz verödet war. zu vten Jahrhundert unserer Zeitrehnung war Ani nur ein kleiner g endex Flecken;z gegen ‘den Ausgang des 8ten Jahrhunderts machte , Süist aus der Familie der Bagratiden zu ciner starken Citadelle, in A er seine Schäge nicderlegte. Seit tem Jahre 961 wurde sie die e Sud armenischen Könige aus E e Regenten- Familie, die vat erten, befestigten und mít Palästen und prächtigen Kirchen ver- j en, Spôâter, und zwar im Jahre 1040, fam sie in die Hände der Ns denen sie wieder von den Seldschucken eutrissen und banu durch N „Suirs aus dem kurdischen Stamme der Beni -Schedda3 verwaltet 7 24 q Benecalogie Herr Akademiker Srähn zuerst bekannt gemacht hat, D bis 1209 ist sie fünf Male, theils friedlich, theils mit Gewalt, vi U Königen Georgíens, David dem Verbesserer, Demectrius I, V bus und Thamar, eingenommen worden. Dann endlich, - im Jahre i die e Ani durch ein schreckliches Erdbeben zerstört. Seitdem is diese dies Ungeachtet mehr als 45 Eroberungen derselben historisch bekannt ie as 8 Jahrhunderte hindur blühte, vom Schauplabye der Ge- fuds gentlih gänzlich verschwunden, Jhre Bergschluchten und verödeten , thre Kirchen, Paläste und Moscheen, von Rissen durchfurcht, aber

dete Patriarchal- Kirche zu vermuthen, mit siegender.

furt gebictenden Größe eines erhabeney und es das Gepräge des höheren Genius bindender Regel. aitnisse jene fleine

——S E

mit Solanceu bepflanzten Felder befallen mußte, daß die Krankheit

noch aufrecht stehend, empfangen kaum noch den üchtigen Besuch ei Hirten, bezeugen aber auch so noch ihren ceimaligen Gd E E , Ohne der offenbar übertriebenen Augabe Glauben beizumessen, nah der Ani 100,000 Häuser und 1001 Kirchen enthalten haben soll, wissen wir durch cinen Augenzeugen, daß es wirklich cine bedeutende Stadt und ver- hältnißmäßig bevölferter gewesen sci, als unsere curopätschen Städte. Außer ciner Menge Brücken, welche die Passage nach dem linken Ufer des Akurían erleichterten, sei, sagt Lukas Indjidjian iu seinem Wexke: „das alte Ar- menten“, ohne jedoch die Stelle genauer zu bezeichnen, ein Tunne] unter dem Flüsse gegangen, dessen wirkliche Existenz darzuthun gewiß nicht ohnc JZuteresse wäre, in einer Zeit, wo die Anlage zweier Commünications-Wege dieser Art zu London und Marseille die öffentliche Aufmerksamkeit so schr in Anspruch nimmt, Durch das Erdbebcn im vierzehnten Jahrhundcrte, duxch dic Jutolerauz dex Türken, dexcu Macht iu so Schnelle stieg, von (Bu heimischen Hecxde vertricben, ließ Ani's sich in den benachbarten Gegenden nieder. derte in die Krimm oder in die Um in dieser Stadt si niederließen

noch mehr aber staunenswecxthex die Beoölfexung Ein Theil derselben wan- gegend Astracans. Die, welche später 1 eyen, traten alsbald mit den übrigen in Ver- bindung und legten so die Grundlage zu den zahlreichen armenischen Etablissements in diesen Gegenden, die auch gegenwärtig uicht unbcdeutende Geschäfte machen. Später zogen sih viele der Einwohner Ani's, der Straße des Handels folgend, in die gegenwärtig dem russishen Scepter unterwor- fenen polnischen Gouvernements. So ist cs denn Rußland, das Ani's

Bevölkerung gcexht hat.

, Wenn man an die große Anzahl bedeutender Gebäude denkt, welche die Ruinen Ani's einschlicfen, und die Sitte der Armenier kennt, die wie die Araber die Mauern mit Zuschriften zu bcdecken psle en, wird man zugeben, daß sih über die versch:edenen Regierungen, die hier einander nach und nah ge- folgt sind, die interessantesten Notizen findcy müssen. Die Geschichte des Neiches seit Konstantin Monomachus, die der Seldschucken, der Beni-Schcd- das, der georgischen Könige und selbst der Mongolen werden gewiß hier zahlieihe und wichtige Spuren zurückzelasscn haben, Zweifelsohne werden die Habsucht, die patriotisde Ehrfurcht der Armen: er vorx der Residenz ihrer drit- ten D nastie, so wie die Neugierde der Europäer, ejne Ruíue von so großer historischer Wichtigkeit nicht unberührt gelassen haben z doch sind diese Trümmer heutigen Tages geschüßt durch die Gefahr der Einsamkeit, in welcher sie liegen, durch undurchdxingliches Gestrüpp und dorziges Schlingkraut, durch die Furcht vor ihren giftigen und wilden Bewohnern, dcn Skorpionen und Schakals, und vor den noch wildecren Menschey, cundlih, und das am mci- sten, geschüßt ven der russishen Seite her durch die Rücksicht, die man cinem fremden Lande zollt, und die Unbequemlichkeiten der Quarantaine, der sih Jeder, der scinen Fuß auf türkischen Boden geseht hat, untciwex-

