1846 / 161 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

hatte Louis Napoleon jene Kleidungsstücke abgelegt, die jeßt dem Staats=Anwalt übergeben sind,

Die Kommission der Deputirten-Kammer für Prüfung des Ge- seß-Entwurfs über die Anlegung einer elektrishen Telegraphen - Linie von Paris bis Lille hat sich einstimmig zu Gunsten des Entwurfs erklärt; sie hofft, die belgishe Regierung werde diese Linie in der Richtung nah Köln verlängern; deshalb beantragt sie die Bewilli- gung einer Summe für die Anlegung eines solchen Telegraphen von Paris bis an die belgishe Gränze.

Nach der Presse hat der König ein Schreiben Mehmed Ali's erhalten, worin dieser den wärmsten Dank für die huldvolle Aufnahme ausspricht, die Jbrahim Pascha am französischen Hofe gefunden.

Nath dem Budget des Kriegs-Departements kömmt in der De- putirten - Kammer das Budget für Algerien an die Reihe. Man glaubt, die Debatte dürste bei diesem Anlasse sehr lebhast werden. Dem Vernehmen nach, ist es die Absicht der Opposition, die Gele- genheit zu einem noqmaligen Angriffe auf die ministerielle Politik zu benutzen.

_ Herr Rossi ist, nach dem Ami de la Religion, zum bevoll- mächtigten Minister und außerordentlihen Gesandten zu Rom er- nannt, Sein Beglaubigungsschreiben soll ihm bereits übersandt worden sein, Der neue Gesandte hätts zugleich, heißt es, von der französischen Regierung den Grafen-Titel erhalten.

Das Geseß-Bülletin veröffentliht das die Einberufung von 80,000 Mann aus der Klasse von 1846 betreffende Geseh.

Die Eröffnung des archäologischen Kongresses hat am 1. Juli zu Meß stattgehabt. Herr von Caumont is zum Präsidenten, der Abbé Lepetit zum General - Secretair ernannt worden. Man zählte in der ersten Sißung ungefähr 60 Personen.

Die Bank von Frankrei is ermächtigt worden, ein Diskontir- Comtoir zu Nimes zu begründen.

In der Naht vom 3. zum 4. Juni bra zu Havre au Bord des s{wimmenden Dos, im Mittelpunkte des Bassins der Barre, Geuer aus, welches bald, dur die Brennbarkeit der Stoffe genährt, eine große Jntensität erhielt. Sogleich wurde in der Citadelle Lärm geschlagen, und die Garnison begab sich an den Ort des Unglücks in der Nähe des Pulver - Magazins. Ungeachtet des shrecklihen An- blicks flößte der Brand keine Besorgnisse ein, in Betracht der Leich- tigkeit, die Gefahr dadurch zu ersticken, daß man das Dodck in den Grund bohrte. Wirklich erlosch auch das Feuer gänzli, indem man das Dok unter Wasser seßte.

___ckz Paris, 6. Juni. Jn der heutigen Sißung der Depus- tirten-Kammer wurde zuerst die Verhandlung des Budgets der Ausgaben des Kriegs-Ministeriums fortgeseßt. Der Kriegs-Mi- nister erklärt, das den Truppen verabreihte Brod sei von guter Qualität, und in diesem ganzen Dienst seien sogar zahlreiche Ver- besserungen eingeführt worden. Bei Kapitel 13, allgemeine Re- monte, schlägt General Oudinot eine Erhöhung des Kredits um 10,000 Fr. vor, behufs der Vornahme einer Untersuchung , ob das Kriegs=Departement einen Kredit von 370,000 Fr. für Unzulänglich= keit unserer Hülfsquellen an Pferden für den Kriegsdienst aufgeben soll. Die Kommission bestreitet diese Unzulänglichkeit, sie sei aber im Jrrthum, was der Redner durch Anführung mehrerer Thatsachen zu beweisen suht. Es sei absolut nöthig, sich Aufklärung zu verschaffen über diese wichtige Angelegenheit. Der Kriegs-Minister: Es sei niht richtig, zu sagen, Frankreih könne die zur Remonte seiner Kavallerie“ nöthigen Pserde nicht stellen. Quantität und Qualität der französishen Pferde seien verbessert wor- den, Allerdinzs fänden einige Waffengattungen \chwieriger die für sie geeigneten Pferde, und wegen dieser sei man ge= nöthigt, sich ans Ausland zu wenden, Herr Fould glaubt nicht, daß die Bemerkungen des Generals Oudinot durch jene des Kriegs=- ministers geschwächt würden. Er erkennt die große Sterblichkeit un- ter den Kavallerie-Pferdên in Frankrèih an, glaubt aber, Nachlässig- keit in ihrer Behandlung sei mit Ursache davon. Deshalb meint er, daß es nicht gerathen wäre, das Amendement anzunehmen. .Gene- ral Oudinot besteht auf seiínem Amendement. Man täusche sich selbst, täushe Frankreih, wenn man sage, es bringe die für seine Re=- monte nöthige Zahl von Pferden hervor, Herr Bignon, Bericht- erstatter: Seine Ansicht sei auf Thatsachen gestüßt. Es liege keine Nothwendigkeit vor, dem Kriegsminister die 370,000 Fr. wieder zu geben. Die vorgeshlagene Untersuchung wäre nußlos, das Amen- dement sollte also verworfen werden. Troßdem daß auch Herr Mercier es unterstüßt, wird es verworfen und das Kapitel ange- nommen.

