1845 / 271 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

hier eingegangen: Von Ostroff, das Se. Majestät und Se. Kaiserl. Hoheit am 5. September Abends verlassen hatten, reisten Hochdieselben nach Bobruisk, wo sie am 7ten, um 11 Uhr Abends, - eintrafen, Am Sten, um 10 Uhr Vormittags, hielt der Kaiser Revue über die 2te Brigade der 11ten Jnfanterie-Division und gab sowohl über die Haltung dieser Truppen, als über den Zustand der darauf besichtig- ten Festungswerke, des Arsenales und der neuen Ingenieur - Arbeiten seine Zufriedenheit zu erkennen. Der Thronfolger besichtigte an dem- selben Tage das Militair - Hospital zu Bobruisk und bezeigte seine Zufriedenheit mit dem vortrefflihen Zustande desselben. Am 9ten, um 10 Uhr Morgens, seßten Se. Majestät und Se. Kaiserl. Hoheit ihre Reise fort, übernachteten im Flecken Gomel und trafen, nachdem sie unterweges auf der Station im Possad Dobrianka (Gouvernement Tschernigoff) dem Gottesdienste in der dasigen neuen Kirche beige= wohnt hatten, am 12. September, um 2 Uhr Nachmittags, in er= wünshtem Wohlsein in der Stadt Elisabethgrad ein. i

Vom Kaukasus sind folgende neuere Nachrichten eingegangen : Nachdem die Truppen sich von den Beschwerden der offensiven Öpe- rationen, die den wichtigsten Theil des diesjährigen Feldzuges aus= machen, erholt haben, sind überall die für die zweite Periode dessel= ben bestimmten Arbeiten, nämlich die Verstärkung der Befestigungen, in Angriff genommen worden. In dem Landstriche, den die Truppen beseßt halten, herrscht vollständige Ruhr; von Angriffsplänen oder Zusammenrottungen des Feindes hört man nichts. Der Befehlshaber des lesgishen Detaschements, General-Lieutenant Schwarz, hat den Gebirgsvölkern abermals ein glänzendes Gefecht geliefert. Das De- taschement rüdckte, nachdem es die Gemeinde Tasch, eine der wider= spenstigsten im Gebirge, gezüchtigt hatte, am 14. August gegen die Gränze der Gemeinden von Anzuh und Kaputschin vor. Erstere, auf die Hülfe des Awariers Hadschi-Murat rechnend, der mit einem Trupp sich näherte, verweigerte die Unterwerfungz die leßtere, welhe dur ihre Nachbarn si verstärkt hatte, beobachtete eine zweifelhafte Haltung, Die russische Avantgarde fand, als sie sich der Gränze von Anzuch näherte, viele der umliegenden Höhen hon vom Feinde beseht, der aueh sogleih Steine herabzurollen begann. Die Bergvölker wurden nah hartnâckigem Widerstande aus ihrer Stel= lung geschlagen und konnten nur einen vereinzelten fast unzugänglichen Berg behaupten. Am folgenden Tage jedoch ward auch dieser, so wie 4 vom Feinde aufgeworfene Verschanzungen, nah heftigem Kampfe, von den russishen Truppen genommen. Die Bergvölker flohen in Verwirrung theils ins Gebirge, theils abwärts durch den Wald ihren Wohnungen zu, wobei sie hibig verfolgt wurden. So hielt au ein Trupp von ungefähr 3000 Mann, der eine sehr feste noch durch Ver- haue ges{hüßte Stellung eiunahm, den Angriff der Russen nicht aus und wurde, mehr als 100 Todte auf dem Plabe lassend, zerstreut.

Auf russischer Seite wurden im Laufe dieser beiden Tage : 1 Stabs- Offizier und 9 Gemeine getödtet und 27 Gemeine verwundet; Kon- tusionen erhielten durch Steinwüxrse 46 Gemeine, Jm Ganzen wurden 53 Mann dienstunfähig gemacht.

F rankrei.

Paris, 25. Sept. Der Herzog und die Herzogin von Nemours sind am Abend des 23sten auf dem Schlosse von Eu eingetroffen, Der Herzog von Aumale ist von Rouen eben dahin abgegangen.

Man kennt jeyt das Resultat der Wahlen, welche am 20sten- d. begannen. Die Konservativen haben überall mit großen Majoritäten den Sieg davongetragen. „Jn Wahrheit“, sagt das Journal des Débats, „die Opposition hatte mit ihren Prahlereien uns fast bange gemaht! Wir klagen uns dessen anz wir hätten mehr Zu- trauen in den gesunden Sinn und den Patriotismus der. Wähler seßen müssen, Man erinnert sich, daß die linke und die rechte Seite sich versprochen hatten, ihre Stimmen beim zweiten Skrutinium zu vereinigen; zum Unglück fand kein zweites Skrutinium statt; die fon- servativen Kaudidaten wurden bei der ersten Abstimmung gewählt, ausgenommen zu Vendome, wo die Opposition übrigens nichts zu for- dern hat. Der Kampf besteht dort nur zwischen drei Kandidaten, welche sämmtlich der konservativen Meinung angehören. Ein anderes Mal werden daher die Parteien weise handeln, das zweite Skrutinium nit abzuwarten , um uns das erbauliche Schauspiel ihrer Allianz zu geben, Am 27. September werden noch einige Wahlen statthaben; hoffentlich werden sie ferner beweisen, daß die Opposition nicht im

ortschritt ist.’ T gm T Kanz Miet: is man seit einem Monate damit be- schäftigt, eine ausführliche Aufstellung über das Brief - Porto in den verschiedenen Staaten Europas anzufertigen. Es soll ‘diese Arbeit der Post-Reform, welche bei Eröffnung der nächsten Session zu bean- tragen Herr Lacave- Laplagne \ich entschlossen hat, zur Grundlage dienen, Doch soll nur stufenweise verfahren werden; es handelt sich noch keinesweges um eine solche Maßregel, wie sie in England durh= geführt worden ist. Dem Vernehmen nah würde der Portosaß für das sogenannte „große Weichbild““, welches sich jeßt 40 Lieucs weit im Umkreise von Paris ausdehnt und Rouen, Havre, Orleans u, s. w. umfaßt, 10 Centimes betragen. Es würde dies der niedrigste Saß sein, der höchste dagegen sih auf 50 Centimes belaufen und für die Briefe nah den weitesten Rayons ‘Mar seille, Toulon, Perpignan u. \. w., festgeseßt werden, Für die zwischen. dem großen Weichbilde von Paris und den entferntesten Gränzen gelegenen Rayons sollen Zwischenpreise (zwischen 410 und 50 Centimes) bestimmt werden. Viele glauben, es könnte wohl {hon jeßt ein gleihmäßiges Porto für alle im Junern des Königreichs umlaufenden Briefe ohne allen Nachtheil angenommen werden. Herr Lacave-Laplagne will aber, dem Vernéhmen nah, diesen Schritt erst

des Königreichs, wie nah Mar=

endet sind macht ist.

