1845 / 322 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

beizubehalten.

ckx París , 14. Nov.

aus den französishen Antillen vom 21. Oktober, indischen Paketboote über England angekommen find. Die Gesebe vom 18. und 19, Juli bezüglich des Regimes der Sklaven und der von den Kammern bewilligten Summen für die Kolonieen Behuss der Einführung freier weißer Arbeiter in dieselben waren am 18. Sep-

f Martinique und am 25sten auf Guadeloupe dur Erlasse Man sieht die Be- ihren festen Willen

tember au

der betreffenden Gouverneure verkündet worden.

stimmtheit, mit welcher Regierung und Kammern i ausgesprochen haben, auf dem betretenen Wege des Fortschritts zur Vorbereitung der allmäligen Sklaven = aufhalten zu lassen, hat ihren Eindruck au verfehlt, und wenn auch die Kolonial - R

Emancipation sich dur nichts f die Pflanzer nicht äthe in ihrer früher womit ihre Sißun=

{hon mitgetheilten Antwort auf die Rede,

gen von den Gouverneuren

roll Ausdruck zu geben nit unterla Ernftlihe Widersebli Indeß

doch so ziemlih sein Bewenden.

bis jeßt gegen das neue System nirgends,

rität

Dekrete verhandelt und angenommen,

außerordentlicher Arbeit bei Tag un mums von Tagelohn, betreffen, welcher für Arbeit während der Stun= den, in welhen die Sklaven nit dazu verpflichtet sind, bewilligt werden soll, Ferner wurde das Mitglied des Raths ernannt, welches an der Kommission Theil zu nehmen hat, die über die von Sklaven gemachten Anträge zu ihrem Loskauf zu entscheiden hat. sollte sich zu Basse - Terre Der Bericht über die Eröffnungs- Der General=

aires aller Gemeinden ein shiedenen Bestimmungen des en dadur dessen Vollzug zu

General - Conseil am 9, Oktober versammeln. Sibung desselben

London, 14. Nov.

zu bringen.

Gestern fand bei dem Fleden Ta auf der durch das Thal des Trent anz Ereigniß, welches ungeachtet der großen nen von besonderer Bedeutung erschien, theils weil die neue Bahn eine nähere Verbindung zwishen London und den Fabrik - Distrikten im nördlichen England, so wie mit dem Westen von Schottland und Irland, einzuleiten bestimmt is (die Fahrt von London nach Dublin soll in vierzehn bis funfzehn Stunden zurückgelegt werden), als Repräsentant von -Tamwortb, leßtere Aft in zahlreißer Versamm- nd unter dem Beifalls= sich. Zugleich benußte der seiner Antwort auf aft gerihtete Anrede ein kräftiges Mittel

und den Eigennuß us Besorgniß, ihre Privat- zu sehen, der Anlegung von Nachdem er bemerklich chs dur die gegenwärtige ¿3+ B, Manchester bis auf 6 ober

weil Sir R. Peel selbst, den ersten Spatenstich ging unter

Wort an die Direktoren der Bahn, um i

von Guadeloupe

ist noh nicht Prokurator, Herr Bernard, hatte an díe erläuterndes Rundschreiben über die ver Gesebes vom 18. Juli erlassen, um ihn erleichtern. Von Seiten der Shhwarzen selbst gaben sih durchaus keine beunruhigenden Symptome zu erkennen, daß das neue Geseh verhältnißmäßig so

Großbritanien und Irland.

Ein Königl. Dampfschiff ist nah Ply- mouth beordert worden, um den Herzog Ferdinand zu Sachsen- Koburg mit seinem Sohne Leopold aufzunehmen und nah Lissabon

mworth der erste Spatenstich ulegenden Eisenbahn enge der neuen

vornehmen dem üblihen Ceremoniell

lung der an der Bahn Betheiligten u rufen einer großen Volksmenge vor Premier - Minister die Gelegenheit , die an ihn von dem Präsidenten der Gesellsch den Bau von Eisenbahnen im Allgemeinen als zur Beförderung des Wohlstandes zu empfehlen, derjenigen stark zu tadeln, welche nur a neigungen und Bequemlichkeiten verleßt Eisenbahnen hindernd in den Weg gemacht, wie die größten Städte des Rei Bahn London näher gerückt würden, b 7 Stunden, und dadur für alle an der Bahn belegenen Orte eíne große Wohlthat erwüchse, erklärte sich Sir R. Peel auch wiederum sehr bestimmt gegen die Unbesonnenen, l Gegenden unternehmen, wo sie gar keinen oder nit den möglichst gr Nuben haben, und richtete dann zum Schluß noch ein ernstes hnen größere Wohlfeilheit

treten.

Der Kongreß spra ih fas einstimmig für die Ab- \hafung der untergeordneten Gesundheits - Beamten aus.

Wir haben heute weitere Nachrichten die mit dem west-

eröffnet worden,

eingetroffen.

sollte.

um in

und Vorsicht des Transports anzuempfehlen,

Der Prozeß der zum Tode verurtheilten Mannschast des Sklaven- schiffes „Felicidade‘“ (welhe bekanntlich die am Bord des Schiffes befindlihe Prisenmannschaft ermordet hat) wird morgen vor sämmt- lihen Oberrichtèrn des Landes in der Die Regierung soll ents{lo}sen sein, bestätigt wird, sofort vollstrecken zu l Peel hat das erledigte Dekanat von Westminster dem bekannten Professor der Geologie, Dr. Budckland, übertragen, welcher früher Kanonikus an der Christkirhe in Oxford war.

Nach Berichten aus Lima vom 7. September war am die britishe Kriegsbrigg „Frolic“/, welche fam, dem kurz vorher, angeblich na wie Andere wollen, nah dem Oregon)

Sir R.

abgegarg

Seymour mit versiegelten Depeschen nahgesch Belgien.

Brüssel, 15. Nov.

gende Worte:

Ergebenheit; Sie haben die allersprechendsten ben, und Jh bin überzeugt davon, daß Sie,

welhe den Sênat stets geleitet haben, zu befestigen, Meiner Regierung eine h

Theil werden lassen.“/

Folgendes is das Wesentlichste aus der

im Senat:

Herr Haussy, der zuerst das Wort ergriff, Farblos, als die Thron-Rede selbst. Wäre das der, hâtte es das Vertrauen der Kammer sih e die Thron-Rede so gehalten gewesen, oder System zu entwickeln Anlaß gefunden hätte. Fallz ín Folgs der Wahlen vom 410, Juni ge

e

ordentlichen Session sein politisches Minister des Junern habe erklärt, wie constitutionellen Länder fügen und in der niederlegen werde. Jeßt möge man aus d

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eher Mißvergnügen darüber, wenig zu ihren Gunsten thut.

Der

welche Eisenbahn - Anlagen in

Appellations-Jnstanz verhandelt. das Todesurtheil, falls dasselbe assen.