Die Kommissionen über den Antrag, die Renten -= Umwandlung betreffend, hat nun ihren Bericht abgegeben. Fünf Mitglieder sind für den Bektiht des Herrn Jacquos Lefevre, der Vertagung bean- tragt; drei sprehen sich dagegen aus. Die Majorität beharrt bei ihrem Antrag und verlangt, daß derselbe in den Archiven der Kam- mer niedergelegt werde.

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Großbritanien und Irland.

Oberhaus. Sißung vom 5. Juni. (B. H.) Das Ministerium hat in der heutigen Sißung des Oberhauses eine Nie- derlage erlitten, die an und für sich freilich unbedeutend, doch des- halb einigermaßen bemerkenswerth erscheint, weil fe ciner Coalition der Whigs und Hoch=Tories ihren Ursprung verdankt. Es handelte sih um die von dem Unterhause genehmigten Bills wegen Bewilli-

ung der für die Lords Hardinge und Gough bestimmten Pensionen.

s wird in diesen Bills bekanntlih versügt, daß mit Rücksicht auf die den beiden Lords von der ostindishen Compagnie bewilligten Pen- sionen, die Staats - Pensionen (die des Lord Hardinge ganz und die des Lord Gough zur Hälfte) zessiren, so weit ihre eigenen Personen in Betracht kommen, und daß erst ihre Erbfolger in der Pairie durch zwei Generationen hindurch den vollen Genuß.der Pensionen erhalten sollen. Die Klausel der Bill, welche diese Bestimmung enthält, fand zunächstleb= haften Widerspruch bei Lord Monteagle, einem Whig, der es des englischen Volkes unwürdig fand, das Maß der von ihm zu bewilli- genden Belohnungen von den Geldbewilligungen der ostindishen'Com- pagnie abhängig zu machen. Jn gleicher Weise sprachen sih die Tories Herzog von Richmond und Graf von Widcklow, so wie der Whig Marquis von Clanricarde, aus, und obgleih die Gra=- fen von Ripon und St. Germans darauf aufmerksam machten, daß die Geldbewilligung nur dazu bestimmt sei, die Fähigkeit zur Auf= rechthaltung der neu ertheilten Pairêwürde darzubieten, daß, wenn die betreffenden Jndividuen von Hause aus Geld genug zu dem Zwecke be= sessen hätten, der Staat nie zueiner Geldbewilligung geschritten séin würde, daß die Pension der ostindishen Compagnie nun aber die nöthigen Geldmittel darbiete, und daß es doch auf die Quelle, aus welcher das Einkommen fließe, an und für sich unmöglih ankommen könne, obgleich, wie gesagt, alle diese vernunftgemäßen Einwendungen mi-= nisteriellerseits vorgebracht wurden, siegte doch der Wille der ‘Ge= geupartei, und die betreffende Klausel wurde mit 38 gegen 26 Stim- men aus Lord Hardinge's Bill gestrihen, worauf die Minister ohne

Abstimmung in die Streichung der entsprechenden Klausel in Lord

Gough’s Bill einwilligten, Diese Modisizirung der Bill is aber, da es sich um eine finanzielle Maßregel, eine Geld- Bill handelt, bei welcher das Unterhaus dem : Oberhause das Recht der Amendirung nicht zugesteht, mit der Verwerfung der Bill gleichbedeutend, und die Minister werden daher die Sache von Anfang an noch einmal wieder einzuleiten haben, Ohne Abstim= mung wurde darauf die ebenfalls bereits vom Unterhause genehmigte Bill angenommen, welche der Geldbewilligung der ostindishen- Com= pagnie an Lord Hardinge die Sanction des Parlaments ertheilt. Den Rest der Sibung füllte eine Unterhaltung . über einige von dem Grafen von Fißwilliam vorgeschlagene Eisenbahn =- Resolutionen aus, welche noch größere Beschränkung der Eisenbahn-Unteruehmun= gen bezweckten, aber von dem Antragsteller selbst auf die von dem Grafen vou Dalhousie gegen dieselben erhobenen Einwendungen zurückgenommen wurden. |

