1846 / 110 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

die Aufmerksamkeit der Regierung auf diesen Punkt gelenkt werde, Da- gegen sei es bedenklich, über die Sache selbst eine bestimmte Ansicht aus- zusprehen und über das wichtige Prinzip so beiläufig zu entscheiden, Wenn die Bundes - Versammlung in der Erfüllung ihrer Verhci- ßungen so lange zurüfgeblieben sei, so liege das an der großen Schwierigkeit der Ausführung; was gewiß einleuhte, wenn man bedenke, daß dazu Stimmen - Einhelligkeit erfordert würde. Ein fünster Redner hielt es überhaupt für bedenklich; auf die Sache weiter hineinzugehcn, namentlih eine Bundes-Gescyhgebung zu provoziren, worin er für fleinere Staaten keinen Nuyen sche. Dann müsse man auth erst darüber einig sein, was wan wolle, Preßfreiheit oder Censur. Er. sei für die leptere und wolle den Fortschritt lieber auf anderem Wege, als durch die freie Presse. Der erste Redner nahm dann seine Anträge zurü, weil solche ihm wenig Anklang zu finden schienen, ohne jcdoch von seinen An- sichten abzugehen, Diesem {loß sich dann noch cin anderes Mitglied an, welches den Antrag zum Begleitungs-Schreiben wieder aufnahm. Dieser ward indeß von 16 gegen 15 Stimmen abgelehnt, worauf der zweite An- tïag mit großer Majorität angenommen wurde,

Großherzogthum Baden. Die am 15. April in Karls- ruhe vorgenommenen Wahlen fielen sämmtih auf ministerielle Abge- ordnete, nämlih auf den Hofrichter Stöfßer in Konstanz, den Buhh- händler Knitel und den Kaufmann G oll. in Karlsruhe.

XX Frankfurt a. M., 17. April. Die Bundes - Ver- sammlung hatte auch diesmal, der Oster-Ferien wegen, zweimal ihve M E nimmt nächsten Donnerstag aber ihre Arbeiten wieder auf.

Um den radikalen Bestrebungen auf dem kirchlih-protestantischen Gebiet zu begegnen, hat sich hier ein Verein achtungsvoller Prote- stanten gebildet, der die meisten protestantishen Geislichen, ohne An- sehung dogmatischer Ansichten, in \sich \{chließt. Auch versammelt ev sich wöchentlih einmal in geselliger Unterhaltung.

Unsere Blumen- und Pflanzen- Ausstellung lieferte diesmal be- sonders für die Kenner ein sehr befriedigendes Resultat, denn noch níe sah man so viele {ön kultivirte Pflanzen der Tropenläuder. Von der nun beginnenden Gewerbe - Ausstellung erwartet man auch Gutes, wenn auch nichts Außerordentliches, da die Ausstellung mehr die praktishe Gewerbthätigkeit Fraufkfurts bekunden sol. Die als Charlotte von Hagn gefeierte dramatishe Künstlerin i von der sie hier befallenen Krankheit so weit wieder genesen, daß sie bald die Reise nah Paris wird fortseßen können.

Freie Stadt Krakan.

Krakau, 16. April. (Schles. Ztg.) Die von vielen Sei- ten gehegten Befürchtungen, daß am Charfreitage die Ruhe, deren fih unsere Stadt jet erfreut, wieder gestört werden solle, haben sh als ungegründet erwiesen: in den Vorstädten Kleparz und. Zwierzyniec, so wie auf der Schuhmachergasse in der Stadt, hörte man zwar einigemale den Ruf: „zu_den Waffen“ (cko broni), do blicb uatür- lih Alles ruhig. Die Schreier hatten fich als Soldaten verkleidet ; in Zwierzyniec würden sie mit Stöcken empfangeu, doch keiner festgenommen, und in Kleparz gaben die Chevauxlegers Feuer auf sle und verwundeten Einige, Die Vorsichts- Maßregeln sind noch

so streng, wie früher; nah 9 Uhr Abends darf sich Niemand |

auf die Straße wagen, und jedes Zusammenkommen größerer Men- \henmassen wird vermieden. So durften die beiden Volksfeste am 2Nen und Zten Osterfeiertage nit gefeiert werden. Das erstere, Emaus genannt, “hat cinen religiösen Charakter, wird immer in der Vorstadt Zwierzyniec gefeiert und mit einer Art Kirhen-Messe ver= bunden; das andere is ein historishes Gedenkfest zu Ehren Kraku, des Erbauers der Stadt, und sciner Tochter Wanda. Beider Grah= hügel sind in der Nähe der Stadt, und auf ihnen wird das Fest ge- feiert; cs führt den Namen Rekawka von reka (Hand), weil der Hügel Krakus von den Händen seiner Krieger aufgeworfen worden,

Wien, 17. April. (Oester. Beob.) Natrihten aus Kra- kau vom 11. April zufolge, herrschte daselbst und iu der dortigen Umgebung vollkommene Ruhe, dem Lügengewebe zum Troß, welches von den Beförderern der leßten revolutionairen Unternehmungen über die ganze Gegend ausgespannt wird, um die Bevölkerung, die sih nah Ruhe sehnt, durch Furht in Aufregung zu erhalten. Die Charwodhe, für welche eine große Bewegung inAussicht gestellt worden war, ist im krakauer Gebiete und in den benachbarten Kreisen von Galizien ganz ruhig verflossen. Täglich liefen in der Stadt Krakau Gerüchte von Bauern-Aufständen, von herumziehenden Haufen ge der Weichsel u, st. w., an denen nicht ein wahres Wort ist, iese von der revolutionairen Faction zur Beunruhigung der Gemüther ausgespreng- ten Gerüchte finden ihren Wiederhall in den auswärtigen Zeitungen, von denen sie, nah dem bekannten Grundsaß aller Lüge und Ver- leumdung: Calumniare audacter, semper aliquid haeret: emsig verbreitet werden und dann im Kreislauf wieder nah ihren Aus- gangspunkten zurückfließen.

Frankrei.

Paris, 17. April. (Telegraphishe Depesche.) Gestern halb 6 Uhr Nachmittags is auf den König ge\{chossen worden, als der- selbe von einer Spazierfahrt im Park von Fontainebleau nah dem dortigen Schlosse zurückkehrte. Drei Kugeln haben den offenen Was- gen getroffen. Glüdlicherweise ist weder der König, noch irgend Je- mand des Gefolges verleßt. Der Thäter is arretirt. Der Grund feines Verbrechens \cheint persöuliche Rahe.