Gestern empfing der König die mit Ueber- reihung der Antwort-Adresse des Senats auf die Thron-Rede beauf- tragte Deputation dieses Staatskörpers und erwiederte derselben fol- „Meine Herren! Jh danke Zhnen für die Gesinnun- gen, die Sie Mir ausdrücken, und für die Anhänglichkeit, welche Sie an die Dynastie bezeugen, die mit Zhren Jnstitutionen und Zhren ZJnteressen in Eins vershmolzen ist, Jh kenne, M. H,,

Diskussion der Adresse

findet den Entwurf eben o Ministeríum lange am Ru- rworben, so begriffe er, daß falls das Ministerium schon sein Dies Alles aber sei nicht der bildet, habe es in der außer- Programm auf jeyt verschoben. das Ministerium sich den Sitten aller Thron-Rede scin politisches aus der Thron-Rede entn nisterium seín Wort gehalten, Erklärungen seien nothivendi leßten Session habe sih ein wichtiges politisches Erei Ministerium habe {h in Folge der Wahl-Manisestai

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ihrem bitteren en konnten, so hatte es dabei eit zeigt si ellen sich die Sklavenbesißer wenigstens so, als hegten sie ernstlihe Besorgnisse vor den Folgen, vor der Wirkung, welche es auf die Schwarzen hervor-= bringen werde. Jedenfalls geben die Organe der Sklavenbesiber diese Besorgnisse als den Grund an, warum sih diese jebt um- die Auto-

baaren, {von welcher sie ein versöhnendes und doch zugleich festes Benehmen hoffen.’ Der Kolonial-Rath von Martinique hat die welche die Feststellung der Epochen d bei Nacht, so wie des Maxi=

20. August von der Ostküste Amerikas ch den Sandwich- Jnseln (oder, exên britischen Admiral t worden,

Jhre ganze Beweise dävon gege- treu den Grundsäben, um Belgiens politische Existenz erzlihe Mitwirkung werden zu

men, wie das Mi- eitdem Schluß der begeben, das alte

niß n zurückgezogen, das

1456

Haupt des Ministeríums sei zurückgetreten, wenu i noch geblieben, Man sei zu der Erwartung berechtigt ewesen, daß eine neue politische Aera begonnen, daß das neue Kabinet fréimüthig keine Zwei- fel über seine Politik lasse. Dies sei aber nicht geschehen. Das Ministe- rium habe geshwiegen und durchaus nicht berührt, daß es das System seiner Vorgänger ändern werde. Jm Gegentheil sei seine Bildung selbst der bezeich- nendste Akt, da dieselbe sich gegen den Ausspruch der öffentlichen Meinung durch die lehten Wahlen kehre. Man habe die Bedeutung der leyten Wabhlresultate verfälshen wollen, indem man blos vorgegeben, es gelte den

ersonen und nit der Sache; man lasse sich indessen dur solche Jn- Nicht aus persönlicher Feindseligkeit gegen den etreten, habe die Opposition so erdienste um das Land erkenne

taa eth nicht täuschen. Staatsmann, der aus dem Ministerium D dessen Talente und persönliche î

sle willig an. Sie habe ihn aber bekämpft, weil er ein System in sich per-

sonifizirte, das nur das Verderben des Landes herbeiführen fönne. Einfach müsse er an das Ministerium die Frage stellen, ob es das politische System seiner Vorgänger fortfüjren wolle? Wenn dem so, fo frage er, warum das alte Ministerium sih aufgelöst, und warum man dem Urtheil der öffentlihen Meinung, die in den leßten Wahlen sich kundgab, Troy biete? Wäre aber das Gegentheil der Fall, wolle man eine neue politische Bahn betreten, so hätte man dies in der Thron - Rede andeuten müssen, Die Opposition müsse ihrer Pflicht getren bleiben. Die Meinung des Lan- des entwickele sih eher dahin, daß eine lebhaste Reaction egen Tendenzen sichtbar wäre, deren Zweck zu klar sei die künstliche ajorität könnte selbige noch eíne Zeit lang dämpfen, sie würde aber desto heftiger dic Fesseln sprengen, Jeut schon sehe man excentrische Richtungen aufkommen und anarchische Gelüste auftauchen , die niht so leiht auffommen würden, wenn man von der öffentlihen Meinung mehr Notiz nähmez dies würde man einstens bereuen, und wenn auch Jeder die bedrohte Nationalität zu vertheidigen sih beeilen würde, so sei cs dann vielleicht zu spät dazu. Nicht versónlid sei seine Opposition, er wolle aber Thaten erwarten, ín allen materiellen nüßlichen Fragen das Ministerium unterstüßen, es aber ín allen politischen Fragen bekämpfen, deren Tendenzen ihm unheilvoll für das Land dünkten. -

Baron Stassart theilte dieselbe Ansicht, wünschte, daß das Ministerium die richtige Mitte einhalte, meint aber, daß man die Adresse votiren könne da sie ganz der Thron-Rede entspreche.

Vicomte de Biesme is in mehreren Punkten mit dem ersten Redner einverstanden, meint aber, daß ein politisches Programm auch scine Gefah- ren habe, Entweder wäre es zu ausschließend, dann könne es kommen, daß man von ihm später abweiche, oder zu nichtssagend , dann klage man über seine Leerheit, Allein wenn man dies vom Ministerium verlange, so müsse die liberale Partei auch mit der Sprache heraus, was sie wolle. Die liberale Partei sci ja selbst| nicht mehr einig, sie habe sih gespalten, und ein Theil von ihr wolle weiter gehen, als die Gemäßigten. Jun die Kammer seien troß der neuen Wahlen nur Männer getreten, welche den gemäßig- sten Ansichten huldigten. Dasselbe verlange er aber von der fatholischen Partei; sie möge agu ihr Programm offenbaren, damit das Ministerium erkläre, wohin es sich entscheide. Die Landes-Politik leide scit einigen Jah- ren an einem Mangel an Offenheit; das srühere Ministerium sei von der katholischen Partei mehr geduldet als vertheidigt wordeu. Die Verlegenhei- ten des alten Ministeriums seien seiner Ansicht nah von der Veränderung des Kommunalgesezes ausgegangen. Das- Kommunalgesey sei vom liberalen Geiste ausgegangen, und vielleiht habe es der Regie- rungsgewalt zu wenig Macht eingeräumt, Jndeß habe es so tiefe Wurzeln in Belgien geschlagen, daß es gefährlih gewesen, es zu berühren, und wenn dies geschah, so hätte man der Regierung mchr Gewalt einräumcn müssen, als der Fall war. Herr Nothomb habe sich geirrt, er wollte die Ernennung der Bürgermeister vom Königez dadurch sei die Königliche Prärogative aber nicht gesteigert, denn man würde in den Städten wohl keinen Bürgermeister ernennen , der nicht vom Gemeinde- Rath sei, Schließlich macht er dem alten Kabinet den Vorwurf, daß es der Kammer zu viel die Jnitiative für Geseye gelassen, die es selbst hätte vorschlagen müssen. és

Graf Baillet bemerkt, die Ernennung des Bürgermeisters vom Könige, außerhalb des Gemeinderaths, sei nothwêndig gewesen, damit der König nicht gezwungen sei, die Kandidaten der Gemeinderäthe aus|chließlich zu wählen.

