1845 / 319 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

gens dieses erfabren feine AneSennnas der Unabhängigkeit des Bey von Seiten erreihs ausspreche. h j

Ali Cet ist zur Würde eines Pfortenbeamten höchster Klasse erhoben worden und hat die ihm entsprehende Decoration erhalten. Er steht jeßt in hoher Gunst beim Sultan und zwar mit Ret. Er ist ein gerader, höchst rechts{chafffener Mann, der mit einem sanften, vielleicht etwas zu \{chücchternen, zu besheidenen Charakter europäische Bildung und angenehme Weltmanieren verbindet. Er dürfte viel- leiht Fünftig das Portefeuille des Handels-Ministeriums erhalten- und so den trägen, sinnlihen Halil-Pascha erseßen. i e

Eine rusfische Kriegsbrigg, an deren Bord \ich drei russishe Ge- neralstabs- Offiziere befinden, begiebt sich mit Erlaubniß der Pforte, von einer türkischen Kriegsbrigg begleitet, in das Marmora-Meer und den Hellespont, um dort einige topographishe Aufnahmen zur Ver- vollständigung der russischen Karten vorzunehmen, Nah Briefen aus Mitylene vom 24. Oktober wiederholen \ich die Erdstöße noch immer mit der größten Heftigkeit. Sie dauern nun schon zehn Tage lang.

Süd-Amerika.

Ein amerikanishes Blatt erwähnte kürzlich der Eutdeckung eines Capitain John Klause aus Philadelphia, der den Ama- 3onenstrom durch einen seiner Zustlisse von seiner Mündung im Atlantischen Meer an bis in eine Entfernung von nur 8 englischen Meilen (13 Kilometern) von der Küste des Stillen Meeres in der Gegend von Callao für Dampfböte s{iffbar en habe. Der Libéral Liégeois giebt aus einem in Neu- ranada erscheinenden Blatte folgendes Nähere über diese Entdeckung an, die übrigens {on von ziemlich altem Datum is. Bereits am 16. September v. J. begab sich Capitain John Klause von Lima über das Gebirge von Pasco nah dem Flusse Guallaga (auch Huallaga und Muallaga ge= rieben). Bei dem Dorfe Tingo shiffte er sich auf einem Kanot ein, um den Fluß in Bezug auf die Einrichtung einer Dampfschiff fahrt zu untersuchen : vier Steamer waren zu diesem Zweck in Nord= Amerika gebaut und nah dem Amazonen -Strom geschickt worden, Dem Strome folgend, kam K. bei einem kleinen Weiler, Yurimaguas, der der Stadt Worms zum Hafen dient, an und nahm dort Lebensmittel ein. Von Yurimaguas sehte er die Fahrt stromabwärts bis nah Laguna, wo der Guallaga in den Maranhon (Amazonen= Strom) mündet, fort. Er \ciffte sich nun auf dem lebteren ein und langte auf der Gränze zwischen Brasilien und Peru zu einem Eta- blissement, das den Namen „Unsere Frau von Loretto ‘’ trägt, wo sich mehrere brasilianishe Schooner befanden. Von hier aus \chickte er nach Jabalinago , einem brasilianischen Hafen am Ama- zonen-Fluß, um die oben genannten vier Steamer, die si dort versammelt hatten, nah Loretto zu rufen, wo dieselben au in einigen Tagen ankamen. Drei von ihnen blieben hier in einem großen See vor Anker liegen, während Capitain K. mit dem vierten, „der Peruaner“‘“’ von 140 Pferdekraft, den Strom wieder hinauffuhr. Er hatte sih mit allen nöthigen Maschinen versehen, um die shwie- rigen Passagen auf dem Guallaga fahrbar zu machen, Hindernisse hinwegzuräumen, Ladepläße anzulegen 2c. So ausgerüstet, fuhr das Dampfboot bis nah Laguna, der Mündung des Guállaga in den Maranhon, hinauf. Hier ließ Capitain. K. es bei 10 Klafter Tiefe

¡11327 Bekanntmachungen.

Der Antrag auf Subhastation der dem Mühlenmei- ster Earl Christian Weiswange gehörigen, zu Groß- Wasserburg belegenen, Nr. 3. pag. 265. des Hypothe- fenbuches verzeihneten Wasser - Mahl- und Schneide- mühle nebst Zubehör ist zurückgenommen, weshalb der am 31, Januar 1846, Vormittags 11 Uhr, anstehende Termin hierdurch aufgehoben wird.

Buchholz, den 13. November 1845, /

Königl. Land - und Stadtgericht.

