1846 / 134 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

usehen gewesen; er habe schon in der allgemeinen Debatie davon ge- L ihn und müsse das anscheinend Harte noch einmal beleuchten, um zu zeigen, daß cs nicht Härte, sondern Nothwendigkeit ist, Alle würden zuge- ben, daß es Fälle gébén fänn, in denen nur durch sofortige Anwendung deî Gewalt noth größeres Unheil verhindert werden kann. Daß in solchen Fällen das Mikitair nicht blos berechtigt, sondern auch verpflichtet sei, die Waffen zu gebrauthen, müsse Jeder anerkennen. Könne das Zeichen noch gegeben werden, so lasse sich erwarten , daß es die bewaffnete Macht aüh wirklich giebt; allein wenn feine Zeit mehr dazu vorhanden fti, müsse die geseßmäßige Gewalt gegen die geseßwidrige Getvalt einschreitèn, 3. B. wenn aus einem vor dem Militair stehenden, anscheinend ganz rubi- gen Haufen plößlich, vielleicht auf Verabredung, 200 Menschen auf die etwa 400 Mann starke Truppe losbrechen. Sollte sich in diesem Falle das Mi- litair schlagen, niederwerfen und mit Füßen treten lassen, weil das Aufruhr- zeichen noch nicht aufgesteck sei? Ganz bestimmt niht. Was ein Angriff ist, föônne im voraus niht bestimmt werden, sondern müsse dem pflihtmäßigen und präsumtiv leidenschafilosen Ermessen des Kom- mandanten überlassen bleiben, Ein einziger Wurf mit einem klci- nen Steinhen sci allerdings noch kein Angriff, zwei oder drei auch noch nicht; aber wer könne sagen, wie viele Steinwürfe zu einem An- grif gehötcn? das komme Alles auf die Umstände an. Das einzig richtige eunzeichen liege in der von der Deputation vorgeschlagenen Fassung, daþ nämlich die Gewalt dann gebraucht werden muß, wenn sie zu Tr pee einer noch größeren Gefahr nothwendig ist, Man denke sich den Fall, da in dem Augenblicke, wo das Militair aufzieht, ein wüthrnder Hause im Begriff ist, dic Thür eines Hauses aufzubrehen, dessen Bewohner vicllcicht verhaßt sind und, wenn der Haufe eindringt, sicherlich todtgeschlagen werden. Sollte in diesem Falle ers das Aufruhrzeihen gegeben werden? Che es gegeben werden könnte, würde der Haufe in das Haus dringen und die Bewohner ermorden, Hier werde gewiß Jeder zugeben, daß sofort Ge- walt angewendet werden muß, um das Erbrechen der Thür zu verhindern. Es sei cin Bckenntniß menschliher Shwäche, daß man nicht im Stande if, Bestimmungen zu treffen, welche jedes Ecmessen des Kommandirenden unnöthig machen, aber es sei einmal niht anders, und wir müßten uns darein sügen.““ Der Staats - Minister von No stiß-Wallwiß: „Es wird der Kammer nicht entgangen sein, daß dieser Paragraph der einzige is, durch den die bewaffnete Macht geshüyt wird, während alle anderen darauf hinausgehen, die Aufrührer zu schonen; Domherr Dr. Günther hat blos vom Militair esprochen, ich trete aber zum Schuße der Kommunal-Gatde auf, die noch fruher in den Fäll kommt, als das Militair, weil sie zuerst requirirt wird. in Steinwurf ist allerdings kein Angriff, soll sih aber eine Truppe Kom- munal-Garde stundenlang zum Zeitvertreib mit Steinen werfen lassen, dann gebe ich doch zu bedenken, ob sie niht zum Gebhrauhe der Waffen ver- pflichtet sei,“ Bürgermeister Wehner war im Ganzen einveistanden mit der Deputativn; das einzige Bedenken war ihm nur, daß män die Worte „angreisen‘’ und „eindringen“ so úackend hingestellt, und ex beantragte des- halb, vor beide das Wort „gewaltsam“ zu seßen. von Posern erklärte, er wisse gar nicht, wie das Geseß anders gefaßt tverden könnte, wenn es nicht den Anschein gewinnen soUte, daß es mehr zum Schuhe der Aufrührer, als zum Schupe der ruhigen Bürger gegeben wird. Super- intendent Dr. Großmann stellte ein Amendement, durch welches weuig- steus angedeitet werden sollte, daß der Zeitpunkt, an welchem das Auf- ruhrzeihen angegeben werden kann , schon vorüber sei, und daß das Ein- dringen „mit bewaffneter Hand ‘/ erfolgt sein müssez sand jedoch bei der Kammer keine Üterstüßung, Domherr Dr. Günther erinnerte noch daran, „daß man die Aufgabe des Militairs und der Kommunal-Garde nicht aus dem Gesichtspunkte der Nothwehr betrachten dürfe, sie agirten im Namen des Staates, der in Gefahr kommt, Nach den Grundsägen der Nothwehr sei man zum Gebrauche der Gewalt nicht berechtigt, so lange man noch im Stande i}, der Gefahr auszuweichen, allein Militair und Kommunal-Gatde *Xönnten nicht davonlaufen oder abwarten, bis sie selbs für ihre Person in Gefahr kommen, “sie seien auch nicht da, um ihr eigenes Leben zu ver-. theidigen, sondern nur um die ruhigen Bürger zu beschüßen.“ Jm Sthluß- worte bemerkte der Reserent zu den Anträgen Wehner's, daß ein Angri} immer etwas Gewalisames sei; auf das Eindringen aber lasse sich die Be- zeihnung „gewaltsam“ nicht füglih anwenden. Hierauf wurde der Depu- tations - Antrag gegen eine Stimme angenommen; auf Wehner's Antrag wurde die Einschaltung des Wortes „gewaltsam“ vor „angreifen“ gegen 8 Stimmen genehmigt, vor „eindringen“ ader mit 21 Stimmen abge» lehnt, Die übrigen §§. des Gesepes 8, 9, 10 und 11 wurden mit wenigen von der Deputation beantragten Abänderungen, §. 10 auch mit einem An- trage des Bürgermeister Rítterstädt (zu bestimmterer Bezeichnung der für aufgehoben zu ahtenden Geseße) angenommen, Bei der Abstimmung mit Namensaufruf erflärten sih blos 2 Stimmen gegen das ganze Gesepy.