fen muß. daß zu verschiedeneu Zeiten die Ruínen

Nichisdestoweuiger weiß man, vou Ani besucht worden sind. Jm Jahre 1804 wanderten zwei armenische

Bord, nämlich die Herren |

sem Augenblicke in ehemalige Béy Ach-

bd el wo der Bey von Tunis Konstantine wird darüber

|

eine ansteckende sei, und

Wirkungen sei, welcher die Karto

Die

blos uoch von bedeckt, Sehr bis 28 Minuten in solcher 18 bis 22 Minuten. Ju

sich ohne Verderbuiß bis seien ; in jedem Backofen feil vorgenommen werde

so wie die Spát - Kart

in die In Holland \índ alle nur die in Vernebmen theilt, im Preis an

das Uebel sich in gering

Kauton Vern. am Béielersee soll es ua Thurmuhr zu verfertigen

Wablen in deu

vom Regierungs - Rathe en,

lungen statt. Alle von fouservativcn Sinne gu Mehrheit.“

Kanutonu Basel.

aufgefunden worden. Dr. Schwamm nicht die Ursache der Krankheit

von Antwerpen wären alle Kartoffeln in Kraukheit ergriffen; die

jem Jahre mindestens um ein „alle Kartoffeln ebenfalls sandigem Boden gepflanzten nah, hat díc holländische Auslande beträchtliche Kartoffel-Vorrâthe der Börse notirt werden soll.

Kanton Luzern. eun 109 Gemeinden Staats-Zeitung Folgendes :

daß ferner bisher fein wirksames Mittel dage

Varlez von Brüssel meint dagegen, daß dovér Krankheit, sondern blos eine ihrer hält er für eine Art Sphacelus, er überlaugen Bodeufeuchtigkeit von

Nach Ausfluß einer n die Kartoffeln weiß, en, bräunlihen, dünnen Schale

verdorbene Kartoffeln müßten seiner Ansicht nah 24

Ofeuhite verbleiben

i ; minder angegríffene nur einem 1m Moniteur f

gedruckten Berfkfchte e it

er die feste Ueberzeugung aus, daß so bchaudelte frauke Kartoffe

zum uächsten Jahre erhielten und geuießbar fönnte dies Verfahren mit Ersolg und wöhl= n. Laut Bericht der Agrikultur - Kommission ihren Umgebungen von der und Thonboden gepflanzten, am meisten. Der Ertrag ist Viertel geringer als sonst. mehr oder minder angegriffen, sind ziemlich gerathen. Dem Regierung bercits Austrag ex= zu kaufen, deren n joll. Jn manchen Gegenden hat erer Hestigkeit gezeigt, keine Provínz ist in=

in feitem offeln, leiden

desseu davon verschont geblieben.

S chweiz.

Dem Uhrmacher Opliger zu Neuenstadt ch ahtsährigen Studien geglüdt sein, eine , die ohne Feder und Gewihhtzug Jahrhuu=

derte laug regelmäßig und ungestört fortgeht.

Ueber das Ergebuiß der nun beendigten des Kantous liest man ín der / „Wegen Ungeseblichkeiten mußten in mehreren Gemeinden und namentlich sol

die ganz oder zum Theil radikal gewäblt atten, die Wahl Verhandlungen kassixt werden Loea bus e Beríans

, und es fanden daher neue Versamm= deuselben getroffenen Wahlen fielen nun im s, und zwar überall mit überwiegender

Am 23. August gingen die militairischen

Uebungen der beiden Artillerie - Kontingents - Compaguieen zu Ende;

Natioual=-Zeit meister abgehaltene Para Corps erfreuliche Weise z sowohl die Leistungen als pen in hohem Maße.

