1902 / 30 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Feb 1902 18:00:01 GMT) scan diff

wirkliche weinerei. Obwohl führungen mit Beweisen besen, Kampf gegen mich weiter. Am „National - Zeitung“, die mir, einem Manne, der selbst dar- unter gelitten hat, nahsagt, ih hätte abermals Unwahrheiten und Entstellungen vorgebraht, die mir {on früher der Berliner Magistrat als sfolche N habe. Redner wendet \ich ganz besonders gegen den erliner Stadtrath Straßmann, den Dezernenten der städtischen Krankenhäuser. Herr Straßmann habe ihn der Unwahrheit geziehen für die Behauptung, es seien auch Ge- \{lechtsfranfke in dem Moabiter Krankenhause vorhanden gewesen. Nicht nur dies stebe fest Redner giebt eine lange Reihe von folhen Kranken mit den Anfangzbuchstaben an —, sondern es seien auch zwei Wärter mit Godvorrhve behaftet gewescn. Den größten Erfolg bei den sresinnign Bierphilistern in der Stadtverordneten-Versammlung habe Herr Straßmann mit der Behauptung gehabt, die Kost der Wärter sei ausgezeichnet, dieselben erhielten sogar Fricasss. Wie sehe dieses Fricassé aus? Die alten Fleishreste würden mit einer braun- auren Sauce übergossen und das Fricassé sei fertig. Die angeblichen

ärter, welhe hohe Löhne bezögen, seien gar keine Wärter, wenn. sie auch ‘als Oberwärter geführt würden; sie hätten mit der Kranken- wartung garnichts zu thun. Der Hausordnung, welche für die Wärter erlassen sei, sollte ih der Berliner Magistrat schämen. Der Wärter müsse-14 tägige Kündigung einhalten, könne aber jeden Tag entlassen werden; außerdem müsse er sich der Gesindeordnung unterwerfen. Das sei ein Dokument der Schande des Berliner Magistrats.

Abg. Franken (nl.): Wir im Westen halten Krankenhäuser, auf welche die Antrik’{en Schilderungen zutreffen, für unmöglich. Es sind das aber doch Anklagen gegen die Kommune. Warum treten die Herren von der Berliner Kommunalverwaltung nicht dagegen auf ? Die Krankenmärter werden nicht genügend bezahlt, meint Herr . Antrick. Die christliche Liebe und der hristliche Opfermuth, welche die Diakonissinnen auszeichnen, find niht zu bezahlen. Je mehr man diese Elemente der Krankenpflege entzieht. desto theurer wird diefe. Bezüglich des „Gesundbetens“ stelle ih mich auf den Standpunkt des Herrn Stcecker. Im weiteren tritt Nedner für ein gründliches Studium der Berufskrankheiten durch das Kaiserliche Gesundheitsamt und die Wohnungsreform ein. i i h _

Abg. Stoecker: Auf die Einzelheiten bezüglich des Elisabeth- Kinderheospitals werde ih zurückkommen, wenn die Untersuchung ab- geschlossen ist. Die Broschüren haben mir nur die Anknüpfung an das Thema geboten, um auf allgemeine Schäden, die thatsächlih vor- liegen, das Kaiserliche Gesundheitsamt Aen

Abg. Singer (Soz.): Es ist allerdings beshämend, daß in der \städtishen Verwaltung Berlins folhe Dinge vorkommen. Der Ma- gistrat hatte gewünscht, die Anschuldigungen des Abg. Antrick an einer verantwortlichen Stelle wiederholt zu sehen; das is geschehen, und doch hat der Magistrat jede Gegenmaßregel unterlassen. Wenn von so vielen Seiten die gleichen Thatsachen behauptet werden, dann \chickt es sih nicht, wenn cine Verwaltung sih einfach vornehm zurückzicht, fondern fie hat die Pflicht, darüber Auskunft zu geben. Erstaunt bin ih auch darüber, daß der - Vertreter des Kaiserlihen Gesundheits- amts sih so vollständig in Schweigen hüllt. Es handelt sich ja niht nur um Berlin, fondern au um andere Städte. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muß ih auh gegen die Stadt- verordneten-Versammlung den Vorwurf erheben, daß sie mit dem Magistrat an einem Strang zieht. Seit fast 20 Jahren siyen wir in der Versammlung, und unfere Zahl wächst mit jeder Wahl; troßdem ist es uns erst in diesem Jahre gelungen, nur ein Mitglied in die Krankenhausdeputation hineinzubekommen. Diese Mißstände im allgemeinen lassen sich nicht auf Verschuldungen Einzelner zurückführen; die hohwichtige Aufgabe der Kommune y dem Ge- biete der Krankenpflege muß in ganz anderem Geiste als bisher gelöst werden; es muß ein anderes System platzgreifen, das den modernen Anforderungen der Hygiene entjpriht und auch den berechtigten An- sprüchen des Personals, sowohl der Aerzte wie der Pfleger, Genüge thut. Der Andrang der Aerzte zu den Assistentenstellen in den Krankenhäusern ist ganz außerordentlich, weil die Herren dort viel [ernen können und also gern auf ein auskömmliches Gehalt verzichten; der Chefarzt, der über tausend Kranke in einem solhen Krankenhause geseßt ift, kann natürlih dem einzelnen Kranken niht nahe kommen, er begnügt sih denn auch mit einer Generalvisite.

Staatssekretär des Jnnern, von Posadowsky-Wehner:

Meine Herren! Die Bes(weiden über die Zustände in den Krankenhäusern, welche wir dieses Jahr gehört haben, sind {on in der vorigen Tagung des Reichstages gehört worden. Ich habe darauf bin Veranlaffung genommen, mich an sämmtlihe Bundesregierungen zu wenden und fie auf die behaupteten Vorgänge aufmerksam zu machen. Jn Preußen hat darnah eine eingehende Revision der be- treffenden Krankenhäuser stattgefunden. Auch liegt mir Abschrift ciner Verfügung vor, die die vorgestern vielfah berührte anhaltish dessauische

ih meine habe,

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vorgestrigen Aus- eht derselbe unanständige tändigsten führt ihn die

Staats-Minister Dr. Graf

rechts.) An einem Tage sind es die Schu

b

Regierung erlassen hat, in welcher sie die strengste Anweisung erläßt in Bezug auf die Revisionen der Kraxkenbäuser über die inneren Zustände derselben anordnet. Was speziell die preußischen Verhältnisse betrifft, so geht aus den Mittheilungen, die der Herr preußishe Kultus - Minister auf Anfrage gemacht hat, hervor, daß die Beschwerden, soweit sie sich auf die Charité und die vereinigten Universitätskliniken in der Ziegel- straße erstreckten, als unzutreffend befunden wurden, daß dagegen in den Krankenanstalten zu Altona, zu Görliß, zu Königsberg i. Pr. sich die Beanstandungen zum theil als gerechtfertigt erwiesen haben,

und Ermittelungen

M D 9 aw Ï Fs Aa j y (s j v D und daß die erforderlichen Maßregeln behufs Abhilfe ergriffen | V1 n\haftlichen Durchbildung untd | großen persönl | deutschen Nationalcharakter im allgemeinen nahrühmt.

worden find.