Paris, 15. April. Der heutige Moniteur meldet: „Der König hat von Seiner Majestät dem Könige von Preußen ein Ant-= wort-Schreiben auf die Notification der Geburt Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Margarethe von Orleans empfangen. Dieses Schreiben wurde dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten durch den preußischen Geschäftsträger, Grafen von Haßfeld, übergeben.“

Wie verlautet, wollte der König sih heute Mittag mit zahlreihem Gefolge 'nach Fontainebleau begeben, um die dortigen großen Vor- bereitungen für den Empfang der Königin von England zu beaussih- tigen und erst am Sonuabend nach Paris zurückehren,

Man sagte heute, Prinz Joinville sei erst gestern nah Toulon ab- gereist. Es heißt, er werde in diesem Hafen erst nach der Wiederabreise“ des Großfürsten Konstantin eintreffen.

Die Diskussion des Geseß- Entwurfs über die außerordentlichen Kredite für die Marine, in der Deputirten-Kammer, veranlaßt das Journal des Débats zu folgenden Bemerkungen :

„Die erste und widtigße der dur den Geseyvorschlag angeregten Fra-

n ist: Aus wie vielen Linienschiffen soll Franfreihs Seemacht bestehen ?

as Linien\{chi} Á die wesentlihe Basis ciner Marine, Linienschiffe ent- scheiden die Sreshlachten ; Fregatten können dazu nicht ausreichen, weil sie nur zwci Reshea Kanonen tragen. Man stelle vier Fregatten von zusam- men 240 Kanonen einem Linienschiffe von 120 Kanonen gegenüber : wit seinen drei Reihen Feuershlünden wird das Linienschiff die Fregatten über- wäktigen und zerstreuen, Es erfotdert weit weniger Zeit, eine Fregatte als ein Linienschiff zu bauen. Man muß darum bei einer tüchtigen Marine stets eine Reserve von nahezu fertigen Linienschiffen auf den Werf- ten häben. - Also nohmals, die erste Frage wie viele Linienshife muß Fränkreih haben? Seit lange nïmmt mau an vierzig. Diefe Normalzah! hatte die Restauration zu erreichen sich vor- gesetz auch die organische Verordnung von 1837 will, daß 20 Linien-

wohl ohne es zu wollen,

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schiffe zum Auslaufen bereit und eben so viele der Vollendung nahe auf den Werften sein sollen; 40 Schiffe von der Linie müssen in wenigen Mo- naten ganz mensisähig zur Berfügung stehen und 13 weitere, weniger im Bau vorgerückt, die Reserve bilden, arum gerade diese Zahlen? Wäre nicht mit 36 Linienschiffen auszukommen? Die Kommission unterstellt, die Annahme, es seien 40 nöihig, sci eine willkürliche; dem is nicht so; wir wollen die Gründe, auf welhen das Begehren der Regierung ruht, in der Kürze angeben. Frankreih muß eine Flotte auf. dem Bieail haben. Wir

ehóren nicht zu deuen , die das Land zum Krieg fortstoßen woll-nz wir find für die Friedens - Politik; aber cs kann uns ja ein Krieg aufgenöthigt werden; die Eventualität muß. - vorausgesehen werden; wir haben uns darauf gefaßt zu halten; Frankreichs Ehre mag eines Tages gebicten, das Schwert zu zichen. Nehmen wir also an, es komme zum Krieg, Frankreich muß dann entweder als Seemacht ersten Ranges abdan- fen oder cine Flotte haben, mit welcher es auf dem Ocean erscheinen kann. Das fordern schon die Nothwendigkeiten des Defensiv.- Krieges. Bedroht ein feindlihes Heer. unsere. Küsten: mit einex Laudung, so vermögen wir unsere Ehre und die Jutegrität unseres Landes nicht zu retten, wenn wir dem Gegner feine Flotte entgegeuzustellen haben; Uferbefestigungen sind nicht zureihend zur Abwehr ; der Feind muß wissen, daß er zwischen zwci Feuer gerathen fann, Napoleon würde Acgypten uicht verloren haben, wäre nicht die englische Flotte sicher gewesen, daß nichts sie hindern mochte, eine Armee ans Land zu seyen. Unterstellt man einen Seefrieg, so ist es natürlich, daß man sich Frankreich im Bunde denkt mit den Marinen zweiten Ranges : der Krieg: is erklärt, die dänische Flotte im Sund, die russischo in der Ost- sce blokirt; Juteresse und Ehre erheischen, daß wir sie befreien und mit un- serer Seemacht vereinen, Wie würden wir das vermögen, wenn wir keine Flotte hätten, eine Schlacht gegen den. Feind zu: wagen , dex uns daran hindern wolltc2 Auf diesem Punkt ist um so mehr zu bestehen, als sich seit einiger Zeit die Jdee verbreitet, daß Frankreich auf große Seeschlach- ten, auf den Krieg mit ganzen Escadren verzichten und cin neues System des Seefrieges annehmen müsse. J| cs nun ausgemacht, daß Frankreich, will es sicher bleiben, eine Floite auf dem Ocean haben muß, fo ergeben sich folgende Nothwendigkeiten: Zu einer genügend star- fen Flotte gehören 25 Linienschifsfez eine größere Zahl würde, bei dem dermaligen Stande der See - Kriegékunst, die Operationen: nur hemmen und ershweren. Dagegen is eben so- gewiß, daß eine Escadre vou 415 Linienschissen von einer Flotte, die deren 25

zählte, leicht würde erdrüct werden. Wir müsseu also weuigstens 25 Linieu-

schiffe aus dem Ocean haben. Das Mittelländische Meer is aber für uns eben so wichtig, als der Altlantische Ocean. Seit Algerien eiue französische Besizung geworden is und wir dort eine Armee von 100,000 Mann un- terhalten, is es sür uns vom höchsten Juteresse, daß das Mittelländische Meer frei bleibe oder wir doch unsere Truppen in Afrika unterm Schuß unserer Kanonen mit Lebensmitteln und Kriegsvorräthen versehen können. Eine starke Escadre im Mittelläudischen Meere is für Frankreich kein Luxus- Artikel, sondern die Bedingung seiner Existenz, als Seemacht exstex Ran- ges. Erfüllt es diese Bedingung nicht, so. sinft es von seiuer Höhe und über- läßtden wetteifernden Nationen sein glorreiches Scepter der Souverainetät, wel- chcs cs mit ihnen theilt, nachdem es dasselbe lange allein geführt hat. Kurz, Frankreich braucht, im Fall eines Seekrieges, 45 Linienschiffe auf beiden Meeren ; die Verordnung von 1837 hat deren 40 vorgeschrieben; damit wären wir dem Ziel ganz nahe, denn die noch fehlenden 5 Schiffe würden in kurzer Zeit fertig gestellt und so weit ausgerüstet werden, um in See gehen zu können. Der Marine-Minister hat bei den Vorschlägen, dio au die Kammer gebracht wurden, die Verordnung vou 1837 zur Grundlage genommenz er hat auch später iu einigen Punkten, die Reserve betreffend,

| an der ursprünglichen Forderung etwas. nachgelassen; wir finden, was er Die Kommission is anderer Mei-

