1846 / 44 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Andere greife in seine Befugnisse ein,“ Der Königlihe Commissär, Dr, Hänel, erinnerte an die Schwierigkeit, das entweder Protokoll - Buch und Amtssiegel doppelt angeschafft oder bei Stellvertretungsfällen allemal hin- und hergetragen werden müßten. Die Kompetenz der Schiedsmänner sei uicht eine so ausschließliche, daß man nit einen Schiedsmann finden würde, an den man \sich wenden könne, wenn der Schiedsmann des eigenen Be- zirks behindert wäre. Weder in Preußen noch in Meiningen gebe es Stellvertreter, und doch habe man noch nicht von Uechelständen gehört, die daraus hervorgegangen wären, Auf den Wunsh des Bürgermeisters

Hübler, daß wenigstens für den Fall längerer Abwesenheit ein Stellver- |

treter gewählt werde, entgegnete der Staats-Minister von Könneriß:

„Das Geseß verbiete ja nicht, daß ein Schiedômann für diesen Fall sein Amt niederlege und die Gemeinde einen anderen wähle; auh könne sich |

eine Gemeinde an den Schiedêsmann des Nachbarbezirks wenden und diesen ; | die Veränderungen der polizeilichen Einrichtungen und Mängel der Polí-

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bitten, für die Zeit der Verhinderung das Amt mitzuversehen.““ Die Ab-

stimmung über den Mirusschen Antrag ergab Stimmengleichheit,

wurde in der Fassung des Entwurfs unter Ablehnung der Beschlüsse der zweitemw |

Kammer (vergl: Nr. 331 der Allg. Preußischen Zeitung von 1845), angenommen. Bei §§. 4, 5, 6, 7, war die Deputation mit der jenseitigen Kammer einverstanden, baß die Leitung der Wahl des Schieds- mannes dur den Vorstand der Wahl- Corporation selb| geschehen sollte; nur sür den Fall, wo mehrere, unter verschiedene Obrigkeiten gehörende Ge- meinden gemeinschaftlich einen Schiedsmann wählen, schlu der ersten Kammer zu Vermeidung von Reibungen vor, daß die Wahl durch den Amtshauptmann des Bezirks geleitet werde. Auch wünschte die Depu- tation nur dann geheime Abstimmung durch Stimmzettel, wenn von min- destens Dreien der Stimmenden darauf augetragen würdez als Grund die- ser Abweichung wurde angegeben, daß die Wahl meistens ein schr cinfaches Geschäft sein werde, welches durch die geheime Abstimmung oft ohne Noth erschwert werden dürfte. Bei §. 6 erregte Bürgermeister R itter städt ein Bedenken über den Begriff der verschiedenen bei der Wahl des Schiedsmannes kompetenten Behörden, die in der von der Depu- tation vorgeschlagenen Fassung nicht deutlih genug bezeichnet wären; auf seinen Antrag beschloß die Kammer, §. 6 behuss einer anderen Fassung an die Deputation zurückzugeben. Bei §, 9 stelle von Erdmanusdorf, wenn der Mirussche Antrag zu §. 2 abgeworfen werden sollte, eventuell den Antrag: „Sollte der Schiedsmann während der Zeit seiner. Amtsfüh- rung länger als einen Monat verhindert sein, seine Function auszuüben, so steht der Gemeinde frei, für diese Zeit einen Stellvertreter zu wählen“; und ein Unter-Ammendement des Bürgermeisters bler, mit welheur sich der Prinz Johann vereinigte, änderte hierbei die Worte: „länger als einen Monat“ in die Worte: „voraussichtlich auf längere Zeit“ ab. Von Sci- ten der Negierung wurde der Antrag nicht für nöthig gehalten, weil das Geseg ohnedies nicht verbiete, derglcihen vorzunehmen. Bei §. 11 äußerte der Staats - Minister von Könneriß auf den Wunsch des Bürgermeister R itterstädt, daß nähere Bestimmungen über die Kompetenz der Behörden getroffen werden möchten: „Das Mini- sterium werde kein Bedenken tragen, Näheres in die Ausführungs - Verord- ming aufzunehmen; dasselbe sei auch der Ansicht, daß die Wahl und alles dazu Nöthige vor die Verwaltungs - Behörden gehöre, hingegen müsse die Aussicht üder die Schiedsmänner selbst, wegen des Einflusses ihrer Proto- Folle auf die gerichtliche Hülfvollstreckung, für die Justiz - Behörden in An- spruch genommen werden, wie auh aus derselden Rüctsicht die Bildung der Bezirke wenigstens unter Mitwirkung der Justiz - Behörden werde geschehen müssen.“ Ein Zusaß-Paragraph, 12 b. wonach die Be des Schieds- mannes nur aus einem der îm Geseye selbst genannten Gründe verweigert werden dürfe, gegen die Verweigerung aber Nefurs an das Bezirks-Appel- lationsgericht zustehen sollte, und dieses, wenn die Gründe der Verwcige- E für gefeßlih erkannt werden, dée Rekurrenten mittelst motivirten Be- \cheids abzuweisen habe, wurde abgeworfen.

Ju der Sibßung der zweiten Kammer vom 9, Februar kam unter mehreren Deputationsberihten der über eine au-= ßroordentlihe Jmmatriculation der Advokaten vor. Der Königl, Kommissar Herr von Langenn stellte in Zweifel, ob eine solche außerordentlihe Jmmatriculation eintreten werde. Desiguirt seien jeßt 21 Kandidaten, von denen der Leßte am 24. Fe- bruar 1841 sein Spezimen eingereiht. Mit diesem ministe- riellen Prinzip war der Abg. Sach ße einverstanden, der von einer solchen schnellen Beförderung mehrere Uebelstände befürchtete: das Uebérmaß und schnelles Heirathen. Er war der Ansicht, daß die Stipendien der Universität Viele zum Studiren verleiteten. Abg, Joseph meinte, niht gegen die Rechtskandidaten habe der Abg. Sachße daun einzuschreiten, sondern rein gegen die Stipendien, denn wenn der Student durch dieselben einmal zum Studiren verleitet sei, müsse der Staat au für ihn sorgen. Abg. Eisenstuck äußerte, er könne nicht dafür sein, daß man die Rechtsfandidaten zum Cöôlibat verurtheile; das helfe auch nihts, und die Ehe sei doc besser als das Konkubinat. Auch seien die Stipendien nicht aufzuheben, denn fe verlockten doch nur die Aermeren zum Studiren, und diese seien gerade die Fleißigsten. Bei der Abstimmung sprach Ich die Kammer einstimmig für eine außerordentlihe Jmmatriculation aus.