Meine Herren, was den sehr traurigen Fall betrifft, der hier von dem Elisabeth-Kinderhospital erzählt worden ist, so sind die Thatsachen rihtig. Es ift sofort der Direktor des Instituts für Infektions- frankbeiten, Geheime Medizinalrath Dr festzustellen,

wie cin solher Vorgang möglih war; ih müßte mih

bätte. Aber diese Untersuchungen, die, wie gesagt, unter Zuziehung des Geheimen Medizinalraths Koch stattfanden, haben zu ciner sicheren Ermittelung der Ursacbe nicht geführt. Als Vermuthung wird aus- gesprochen, daß die Uebertragungen infolge von Unsauberkeit und Nachlässigkeit seitens der Pflegepersonen, welche bei den kranken Kindern thätig waren, eingetreten sind.

Nach wei verschiedenen Richtungen hin hat der Herr Abg. Antrick die Frage der Krankenhäuser erörtert. Er hat erstens festgestellt, daß die sachlichen Einrichtungen, die Größe der Krankenhäuser und ihre Auéstattung nicht genügend seien, und zweitens hat er seine Angriffe gegen die Thätigkeit des Personals gerichtet, sowohl des Wärter- wie des Aeritepersonals. Meine Herren, Sie sind alle, glaube ih, wohl

überzeugt, daß auf dicsem Gebiete noch außerordentlich viel zu leisten |

ift, und daß noch große Mängel auf diesem Gebiete vorhanden sind. Wir alle wissen auch aus eigener Erfahrung, daß sich Aerzte in ihrer UViagnose bisweilen irren, und daß auch Operationen vot- genommen werden, die unglücklih auéfallen. Die Aerzte sind auch Menschen; es giebt begabte und unbegabte, geschickte und ungeschickte, und es giebt auch eifrige und solche, deren Pflichteifer vielleicht geringer ift. Aber ih muß dem gegenüber doch betonen, und ih glaube, der Herr Abg. Antrick bat es in seinen Ausführungen anch zugesianten-: die ganze

| allgemeinen

| und ih glaube, meine |

Koch zugezogen worden, um |

übrigens in meinen Erinnerungen sehr täuschen, wenn nicht anderwärts | sich vor vielen Jahren ein ähnlicher Fall in einem Hospital zugetragen |

| \{einungen, die

F H 1 | F | deren Bildungsügrad | Ï Ï | j

Angelegenheit ist “Landessahe Es ist ganz “unmögli, hier im hohen Hause Rede und Antwort zu stehen auf diese zahllosen Beshwerden die alle auf dem Gebiete der Landesverwaltung liegen. (Sehr richtig! ckchu isse in den Einzelstaaten, an ‘einem anderen Tage sind es die Verhältnisse in den Hospitälern. Es ift äußerst bedenklich, hier alle diese Einzelheiten zu erörtern oder zu beantworten, wenn man nit für die läufende Verwaltung jener Anstalten verantwortlich ist, wenn man nicht die laufende Verwaltung in der Hand hat und deshalb nicht auf Einzelheiten eingehen kann. (Sehr richtig! rechts.) Jch bemerke nur gegenüber der Unmöglichkeit, diese Aufgabe hier zu lösen und hier wirklich gründlih zu behandeln und insbesondere hier eine Verantwortung dafür zu übernehmen, daß wir in Deutschland nach der leßten Feststellung 3524 Heilanstalten haben.

Nun ist auf das Gesetz, betreffend Bekämpfung der gemein- gefährlichen Krankheiten, exemplifiziert worden. Aber dieses Gesetz bezieht \sich doch nur auf ganz bestimmte Krankheiten, die im Gesetze angeführt sind, so weit niht der Bundesrath eine Erweiterung vornimmt, und es heißt dort ferner bezüglich jener Krankheiten: „Die Anordnung und Leitung der Unterdrückungsmaßregeln liegt den Landes- regierungen und ihren Organen ob.“ - Und der § 42 des Ge- seßes läßt es außer Zweifel, daß der Gesundheitsrath nur eine tehnish begutahtende Behörde ist, keine exekutive Behörde. (Sehr richtig! rechts.)

In einem Falle waren die Ausführungen des Herrn Abg. Antrick zustäßdig und gehören in den Reichstag, das war der Fall ich be- daure, daß er ihn hier erörtert hat, ih wünschte, ih hätte auf anderem Wege davon Kenntniß bekommen, der Fall, wo er be- hauptete, daß in einem Berliner Institut Infelktionsversuche mit unter ‘das Seuchengesetz fallenden ansteckenden Stoffen gemacht werden, und daß dabei nicht mit der Sorgfalt vorgegangen werde, die nothwendig sei. Soweit es sich da in der That um Infektionsversuche mit Krankheiten handelt, die im Gesetz, betreffend die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, ausdrücklich aufgeführt sind, würde allerdings die Neichs- gewalt zuständig sein und könnte kraft ihres Nechts, die Reichsgesetze zu überwachen, Ermittelungen und ein Einschreiten verlangen, wenn folhe Zustände festgestellt würden. Die Herren können \ich darauf verlassen, daß ih diesem Fall sehr ernst nachgehen werde.

Meine Herren, ih möchte also dringend bitten, wenn Sie solche Beschwerden haben gegenüber einzelstaatlihen Verwaltungen, sie auch dort anzubringen es giebt dazu viele Wege —, wo die ver- antwortlichen Instanzen sind. Wir haben hier noch nicht gehört, daß die wirklich verantwortlihe Instanz wegen der behaupteten Uebelstände in Anspruch genommen sei.