Baron Delafaille meint, ein Program sei unnüß, jedes Ministerium

fönne das Programm seiner Vorgänger annehmen ; nach den Thaten müsse .

man das Ministerium beurtheilen, dann erst könne man wissen, ob es Zu- trauen verdiene, Er hoffe, daß die Regierung unparteiish sei, und daß die Spaltungen der Parteien im Lande wie im Kabinet verschwinden würden, Was das Kommunalgesey anlange, so habe man es nur angenommen in Aussicht auf spätere Nevision, Jm Jahre 1836 habe die Ausübung der Königlichen Prärogative an vielen Orten Schwierigkeiten gefunden, darum habe man jene Bbimütungen angenommen ; übrigens habe das Ministerium Lebeau dies Gescy eingebracht.

Der Minister des Innern, Herr Vandeweyer, ergriff darauf das Wort, Der erste Redner habe gesagt, die Thron-Rede sei dieses Jahr, wie in den früheren Jahren, blaß und farblos. Das Ministerium häîte in der außer- ordentlichen Session ein aussührliches Programm verheißen, worin seine Grundsäße entwickelt werden sollten. „Erinnere ih mich recht,“ entgegnete der Minister, „so habe ih nur gesagt, daß das Ministerium in der gewöhn- lihen Session, in der Thron-Rede, alle Maßregeln auseinandersezen werde, welche es den Berathungen der beiden Kammern vorzulegen beabsichtige, Zch kenne kein anderes Programm als die Thron - Rcde.- Diese Rede bietet das Gesammtbild der Verwaltungs -, Gang. und Militair - Maß- regeln, deren Lösung uns wichtig für die Landes - Interessen zu sein scheint, Sind diese Maßregeln - lückenhaft und unzulänglich, so liegt es der Kammer ob, die für das Land nöthigen Maßregeln zu ver- vollständigen. Jch hätte es für sehr ungeziemend gehalten, hätten wir in der Throu-Rede auf die Wahlen und die Mínisterial-Veränderung angespielt, Dies geschah noch in keinem constitutionellen Laude. Wix sind die Mi- nister des Königs, Der König, von seiner Prärogative Gebrauch machend, hat seine Minister ernannt, wir treten auf mit dem Königlichen Vertrauen, und dadurch stark, haben wir eine Reihe von Maßregeln Jhnen vorgelegt. Glauben Sie aber nicht, daß ih vor der Darlegung meiner politischen Prinzipien zurüschrecke, ih glaubte, sie wären hinreichend bckannt, was ih im Jahre 1830 war, bin ich noch heute, ih habe den festen Entschluß gefaßt, keiner Partei anzugehören. Die Regierung kann nur dadurch, daß sie sich in- mitten beider Parteien hält, die Staatsgeschäfte mit der Unparteilichkeit leiten, die. man von ihr erwaitet. Wir würden wie \chlechte Bürger han- deln, wollten wir gewisse Meinungs-Schattirungen aus der Leitung der Staats- geschäfte entfernen. Jch halte dafúr, daß das Ministerium, welches dem Lande nüßliche Gesche bietet, ihm einen ausgezeihneten Dienst leistet, indem es diese Geseße mit dem Willen der Kammer und nicht wider sie vorlegt. Jch halte es nicht für unmöglih, heutzutage die Ansichten zu ver- theidigen, welche wir im Jahr 41830 verfo ten, zu einer Zeit, wo wir gewichtigere Schwierigkeiten zu überwinden hatten. Der ehrenwerthe Herr Haussy hat die Gegenwart als traurig und düster bezeihnet uud in der Zukunft schwere Gefahren, freiheitsvernichtende Tendenzen erblickt. Jch antworte darauf, daß die bis jegt von der Regierung ausgegangenen Hand- lungen eine hinreichende Garantie dafür sind, daß diese angeblichen Ten- denzen niht im Kabinet vertreten werden, und meine Gegenwart im Ka- binet allein is schon eine hinreichende Bürgschaft, daß diese Freihciten vor jeder Gefahr geschüßt sind. Der ehrenwerthe Herr de Bicsme sprah von der Nothwendigkeit, ofen zu seinz ih antwortete dar- auf, daß meines Dasürhaltens ein Ministerium nur durch Of- fenheit sta1k sein kann; nur dur Freimuth befreit man sih. Meine Herren, von dem Tage an, wo das Ministerium das öffentliche Vertrauen verloren zu haben glauben müßte, wird es gegen sich selbs die Pflichten zu erfüllen wissen, die jeder politische Mann erfüllen muß, will er uiht die Achtung verlieren, die er si selbst schuldig ist.“

Herr Dumon Dumortier blieb dabei, daß in Bezug auf die mora- lischen Interessen des Landes das Ministerium noch sein Programm schuldig sei, Mit Rükblick auf die Ursache, welche das frühere Ministerium estürzt, müßte das jepige Ministerium anders zusammengesebßt sein, als es iz die Minister des früheren Kabinets hätten darin Siß und Stimme. Nachdem die öffent- lihe Meinung sih in den Juni-Wahlen entschieden aus sprochen, sei das Ministerium nicht aus Elementen gebildet, welche den usdrucck derselben böten, Jm Gegentheil seien zwei Männer. der extremsten Ansichten in das Kabinet getreten. Halte man \ich an eine gewisse Broschüre, so gehöre der Miaister des Junern zur vorgerücktesten liberalen Partei, während der Mi- nister der Finanzen der ausscließend katholischen Partei zugethan sei,

ih drei der Minister |

Der Finatiz - Minister Herr Malou wies darauf energisch diese zeihnung zurück: statt den Extremen huldigen, sei er vielmehr ny mäßigten Ansichten zugethan. Nicht begreife er, was man unter össey Meinung verstehe. Für ihn gebe es nur die öffentliche Meinung, bj in der Kammer zurücspiegelez spräche sih diesc gegen das Ministerium so würde dies seine Pflicht begreifen und si zurückziehen.

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herr Dechampz merkte, das neue Ministerium stimme in allen der Legislatur vorzulezg Fragen überein, und ‘daher sci es homogen. i

Herr Vandeweyer fragte shließlih, ob die Adreß-Kommission Tadel gegen das neue Ministerium aussprechen wolle, indem sie die wirkung des Senats nur Sr. Majestät, nicht aber der Regierung vers, Er wünsche eine Modification dieses Paragraphen.