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bestimmt von einander gesonderten Säpen besteht, müssen wir fragen: Warum die8? Warum is|st's mit dem einen nicht abgethan ? Wie verhält si der erste zum zweiten? J| hier ein Zusammenhang, oder waltet der

ufall? En Dies find Fragen, die si, besonders gegenüber denBeethov enschen Man bört und fühlt, so und

größeren Werken, von seibst beantworten, 0 nickt anders fonnte es scinF— Was er sagt und was er dem Gesagten nee binzufügt, das fählen wir, ist wahr und nothwendig wir wurden tas Eine obne das Andere entweder nichi verstehen, oder wenigstens könnte uns tas Einzelne nicht befriedigen, denn es scheint was es is_ ein T heil! Nirgends wird dies wohl klarer als gerade in der C-moll-Soymphouie von Be-thoven. Es iff dies unstreitig die Haupt- und Lebens - Bedingung größerer Werke. Die Erfüllung derselben giebi dem Ganzen den Reiz des leventigen Organismus einen Reiz, welchen die Symphonie F-dur von M. Taobert entbebrte. Der erste Say schließt breit und fris, in der voll- fommensen Sättigung ; was bedürfen wir hier noch weiter # Wie kommt uniere Emopfindunga nun zu einem so plöglihen Gegeniaz? Woher auf ein- mal jene Ergúse tiefer Webmuth? Woher die Thränent . ... Ein Avíeblui mit einem Atagio iff freilich der Natur der Sade noch an fich séon meniger tenttar zir müfen wirder ruhig werden; nit ewig ton- unen wir trauern! . h Die Onoertüre zum Wasseriräger, in den Soireen wie auc sons schon wiederholt aufgeführt , i vefannt. Die zu Josevb in Egvrpten von Mebul i mit ihrer duriaus abweichenden Form eines der intereyante- sen Tonstüfe dieser Art. Jn weiler Beziehung es zu dem darauf foigen- den Werke steht und wie sich seine Gestalt taraus rechtfertizt aljo der eigentliche Kern des Verständnisses geht wel den meisten ab, weil, we- niastens von der jüngeren Generation, nur wenige Gelegenheit hattea, jenes 72 Féren. e ém m22er Coflus von Soireen der Königl, Navelle iff angesüntigt. Mége tar twe zriecunglihe Bestimmung dieser Anfaährungen: „tlassi- sch“: Zezmwerfe ¿2c Äufführung gu bringen“, weniaïëens nur mit gi: Ler vem teresse der Neuheit geopfert werden, damtt ß tas E per Locpeg eer péherea fünstlerischen Weihe stets Mp Es ti- 1 I

Kecueil manwel et pratique Îe traités, conventions rf mires acies damm atianes, r leequels sont établis Jes rélations et Les rapynrits cudant anjonrdhmi entre les dineri Als uouverzins du gte degris Fannée 1760, ing s Tépague actuelle. Pa le Baron Ch, de Mar- tens é É Raten Ferd. de (Gussy. Tome premier (K V. u, 445 S, in ar. ch.), Tome werand (444 E.), Zeip- ta, F. A. Bretyaut, 1546, Tie meertlióie Chmiriiutrii ver tene es tut ís bem

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Zur divlomatishen Literatur.

die Deputation /

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Königreich Haunover. Die wesentlihsten Grundzüge der neuen Polizei- Ordnung für die Stadt Hannover und namentlich der demnächstigen Ressort-Verhältnisse zwischen der Königl. Polizei-Direc- tion und dem Magistrat sind folgende :

Die Polizei-Direction besteht außer dem nöthigen Unter-Personale aus einem Polizei-Direfktor und einem PolizeickJnspektor, Ersterer auf Vorschlag des Ministeriums des Jnnern von Könige ernannt, Lehterer als Gehülfe und Vertreter in Behinderungsfällen. Die Polizei-Direction steht in allen Dienst- Beziehungen unmittelbar unter der Landdrostei (früher unter der Kontrolle des Stadt-Direkiors). Zum gehörigen Zusammenwirken der Polízei-Direction und des Magistrats sollen allmonatlih und, so oft es nöthig, Berathungen zwishen dem Stadt - Direktor und Polizei - Dírektor stattfinden über die Gegenstände, welhe ein gemecinschaftlihes Handeln erfordern, über

zei-Verwaltuug 2c. Bei etwanigen Dissidenzen zwisheu Stadt-Direktor und Polizci - Direktor is das Protokoll über die Berathung an die Landdrostei zu übersenden, Was den Wirkungskceis und die Geschäftszweige der Po- lizei-Direction betrifft, so steht ihr innerhalb der Stadt die Verwaltung der gesammten Polizei und Untersuchung und Bestrafung der Polizei-BVergehen zu im Einzelnen aber: 1) Die Sicherheits-Polizei, Erhaltung der öffent- lihen Ruhe und Ordnung gegen politische Umtriebe und geheime Verbin- dungen die Aussicht über die Presse, Erhaltung und Erwirkung von Konzessionen zur Handhabung der Sicherheits - Polizei Erforschung begangener Verbrechen, Verfahren gegen Vagabunden, Verhütung von Vergehen und Unglücksfällen, Maßregeln gegen emeine Gefahren (wie Ueberschwemmungen, Seuchen 2c.), Aussicht über Too -, Nacht - und Thurmwächter, 2) Die Feuer- Polizei (Aufsicht über Einrichtung der Feuerstellen, Schornsteine, Handel mit Schießpulver, Feuer- Vijitationen 2c.) 3) Die Paß- uud Fremden-Polizei, 4) Die Bau-Poli- zei, so weit solche niht der Königl. Bau- Kommission überwiesen. 5) Die Straßen- und Wege-Polizei. 6) Von der Handels-Polizei : das Verfahren wider unbefugte Hausirer, Aufsicht über Maßen und Gewicht, Verkehr auf Jahr- und Wochenmärkten, Verkauf der Nahrungsmittel, Breunmaterialien 2c., Fest- stellung der Brodtaxe, Aufsicht über die Ordnung in den Mahlmühlen, über die öffenilihen Versteigerungen und Mitaufsicht über den Trödelhandcl, 7) Bon der Forst- und Jagd-Polizei: die Aussicht über das Einbringen des Holzes, Verkehr mit Bandstöken, Tannen- und Büfenbäumen und den Wildhandel. 8) Von der Gesundheits-Polizei: die Maßregeln gegen an- steckende Krankheiten, gegen Viehseuchen, die Aufsicht über die öffentliche Kuhpocken-Jmpfung, Sorge für gesunde und hinreihende Nahrungsmittel, Verfahren gegen verbotenen Medizinhandel und Uebertretcn der Apotheker- Ordnung und unbefugte medizinische Praxis und Psuscherei. 9) Die Sit- ten-Polizet: Verfahreu gegen Ünsittlichkeit, Liederlichkeit und Unzucht, Säu- ser, Nachtshwärmer, Spieler, Aufsicht über die öffentlichen Vergnügungen und die Entscheidung über deren Stattnehmigkeit, Ertheilung und Erwir- fung vou Konzessionen zur Handhabung der Sitien-Polizei, Sorge für Befolgung der Sabbaths - Ordnung, die Aufsicht übcr Dienstboten, Lehr- linge unbeschadct der dem Magistrat verbleibenden Zuständigkeit zur Beseitigung von Streitigkeiten der Gesellen und Lehrlinge mit ihren Her- ren 2c, Ausstellung der polizeilihen Zeugnisse über Aufjührung und Raf. 10) Von der Armen-Polizei: Die Mitwirkung zu der dem Armen - Kolle- ium übertragenen Armenpflege, die erste Sorge für erfranfte Reisende,