begehrt, nichts weniger als überspannt. nung; sie reduzirt dic Normalzah! der Linienschiffe auf 36 ; wie viel Zeit würde es kosten, um im Fall eïnes Krieges die schlenden 9 Schiffe zum Auslaufen fer-

| tg zu stellen? wenigstens 18 Monate; inzwischen wäre der Krieg zu Ende ge- | gangenz versteht sich zu unferem Nachtheil, Die Vorschläge der Kommission laffen

ih in ihrem ‘unfehlbren Ergebniß so bezeichnen: Wenu wir uns auf dem Ocean vertheidigen, so müssen wir darauf verzichten, uns im Mittelländischen Meere zu veriheivigen; wenn wir im Mittelländischen Meere den Kampf mit dem Feinde bestchen, müssen wir uns auf dem Ocean Alles gefallen lassen; mit anderen Worten, wir müssen erwarten, überall zu unterkiegen Und uns nirgends wehren zn können, Dahin würde uns die Kommisston, zuverlässig bringen, Wir begreifen, daß cin fran- zösisher Admiral zu einer derartigen Maßregel seinen Namen nicht herge- ben will. Die Kommifsion hat sich durch Herrn Chasseloup - Laubat vex- Der Redner will eine fhlagfertige Flotte; er traut den Linsenschiffen nicht, die, wie er sagt, auf den Werften faulen, ehe sie zu drei Viertheilen ausgebaut sind. Wir glauben, er irrt sih in dicser lebhaft verfochtenen Ansicht; uns wenigstens hat er nicht überzeugt z wir hätten andere Beschlüsse erwartet von einer Kommission, in deren Schoß drei Admirale Siy und Stimme haben. Unter den übrigen Neden, welche gestern in der Deputirten - Kammer gehört wurden, zeichnet sich die des Herrn Lasteyrie ganz besonders aus, und zwar als ein formeller An- Ylage-Akt gegen die Marine-Verwaltung, wie fie feit dreißig Jahren geleitet worden is, Es würde uns leicht fallen, - die Jrrthümer und Uebertreibun- gen, von welchen. diese Rede wimmelt,. zu widerlegen. Da inzwischen der Marine-Minister erklärt hat, er werde ankworten, so warten wir seinen ge- wiß siegreichen Vorirag ab“

Die Antwort des Admiral Mackau auf die gegen sein Ministe- rium erhobenen Beschuldigungen is gestern erfolgt. Der Minister erklärte, daß derx Bericht über die Marine, in welhem man Unrich- tigkeiten gefunden haben wollte, auf Grund der von zuverlässigen Offizieren ausgefertigten Rapporte ausgearbeitet, und daß nichts ver= \hwiegen worden sei, was jene enthielten, . Was die Marine - Jn= scription betreffe, so sei sie seit zehn Jahren um 25,000 Mann ge- wachsen; zwei andere Verbesserungen wären die seit 1820 errichteten Linienschiffs - Mannschaften und die aus Jnfanterie und Artillerie be- stehenden, 19,000 Mann starken Marinetruppen, Beide Corps zählte der Minister für den Kriegsfall zu den wichtigsten Hülfsquellen der Flotte. Davon, daß in Toulon angeblich gewisse Bedürfnisse sür die Stiffe der marokkanischen Expedition niht vorhanden gewesen wären, erklärte der Minister nichts zu wissenz er könne nicht daran glauben; was aber den Munitionsbedarf insbesondere anlange, so werde im Mo= niteur der deshalb eingeforderte Bericht erscheinen und nahweisen, daß Munitions-Vorräthe für mehrere Jahre, und zwar durchaus von den erforderlihen Kalibern, vorhanden gewesen. Gegen die Mängel der Dampsschiffe, die in der zur Sprache gebrachten Weise einer frü- heren Zeit angehörten, wie Herr von Madau sagte, machte er die fortwährenden Verbesserungen geltend. Ließen hin und wieder die von Privat - Werkstätten gelieferten Maschinen ctwas zu wünschen übrig, so werde dennoch die Regierung fortfahren, diese Werkstätten zu beshäftigen, damit dieselben Gelegenheit fänden, sich zu vervoll- fommnen. Kür andere Einzelheiten und über die Anträge der Kom- mission behielt der Minister si seine Erklärung bis zur Berathung der einzelnen Paragraphen des Geseß-Entwurfs vor. j

Jn St, Etienne wäre es am Iten d. fast wieder zu einem Kon- flifte zwischen den Kohlen - Arbeitern und dem Militair gekommen, aber die Mäßigung und Klugheit der die Truppen kommandirenden Offiziere verhinderten jeden Unfall, Die Kohlen-Arbeiter des Beckens vou Rive de Gier haben \sih geweigert, sh dem Arbeitsstillstand an- zushließen. ; :

Kürzlich hat mau in dem Walde von Buttes bei Nancy eine außerordeutlih reiche Eisengrube entdeckt, die eine Ausbeute von mehr als eine Milliarde Kilogrammen verspriht. Man vermuthet, daß

mehrere solcher E sh in der Umgegend befinden, und es find dieserhalb weitere Nachsuhungen angeordnet worden. ?

Der Phare des e berichtet, der Jnfant Don Enri- que werde einige Zeit in Bayonne bleiben; er habe daselbst eîn Haus in Miethe genommen. :

Bei merkliher Geschäftsftille blieb heute die Notirung der Rente auf den gestrigen Stand; Eisenbahn - Actien, ‘deren Liquidation \ich vorbereitet, find etwas gewichen.

40 Linienschiffe zu einem Kriege gegen

París, 16. April. Der König, die Königin, Madame Ad, der Herzog von Nemours, der Prinz von Joinville (der hiernag # auch vorgestern noch niht nah Toulon abgereist wäre) und dex g zog von Montpensier haben si gestern nah Fontainebleau beg,

Jn der Deputirten- Kammer wird noch debattirt über des i dit für die Marine; die gestern von Herrn Thiers gehaltene g, fommt heute in allen Blättern zu lebhafter Besprechung; heute uu Lamartine das Wort; er meint, Frankreich könne niht ohy | Flotte von sechzig Linieaschiffen scinen Rang als Seemacht auf Ocean und. im Mittelländischen Meer behaupten. L

Die flaue Stimmung der Börse war heute im Zunehmen, Reute-Notirung ist um 20 Centimes gewichen; sämmtliche Eisenh, Actien waren bei der. Liquidation merklich gedrückt. Y

ck Paris, 15. April. Die Deputirten-Kammer seßte h, die gestern abgebrochene Debatte über die Kredite für die My

: Bauten und Arsenal=-Vorräthe fort.