Mehrere Mitglieder erklärten, dies bedeute keinen Tadel, sont ein bloßer Vorbehalt, worauf der Minister nicht auf Veränderung dez ragraphen bistand.

Die Adresse wurde \chließlich von den anwesenden 27 M; dern einstimmig angenommen. y .

In der Repräsentanten-Kammer gab die Bittschrift von Ein nern der Stadt Roulers, welche die Kammer ersuchen, zu verhiy daß die holländishe Sprache im öffentlichen Unterricht und he offiziellen Ueberseßung der Gesebße und Beschlüsse das Flämise dränge, Anlaß zu einer Disfussion. Der Berichterstatter trug die Tagesordnung an, da es sih hier nur um die im len Bülletin angenommene Ortho raphie handle. Herr R} bah wollte niht, daß man das Flämische durch das Hollän angebli reinige. Herr Dumortier war derselben Ansicht, mj wurde die Entscheidung über diese Petition noch vertagt.

S m weiz.

Kanton Luzern. Die Staats-Zeitung enthält folgendes Nähere über das Geständniß Müller's :

„În dem Verhöre, in welhem endlih Müller nach langem här gen Läugnen das Geständniß seiner furchtbaren That ablegte, zeigte n anfänglich ganz gleih, wie in allen bisherigen Verhören. Zwei mi fonfrontirten Zeugen gegenüber, die ihm beide seine ihnen eröffnete A Leu zu ermorden, vorhielten, läugnete er Alles. Merkwürdig und dey tersuchungsrichter besonders auffallend war der Umstand, daß au {n sem Verhöre, wie in allen anderen, Müller nie dazu gebracht w fonnte, die Worte auszusprehen: Joscph Leu sei umgebrad, erschossen worden. Jn dem Verhöre, in welchem sein Gel niß erfolgte, wurde nun versucht, ihn zu - veranlassen, diese Y auszusprehen, namentlich durch wörtliche Wiederholung von gen - Aussagen. Der Versuch scheiterte anfänglich, endli gelang es, ihn eine Zeugen - Aussage wiederholen zu machen, in der gesagt wurde, Müller habe die Absicht kundgegeben, Leu umzub Die beiden Confrontationen mit Zeugen hatten ichtbarlich einen get Aufruhr im Jnnern des Verbreders erregt, die Wiederholung der V „„Leu umgebracht‘, ‘die immer so sorgfältig vermieden worden war, mehrte den Sturm im Jnnern. Der Jnquisit begann unmittelbaj Aussprehung der Worte mit beiden Händen den Kopf anzufassen, | den Boden sih zu neigen und laut zu jammern. Auf dringende C nungen zur Reue und aufrichtigem Bekenntnisse äußerte er endlich sil Worte: „Nun dann in Gottes Namen, ih bin der Thäter“, d verlangte er dringend den Herrn Strafhaus- Pfarrer, welcher allein uf mand Anderer seinen geist:.ihen Beistand bisher- demselben gelichen was ihm vom Verhöramte endlich zugesagt wurde, Herr Pfarrer ! erschien sodann und wohnte dem ganzen Geständnisse bei, welches der breher ausführlih über seine That ablegte. :

Zufolge dieses Geständnisses is der Gedanke, einen Mord zu bej ursprünglich in Müller selbst entstanden, Er" wäre aber nie zur Aus rung gekommen, wenn nicht Versprechungen großer Geldsummen ihn 9 und bei bedrängter ökonomischer Lage goldene Berge in der Zukunst vorgemalt hätten, Diese bestimmten ihn ‘zum Morde, hätten ihn Morde an Anderen bestimmt. So gesteht er selbs ein, daß er eigul mehr zum Morde von Schultheiß Siegwart Müller angehett worde die Vollbringung des Mordes an Joseph Leu aber vic leichter gw habe. Ueber die Vollführung der That selbst wird berichtet, wie d Mittelst eincs von ihm verfertigten Leiterhens stieg er bei ‘dem hin Fenster in der Knechtstube gegen Güniken zu hinein das Fenster sih ganz leicht zurückshieben, Jn der Küche brannte Licht, M löshte es aus und horchte, ob Alles still sei. - Wohlbekannt mit Lokalität, da erx Zinsmann von Joseph Leu und viel in seinem § war, trat er aus der Küche in den Hausgang und öffnete leist Thür des Schlafzimmers, mit welcher er an ein Kindsbett ansticß ut daher nicht ganz öffnen konnte, Nachdem er sich vergewissert halle, welhem Betie Leu \{lafe, {lich er zurück zur Hausthür, öffnete sie l indem er den Riegel zurüschob und die Falle hob, und ließ sie gat öffnet stehen. Seine Flinte hatte er in der Nähe des Hauses in Rcbacer an eine Holzbeige angelchnt, Hier stieg ihm der Gedanke au sollte die That doch nicht thun, Bei sich trug er für 6 1 Kirschwasser, Um sich Courage zu machen, langte exr dasselbe vor und trank es aus. Es schlug halb 1 Uhr auf dem Kirchihil zu Hochdorf. Müller wurde sonderbar zu Muthez; es wurde ganz warm; „aber“, so sagt er selbst, „ih seyte Alles aus dem Kopse i es hilft jet Alles nicht, es muß sein, dachte ih, das Geld, das Gel mir immer im Kopfe!“ So {chlich er wieder, nahdem er noch vorher i! Jemand, welcher dèm Bache nachlief, erschreckt worden war, leise ins ÿ langte mit der Flinté dem Leu auf“ eine Rippe, so daß er denken lot er tresffe ihn mitten in den Körper und drückte, ohne Zielen und ohn er den Schaft an die Backen gehalten, los. Auf den Schuß hörte: « an Maria! rufen, sprang sodann shnell durch den Hausgang zur thür hinaus.“

Am Schlusse seines Verhörs bat Müller wveinend, wenn er hinge werden müsse, so solle man qu erschießen, nur nicht den Kopf durd Henker abschlagen lassen. Er hat seither wiederum mehrere Verhöre b den und in allen sein Geständniß wiederholt, Viele Personen werdet Verhöramt. absichtlich zu ihm gelassen, damit Jedermann von seine! handlung und von den lügenhaften Berichten öffentlicher Blätter Ñ / zeugen könne, Auch solhen Besuchern wiederholte er sein Geständniß, | Schildwache, welche vor seinem Zimmer ftand, rief er nah dem erstes hör zu: „Nun habe ih Alles bekannt, verzeihet mir!“ Seit seinen { ständnisse ist Müller viel ruhiger geworden und hat uun seine Zuslud! demjenigen genommen, bei dem er allein noch Gnade finden fann,“