erfahren gegen Bettler 2c. Nach §. 59 des Landesverfassungs - Geseßes verbleibt dem Magistrate die Besorgung dessen, was die Gewerbe - Verhält- nisse, die Einrichtung, Verwaltung und Beaufsichtigung der städtischen Gü- ter und Anstalten 2c, ferner: 4) Unter den oben (ad 9) bemerkten Be- shränkungen die Gewerbs- und Handels-Polizei, namentlich die Ertheilung und Erwirkung der Gewerbs- und Handels-Konzessionen , Lotterie - Kollek- turen, Hausirsheine und Erlaubniß zum Trödelhandel 2c., die Ver- waltung der Zunft - und Gildesachen, die Einrichtung und Beausfsichtigung der städtischen Anstalten für Handel und Gewerbe, namentlich auch des städtischen Brauwesens und des städtischen Eichamts, 2) Die Schifffahrts- und Wasserbau-Polizei, unbeschadet der der Polizei-Direction zugewiesenen Wirksamkeit Behufs Sicherung gegen Uebershwemmungen. 3) Bau und Besserung der Straßen und Wege, Wasserleitungen und Kanäle, Anlage und Erhaltung der öffentlichen Brunnen und Wasserkunst, 4) Die Aufsicht über die Feuerlöschungs - Anstalten“ und Leitung der Löschung bei Bränden, 5) Die Leitung des Erleuchtungswesens der Stadt. 6) Die Aussicht über das städtische Leihhaus und díe städtischen Sparkassen, 7) Die Aufsicht über die gehörige Einrichtung der Apotheken, über die Aerzte, Chirurgen, Bader und Hebammen. Für die dem Magistrate verbleibenden Zweige der Polizei-Verwaliung hat dicser auch die Untersuchung und Bestrafung der Polizei-Vergehen ; sobald jedoh eine unmitielbare Einwirkung der Polizei- Direction in die dem Magistrat überwiesenen Polizei -Geschästszweige ein- tritt, hat diese auch Untersuchung und Bestrafung (|. ad 5, 6, 7, 9). Die Untersuhung über alle übrigen Polizei-Vergehen hat die Polizei-Dircetion, also auch die, welche die Geseße vom 27. Yuni 1838, die Bestrafung der Trunfkfälligkeit und Shwächung, vom 24. Öftober 1840, über Bestrasung des Wilddiebstahls, Fish- und Krebs - Diebstahls, bezielen 2c, mit Ausnahme der in dem städtishen Forst begangenen Forst- frevel, die das Stadtgericht hat, Etwaige Kompetenz-Streiligkeiten zwischen Magistrat und Polizei - Direction werden nach Anhörung

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fannten General - Koder des Völkerrechts eines leider s{werlih jemals erreihbaren Jdcals, Der diplomatische Agent ist daher nicht so glüdlich, sich, gleich dem Juristen, überall auf die betressenden Paragraphen der in seinem Lande geltenden Geseze bezichen zu können: die zarten Gränzen seines Terrains winden sich zwischen einer Unzahl von Verträgen hindurch, deren viel und weit vershlungener Komplex das Bild der gegenseitigen Stellung der Staaten ihm ers entschleiern hilft. Die Klarheit der An- shauung jenes Bildes und die Gewandthcit der Entschleierung der für jeden gerade zu erreihendeu Zweck benußbarsten Partie desselben sie sind es, die man mit Recht an den großen Diplomaten am mcislen bewundert,

Um nun die Kenntnißnahme jener äußerst s{hwer übersehbaren Masse von Verträgen und diplomatischen Verhandlungen aller Art zu erleichtern, veranstaltete bekanntlich der so hochverdicnte als berühmte Georg #Fried ri h von Martens (geb. 1756, gest. 1821) scin zu Göttingen 1790—1801 in sieben Bänden erschienenes Recneil des principaux traités d'alliance elc., dessen zweite Auflage (Göttingen 1818 1520) bereits zu elf Bänden an- wuchs. Troßdem veranlaßte die encrme Häufung und Komplizirung der, diplomatischen Verträge und Verhandlungen, zu welchen die großen Ereig- nisse gegen Ende des vorigen und im Anfang unseres Jahrhunderts führen mußten, sehr erklärlich eine so große Schwierigfrit ihrer vollstäudigen Be- rücksihtigung, ihrer erxakten hronologisden Folgenreihe, daß der zu \rüh vom Tote übercashte G. F. von Martens jenen Anforderungen zu genügen ohne seine Schuld außer Stand gesegt ward, Dagegeu entsprach ihnen auf die gewandteste und bef:iedigendste Weije jene Lücken ausfüllend der eines so hocbgefeierten Ahnen vollkommen wüidige Neffe, der Freiherr Karl von Martens, rühmli&s bckanut als Autor eincs allen angchen- den Diplomaten nicht genug zu empfehlenden „Guide diplomatique“, so oie einer gewählten Reihcfolge 9v0n „Causes célèbres du droit des gens“, T erselbe bewerkstelligie jene so nöthigen Verbesserungen an der 2ten Auf- lager tes größeren obigen Recucil gleichzeitig in Form einer Fortiepung deselben von 1824 1829. Achnliche fernere Supplemeute von Saal- feld und spátere von Murhard machten jenes große lecueil von G. A. von Martens bié über 230 Bände anschwellen.

Es giebt eíne Gránze, über bie hinauë au Repertorien unbequem werden: diese war hiermit überschritten, und selbst die von dem Herrn s. zon Marten# chronologisch und alphabetlish geordnet, 1837 her- auêgegebeue „Table généralc“ zur Zien Auflage vermochte jenes Mißbe- hagzu beim äußerst umstäntlihen Gebrauch jenes Nlesenwerks keinesweges ganz zu Sewischzen. Denn immec blieb jene ungeregelle Chronologie und jener Mißstand, daß im Laufe ber Entwickelung des großen Werkes bie Verträge hier und bort angesugt worben, wie die Bearbeiter dexen eben hatien habhast werben fönnen, Wurbe bas Zurechifinden shon hierdurch erschwert, so nochz mehr dur die vem elgentlichen Fette eines Recueil de uraitéa et conveutions diplomaliques nit woh angemessene Mitauf- nahme von zahllosen Lerhautlungen, Memoiren, Auszügen, Konseren- zen 1e, 1e, Viele unserhältaißmäßigen Zu aben des LVerles lonsunbirten auz den Geübteiten, vertheuerten unnöthig bas (his uber 400 Fr, sm