[923 b] Proc a ma

Der hiesige Kaufmann und Fabrikant L, Jahn hat in Folge des Andrängens mehrerer Kreditoren ein ge- richtlihes Arrangement seiner Debitverhältnisse nah- gesucht, Jn Deferirung dieses Antrages und zur Fest- stellung des Passivstandes werden alle diejenigen, welche an den Kaufmann L. Jahn und dessen Vermögen, na- mentlich an das dazu gehörige, auf der Mühlen - Vor- stadt bei der \, g. Wässerung unter Nr. 18 hierselbst belegene Gehöft, Forderungen und Ansprüche zu machen haben, hierdurch geladen, solhe in einem der auf den 2ten und 16ten kft. Mts. und den13, Ja-

nuar kft. Js., jedesmal Morgens 10 Uhr, angeseßten Liquidations-Termine vor dem Stadtgerichte

gleichfa

(L. S.) [965] P

den 3. Augu

antwortet wird.

[925 b Die Kaiserlich Königlich

TRIEST

(concessíionirt im Königreich Preussen),

hat in der am 6. Oktober a. c. stattgefundenen General - Versammlung der Actionaire 1hren des s1ebenten Geschäftsjahres

Rechnungs -Abschluls

gehalten und betrug a) die Total-Versicherungs-Summe b) die Gesammt-Prämien-Einnahme und c) die an 1432 Versicherte gezahlte Ent- schädigung Im Königreich Preussen allein wurden für Schäden auf Land-, Fluss- und See-Versicherun- gen bezahlt . Die den Actionairen verbliebene Dividende auf ihr Einlage - Kapital belief sich auf 20 %, ; nachdem zuvor für den wirklichen Reservefonds und für noch nicht abgelaufene Versicherungen

beigetragen haben. i

Indem die unterzeichnete Agentschaft vorstehenden günstigen Erfolg der Unternehmungen dieser Gezell- schaft zur össentlichen Kenntniss bringt, empfiehlt sie sich ferner zur Annahme und Vollziehung von Ver-

sichernungen auf VVaaren, Mobilien etc. während des Transports 1) zu Lande mit Einschluss der Versenduogen per Eisenbahn, 2) auf Flüssen und Kanälen, s0 wie

3) zur See zu billigen Prämien, und ertheilt mit Vergnügen nähere Auskunft über Versicherungs - Be-

dingungen etc. Berlin, im November 1845,

Allgemeiner Auzeiger.

hierselbst speziell und glaubhaft anzumelden, béi Ver- - meidung der in termino den 20, Januar |!st. Js., ils Morgens 10 Uhr, zu erkennenden Prállusion und Abweisung von der vorhandenen Masse, wobei aus- wärtigen Kreditoren aufgegeben wird, gleichzeitig Be- vollmächtigte zu den Akten zu bestellen, widrigenfalls sie zu den ferneren Verhandlungen in dieser Sache nicht weiter zugezogen, vielmchr an die Beschlüsse der Mehr- heit der Erschienenen werden vinkulirt werden. t Datum Greifswald, den 11. November 1845. Direktor und Assessores -des Stadtgerichts.

Cc m .

Der am 11. Dezember 1776 zu Hindenberg geborene und seit 30 Jahren verschollene Johann Christian Magnus und seine etwanigen unbekannten Erben wer- den hierdurch gee, sich spätestens in dem auf

1846, Vormittags 11 Uhr,

im Amts-Geschäfts-Lokale zu anberaumten Termine schriftlich oder persönlich zu mel- den, widrigenfalls der 2c. Magnus für todt erklärt und

sein Vermögen dem nächsten geseblichen- Erben ausge-

Wittstock, den 27. Juni 1845. Königl. Justiz-Amt Zechlin.

rivilegirte

RIUNIONE ADRIATICA SICURTA

Adriatischer Versicherungs- Verein

F1.208,129,902. 6 Kr. Conv.-Mze. 961,723. 9 - - -

567,107. 16 - L

143,825. 5 -.

100,829.38 - - - 804,700. - - s zurückgelegt werden konnten, welche letztere Summen zur Vermehrung des Grund-Ka pitals von

Zwei Millionen Gulden Conv.- Münze

Die General-Agentschaft, Carl Drabitivs. (Comtoir: Grünstrasse No, 16.)

1438

vor Anker liegen, ließ die Maschinen und Utensilien auf Kanots bringen und fuhr mit 350 Jndianern den Guallaga bis nah Pachisa hin- auf. Dort begannen die Fluß - Arbeiten s{wieriger zu werden, so daß K. die Zahl seiner Leute auf 700 erhöhte; endli langte er wieder bei Tingo, dem äußersten Punkt für die Dampfschifffahrt auf dem Guallaga, an. Die Rüdckreise mahte er, von 25 Soldaten esfortirt, zu Lande durch die Pampas del Sacramento; in Laguna angekommen, führte er nun das Dampfschiff ohne den mindesten Unfall, da alle Hindernisse beseitigt waren, na funf hinanf, meldete von dort nah Lima soglei dessen glüdckliche Ankunst und \iffte sich auf dem Kanot wieder ein, um die übrigen drei Damp óte von Loretto nahzuholen. Unterweges erhielt er von seinen Kommittenten in Lima den Austrag , die Schiffbarkeit des Pastaja (eines nordwest- lihen Zuflusses des Maranhon) zu untersuchen und im U gen Fall mit der Regierung von Aequator einen Kontrakt abzuschließen. Bis zu den Gränzen von Peru undAequator bei dem Dorfe Andoas fand sich der Fluß, mit Ausnahme einer leicht fortzuschaffenden Sandbank, vollkommen \{iffbar ; darüber hinaus waren mehr Schwie- rigkeiten, die indeß auch zu beseitigen sein dürften. So weit der Bericht über diese Entdeckung, wobei nur noch fraglih bleibt, ob die Entfernung Tingo's von der Küste des Stillen Meeres mit 13 Kilo- metern niht zu kurz angegeben, und ob ein Kanal dur die Cor- dilleren, der etwa bei Callao in das Stille Meer auszumünden haben