_ Körnigreichß Hannover. Jn der Sigzung der ersten Kammer der allgemeinen Stände-Versammlung des Königreichs vom 5. Mai wurde der Beschluß der zweiten Kammer, wegen Wiedérein- führung der Oeffentlichkeit der ständischen Berhändlun=- gen (vergl. Nr. 131 der Allg. Pr. Ztg.), in zweiter Berathung erörtèrt, Nachdem vier Redner für den Beschluß si erklärt hätten, sprah sich ein fünfter zunähst für die namentlihe Abstimmung aus. Es sei ihm ret, wenn sein Name unter denen stehe, die ge» gen die Oeffentlichkeit gestimmt. Keinesweges ein Feind der leßteren, hege et doch die feste Ueberzeugung, daß unsere Zustände dafür niht herängereift seien. Ein sehster Redner trat diesem Votum bei. Wüitde die Regierung den Anträg nicht genehinigen, sv könnte dadurih ein Verhältniß herbeigeführt werden, welches niht wünschenswerth sei. Bei dèm herannáhe:.den Ende des Landtags möge man die Frage dèm folgenden überlassen. Außerdem würde die Oeffentlichkeit der stän=- disPen Verhandlungen die Oeffentlihkeit der Gerichte zur Folge haben, wofür er sih nit erklären könne. Ein siebenter Redner: Nah reiflicher Ueberlegung und Durchsicht der Akten habe sich bei ihm die Ueberzeugung festgestellt, daß, wenn auch einige Be= denken gegen die Oeffentlichkeit erhoben werden mbchten, doch liber- wiegende Gründe dafür sprähen. Ein ahter Redner war wie- detum gegen den Beschluß zweiter Kammer aus {hon vorgetrage- nen Gründen; er stellte jedoch zur Vermittelung der Ansih=

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ten den Verbesserungs - Antrag: „Zweiter Kammer zit erwiedern, daß erste Kammer reifen träge, dem Besthlusse für jeßt beizu- treten. Er nahm indeß diesen Antrag auf die Bemerkung, daß hierín shon eine vorläufige Erklärung für die Oefferitlichkeit liegen würde, zurü. in neunter Redner spra ebenfalls gegen den Beséhluß zweiter Kammer, in folgender Weise: Auf einige der heute für den vorliegéndèn Antrag gemahtkh ÄeußerunFen wolle èr sih krlauben, wenige Worte zu erwiedern. Wetin angeführt sei, die Stimme dks Püblikum und die Zeit erforderè es, für Ocffentlichkeit zu stimmen, so daß eli Widerstand auf die Dauer nicht durchzuüführen sein werde, so bestärkten diese Aeußerungen ihn vielmehr darin, daß eine Ablehnung üm \o nöthiger sei, indem nah Einführüng der Oeffentlichkeit diefetben Herren finden würden, daß jeder Widerstand gègen einen Wurish, dèr laut wérdt, wkit mehr Schwterigkeiten habe. Jmmer nothwendiger werde daun jene fkaltblütige Festigkeit, welche freie Völker charakterisire, und jene Gleichgültigkeit gegen Anfeindungen, welche si auf die öffentlihe Wirksamkeit beziehen. Uebrigens schrecke eine Hinweisung auf den Zeitgeist ihn niht; denn was Manche als Zeitgeist bezeichneten, sei eben nichts, als der Geist jener Menschen, welche der Zeit den Stempel ihres Geistes zu geben suchten. Allein mit den Menschen änderten sich auch diese Richtungen, und welchen Einfluß selbst einzelne Menschen auf ihre Zeitgenossen besißen, zeige sih nirgends deutlicher, als eben in dem Lande der Freiheit, in England, wo die ganze große Bevölkerung dieses Landes nicht selten der einen oder der anderen politishen Richtung folge, wie bei dieser oder jener Partei deren Führer vorzügliches Vertrauen erwecke oder andererseits Mißtrauen errege. Mancher Fortschritt sei auch in unserem Lande ohne Zweifel wünshenswerth; allein daß in dieser Beziehung Oeffentlichkeit der stäudishen Verhandlun- gen fürs erste passend sei, glaube er nich. Er besorge davon nur ein weiteres Fortschreiten auf demjenigen Wege, wovon Karl Friedrich Eichhorn, eben von dem Zerstören des Gege=- benen redend, sage: „Deutschland habe durch nichts so sehr als durch die traurige Wahrheit gelitten, daß man nie weiter gehe, als wenn man nicht wisse, wohin man gehe.““ Ein zehnter Redner wiederholte seine in der leßten Sißung vorgebrahten Aeußerungen über die dringende Nothwendigkeit der Oeffentlichkeit, um das Ju- teresse für die Stände zu beleben. Nachdem sich dann noch mehrere Mitglieder für die Oeffentlichkeit erklärt hatten, ward die namentliche Abstimmung vorgenommen, Für den Beschluß fielen 18 Stimmen, gegen denselben 26.