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dann thun, sobald die projektirten großen Eisenbahnlinien, Haupttheile des Landes in beschleuni

Die Ein- und Ausfuhr-Maßregeln ‘der belgischen Regierung be= treffend, meint der Co

ede Regierung zunächst i ) r aufnehmen lassen und danah die Preise feststellen,

sonst arbeite sle nur den Spekulanten in die Hände. erstenmale sei auf den Hunger eines Volkes \pekulirt worden.

liege, um ganz Holland ein Jahr lang davon zu nähren, während doch Noth im Lande herrsche. Le erade

daß die belgisheu Maßregeln gegen alle politische Oekonomie seien. Die übrigen Blätter dagegen billigen die Absicht der belgischen Re=

Allianz mit Deutschland.

natürliher Gränzverbündeter, | mit ihm könne Frankrei s\ich wohl fühlen. die Jndustrie würden zu Stande bringen , politishen Wege unmöglich deutschen Flotte betreffe, so könne See übernehmen, während

decken soll! i : Zu Vendome is der konservative Kandidat, Herr

zum Deputirten gewählt worden.

dieser Stadt l eck word Mohammed Ben Serrur, den man in Marseille für einen ma-

erlitten einen Auflösung der Kammern nahe bevorstehe. 3proz. 83 Fr. 50 Cz; Neapel 4101 3proz. inl, 31 pr. Ende Sept,

London, 24. Sept. i von der Jnsel Wight im Schlosse zu Windsor erwartet, um dort für den Herbst und Winter ihren

JZhre Majestät die verwittwete Königin Ädelaide hat sih mit ihren zum Besuch hier verweilenden Verwandten, der Prinzessin Jda von Sachsen-Weimar und deren Töchtern, Court ín der Grafschaft Worcester begeben,

Anlage von Kapitalien in Eisenbahnen. Jun Euland häuften sih Ka-

amerikanischen Staaten verwendet; dies habe ein übles Ende Jn der leihen angelegt; dies habe ebenfalls in einer dritten Periode,

außerdem dem Lande noch

welche sih mit besonderem Eifer Laudwirthschaft auf ihren Gütern Srühjahr und Herbst jeden Jahres auf seinen Besißungen in Ferma- nagh eine landwirthschaftliche

\shasts=System geben.

heit den Leuten wieder recht eindringlich vor, indem er zugleich unter lautem Beifall auf die etwa 30

pool, welches am 6ten nah St. Johns in segelt war, während eines furhtbaren Sturmes gèscheitert, dem es bereits zwei Tage preisgegeben war. Mannschaft rettete sich in den Böten und wurde von der Brigg „Jane“ glüdcklich nach England gebracht.

Bei Douglas Zettel angetrieben, Jahres auf der Fahrt von Liverpool nah New-York mit Mann und Maus verloren besagt: „Am Bord des Paketschifs ,„England““, 114. Dezember 1844, unter 98° 7! Länge und 45° 10‘ Breite. verloren ; es steht 10 Fuß Wasser im Raumz

Die Anti-corn-law-league macht bei der registrirung große Anstrengungen, ihren An bei den Parlamentswahlen die Stimmenmehrheit zu verschaffen,

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welche alle ten Verkehr seßen werden, voll-

und dadurch die Brief-Besbrderung weniger fostspielig ge=-

nstitutionnel, in Fällen der Noth müsse ein Jnventarium von den Aerndte- und Vor-

Nicht zum Hol- jeßt noch das Beispiel, daß im Haag so viel Getraide

Der Siècle behauptet geradezu,

Siècle empfiehlt zur Veränderung wieder einmal eine „Die Deutschen“, sagt das Organ Odilon „sind ein gebildetes Volk, und unter gebildeten Völkern Länderstreit mehr stattfinden.“ Deutschland sei Frankreichs und nur in einer innigen Verbündung Der Zoll - Verein und was bisher auf dem rein eschienen. Und was den Mangel einer Frankrei ja die Vertheidigung zur ihm Deutschland zu Lande den Rücken

Debelleyme,

französishe Konsul zu Bahia berichtet, daß 80 Lieues von eine reihhaltige Diamantengrube entdeck worden ist,

n Gesandten hielt ‘und ihn deshalb mit Ehren und Ge- berhäufte, soll ein Abenteurer sein, dem die Polizei jet

französischen Renten waren heute an der Börse matt und Rückgang. Es herrschte die Meinung vor, daß eine 95proz. 117 Fr. 75 C.; ör. 20 C.; 3proz. span. 39

Grossbritanien und Irland. Ihre Majestät die Königin wird heute

Aufenthalt zu nehmen.

nah ihrem Landsiß Witley-

Standard erklärt sich in einem leitenden Artikel für die In der ersten Pe- und süd= genom- zweiten Periode habe man dieselbe in auswärtigen An=- ein übles Ende genommen. Jegt, lege man sie guf Eisenbahnen im Junern seien do sier, und die Anlage brächte großen Vortheil. zu den irländishen Grundbesizern, die Beförderung einer verbesserten angelegen sein lassen. Er hält im

uf. Mau suche für diese Anwendung. | e man dieselben auf Shwindeleien mit den mittel-

Kapitalien darin

Graf von Erne gehört

Versammlung seiner Pächter, wobei vertheilt werden, und hat sahkundige Männer angestellt, enen, die es wünschen, Anweisung in dem verbesserten Wirth= Seit zehn Jahren hat er in diesem Sinne ; allein noch kein Drittel von den kleinen Pächtern, die unter Land haben, is zu bewegen gewesen, vom Herkommen ab= Bei der jüngsten Versammlung hielt der Graf diese Träg-=

Anwesenden hinwies, die seinem folgt und dadur zu wohlhabenden Leuten geworden waren.