Preise geftiegene) Wiff unv maten bie Lenvtung besselben sür ben Be-

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beider von der Landdrostei entshieden. Verhaftungen ansässiger und r. s

ger sicherer Personen, Nachforshungen in Privathäusern unverdähtiger t ger und Einwohner hat die Polizei-Direction, wenn nit Gefahr beim 8 zuge, nur mit Vor wissen: des Stadt - Direktors und hinsichtlich tür L haftungen nur unter vorangegangener Verständigung mit demi vorzunchmen. Jn der Stadt und dem Polizei -Umfreise ist Zehe Rücfsicht auf privilegirten Gerichtsstand der Polizci- Direction Untertyo, Die Kosten der Polizei-Direction trägt die Regierung, Of

Königreich Württemberg. Se. Königl. Hoheit Kronprinz traf am 7. Februar von der Reise nah Jtalien wz] in Stuttgart ein. t

GroßGherzogthum Baden. Jn der Sihung der Kamy der Abgeordneten vom 6. Februar wurde zunächst der y 1 der Budget-Kommission über die Rehnungs-Nachweisungen deg, Ministeriums für die Finanzperiode von 1842 und 1843 her und die Kammer genehmigte nach einigen Erörterungen über hj Fleidung der Sträflinge im Arbeitshause und jener in den Zut, sern, o wie über die Leistungen der Gemeinde-Rehnung2-Ryg, und die Stellung der Notare, die beiden Kommisslons-Anträg (g lautend : es seien die Nachweisuugen über die Einnahmen und

der Straf- Anstalten, und zwar die ersteren mit 144,884 V lebteren aber mit 82,579 Fl., für gerehtsertigt zu erklären ; d f in Beziehung auf den eigentlicheu Staats - Aufwand die gez Budgetbewilligung des ordentlichen Etats von 1,231,400 Fl. gen Ausgaben von 1,357,344 Fl., also die reine Mehrausgabe, abzügl, 4494 Fl. Minder = Ausgabe, mit 126.244 Fl. und die statt dr Budget für den außerordentliheu Etat bewilligten Summe y 97,712 Fl. in Wirklichkeit gemachte Ausgabe vou 60,790 Fl. i} falls für gerechtfertigt U Hierauf wurde über einige Yij

Minister, über Verwendung der Kammer, daß der Verkehr uny Gewerbe im Odenwald gehoben werden möchten und endli Ermäßigung der Hundesteuer. Die Berichte über den ersten leßten Gegenstand wurden zu Motionen erhoben und in die Ah, lungen verwiesen, während das zweite Gesuh dem Staatsministz empfohlen ward. Am Schlusse der Sipung legten mehrere Wh orduete viele von Tausenden von Staatshürgern unterschrieben schristen gegen den Zittelshen Antrag vor, während nur für denselben einkamen. Oesterreichische Monarchie. |

Wien, 8. Febr. Vorgestern starb hier der Königlich sardinisht auserordertlihe Gesandte und bevollmächtigte Minister am hies Hofe, General-Lieutenant Graf Balbo Bertone von Sawbuy, m kurzer Krankheit im 54sten Jahre.

Rußland und Polen.

Warschau, 8. Febr. Der Reichs-Kanzler, Graf Nesselrod ist gestern von Jtalien hier angekommen.

Die warschauer Gouvernements - Regierung hat unterm tet folgende A erlassen: „Wegen der hohen Preise, welchen Getraide aller Ärt im Königreich verkauft wird, und die Gutsbesißern hinreihende Vortheile sihern, so wie aus Besorz daß die Ausfuhr desselben über die Gränze die kritische Lage de Jahre 1845 durch Mißwachs getroffeuen Einwohner noch verst mern könnte, hat der Administrations - Rath beschlossen, daß bis 4. Juli 1846 die Ausfuhr folgender Artikel: Roggen, Gerste, N Buchweizen, Erbsen, Hafer, Kartoffeln, Heu und Stroh, auf der gax zen Gränzlinie zwishen dem Königreich Polen einerseits 416 PMrez- ßen, der freien Stadt Krakau und ODesterreih anderer seit, wgs men über die zur Durchlassung von Getraide aus dem Krigreid ermächtigten Zoll - Aemter Michalowize und Jgolomia, auf du k fauer Gränze, verboten und dagegen die Zulassung der erwähnt Artikel in das Königreich, srei von allen Zoll- und Communicatirÿ Abgaben, gestattet sein soll.“

Frankre t ch0

Paris, 7. Febr. Das Ergebniß der Abstimmung übe ganze Adresse der Deputirtenkammer \cheint die Oppositionspresse rasht zu haben. Der Constitutionnel fragt, ov denn irgend der erörterten Punkte so befriedigend gelöst worden, daß die be! tende Zunahme der Majorität, im Vergleich zu den ersten Abj

mm S.

\chäftsverkehr von äußerster Schwierigkeit. Vielfach is dies, und zwar n hohen Staatsmännern, erkannt worden, so sehr man jenes großartige Artie

seiner Fülle von Denkwürdigkeiten zu \{häßen wußte. Das Bedürf jene Masse zu konzentriren und sie namentlih auf diejenigen politida Verhandlungen zu beschränken, die im heutigen diplomatischen Verkebr dri noch Geltung haben und daher vorzugsweise angezogen werden offenbare Bedürfniß war somit allgemein ausgesprochen: Herr L 11 Martens (zur Zeit Großherzogl. sächsisher und Herzogl, anhalt Minister - Resident am Königl, preußischen Hofe), in Gemeinschast u 08 Herrn Baron Ferd. von Cussy (früher Unter - Direktor im Kay französischen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten und s französischer General-Kousul in Danzig, und zur Zeit in gleicher Eig in Palermo), verstand es, demselben durch Herausgabe des vorlie Werkes auf das genügendste zu entsprechen. Sie haben die ohne fel sehr gesteigerte Schwierigkeit der Herausgabe nicht nur glücklich über sondern auch mit so viel Umsicht und praktishem Sinn angeordnet, daf dankbaren Anerkennung jedes Diplomaten und Staatsmannes im gewiß scin können, Jhr Werk erhebt sich dadurch über einen blofe* zug, daß sie nicht allein an der Hand der Kritif und Erfahrung ali behrliche fern hielten, sondern auch die klassischen Werke eines Schil Klüber,Giuscad i, dann des Fortscpers von Abr eu, ferner die eine Hertslet, so wie des trefflihen Recueil des traités de commerce * Î dem Grafen von Hauterive und Baron von Cussy, benu, höchst beahtenswerthe Verträge aufzunehmen, welche in G, F. von, tens, obschon so sehr umfangsreichem Werke selbs noch ausgelassen ¡ Die vorliegenden beiden Bände, denen ein Index explicatif Ez Verzeichniß der wichtigsten Verträge von 1516 bis 1759 zwer s mühsame Uebersichten vorausgehen, bilden die erste, vom Jahre ! zum Frieden von Paris 1814 gehende Abtheilung des ganzen Werte zweite soll mit dem Wiener Kongreß und den in Folge desselben 2 1814 und 1815 abgeschlossenen Verträgen beginnen, und diese 2te lung, bis zum Jahre 1816 gesührt, in 3 Bänden erschienen, Wie ort sichert worden, i der Druck des 3ten Bandes bereits sehr weit v1 ten, und sein Erscheinen dürste demnach sehr bald zu erwarten sein. typographische Ausstattung des Werkes is vorzüglich.