Unterhaus. Sibßung vom 5. Juni. Die Diskussion über die Poor-Removal=Bill in dieser Sißzung des Unterhauses bot für das Ausland kaum irgend ein Juteresse dar. Die Bill soll das Hei= matsrecht in Bezug auf die Armen «- Verhältnisse reguliren, ein Ge- genstand, der bei dem weit verbreiteten Paguperismus in England al- lerdings für das Land von großer Wichtigkeit: ist und zu zahllosen Streitigkeiten Veranlassung giebt, da die ‘Kirchspiels Verwaltungen jeßt aefeblich nur ‘zum Unterhalte der -in- den- betreffenden Kirchspie= len Heimatsberechtigten verpflichtet sind, ‘üund-daher die Heimatbereh- tigung so streng wie möglich interpretiren, während andererseits der Zusammenfluß einer großen Anzahl Armer: aus allen Theilen des

“Landes ín den größeren Städten die Verweisung der Hülfsbedürsti-

gen an das fompetente Kirchspiel überaus s{hwierig und oft geradezu unmöglich macht. Der Tagesordnung gemäß, sollte sich das Haus heute zum Comité über die Bill konstituiren; ehe dies aber geschalb, beantragte Herr Denison, es solle das Comité dahin instruirt wer= den (Veränderungen in den Prinzipien von Bills, welhe man noch in dem Comité durseßen will, pflegen ‘in solcher Form beantragt zu werden), daß der Kreis der Heimäatsberehtigung von dem Kirch= spiels- Verbande auf den Armen - Bezirk, zu welchem das betreffende Kirchspiel gehört, ausgedehnt werde. Diesem Antrage schlossen ih die Minister durch das Organ des Sir James Graham an, da- gegen erklärten se sich gegen einen ‘in gleiher Form vorgebrachten Antrag des Herrn Duncombe, die Heimatsberehtigung ganz auf- zuheben und den Armen-Bezirken ohne Weiteres die Unterstüßung der in ihnen wohnenden Armen zu überweisen. Das Haus nahm den Antrag des Herrn Denison mit 92 gegen 70 Stimmen an, verwarf den des Herrn Duncombe mit 105 gegen 59 Stimmen und konsti- tuirte sich zum General= Comité, seßte aber die fernere Berathung bis zum Sten d. M. aus. s

London, 6. Juni. Die gestrige Entscheidung des Oberhauses veranlaßt die Times zu folgenden Bemerkungen: „Der Premier=

“befaunt gewesen. Lord Stanley erklärte darauf, daß er an deri ‘-haftigkeit seines edlen Freundes nicht im mindesten zweifle,

“gegeben und hier in London in Mivart's Hotel die Suite “für ihn in Bereitschaft seßen lassen, welhe von Königlichen

Minister muß einen Ehrgeiz darein seßen, der Held von einhy Niederlagen zu heisien, Der gestrige Abend brachte wieder ine diesen kleinen Unglüsfällen. Es mag sehr hocherzig sein, geri, Gegenstände ihren Lauf nehmen zu lassen und hin und wiede, Schlag zu ertragen, abe der Nimbus des Sieges is doi ein y zu verachtender wesentliher Beistand. Fortwährende Wassertry, höhlen den Felsen aus, und fortwährende, wenn auch noch N deutende Niederlagen können die Stärke eines Ministeriums untergry Es is natürlich, daß man Mangel an Takt oder Mangel ay dend neren Talenten, ohne eine Fehlerhaftigkeit in der Organisatiy Stabes argwöhnt, weun ein Minister eine Woche um die , einen Unfall erledigt, Merkwürdig genug, er vermag uns einen! nat nah Dato eine Revolution zu geben, aber er kann eiye sehster Klasse. niht durchbringen. Jn alledem muß irgendyy GSehler liegen, Hat die Regierung in diesen kleinen Konslifty| Recht auf ihrer Seite, so sollte sie Maßregeln treffen, si de folg zu sichern. Jst sie aber im Unreht, so müssen wir ihr, thum bedauern. Die amendirte Bill wird nun natürlich unh Tisch fallen; und das Unterhaus, wenn es nicht Parteisugi Frage sih cinmischen läßt, wird eine mit dem Amendement dz hauses übereinstimmende neue- Bill annehmen.“ h Zu .Anfangè der vorgestrigen Sißung des Oberhause | Lord Stanley eine von der geseßgebenden Versammlung in { in Betreff der Korngeseße an die Regierung gerichtete Adres, welcher die neue Kornbill \harf getadelt wird, Er fügte bin, in den -fanadishen Provinzen die Meinung vorherrse, daß j