Nun gestatten Sie mir noch eine Bemerkung, meine Herren, die in unser Aller Interesse liegt. Sie werden Alle wissen, welch tiefer Widerwille in weiten Voslkskreisen besteht, überhaupt die Krankenpflege in öffentlihen Heilanstalten, die Hospitäler aufzusuchen. (Sehr wahr! Sehr rihtig!) Ih will anheimstellen, wie weit bis- weilen eine solche Abneigung begründet is oder nicht, aber eines werden mir die Herren do zugestehen, daß in den allermeisten Fällen der Kranke in einem öffentlihen Krankenhause besser aufgehoben ist als in seinem eigenen Hause, wie die Verhältnisse weiter Volskreise nun einmal liegen. (Zustimmung.) Es ift deshalb niht ganz un- gefährlih, durch \solhe Ausführungen in der Oeffentlichkeit diese Ab- neigung, die Krankenhäuser aufzusuhen, und zwar rechtzeitig auf- zusuhen, noch zu verstärken. (Sehr wahr! rechts und links.) Ich meine, wenn ter Herr Abg. Antrick auch eine Neihe von Fällen auf- geführt hat, die, wenn sie rihtig wären, äußerst ershütternd wirken müßten, so wird er doch auch zugestehen müssen, daß das nur Aus- nabmen find, daß im allgemeinen unser deutsches Kränkenpflegewesen auf einem außerortentlich boben Standpunkte steht. Und, meine Herren, wer hier bygienishe Kongresse mitgemacht hat, wer der Jubelfeier beigewohnt hat, die zu Ehren des hohverdienten Altmeisters der Medizin Dr. Virchow hier in Berlin stattgefunden hat, der konnte aus dem Munde fremder Aerzte vielfach

(Sehr wahr!) | amtlicer

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mir fogar zweifelhaft, ob man nicht unter Umstänten auf Grund der Bestimmungen über den unlauteren Wettbewerb dagegen vorgehen könnte.

Meine Herren, es ist auch heute wieder die Resolution berührt worden, betreffend das Irrenwesen. Ich kann nur wiederholen hier spreche ih als Praktiker —, ih habe mich aht Jahre meines Lebens mit diesen Dingen berufsmäßig beschäftigt ih möchte dringend davor warnen, an alle die Mordsgeschihhten zu glauben, die in den Zeitungen über Einsperrungen geistesgesunder Personen stehen. (Sehr richtig!) Ein psychiatrishes Manko liegt oft in der Lähmung einer kleinen Membrane des Gehirns, und dieses Manko äußert sich häufig in einer ganz bestimmten Richtung und äußerst ge- meingefährlih Ein Laie ist kaum in der Lage, auf Grund selbst gemeinschaftlichen Verkehrs zu beurtheilen: wo hört da der gesunde Menschenverstand auf, und wo fängt die gemeingefährliche Geisteskranfheit an? (Sehr richtig!) Aber dem muß ich mit aller Bestimmtheit widersprechen, daß solche, Fälle absihtliher Einsperrung geistesgesunder Menschen ‘wirklich vorkommen; ih habe wenigstens nodh keinen Fall erlebt, daß nachgewiesen wäre die beiden seiner Zeit er- örterten Fälle find aktenmäßig unrichtig —, daß mit Bewußtsein gesunde Leute in einer Irrenanstalt zurückgehalten seien. Daß auch einmal eine falsche Diagnose vorkommen kann, mag sein, das wird #ch “aber sehr bald bei der Beobachtung in einer Irrenanstalt aufklären. Es ist eine allgemeine Erscheinung, daß jeder Geisteskranke glaubt, geistig völlig gesund zu sein. Jch habe solche Anstalten periodisch revidieren müssen, und da war meist die erste Klage eines jeden Kranken, mit dem ih gesprochen: „Jch werde hier zu Unrecht zurü, gehalten, ih bin ganz gesund und werde troßdem eingesperrt. Warum läßt man mich nicht heraus?" Es kommt dazu in einem Falle habe ih es urkundlih nahgewiesen —, daß sehr häufig Familien, wenn sie durch solche Irren aufs \{chwerste in ihrem Familien- leben bedroht werden, sich entschließen, die finanziellen Opfer zu bringen und einen derartigen Kranken einer Anstalt zu übergeben. Dann reichen später die Mittel niht aus, man bereut den Sthritt und sagt sich: vielleicht ist der Kranke jeßt gebessert, wir wollen ihn doch wieder in die Familie zurücknchmen. Dann gehcn die Be- {werden bei dem Anstaltsdirektor los, man besucht den Kranken, er ist scheinbar ruhiger geworden; die Nerven sind etwas abgespannt: dann heißt es: er ist ja ganz gesund, wir wollen ihn zurücknehmen. Der Direktor erklärt demgegenüber : er ist nicht gesund, leidet an der {wersten Selbstmordmanie: so lange er nicht täglih beobachtet wird, wird er im ersten freien Augenblick Selbstmord begehen ; oder er leidet an Verfolgungswahnsinn, er kann das Leben Anderer aufs {werte gefährden, oder er leidet an der Manie, Feuer anzuzünden u. \. w. Der Patient ist n iht gesund. Dann ‘wendet man sich bäufig an die Oeffentlichkeit und behauptet dort, ter Patient sei ganz gesund, er werde zu Unrecht zurückbehalten. Jch warne dringend davor, meine Herren, an solche Erzählungen zu glauben, wenn niht ein unzweifel- hafter aktenmäßiger Beweis vorliegt. (Sehr richtig!) Mag aus der Resolution werden, was will, mögen Sie die Kautelen konstruieren wie Sie wollen, Sie werden weder die Diagnose der Aerzte ersetzen, noch solche Fälle wie die dargestellten verhindern können.