Gletscher-Expedition.

Die Herren Dollfuß und Desor, welche, um das Vorrücken p i scher auch im Winter zu beobachten, vor kurzem ins Berner Obere, sten, haben sich drei Lage, am 11,, 12, und 13, Januar auf dee Gletscher ausgehalten und gesunden, das iroyß der strengen Kälte dit maíscn in (hren Bewegungen nicht aufhören, sondern dabei nur X, samer zu Werke gehen. Das Thermometer zeigte in jener Höhe, uo dieser drei Tage nur höchstens R,, während man unten in i schasten 134," hatte. Das schönste Wetter begünstlgte ihre Unters u und díe Lust war so still, daß sie auh (n der Nacht bei Kerzen Arbeiten sortseyen konnten,

R elche, wie Mtzüdt sein lederlassungen zu Mayotte, St. Marie und Nossi-Beh ganz ausfge-

mungen int dieser Diskussion, dadur gerechtfertigt wäre, und sucht diese Wendung der Dinge vielmehr dur. Umstände zu erklären, die weder für das Kabinet noch für die Majorität ehrenvoll seien. „Was“, sagt das genannte Blatt, „, is eigentlich der geheime und überwie- gende Grund, der die Majorität mit solchem Eifer erfüllt, der alle diese Ultras geschossen, der die 300 des Herrn von Villéle wieder auferweck hat? Man erinnert si, daß ein Jeder oder fast ein eder gegenwärtig Actien auf Speculation oder / zu wirklicher ga ¡itals - Anlegung in seinem Portefeuille hat. Jedes Auge ist auf das Thermometer der Börse gerihtet, Jede Bewegung er- fállt alle Herzen mit Furcht oder Hoffnung. Da liegt die Macht und die Oottheit. Die Ueverzcungen sind in Verwirrung, die Meinungen weihen vor diesem Orakel. Die Majorität steigt, amit die veränderliche Notirung ebenfalls steige; der mögliche (influß jeder Abstimmung ist bis auf die Ceutime berehuet. Die quiebe des Eigennußes ersticken die Reguugen des politishen Sinnes. 61s nüßt es, dem Spieler, der das Glück in Händen zu halten aubt, von Größe, Weisheit und Freiheit zu sprechen? Man sagt, herr Duchatel (der Minister des Jnnern) habe Wunder in den Pro- nzen verrihtet, wovou uns. die Herren Leyraud und von Peyramout u Anfang der Adreß - Debatte) nur den geringsten Theil erzählt haben. Das is der Zustand, in welchen Frankreich versunken. Seine politischen Angelegenheiten liegen uur uo Mi Pg Patrioten am Herzen. Der Privatvortheil hat für den Augenblick jedem öffentlichen Gnteresse Schweigen auferlegt. Wir haben indeß noh bessere Hoff- ungen von dem Landez wir glauben nicht, daß es {hon so vom

F goismus arehtenges ist, um Alles gutzuheißen, was auch geshe=-

Wen mag. Die Borsührung dieses Gemäldes muß hinreichen, es zn Metten.“ Die anderen Oppositions - Blätter äußern \ich je nah der

jesonderen Parteirihtung, welche sie vertreten, oder ganz ohne Be-

\ch riften Bericht erstattet, und zwar wegen eingekommener q} Wichung auf irgend eine parlamentarische Partei, Die meisten greifen

tionen um Erlassung eines Geseßes über die Verantwortlichkeit }

je Opposition in der Kammer eben so heftig au wie das Miuiste- jum und meinen, es se! jeßt so weit gekommen, daß die Nation von

Men Kammeru nichts mehr zu hoffen habe. Die Presse sagt: „Die Ma=-

orität, welhe das Ministerium erlangt hat, is allerdings bedeutend ;

What es sih aber dazu Glück zu-wünsheu? Muß es niht eher fürh- Fen, daß diese Majorität ihm die Macht rauben möchte, sih vor den-

enigen Wählern zu rechtfertigen, die, mehr fordernd als die übrigen, ei den nächsten allgemeinen Wahlen fragen werden: Wie habt Jhr je Macht angewendet, die wir sechs Jahre lang in Euren Händen passen? Diesen wird es uihts Anderes antworten köunen, als: inn wir nit so viel vollbracht haben, als wir hätten wünschen nögen, so lag der Gruud darin, daß wir stets nur eine unsichere uad inzulänglihe Majorität hatten.“ Das Journal des Débats hagegen is mit dem Ausgang der Adreß-Debatte so zufrieden, daß 4 d großmüthig gegen die Opposition zeigen zu können aubt und über die Niederlage derselben nicht srohlock, s\oudern ur die Zahlen der Abstimmung zu Protokoll nimmt. Die Epoque hält die Stärke der konservativen Partei jeßt für so bedeutend und gesichert, daß sie sortan Alles ausführen könne, was ihr gut scheine. Die gestrige Abstimmung“, sagt dieses ministerielle Blatt, „ist dop- jelt wichtig: wenn eine so beträchtlihe Majorität am Vorabend [gemeiner Wahlen hervortritt, so ist dies ein Beweis, daß die Mit= lieder derselben si für vollkommen überzeugt halten, ihr politisches Verhalten werde vom Lande gebilligt werden.“

Der Zweck, welhen Marquis von Moruay bei seinem Amende= int zu dem auf Polen bezüglichen Paragraphen der Adresse hatte, ur, daß die Kammer sich nicht hinter einem unbestimmten Ausdruck nstecken, sondern das rechte Wort brauchen solle. Jn dem Adreß= Cnwurf hieß es: „ein edelmüthiges Volk‘; dafür wurde nach je- n Amendement der ausdrückliche Name „Polen“ geseßt. Hiernach \\ die umgekehrte Augabe der Stellung dieser Ausdrüce in einigen Gmylaren unseres gestrigen Blattes zu berichtigen. :

Vihrend, den neuesten Nachrichten aus Toulon zufolge, dort die *

Risunzen zu der Expedition nah Madagaskar aufs eifrigste betrie= ei werden und das Linienschiff „Neptune‘“ bereits Vorräthe, Waffen id Munition an Bord genommen hat, glaubt die Presse, daß nach r Annahme des hierauf bezüglihen Amendements in der Deputir= 1-Kammer diese Expedition wohl \chwerlich noch zur Ausführung linen werde. Dabei meint dies Blatt aber, daß die Einstimmigkeit, t welher das Amendemeut der Herren d'Angeville und Billault an- ommen worden, eigentlih gar nihts bedeute, Dies wird folgen= rmaßen erklärt: „Die Einstimmigkeit begreift in der That die ver- hiedensten und entgegengeseßtesten Meinungen in ih: - diejenigen, Herr d'Angeville, keine Art von Expedition wollen und würden, wenn man ihnen eines Tages sagte, daß unsere