Kanton Waadt. Am 11. November war die Geist in Lausanne von 10 Uhr bis Abends 7 Uhr im Saale des Sl rathes bei verschlossenen Thüren versammelt, um liber ben bek staatsräthlihen Suspensions-Beschluß zu berathen. Ueber 2000 lihe waren anwesend; auf der Tribüne befanden sich die Studt der Theologie, Draußen war Alles ruhig, der Pöbel hielt sich w Erwarten still, Mehr als die Hälfte der Anwesenden spra s] eine allgemeine Demission aus; Andere schlugen vor, es möge ! Adresse an den Großen Rath erlassen und dabei erklärt werdet,

entsage einstweilen der Besoldung. Diese Art von Appellation ) jedo nur getheilten Beifall und wurde aufgegeben. Am Schlusse | Prof. Monnard noch eine feurige Rede, in welcher er darauf hiniwith sei der Jahrestag des Shwures im Grütli, möge ihn ein neuer Buk! \chwur kirchliher Freiheit bezeihnen! Auch den 12ten war mal! anzen Tar versammelt. Es ging hon gegen Abend, als nah

eierlihen Anrede Monnard's und nah einem Gebet des greisen 7 Lereshe der Beschluß der Abdankung gefaßt wurde. Es wät würdiger, rührender Augenblick; Viele- weinten. So haben nut; Geistlihe ihre „Entlassung auf den 15. Dezember förmlich

Dieser Tag wurde gewählt, damit die auf einen Monat Suéyt

ten hernach noch einen Sonntag frei haben, um von ihren Geme Abschied zu nehmen.

Kanton St. Gallen. Jun der Sihung des Große! Î thes am 12, November wurde eine Petition des apostolischen gegen den Mißbrauch der Presse vorgelegt.

Italien.

ologna, 7. Nov. (A. Z.) Es herrsht zwar an einend De politischen Horizont des Landes; wer aber E daß e Malkontenten und Agitatoren dur die in Rimini erhaltene lappe entmuthigt sind, irrt sich sehr; vielmehr zirkuliren unter Aufmunterungen aller Art von Seiten der leitenden Comité's, immer damit enden : der Kampf werde bald aufs neue und mit

r Aussicht au

f Erfolg beginnen, Man hofft jeßt vorzüglich auf

in Malta, Korsika und auf den jonishen Jnseln angeblih aus- en See - Expeditionen und bezeichnet die Küsten des adriati- Meeres und die Mündung des Tronto als Ffünftige Landungs-

die Regierun

fte. Natürlich is in dem Allen unendlich viel blinder Lärm,

g muß mit großer Vorsicht zu Werke gehen und

Ernst die Lage des Landes betraten, wenn sie die Quellen Unruhen beseitigen und neuen Ausbrüchen vorbeugen will. Jn senden von Exemplaren cirkulirt ein gedrucktes Memorandum an Papst, in welchem er um viele Verbesserungen in der Admini-

fion angegangen wird. Wie man hört, werden viele Besabungen, aus einheimischen Truppen bestehen , durch

neuanzuwerbende

weizer-Compagnieen erseßt.

Die von der gemischten Untersuchungs-Kommission in Ravenna llten Erkenntnisse sind aus Rom zurückgekommen und der Papst die auf Kerkerstrafen lautenden Urtheile sämmtlih um zwei Drit- e der verhängten Strafdauer gemildert, und 22 Inkulpaten, die echômonatlihem Kerker verurtheilt waren, gänzlih begnadigt, was

ztentheils der hrieben wird

eifrigen Verwendung des Kardinal-Legaten Massimo z 9 Jundividuen wurden wegen Mangels rechtlicher

eise entlassen; im Ganzen waren es 26 Personen, gegen welche pochverraths-Untersuchung stattfand. E d

3 Madrid, 8. Nov.

S panien. Am Z3ten d. fand in Valencia ein

quiß statt, über dessen nähere Umstände wir noch immer nicht

ihend unterri

tet sind, das aber offenbar einen neuen Beweis

den Bestrebungen der Revolutionaire , die bestehende Lage der

je um jeden Preis umzustürzen, liefert.

Die Regierung hat bis

nur einen kurzen Bericht des dortigen General- Capitains, Ron-

der noch in t, Aus ihm

der Na@Ft des 3ten aufgeseßt wurde, bekannt ge- geht hèrvor, daß die Revolutionaire Geld unter

Theil der Truppen vertheilt hatten, um diese für ihre Zwecke zu

unen. Um 72 cali zufolge,

Uhr Abends drangen, dem Berichte des Generals Haufen von Bewaffneten auf die vor der Kaserne

Regiments Gerona stehenden Schildwachen ein und gaben, als ngerufen wurden, Feuer, wodur der Major, ein Capitain, ein enant und mehrere Soldaten des Regimentes s{chwer verwundet jet, (Dem Major mußte in Folge- seiner Verwundung ein Arm ommen werden.) Der General-Capitain eilte, von anderen Mi- «Chefs begleitet, sogleich nah jener Kaserne, ließ die Besabung d Gewehr treten und, während auch auf anderen Punkten Schüsse

y die Straßen beseßen.

Um zehn Uhr herrshte Ruhe, der Ge-

Capitain fand aber für gut, die Stadt und Provinz in Bela=

gs- Zustand

zu erflären und ein Kriegsgericht zur sleunigen

theilung der eingefangenen Aufrührer einzuseßen.

Dieser Berich

t ist so unvollständig, daß man hier vergebens die

{t aufwarf : was bezweckten die Urheber jener Blutscene, die so tan die hiesigen Ereignisse vom 5. September erinnert? wel= var ihre Losung? welcher Partei gehörten sie an? auf welche | glaubten sie zählen zu können?

Privatbriefe aus Valencia vom A4ten stellen den Hergang der

e solgendermaßen dar:

Am Abend des Zten elang es einem

offizier des Regimentes Gerona, dur Vertheilung von Geld

Soldaten in d

sen die Waffen unter dem Ausrufe: mit der Regierung !“

Pflicht treu

er Kaserne für seine Zwede zu gewinnen. Sie ; „Es lebe die Freiheit ! Allein die übrigen Soldaten blieben und suchten die Aufrührer zu entwaffnen. Diese

Feuer, verwundeten die oben bezeihneten Personen und durch- tumultuarish die Straßen, wo 40 bis 50 in den Plan einge-

è Einwohner si ihnen anschlossen.

Sie feuerten fortwährend

herbeieilenden Truppen und Polizei- Soldaten, bis sie, mit

ahme des Unt wurden,

eroffiziers, gefangen genommen und zum Theil ge-

Vie Regierung hat den kräftigen Maßregeln des Generals Ron- ren Beifall ertheilt; es hat derselbe Gelegenheit gehabt, sih l Aufrehthaltung der öffentlichen Ruhe gerade in dem Augen- verdient zu machen, als der Kriegs - Minister Narvaez mit dem

len umging, ann zu m än demselben

eb

ihn abzuberufen und dur einen weniger erprob- en. Tage, an welchem in Valencia diese Meuterei zum

he fam, verfügte der Gouverneur von Saragossa si auf Vor der Stadt befindliche feste Schloß, la Aljaferia und verhaf- vlerzehn Offiziere des Regiments „Afrika“, welches dort den

t versieht.