Admiral de Hell las zuerst eine Rede ab zu Gunsten des Ey der Kommission, Frankreich sei in einer Uebergangs - Epoche begrjf,y J Nothwendigkeit ciner Modification der Flotte liege also vor, u ble müßten der Dampfschifffahrt große Zugeständnisse gemacht werden, s

Herr Th iers- Er besteige die Nedner-Bühne nur deshalb, uy unbestimmt ausgesprochene Jdcen: festzustellen. Drei. Bedingungen i bei: Errichtung ciner Marine von Belang: die Beharrlichkeit, die Zt y fester Wille. Man habe von begangenen Fehlern gesprochen, Ala seien solhe gemacht worden. Ost habe sih die Verwaltung wit Glü ihcidigt wegen derjenigen, die ihr zur Last gelegt wurden. Sie habe Unrecht daran, einen Theil der Fehler auf die früheren Verwaltungen y werfen zu wollen. Febler seien allerdings zu allen Zeiten, unter allen Ministerin macht worden. Aber die Fehler im Einzelnen würden: wieder gut gemacht du Vortr fflichkcit eines allgemeineu Systems. Wenn ein wohlbedater, ester, bestehe, hätten diè Detailsehler wenig; zu sagen. Es frage \ih abe y ob die gegenwärtige Verwaltung einen solchen festen Plan , #8 fesistehu Ideen habe... Hâtte er dieselben in dem Berichte des Ministas ay d König gefunden, so hätte er die Tribüne nicht bestiegen. Das binet wi aber nit, was es wolle, es habc feinen festen Plan, Müsse Faul eine Marine haben? Ja, ohue Zweifel, aber es dürfe nicht Lergesen, d cs vor Allem Kontinentalmacht sein müsse. Sei cs nöthig, daß ed.iy | den Richtungen Anstrengungen mache? Könne.: es in seiner Verganguh eine Ermuthigung finden, sich in die Seemacht zu: stürzen? Y hes‘, rief der Redner, „sind die Elemente unseres Peru und unseres. Materials? Welche Modificationen erheischt endlij Dampf?“ Alle diese Fragen müßten in allen Beziehungen unt werden. Der Bericht habe diese Ausgabe, seiner Ucberzeugung y nicht erfüllt. Er wolle in cinigen Punkten das Stillschweigen dessella ergänzen suchen. Jede Handelsmacht bcdürfe einer Kriegs - Marin Schute ihres Handels. Schon eben darum, weil sie Handel triebe, sei st nöthigt, sich in- alle Juteressen der Seemächte-zu mischen, Darin s] der Grad von Junteresse angedeutet, welchen die Marine Fraukxrcichz dere. Welches sei die Gränze darin? So nebenbei habe der Herr Mj sie angedeutet, Schwierigkeiten hätten sih erhoben zwischen Englai den Vereinigten Staaten, uoch seien sie uicht beigelegt, Er hoffe friedliche Lösung; er sei Anhänger des. Friedens. Aber in dem Auge als ein Zusammenstoß zu befürchten stand, was habe da der Ministe Kammer gesagt? Daß die Rolle Frankreichs die Neutralität wäre. Wi ein Krieg nöthig, so wäre cs mit England. Er (der Neduer). uh aber feinen Anstand, zu erklären, daß dies das größte Unglück Frankreich wäre, cin Unglück für die Civilisation, ein Ungl für die Macht Frankreichs. Er sel Vertheidiger der Allianz mij Eng\ay er betrachte sie als nüglih süx das Land. Man schlage der Kammer y equipiren. Ob man diese Zahl für hinreichend halte Englaud? Nein! man habe die Seemacht Englu nach: der sranzösishen Seemacht bemessen und die Differenz nach der ÿ ferenz der Maríne- Jnscription. Vorerst habe England keine Maine scriptionz um seine Stärke zu erkennen, müsse man sich an die n gen erinnern, die es im leßten Kriege gemacht habe. Noch am Ei Krieges babe es 80 Linienschisfe ín schkagfertigem Stande gehabt. fämen nun noch die Elemente der Stärke, die dar Fricde und der Fo der Wissenschaften entwickelt habe. Jn einem Kriege mit Frankreich \ es den 40 französischen Linienschiffen 100 auf einmal entgegenstelle noch mchr.- Man dürfe sich kcine Jllusion machen, jede ZJllusion üb«| Stärke könne verderblich werden. Einige Seeleute fagten, man würde Er

| mit Fregatten, dur Korsaren bekriegen. Weun man aber England b

wolle, so hieße es tief sinken, zu solhen Mittelu seine Zufkucht zu n Wer aber den Krieg nichi mit großen Schissen führen könne, der kön noch weniger mit kleinen mit Erfolg thun, Der Feind werde {nell | gatten gegen die sranzösishen Fregatten senden, und das Mißverhäl wäre wieder dasselbe. Ein gleiches Verhältniß der Stärke sei das erste forderniß für einen Seekrieg, Ju der Marine-Juscriytion liege der Gr! der Schwäche Frankreichs nicht. Mit derselben könnte man jeden, Aug blick 50 Linienschiffe und 50 Fregatten bewaffnen. Sic betrage 120, Manu, die Arbeiter abgerechnct, Die effektive Streitkrast betrage 65,000 Mann. (Die Sipung dauert noch fort.) / Die Nachricht von der Ankunft des General Narvaez 18 Y scheint sich nit zu bestätigen. Nachdem er zu Bayonne dem Juf ten Enrique seine Aufwartung gemacht hatte, erwiederte er am ! in der Uniform als General =- Capitain und von seinem Adjulu Oberst Gärtner, begleitet, auch den Besuch des General - Lieulml Grafen Harispe, des Unter-Präfektea Herrn Leroy und des span Konsuls, die ihn am Tage zuvor schon bewillkommnet hatten, heute eingetroffenen Briefen scheint es, daß er mit sein:r Gen die dort mit ihm zusammengetroffen war, einige Tage bleiben 1 Obgleich er jede offiziele Sendung abgelehnt hat, besagt seil dennoch, daß er sih mit Königlichen ufträgen nah Neapel h Auch der Jufant Enrique scheint Bayonne noch uicht so {chnd lassen zu wollen, da er eine Privatwohnung daselbst gemicth! nachdem er sie hatte einrichten lassen, bereits am 11lten Abend

zogen hat. Großbritanien und Irland.