__0 Madrid, 2 hörden und Truppen hat Auch heute i| die Mehr

thätigen und wohlwollend böse Geist, der mittleren uud nieder lang bis zum Sturz

sen Tagen aufs neue qa sten Laden - Besißer, wel

voran, soudern vertheilen diese zum Schließen ihrer verschlossenen Läden find vermiecthen sind, W eines Ladens zum O wurde doch der fernt hatte.

e

Minas Bijeschkian, in Ka Auch Lukas Jndjidjian sagt gesprochen habe. unternommen rihten zu besißen, Jch glieder der unter dem

eiwas öffeutlih befanut gem

Der russisch- türk Türkei 1828

Mit Karten uud

Da die Türken so merkwürdigen als

und ungeachtet des aufrichtig

daß der Herr Verfasser, auf texrich!et, diese Arbeit überno

ín Konstantinopel. An'fnahmen und niß der Lokal - Verhältnisse i wenig zu leisten.

die Einzelnheiten der Kriegs- Fache gewiß höchst ublikum, uamentlih an de chäâftigt, und bemerfcu, daß sundes Urthcil über eine der Die bisher gangbaren Ansich

zeichner werden hier aus eine deren größter Theil nah Me

Priester dorthin und sammelten einige Jnschriften, die auch bereits durch

welcher die Mehrzahl der Cinwohner

¿ Espartero sal Spaníeus versügende

Preisen zu verkaufen gewohnt sind, die in der C Montera, Carretas, Mayor, gehen nicht nur mit dem bös

Werkstätten zu veranlassen,

o cs dem Gefe effuen desselben durh gute Worte zu bewegen, F Bes geslossen, ( un hat man überall Schildwacheu auf, estellt, welche das Schließen der einmal geöffneten Läden mit S bcs

Ih bin überzeugt , haben, obgleich gart mich noch erinnern

rasen Serccy na ersten Gesandtschaft Aui besucht haben; E Lal

uud 1829, Moltke, Major Plänen.

sehr wenig Bücher, shrciben, wäre eine i ) lehrreichen russischen Militairs zu erwarten,

Für die Geschichte der russischen zugäuglichen Quellen, besonders Tagebücher und Notizen der preu Offizicre benußen, welche jenen Feldzügen beiwohnten, nähcre das, was türkischerseits geschehen Beinahe wichtiger als Beides Rekognoszirungen auf dem Kriegsschauplaye genaue Kenut-

Es muß den militairischen bedeutsam sind,

Jand und der Pfoxte beruhten großentheils Genera] von Valentini, welcher einen Theil des Kriegsschauplayzcs aus eigener Anschauung kannte, sie dürften Punkten wesentlich modifiziren.

Auch für den Geographen ist das Werk bedeutend

eine von Oberst Burckhard vorgenommene Jnspection ersette, wie die ung bemerkt, die früher vor

i dem Amts - Bürger= de auf eine sehr zweckmäßige und für das als Ergebniß derselben belobte der Inspektor

die Subordination und Disziplin der Trup=

me E 1.

Aug. Der aktive Wid sich nicht erucuert , zahl der Läden,

erstand gegen Be= der passive dauert fort, vorzüglih in den Haupt=

Straßen, geschlossen geblieben, und alle persönlichen Bemühungen des

en Gefe politico erscheinen als fruchtlos. Der Madrids, vorzüglich en Klassen, beseelt, und der zehn Jahre 's die eigentliche, über das Schiä- Macht darstellte , “zeigt sich in die= ls tief eingewurzellt. Gerade die reid)= he ihre {lechten Waaren zu unerhörten alle T O en Beispiele Geld unter die ärmeren Santo FicccA ; Bei gar vielen t man die Anzeige angehestet, daß sie zu politico gelang, den Juhaber

sobald der Beamte sih ent=

rgssubazar in der Krimm, veröffentlicht sind, - daß er einen Pilger, der in Ani gewesen sci, 1 daß Europäer öfters Reisen dorthin ih gestchen muß, darüber fkcine sicheren Nach- zu E M die Mit- y persten gehenden französischen _docch weiß ich nicht, ob därtiboe iss acht ist,“

ishe Feldzug in der europäischen ; / dargestellt durch Freiherrn vou im Königlich preußischen Generalstabe. Berlin, 1845.

Geschichte der : zunächst von aus naheliegenden Gründen Unparteilichieit, immer mehr

Feldzüge von 1828 und 1829 sie möchte aber,

en Strebens nach

oder weniger einseitig ausfallen. Höchst dankbar ist daher anzuerkennen,

ganz parteiloscm mmen hat. Arnice konnte er, außer den all emein bischen Auskunft über , erlangte er während seines Aufenthalts exscheint, daß er durch

Standpunkte, doch wohl un-

m weitesten Sinne des Worts gewann, denn

ohne diese is im vorliegenden Falle, selbst beim besten historischen Material,

Zeitschristen überlasen bleiben, näher in Excignisse einzugehen, welche für Mäuner vom Wir weuden uns an das größere n Theil desselben, welcher sich mit Politik be- vorliegendes Werk ganz geeignet sei, ein ge wichtigsten europäischen Fragen zu begründev., ten vou der Natur des Kampfes zwischen Ruß- auf dem Werke dcs verewigten

sich aber nunmehr in manchen

, und dem Karten- viele Pläne. geboten,

ist.

r wahren terra incoguita ßtish-Aufnahmen reduzirt

—————————