ben seien; diejenigen, welhe im Ge il ni i i ( gentheil nicht blos ein weni

ulver verbrannt, ein wenig Lärm gemacht und T0 a frudtbares Bülletin eingesandt sehen wollen, sondern eine ernstliche je ition mit dauerhaften Folgen wünschen, die den Einfluß unserer age in jenen fernen Meeren herstelle, unsere Redte auf Mada= h far wirksam geltend mache und eine bleibende Befestigung der Be- hungen bewerkstellige, welhe unsere Kolonie Bourbon mit dieser oßen Junsel zy unterhalten nöthig hat. Außerdem is das Kabinet , welches diese Expedition nah gewissen Jdeen unternommen, die t den Beifall der Kommission für die außerordentlihen Kre=- le zu haben schienen. Endlich haben wir noch die Mitglieder ser Kommission selbst, Mau sieht also, die Einstimmigkeit bedeutet erlei, daß man eigentlich niht weiß, was; alle Meinungen en durch ihre Beistimmung zu dem“ Amendement sih gegenseitig t Schlinge gelegt, Es fragt sich nun, wer hineingehen wird, : viel läßt sich wohl schon jeßt voraussehen, daß die Expedition, bee dazu fömmt, feinen Erfolg haben wird. Wir sagen: wenn daau kömmt, denn nichts is zweifelhafter, Der Minister der Legan Angelegenheiten hat erklärt, sie solle niht eher abgehen, viel Au sich bei den dafür zu machenden Kreditforderungen Fn der Frage beschäftigt und ihre Ansichten katego- M gegeben haben wird. Bis dahin wird siher noch ht schi; ein Monat verfließen. Andererseits wäre es wohl Na h, blos die Entscheidung der Deputirten - Kammer vi V Wenn es sich um Gutachten und Rathschläge handelt, d sje h, Eee ein eben so starkes Recht, gehört zu werden e Ml F fahrene Männer genug in ihrea Schoß, um ihre An- Loe einigermaßen erheblich gelten zu lassen. Aiso ein neuer hte: rungsanlaß. Um aber zur reten Zeit, nämlich in der guten En anzulangen, müßte die Erpedition auf der Stelle abgehen Va: „urädhalten, hieße, sie der Gewalt der Stürme, den Üebel= L, wis Klimas, genug all? den s{limmen Verhältnissen aus- Verte welche unsere drei oder vier früheren Expeditiouen dorthin edite L, Wenn daher die Kommission für die außerordentlichen h ren Majorität gegen die Expedition sein soll, ihre Bera- ' ur fin wenig in die Länge zieht, so wird die Ausführung nig iee ens für dieses Jahr unmöglich. Und dies würde uns ränte. en, jebt, da wir wissen, was man will, Jn dem be- Me, E in welhem man die Expedition beabsichtigt, wäre auft geblih und der Ruhm, den Säbel zu shwingen, zu tbeuer

Die Deputirte i entli t n - Kommission, welche die Bewilligung eines pl | hen Kredits von 93 Millionen Fr. für die Marine zu n:

beauftragt ist, hat in ihrer leßten Sihung die Ausiht ausgesprochen daß die Zahl der verlangteu Mannschaften außer Ba ieN res zu der Zahl der Schiffe, welhe nah dem Geseh = Entwurf in fertigen Zustand geseßt werden sollen. Es. wird. daher eine Verminderung der Linieuschisfe beantragt, die Zahl der Fregatten und übrigen Segel= schiffe hingegen gutgeheißen. Die Dampsmarine hat die Kommission anz dem Gutachten des Ministers überlassen und die für diesen weck geforderte Summe gebilligt.

Es heißt, die Minister würden ihre starke Majorität in der De- putirten-Kvommer benußen, um die lange gehegte Absicht, dem Her- zog von Nemours eine angemessene Dotation zu sihern, noch im Laufe der gegenwärtigen Session zu verwirklichen.

„Manu versichert wieder, die Herren Martin du Nord und Madau würden ihre Portefeuilles abgeben. Als Nachfolger des Ersteren nennt man Herru Hebert, als Nachfolger des Leßteren den Contre-Admiral Leray.

Die der Regierung mit der Post vom 30sten v. M. zugegange= nen Berichte aus Algier enthalten nichts, iva nit Us i auderen Quellen bekannt wäre, General Levasseur hat unterm 142ten aus Setif ein Verzeihniß der Offiziere, Unteroffiziere und Gemeinen eingesandt, die auf der lehten Expedition getödtet oder verwundet und durch den Schueesturm vom Z3ten und 4ten umgekommen oder dieustunfähig geworden. Außer den {hon bekannten Verlusten wurden noh 115 Unteroffiziere und Gemeine vermißt, doh langten täglich noch einige in Setif an. Es waren alle Maßregeln zur Aufsuczung der Vermißten getroffen, uud man hoffte, daß nicht alle verloren scin würden, Geblieben oder tödtlih verwundet waren vor dem Unwetter 4, minder {wer verwundet 18, auf dem Marsch nah Setif umge- fommen 94. Jun diesem Verzeichniß, welches weit unter den niedrig- sten nicht amtlichen Angaben über den erlittenen Verlust zurückbleibt, ist nicht einmal ein Ossizier aufgeführt. Wie viel sich in den Laza- rethen von Setif besinden, darüber liegen keine amtlihen Be- richte vor.

Der Moniteur de l'Armée enthält ein langes Verzeichniß von Verleihungen von Ehreulegions-Kreuzen an Offiziere und Solda- teu der afrifauishen Armee. Man hält dies für eine Folge des von Herrn von Beaumont der Regierung bei der Adreß-Debatte gemach- ten Vorwurfs, sie karge mit den Ordens=-Verlcihungen für die tapfe- ren Soldaten, währeud sie dieselben an ergebene Deputirte und Wäh- ler im Uebermaß austheile.

Ueber die neuesten Nachrichten aus Judien finden s\ch bis jeßt nur wenig Bemerkungen in den hiesigen Blättern. Der Const itu- tiounel sagt, er habe stets geglaubt, daß die Engländer das Gebiet der Seikßs in Besiß nehmen würden, do meint dieses Blatt, sie würden wohl nicht ohne Unterhandlungen oder ohne Abschluß eines Abtretungs - Vertrages dazu schreiten.

Vor einigen Tagen kamen fünf Königliche Kutshen durch Cler- mont auf dem Wege nah Perpignan, wo sie Jbrahim Pascha mit seinem Gefolge und Gepäck in Empfang nehmen sollen, um ihn nah Paris zu bringen. Der Pascha wollte seine Reise hierher am 8ten autreten und über Toulouse, Bordeaux und Nantes gehen. Jm Palast des Elysée Bourbon is Alles zu seiner Aufuahme vorbereitet.

Die Notirung der Rente war heute entschieden steigend ; nach- dem die englischen Consols abermals um pCt. besser gekommen waren und die Adresse mit 91 Stimmen-Mehrheit angenommen worden war, zeigte ih ein starkes Gesuh, so daß die 3 proz. und die 5 proz. Rente um 40 Centimes böher als gestern bezahlt wurden; in den Preisen der Eisenbahn-Actien fanden nur geringe Aenderungen statt.