Großherzogthum Baden. Die erse Kammer, welche am 5. Mai ihre erste öffentliche Sipung hielt, beschäftigte sich in der- selben hauptsählih mit der Prüfung der vorgenommenen Wahlen in dieselbe. dèr Fibunl der Kammer det Abgeordneten vom 9, Mai erstattete der Abg. Welcker über die im 21sten Aemter- wahl-Bezirke (Oberkirh und Gengenbach) auf den Abg. Christ ge- fallene Wahl. Der ganze Wahlakt war in geseßliher Weise vor sich gegangen, auch waren durchaus feine Schwirrigkeiten oder Protesta- tionen gegen denselben erhoben worden. Gleichwohl hatté eineMinorität von vier Stimmen in der Abtheilung ein Bedenken gegen die Gültigkeit dieser Wahl, weil der Gewählte zugleich Wahl-Commissair in diesem Bezirk ge= wesen. Als solcher aber sei er die Hauptperson des ganzen Wahl- Akts; er habe nah der Wahl-Ordnung Anordnungen zu treffen, die geseßlichen Eigenschaften des ernannten Abgeordneten zu erheben und fönne also nicht blos dadurch, sondern namentlich auch noch durch seine hohe Stellung auf die Wahl einen wesentlichen Einfluß üben. Wolle man daher das Prinzip annehmen, daß die Wahl-Commissaire auh in ihren Wahl-Bezirken wählbar seien, so könne es in Zeiten, wo das Ministerium die Wahlen zu beherrschen suche, gefährlich wer- den, dem dasselbe dürse nur seine Wahl-Kandidaten zu Wahl- Commissairen ernennen, um eines bestimmten Einflusses gewiß zu sein. Darum glaube die Minorität die Wahl des Prin=- zips wegen beanstanden zu müssen. Bei der hierauf erfolgenden Diskussion sprachen Blankenhorn , Brentano, Peter, Kapp, Weller, von Soiron und der Berichterstatter zum Theil in ausführlichen Reden sür die Aasiht der Minorität, während Zittel, Knapp, Rettig, Trefurt, Schmitt von Mannheim und vor Allem die Regie= rungs - Commissaire, Ministerial - Präsident Geheimer Rath Nebeuius and Geheimer Rath Bekf, im Sinne der Majorität, also für die Nichtbeanstandung sprachen und namentlich geltend machten, daß das Gesey selbst eine solche Beschränkung, wie sie die Minorität wolle, niht keune und gerade im Juteresse der Wahlfreiheit das Prinzip, daß die Wahl - Commissaire auch in ihren Bezirken wählbar seien, aufrecht erhalten werden müsse. So habe es auch eine siebenundzwanzigjährige Praxis gehalten, und die Kammer selb} habe in allen früheren ähnlichen Fällen, wie namentlich 1819 und 4831, nimmermehr einen Grund zur Beanstandung sol{her Wah- len erfanut, Bei der Abstimmung verwarf die Kammer mit an=- sehnlicher Mehrheit die Ansicht der M in orität der Abtheilung und erfärte die Wahl für unbeanstandet, Der Abgeordnete Mitter - maier berichtete sodann über die Wahl des 25\ten Aemter - Wahl= bezirks (Baden - Gernöbach) Arnsberger. Gegen diese Wahl war eine Vorstellung von 7 Wahlmäunern aus Forbach eingekommen. Dieselben fechten die Wahl an, weil ein Wahlmann, der nicht auf geseßliche Weise gewählt worden, mitgewählt. Es hatte sich nämlih nah der Wahlimänunerwahl E daß einer der- selben noch niht 25 Jahre alt war. ie Wahl - Kommission ließ nun statt sener einen neuen Wahlmäann wählen. Jn

der Abtheilung erhob deshalb eine Minorität von zwei Mi ai

im Sinne der Petition aus Forbah eitèn Anständ gegen die indem sie behauptete, es hätte fein neuer Wählinanti geivählt

sondern der als Wahlmann nachrücken sollen, welcher nah jen gen Mangel des geseßlichen Alters ungültigen Wahlmannes tj sten Stimmen hatte. Durch die Diskussion, in wel@{her

geordieten Mittermaier, Stößer und die Regierungs - Com Ministerial # Präsident Geh. Rath Nebenius und Geh. Rat für und die Abgeordneten Peter, Rindeschwender, Soiron und Y gegen die Gültigkeit der Wahl sprachen, wurde die Majorität de mer zu der Ueberzeugung geführt, daß die Wahl-Kommission bach ganz richtig verfahren, ein Grund zur Beanstandung also nicht) und die Wahl für gültig zu erklären sei. Einen kurzen Zivischens anlaßte eine Aeußerung des Abgeordneten von S®biron,

im Laufe der Diskussion für die Kammer das Recht der Ent

über die Gültigkeit der Urwahlen ansprah, was jedo alsëh der Regierungsbank mit aller Entschiedenheit bestritten wurde, Regierung ein solches Recht der Kammer, das diese in der,

Zeit unseres Verfassungslebens nie gehabt, auch nimmermehck

fennen werde. Der Abg. von Jbstein glaubte gegkn die | rung von dèr Régierüngöbank Beribährüung einlegën zu müsse indeß sich für den Augènblick in weitere Erörterung eiul wöllen. Die Regierungs-Commissaire, Ministerial-Präsident 0 rath Nebenius und Geheimerath Be fk, erklären wiederh und energisch, daß die Regierung ein Recht nicht aufgebe, anerkfanintermaßen seit 27 Jahren ohne Widerspruch ausgeübt,

Frankreich.

París, 9. Mai. Der König: vöf Däneinärk hä&t seilti u. Grafen Dareskfjold - Samson, hierhër gesändt, j öníg zu seinèr leßten Errettung Glück zu wünschen, Der ( auch beauftragt, dem Könige die Jusignien des Eléphaänten; zu überreichen. 8 Der Afkfh bar vom 3. Mai berihtet: „Der Marschall Ÿ wicd am 5ten d, Algier verlassen, Die militairischen Ope welche er an der Spiße von ungefähr zwölf Bataillonen lei werden im Warenseris - Gebirge stattfinden. Die Anwesen) el Kader's im mittleren Thefle der kleiînen Wüste, die freiwilh streuung der Bestandtheile, aus welchen stine Deira bestand, | in diesem Augenblick eine Expedition nah Marokko fast unnüß. Di aus Medeah vom 1. Mai theilen mit, daß der Hérzog von

mit einer Jufanterie-Kolonne und vier von dem Obersten d

befehligtèn Schwadronen diese Stadt verlassen hät. Aw sollte sich diese Kolonne im Bivouak von Güelt=el-Stettel, it der Sbas-Rus, drei Tagemärsche von Boghar, befinden, un die Truppen zu erseßen, welhe dem General Jussuf zur Vi des Emirs gefolgt sind.“ :

Die Westbahn, welche die Deputirten - Kammer votirt hä, vollständigt die sechs großen Eisenbahnlinien, welche von der Ÿ stadt Paris nach den vershiedenen Richtungen dès Landes aui werden. Es sind diese Rihtungen: die nördtvestlithe, über f Havre, Caen und Cherbourg; die östlihe, über Mey, Nane) Straßburg z die nah dem Centrum und die slidwestliche, über leans, Bourges, Tours, Bordeaux und Nantes ; die nördliche, Valenciennes, Lille, Dünkirhen ünd Calais; die westlihe über { tres, Alencon, Rennes, Mans und Nantes. E |