15, September ist das Dampfschiff „Shamrock““ von Liver= ; Neu-Braunshweig abge-

Die aus 16 Köpfen bestehende

auf der Jnsel Man is eine Flashe mit einem der einige Auskunft über das zu Ende vorigen

„England“ giebt, Der Zettel

gegangene Paketschiff Wir haben unsere Böte fein Shiff im Gesicht.“ jet stattsindenden Wahl= bnd eh an vielen Orten

liederlande.

Aus dem Haag, 17. Sept, Das hiesige Dagblad h, einen Königlichen Erlaß, der nachstehende Uebersicht der dur Kartoffelkrankheit heimgesuhten Provinzen nah der Morgenzah]

Kartoffel-Kultur enthält : : Morgenzahl. Mit Krankh, behaj,

Provinzen, ] Nord-Brabant 10,676 1 121

Nord-Holland

Süd-Holland 10,943

Seeland 3,748 7,998

5,461

7,143 2,254 Von den anderen Provinzen sind noh keine Nathrihten «, gangen. Die beigefügte Uebersicht des Far leans nah deny vinzen mag zugleih einen Maßstab geben für die Landeskuly. Holland. Der Kartoffel - Ertrag betrug an Mudden (zu 3 hz

Scheffel) im Jahre 1843: In Nord-Brabant 2,333,793 » Gelderland 2,897,704 » Süd-Holland » Nord-Holland » Seeland 805,464 » 453,841 » Friesland 2,126,157 » Overyssel 1,116,390 » Gronuingen 1,395,547 » Drenthe 622,957 » Limburg 753,850 695,24 Auf 75,000 Morgen 11,642,571 13,552,031 Der Königl. Erlaß giebt ferner an, wenn kein Vieh mit f toffeln gefüttert, kein Branntwein aus Kartoffeln gebrannt würde, fönnte, wenn man 25 Mud auf den Kopf durchschnittlich rene: und weniger darf man doch nicht rechnen der diesjährige Eh so eben hinreihen, um nit cine Hungersnoth ausbrechen zu s und wenn eine Ausfuhr an Korn nicht stattfinde , so Tönne ‘der lihe Korn - Ertrag, der der vorigen Aerndte mindestens glei den Mangel an Kartoffeln in etwas erseßen. Die vorige A betrug nämlih an Roggen 3,000,000 Mudden, an Weizen 1,3000 Mudden, an Gerste 1,250,000 Mudden, an Buchweizen 1,000,000 9 den, an Bohnen 300,000 Mudden, an Erbsen 450,000 Mudden, Von Dortreht aus sind zwei große Schiffe nah Ameri fahren, um Kartoffeln zu holen. Sie werden in drei bis vier Vg mit 1000 bis 1200 Tonnen Kartoffeln zurückerwartet.

Belgien,

Brüssel, 25. Sept. Vorgestern haben die September-Y begonnen. Durch Glockengeläut von allen Kirchen wurde zuers Trauerfeier zum Andenken der in der Revolution von 1830 gel nen Bürger verkündet, Die Artillerie der Bürger=-Garde von Yi sel begrüßte den Tag mit einer Salve von 21 Kano schi Dle Trauerfeier in der St. Gudula - Kirche war indeß, wie ma merkt hat, uicht so besucht als gewöhnlich, Es wohnten ihr dies glieder des Kabinets, die obersten Hof-Beamten, der Senat und Mitglieder der Repräsentanten-Kammer bei. Der in der Mitte der f errichtete Katafalk wurde dur die September-Verwundeten und die pagnie der freiwilligen Jäger der Bür ergarde bewacht. Gestern, auzu ten Festtage, hatten das Gesangfest und die verschiedenen Ca Vereine viel Besuch nah Brüssel gezogen. Die verschiedenen ® zen-Vereine hielten ihren Einzug in die Stadt und begaben si dem durch das Programm vorgeschriebenen Ceremouiell nach h großen Playe, wo sie von der Kommunal - Behörde empfangen 1 den und sodann nah deu für die verschiedenen Gesangs - führungen bezeichneten Lokalen. Die Singvereine, welche hieran tht nahmen, versammelten sih auf dem Marsfelde, außerhalb des Ta von Namur, und zogen von da nah dem Augustiner - Tempel. vernehmen“, sagt der Commerce belge, „daß der Mim Gesangverein von Köln am Breitag, den 26sten d., um {1 Uhr! glänzendes Konzert in dem Saale der philharmonischen Gesells zum Besten der Armen unserer Hauptstadt geben wird. Dieser ( danke von Seiten der fremden Künstler ist sehr lobenswerth, H wir, daß das Publikum sich beeilen wird, dem philanthropischen V1 sich anzuschließen. Der Eintrittêpreis ist 2 Fr. für die dem V eine fremden Personen,“ Jm gothishen Saale des Stadthal fand vorgestern das den hier auwesenden fremden Künstlern zuCh veranstaltete Bankett statt, welches sehr glänzend war. Gegen zig fremde Künstler, Franzosen, Holländer und Deutsche, waren} geladen, und die in Stellung, Rang und Kunst hochstehendstenY ner der Hauptstadt, uebst vielen Mitgliedern des diplomatischen C nahmen an dem Feste Theil, Direktor Schadow von Düsseldorf zur Rechten des Ministers des Junern und brachte einen Toast die belgischen Künstler aus,

Iu der gestrigen Senats-Sißung wurde der Geseß-Entwus Betresf der Lebensmittel einstimmig angenommen, Jndeß glu Herr von Haussy, wie dies mehrere Mitglieder der Repräsental Kammer gethan hatten, erklären zu müssen, daß dieses Votum bu aus feine politishe Bedeutsamkeit habe, Die Antwort des Mi des Jnnern war eben so bestimmt als jene, welhe er auf ein liche Bemerkung in der Repräsentanten - Kammer gegeben hi