würde, überhaupt ausführbar ist,

Handels - und Hörsen - Uachrichten.

Berliner Börse. Den 15. November 1845.

Pr. Cour. Brief. | Gela.

973 do. do. Prior. Obl, [IMgd. Lps. Eisenb. de. do. Prior. Obl. Brl. Anh. abgest. do. do. Prior.ObIl. Düss.Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl.

- IRhein. Eisenb.

do. do. Prier.Obl. do.v.Staat garant. Ob.-Schles.E.L.A do. Prior. do. Lt. B. „-St.B.Lt.A. n.B. Magd.-Halbst.EBb. Br.-Schw.-Frb.E. do. do. Prior. Obl. 13! Bonn-Kölner Bsb. 11% [Niedersch.Mk.rv.e, do. Priorität

Pr. Cour.

Fonds. Frief. | Geld. | Gem,

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St. Schuld-Sch. Prämien - Scheine d. Seeh. à O T. Kur- n. Neumärk. Schuldverschr. Berliner Stadt- Obligationen Dans. do. in Th. Weatpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. do.v.Staat g.Lt. B.

A junnd und SISISISI 111 SSSIBI I 11 do tod \ S o S Wel I IRSEI 281111 Do on D

1075

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Gold al marco, Friedrichsd’or. And.Gldm. à 5 Th. Disconts.

137 983

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[863 b]

Dr. Teßmann.

0 I a E)

Zechlin

[864 b]

U M D T P A E

am 2.

Kommerzial-Bank, in Berlin be

‘“ Ungarische Central- enbahn.

Kundmachung. Jn Folge des §. 5. der Allerhöchst sanctionirten Gesellschafts - Statuten

der Ung. Central-Eisen- T bahn werden

"zeichnete Y Interims - Partial- \cch eine, auf welche, un- a

geachtet der in den öffent-

lihen Blättern dreimal erlassenen Aufforderungen, 4d. d. 41. Mai und 13. August d. J., die am 1. Juli 1845 fällig gewesene 3te 10%ige Einzahlung bis zum 23, Septbr. d. J., als dem bestimmten Präklusiv-Termine, nicht geleistet worden is, in den Büchern der Gesell- schaft gestrihen, als null und nichtig erklärt und die auf selbe bereits haftende Einzahlung von 20% ohne Weiteres als Eigenthum der Gesellshaft unter

Vorbehalt der ihr zustehenden Ansprüche eingezogen,

Nr. 2111. 2113. 3348, 7734 bis 7738. 16044. 30222. 34282 bis 34286. 34377 bis: 34381, 36552 bis 36556. 38805 bis 38813; 42678 bis 42697, 61323. 62200 bis 62209, 71301 bis 71304,

Für diese 69 Nummern werden neue Jnterims-Par- tialscheine ausgefertigt, über welche die nächste ordnungs- mäßige General-Versantmlung zu verfügen haben wird,

Preßburg, den 24. September 1845. Von der Direction der Ungarischen Central-Eisenbahn.

Kundmachung

an die Herren Actionaire der

Ungarischen Central- Eisenbahn.

Die Herren Actionaire werden - hiermit ersucht,

die vierte statuten- mäßige Ratenzahlung pr. zehn Prozent r 25 l „N Conventions-Münze für Junterims-Partial-

\ Jänner 1846 bei der Haupt-Kasse der Unternehmung in Wien, obere Bäckerstraße Nr. 752, in Pesth bei der Pesther Ung. den Horren Hirschfeld & Wolff, oder auch in Leipzig bei den Herren D u- four Gebrüder und Comp. zu leisten.

Preßburg, den 15, Oktober 1845. Von der Direction der Ungarischen Central-Eisenbahn.

jeden hein

Wechsel - Cours.

Per.

Brief, |

Leipzig 1n Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thir.

Frankfurt a. M. südd. W.....o.... 100 Fl. Petersburg « «oco ce erre 100 SRbI.

Auswärtige

Pass. —. Zinsl, —,

3% do. 395. Ausg. —. 4% Russ. Hope 92.

Antwerpen, 10. Nov. Zinsl. —.