Die General-Versammlung der Actionaire der El\äf}sischer (i bahn, welche vor einigen Tagen in Paris stattfand, hat folg l gebnisse über den Betrieb und Ertrag der Unternehmer va der Verwaltung erfahren: Es wurden im Laufe des vorigen Y 703,778 Personen und 72,842,525 Kilogramm Güter beförder für im Ganzen 2,290,185 Fr. 36 C. eingingen, während die gaben 1,581,972 Fr. 83 C, betrugen. Die Gesellshaft win Bahn bis Lauterburg bauen, wenn von Seiten des Minister unmittelbare Konzessiou erfolgt. Herr Dumon soll nicht ab sein, dieses Gesuch zu gewähren und sogar eine Stäagts-Untersi von mehreren Millionen bei der Kammer für dieselbe zu beant

Nachdem dié Fabrikanten vor einiger Zeit eine Ermuntetin für die Arbeiter begründet, haben Leßtere ihretseits eine Cy rungsjury für die Fabrik - Chefs errichtet. Sie fordern alle auf, an Bildung eines Untersuchungs - Comités Theil zu i welches der öffentlihen Erkenntlichkeit die Namen der Fabrikbesh nennen habe, die sich durch ein müsterhaftes Benehmen geg Arbeiter auszeihnéten ; das dazu eingeseßte Comité soll dann j} Bericht über seine Üntersuhungen veröffentlichen.

Der Constitutionnel bemerkt mit Hinsicht auf das anschwellcnde Defizit in dèn Staats-Finanzen: „Wird das M rium der Menge von Lökalforderungen widerstehen könten? N niht wahrsceinlih. Es wird vielmehr in seinem Ausgabe -E so lange fortfahren, bis irgend eine unvorhergesehene Krisl Hülfsquellen erschöpst und übfete Dürstigkeit bloßgestellt habt Aber dann dürste es niht mehr Zeit sein, deu verlorent! wiederzugewinnen und durch Ausschreibung höherer Steul Baarbestand herbeizubeshwören, mit dem man jebt so verschw®? umgeht.‘

; Am 1. Mai wurden die Artillerie- und Jufatiterie-Matn| zu Neu- Breisach mit einauder handgemeinz; man {lug sih| Straßen, und der Kampf hörte erst auf, nachdem 6 bis 82 schwer verwundet worden. Diese Ruhestörungen wiederholt am zweitfolgendeu Tage und hatten eben \o beklagenswerthe d

n gas

Herrn Kommerzienrath Schnißler in Köln auf Nr. 2288 (1): Oel- gemälde von C. Cretius, Trauernde am Grabe eines Verun-

lückten.

Hérr Particulier Bierstedt auf Nr. 1711: Oelgemälde von E. Meyer- heim, einè Mutter mit Kindern auf einer Bleiche.

Herrn Jngenieur J. v. Palante ainé auf Nr. 1725: Oelgemälve von O. Meyer, eine Mutter mit ihrem Kinde.

Hèrin Stadtrath de Cuvry auf Nr. 1624 Oelgemälde von M. Be- rendt, Ruhe auf dem Kirchwege. j i Herrn Apotheker Phemel auf Nr. 2005: Oelgemälde von E, Rabe, ein Pferdemarkt, : Frau Stadtrath Keibel auf Nr. 1053: Oelgemälde von A. Ehr-

hardt, Trennung Rinald's von Armide,

Herrn Appcllätiöonsgerihts-Rath von Ammoit in Köln auf 799: Oel- gemäldé voi Hens el, Frauen am Bruünen in der römischen Cam- pagna,

Herrn Hofrath und Professor Schulpe in Greifswald auf Nt, 1286: Oelgemälde von W, Schirmer, ein Blick auf den Vesuv,

Hetin Geh. Sänitätsrath Dr. Mayer auf Nr. 1480: Oelgèmälde von A. Eichhorn, das Velia-Gebirge bei Kalavrita in Arkadien. R, S 4 G rbert auf Nr. 1420: Oelgemälde von M.

(di, Motiv aus den Gärten des Halil Pascha auf dem ajta- tischen Ufer des Bosporus. e Vas Pas f f

räulein Hermannia Reiteburg in tenb uf Nr. 36: 9 Oelgemälde von C. Gräb, Ansicht lie gy Ls E Herrn Bäu - Conductéur Kühnéll auf Nr, 1585+

Gever, Gegend bei Civita lavigna. Herrn Kaufmann Julius Peters auf Nr. 492: Oelgemälde von C. Seiffert, Ansicht des Oberhasli-Thales in der Shweiz.

Oelgemälde von A.

Herrn Banquier Brü stiein auf Nr, 848: Oelgemälde von C, Hoguet, eine Landschaft. J

Hertn Rittergutsbesißer Salingre auf Nostin bei Soldin auf Nr. 1115: Oelgemälde von B, Fiedler, Ansicht von St. Giorgio zu Ventèdig.

Herrn Hofgättner M äyer auf Nr. 2322; Gazelle, modellirt und ge- gossen vön C. Wolff. ;

Héertn Kaufmann Guttmann in Warschau auf Nr. 2343: Eine Bäréengtuppe, ivdellírt und gegossen von C. Wolff.

Frau Ober-Landesgerichts-Assessor Wolff in Marienwerder auf Nr. 233: Vase näch einer Zeihnung von Schinckel, modellirt von Krie se- manni in galoanoplastischem Niederschlage.

Herrn Getieral - Major Lon Wurmb in Oransenburg auf Nr. 712: Christi Dornenkrönung, Zeichnung nah van Dyck von P. Habel-

Außerdem wurden 30 Abdrücke vor der Schrift, der Vereinsgabe, des Kupferstiches : n von Salzburg nah Bíiermánn von H. Fine, atel welche auf folgende Nummern fielen :

1 (69). 13 (38). 15, 130. 154. 281, 378. 427. 490. 491. 548. 651. 705. 726. 825. 1210. 1279. 1281, 1284. 1312. 1320, 1401. 1426, 1442, 1452. 1655, 1817. 1852. 1937. 2418.

Fernér 30 Abdrücke vor der Schrist des Kupferstihes: Jhre Majestät E Königin nah Stieler von Mandel, welhe folgenden Nummern zufièlen :

4 b. (4). 27. 43. 45. 278, 315. 370. 414. 438 (1). 457. 516, 747, 780. 859. 900. 907. 924. 932. 1032, 1080, 1310, 1579, 1602, 1695. 2081. 2102. 2138, 2195. 2245. 2320.