im Jahre 1g 1,993,197 2,904,527 | 1,536,967

533,250 764,888 344,79 1,830,006 4,348,839 1,349,533 650,777

er erflärte, daß die Regierung es als ihrer unwürdig *

ppen

Zum Mitgliede der Gesellschast kann jeder gebildete Maun, der sich sür die Fortschritte der zum Gegenstande der Gesellschaft gehörigen Wissenschaften interessirt, gewählt werden, Wer in die Gesellschaft zum Mitgliede aufgenom- men zu werden wünscht, muß von zwei oder mehreren wirklichen Mitgliedern dazu in Vorschlag gebracht werdenz alsdann wird über einen solchen ballo- tirt. Zum Ballotement is die Anwesenheit von wenigstens 10 wirklichen Míit- gliedern und zur Aufnahme ck der Stimmen erforderlih. Die wirklichen Mít- glieder nehmen an allen Versammlungen mit Stimmrecht Theil und zahlen jährlich in die Kasse der Gesellschaft 10 oder ein- für allemal 100 Silber- Rubel, Siíe erhalten nah Einzahlung dieser Summe ein \chriftliches Diplom als Mitglieder und „werden in die Gesellschaft eingeführt. Zur Erweiterung des Wirkungskreises der Gesellschaft fordert das Conseil die ihm bekannten im Junern des Reichs wohnenden Personen auf, ihre Theil- nahme an den Arbeiten der Gesellschast durch Lieferung der gewünschten Nachrichten zu bethätigen. Diejenigezu, welche \ich dazu bereit erklären, wer- den als Mitarbeiter angese, erhalten darüber \{chriftliche Diplome und sind zu gar keinen Geldbeiträgen verpflichtet. Die Gesellschaft erwählt auf Vorschlag des Conseils solhe Männer zu Ehren-Mitgliedern, welche durch ihre wissenschaftlihen Arbeiten Ruf haben oder den eögraphischen Wissen- schaften besonderen Schuß angedeihen“ lassen. Ehren-Mitglieder können auch, wenn sie es wünschen, wirkliche Mitglieder werden. Personen, welche dié Gesellschaft durch Geldmittel zu unterstüßen wünschen, zahlen " ein für allemal wenigstens 300 Silber-Rubel ein, werden dann als solche Uo der aufgenommen und erhalten hierüber cin Diplom. Solche Mitglieder können auch wirklihe Mitglieder in oben angegebener Weise werden, Ein wirkliches Mitglied, welches ¿wei Jahre seinen Doivbeivia nicht geliefert, so wie auch ein Mitarbeiter, welcher zwei Jahre der Gesellschaft keine Ar-

{hließlih,

mittel, wi Rußland messenste Die ist, abgeä

Gründer

beiten eingeliefert

hat, wird als ausgetreten an eschen. Die wirklichen Mít- glieder erklären beim Eintritt in die esellschaft,

welcher Abiheilung sie an-

war mit

meines oder wissenschaftliches moiren in russisher Sprache

welche Gegenstände von allgemein europäischem Interesse Gesellschaft sich derjenigen Sprache bedienen, welche sie dazu für

pp

gehören wollen. Alle Mitglieder der Gesellschaft haben das Recht, unent- geltlih die von der Gesellschaft herausgegebenen Memoiren zu erhalten.

Die gewöhnlichen Versammlungen woch jedes Monats, vom Anfange Septembers bis zum Anfange Mais ein-

der Gesellschaft finden am ersten Mitt-

um 8 Uhr Abends statt, Abends findet noch eine Jahres - Ver-

sammlung zum Vortrage des Jahresberichts über den Gang und den Zu- stand der Angelegenheiten der Gesellschast und zur Wahl der amtlichen

Personen statt, Nach Maßgabe der einlaufenden schriftlihen Arbeiten, die ein allge-

Interesse ‘haben, und nah Maßgabe der Geld- rd die Gesellschaft ihre Arbeiten in besonderen Büchern oder Me- herausgeben. Um aber das Ausland mit zu machen, so wie auch um Abhandlungen herauszugeben, enthalten, wird die die ange-

bekannt

und allgemein verständlichste hält, gegenwärtigen Statuten werden auf drei Jahre íîn Kraft verblei-

ben. Alsdann werden sie aufs neue durhgeschen und, insofern es nöthig

ndert ynd ergäuzt werden.

Jn der ersten Versammlung der Gesellschaft werden der Präsident und die übrigen amtlichen Mitgliede

r erwählt werden. Bis dahin erwählen die aus ‘ihrer Mitte einen temporairen Präsidenten und bilden ein

temporaires Conseil,

Karte der russishen Goldwáäscheu,

Das Bedürfniß einer guten, genauen Karte der Goldwäschen Sibiriens

dürfte daber Manchen nicht unwillkommen sein, zu erfahren, daß 1 eine in russisher Sprache und nach den neucsten und besten Quelle worfene Karte der Göldwäschen Ostsibiriens erschienen und in dem t Depot des Generalstabes zu St. Petersburg zu 3 Silber-Rubel daë H! plar zu haben ist, Das Hauptfeld dieser Karte enthält eín Uebersih! sämmtlicher Gold - Distrikte, An den Rändern aber befinden sich füt! nere Karten, welche die reichsten Distrikte des Gouvernements Zenissl| Detail und größeren Maßstabe darstellen. Das siebente Feld entihäl! E far verschiedenen Gold - Compagnieen, wie sie bis zum Zahr 1 estanden,

Der Heerwurnm.

Wie die Göttinger Gelehrten Anzeigen bemerken, hat de! wurm sich im vorigen und in diesem Jahre im Königreich Haundott, zwar im Buchenhochwalde der Grafschaft Hohnstein gezeigt, Der Kin Förster, Herr Raude in Birkenmoor, shicke Maden und später aut | pen und P an das zoologishe Museum in Göttingen, weldt Herrn Hofrath Berthold als Trauermücken (Sciara Thomae) b! wurden. Eine ausführlichere Mittheilung über den Heerwurm und nannte Jnsekt, welche in einer der nächsten Nummern der Beilage Gelehrten Anzeigen erscheinen wird, van er Hofrath Berth / 9. September der Königlichen Sozietät der Wi enschaften vor, M werden dur diese Anzeige noch anderweitige Nahrichten über das fommen des so seltenea und merkwürdigen Heerwurms in Hannovt! den Nachbarländern veranlaßt.

der Verbreitung dieser Anstalten immer dringender geworden, Es

———— p.

tet haben würde, dur eine Ausfluht ein politisches Vo- cas erlangen, und zeigte an, daß das Vogl: n neuen Ministeriums in der Thron - Rede bei der Eröffnung der ge- óhnlihen Sesston werde entwickelt werden, Der Geseß - Entwurf "1 Betreff des Kredits für die Vollendung der Kanal=Arbeiten ín der Fampine wurde ebenfalls einstimmig genehmigt, worauf der Senat 4 auf unbestimmte Zeit vertagte. Der heutige Moniteur. ent= lt chon das Geseß in Betreff der Ein- und Ausfuhr mit der Kó= glichen Bestätigung,

Herr Rogier hat so eben in einem öffentlichen Schreiben den Bählern von Brüssel für die auf ihn gefallene Wahl gedankt; er ¡gt darin, daß er dieselbe als eine Billigung des Grundsabes des olitichen Systems betrachte, welches er immer vertheidigen werde,

Mo Daun Zal f u, orde ao angekommen und er- t durch seine Tra le öffentlihe Aufmerksamkeit : | nem Kaschemir - Kostüm umher, A I ¿tr aht jn

S panien.