Es ist hier auch von der Ausführung des Viehseuchengesetzes ge sprohen worden; das ist, meine Herren, erst recht nach dem Geset eine Landessache. So weit kann der Reichstag nicht gehen, daf: er darauf eine Einwirkung ausübt, wie die Thierärzte in den Einzel: staaten besoldet werden. Das i} ein Neht der Einzelstaaten, die Besoldung festzuseßen und die Beamten zu berufen. Ich gestehe aber zu, meine Herren, an diefen Beschwerden ift etwas sahlih RNichtiges Ein Theil der Thierärzte ift gezwungen, neben ihren amtlichen Funktionen auch einc große Privatprarxis zu üben, und daß in dieser. Vermischung

Wirksamkeit und privater Erwerbsthätigkeit bisweilen Schwierigkeiten liegen, daß auch Kollisionen der Pflichten dadurch ent: stehen können, das mag sein, aber jedeêmal, wenn diese Frage zur Sprache gekommen ist, bat man auch den Einwand erboben: wen! ein Thierarzt nur noch Beamter wird, niht selbst mehr Praxis aus

bhôren, mit welher Hochachtung sie von den deutschen Kranken- pflegeeinridtungen sprachen, nachdem sie sie kennen gelernt hatten. (Sehr wahr!) gestehe zu, auch bei Aerzten kommen Mißgriffe vor; sie leiden eben daran, mens{lihen Schwäche und Unvolllommenheit. Aber unser Aerztepersonal hat toch im Auslande einen ausgezeihneten Ruf, ih sage nicht zu viel, wenn ih behaupte, daß unsere ärztlihe Wissenschaft sowohl wie unsere ärztlihe Praris mit an der Spitze der ärztlihen Wissenschaft überhaupt stechen. Gegenüber den s{weren Angriffen, die bier gegen unser Aerztcpersonal gerichtet sind, möchte ih die Verwahrung nicht versäumen: Autnahmen kommen {war überall vor, aber unser Aerztepersonal ist doch im Großen und Ganzen der Träger einer ausgezeichneten das Bild einer Gewissenhaftigkeit, man ja dem (Beifall) Meine Herren, man hat noch eine andere Frage in die Debatte gezogen, über dic ih mich vorsichtig äußern will, die sogenannte christlihe Wissenschaft oder die chriatian aci Ich glaube, daß diese cbenso wie ter Spiritismus avs derselben Quelle stammt Beide Erscheinungen haben eine psrchologishe Ursache, die ih für ret bedenklih halte Meine Herren, ven mir wird kein ver- nünftiger Mens glauben, daß ih für die christian science au nur die geringsle Sympathie habe. Es giebt aber gewisse Er- i bisweilen au der böberen Stände bemächtigen, deren vsvchclogisde Ursachen man aber kaum völlig ergründen kann (bôrt, bôrt ! links); sie kommen, sic gehen, und selbst Personen, von und Erkenntnißkfähigkeit man erwarten könnte, dak sie solébe Dinge weit von sich weisen, glauben daran. (Sehr ritig! Hört, hört! links.) Ih habe ¿. B. einen Mann, zu | dessen Beobachtungögabe ih sonst volles Vertrauen habe, der eine | nôchterne, rubige Persönlichkeit ist, mit der größten Sicherheit | behaupten hören, er hätte in einer Spiritistensiyung gesehen, wie | Blumen von der Decke herunterficlen. (Heiterkeit.) Dagegen giebt es kein Ankämpten mehr. (Sehr richtig! und Heiterkeit.) bedauere also diese Richtung, möchte aber chenso wie der Herr | Abg. Stoecker dringend davor warnen, gegen derartige Dinge allgemein mit staatlihen Machtmitteln vor- zugehen. Das könnte die schweren Irrthümer, die meines Erachtens beiden Richtungen zu Grunde licgen, nur vertiefen. (Schr richtig!) Soweit auf diesem Gebiete Kurpfuscherei getrieben wird, und zwar mit betrügerishen Mitteln, bietet meines Erachtens dos Strafgesey- buch gegen solhe Manipulationen die geeignete Handhabe, und ih bin

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woran wir alle leiden, an der |

übt, wird er sebr bald die Fähigkeiten verlieren, die dazu nothwendi | sind, um ein tüchtiger amtlicher Thierarzt zu sein, und ich glaube, | gegen diesen Einwand wird \sih wenig sagen lassen.

Jch komme zuleßt noch auf die Frage der Gehecimmittel. De Herr Abga. Dr. Müller (Meiningen) beurtheilt die Sache auf Grun des Materials, was ibm zugänglih gewesen ist, aber dieses Material ist nit ausreichend. Die Sache liegt es soll ausdrücklid be stimmt werden, daß Mittel, die im deutschen Arzneibuch Aufnahme gefunden, daß Stoffe und Zubereitungen, die in der medizinische Wissenschaft und Praxis allgemein anerkannt find, * daß endlich all dicjenigen Präparate, die lediglih als Desinfektionsmittel, als koi metis{he Mittel, Nahrungs- und Genußmittel oder als Kräftic mittel angeboten werden, in der Regel niht als Geheim mittel behandelt werden sollten. Es follen vielmehr Gebeimmittel in der Regel nur * dicjenigen Mittel erklärt werde: | die absolut \{ädlich oder offenbar nur zu betrügerish« Iwecken dienen. Es soll auch nicht etwa durch Gesetz festgeitel! werden, was Geheimmittel ist, sondern im Bundedrath soll durä übercinstimmende Vercinbarung der Einzelstaaten ein Verzeichni entworfen werden all der Mittel, die als Geheimmittel anzwsche sind, und tamit jeder, der sich durch dieses Verzeichniß {wert glaubt, auch das Necht hat, Einwendungen zu erheben, ie bevor tiese Einigung endgültig herbeigeführt wird, dieses Verzeich vorläufig veröffentliht werden. Wenn demnächst dicses Verzeichnn festgestellt ist, und dasselbe sämmtlichen Verordnungen der LartE tegierungen zu Grunde gelegt wird, so fallen alle Bedenken hinfort die Herr De. Müller (Meiningen) geäußert hat, dann muß eine gleiä werthige Praxis und cine glei chartige Behandlung der Frage 2 allen Bundesstaaten eintreten Jch bitte ihn also, seine Bedenta wrückwhalten, bis das eventuelle Verzeichniß von uns veröffeniliät ist, Ih siehe noch beute auf dem in einer früheren Siyung v tretenen Standpunkt, daß die chemishe Industrie und tas Drogeck gewerbe dadurch in keiner Weise geschädigt werden

Aba. Graf von Oriola (nl): Wir bôren jeyt also amlliche Erflärung, daß die Beschwerden des Ss Antrick bezúaliS der Charité und der Klinik in der Ziegelstraße nicht begründet aber sich bezuglih anderer Krankenhäuser als theilweise igt | wiesen haben. Der besonders traurige

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Fall in dem Clijabetck | Kinterkhoîpital ift noch nicht abschlichend untersucht, aber vora edbilih soll ex auf Mangel an Reinlichkeit wurückwuführen 1 | Wir legen auf das Krankenhautwesen denselben Werth, wie Sozialdemokraten, und wenn die „Natlonal-Zeitung* sich üderzenE taß hier wirklich große Mißsiänte vorliegen, dann wird sie mit für die Abstellung derselben auf das Eatschietenste cintreten. Daß Her Antrick seine Anklagen guten Glaubens vorträgt, halte ih für axf

geinacht, aber ein Urtheil läßt sich darü

eine - gründliche amtliche Unt E Or Empörung. und Ekel haben auch mi welche von der Verwendun E e R _ge n worden sind. id mcht Uber die Besoldungsfrage de so [ei hinweggehen wie... der Abg. Pr Man f enpfleger ja hinreichend befolden und fie in genügender Zahl männlichen Kranken von männlihem s fönnen. Die Angriffe auf die Berliner Stadtverz Herren Sozialdemokraten im „rothen Hause“ Unsere Hospitäler follen zu Musteranstalten allgemeinen is dafür auh das Streben bei de bei den Aerzten vorhanden. Das Verbot der Aerzte wird sich niht durchführen lassen, aber Vermehrung der Aerzte kann auch ih nur als

stattgefunden hat.