Demnächst 20 Abdrücke des Kupferstihs: Friedrih der Große und eíne Schwester Friederike Wilhelmine Söphie als Kinder, nah Antsine

esne von Eichen s, und fielen diese auf folgende Nummern :

4 (23). 1 (v8). 2 (15). 306. 307, 346. 557. 594, 675, 6 741, 1092, 1453. 1460. 1635. 1865. 2115. 2148, 2430,

Sodann wurden verloost 30 Hefte der 12tei Lieserung der Gallerie des Königlihen Museums in 3 Lithographieen + Königin M von Arragonien nah Rafael von Schèrtlèe, die Grablegun nah van Dyck von C. Fischer und cite Landschaft nah Lorrain von Müztel, welche auf folgende Nummern fielen:

1 (49). 1 (57). 52. 89, 126 a. 8% (5). 1014. 1108. 1138. 1179, 1192. 1309, 1353, 1364. 1557. 161% ® 1812. 1850. 1903. 1941 (5). 2052. 2169, 2567 (1). 2608. y

Hierauf fand die Reihenfolge der sür das abgelaufene Jahr zu" meinen Vertheilung bestimmtén Bereinsgäbe, des Kupfer stiches: Arsi! Salzburg nah Biermann von H. Fincke, in Serien statt. d gebniß wird durch den gedruckten Jähresbericht mitgetheilt merdeit

Berlin, den 13. Mali 1846.

Direktorium des Vereins der Kunstfreunde im preußischen Staate.

Jui Gemäßheit der §8. 21 und 37 der Statitten des Actien -L

für den zoologischen Garten, werden die Herren Actionairs zur ordénll

General-Versammlung auf Dienstag, den 2, Juni, Nahmittags 5 nr, hiérdurch in den zoologischen Garten eingeladen und dle Bestimmun)

§5. 22 25 dabei in Erinnerung. gebraht. Zugleich wird in v4

ammlung eine von mehréren Actionairs gewünschte Modification der §9 und 40. 4 zur Sprache gebracht werden. Beiïlin, den 13, Mai 1846, Der Vorstand des Actien-Vereins.

(10). 297. 446. 450, 623. 890, Ÿ

Dem Courrier fränçáis zufolge, vürden in Caronville zwei und ein Arsenal erbaut, welehe das System der Befestigühg von vervollständigen folktén. - as: Schloß zu Blöïs soll Fänz neu restaürirt werdén,

n der Entscheidung des amerikänishen eitats erwarten der onal und andere Oppositionéblätter noch keine friedlihe Wen- der Dinge und meinen, daß trop des Rathes an den Präsiden-

u friedlicher Lösung zu kommen, die exéfutive Gewalt thun fönne, ije wolle. Der Conftitutionñnel laubt dagegen, daß dies

ie Sathè êntscheidend sei, und daß das Repräseutantenhæus fih friedlich aussþréhèn werde. as Journal des Débâts spriht, im Gegensaß zu der ing der Presse, dâs Urtheil aus, daß die Engländër in Lahore it Mäßigung beiommen hätten; ès wundert sih sogar, daß nd es für angemessen gefunden, die Scheinselbstständigkeit des radshah noh bestehen zu lassen, die sehr bald von selbst auf- werde.

de Paris, 9, Mai, Jn der heutigen Sigung der Pairs- mer brachte der Minister des Ackerbaues nicht wenigkr 1 Geseßentwürfe von lofalem Jnteresse ein. Dann beschäftigte e Kammer mit Berichterstättuung über Petitionen. Herr von llane verlas die Petition éînés getvissen Martin, Gútsbesißers aris, welher verlangt, die 200,000 Fr., welche jährlih zur der Julifeste verwendet werdén, f}ollten künstig zum Unterhalt Anzahl von Klein-Kinder-Bewahr-Anstälten in allen Arrondisse- von Paris dienen. Der Berichterstatter shlägt die Ta- dnung vor, Vicomte Bab ug a eigt verlangt jedoch legung der Petition im Büreau der Aufschlüsse. Auch er t, daß die 200,000 Fr. zu Woblthätigkeitszwecken verwendet . Es sei hiht gereht, daß man die Provinzstädtè, die ohne- ch noh selbst Opfer auferlegen für Feier der Julifeste bei sich, oh beiziehe zu Tragung dèr Kosteti dieser Feste in Paris, das eine 200,000 Fr. sür die Lampêñ und Féuerwerké selbst auf- n könne. Herr von Castellanec: Man U hier= Regierung vollklommen freie Hand lassen. ußerdem man das Geseß niht ändern, welhes 200,000 Fr. füc zier der Julifeste in Pátis ins allgemeine Budget eintrage. te Dubouchage besteht auf seinem Vetlangen wegen der Kinder-Bewahr= Anstalten im Jntèréssé der armen Kinder von Baron Ch. Dupin: Paris sei die Hauptstadt Frankreichs, einerseits mehr als 80 Auflagen in die Staatskässeù, und die ste seien ein Nationalfest, denen das ganze Land fich beigeselle,

ZPon den Julitagen 1830 her erst die conftitutionelle Regierung

fanfreih begonnen habe. Der Marquis von Cordoue erin- daran, daß sa ein Theil der 200,000 Fr. für Wohlthätigkeits- n verwendet würde. Der Antrag des Vicomte Dubouchage verworfen und zur Tagesordnung gés@hritten. Die Kammer zog n ihre Büreaus zurück, und bei Wiederbeginn der öffentlichen g eröffnete sie die Verhandlung über Vollzug des mit Belgten hlossenen Zoll-Verträges.

Großbritanien und Irland.