Großbritauien und Irland.

Londou, 7. Febr. *) (Koresp. der Bör. H.) Die gestrige Verhandlungen des Parlaments betrafen Lauaifadis die nl Vir Behandlung von Eisenbahn=-Bills. * Ju beiden Häusern wurden die von den resp. Spezial-Comités gestellten Anträge darüber einstimmig au- genommen. Jm Oberhause fand darüber fast gar keine Diskussion statt, Graf Dalhousie {lug die Aunahme seines gestrigen Anu- trages vor (es handelt sich bekanntlich nur um die Bestimmung, daß die Einzahlung der 10 pCt, Deposita auf zwei Termine, vor der Einbringung und vor der dritten Verlesung, vertheilt werde), und nah- dem Lord Monteagle die Gelegenheit wahrgenommen hatte, um den Wunsch auszusprechen, daß unverweilt ein Geseß gegeben werden möge, welches gestatte, die Deposita nicht aus\cließlich in baarem Gelde, sondern au in Schaßkammerscheinen zu hinterlegen, ward der Antrag ge- nehmigt, Lord Monteagle gab, wie es Wei, nah amtlichen Quel- len die für Eiseubahu-Bills, welche in der laufenden Session berathen werden sollen, geleisteten Deposita auf 11 Millionen Pfd. an. Derselbe Antrag des Spezial - Comité's des Unterhauses ging in der Hauptsache dahin, daß erstens das Haus der ausschließlichen Jni- tiative für die Berathung der Cisenbahn=-Bills zu Gunsten des Ober= hauses entsagen möge, und zweitens, daß alle irländischen Eisenbahn- Bills ausscließlich zuerst an das Oberhaus gebracht werden sollen, Die Debatte, welche darüber entstand, und an welcher unter Auderen die Herren French und Bernal und der O'Connor Don Theil nahmen, drehte sih hauptsählich um die Frage, ob in der leßt- erwähnten Bestimmung eine wirkliche Begünstigung der irlän- dischen Eisenbahnen zu erblickden und ob eine solhe Begün- stigung gerecht und zweckmäßig sein würde. Die Ansicht derjenigen welche unter den gegenwärtigen Umständen vor allen Dingen für Beschäftigung der geringeren Volkoklassen in Jrland gesorgt wissen wollen, und welche în dem Antrage des Comités ein Mittel sehen dies baldmöglichst zu bewerkstelligen, behielt die Oberhand, und die von dem Comité vorgeschlagenen Resolutionen wurden, und zwar, wie erwähnt, ohne Abstimmung angenommen. Nachdem hierauf nod) mehrere neue Eisenbahn- Bills eingebracht worden waren (der für Eindringung solcher Bills angeordnete Termin lief gestern ab), zeigte O'Connell an, daß er ers am lten d, M. seinen gestern an- gekündigten Antrag in Bezug auf die in Jrland herrshende Noth ellen werde, zu welchem Behufe er sich von dem Miuister des Junern D U A, die Vorlegung mehrerer amtlichen Berichte ‘bat, die ihm auch zugesagt wurde. Endli egeu den Schluß R iung richtete Bel gele e T, AEde, Den E in Betreff der gegenwärtigen Handelösbeziebungen zu Brasilien, auf welche Sir Robert Peel erwiderte, die brasilianische Legislatur habe schon im Januar 1810 ein Gese angenommen, welches die Regierung ermächtige, von den Schiffen derjenigen Nationen , welche die brasilianische F'agge nicht gleich der National - Flagge bebandeln, höhere Shisss- Abgaben zu erheben, und ein anderes Gese ermächckch- tige die Regierung, die Produkte aller Länder, in deuen die brasi- liguischeu Erzeugnisse nit glei den Erzeugnissen der meistbegün=

O Siffén 16 Jeßt aber von derselben feinen Gebra j tische inisterium beste L ebrauh gemacht, und das bri in dieser Beziehung beabsichtigen möge.

Lord Morpeth bat sicd in der Rede, welche

wählung in Wakefield er bei sciner

an die Wähler des westlichen Bezirkes

von

%) Unsere

Zeitungen aus England über Belgien vom 7

. Februar angekommen, : |

bente bier nicht

D T Wir rin De bac U, I 3 AN K, 5a 6 «O U E a A E E i p A

Yorkshire hielt, sehr bestimmt gegen die Verlängerung der Getraide- Zoll - Skala und für sofortige Freigebung der Getraide «Einfuhr. als im Interesse der Grundbesißer selbst, erklärt, auch \ih vorbehalten, für jeden Vorschlag zu votiren, der die sofortige Aufhebung bezweckt. Im Allgemeinen erklärte er sich übrigens vollflommen zufrieden mit den Vorschlägen Sir Robert “Peel's, insbesondere als ein Mittel, den Verkehr mit dem Auslande zu erweitern und den Frieden, zu- nächst auch mit den Vereinigten Staaten , zu sichern, Die Staaten im Osten der Union mit ihrer ausgedehnten Küste, ihren großen Fabrifstädten, ihren Schiffen, ihren Häfen und ihrem Handels-Verkehr seien natürlich dem Kriege abhold, weil durch ihn ihre Wohl= fahrt aufs Spiel geseht werde. Nicht so die westlichen Staaten, die, tief im Junern gelegen, nur Ackerbau treiben und sich um den Ver= fehr mit England nicht kümmern, wo sie ihren Weizen nicht abseßen können, ohue zu risfiren, daß er 20 Sh. Zoll zu bezahlen habe. Jhuen sei daher der Krieg ganz ret, denn er stelle für sie keine Einbuße in Aussicht. Aber man gebe ihnen durch Verkehrs - Erleich- terungen, wie sie dur diese Zollmäßigungen bezweckt werden, dasselbe Motiv für den Frieden mit England wie ihren Brüdern im Osten, so werden se sehr bald den Erzeugnissen des Ackerbaues größeren Gleiß zuwenden, nicht mehr wild in die Einöden hinausstürmen und kein Jnteresse mehr daran finden, um einen Strich tannenbewachsenen Ur wie das Oregon - Gebiet, die Welt in Flammen zu eben.

Einer Anzeige des Herrn Waghorn zufolge, is die Beförderun der leßten ostindishen Ueberlandpost über Triest, ldi A doi Courier des österreihishen Lloyd, Herrn Frigelmüller, überbracht wurde, auf ihrem Wege wieder durch viele Hindernisse aufgehalten worden, so daß man aus ihrem Eintreffen vor der marseiller Post von neuem die günstigsten Schlußfolgerungen für die triestiner Route machen darf. Das Dampfschiff des österreichishen Lloyd, „Jmpe- ratrice‘’, welches am 22, Januar Mittags von Alexandrien abging, wurde durch Stürme, welche seine Maschine beschädigteu, genöthigt, Korfu anzulaufen und kam erst am 29sten um 6 Uhr Nachmittags in Triest an. Von dort ging der Courier um 8 Uhr ab; guf der ganzen Route über Juspruck, Ulm, Sätuttgart und Karlsruhe wurde er auf den durch den Regen erweichten und zum Theil mit vier Fuß hohem Schnee bedeckten Wegen überall aufgehalten (Pferde waren uit vorausbestellt); von Karlsruhe mußte er, da kein Extrazug nah Mannheim zu haben war und die Dampfschiffe wegen Uebershwem= mung des Rheins nicht fuhren, die Fahrt zu Wagen bis Köln machen, in Ostende fünf Stunden warten und endli seineu Weg nicht über Dover, sondern die Themse hinauf nah London nehmen. Demnach legte er die Reise von Alexandrien nah London in dreizehn Tagen zurück; wären alle Einrichtungen gehörig getroffen gewesen, so würde sie, nah Herrn Waghorn's Angabe, nur 8% Tage gekostet habeu.