Poln. 300 Fl. 995 G. do. 500 Fl. 832 G.

Kurs 2 Mi. Kurz

2 Mi. 3 Mi, 2 Mi, 2 i. 2 2 Mkt. 8 Tage 2 Mit, 2 Mi. 3 Woch.

Börsen. Amsterdam, 11: Nov. Niederl. wirkl. Sch. 6057.

Neue Aul. 242. Frankfurt a. M., 12. Nov. 5% Mei. 1124 G. Bank - Actie, 1930. Bair. Bank-Actien 732 Br. Hope 905 Br. Stiegl. 89 G. Int, 59

5% Span,

Preuss. Pr. Sch. —, p,

Hamburg, 13. Nor. Bank-Actien 1620. Engl. Russ. 1087,

Paris, 10. Nov. 6% Rente fin cour. 117, 60. 3% do. fn cour, ÿ

6% Span. Rente 37. Pass. 63.

Neapl. —. 65% Met. 111.

Wien, Il. Nor.

4% do. 101. 3% do. 761,

Actien 1602. Anl. de 1834 1615. de 1839 130. Nordb. 192. Gloggy, Mail. 1167. Liv. 1155. Pesth. 1085. Budw. —.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 16. Nov. Jm Opernhause. Mit aufgehobenem! nement: Marie, oder : Die Tochter des Regiments. Anfang halb? Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen L

haus-Preisen verkauft.

Im Schauspielhause. 191ste Abonnements-Vorstellung : Dai Mit aufgeho! 192ste Abonnen

bild des Tartüffe.

Montag, 17. Nov. Jm Schauspielhause.

Abonnement: Die Marquise von Villette.

Dienstag, 18. Nov. Jm Schauspielhause. Zum erstenmale wiederholt: Jhr Bild, Lustsy 1 Aft, nah Scribe und Sauvage bearbeitet von Th, Hell. Hin

Vorstellung. Die Einfalt vom Lande.

Königsstädtisches Theater. Sonntag, 16. Nov, Der ewige Jude, dramatisches G

in 5 Abtheilungen, von Karlschmidt.

Montag, 17. Nov. erstenmale wiederholt in dieser Saison: Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

Dienstag, 18. Nov. Der ewige Jude.

(Ztalienishe Opern - Vorstellung.)

Lucia di Lammen

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W, Zinkcisen,

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruder

[924 b]

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Allgemeine

= Preußische Zeitung.

Alle Post-Anslalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. / Zeitung: Friedrichsstraße Ur. 72.

¿ 319,

Inhalt.

tlicher Theil.

land. Berlin,

utsche Bundesstaaten, Königreich Bayern. Abgeordneten-

Pahlen, Oeffentlich ausgesprochener Dank des Kronprinzen. - igreih Sachsen, Landtags - Verhandlungen, Tagesbefehl und

Bekanntmachung, Großherzogthum Baden. Der Prof. Creuzer den Ruhestand verseßt, Schreiben aus Braunschweig. (Histo- sche JZubel-Erinnerungen z die Kausmannshalle.)

ankreich, Paris. Die erwarteten Ernennungen m S: Miniw- um, Neuere Nachrichten aus Algier, Erklärung über die Beile-

ung der Mißhelligkeiten mit der Pforte. Almosen - Vertheilung im

lamen der Mlle, de Berry. Vermischtes. Schreiben aus Paris,

Lage des Kabinets und politische Fragen für die bevorstehende Session

er Kammern.) oßbritanien und

rland. London, Di egen den Nothstand in it, Die ferneren Maßregeln

ien, Bolssel, Eibe ver Mid: en. el. Eröffnung der ordentl a e Vermischtes. ung der ordentlihen Session und Thron

lien, Rom. Der Kaiser von Rußland erwartet, Die hohen Herrschaften von Rußland und Neapel. anien, Schreiben aus Madrid, (Der Kriegs-Minister. Die Presse ber das jebíge Regierungs-System und die Vermählungs-Frage.) iehenland. Schreiben aus A then. (Lage des Ministeriums; ammer - Debatten. )

ndels- und Börseu-Nachrichten. Berlin, Börse.

Palermo,

i “eas Mose. Rüdblick auf die brüsseler Kunst-Ausstellung. leteor,

ilag e.

Amtlicher Theil.