London, 14. April Der United=Service-Gazik folge, sollen zu Eude diescs oder zu Anfang des nächsten Mons Uebungs-Geschwader unter verschiedenen Befehlshabern in See F p a aus Linienschiffen, das andere aus großen Damp estehend. i

Aus verschiedenen Grafschaften des Landes gehen Beritt mehrere während der Osterferien gehaltenen Pachter-Versamw! ein, welhe cine den Maßregeln Sir R. Peel's durchaus i Stimmung uuter der Ackerbau-Bevölkerung offenbaren und 4 den Lords im Oberhause geäußerteu Besorgnisse hinsichtlich p gen der Handelsfreiheit keinesweges rechtfertigen. Vor allen 0 eine fürzlihe Versammlung des sogenannten Watford - Klub!" Orte gleihes Namens hervorgehoben zu werden, da in deri Graf von Essex, ein toryistisher Pair, selb} den versamm" j tern die Vorzüge der großen Reform-Maßregeln Sir R. einanderseßte und dafür großen Beifall und einen lebhs M erhielt, Die Rede des Grafen beleuhtete den Einfluß del “j fung der Getraidegeseße auf die Pächter und den Ackerbau überhaupt und stellte rue ünstige Erfolge für beide 11 “g alls die Ackerbauer ihre Na rihtig verstäuden. „O "n el‘, sagte er, „müssen unter allen großen Maßregeln, unter der gegenwärtigen, mag sie auh für die große Masse o fes wohlthätig wirken, einzelne Personen leiden, und es sind ql lich zwei Klassen von Pächtern, welche in diesem Falle mehr "} dere beeinträchtigt werden. Die eine Klasse umfaßt diejer s L gar niht Pächter sein sollten, welche nämfich keine Kapita g! zu der anderen gehören Alle, welche zwar Kapital , aher |

„ige Vertrauen und die Energie habey, dasselbe vortheilhaft auf nit) Abuktiven Fähigkeiten des Bodens zu verwenden. Den Leßteren nuß man rathen, ihre Ea gänzlich aufzugeben , wenn sie nre Vorurtheile niht fahren lassen und von neuem in die Schule i ¿n wollen; denn sie werden auch das noch einbüßen, was sie noch dessen Aber es giebt noch eine andere Klasse, welhe Kapital“ besißt, und die es auch, wie ih überzeugt bin, nicht besser anwenden kann, als Verbesserung des Bodens. Diejenigen, welche den Muth haben, je alten Vorurtheile einzugestehen und abzuwerfen, werden, für stich u das Land von dieser Maßregel die rößten Wohlthaten erleben. ie werden finden, daß ihr bisheriges Vertrauen auf falsher Basis nihte, daß die Hälfte englischer Kraft dadur verloren ging, daß sle yeder ihre eigenen Fähigkeiten , ! (nglands zu erzeugen fähig ist. Sie werden ‘einsehen , daß man finstig die Landwirthschast nur im Großen betreiben muß, daß große Ausdehnung der Schafzucht und reihe Verwendung von Düngmitteln zllein noch Vortheile gewähren. Es is nöthig, die Viehbestände zu vergrößern und den Anbau von Wurzelgewächsen zu befördern, damit man, chne den gegenwärtigen Bestand an Schafen zu beeinträchtigen, Rind- vieh ziehen und aus dem reiheren Dünger sich bezahlt machen kann, Jh glaube, es ist für uns Alle vortheilhafter , vier Quarters aus ‘inn Aer zu. 40 Sh,, als drei Quarters aus einem Acker zu 50 Sh. zi zichen, Eben so möchte ih eine so große Menge Fleisch in Eng- land erzeugt schen, daß der Landmann es zu zwei Drittheilen von dem Preise, den er jeßt erhält, avbieten fönnte, denn die Folge da- von wird sein, daß, wer jeßt nur einmal oder zweimal in der Woche Fesh ißt, dann drei- und viermal solches. genießen und. \v der Pro- wat für den niedrigeren Preis reihlich entschädigt würde.“ Der aj sprach noch von der heilsamen Wirkung der neuen Maßregeln j die Fabrik- Jndustrie und deren Zusammenhang mit dem Aer= jau und brachte dann einen freudig aufgenommenen Toast auf den Gaterford-Klub aus, :

Die Bedrängniß der ärmeren Volksklasse in Jrland giebt si immer lebhafter kund und. is geeignet, nicht geringe Besorgniß zu er- weden, Jn voriger Woche wurde unter Anderem eine mit Mehl be- ladene Smackf, auf der Fahrt von Ennis nach Limerick, auf dem Flusse Clare von cinem mit neun bewaffneten Männern beseßten Boote über= fallen und gänzlich ausgeplündert. Die Fluß-Piraten waren ses Stunden lang im Bosiße des Fahrzeuges und haben für 250 Pfd, St. Mehl geraubt. Dis Austheilung der von der Regierung auf-

h gespeicherten Mais-Borräthe scheint auf mancherlei formelle Schwie- [rigkeiten zu gerathen, und überdies hat sih an einzelnen Orten die von dem so leichtgläubigen Volke raf aufgefaßte Fabel verbreitet, der Mais fei ver- gistet, und die Regierung wolle mit Hülfe desselben die geringere Volfsklasfe massenweise aus der Welt schaffen, Am grünen Don- nerstage versammelten sih eine große Masse Volkes, eiwa 2000 an der Zahl, auf dem sogenannten Tory-Hügel in der Baronie Cosham, vflanzte auf dem Gipfel des Hügels eine große Fahne auf, als Fammel- und Noth - Zeichen, und rief laut nah Arbeit und Brod. lin katholischer Priester, der dazu kam, riß die Fahne nieder und hderte das Volk auf, aus einander zu gehen, aber vergeblich. die Fahne wurde wieder aufgepflanzt, und erst als ein zweiter Priester erschien, der wahrscheinlich mehr redebegabt oder beliebter war, gab das Volk Gehör. Jedoh auch er hätte es beinahe mit der Menge verdorben, als er nah Aufzählung der Versuche, welche die umwohnenden Grundbesißer gemacht hätten, um die Arbeits- losen zu beschäftigen, daran erinnerte, daß jedenfalls in den Mais=Vorräthen die Sicherheit gegen den Hungertod liege. „Wenn wir den Mais essen, werden wir vergiftet“, rief man ihm entgegen, nud erst als er die Versicherung gab, daß er an demselben Morgen Yaisbrod gegessen, es sehr s{mackhaft gesunden habe, und daß er sasahren werde, es zu n. erklärte f die Versammlung über= jcugt , versprach, seinem Beispiele zu folgen, und verließ den Hügel. An schlimmsten scheint Galway vou dem Nothstande heimgesucht zu sin, Eine Deputation des Hülfs - Comités von Galway hatte am Yten eine Audienz bei dem Lord - Lieutenant von Jrland, in welcher se erklärte, daß drei Viertel der Bevölkerung ohne Arbeit sei, daß die Brodpreise bereits eine Höhe erreicht haben, wie sie nur in Zei= ten der Hungersnoth vorkommen, und daß eine Gratis - Vertheilung von B geshehen müsse, wenn das Volk uicht massenweise verhun- gern solle.