3 Madrid, Seit ihrer önigin ihre täglichen Spazierfahrten nach zustellen, und mit Vergnügen haben bei inwohner der Hauptstadt von dem ungemein sehen der Fürstin si überzeugen können, an deren Aufblühen das ind so manche Hoffnungen Fnüpft, Auch der französische Botschaf r, Oraf von Bressoù, so wie der Minister - Präsident Narvaez und rr Martinez de la Rosa, sind wieder hier eingetroffen. Lebteren hint ein besonderer Unstern auf seinen Reisen zu verfolgen, denn

dem Wege von Burgos hierher zerbrah abermals sein Wagen,

Natürlich ist die öffentliche Neugierde seßt auss{ließlich auf die altung des Kabinets gerichtet, dessen Mitglieder sich nun beisammen finden und über den seltsamen Zustand berathshlagen fönnen. Daß sh geneigt zeigen würden, dem Geschrei der Presse nachzugeben d als überführte Sünder von der politischen Bühne abzutreten, ute wohl hier, „wo man die Personen in der Nähe zu betrachten legenheit hat, nicht leiht Jemand im Ernste vorausseten. gs erfahren wir Tag für Tag durch die Blätter derselben mode= ten Partei , welcher das ‘dermalige Ministerium sein Dasein dankt, daß die gegenwärtige Lage nicht länger dauern könne,

daß die Gesellschaft „sh zerreiíße und auflöse, wie cs

mitten unter den Siegen der Revolution niht geschehen e“, daß Spanien zur Einöde werde, Madrid das Shauspiel er mit Sturm genommenen Stadt darbiete, u. s. w. Allerdings die ganze periodische Presse insofern einstimmig, als sämmtliche îtler (die von der Regierung besoldete Posdata darf man nicht juen) sich in Angriffen gegen das Ministerium ershöpfen, aber die-= mit jedem Tage erneuerte Konzert macht bereits E die Zuhörer eit anderen Eindruck mehr, als den eines abgenubßten Gassen- (18, und überdies siud die einzeluen Instrumente, welche die 0p tonelle Symphonie vortragen, auf eine Weise gestimmt, aus der (4 gleihmäßige Tonart hervorgeht. Die rein monarchish -religiö= Ylâtter befämpfen die Maßregeln der Minister als revolutionair, Blatt der Vilumisten erflärt sie für wenigstens halb = revolutio- r, die moderirten Blätter behaupten plößlich, das Ministerium [e retrogad , und die eigentlih revolutionaire Presse erklärt den nistern den Krieg, weil sie ihr als servil und absolutistish erschei= , Jn diesem Zwiespalt, der in den Reihen der Gegner herrscht, jt vielleicht und einzig allein die Kraft der Minister, die überdies eigener Erfahrung am besten wissen, daß die Stimme der perio= Jen Presse in diesem Lande ihr ganzes Gewicht eingebüßt hat, seit= die Federn der Journalisten meistens von Personen geführt wer- / die mit einem Schritte aus dem Dunkel des Privatstandes bis glänzenden Höhe ministerieller Allgewalt emporzusteigen wünschen. irmaun weiß, daß der Heraldo, der Globo, der Tiempo ihr rei erheben, weil sie faum den Augenblick erwarten können, um Ninisterium aus einigen ihrer Mitarbeiter zusammenzuseßen. Eben illgemein aber sieht man voraus, daß ein solches Ministerium die wierigfeiten der Lage nur vermehren würde. Dem Herkommen ' dem im voraus aufgestellten Progcamme gemäß, würden die «1 Minister bei ihrem Auftreten das von ihren Vorgängern be= jte System verwerfen und eine entgegengeseßte Richtung eiuschla-

Sie würden die der Geistlichkeit zurückgegebenen Kirchengüter

der einfordern, die Unterhandlungen mit Rom abbrechen, die wézuht der Truppen, wenn auch nit geflissentlich, untergraben, von Herrn Mon eingeführte Abgaben-System zurücknehmen und ur eine Erschütterung hervorbringen, die nur einen Staats= Hterott zur Folge haben könnte. Jh wiederhole, man unterwirft leber dem Bestehenden, um nur nicht eine solche Zukunft herauf= [hwören, Nie habe ih bezweifelt, daß man hier allgemein be= 1 würde, das Ministerium Gonzalez Bravo dur das gegenwär- seßt zu haben. Ein esparteristishes Blatt sagt jeßt: „Das nt Narvaez hat das Kabinet Bravo = Carrasco zu Ehren ge= h und vermuthlih wird das Ministerium Narvaez durch das auf fe folgende zu Ehren gebracht werden.“

le dermaligen Minister werden sich niht dur bas Gesqrei | Gegner ershüttern lassen, sondern auf ihren Posten verharren,

1e sie niht mit der Königin in ernstlichen Widerspruch ge- fl oder den Beistand der Armee verlieren, Eine s{wierige Frage im sie jedo noch zu lösen haben: sie müssen vor Ablauf des 6 die Cortes versammeln, damit ein neues Wahlgeseß aufge= : Was werden nun die Minister thun, falls der Deputir=

\ngreß das Wahlgesey nicht votirt, sondern der Regierung Be= "y vorzuschreiben sucht? Werden sie in diesem Falle den rey auflösen? Aldann können sie feinen neuen einberufen, da whlgese da ist! Zu solchen Verlegenheiten führt das will= ? Abweichen von der Bahn der Geseßmäßigkeit.

er Secretair der spanischen Gesandtschaft bei der Pforte, Herr / wird hier erwartet. Er überbringt der Königin von Seiten

ltans ein prahtvolles Diadem und cin Sréiben, in welhem

Aufnahme dankt, die seinen Gesandten, Fuad Efendi,

Y urde, Der General Narvaez und Herr Martinez de a erhalten den Nischan.