Unterhaus. Sivßung vom 8. Mai. Die Debatte über omité- Bericht der Körnbill und das schon erwähnte, dagegen ellte Amendement des Herrn Burrèll, welihes dit Verwerfung des jtd verlangtkéë, ging tach det Rede Lord Liíncolñn's in den Austausch (iger Persönlichkeiten über, indem tinerseits die Herten Roebuück 'Jôrageli sih änfeindeten, andererseits Lord George Ben- gegen Lord Lincdln arge Vorivürse und Änschuldigungen erhob. Roebu ck hielt dem Mitgliede sür Shrewsbury dié Erbitterung nit welcher derselbe bei jeder Gelegenheit den Meinungswechsel (itglieder des Ministeriums und besonders des Premier-Ministers prahe bringe, während er selbst doch, der jeßige mittel= he Hochtory, sene politische Laufbahn áls Radikaler auf dem plaß von Marylebone zu bégíinnen versucht habe. Herr d'Jsraelt ete hierauf ziemli gelassen, daß ihn stets nur das Juteresse Polks geleitet und er jeine Pärtei gewählt habe, weil sle die Sympathieen im Volke für sih hätte. Der Kriegs-Sccretäir, Sidney Herbert, brate die Debatte wieder auf den Haupt- stand zurück, indem er den Nahweis von det Nothwendigkeit b\hassung der Korngeseße wiederholte und die Argumente der partei mit Hindeutung auf Lord G. Bentinck als von dem shen Agitator det Protectionisten erfundene arithmetische cationen“ bezeihnete. Wenn man diese ers erkannt hätte, würde man sagen, nicht, daß die Ministét jeßt Verräther wä- sondern daß sie es sein würden, wenn sie das Volk von Eng- während Hungersnoth einen Theil des Landes bedrohe, zur ition gegen die Aenderung eines Gesehes veranlaßten, dessen sei, die Nahrungs - Zufuhr zu beschränken und die Preise der mittel zu erhöhen. Lord George Bentinck konnte den gegen zerihteten Streich niht unbeantwortet lassen und führte ebatte von neuem in das Gebiet von Persbönlihkeiten, er einen heftigen Ausfall gegen den Secretair für Jrland, incoln, machte und unter Anderem behauptete, derselbe habe Wahl in Süd-Nottinghamshire, wo er bekanntlich unterlag, itel in Bewegung geseßt, um dürh Bestechung den Sieg zu \, Lord Lincoln erklärte diese Angabe in wenigen entschie- Vorien für eine Unwahrheit und rechtfertigte sein Verhalten. # über das Amendement Sir C. B ürtell?s, das zu der ganzen te Anlaß gegeben hatte, zur Abstimmung geschritten werden erklärte der Äntragsteller, daß er sein Amendement zurückzunéh- unse, da, wie er höre, eine Vereinbarung delvéfan sei, daß em Stadium der Bill keine Abstimmung stattfinden solle. Nun hin- und hergestcitten, ob eine solhe Vereinbarung bestehe oder endlich jedoh gestattete das Haus bie Zurücknahme des Amen- t8, der Comité-Bericht wurde ohne Abstimmung genehmigt und \tte Verlesung der Bill auf den 11ten d. M. angeseßt. „m Schlusse der Sipung wurden die Bills wegen det Pensio- r die Lords Hardinge und Gough zum zweitenmale vetleser. Vetreff dieser Bills sind die früheren Angaben dahin zu berich- daß nur die Bewilligung für Lord Hardinge ganz kassirt ist im einer Bewilligung von Seiten der ostindishen Compagnie; den

Vou blei : , - , ) 1000 Pie jedenfalls die Hälste der ihm bestimmten Pension,

‘ondon, 9, Mai, Der radikale Sun enthält folgende An- es einer Reform in der anglikanischen Kirche: „Jn Folge der V Abfälle von der englischen Staatskirhe und der wach-

I beunruhigenden Hinneigung zum römischen Katholizismus L M beträchtlichen Theile der fcommen, gelehrten und ange- Le itglieder unserer Hochschulen, die noch dem Namen nach im L Kirche verharren, soll, wie zuversihtlih behauptet wird, n qu durchgreifende Revision der 39 Artikel stattfinden , zu

haften dee veralteten Doktcinen, zweideutigen Ausdrücké und des ellen , welche bisher Mißdeutung der reinen Grund-

bien Die gantinius vetanlaßt haben, davon äuszumerzen, mon E umfassende Umgestaltung des Gebetbuhs (Book n Trayer) der anglifanishen Kirche votgenommen wer-

583 den, in welhem noch so viele, dem protestantishen Glauben shnur- stracks widerstrebende römische Lehïsähße enthalten sind,“ ;

Die hiesige philanthropische Gesellschaft, deren lobenswerthe Be- mühunzen dahin gerihtet sind, solhe Knaben, welhe entweder eines Verbrehens oder Vergehens überführt oder angeklagt sind, neben res ligiösem und s\ittlihem Unterrichte zugleich dur praktische Ausbil- dung zu Handwerkern und Gewerbsleuten in den Ständ zu sehen, sih später dur eigene Anstrengung ehrlih fortzubringen, hielt gestern unter dem Vorsiße des Lord - Mayors ihr Jahresfest, dem mehrere Lords und Unterhaus - Mitglieder beiwohnten. Für den Fonds der Gesellshaft wurden über 1000 Pfd. Sterl. beigesteuert, nachdem der Secretair zuvor eiten sehr befriedigenden Bericht über ihre seitherige Wirksämkeit verlesen hatte.

In Aberdeën sind drei junge Chinesen angekommen und von da nah Huntly befördert worden, wo sie der Obhut der dortigen Geist- lichen der „unabhängigen Kirche“ übergeben werden scllen, um sie zu Missionairen zu ‘bilden. Das Ungetvöhnliche ihrer Kleidung erregte in Aberdeen großes Ausschen. Bekanntlih macht das Missionswesen in China große Fortschritte, und zwar, was von besonderem Jnter= esse und großer Bedeutung ist, namentlih au dadurch, daß bekehrté Ein selbst ihren Landsleuten mit Eifer das Wort Gottes ver- unden.

Ueber New - York hat man Nachrichten von Saltd bis zum 21. Jánuar. Urquizà hatte Garribaldi, Anführer der Montevideaner, dreimal angegriffen und ihm bedeutende Verluste beigebracht; er war dann in Entre-Rios eingedrungen und hakte in Verbindung mit Ge- neral Garzon dein General Paz ein Treffen geliefert, in welhem er vollständig geschlagen und Garzon in Gefangenschaft gerathen sein soll, Jn Buenos - Ayres stellt sich in Folgè dèr Blokäde allmälig Theuetüng ein, die, wie man hoffte, Rosas zur Nachgiebigkeit be- wègën {sverde.

Sír Edward Buliver Lytton is von einem längeren Aufent- ey dein Festlände, in Jtalien namentlih, nach London zürück= gekehrt.