Pt, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Major a. D. Scherbening den Rothen Adler - Orden r Klasse zu verleihen; und

Den Regierungs-Referendarius, Rittergutsbesißer Schirmeister Langallen, zum Landrath des Kreises Jústerburg, im Regierungs- inf Gumbinnen, zu ernennen,

Abgereist: Der Ober-Präsident der Provinz Preu en, Dr. ttiher, nah Königsberg in Pr. Y O

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Verlin, 16. Nov. Se. Majestät der König haben Allergnä geruht, dem zur Zeit in London lebenden diesseitigen Natur- her Sir Robert Schomburgk, die Anlegung des von des 198 von Sachsen Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes des il-Verdienst-Ordensz so wie dem Matrosen Ludwig Schmihß aus

der-Wesel a, R, der ihm verliehenen Großherzoglich badenschen i:

dienst- Medaille, zu gestatten.

| Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Die Wahlen für die Kammer der Abgeordneten sind nunmehr im ganzen Lande beendigt und auf 12 Staatsdiener, 6 Gemeinde- Béamten, 12 fatholishe Geistliche, 6 protestantische Geistliche, 12 adelige Gutsbesißer, 26 bürgerlihe Grund- Eigenthümer und Oekonomen, 34 Kaufleute und Fabrifanten, 31 Brauer, Wirthe und Posthalter und 5 Advokaten gefallen. Das Re= Sfruugs - Blatt Nr. 41 vom 411, November enthält im ingange nadstehende Erklärung: „Zu dem glücklihen Ereig= nisse der Geburt meines geliebten Sohnes, ‘des Prinzen Lud- wig, sind mir Glückwünshe von weltlichen und geistlichen Stellen, Behörden und Körperschäften, so wie aus allen Gauen des Königreichs. zugekommen. Mit freudigem Bewußtsein erkenne ih | darin aufs neue den Ausdruck der mir wohlbekannten, immer be- währten Anhänglichkeit des bayérischen Volkes an sein angestammtes Herrscherhaus, und. gern erwiedere ih für mi und meine geliebte Gemahlin, die R diése treuergebene Gesinnung und sage für die bei diesem Anlasse so herzlich ausgesprochene Theilnahme freundlichen und tiefgefühlten Dä, ohenschwangau, 8. November 1845. Maximilian, Kronprinz, j

Königreich Sachsen. Die Tagesordnung sür die Sißun- gen der zweiten Kammer vom 13, und 14. November bildete die Berathung des Berichts der ersten Deputation über den Geseß-Ent- wurf, den Schluß der Landrêntenbank betreffend, Der Zweck dieses Geseß- Entwurfs geht hauptsächlich dahin, einen Zeitpunkt zu bestimmen, mit welchem die Landrentenbank aufhört, das Geschäft der Vermittelung zwischen dem Berechtigten und Verpflichteten zu über- nehmen, und dieselbe selbst als geschlossen dergestalt an esehen werden soll, daß vou diesem Zeitpunkt ab Geldrenten, die in olge von Ab- lösungen auf die verpflichteten Grundstücke übernommen, an die Land- rentenbank nicht mehr überwiesen werden können. Als Schluß der Land- rentenbank seßt der Geseß-Entwurf den 1. April 1849 fest und verordnet, daß diejenigen Ablösungsrenten, welche nah diesem Termin für die Bank zu laufen anfangen würden, von der Ueberweisung an die Landrentenbank ausgeschlossen sein sollen; von diesem Zeitpunkt an solle mithin die dem Berechtigten zustehende Wahl: zwischen der Annahme von Land= rentenbriefen und unmittelbarer Erhebung der Renten von den Ver- yflihteten aufhören und leßtere allein und aus\cließlich eintreten. Diese Wahl zwischen Landrentenbriefen und unmittelbarer Erhebung der Ablösungs-Renten stand na dem Ablösungs-Geseß ursprünglich den Berechtigten allein zu; es wurde jedoch von dieser Regel dur die Verordnung vom 9, März 1837 eine Ausnahme ge- macht, indem dieselbe au den Verpflichteten gestattete, auf die Ueberweisung „an die - Landrenten - Bank der auf ihre Grundstüde gelegten Ablösungs - Renten anzutragen; diese Berechtigten der Verpflichteten sollte mit dem 341, Dezember 1842 geschlossen sein, wurde jedoch durch Verordnung vom 22. Dezember 1842 bis zum 31. Dezember des Jahres 1845 verlängert. Das vorliegende Geseb hält diese leßtere Bestimmung fest und bestimmt, daß mit dem 31. Dezember d. J. die gedte den Verpflichteten nachgelassene Vergünstigung in Wegfall ommen solle, und nur jene bis dahin von denselben gestellten Anträge auf Ueberweisung berücksihtigt werden könnten, bei denen der Lauf der überwiesenen Rente für die Bank spätestens mit dem 1. April 1846 zu laufen anfängt; es würden mithin vom 4, Januar 1846 ab bis zum definitiven Schlusse der Landrentenbank Ablösungsrenten nur noch auf Antrag der Berech=- tigten, niht aber auf Antrag der Verpflichteten, auf dieses Institut überwiesen werden können. Die mit der Vorbera- thung des Geseh - Entwurfs beauftragte Deputation hat sich ia ihren Ansichten hierüber nicht ganz einigen fönnen, und in ihrem Bericht ist dem Gutachten der Majorität das Separat=Vo-