Deshalb

die Krankenpflege anstellen ak di

\hreckte, indem man hier die nid e Süder

Abg. Dr. Südekum (Soz.) komm breitung des Milzbrandes durch nft der mit de der von Rußland eingeführten Roßhaare beschäftigten Arbeiter und bespriht die vom Kaiserlichen Gesundheitëamt in ziehung angestellten Versuche. Die Desinfektionen Wasserdampf hätten \ih als ein vorzügliches Mittel seitigten, wenn rationell durhgeführt, die Anf Daß die Ziegenhaare weniger gefährlich fahrungen des leßten Jahres widerlegt, Infektionen. mit Milzbrand “durch das verursacht worden sind.

Präsident des Kaiserlichen Gesundheitsamts Ober-Regierungêrath Dr. Köhler: Diese Sach daß Sie n‘cht versichert sein könnten, daß Seite die größte Aufmerksamkeit geschenkt diesem Gebiet fortgearbeitet; denn noch erreiht. Wie dieses Ziel zu erreichen Meinung fein. Ueber die Behandlung der Schafe durh strömende Wassétdämpfe a Cn gegende B dieser Felle at ih als, unthunlih erwiesen. Der \trömende dampf nit auf alle Arten angewendet ra l Die Verecroamp} kann tödtung der Milzbrandkeime sind verschieden. Strömende Wasser- dâmpfe haben sich niht durhwcg als wirksam erwiesen. Neue Apparate welche die Mängel beseitigen, können auch niht sofort angeschafft werden Für viele Betriebe ist das bisherige Verfahren ne das beste Vir haben den einzelnen Regierungen die obligatorische Desinfckti i der Je ure aEpR en. ; i : g Prinz zu Schönaih-Carolath (nl.): Ic {o im vorigen Jahre vor Uebertreibungen hinsichtlich L R E Se 0A pflege gewarnt. Unsere Kankenhäuser, speziell die Berliner sind muster- gültig gegenüber den Krankenhäusern in Tongking und Madagaskar ganz abgesehen von den scheußlihen Zuständen in den Burenlagern Diese Zustände schreien geradezu zum Himmel. Wenn au die „National- Zeitung“ sich geirrt hat, so trägt die Schuld der Stadtrath Straß- mann, der die Antrick’schen Angaben als falsch bezeihnet bat. Hoffent- lich nimmt die Berliner Stadtverwaltung Veranlassung, ihr Versehen einzugestehen. Es ist dankenswerth, solche Uebelstände und Mißstände öffentlich zu besprechen. Die vorjährige Verhandlung hat au in einigen Punkten zur Abhilfe geführt. Diese Dinge sind allerdings Laudesfache, aber wozu haben wir denn das Kaiserliche Gesundheitsamt 2 Auch ich bedauere, daß es nicht in dieser Sache das Wort ergriffen hat nach- dem es bon Sonnabend bis heute Zeit genug gebabt hat, sih weiter zu informieren. Jm übrigen erkennen wir die Borzüge unserer Berliner Krankenhäuser und der Aerzte in vollem Umfange an. Die un- genügende Bezahlung des Wärterversonals babe ich schon im vorigen Jahre beflagt. In der Königlichen Charité ist der Durchschnitts- lohn der Wärter seitdem erhöht worden. Die hervorragenden Aerzte so zu bezahlen, daß hie auf Privatpraxis nicht angewiesen sind, würde do zu kostspielig sein. Der Fall im Elisabeth-Kinderkrankenbause ist so schrecklich, daß eine durchgreifende Untersuchung stattfinden muß welche die Schuldigen zur Verantwortung zieht. Im Irrenwesen ist Vorsicht geboten; es muß eine genaue Ueberwachung und Aufficht stattfinden, namentli binsihtlich der Entlassung der Kranken. Daß Mißgriffe vorlommen und vorkommen können, beweist die Erfahrung G Bevollmächtigter zum Bundesrath, Königlich sächsischer Ministerial. Virektor Dr. Fischer: Die Sozialdemokraten werfen mir Mangel an lozialpolitischem Verständniß vor. Ih kann Herrn Südekum nur Pagen: ces u kennst mein Verz ncch lange nit!“ fönnen ver- im Au T Le die Frage der Roßhaarspinnereien nach wie vor

Abg. Wurm (Soz.): arum erlicß man nit eine neue V dnung über das Desinfektionsverfahren, wenn es cin gutes ‘qiebt? T6 lehlt ein angelerutes Personal, welches die Ausführungen sanitärer orschriften überwachen könnte. Die Tapezierwerkstätten sind besonders