In der Stadt wurden mehrere Personen aus den

én Volksklassen eingezogen, und man spriht von einer Ver-

tung, die sich Ner in Madr le des Regim Dl diesen Um

über ganz Aragonien ausdehne.

id wurden vorgestern einige Offiziere und Unter- entes „Galicia“/ verhaftet.

ständen", welche zu der Besorgniß, daß die Feinde

tsehenden Ordnung der Dinge auf die Truppen Einfluß zu ge-

ingerer Zeit [

ligen Verhältnisse in helles Licht stellendes Ere‘guiß.

1 anfangen, Veranlassung geben, kömmt noch ein anderes, die

l Schon ieß der Gefe politico von Madrid, Oberst Arteta,

user, in denen- si{ch Personen zum Behufe des Betriebes ver=

t Spiele ver

sammelten, von der Polizei durhsuchen und die

idenen Spieler, Vornchme wie Geringe, Herren wie Damen,

efängniß abführen und bestrafen.

Nur das hiesige Kasino, eine

sene Gesellschaft, deren Mitglieder zu der K feinen

geen, blieb bisher von diesen stbrenden Be

uchen verschont,

Jedermanu weiß, daß während der nächtlihen Stunden

"en von- sehr

‘geseßt werden.

hohem Belaufe dort auf dem grünen Tisch aufs Namentlich spriht man von den Verlusten,

dei oder drei jüngere Mitglieder des diplomatischen Corps

etlitten,

Präsident dieses Kasinos ist der bekannte Spekulant

anca, Vice - Präsident der Gouverneur von Madrid, General 9, Vor wenigen Abenden ershien nun dort ganz un-

let ein Polizei - Beamter , L überzeugen, ob

vurden, it verlegt,

Herr Salamanca

offenbar in der Absicht, um in der That verbotene Spiele betrie- fühlte sein Ehrgefühl dadurch daß er sogleih bei dem Minister - Präsidenten

tz selbst Beschwerde führte, von diesem jedo abgewiesen wurde.

Veneral C

ordova gerieth ebenfalls in Entrüstung und bestand

Ninister des Innern auf die sofortige Abseßung des Gefe 7 der dem Polizei-Beamten den Befehl zur Untersuchung des

8 ertheilt hatte,

Allein der Minister erklärte, und zwar mit

, qal aller Wohlgesinnten, daß er bas Benehmen des Gefe E Zurhaus billige. df ja General Cordova, der ohnehin seit tit auf gespanntem Fuße mit dem Kriegs - Minister steht,

è nun die \ ouverneur de

fu- Castilien

icklichste Veranlassung zu haben, seine Entlassung r Hauptstadt und einstweiliger General - Capitain zu verlangen, Der Kriegs-Minister Narvaez ge-

1457

stand diese sogleich zu und. fertigte einen Courier nach Malaga ab, um den dortigen Gouverneur, General Fulgosio, der früherbin in den Reihen der Karlisten diente, als Gouverneur an Cordova?s Stelle hierherzurufen. Jndessen heißt es, die Königin weigere sih bis jeßt, das ihr vorgelegte Entlassungs-Dekret des Lebteren zu unterzeichnen, ein Umstand, der den Kriegs -= Minister in nit geringe Verlegenheit seßt. Man sieht demna, daß in diesem Lande Umstände der ver= ächtlihsten Natur in der Regel die Hebel bilden, durch welche inhalt=- (Mes Elemente E CUETY geseßt werden.

ein geringes Bedenken erregt endli der Umstand, daß die Pro= gressisten und Ayacuchos bei den jebt al e Ca ais findenden Munizipalwahlen an den meisten wichtigen Punkten den Sieg davoutragen. Namentlich ‘geschah dies in Sevilla, Saragossa i wermninl ior Leon, Valladolid. Sobald der Aus- ang eulicher herausstellt, werde ich auf di [ î= heinung erige N L M eni E

le Königin hat den Marquis von Mirga ores zum Präsidenten und den Herzog von Gor und Grafen von C Scete denten des Senats ernannt.

Seit gestern sind die Fonds gewichen, Ein von Herrn Sala-

manca auf ein londoner Haus gezogener Wechsel zum Belaufe von 50,000 Pf. St, fam von dort mit Protest ne Es Folgs bige Ereignisses brate Herr Salamanca eine große Summe ín Staats- papicren auf den Markt und entledigte sih derselben zu niedrigen Heute wurden 3proz. zu 39% und Z5proz. zu 245, 2, an-

Preisen.

geboten.

x Paris, 14. Nov. Wir haben Nachrichten aus Barcelona vom 8. November. Die Munizipalwahlen hatten daselbst am 1. No- vember begonnen. Aber niemals hatte sih bei ähnlichem Anlasse von Seiten der Wahlberechtigten eine gleiche Theilnahmlosigkeit gezeigt. Die ganze Stadt ist Behufs der Vornahme der Wahl - Akte in fünf Kollegien getheilt, Aber so gering war die Zahl der Wähler, welche kamen, ihr Recht auszuüben, daß am ersten Tage nur zwei mit der Bildung der Wahl-Büreaus zu Stande zu kommen vermochten, und diese nur vermittelst trauriger Nothbehelfe. Jn dem einen Wahl= Kollegium waren dreizehn pensionirte Militairs die einzigen Wäh-= ler, welhe erschienen, und selbst diese hätten wahrscheinli gar feinen Theil genommen , hätte sie der General = Capitain nicht durch ausdrücklihen Befehl in einem an alle Militaire die- ser Klasse erlassenen Rundschreiben dazu förmlich aufgefordert, Diese dreizehn Wähler bildeten denn aus ihrer Mitte das betreffende Büreau. Jm zweiten Wakhlkollegium hatte man lange vergeblich ge= wartet, und der provisorische Präsident war bereits im Begriffe, sich zurückzuziehen, als endli vier Wähler aus dem Bürgerstande er= schienen, alle vier der in den Büreaus der General-Capitanerie feste gestellten Kandidatur angehörend, und gleichfalls sechs oder aht aus= gediente Militairs, so daß man endlich au da mit Noth die Bildung des Wahl-Büreaus zu Stande brachte. Erst am folgenden Tage ge- lang dies in den anderen drei Kollegien. Aber überall stellten sich die Wähler nur în höchst \pärliher Zahl ein. Barcelona zählt we- nigstens zwischen aht - und neuntausend wahlberechtigte Bürger, welhe das neue Ayuntamiento aus vierzig Persouen bestehend hättéu wählen sollen. Von jener großen Zahl erschienen aber nur 1) die vom General - Capitain Breton selb für die Wahl ausersehenen Kaudidaten, 2) etwa 70 bis 80 pensionirte Militairs, welchen, wie gesagt, der Befehl ertheilt war, an der Abstimmung Theil zu nehmen, und endlih 3) ungefähr 60 oder 70 eigentliche Bürger, meist Freunde oder Verwandte der im voraus bezeichneten Wahlkandidaten für das künftige Aguntamiento. Darauf beschränkte sich die ganze Theilnahme an den Munszipal - Wahlen zu Barcelona. Und es is wohl ins Auge zu fassen, daß es die Moderados seibst sind, welche diese Gleichgültigkeit an ben Tag legten für eine Ord= nung der Dinge, die do ihr eigenes Werk if, enn die Progres=- sisten verhielten sich gänzlich theilnahmlos.