(B. H.) Heute ist das U E 2A mit Nachrichten aud Rio Janeiro vom 22, Februar in Falmouth angekommen. Es wind wenig von politischem Juteresse gemeldet, Der Kaiser befand si mit seiner Gemahlin noch in Santos, wurde indeß zum Anfgnge des Monat März in Rio zurückerwartet. Vom Plata-Strome hat man auf diesem Wege Berichte vom 12, Februar. Sie melden, daß die Befehlshaber des britisch - französischen Geschwaders iu Parana eine Zusammenkunft mit dem General Paz gehabt und darguf die Fahrè nah Asuncion fortgeseßt haben. Hinzugefügt wird, daß Ge« eral Paz, als Bevollmächtigter von“ Coxrientes, mit dem die Trup- pen von Paraguay befehligenden General eine Convention abgeschlos- sen habe, der zufolge die Trupyen beider Staaten, in Uebereinstim- mung mit dem von den britischen und französischen Befehlshabern entworfenen Operationsplque, gegen Rosas agiren werden,

Jn einer Korrespondenz aus Trapezunt yom 1J. März, welche

die Times mittheilt, wird berichtet , daß der Chan von Buchara seinem Gesandten, den erx dem Missionajr Wolff mitgegeben hatte, in der Hoffnnng, derselbe werde aus England mit reihen Geschenken für seine, des Chans, Langmuth zurlickfebren, den Kopf habe qbschlagen \ssen, weil der Gesandte, geshweige seine Hoffnungen zu erfüllen, iht einmal einen Paß von Konstantinopel nah England hatte er= langen können. Der Chan soll zugleih erklärt haben, er werde fortan feinen Europäer mehr aus Buchara wieder hinauslassen.

Belgien,

Brüssel , 16. April. Die tnlersuGuug bezüglich der Ausrei= vg der Arbeiter hat zu dem bestimmtey Resultat geführt, daß die dlugshrist ausscließlih vou Mitgliedern der Gesellshaft Artevelde zu eut auêgegangen, welche fie hier und in Gent zu verbreiten suchte. Die betheiligten Jndividuen werden vor das Zuchtpolizeigericht gestellt werden, weil sie eine Schrift gedruckt und vertheilt, ohne den Namen és Versa}ers und Drukers genannt zu haben. Alle getroffenen Vox- schts-Maßregeln haben aufgehört. Jn Gent fanden vorgestern noh mehr Voi Verhaftungen statt, worunter ein Fleischer - Geselle, weil er das of offeu zur Empörung reizte, ein Taglöhner, weil er Geld und tanniwein zu gleichem Zweite vertheilte, und ein anderer Arbeiter, er Pslasiersteine gu gerissen, Die Fabrikanten zu Gent hatten gilt, daß sie jeden Arbeiter wegschiden würden, der sh guf dem s tillagsmarkt zeige. Dies wirkte gut, denn die Fabrik- Arbeiter hiel- sié ih nun von allem Lärm fern, Die Zahl der Verhafteten soll h jeßt auf 13 belaufea. b ret Courrier d'Anvers giebt über den Stand der Unter= ‘Hol ungen mit Holland folgeude Nachrichten: „Dis Foxderungen “ands föunen in nochßehende Woxte zusammengefaßt werden : gy3hr seid, sagt mau uns, eine indusrielle aud aFerbauende Nation z 2 zavt Euch gröblih getäuscht, als Jhx Eure Aystrengungen auf richteten ige Entwickelung Eurer Maxine und des Kolonial - Handels A et. Antwerpen Fann nur zum Nachtheile allex Eurer auderen ressen eín großes exropäisches Entrepot werdenz verzichtet auf

feiten fannten, noch wußten, was der Boden

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diese gefährliche Chimäre; beschränkt Euch auf den Kowmissions- Handel und die- Küsten-Schifffahrt, Wir wexden sür Euch. ha Euch den Kolonial -Handel treiben; uutexdrückt in Rücksicht auf, uns Euer, Geseÿ über die Differenzial-Zölle, uehmt die Produkte unserer Fischerei, unser Vieh an und bewilligt uns vorzüglich Ausnahme- Begünstigungen für unsere Kolonial - Waaren. Euer Vortheil erfor= dert es, Niederland blühend zu machen z je reicher dasselbe wird, desto mehr industrielle ea f Bnisse wird es von Euch kaufen. Denket wohl hierüber nah, dies. is unser letztes. Wort,‘ Wir versichern (fügt das genannte Blatt hinzu), daÿ dies dex Siun der Sprache i welche Holland gegen uns führt. Das, was es von uns {oxdert, 1 bestimmt ausgedrüdtz hinsichtlich dessen,, was es. uns anzubieten ge- neigt wäre, bleibt es in einer Unbestimmtheit, die zum verzweifeln ist. Wir glauben in Wahrheit zu wissen, daß cs in allgemeinen Aus- drücken sh ziemlih geneigt zeigt, unsere Eisen, unsere Kohlen, un- sere Möbel, unsere Leinen- und Wollenwaaren, sämmtlich Gegen- stände, deren es shwer würde entbehren können, zuzulassen; allein es erklärt jd nicht über die Detail Fragen und wartet sorgfältig dar- auf, daß alle Vorschläge voa unserer Seite kommen,“

Dänemark.

_ Koyenhagen, 14, April, Die Zoll- Einnahmey im König- reich sind eben so wie die Consumtiong-Ciunahmen im vorigen Jahre gestiegen. Sämmtliche Einuahmen an Zoll, Lasten= uud Feuergeld betrugen, dem. „Archiv für Handel und Zollwesen““ zufolge, 2,899,000 Rbthlr., während sie sich im Jahre 1844 nur auf 2,771,480 Rbthlr. belaufen hatten. Es fand also eine Erhöhung vou 126,000 Rbthlr. statt, die aber ledigli den Einnahmen in Kopenhagen, welche um 134,000 Rbthlr. zugenommen haben, zuzuschreiben ist, während die Einnahwen au. den übrigen Pläßen oder in den Provinzen nicht ge- sticgen sud. Die. Mittel der Ober - Vormundschasten heben sich auch mit jedem Jahre. Sie betrugen nah der für 1844 abgelegten Rech- nung für die Ober-Vormundfchaft in Kopenhagen über 114 Millio=- nen, für die im übrigen Seetänd und guf den anderen Jnseln über 5% Millionen und für die în Jütland beinahe 5 Millionenz mithin im Ganzen über 22 Millionen Rbthlr. Bei der kopenhagenèr Ober- Vormundschaft haben si die Mittel seit 1835 um beinahe 3 Millio- nen und seit 1813 um 7% Millioneu, gehobex.

Jn wenigeu Tagen wird. einge Dampsschifffahrt auf dem STsses- jord ins Werk geseßt, um eine lauge vermißte leihtere Verbiudung zwischen Rocskilde, Frederikssund, Jägerspriis, Frederikswerk, Nykljö= bing und Holbek zu eröffnen, die nah Vollendung der Eisenbahn bis Roesfilde von großer Wichtigkeit werden und zugleich sehr viel zur größeren Frequenz diesex Bahn heitragen wird.

Italicn.

Nom, 9. April. (A. Z.) Ihre Königl. Hoheit die verwitt- wete Großherzogin von Mecklenburg=- Schwerin ist von Neapel hiex angekommen. Die Hoffuung, die Kaiserin von Rußland hier zu sehen, dürfte bei den gegenwärtig herrschenden Masern wohl nicht in Er= füllung gehen.