Naqh der Liver pool-Times wird auch der Hafen von Liver- pool in Vertheidigungsstand geseßt; auf dem nördlichen Ende der Dods werden Batterieen errichtet, deren Feuer sich mit dem des Fort auf dem Rock-Perah kreuzt, so daß die Fahrt anf dem en-

ouchere cine Anfrage an die Minister |

| tei ausgegangen, welche an dem Freishaarenzvg

stigten Länder behaudelt werden, mit Differential-Zöllen zu belasten. | Die brasilianische Regierung besive also die Ecmä@tigung, von bris | und Waaren Differential - Abgaben zu erbeben, dabe | | Traufe kommen ? auch feine Kunde von dem, was sie etwa | lede

| Verfassung, sondern mehr nochþ um die Regierung zu thun.

S] will stch zum Herrn der Berner emporschwingen.

gen Stcom-Kanal, auf welchem allein der Hafen von Liverpool zu- gäuglich ist, feindlihen Schiffen versperrt wird,

_ Die britische Dampf= Marine is fortwährend im Zunehmen be- griffen. Jm Januar 1845 hatte sie nur 30,030 Pferdekraft, jebt 38,788. Die Zahl sämmtlicher jeßt fertiger Kriegs-Dampfschiffe beträgt 122, darunter 9 Fregatten, von denen zwei je 800 Pferdekraft haben ; im Bau begrissen sind gegenwärtig 34 Dampfschiffe.

Uiederlande.

Aus dem Haag, 6. Febr. Heute hat die zweite Kammer der Generalstaaten sich wieder versazmelt. Einer der vorgelegten Geseß-Entwürfe bezog sich auf Gleichstellung der russischen Slagge mit den Flaggen der begünstigtsten Nationen, während ein änderer den Zweck hat, die Genehmigung der Kammer für die Zoll-Erhöhungen zu erlangen, welche durch den Königlichen Erlaß vom 5. Januar d. J. verfügt und bekanutlih zunächst gegen Belgien gerichtet sind. In der die Geseßb-Entwürfe begleitenden Denkschrist werden die gegen Belgien ergriffenen Maßregeln ausschließlich dur das neuerdings in Belgien eingeführte Differential-Zoll-System motivirt, mit dem Hin= zufügen, daß man die Retorsion aus keinem anderen Gesichtspuukte betrah- tet wissen wolle, denn als ein Mittel, der bisher ver eblichen Vorstellung wegen Abhülfe der durch jenes belgische Zoll-Sy#tem für Holland entstandenen Nachtheile größeren Nachdruck zu verleihen. Der wiedereröffneten Unterhandlnngen mit Belgien erwähnt die Denk- rift nicht, bemerkt jedo, daß der Erlaß vom 5. Januar die er=- wähnten Maßregeln vorläufig nur auf ein Jahr festgeseßt habe, damit die General-Staaten imStande seien, dieselben von neuem in Bera= roi zu nehmen, „sobald die Umstände dies nothwendig machen

P fe

S cht weiz.

Kanton Zürich. Die Eidgenössishe Zeitung enthält unter der Ausschrift: „Was i} von der Revisien der berner Verfas sung zu erwarten?“ folgenden Artifel : _„ÍÎm Kanton Bern scheint, mit wenigen Ausnahmen, Jedermann dar- über einverstanden, daß dic im Jahre 1831 angenommene Verfassung durch cine neue ersezt werden solle. Alle Organe ter Presse erklären sich für eine Nevision. Von einem erheblihen Widerstand gegen eine Veränderung des bisherigen Zustandes ist feine Rede. Ueber die Abschaffung der jegigen Verfassung ist kein Streit. Aber über decn Juhalt der neuen Verfassun die nun bearbeitet werden soll, wird Streit entstehen. Es is noch nie klar, was denn an die Stelle der Dreißiger-Verfassung geseßt werden solle. Wird die ueue Verfassung besser werden, als die jeßige, und inwiefern wird sie besser werden ? das ist nun die Frage, welche zu lösen is.

- Ein unbesangener Politiker kann si, auch wenn er die ¡eßige Verfas- sung nit für ein Meisterstück bält, doch die Gefahr nicht bergen, daß da3 berner Volk leiht durch diese Verfassunge-Nevision aus dem Regen unter die Traufe kommen könnte. Und der Trost, daß das Uebel ein nothwendi- ges sei, damit das berner Volk dann dur solche Erfahrungen geheilt Lik es wieder vorziehen werde, unter einem sicheren, auf soliden Maucrn Fubieé- den Dacbhe zu wohnen, is immerbin ein bedenklicher Tro. ; A

_Bei wichtigen politischen Ereignisscn und die Vearbeitung einer neuen Verfassung if jederzeit cin soldes kommt ungemein viel auf den Anÿofß dazu, auf die bewegende Kraft an, welche das Ereianiß bewirkt. Jn Bert ist nun aber der Anstoß zur Verfafung2-NRevison vornebmlib von der Par- t 1 Theil g zen ur - selben unte:stugt bat, von der fe VoTR tien aier ae aieA Die Wortführer sind Schüler Wilhelm Snells, der nun în Basel-Land einen seiner würdigen Wirkungskreis gefunden dat, Anhänger eines kindiscben na- turrectlihen Svstems, welches von der Natur und der Heshichte der Böolker, wie sie deide Gott ershafen und geleitet, keine Ahnung hat und nach armlihen Schultheorieen das organische Leden zerstört, Wenn diese Partei und wenn ihre Theorieen vorwalien dei dem Verfa\ungswerke wird das berner Volk, wird miitelbar die Schweiz durch daselbe alúdlicher zte friedener, beser werden? Wird es nihi eden aus dem Regen unter die

Uederdies war und iff dieser Partei wesenilih nicht einmal um die

Sie A -

: Z d I| fe das geworden,

so will sie von da aus die Sthweiz unter îhre Herricdas dezn Als

Mittel für jenen Zweck dat sie sich die Verfasungs-Revijion erwählt: als

L | Mittel für diesen Zweck würde sie unfedldar eîne Revisien oder riedéigec dat

eine Revolution der Bundes-Verfassun i s f i l i g erwählen, sodald dafür irgend welhe Aussichten vordanden wären, Daës i das offenkundizce