Der General-Capitain war von seinem Zuge durch das Gürsten= thum, und namentli den gebirgigen Theil desselben, noch nicht zu- rück. Am 29. Oktober um 95 Uhr Abends war er mit seiner Kolonne, die aus Jufanterie, Kavallerie und Artillerie besteht, zu Olot einge- rüdt, Kurz nah seiner Ankunft ließ er das Ayuntamiento zusammen- berufen, das sich eines eben nicht sehr s{chmeichelhaften Empfangs von seiner Seite zu erfreuen hatte, Ju seiner Anrede machte er den Mitgliedern desselben die heftigsten Vorwürfe, beschuldigte sie sogar eines factiosen Verhaltens und sagte ihnen geradezu, sie flößten ihm eben so wenig Vertrauen ein als die erklärten Gegner der Regierung, die Progressisten. Sofort erklärte er sie sämmtlich für ihrer Stellen entsebt, ließ sie verhaften und legte ihnen eine Geldbuße von 40,000 Realen auf, die auch nah Verlauf von zwei Stunden bereits bezahlt war. Zu leicher Zeit ließ der General-Capitain eine beträchtlihe Anzahl ihrer arlistishen Gesinnungen wegen bekannter Personen verhaften, so wie mehrere Väter und Verwandte von jungen Leuten, die \ich der Er- füllung ihrer Heerespflichtigkeit dur die Slucht entzogen haben. Am 30sten ließ der General - Capitain darauf die angesehensten Notabili= täten der Anhänger der Regierung zu sih kommen, ernannte sie zu Mitgliedern eines neuen Ayuntamiento, was sie um so. mehr anzu- nehmen si beeilten, als ihnen nur die Wahl zwishen der An- uahme und augenblicklicher Verhaftung im Falle der Weige= rung gelassen war, Es sollen si{ch aber unter den Miktgliederu dieses neuen vou dem General - Capitain gus eigener Macht=- Vollfommeuheit eingeseßten Ayguntamiento's auch einige aner= fannte Progressisten befinden, Das Ausscheidungs- und Sichtungs- System des General-Capitains dehnt sich aber sogar auf die Pfarrer aus, Er hat mehrere ihrer Stellen entseßt und andere an ihre Stel- len berufen, welche son früher, zur Zeit der Negentschaft Espartero's, dieselben eingenommen hatten. Dieses Verfahren hat besonders nicht wenig überrascht, Niemand vermag ih die Grüude zu erklären, welche dazu führten, daß man jeßt dieselben Männer wieder hervorsucht und bevorzugt, welche seit längerer Zeit der Gegenstand der heftigsten Verfolgung gewesen waren.

Bekauntlich ist vor einiger Zeit der spanische Flüchtling, General Amettler, aus Chaumont (Departement der Ober-Marne), welche Stadt ihm die Regierung nah seinem ersten mißlungenen Versuche zur Rück- fehr nah Spanien als Aufenthaltsort angewiesen hatte, aufs neue entkommen, ohne daß es bis jeßt gelungen wäre, sein Versteck ausfindig zu machen. Man hatte immer geglaubt, er habe sich abermals der catalonischen Gränze zugewendet, um in Spanien einzudringen, und diesseits wie jenseits waren daher die Vorsichts - Maßregeln, um ihn daran zu verhinderu, verschärft worden. Während maun ihn aber im Süden suchte, hatte er si nordwestlih gewendet, und mit Hülfe einer Anzahl vertrauter Freunde is es ihm gelungen, nach England zu entkommen, wo er feit dem Sten d. angekommen ist.

Türkei.

Konstantinopel, 29. Okt. (A. Z.) Die Freunde der Türkei sind erfreut über den Entschluß des Sultans, das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten Reschid Pascha anzuvertrauen, der mit tüchtigen, über den Schwarm anderer Würdenträger dieses Neichs hervorragenden Sâähigfeiten, das ehrliche ; uneigennübßige Wollen des Guten, und mit der lautern Gesinnung des R das humane Betragen des gebildeten Mannes vereint. Mustafa Reschid Bey wurde im

Jahre 1833, wo er unter Pertew Pascha's auswärtigem Ministerium als noch ganz junger Mann den bedeutenden Posten eines Amedi des Divans oder Reíhs-Referendars bekleidete, nah dem erlustder Schlacht bei Konia mit Instructionen der Pforte ins Lager Jbrahim's nah Kutahía gesendet, bei welcher Sendung ihn Herr von Varennes begleitete, der an den ägyptischen Sieger g î des Admirals Roussin zu bestellen hatte. Bald- darauf finden wir Reschid als Botschafter in aris, dann in London. Während seines mehrjährigen Aufenthalts in diesen Welt- Hauptstädten bildete sich Reschid’s Ansicht über das, was seinem Lande am meisten noth thut, immer vollkommener aus. Durch täg- lihe Anschauung der Regierungs -= und Volks - Zustände im Abend- lande wurde er die JOO Kluft, den riesigen Abstand zwischen europäischer und türkischer Gesittun gewahr. Er glih in nihts an- deren Sendlingen des Halbmonds, die zwar in Europa die Augen öffnen und erkennen, wie es im lieben Türkenlande mit vielem gar unverant= wortlich {lecht stehe, die zwar einsehen, wie ihre heimishe Staats- wirthshaft eine wahre Staatsunwirthschaft is, wie der Gottessegen eines östlich fruchtbaren Erdbodens dem Landmann ín der Türkei nicht frommt, weil er, zitternd vor der räuberischen Erpressung seiner Obrig= feit, die Hand kaum an den Pflug zu legen wagt, die aber bei ihrer Rückkunft hierher aus Feigheit, Leichtsinn oder Flachheit si eine solche Erkenutniß so bald als möglich aus dem Sinne schlagen.