Berlin, Montag den [7te" November

tum eines Mitglieds (des Abg. Oberländer) bei efügt, daß den An- sichten der Majorität und wit ihnen der Geseyvorlags in R Punkte, daß mit Ende dieses Jahres die angeführte Vergünstigung für die Verpflichteten aufhören solle, R Bei der Berathung in der Kammer stellte der Referent, bgeordneter Schäffer, der De- putation den Antrag, daß von einer allgemeinen Debatte bei diesem e RO abgesehen werden wolle, indem die Grundsäße, um die es si handle, gesondert in den einzelnen Paragraphen enthalten seien und füglich mit dem treffenden Paragraphen selbst besprochen werden fönnten ; er hob hervor, daß es hauptsächlich drei Punkte sein dürf- ten, über die zu entscheiden sein werde, nämlih 1) ob überhaupt ein Schluß der Landrentenbank stattfinden solle; 2) welcher Zeitpunkt als Schlußtermin festzustellen sei, und 3) ob die Berechtigung der Ver= pflihteten zur Ueberweisung ihrer Ablösungs - Renten an die Land- Rentenbank mit dem Jahre 1845 erlöschen solle. Der Staats- Minister von Zeshau sprach sich hierauf in einer längeren Rede über die Geschichte und den Charakter der Landrentenbank aus und suchte nameätlih die in dem Separat - Votum des Abg. Oberländer ausgesprochene Behauptung, daß die Regierungen anderer Staaten in dieser Beziehung mehr gethan, als Sáhsen thue, zu widerlegen; die Regie- Kosten der Landrentenbank, die der Staat in Sachsen über=- nommen habe, könnten bei der s{hwierigen Verwaltung dieses ausge- dehnten Jnstiluts nicht unbedeutend sein und müßten durchschnittlich auf jährlih 25,000 Rthlr, angeshlagen werden, so daß die Staats- fasse auf die 55 Jahre, welche die Landrentenbank nach dem zu Grunde gelegten Amortisationsplan nah ihrem Schlusse als Kassen - Justitut noh bestehen muß, im Ganzen ungefähr 1,375,000 Rthlr. an Regie- fosten zu gewähren habe, abgesehen von den lihen Verlusten, die ihr bei dem niedrigen Course der Landrentenbriese erwachsen könnten. Der Minister bemerkte ausdrücklich, daß er diese Ausgaben keines- weges bedauere, sondern daß er dieselben reihlich bezahlt glaube durch. ihren Zweckz; aber einige Erläuterungen bedürfe das Se arat-Votum, wenn daraus nicht ein Vorwurf gegen die Regierung géfoldtert werden sollte. Was den Schluß der Landrentenban betreffe, so sei dieser aus vielfachen national - ökonomishen Gründen wünschenswerth; es müsse dem Staate daran gelegen sein, endlih einmal bestimmt zu eèr- fahren, auf wie hoch und bis zu welher Summe die zugesicherte Garantie sich zu erstreckden habe; auch werde die Feststellung eines Schluß - Termins eine wirksame Veranlassung zur Beschleunigung der noch nicht erledigten Ablösungs-Angelegenheiten sein. Hinsichtlih des Aufshörens der Berechtigung der Verpflichteten werde sich wohl eine Modalität finden lassen, die denselben Aussicht gebe, ihre Ablösungs- renten noch eine Zeit lang nah dem 31. Dezember d. J. auf die Landrentenbank zu übertragen. Der von dem Referenten gestellte An- trag wurde alsdaun mit 38 gegen 30 Stimmen angenommen und in Folge dessen von der allgemeinen Debatte abgesehen und gleich zur Berathung der einzelnen Para raphen übergegangen. §+ 3 bestimmt das Aufhören der mehrgedachten Berechtigung der Verpflichteten mit dem 31. Dezember d. J., und gegen diese Be= stimmung spricht sich hauptsählich das Separat - Votum des Abg. Oberländer aus, dem si besonders die Abg. Haden, Todt und Jo= seph anschlossen. Der Abg. von Thielau suchte die Ansichten der Majorität und Minorität dadur zu vermitteln, daß er vorschlug, es möchte ein fester Saþ bestimmt werden, welchen die Staattafe zu e habe, um die Verluste der Landrentenbank zu deckenz er tellte in Bezug hierauf den Antrag, daß bei dem Course der Land=- rentenbriefe unter Pari 2 pCt. des Verlustes die Regierung, das Uebrige aber die Verpflichteten zu tragen haben, und daß unter Ein= gehung dieser Bedingung es den Verpflichteten gestattet sein solle, Ab- lösungsrenten bis zum Schlusse der Landrentenbank auf dieselbe zu überweisen, Der Abg. von der Planiß fügte diesem Antrage noch bei, daß das Recht, statt der Landrentenbriefe baares Geld zu verlangen, von Seiten der Berechtigten aufgegeben werde und vom 1, Januar 1846

Das Oratorium Mose.

Aus der heiligen Schrift zusammengestellt und komponirt von A. B. Marr.