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wird. it das Ziel

an der Grenze zu desinfiziercn,

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zcfabrdet durh die Verwendung der Noßhbaare. z Präsident des Kaiserlichen Gesundheitéamts Dr. Röbler: en L chwerden in dieser Richtung ressortmäßig weiter gegeben. 4e Koubaare an der Grenze oder beim Händler zu desinfizieren bevor le zur Verarbeitung kommen, ist untbunli: man weiß ja auch uen, welches Material zur Verarbeitung kommen foll Das Koch- nterdrite o, guvelassen werden, wenn man die kleinen Betriebe nit Akg Dr. Hermes (fr. Volkläp.) ‘inger gehörte weniger hierber, als in Berliner Stadtverordneten- wt ammlung Er ist allerdirgs durch Herrn Franken provouiert orden Ich glaube, daß die Klagen \ih dort wiederholen wecden t daß der Magistrat die Antwort nicht s{uldig bleiben wird, eben- fas wie bor zwei Jahren, als die Antrick"\{hen Anschuldigungen voven wurden. Ich bin nicht im stande, auf die näberen Details Inzugeben Vbgleich ih mehr als 28 Jahre Stadtverordneter bin, bin ich bt in alle Einzelheiten eingeweiht, denen au der Meicbêtag fein allzu oßes Interesse zuwenden wird. Herr Singer beschwert sich darüber, taß in e tglied seiner Partei Mitglied der Krankenhaus Deputation _ Gr fann doh_ nicht verlangen, daß bewährte Mitglieder dieser G ialion der Sozialdemokraten wegen ausscheiden sollen ? Jett f Diée Sopzialdemofraten wei Plätze, weil cine Vermebrung ede taitgefunden bat Wir wollen nun die Thaten Verren abwarten. Ich bin allerdings der Meinung, daß Wi rorterungen mehr _iîn Sfkadtverordneten-Versammlung oren (Präsident Graf von Ballestrem: Ich bin voll- n Abbil T Meinung!) Wo Mißslänte vorkemmen, werden wir d m le Gassen Vom Audslante fommt man nah Berlin, um S uster tanfenbäuser zu skudieren. In der Scestraße wird cin ¿cs Krankenhaus gebaut, welches in der Welt nicht seines Gleichen 7 Vie Berliner Krankenhäuser lehen in jeder Bezichung auf der e. Eine solde Kritik an den Krankenhäusern der ersten Siadt

uts{lants zu übe cs Antrick ge Playe üben, wie cs Herr Antrick gethan hat, ist do nit

Abg. Gröber (Zentr) nofratiid Wir werten ynê

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Die- Aeußerung des Kollegen die B

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Dieser Grundsay ist doch ganz un- d das k die Sache ganz genau ansehen. ob cifel „rothe Haus* noch rôther wird. Jch habe gar feinen G Ge daß die aufgestellten behaupteten Thatsachen richtig sind, und 1 im allgemeinen Interesse. diesen Uebelständen sobald als möôg- di zubel fen. Der Meinung vom Buntesrathstish, daß dies eine a, er egevhbeit ist, muß Ln AEgeeE teien Ganz abgesehen M ay wir ein Neichs-Gefuntheiteamt haben, bestimmt die Reichs- Ds; daß die Medizinalpolizei von Reichêwegen geübt werten Ei E Kaiserliche Gesundheitéamt sollte darauf hinarbeiten, dak te ânk der religiósen Krankenpflegeorten aufhören. Hier g dem Ausland cin Muster der Toleranz geben k fert D êus (Soz.) kommt auf die Mißstäade im Bernburger a use zurück und verlangt offizielle Auskunft über die gegen ganfenhaus. Direktor erb Beschuldigongen tes dortigen us. Die bestehende Kontrole genüge nicht. Absolut un-

st abgeben, wenn t Mit 1 die Schilderun i

des weiblichen Pflegeperfonls gas aber möchte cht

auf die Frage der Ver- r Verarbeitung zurück dieser Be- dur strömenden erwiesen und be- „Ansteckungégefahr durchaus. seten, werde durch die Er- welchem zwei zweifellose Oantieren mit Ziegenhaaren

Wirklicher Geheimer ache ist zu ernst, als ihr niht von unserer Es wird auf | nicht ist, kann man erfBietenee 1 _ Schaffelle verendeter find Versuche angestellt worden.

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zu zeigen, wie diese Wiesen Ich möchte auch den Herrn Abgeordneten darauf hinweisen: für mich ——Y cs bei der Bereisung sehr interessant, zu bemerken, dak die Klagenten | ih alle cinfanten, daß aber diejenigen, welche jeyt ibren Torf stechen und diejenigen, welche früher die nassen umgeändert sind, besessen haben, natürlich nicht da waren. Das sind | Momente, die doch au zu bedenken alten Zustand wieder herbeiführen würten

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Bürger müßten die Aufsicht führen, zu denen das Velk

Frage,

Vertrauen habe. Der Vorschlag des Abg. Gröber Krankheit und Religion hätten nihts mit einander zu thun. Vielfach

"” . . E i Cöln, an die Alexianerbrüder und den evber: Heinrich,

è ; [ nl.) di Krankenhäuser gegen die erwähnten Broschüren in Ta e

bewilligt und die Resoluti ¿ mann, betreffend das Jrrenwesen, angenommen. loliiqn 90

Um 61/5 Uhr wird die weit : 1 Uhr vertagt. hr wird die weitere Berathung auf Dienstag

woll

nommen, wird das Kapitel e Warteperfonal gewärtet werden l

valtung sollten die selbst vorbringen. gemacht werden; im n Verwaltungen wie Privatpraxis für die das Verlangen einer

: i b : 2 Daß man dié Bevölkerung von den Stanfenbäuseco La L Nlgeo, Mißstände zur Sprache bringt, kann ih

im Namen des abwesenden Abg. i

Wünsche in Bezug E behandelt dann großen Flüssen

Wasserbauten ausführe, die / i tragen habe. usführe, die Landwirthschaft aber die

anliegern an. Groß Fahrbahn der Außen-

der Interessenten

vorhandene Maß; von Selbstverwaltung fange erhalten

dehnung zu theil werden. Freiherr von Hammerstein habe denken hinterlassen.

er hier vorgebracht hat. Punkte mit zur für verpflihtet, darauf noch

unä bte id i N \ s Zunächst möchte ih in den Bordergrund stellen, daß die Erfahrung

bierber Herren,

S

betrifft, so muß ih bemerken, è abgeschlossen sind, Minifterium

Sprache zu bringen.

hat, bis ih tie

anlaßt

flagen,

mich auf die thatsächlihen Verbältni zuerkennen, nicht günstig

abgefahren

ein kümmerlih sih fertpflanzendes Süßgras übrig. Jch gebe offen

Was ten Viezker See wirthschaftlichen Verwaltung in nächster Zeit dorthin rellen und dic

e man die Fâlle in Nachdem noch der Abg. Dr. Semler

Kranken nicht heilen, sondern bekehren.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

18. Sigßung vom 3. Februar 1902, 11 Uhr. Die Berathung rwaltung wird im Kapitel der Lande dem Titel für die Unter mmen u. st. w. fortgeseßt. Abg. Dr. Hahn (B. d.L.) \spriht unter pon

seinerseits die Frag zeige sich die Erscheinung, daß die Ne

L Bei der Einverleibung Hannovers

Gy der Landwirthschaft viel fu 0 A on den

und daher seien die Deichlasten viel zu müsse den überlasteten Landwirthen Hilfe Nedner führt verschiedene Fälle der

e Schädigungen seien z. B.