Reschid Pascha, in seine Heimat im Jahre 1837 zur Leitung der äußeren Angelegenheiten berufen, fühlte sich stark und war edel genug, den Kampf gegen Vorurtheile und mißbräuchlihes Her= kommen, gegen eine Unzahl Hindernisse, mit der ihm \{chmutige Hab= sucht, ekle Trägheit oder fanatischer Aberwiß der Gegnerschaar bei jedem Schritte den Weg verrannte, unverzüglih aufzunehmen. Jur Jahre 1838 wurde von ihm der englische Handelsvertrag und durch selben die Abschaffung der Monopole in den Staaten des Sultans unterzeichnet, In den darauf folgenden Jahren, bei den Wechsel= fällen der gyptishen Angelegenheit durch seine eigentlichen Mini= sterialgeshäfste fortwährend aufs höchste in Anspruch genommen, ver- lor Reschid, abgesehén von den Fragen der äußeren Politik, die Lo in jenem Zeitraume beinahe zu Existenzfragen für das osmani he Reich und den europäischen örieden gestaltet hatten, die Wichtigkeit einer Verbesserung der Verwaltung, eines allmäligen Eindämmens des frehen Unterschleifes, der von der Mehrzahl der Pforten-Beam=- ten im Fauzen Lande geübt wurde, keinen Augenblick aus dem Gesicht. Am 4. November 1840 verlas Reschid Pascha in Gegenwart des Sul-= tans, der Großen und des diplomatishen Corps, der Ulemas, der christlihen Geistlichkeit, der Zunftvorsteher und Aeltesten auf dem wei- teu Plabe vor dem Kiosk von Gülhane, ‘der unter freiem Himmel ver= sammelten Volksmenge von vergoldeter Kanzel den neuen Ferman, der eine bessere Ordnung der Dinge hier zu Lande gewährzuleisten bestimmt war. Der leitende Gedanke des Hattischerif von Gülhane, Sicherheit der Ehre, der Person und des Eigenthums gleihmäßig dem türkishen wie dem christlichen Unterthan des Sultans zu ver= bürgen, giebt einen Maßstab dafür, wie rihtig Reschid das Bedürs= niß der Zeit erkannt habe. Der Großwester Chosrew wurde seines Amtes entseßt und zur Rechenschaft über die von ihm aufgehäuften Schäve gezogen. Nafis Pascha (der jeßige Finanz - Minister) wurde zur Verantwortung wegen Bedrückungen, die seine Provinz Adrianopel zu entvöllern drohten, nach Konstantinopel einberufen, verlor Amt und Würde und begab \sich als Nafis Efendi ins Exil nach Brussa. Bald darauf aber mußte der thätige Minister des Aeußern felbst einem mächtigeren, weil dem Sultan näher stehenden Manne weichen. Abdul Medschid verlieh Reschid den Orden der Auszeichnung, fügte ein reihes Geldgeshenk hinzu, nahm ihm aber wenige Wochen später das Portefeuille und sendete ihn im Herbst 1841 als Botschafter nah

Paris, wo er mit geringer Unterbrehung (im Jahre 1843, wo er einberufen und zum Statthalter von Adrianopel ernannt wurde, welche Bestimmung er aber nie antrat) die ganze Periode des unumschränk= ten Einflusses Risa’s zugebracht hat.

Reschid's Wiedereintritt ins Ministerium, worauf vor einem hal= ben Jahre Niemand zu hoffen gewagt hätte, is also jeßt Thatsache. Wie {wer die von ihm zu lösende Aufgabe is, mit wie viel mühe- voller Anstrengung er dana wird ringen müssen, nur einen Theil der auf ibn gebauten Hoffnungen zu erfüllen, springt Allen, die von den Zuständen der Türkei nur einige Einsicht genommen haben, fo sehr in die Augen, daß jede Beweisführung überflüssig scheint; doch ist bei der angenehmen, gefälligen Persönlichkeit Reschid Paschas zu hoffen, daß der junge Monar, der, wie man allgemein glaubt, von den besten Gesinnungen für Volk und Land beseelt ist, den Mann bald lieb gewinnen werde, der vorzugsweise würdig ist, sein Vertrauen zu besißen, und der, wie Keiner, berufen scheint, eine Vermittelung der wahren Juteressen seines Vaterlandes mit den Anforderungen Europa’s wenigstens annäherun sweise zu bewerkstelligen,

Jn Jerusalem ist ein englischer Konsul eingeseßt worden, Der anglikanische Bischof hat seine Reise nah Alexandrien aufgeschoben, weil die Erlaubniß zum Bau der evangelischen Kirche daselbst einge- gangen war. i

Aegppten.

Alexandrien, 28. Okt, Der hiesige Handelsstand is durch das Verbot der Getraide - Ausfuhr aus Aegypten (s. das gestrige Blatt der Allg. Preuß. Ztg.) in keine geringe Verlegenheit ge=- rathen, indem die meisten europäischen Kaufleute, die viele Cerealien aus dem Junnern erwarten, in Folge dieses Verbots den eingegange= nen Fracht - Kontrakten- nicht nachkommen können. Man hofft, daß die Konsulate der Großmächte sich "ins Mittel legèn und beim Vice= König wenigstens einen Aufshub des Verbots erwirken werden, ohne welchen für den europäischen Handelsstand sehr große Nachtheile er= wachsen würden.

Vor einigen Tagen konnte man \ich wieder überzeugen , welcher Fanatismus hier zu Lande noch immer herrsht, und daß may es nur der Strenge der ägyptischen Regierung zu daaken hat, wenn er nicht öfter zum Ausbruche kommt. Zwei arme abyssinishe Koptenmönche, welche hierher kamen, um \ich nah Jerusalem zu begeben, wurden von einem zahlreihen Pöbelhaufen, unter dem Vorgeben, daß sie Magier feien, welhe Leute, besonders die Kinder vergifteten, ver- folgt und gemißhandelt. Nur mit Mühe is es dem französi- shen General - Konsul gelungen, sie der Wuth des Pöbels zu entreißen und unter seinen Schuß zu nehmen, Zwei Tage später, als sie sih einschiffen wollten, wiederholte sich der Auflauf; gkücklicher=- weise gelang es einem gewissen Hassan Bei, die armen Mönche in den Garten des Moharrem Bei zu bringen und auf diese Weise vor Ge= waltthätigkeiten zu s{ühen. Die Polizei hat sechszehn der Tumul-= tuanten ergriffen und sie zu den Galeeren verurtheilt; dieselbe Strafe wird gewiß noch viele andere treffen.

Handels - und Hörsen - Uachrichten.

4% Frankfurt a. M., 16, Nov, Die Börse war in der ver- flossenen Woche in den ersten Tagen lebhast, und besonders gingen die spa- nischen Fonds durch die Einkäufe des Hauses Nothschild höher, Diese hörten mit dem Eintreffen niedrigerer Notirungen von Paris auf, und seit- dem gehen die spanischen Fouds wieder zurück. Von den übrigen Fonds

waren die Eisenbahn - Actien in den leyteren Tagen eher flauer, die Fluc- tuation aller Course aber ohne Bedeutung. Es fehlt immer noch an nach-