pem ist Herr Donoso Cortes, Kabinets-Secretair der Köni- „ul seinem Schwager, dem Ex- Finanz - Minister Carrasco, von ' wieder hier eingetroffen,

x Paris, 24. Sept. Wir haben Naqhrihten aus Barcelona n én. Der OGeneralch- Capitain Don Manuel Breton fuhr fort r stren en Regimente und entwickelte dabei eine außerordent= i hätigfeit, Die Ueberreste der Bande der Brüder E ape, id den Postwagen in der Nähe von Martorell angefallen i ant hatte, wurden fortwährend eifrig verfolgt, Nachdem

rei Brüder der genannten Gamilie érshossen worden sind,

der vierte nun în die Hände der Truppen gefallen und

éiner Kameraden und Rauùb enossen mit ihm, die wohl alle wze ossen werden, Durch diese hier sehr wohl angewendete i urd das Vertrauen der ruhigen friedliebenden Bürger im ing „rstenthume allmälig wieder befestigt, und die günstige Rück- Í „Pon auf Handel und Gewerbe kann nicht ausbleiben. Fast tsheinen neue Bandos des General= Capitains. Am 415ten

Zurückkunft pflegt die dem Buen Retiro wieder diesen Gelegenheiten die blühenden und heiteren

dur seinen Verlust erlitten haben.

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sei parstibnet werden. Alle, die ollen durch eine tilitair- Kommission erichtet jähri Dienst in einem Corps in den übersecishen Sea O Dns jähriger Galeerenstrafe, ím Galle ste für ‘den Militairdienst untauglih erkannt werden, verurtheilt werden, Die Zollwächter, welche sih des Einverständnisses mit den Shmugglern s{uldig machen sind mit To= desstrafe bedroht. Diese sind in jedem Falle am {limmsten daran. Die Regierung bezahlt sie sehr {lecht, und da ihnen niht einmal ihr geringer Gehalt regelmäßig ausbezahlt wird , sind sie nicht selten in die bittere Alternative verseßt, entweder buhstäblih hunaern oder ihre Pflicht verleßen zu müssen, um niht mit ihren Familien zu Grunde zu gehen. So lange man bei dem ins Extrem getriebenen ntc, Le in Spanien beharrt, sich niht zu einem System angemessener Dólle, die zum Schuke der einheimischen Industrie hin= reichend erscheinen, versteht, wird auch eine ganze Armee von Zoll- wächtern dem Uebel des Schmuggels nicht zu steuern vermögen, am allerwenigsten, wenn die Leute, welde darüber wachen sollen ‘nit Me E R B die Mittel zu ihrer Existenz erhal= n, aßregeln auch der ‘äußer lein wi vit [zu Died go h ersten Strenge allein wird man Von dem General-Capitain wurde erzählt, Polizei - Agenten in den Büreaus des einzigen zu nenden Journals, el | Garbe, es war d de la Conta, rv Artikels über 7a, wenn er noch einmal auth die mindeste beunruhigende Nachri t n dieser Beziehung aufnehme, so werde er ihm ‘eine ae Wohnun auf dem festen Schlosse Monjuih anweisen lassen, damit Andere sich eiu Beispiel daran nehmen. Nah dem von Saragossa her bekann- ten Verfahren des Generals Breton gegen dortige Blätter , erscheint die Sache allerdings nicht unwahrscheinlich, wenu au die Angabe Anderer, wonach er gar dem Redacteur des Gomento gedroht bätte, ihn vom Thurm des Schlosses herabstürzen zu lassen, als eine offen- bar böswillige Uebertreibung ersheinen muß. Der aus Rom nach Spanien zurückgekehrte Erzbischof von Ta- Pedro Pablo Echanova, hat bei seiner Ankunft zu / l ! . -Vorstandes den Eid der Treue für die Königin und die Constitution geleistet, und dann erst wurde er in feierliher Prozession nah der Kathedrale geleitet, wo ein Dankgebet stattfand. Später machten ihm die Civil= und Militair = Behörden ihre Aufwartung. Ein Theil der Einwohner wollte dur eine feier- lihe Demonstration dem Prälaten die Freude über seine Rüc- fehr nah Spanien zu erkennen geben, aber die Behörde gestat- tete sie nicht, weil die noch zahlreiheren Gegner eine andere im entgegengeseßten Sinne zu machen si bereits anshickten, was zu Unordnungen und bedauerlicen Konflikten hätte führen Fön- nen. Allgemein wird beklagt, daß der Erzbischof den bisherigen Verweser des Bisthums Gerona, der sich dur seinen aufgeklärten, gemäßigten, versöhnlichen, echt christliben Sinn und Charafter die allgemeine Liebe und Achtung und das vollste Vertrauen erworben hatte, von seiner bisherigen Stelle entfernt hat. Ju dieser Provinz scheint jeßt vollfommene Ruhe zu herrschen. Aber in dem Thale von Querol, hart an der Gränze, ín der Nähe von Puigcerda und noch auf französishem Boden, soll noh immer eine Junta von spanischen Slüchtlingen bestehen, die Waffen angekauft hat und Leute anzuwer= ben \uht, um in Spanien einzudringen, Die schärfste Wachsamkeit wird daher noch immer längs der ganzen Gränze fortgeseßt. Täglich erhält man neue betrübende Nachrichten in Betreff des Schadens, den furchtbare Regengüsse und Uebershwemmungen in einer beträchtlihen Anzahl von Provinzeu Spaniens angerichtet haben. Zu er Ebro cine Höhe erreiht, die jene bei der Ueber- n 1784 bei weitem übertraf. Auch in Andalusien sind ! Personen die Opfer der reißenden Fluthen Die Orte, welche übrigens nur Verwüstungen an Hâu-

sih desselben schuldig machen,

daß er mít sieben Barcelona erschei= Fomento, von moderadistisch - oppositioneller rgan des vorigen General- Capitains, Manuel

E a ern und Feldfrüchten erlitten baben, sind noch glücklich weggekommen

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im Vergleich zu dem, was ihren nächsten Nachbarn begegnete. Be- merkenswerth is, daß fast alle Provinzen Spaniens mehr oder min- der von den zerstörenden Wirkungen dieses Unwetters betroffen wur-= den, namentlich aber das ganze Litorale längs des Mittelländischen Meeres von Taragona bis Malaga,

Portugal.