Zu Liverpool liegen gegenwärtig 400,000 Fässer amèrikanisheh Mehls unter Verschluß, E N B : My

„„ Die Dampf-Fregatte „Penelope““ ist gestern von der afrikanischen Küste in Portsmouth angekommen. Sie hat den Befehlshaber des gegen die Sklavenschiffe kreuzenden Geschwaders, Commodore Jones, am Bord, der #0 {wer erkrankt ist, daß man an seinem Auf= fommen verzweifelt,

Lelgien,

_ Vrüssel, 9. Maï. (Rh. B.) Binnen kützem werden si die Abgeordneten aller Lokal-Vèreiné der liberalen Partei in Belgièn hier zu eínem Kongreß versammeln, welcher ein für die ganze Partei fort- an geteinsames Programm entwèrfèn wird. Dieses Programm erlangt eine noch größere Wichtigkeit durh den Umstand, daß das Ministe- rium de Theux die Unhältbarkèit seiner Lage je mehr, je länger ein- sieht und dèn Gebdätfken einer Kammer-Auflösung unablässig beräth. Dies Programm wird daher zugleich ein Wählitänifest dèr liberalen gatte! sein, Wir theilen hier nah déñ züverlässigsten Quellén èinen

orentwurf desselben mit, der aber nicht blos von der hiesigen ein- flußrèihen „Alliance“, sondern au von den genter und lütticher Ver- einen herrührt und dessen Annahme fast mit Bestimmtheit zu erwar= ten steht, da Aenderungen nur cine noch s{härfere liberale Färbung herbeiführen würden, Es soll vorgeschlagen werden: 1) Allmälige Herabseßung des Wählcènsus in den Städten, bis er in einer Reihè von Jahren aüf den ñiedrigsten Saß, der seßt nur auf den platten Lande gilt, gesunken séii wird. Damit wird die Zahl der städtischèn Wähler în den tieferen Cre der Mittelklassen (kleine Krämer, Häüdtveiker ü. . w.) in den Städten bedéutend wahsen. 2) Ent- fernung alles direkten wie indirekten Einflusses der Geistlichkeit auf den Elementar- und mittleren Unterricht, so weit er Lon Staat und Gemeinde ertheilt wird; der Religions = Unterricht soll aus der Schule ín die Kirhe gélegt werden. 3) Bedeu= tende Erleichterung aller hauptsächlih äuf den ärmeren Klassen lasten- den Steuern, somit Aufhebung odér Heräbseßung der Kornschußzölle, der Viehzölle u. dgl, m., als Vorbereitung zu einer gänzlichen Unm- gestaltung des ôllgethèinei Besteuerungs-Systems in ein solches, das auf dem Grundsaße der progressiven Steuern beruht, 4) Vermeh- rung der Anzahl der Repräsentanten und Senatoren. 5) Aufhebung der beiden Geseße über die städtishen Gemèindewahlen, die aurh Herr Rogier in seinem Prograñin aufgehoben wünscht, Zur Sprathe kom- men dürfte hierbei leiht eine noch durhzrèifenderè Aenderung in der Erñénnungsweise der Bürgermeister und Schöffen. Dies sind die Hauptpunkte. Der die ganzen Bestrebungen dieses Kongtesses kurz zusammenfassende Wahlspruch heißt: „Nichts als die Verfassung, aber auch die ganze Verfassung!

Brüssel, 10, Mai. Der Senat hat gestern die politische Dis- kussion übet dié Bildung des Kabinets beendigt. Zu Anfang der Sihung votirte derselbe einen provisorishen Kredit von 5 Mill. für das Kriegs-Departement.

Die Wähler von Lüttich haben für den Senator Hennequin, der seine Entlassung gegeben, einstimmig den liberalen Kandidaten de Chestret gewählt, da dié fatholishe und ministerielle Partei keinen Kandidaten aufgestellt hatte, obgleih von den 2000 dortigen Wählern über die Hälfte den Landgemeinden angehört, welhe am meisten un» ter dem Einfluß dieser Seite stehen.

Vorgestern nahm die Repräsentanten - Kammer einstimmig das Geseß an, wonach alle Artillerie- und Genie-Offiziere bei Besörde- rung zum Capitains rad ein besonderes Examen bestehen müssen ; aus= genommen davon bleiben blos die aus der Militair-Schule hervorge- gangenen Offiziere.

Gestern traf der Königlich preußishe Gesandte am französischen Hofe, Freiherr von Arnim, auf der Reise nah Paris hier ein,

Der Moniteur bringt jeßt den Auslieferungs-Vertrag zwischen Báyérn und Belgien.

Der bisherige Attaché bei der aen österreichishen Gesandt- haft, Herr von Handel, is zum ersten Legations-Secrétair in Ber- lin ernannt worden.

Dänemark.

Kopenhagen, 7. Mai. (H. C.) Der bevorstehende Besuch der schwedischen Königs-Famwilie an dem hiesigen Hoflager beschäftigt die hiefigen Politiker in einem außerordentlichen Grade. Anfänglich war lediglih der Besuch des jungen Herzogs von Upland angekündigt, später haben indessen, auf ergangene Einladungen, sowohl der Kron- prinz als auh der König von Schweden sih dahin bestimmt, dem hiesigen Hofe einen Besuch abzustatten. Da indessen gleichzeitig die regierende Königin von Schweden mit der 16jährigen Prinzessin die Residenz in Schonen nehmen wird, \o giebt man sih hier det Hoff nung hin, auch diese erlauchten Mitglieder der \{chwedishen Königs Fäwilie in Kopenhagen zu sehen, wodurch begreiflih det Konjekturäl- Politik ein weites Feld geöffnet wird. Hierbei bildet der Umstand ein Hauptmoment, daß sebenfalls auf die Wieder-Vermählung des dem dänischen Throne nähe stehenden Prinzen Friedrih von Hessen demnächst Bedacht Feder sd wêrden dürfte. Unmittelbar nah dem stattgehabten Besuhè der \{wedishen Königs-Familie werden Jhre