Die polizeilihe Verhaftung mehrerer Priester, die in verflossener Woche vorkam, giebt viel zu reden, denn es müssen wichtige Motive vorliegen, ehe man hier gegen solche exiwirte Personen zu solchen Maßrége!n schreitet. Sonst verhgstet man Priester nie durch Gen- darmen, wie hier geschah, nie am Tage, außer im drxingendsteu Falle. Die Verhafteten solleu Neapolitaner sein und in einer Kirche, wo sle an verschiedenen Altären Messe gelesen, Sachen von Werth zu ent- wenden versucht haben. Man nent dabei die Kirhe San Salvatore in Laura und die portugiesische National - Kirche Sant Antonio, in deren Nähe sie wohnten. Einem anderen Merkgie zufolge, find die Eingezogenen Säkukar = Jundividuen in geistlicher teidung, an deren Habhaftwerdung der Polizei aus politischen Gründen hon lange viel gelegen gewesen. |

S panien.

= Paris, 15. April, Wir hahen über Valladolid direkte Nachrichten aus Galicien bis zum 6ten, welche eiuerseits die Angabe der madrider Blätter über die Unterdrückung des Aufstandes zu Lugo widerlegen, andererseits aber auch zeigen, daß die vielen Gerüchte von der {nellen Ausbreitung desselben übér ganz Galicien gleichfalls über- trieben waren. Folgendes ist der wahre Stand der Dinge. Aw 9ten Morgens hatte der Aufstand begonnen mit dem Rusê: „Es lebe dis Constitution von 1837! Es lebe dex Jufant Don Enrique! Es lebe Efpaxjerg!“ (in Bataislon des Regiméyis („Zgmgxa‘“ hatix das Signal zur Bewegung gegeben und der zu Lugo befindliche Theil des Propinzial-Bataillons von Gijon sich diesem angeschlossen. Wie bei allen Aufständen in Spanien, so war auch zu Lugo sogleich éine Junta errichtet worden. Diese hatte am 4ten eine Proclamation erlassen, durch welché alle jungon Leute des Landes zu den Waffen gerufen wurden. Die“ Jusurgenten verlangen darin den Zusammentritt einex Eentral= gunta, welche bis zur Versgzimlung von fonstituirenden Cprtes das and regieren soll. Ein Theis der Jusurgenten wax pon Lugo aus- erüdckt und hatte die Straße nah Santiago eingeschlagen , um den Aufstand weiter zu verbreiteu. Jndeß sollen dis Einwohner, die von einem sehx ruhigen und friedliebenden Charakter jind, wenig Sym- pathie für die Fahne des Aufstandes gezeigt Mp Die Angabe der madrider Blätter, der Genexal=Capitgin Villalongg hgbe die Jn= surgenten bereits vollständig geschlagen, dürste wohl nicht richtig sein, da bis zum 6ten noch fein Gefeht stattgefunden hafte. Nur war das Provinzial-Batgillon von Malaga an diesem Tage zu Villafranca del Vierzo cingetrossen, von wo es unmitte|bar wieder ausrü@en sollte, um die zu Lugo zurückgebliebenen Jusurgenten au- zugreifen. Die Entfernung der beiden Städte von einauder beträgt ungefähr 14 Leguas oder zwei Tagemärsche für die Truppen. Mit Ausnahme von Lugo soll in allen anderen Städten von Galicien am 6ten die Ruhe noch fortgedauert haben, der Aufstand hatte bis dahin noch feinen Anklang gesunden. Ueberhgupt findet dex revolutionaire Geist, uamentlich auf dem Lande, wenig Anhänger. Jy den Thälern wohnt cine faß} ausschließlih nit dem Feldbau ih befassende Be- völkerung z die Verbindungen zwischen den einzelnen Orten sind doxt sehr schwierig, und neue Jdeen dringen nur sehr langsam bis dahin vor. Rurx in elnigeu Städteu, besonders an der Küste, z. B. zu Coruña und Pontevedra, dann zu Vigo, zählen die revolutionairen Jdeen Anhäuger. Daher glaubt man auch nicht, daß es gelingen werde, diese Leute mit den großen Worten „Cenutxal-Junta‘/ und „tonstitui= rende Cortes‘ in Bewegung zu bringen. Alle verfügbgren Truppen der Garnison von Valladolid ad nah Benavente marschirt, mit dem Befehl, in Galicien einzurücken, wenn ihre Anwesenheit daselbst uöthig werden sollte. Außerdem vernehmen wir aus Vitoria, daß das Pro- vinzial-Bataillon you Leon, das zu Durango în Pas staud von dort am 10teu nah Vitoria aufgehrochen | , wo es sich no am Abend des pämliheu Tages mit dem Provinzial - Batgillon von Sautander vereinigen sollte. Beide Corps sollteu am Alten de Marsch nah Burgos antreten, und es geb B L de würden nad Valladolid gehen. Da auch von Magdxid zwei Regimeuter ausmare shirt lad, so läßt sich, bei einer solchen Exptwidelung vou Streißsras- tén und da nan au Narvaez, als dex vorzüglihste Stein des Au- stoßes, beseitigt ist, wohl anuehmen, daß der Aussaud zu Lugo iu diesem Augenblide beendigt sein dürfte.

E E L L T E A E E E E P L E

Griechenlayd.

25 Athey, 5, April. Jn dex Kammer hai das- Minisierium in dieser Woche einen Sieg gewonnen, iu. dem Senate dagegen. eiue Niederlage erlitten, indem der. lehtere den ministeriellen Autrag, die Todesstrafe mittelst Erschießen zu vollziehen, mit 20 gegen 16 Stim: men verworfen hat, indem er das Prinzip aussprach, die bewassnete Macht wäre da, um das Vaterland zu vertheidigen und. die Gesebe aufrecht zu halten, nicht um Verbrecher todt zu schießen, Da (h wer als 20 zum Tode verurtheilte Verbrecher. in den. hiesigen Gefäng- nissen befinden, auf. welhe die Strafe. uicht angewendet wexden be so wird dem König nihts Anderes übrig. bleiben , als. die, Vexbrecher zu begnadigen, weil er sie. nicht. bestrafen kann! f

In Verbindung mit diesem Gogenßand steht eine andere mini= sterielle, schr wichtige Maßregel. ine zehnjährige Erfahrung hat gezeigt, daß die Munizipal - Behörden unfähig sind, die Verwaltung der Polizei in ihren Gemeinden zu führen, und die vielen Gewalt- thätigkeiten und Diehtles namentlich, in dex Hauptstadt, haben schon lange den allgemeinen Wunsch erzeugt, die Regieruug möge die Po- lizei-Verwaltung übernehmen, Diesem billigen Wunsche zu entsprechen, hat das Ministerium der Deputirten,- Kammer einen. Geseyz-Cutwuxf vorgelegt, der im Wesentlichen Folgendes enthält. Die Polizei iu Athen und im Piräeus wird vou Staats - Beamten verwaltet. Das Personal besteht aus einem Hen Polizei - Chef (Acouxntux0s Ao7vurvouos) mit dem Range eines omarchen (Gouverneur), einem Polizei-Commissair zur Verfölgung der Vergehen, 1 anderen für die Land - Polizei von Attika, 4 Kommissarien für die stâ ine Polizei, 25 Polizei - Beamtea. Jm Piräeus 1 Polizei - Commissaix und d Beamteu. i