A Lissabon, 13. Sept. Seït zwei Tagen sind Jhre Ma- jestäten die Königin und der König im Schlosse von Belem zurüdck von dem Ausfluge, auf welchem sie die Städte Santarem, Tomar und andere Punkte besucht hatten. Den Glanzpunkt auf dieser kur= zen Reise bildeten die Feste, welche der Minister Herr Costa Cabral Zhren Majestäten auf seinem Landgute, das sie gleichfalls mit ihrem hohen Besuche beehrten, bereitet hat. Um die wichtigen Dienste, welche der bewährte und vielverdiente Minister dem Throne und der constitutionellen Monarchie geleistet bat, anzuerkennen und ihm einen Beweis Allerhöchster Huld zu geben, wurde dem Minister von der Königin dèr Titel eines Grafen von Tomar verliehen, Wenn je ein Mann einer solchen Auszeichnung würdig war, so is es gewiß Herr Costa Cabral, Diesem ihrem erprobten Sührer verdaxft die hartistishe Partei, welche nun seit über drei Jahren am Ruder is, ihren Triumph, und die Königin die Erhaltung und Befestigung ihres Thrones in Mitte der revolutionairen Stürme, welche mehr als einmal ihn be= drohten, aber jedesmal an der Energie des tüchtigen Steuermannes zershellten, Die Septembristen freilich werden ihm niemals verzeihen, daß er ihre Reihen verlassen hat, weil sie recht wohl wissen und täg= lih noch mehr die Erfahrung machen, welchen ungeheuren Schlag síe Die Politik, welche Herr Costa Cabral seit der Wiederherstellung der Charte befolgte, welche vor- züglich dur sein persönliches Auftreten bei der bekannten Bewegung in diesem Sinne zu Porto bewerkstelligt wurde, und wodur die ganze Leitung der Staats - Angelegenheiten vollends in seine Hände fam, liegt ofen zur Beurtheilung vor. Von manchen Seiten der chartistishen Partei selbst wird ihm nur der Vorwurf gemacht, vielleicht niht immer genug in Anschlag gebracht zu haben, daß ín einem Lande mit constitutioneller Regierungsform, wo die Stimme der Majorität in den Kammern am Ende den Ausschlag giebt, das Haupt=Talent eines Staatsmanncs darin besteht, die tüchtigsten Per= sonen zu Erreichung der Zwecke der Regierungs- Politik auszuwählen zu wissen und si jeue, welhe einen gewissen Grad von Einfluß ausüben fönnen, nicht zu entfremden, Dadurch wurde der Grund zu einer inneren Spaltung gelegt, die sich im Soße der artisti= hen Partei E bemerkbar zu machen beginnt z daher die immerhin beklagenêwerthe Thatsache, daß nicht der erwünschte Einklang mehr bestehtzwischen dem Minister uud dem Senior der cartistischen Partei, dem im treuen Dienste des Thrones und des Landes gleichfalls ergrauten Herzog von Palmella. Wenn der Herzog, dessen erprobtes Talent, dessen Mäßigung si so wenig in Abrede stellen lassen, als sein be- deutender Einfluß, ernstlihe Opposition gegen das Kabinet machen sollte, würde dieses gewiß in Verlegenheit dadurch fommen. Aber Niemand kann auf der anderen Seite leugnen, daß das Kabinet, an dessen Spihe der Her og von Terceira und der neue Graf von To=- mar stehen, mit toben Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, welche

‘ner, worin sehr scharfe Maßregeln gegen den Schmuggel-

ihm größtentheils zu überwinden gelang. Um nur einige zu

nennen, genügt es, anzuführen: gefährliche Militair - Aufständ wie jener von Alineida, Gélbverlegouheite in Folge pa unde, ge Zustandes, in welhen die portugiesischen Staats - Finanzen geïommen waren, nit selten hefcige Opposition der Magi- ftratur, die zum großen Theile aus entschiedenen Septembristen zus sammengesegt ist, und der Universität u. \.w. Und doch wurden alle diese gegen den Gang der Regierung \ich aufthürmenden Hemmnisse glücklih bescitigt, dem Lande Friede und Ordnung gegeben, deren es so lange entbehrt hatte, und ein geregelter Zustand der Verwaltung in allen ihren Zweigen theils {on herbeigeführt, théils auf sichere Weise augebahnt, Solche Resultate sind allein hon hinreichend, dem Minister, der sie erzielte, gerechte Ansprüche auf die Anerkennung der Königin und des Landes zu geben, und diese entgeht ihm auch nit, troß des wüthonden Geschreis seiner Gegner. f __ Die Ernennung des Barons von Renduffe, mächtigten Ministers {haft nah Madrid a

i ‘nun offiziell 1nd

„gegenwärtig bevoll= Berlin, in gleicher Eigen-

bef ausgezeichnetsten @ ellt alle Eigenschaften, den für Portugal nicht unwichtigen als Gesandter an dem benahbarten spanischen Hofe audzufülei, n

Pereinigte Staaten von Uord - Amerika.

London, 22, Sept. (B. H.) Das Pakets{iff „Shenandoah“/ das am 21sten d. M. ín Liverpool angekommen p Le I Cd Berichte vom 1, September. Der bekannte General aines, der in New-Orleans Fommantirt, hatte den Staat Louisiana aufgefordert,

zwei Cempagni Ou E

s gnie rleans na

Corpus Christi abgegangen. Dieselben werden indeß wahrscheinli eben so wie ein Theil der regulären Truppen, wieder zurücgeschickt werden, da es sih immer mehr herausstellt, daß man keine Bewegung von Seiten der mexikanischen Truppen zu erwarten hat, und da sie {werlih den Rio Grande überschreiten werden. Ucberdies ist der General verfassungsmäßig zum Aufgebot der Miliz gar nicht berechtigt gewesen , da die Berechtigung dazu nur im Falle einer Invasion des Gebietes der Vereinigten Staaten eintritt, und der Präsident wird daher ohue Zweifel die Maßnahmen des Generals desavouiren, den man ohnehin, seines eigenwilligen Charakters wegen, der sich \{on früher in den texianischen Angelegenheiten bewährt, von jeder Ein= mischung ín die militairischen Operationen fern zu halten beabsichtigt.