Mäjestäten die Reise in die Herzogthümer antreten und der König n zunächst E aue Seebäder von Föhr und bie Königin nah Au= geben. Dîe Fregätte „Gefion“ hät an 6ken um 5 Uhr Nachmittags Helsingör nordwärts passirt; sie toird éine Kreuzfahrt în den späni= schen Gefvässern unkérhehien , déren Feter äuf 8 Wochen fesigesegt ist, ünd vird auf diese Fahrt auch Madeira berühren. Der König machte die Fahrt quf dem „Gefion“ bis Vegesack mit und kehrte dann auf scinem Dampfschiffe hierher zurü. S ch weiz. Kanton Bern. Die Berner Zeitung enthält Folgendes : --Allmälig nähert sich die Vorberathungs-Kommission dem Ende ihrer Arbeit. Es bleiben jeßt nur noch die Artikel über die materiellen &Gragen zur Berathung übrig. Schon Freitag oder Sonnabend wird sih daher die Kommission vertagen können, um im Laufe der nächsten Woche dann die definitive Redaction des Entwurfs zu berathen. So wie die Arbeit vorschreitet, läßt sih niht verkennen, daß der Entwurf vielfa geläutert und verbessert wird. Die anfängliche Unzufrieden- heit vershwindet daher allmälig und macht besserer Zuversicht Plaß. Einzelne Mängel werden natürlih noch bleiben ; indeß wozu wäre der gáätze Verfässungs -Rath da, wenn dieser niht auch noch zu sichten und zu feilen hätte? Inzwischen wird das Volk noch Gelegenheit haben, sich über das, was ihm nicht gefällt, auszusprehen, und diese Aeußerungen der öffentlichen Meinung werden auf die Verhandlungen des Verfassungs-Raths ‘nicht ohne Einfluß sein. Das Endresultat das glauben wir vöräüssägen zu können wird die große Mehrheit des Bolks befriedigen, daher wir den Umtrieben der Konservativen, die gern die neue Verfässung {hon in dèêr Geburt erwürgen möchten, ruhig zusehen. ““ Italien.

Florenz, 6. Mai. (A. Z.) Heute Vormittag is die Kaiserin von Rußland mit der Großfürstin Olga in Begleitung des Kron- prinzen von Württemberg vön hier nach. Bologna abgereist. Die Großherzogin von Mécklenbürg - Shwerin ist gestern äuf dem hnäm- lihen Wege vorausgeeilt, um in Venedig mit ihrer erlauchten Schwester wieder zusammen zu treffen.

Spánien.

Madrid, 3. Mai. Das (bereits erwähnte) Amnestie - Dekret nebst dem Bericht des Kriegs-Ministers lauten folgendermaßen :

_(„Señiora! dér în Galicien ausgebrochene Aufstand unter=- drüdt und durch Bestrafung dèr in Santiago gefangenen Häupt- Anführer der Empörüng der öffentlihen Gerechtigkeit zum Theil Ge= nüge geschehen ist, so glaubt der unkterzeihnete Minister, däß der Aägenblick géekötnmeti sèi, wo Ew. Majestät den Eingebungen Jhres edlen Herzens folgen und die Strenge der Geseße zu Gunsten der Schuldigen mildern können. Jn Uebereinstimmung mit dem Minister= Rathe lege ich daher Ew. Majestät das nachstehende Dekret zur Ge- nehmigung vor.

Madrid, 30. April.

Dás Dekret läuteét : | | „Jin Errvägung der von Meinen Minister - Rathe därgelegten Gründe, habe Jch Folgendés bes{hlo}en : Art. 1, Indem Jh von der nah dem Art. 45 dèr Verfas- jung Mir pr ytnben Prärogative Gebrauch mache, erlasse Jh Allen, die an dem Aufstande in Galicien Theil genommen haben, die To- desstrafe, behalte Mit sedoch vor, die Umwandlung der gereckchten Mint welche sie für ihr Vergehen zu treffen hat, demnächst zu be= _ Art. 2, Ausgenommen sind von dieser Amnestie diejenigen Ci- vil- und Militair - Personen, von denen es erwiesen is, daß sie eine Rolle àls Anführer des Aufstandes gespielt haben. Gegeben im Paláäst, dèn 30. April 1846. Iw, die Königin. ; Der Kriegs-Minister Laureano Sanz.“ Das Ministerium hât ferner beschlossen, den Belagerungs-Zuistand in dei Menden wo derselbe noch besteht, aufzuheben ; auch sind alle i Madrid verhafteten Personen wieder freigelassen wordèh,

_ Man sagt, das Miñistèriùüin wolle, bis es den Cöôrtes éin Preß- geseß vorlegen könne, éin aus sechs Richtern erster Klasse bestehen- B) Ain einseßen, wie es unter Narvaez's erstem Minittecium

estand.

Laureano Sanz.“

Handéls - Und Börset- Nächrichteni. Berlin, 14, Mai. Die Course wären heuté zivar ettvas gedtütt, l „zeigten sich zu den êtwas gewihenen Coursen mehr Käufer als ebér, Berliner Bötse.

Dén 14. Mai 1846. Pr. Cour. Brief. | Geld.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem.

103%

97%

Fonds. Actien.

Zf, Zf.

S

St. Schuld-Sch. j¡Potsd. Magdeb. Prämie - Scheine do. Obl. Lit.A. d.Seeh. à SÜT. Mgd. Lpz. Eisenb. Kur- a. Nenmärk. do. do. Prior. Obl. Séhuldverschr. Brl. Anh. abgest. Berliner Stadt- do. do. Prior. Obl. Obligationen Düss. Elb. Eisenb. Westpr. Pfandbr. do. do. Prior. Obl.

Grossh. Pos. do. Rhein. Eisenb. do. do. do. do. Prior. Obl. Ostpr. Pfandbr. do.v.Staat garant. Pomm. do. Ob.-Schles.E.L A Kur- u.Neum. do. do. Prior. Schblesiscbe do. do. Lt. B. do. v.Staat g.Lt B. B.-St.E.Lt.A.u.B. Magd.-Halbst.Eb. Br.-Schw.-Frb.E. de. do. Prior. Obl, Bonn-Kölner Esb. 49 Miedersch.Mk.v.e. do. Priorität ’ilb.-B. (C.-0.)

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Brief. | _Geld.

140; 1395 151 1493; 6 254 80/4 1023 1024

Wechsel- Cours.

Kurz 2 Mi. Kurz 2 Mit. 3 Mt. 2 Mé. 2 Mi. 2 Mi. 2 Mi. _—_ ( 8 Tagé 100 ¿ 2 Mi. 995 2 Mt. 56 22

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L 16 L 150 Fl.

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Breslau Leipzig in Courant im 14 hl, Fass. 100 Tur. Frankfurt a. M. südd. W......... 100 Fl.

| 1818

Petersburg. „erra ate ocee «cer ee 100 SRbI. | 3 Woch, 106%