Dem Polizei-Chef wird ein Secretair beigegeben, der, weuu der Astynomos verhindert wird, dessen Functionen versieht, und 3 Sthrei- ber. Alle diese Polizei-Angestellten werden nah Analogie der übri- gen Staats-Beamten qus der Staatskasse hezahlt. Ju Athèn wird ein eigenes Polizei-Gericht errihtet. Dieser Geseh-Entwurf is mit großem Beifall im Publikum ausgenommen woxden, ‘und, may verbiy- det mit desseu Ays ébrung die Hoffnung, dies ueue System guf. das ganze Reich bald ausgedehut zu feheu.

Der englische Admiral i| mit dem Dreidecker „Hiberuia‘/, von 420 Kauonea, einem andexen Linienschiffe und einigen kleineren Fahrzeu- gen von P agten fd at taa} und lbe Be] pl Le zeutrirung sämmtlicher en er Kriegsschiffe, welhe Befehl haben, hier zu dm zu ofen. Nau verbindet diese Demonstration mit der Ausfübßrung dex neulih von London erhaltenen 2M, die Bezahlung der Zinseu betreffeud. (S. Allg. Preuß, Ztg. Nr. 105,)

Ju der Deputirteu-Kammer wuxde iu diejer Woche der Geseh=- Entwurf einer Kredit-Bewilligung von 4 Monaten uach dem bereits vorgelegten Budget mit großer Stimmenmehrheit augenommen und ein Vorschlag der Opposition, die öffentliche Abstimmung gegen die Ballotage zu vertauschen, mit 54 gegen 34 Stimmen verworfen.

Das vorjährige Budget hatte einen Uebershuß von 750,900 Drachmen, und diesen Ueberschuß versprach die griese Regierung den drei Großmächten auf Abschlag der Zinsen zu überlassen. Spä= ter bewilligten die Kammeru andere Ausgabeu, uud somit war am CEude des Jahres gar kein Ueberschuß, Denuoch bestand die euglise Regierung auf ein Drittheil dieser Summe. Dieâmal is mau klüger zu Werke gegangen, und das Budget zeigt ein Defizit, nämlich: *

Ausgaben 14,786,546 Dr. 72 : Einnahmen... 14,486,300 »

Z00;,246 Dr. 72

Sra 27. März. Jn Folge des Einschreitens von Seiten des österreichischen Jnternuntius in Konstantinopel sollen den sogeuaunteu heimlichen Katholiken in Skopia einige Grundstückxe in der Nähe des Meerbuseus von Mundania bewilligt werden, wo sie in der Aus=

übung ihrer Religion unangefochten bleiben sollen, Der Golf ‘von Mundgniía is der Hauptlagerplaß für den Seehandel von Brussa, zwei Ta reisen von Kanstantipopel entfernt, Am 16. März \ind dié sämmtlichen N anf g g fopía nah Salonichi ah= gegangen, von wo sie danu nach ihrer ueueu Heimat heföxdex| wer- den (ollen. Man erzählt, baß diese ünglüdlichen a s viel zu leiden hatten; sa wurde Einer davou, desseu Kette abgerisseu war, zu einer Schmiede geführt, wo ihm dieselbe, ohne vorherige Abnahme vom Leibe, warm wieder zusammengeschmiedet wurde.

Eisenbahnen.

] Bei dem Bau der Eisenbahn von Eisenach nah Kassel sind jetzt im Kurhessischen über 4000 Menschen heschäftigt, worunter viele Ar- bciter aus Schlesien. Der Pau i nach Abtheilungen gu eia) Unternehmer ergeben, Nur in der Umgegend von Kassel is zur nen Lalteete iee E t nos ga beglnuer Ffönneu, weil noh keine Entschließung Sr. Hoheit des Kurprinzen-Mitregeutey üher die Wahl des Ortes für den Bahnhof erfolgt if. rid

__ Grágs, 8. April Die Eiseubahyu - Strede von hiex bis Cilly wird am 18. Mai sür Güter und am 1. Juni sür Persouen exöfnct WgFDEFR, :

Neapel, 4. Apri]s. Ein Königliches Delfet vom 2, Mär (am 2. April publizirt) sichert den beiden Engländeru Pook “t Nunes Carvalho, so wie dem neapolitanischen Jngenieur E. Meli= surgo, nachdem dieselben einen Kontrakt in 32 Artikelu mit der Regierung abgeschlossen und eine Caution von 50,000 Duc. gestellt, den Bgu der Eisenbahn von Neapel nah Barletta, so wie deren Verläugexung nach Brindisi uud Otranto, zu. Der Bay soll soglei beginnen und mit allem Eifer betrieben werden. Für deu Hgudel mit Dalmatien, Jstrien, Jllyrien 2c. i} diese großartige Unternehmung vou der höchsten Wichtigkeit; der Zug derx deutscheu Reisenden wird bald ebenfalls diese Richtung nehmen; österreichishe und neapolitgui= \he Dampfschiffe werden, Ancona berührend, in 40 bis 48 Stunden von Barletta nach Triest fahrea, und die ganze Reise von Reapel nach Triest wird iy 50 bis 54 Stunden gbgemacht werden können. Wenn alsdann die Ciseubahnen von Triest nah Wien 2c. beendigt sind, so ist eine Reise aus dem Nordea Deutschlands uah Neapel uur uoch eine Spazierfahrt mit festen Preisen uud alley Bequemlid-

e

feiten.

Handels- und Söôxseu-Nachrichteg. Berlin, 20. April, Seit voriger Post find sämmiliche Eisenbahn- Actien schr bedeutend gestiegen und erhielten sih besonders am Schluß der Börse in günstiger Tendenz. G !

erlin, 18, April. Seit langer Zeit war es an der Börse uicht so giadldios als in dieser Bode Bichibestowe i F Gu ( g Course unserer Eisenpahuen nicht 5 in sehr felt, ‘Jond sicgeu bc dex gerin gen Frege qus Mang (f vage 5 Dies liefert deu sichersten eweis, wie vertrguensvou die De re Acti eßbalt “Da di zeitigen Course so gedrückt sind, da ie Actien - Jnha er E mit fers rcalisiren können , |o ahl dex Verkä vorläufig sehr geriug nmiiten dieser

bleiben und eine fernere S teigerúng hierdurch eintreten. ix Geschästöstille erfolgten- Einzahlupgs- dais auf Unterxuehouygen , bei