Die Aufführung dieses Tonwerks durch die biesige Sing - Akademie [7 der persönlichen Leitung des Komponisten , der Mitwirkung der Kö- fien Sänger und Sängerinnen, so wie der Königlichen Kapelle, fand Sonnabend den Sten d, zum Besten der nothleidenden Ostpreußen statt, Schon früher wurde in diesen Blättern (Nr. 308) der Standpunkt bezeich- den dieses Werk unter den verschiedenen Formen des Oratoriums einnimmt. treben nach dramatischer Wahrheit, die Gestaltung von Charakteren, uns mit individueller Bestimmtheit und in lebendiger Bewegung ent- fnlreten, die Entwickelung einer religiösen Weltbegebenheit in großen ) sinnliche Anschauung übersteigenden Scenen is vielleicht im Oratorium Ara so bestimmt ausgedrückt worden, Wenn auch in neueren Wer- leser Gattung von Spohr, Hiller u, A. die dramatische Form über die Je die Vorherrschaft gewonnen hat, so bildet sie do großentheils nur lle, unter welcher jene eingeführt wird, sie verknüpft lprische Ergüsse zu m großen Ganzen und möchte wohl selten so weit festgehalten sein, daß La Lebe die Ausführung einer musikalishen Form vershmäht worden f ver Komponist des Mose dagegen geht von dem Grundsay aus, E dramatische Wahrheit bis ins Einzelne behauptet werden müsse, if n dieses Verfahren, welches auf der einen Seite die volle Benuzung E ischer Formen beschränkt, guf der anderen ein lebendig spannendes gandergreifen hervorbringt, das jenen Mangel erseßt und zur höchsten Bes 19 des Ganzen als cines organisch gestalteten Kunstwerkes führt. de él diesen Anforderungen mehren sich die musikalischen Schwierigkeiten, A Hörer nicht, wie in der Oper, sinnliche Anschauungen zu Hülfe 0. Hier bedarf es des göttlichen Funkens, um mit einem Schlage

f e erüberfliehenden Moment charakteristisch zu bezeichnen und, wie in der

lichkeit, das Jneinanderwo i i i , de l gen verschiedener Erscheinungen vor dem gei-

n “uge künstlerish zu entfalten, Der Stoff, den FN Komponist Sh Ra tis an dramatischer Bewegung, namentlich drängen sich in -dem id heil, dem Auszuge aus Aegypten, bei der Menge göttlicher Straf- ü | olfes, den Persönlichkeiten, die am Hofe Pharao's R Es bestürmen, bis zum Wunder am Meere und dem Lobgesang tun rrettung, eine solche Fülle von Erscheinungen, daß man der Be- Raum geben möchte, man werde, von dem bunten Wechsel über-

pt erf zum ruhigen Genuß musikalisher Schönheiten gelangen. Ueber- atori, hien der Stoff Mose fast zu breit, um in den Rahmen eines ms“ zusammengefaßt zu werden, ein Umstand, der vielleicht schon

Händel veranlaßte, nur einen Theil, den Auszug aus Aegypten, in ge- wagen epischen Chören zu behandeln.

llein diese und ähnliche Besorgnisse zerstreute die Aufführung, und war sie auch nicht im Stande, alle Theile des Werkes zu ihrer eigenthüm- lihen Wirkung zu bringen, so gab sie do einen kräftigen Abdruck jener erhabenen Begebenheit und dem Hörer die Ueberzeugung, daß hier cin den- fender Geist mit ausdauernder Treue gearbeitet und nicht ohne Erfolg nach dem höchsten Ziel musikalischer Vollendung gerungen habe.

Der erste Theil beginnt mit dem Weheruf des Volkes, der sich in Klagen über die Unterdrücker ergießt und bis zum Schrei der Gewaltthä- tigkeit und Verwünschung steigert. Diese Chöre, durchbrochen von den Ge- sängen Einzelner, sind in breiten Massen gearbeitet, vielleiht auch darum, weil sie als Eröffnung des Schauplaßes die Stelle der Ouvertüre vertrxe- ten, Jhuen gegenüber folgen die Gesänge der Aegypter, welche in leichten, übermüthigen, wundersamen, fast hohlen Weisen charakteristisch genug jenes sagenhafte Volk darstellen, dessen eigenthümlihe Bil- dungen aus den Denkfmalen der Vergangenheit uns mächtig anschanen. Entfernt von dem wilden Treiben hören wir die einsame Klage der Mirjam mit den Jungfrauen, ein reines, tief empfundenes Tonstück, das in edler Einfalt an die Gluckschen Gesänge der Iphigenia erinnert. Die Scene be- {ließt das Gebet des Hohenpriesters Aaron, mit dessen Eintritt die Leideu- schaft verstummt und in hehrer Ruhe der Tag sich neigt. Weniger wir- fungsvoll erscheint die folgende Arie des Mose ín der Wüste, sei es, daß der Hörer, noch von dem Vorigen erfüllt, den unmittelbaren Wechsel der Stimmung nicht erträgt, oder daß der Komponist, von der solgenden Stimme Gottes son ergriffen, die Arie nicht zum freien Schwunge kom- men licß, Die Stimme Gottes ist vom Koponisten tief sinnig auf verschie- dene Weise dargestellt. Erst erklingt sie leise wíe aus den Strahlen des Busches an das- Junere des Mose, und je mehr er sich ihrer wehrt, desto stärker bricht sie hervor und bezwingt zuleßt den Widerstrebenden als \icht- bare Erscheinung des allmächtigen Gottes, der wie verzehrendes Feuer im Wetter vom. Himmel fährt. Achtstimmig und mit vollem Orchester behan- delt, bildet diese Stelle den musikalishen Höhepunkt des Werkes. So wie die folgenden Erscheinungen Gottes nur als Ausflüsse dieser ersten und ge- waltig en sih darstellen, so is auch ihre musikalische Behandlung kürzer und erreicht nicht die poetische Kraft der ersten, Mit ihr ließt der erste Theil des Werkes, der künstlerish abgerundetste, da die einzelnen Säße im- mer als großes und geschlossenes Ganze nach einander vorüber eführt werden,