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nmen,

Stromrichtung verursaht worden.

1 n durch besondere Sachverständige dlicher geprüft werden, als es den Regierungen mögli sei.

müsse

bleiben; den Interessezten der

rstüßzung des Staates Der

in dieser Beziehung

Minister für Landwirthschaft 2c. von Podbielski: Ich hatte eigentli die Absicht, tem Herrn

näher einzugehen.

: bei allen Meliorationen, die glücken, fommen die Herren nih und theilen ;

und es ist ja mens{lich, daß nicht jede n fann da kommen natürlich eine Menge von an das hohe Haus. J kann dem Herrn ch mit dem verpflihteten Wohlwollen an die

gen: {were

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vas |peziell die Korrekilionéarbeiten an der Elbe und è daß beide Unternehmungen roch daß, da diese Arbeiten

er offentlichen Bauten untersteben rage beim Etat der

nich und erst erster Linie d diese F Interessen, ruck vertreten n, deren tieren,

die dabei in Frage kommen, jederzeit mit allen

insbesondere auch, wenn Beschwerden lorgfaltige Prüfung veranlasseu. leßt niht bei mir zur St in dieî

ntspreche, die Sache hier vor dem boben Hause erörtert wird werde ih die Gründe bier öffentli tarlegen. haben, auf die Sache nicht inzugchen. :

Vas früherer Zeit ert bin, so

ber, weil ih dort bekannt war,

möchte ih auf die Frage nit eingehen: wer trägt

die Schuld? Es steht fest, daß die Verhältnisse eine Abhilfe erfordern und es

; fragt sih jeyt, was haben wir zu tbun? r: wen trifft die S{uld, fübrt 1

nichts weiter als Gegenklagen und Wiederklagen.

zu An- : e zu stellen, und bin bereit an daß die Verhältnisse an der sogenannten lebhaften Netze T 4 Ç 5 Î S

ind. Aber ih muß hervorheben: in meiner Jugend war impfiges Wiesenterrain, auf dem, wie der Landwirth tes Nöschgras wuchs.

lagt, os Dieses wurde erst im Winter bei Eis c und von cinem geringwerthigen Vieh verzehrt, welchem Huller genügte. Jeyt, meine Herren, giebt es da besseres Die Wiesen haben in erste Jahren aub noch besseres Gras gegeben, aber, da die dortige Bevölkerung Becbachtungen die Wiesen niht genügend so ging das saure Gras weg, cs blieb

gr

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(gee nur

hat,

s ten Wiesen sind mehr oder minder Sandflächen geworden hôrt! rechts.) Aber wir müssen dur Dünger und Bericselung

die Sache wieder in Ordnung bringen ; übrigens würde aber das icbige Vieh nah meinen Beobachtungen das alte Röschgras nicht mebr

Ich hoffe, daß die Versuche, durch Düvgzung der Bevölkerung zu meliorieren sind, einen Erfolg baben

sind, und wenn wir beute den

zu Klagenden werden. angeht, so werden Kommissare der lande

wer die Stuld an s{Slebter Räumung trägt, an Ort und | dingungen, welSe die etage der LantmertSidat

erhoben 1 Ich kann aber nur A A5 do dio U D «

°ay gerate die Falle, die der Herr Abgeordnete erwähnt

sei unannehmbar.

g des Etats der landwirthschaftlichen

Smeliorationen haltung von Deichen,

L e des Hauses l angenheim einige auf die Nete- und Warthe-Regulierung aus uns

Frage der Korreftion der Weser. An-allen

gierung große

l 1 Nachthei Die Ufershutzverbände und die Bbrcbäi T Re-

gierung unterstützen nah dem Muster der alten hannoverschen Einrichtung,

sodaß den besonders belasteten einzelnen Mitgliedern

Oi A MNückvergütungen

habe An De ) haft indem damaligen günstigen Preiéverhältnissen ausgegangen hoch. _Staatlicher- se gewährt werden. Schädigungen von Fluß-

j) y infolge des Ausbaues der Weser durch die Veränderung der Stromrinne

Jedenfalls sollten die Klagen des Deichwesens | Das G qn vollem Um- Si »ände bei ihrer Thätigkeit in mel E frübere Lantwirthschafts-Minister das beste An-

»rt r La N Vorredner nicht zu orten, weil es ja eine Reihe von lokalen Beschwerden waren, die

ha Aber, da bei seiner Nede gewisse allgemeine Erörterung gekommen sind, so halte ih mich do

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das mit, aber bei allem was mißglüdckt, meine Melioration Beschwerden Vorredner zusagen, | Sachen herantreten werde, aber ih glaube, man sollte der Regierung bei diesen Gelegen- beiten niht immer den Vorwurf macen und sagen :

H : Febler ind bier gemacht worden.

der Weser | ihn bitte, niht so binauszurufen :

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dem es besser gewesen m G der allgemeinen Bauverwaltung zur Selbstverständlih werde ih die landwirtb\chaft-

1

Sprache gebraht worden sind, soweit m Y Î u GhkorfaL

ein Augenblick zu übersehen vermag. Allgemein möchte ih empfehlen, daß erst dann, wenn ih den Wünschen der Betreffenden |

die mich ver- nun die Frage der Neye anlangt, eine Sache, in der i binlängli |! Die Erörterung |