Daß man übrigens im Süden der Union, ungeachtet des wenig krie- gerischen Benehmens der mexikanischen Regierung, von manchen Seiten her die Kampflust anzuschüren sucht, beweist unter Anderem auch eine Bekanntmachung des in St. Louis fommandirenden Generals Lee, durh welche er sh bereit erklärt, sich an die Spiye von 5000 Frei- willigen zu stellen, um in Neu-Mepxiko einzurüdcken, sobald er dazu ermächtigt sein werde. Die Enrollirung der Freiwilligen soll sofort beginnen. Von den in Texas bereits eingerückten Truppen der Ver= einigten Staaten, welche ein Lager bei Aransas bezogen haben, waren keine neueren Naghrichten eingegangen,

Eisenbahnen.

Die Sáäcbsisch-Bayerische Eisenbahn. (Schluß. Vergl, Allg. Pr. Ztg. Nr. 270.)

Dieser Ansicht entsprechend ist dem Direktorium der Sächsisch-Bayeri- schen Eisenbahn - Compagnie unter dem 26. Mai d, J. nachstehende modií- fizirte E;klärung zugegangen: 1) der zur Vollendung der Sáächsisch-Baye- rischen Eisenbahn über das Anlage-Kapital von 6 Millionen Nthlr, noch erforderlihe Bedarf wird zu 5,000,000 Rihlr, angenommen; 2) die- sen Bedarf beschafft die Sächsis - Bayerische Cisenbahn - Compag- nie zu zwei“ Dritttheilen, mit 3,333,3335 Rihlr, im Wege einer Actien - Ausgabe oder Anleihe; 3) sind diese verwendet, so zahlt die Staats - Regierung nah Maßgabe des Bedürfnisse successio das leßte Drittheil mit 1,666,666 Nthlr., mit der Maßgabe, daß auf diese Quote die hinsichtlich des Dividenden-Bezugs getroffenen Bestimmungen vollständig Anwendung leiden; 4) sollte wider alles Erwarten zu Vollendung der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn noch ein Mehreres, als die unter 1 ange- nommene Summe von 5 Millionen Thaler, erforderlich sein, so wird die Staats - Regierung den Mehrbedarf als zinsbares Darlehen unter gleichen Bedingungen, ivie die von der Gesellschaft oben nah Punkt 2 zu fontra- hirende Anleihe, in der Art vorschießen, daß sie hinsichtlih des Zinsen-An- spruchs den Plap zwischen dem nur gedachten Compagnie - Aulehen und dem Actien - Kapitale einnimmt z 9) die Staats - Regierung garantirt nahträglih den Actionairen der Sächsisch - Bayerischen Eisen- bahn die Zinsen nah vier Prozent für das Actien - Kapital während eines Zeitraums von fünf Jahren nach Eröffnung des Betriebes auf der ganzen Bahnlinie, Dasjenige, was die Regierung hiernach eiwa zu- zushießen haben sollte, wächst ihrem Gesanmiguthaben am Anlagekapital zu und is eben so zu behandeln, wie der Betrag der von den Regierungen während der Bauzeit zu leistenden Zinsenvorschüsse, 6) Rücfsichtlih der während der Bauzeit auch sür das von der Gesellschaft zu beschaffende er- höhte Geld - Erforderniß zu leistenden Zinsenvorschüsse bewendet es bei der früher geschehenen Zusicherung, nah welcher der Bedarf von den Ne- gierungen unverzinslih vorgeschossen und nach vollendeter Herstellung der Bahn als integrirender Bestandtheil des Anlagekapitals dem An- theile dcr Regierungen an leßterem hinzugeschlagen werden soll. Da- gegen werden 7) die für den Fall des Ankaufs der Sächsisch - Bayeri- schen Eisenbahn durch die Königl. sächsihe und die Herzogl. Sachsen- altenburgische Regierung getroffenen Bestimmungen zu Guksten der genann- ten ALENe dahin modifizirt: daß die leßteren befugt sind, das ihnen vorbehaltene Rücffaufsreht unter den stipulirten und im Uebrigen festzuhal- tenden Bedingungen, nicht erst nach Ablauf des 25fsten, sondern schon nach L! des 15ten Betricbsjahres nach Eröffnung der ganzen Bahnlinie aus- zuüben,

Sollte in Folge der im Punkt 4 gelcisteten eventuellen Zusage die Nothwendigkeit eintreten, noch über die Punkt 3 bestimmte Summe hinaus Znschüsse aus der Staatskasse zu leisten, so würde dics doch nur unter Bedingungen geschehen, tele diese Operatien als cin vollkommen sicheres Darlehens-Gesch äft erscheinen ließen und zu dencn der Staat die benöthigten Geldmittel sich jederzeit wahrschcinlich ohne Verluste würde verschaffen kön- nen. Für die Actien-Gesellschast ist aber die Gewißheit, sich dur die zu- gesicherte Dazwischenkunfi der Staatskasse im Bedarfsfalle aller ferneren gran gi “je für die Zukunft überhoben zu sehen, nichtsdestoweniger von großer Wichtigkeit und dies um so mehr, als es nur dadurch möglich wird, das demnächst aufzunehmende Compagnie - Anlehen auf cine eín- für allemal bestimmte und in keinem Falle zu übershreitende Summe zu limi- tiren, wodurch das Gelingen der ganzen Operation sehr wesentlich erleichtert wer- den dürfte. DieZurückstéllung der Rückfkaufsfrist, Purikt 7, von 25 auf 15 Jahre, er- scheint in doppelter Beziehung als ein Vortheil für den Staat, einmal ín polítischer Hinsicht, da es dem Staate immcrhin erwünscht sein muß, für die Ausübung des Rükfaufsrehts möglich früh freie Hand zu ethal- ten, selbs wenn er vielleicht niht in den Fall fommen follte, davon tirk- lihen Gebrauch zu machenz sodann aber auch in finanzieller Hinsicht, insofern nämli bei ter erfahrungsmäßig ih herausstellenden progressiven Zunahme des Reinertrags der Eisenbahnen, mit Wahrscheinlichkeit anzuneh- men is, daß die Einlösung der Actien der Säwhsisch-Bayerischen Eisenbahn nah 15 Jahréèn mit geringeren Opfern zu bewerkstelligen fein werde, als wenn das Unternehmen noch 10 Jahr länger Zeit gehabt hat, seine Ren-

tabílität vollständig zu entwickeln, h Die Regierung konnte wohl ertvarten, daß diese Propositionén Seitens werden würden. Diese Erwar-

der Gesellschaft ohne Weiteres angenommen tung is jedoch nicht in Erfüllung gegangen , vielniehr in der am 27, Juni