Der zweite Theil, das Gericht, bildet den Knoten des Lts, Die Scenen sind vielfach durcheinandergeschlungen und entbehren jenes großen

einfahen Zuges, der den ersten auszeichnet, Dafür entschädigen reiche ) Mannigfaltigkeit, shlagende Gegensäße und trefsende Charakteristik des Eín-

zelnen. Wir finden uns vor den Pforten des Palastes der Pharaonen, Die einleitende Arie der Mirjam, worin sie die Hoffnung auf Errettung ausspricht, ist ein edles Kunstwerk von poetischer Anschauung und zarter Melodieführung und dürfte auh als einzelnes Konzertstück besonders zu empfehlen sein, da sie eine abgeschlossene timmung ausdrückt. Das fol- gende Duett des Mose und Aaron, welche das Volk trösten, ist vorzüglich wirksam durh den wohl beabsichtigten Anklang an den alten Choral; Komm heil'ger Geist“, Die Jubel - Chöre der Aegypter sind mit frischen und gesättigten Farben aufgetragen - nur dürste man fragen , ob ein Cha- rakter, wie Pharao, weichlih, üppig und etwas wüst gehalten, der Würde des Ganzen nicht Eintrag thue, zumal da er vielfach in die Handlung ein- greift, Zu der Fülle des übermüthigen Hoflebens bildet das prächtige, herbe Duett des Mose und Aaron, worin sie den Willen Gottes verkündigen und die dramatische Entwickelung herbeiführen, einen ergreifenden Gegensaß. Diese Entwickelung erhält uns stets in gewaltiger Ausregung z es drängen vor unseren Ohren die verschiedensten Gestalten vorüber z die Bestürmung der Krieger, die Bitten und Verwünschungen der Gemahlin und der Mutter des Fürsten, scin eitles Widerstreben, die Ermahnungen Mose werden von dem Brausen der Strafgerichte Gottes übertönt, in das sich mit än stlichem Aufschreien die Chöre des betäubten Volkes mischen, Jnteressante inzelnheiten tauchen im Strome dieser Erscheinungen unter, und erst der legtc Jubel - Chor des erlösten Volkes kommt wieder zu episch musikalisher Ausführung.

Der dritte Theil des Werkes, der Bund, schwächte etwas, so große musikalische Schönheiten er auch enthält, die Wirkung der beiden ersten, Es scheint uns der Grund darin zu liegen, daß der dramatische Knoten der Hauptsache nah mit dem Schluß des zweiten Theiles gelöst ist und die Ereignisse des leyten Theiles, Hungersnoth, Empörung, Kämpfe mit den Heiden, \o einleuchtend auch ihre Beziehung zur Grund-Jdee im Einzelnen ist, doch nicht in eben so klarem Wechsel-Verhältniß unter einander stehen, eine Forderung, die von der dramatischen Behandlungsweise gleichwohl be- dingt ist; auch bringen die gewaltigen , vorzüglih durch Blech - Jnstrumente erzielten Schläge in ihrer häufigen Wiederholung niht immer den beab- sichtigten Effekt hervor.

Doch können diese Ausstellungen bei einem Werke, das in so großem Maßstab angelegt is, und dessen Schönheiten erst bei österer Wiederholung ret empfunden werden dürften, bei der gelungenen Durchführung des Gan=- zen nicht sehr in Betracht kommen, Wir freuen uns, in einer Zeit, wo das Jagen nach Eintagsgeltung ernsteres Streben so oft verdrängt, einem Mann zu begegnen , der mit Ausdauer nach dem edelsten Ziele der Kunst- vollendung ringt, und begrüßen den als Theoretiker hon rühmlich bekann- ten Komponisten dieses Werkes guch unter den produktiven Meistern als feinen der geringeren.

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