Ich bin immer mehr dafür, |

Stelle prüfen eventl. die Errichtung ei O s der Verhältnisse veranlassen. Uns ues MeMR R A EEE Ich komme nun auf die für das fog. Bremische Land zu er- lassende Deichordnung, die für jene Gegend, wie ich ausdrücklich anerkenne, von großer Bedeutung ist. Der Herr Vorredner hat bereits angeführt, daß {hon mein Amtsvorgänger in klarer Erkennung der dortigen Verhältnisse die Aufstellung des Entwurfs einer neuen' d L a Nee Stade, das sogenannte : mi|ce Land, angeordnet hat, i i A E Z E hat, welche die ganz veraltete Deichordnung Dieser Entwurf is im Ministerium noch nicht ei I fann also dazu noch niht Stellung nehmen. e A E i mir eingeht, forgfältig geprüft werden. Dabei werde ih veranlassen daß, bevor der Entwurf endgültig abgeschlossen wird, erfahrene Be- wohner des Landes noch Gelegenheit erhalten, ihrer Meinung und ihren Wünschen Ausdruck zu geben, wie ja auch der MNegierungs-Präsident Sachverständige, darunter auch den Herrn Abg. Dr. Hahn, wenn ih nicht irre, bereits gehört hat. Dagegen kann ih die Anhörung der Landschaft für die Herzog- thümer Bremen und Verden nicht in Aussicht stellen, denn sie ist für diese Angelegenheit durchaus niht zuständig. Meine Herren, wir haben zur Zeit für solhe Angelegenheiten völlig geordnete Einritis tungen, nämli den Provinzial-Aus\{chuß und Provinzial-Landtag und gegebenenfalls die Landwirthschaftékammer. Wenn ih davon abgehen wollte, würde ih mich ich will niht sagen einer Gesetzes- übertretung \{uldig machen, wohl aber von dem durch die Gesetz- gebung gewiesenen Wege abweichen. : Ich möchte nur noch darauf hinweisen, Abgeordneten beklagten Mängel an den Dei sind, daß noch die alte reine Kabelwirthscha dazu übergegangen ist, wenigstens theilweise eine Kommunionwirthschaft einzuführen, wie eine folhe aller Orten heute gang und aâbe ift. Hâtte die dortige Bevölkerung durch entsprechende Neuorganisation der Verbände ein solhes System bereits eingeführt, so würde zweifel- los zur Unterhaltung stark gefährdeter Theile der Deiche die All- gemeinheit beitragen; aber gerade die Herren, wie das ja immer fo ist, die die guten Theile haben, wehren ih, an der Unterhaltung der gefährdeten Deichstrecken mitzuwirken, und aus diefem Widerstande heraus entwideln sich die wenig erfreulichen Verhältnisse. Ich meine, man sollte zuerst die Bevölkerung lehren, Schulter an Sculter zusamméenzüliehen sodaß diejenigen, die in besserer Lage sind, an den Deichlasten mit- tragen müssen, die {chwer zu tragen find, dann kommen wir auf déu gesunden und richtigen Weg, aber nicht, wenn man sagt: die gefähr- lihen Stellen überweisen wir der Regierung, die fann seben was sie damit machen kann, im übrigen wollen wir nicht mebr Lellés tragen. E

daß die von dem Herrn den darauf zurückzuführen t herrscht, und man nicht“

Ich glaube, es empfiehlt si{, von dieser Stelle aus einen Avrell an die Betheiligten zu rihten, daß sie nah dieser Richtung hin id gehen und \ih zusammenfinden. über einen Entwurf zu reden, möchte aber immer bitten, von niht vermeintlihe Interessen treten, sowie ein Einzelner vielle andere Vortheile baben. gegen einander abwägen: das i

T D 5 4 4 p p L und ih glaube, der Herr Abg

NnAT Wh

Im übrigen muß ih es ablehnen, den ih noch gar nit kenne. Ich allen Seiten darauf hinzuwirken, daß r Bevölkerung in den Vordergrund

trd, während

nd Nachtheile

2s in Frage fommt r zu

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wenn

a“ M nor T Lia

vermeiden, daß, wo Vortbeile hat, ein

theile hat. Jh als Landwirthschafts-Minister

Gesammtinteressen der Landwirthschaft eintreten und we

wenn auch ein Einzelner mal gegen mich die Hand

der hat mir bitteres Unrecht getban!

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Abg. Dr. Habn: Ih babe niht gesagt, es seien \{were Febler

gemacht worden ; ih habe nur gesagt : es sind Anlagen zum Nut

der Schiffahrt gemacht worden, die die landwirtbschaftlichen Anliege-

geschädigt baben. Dieser Grundgedanke meiner Ausfü rungen ist von igt hab er sfübrungen ift

allen Parteien als berechtigt anerkannt worden. Gewiß

Deichordnung von 1743 niht mehr zeitgemäß : darum wollen wi

ja andern. &s muß zwishen ordentliher und außerordentlicher Deichs

last unterschieden werden. Was wir besonders wünschen, if :

| diejenigen, welche auf diesem Gebiet besondere Erfabruna

| haben, seitens der Behörden auch um ibren sachverständige

| fragt werden.

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Bei den Ausgaben zur Ausführuna des Gesezes |

Schußwaldungen und zur Förderung der haupt bittet i Abg. Dr. Paasche (nl) ten | sondere Aufmerksamkeit zuzuwenden noch cine große Fläche an Oe dringliche Nothwendigkeit f Interessen der Land- und F werde. Der Einzelne sei | meinde, die Provinz müsse n | Programm zur Förderung de Wiesenkultur | werden solle. Aub die Bil dei encfensdhaîten kônne trie Ziele näher bringen; manche Octfläcbe kên dicier Meise mde mit Wald bestanden sein de aa Der Titel wird bewilliat

Waldgenossensch{ Wald- und ]

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S * * durcdgeardeitet

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„_ In dem Titel der allgemeinen Ausgaben soll der Dis posuionsfonds zur Unterstüyung der landwirthschaftlichen und zur Forderung der Lendkultur im allgemeinen von X0000 auf 400 000 „( verstärkt werden. Der Titel wird na kurzer Befürwortung der Erhöhung dur den Berichteritatter Ada von Arnim bewilligt q Y Der Rest der dauernden Ausgaben wird ohne erhebliche Debatte bewilligt

Von den einmaligen Ausgaben soll der Fonds zur Forderung der Land: und Forsiwirthschaft in den weülichen rovinzen von 515 000 auf 615000 Æ{ crhôht werden Der

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| Jahre 840 000 M betragen

| wird gewährt unter der Voraussetzung, dak die Ga u Du | Summe aufwenden. Für den Fonds für die e zu guten Wiesen |

wüâtden die jeyt Zuf f preußen der Staat 15000. die n ey Zurtedenen

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gleiche Fonds für die östlichen Provinzen soll wie im vorigen

Berichterstatter Abg. von Arnim besürwortet die Erbs gee Abg Brütt (freikons.): Dieser Fonds für die m S Predingzen ce ide dtluden Pretiagen de- cs des Preven derm Es ftruern ie OS- und Pommern der Staat je 40 4 die Drei e 24 000 I 33 o u Me T * Posen der Staat 60000 und die Previzz C00 A Wndines' # DiFererz mur eine äußere, aber deiéweren mt id ms deriber

daß allein meine Herimatdpreving SHieturug Lide theilung der Fonds gärzlid ausgcidicica ie Die Die

stedt diese Bestimmung nicht, es [l ale LUftens vor dem Westen vor. Die

für diese Zwecke weniger als die weiiliden R