anton Zug. Der Zuger Zeitun g zufolge, hat die Pe- fa die Tagsaßung um Wiederherstelluvg, Laie aargaui- e Köster 3435 Unterschriften erhalten; am stärksten repräsentirt Zug: mit 640, Baar mit 620 und Menzingen mit 570 Un- risten. Spanien. ¿3 Madrid, 1. Juni. Briefe aus Cadix vom 27sten v. M. den, daß Abends zuvor die beiden Brüder Cabral (Silva und f vou Thomar) an Bord eines englischen Dampfschiffes von 1 dort angeflommen. Man glaubte, sie würden sich ua Eng- eben. Am 27sten statteten die Behörden von Cadix ihnen Besuch ab, und an demselben Tage sollten die spanische Fre- jabella I.“ und die Brigg „Nervion‘“ und einige kleinere egs-Fahrzeuge auf kurz zuvor eingegangenen Befehl der Regie= Lissabon in See gehen. Man giebt vor, daß das Leben anier dort Gefahr laufe. Die Nachlässigkeit der Militair-Verwaltung hat eine Menge der harsten Familien in Spanien in Trauer und Besorgnisse versebt, jungen Leute, die sih für den Offizierstand vorbereiten, erhalten } Ausnahme der Jngenieurc) als Kadetten in der hiesigen Mili- „Schule ihre Erzichung. Schon seit einigen Wochen bemerkte j, daß unter den 7—800 Zöglingen die Zahl der Erkrankenden sedem Tage zunahm, und doch ließen die Vorsteher der Anstalt nachdem Mae E eingetreten waren, eine ärztliche aus der i = zu einer fommerziellen Trennung Kanada's vom Mutterlande j E cie Mrt e Se ca A derl werde. Graf Dalhousie eutshuldigte sch wegen einer in der t Zöglinge, indem man ihnen freistellte, sich zu ihren Familien zu Döônnerstags - Sihung geäußerten Bemerkung, daß nämlig h hen, Diese kaum den Knabenjahren entwahsenen jungen Leute, nadier nicht die Befürchtungen hinsichtlich des Verlusts ihre sämmtlich das traurige Bild des Siechthums darstellen, irren nun Moönopels theilten, welche Lord Stanley für sie zu hegen erflin, e Aufsicht hier umher und begehen zum Theil solche Aus\hwei-= dem er bemerkte, damals sei ihm der Jnhalt jener Adresse nj get, daß die Militair-Behörde sie verhaften läßt, Yei ciner früheren Veranlassung erwähnte ih, daß, der spani= n Gerichts - Verfassung zufolge, ein Mörder gezwungen is, sich ittelt einer Geld-Summe mit der Familie des Ermordeten ab- unden, wenn er auf die Begnadigung dur die Königin Anspruch hen will. Vor einigen Monaten ermordete ein Handwerker hier der Straße einen Polizei-Soldaten und wandte \sih, zum Tode rtheilt, vom Gefängnisse aus an die Wittwe des Ermordeten. gleicher Zeit erboten sih aber die übrigen Polizei- Soldaten, der twe eine bedeutende Geld-Summe zu bezahlen, falls sie si mit Mörder nicht vergleichen wolle. Da nun diesem nicht die Mit- zu Oebote stehen, ihr eine gleihe Summe zuzusichern, so wird Königlihe Gnade ihn nicht erreihen können, Vor einigen Tagen erlebte man es hier, daß mehrere junge Leute das Viatikum in feierliher Prozession zu einem Sterbenden tra- den Priester auf der Straße mit Steinen warfen. Die Debatten, welhe am 25sten v. M. in der französishen De- iren-Kammer zwischen Herrn Mauguin und dem Minister der aus- jtigen Angelegenheiten stattfanden, haben hier großes Aufsehen gt, Jch habe zu seiner Zeit ausführlih erzählt, welche Bewandt- es mit der dem Sohne des Herrn Mauguin hier widerfahrenen handlung und den darauf erfolgenden Reclamationen hatte. Ju ug auf die Vermählungs - Frage erklärte Herr Guizot in jener ung, daß er auf den früherhin von ihm ausgesprochenen Grund- n (der Ausschließung jedes niht dem Hause Bourbon angehören- Bewerbers) beharre. Wir werden vielleicht bald erfahren, in- ern diese Grundsäße zur Anwendung gebraht werden, Wenn r Guizot zu gleicher Zeit dem spauischen Finanz-Minister, Herrn L iden Dante Ls in Lm e Schule gebildet und die | t Í andels-Jnteressen in Spanien eifrige or - „Die Revolution“, sagt dies Blatt, „welche den Stur; der id irgend einer seiner Grrcrairanis Bd do P d brals herbeigeführt hat, unterscheidet si von allen frühe, Mihkit, die Spanier selbst aber bedienen sich gerade dieses Argu- in neueren Zeiten in Portugal stattfanden. Es i ken Ms, um den Finanz-Minister mit Vorwürfen zu überhäufen. Ministerkrisis , sondern der Sturz eines mächtigen Despotismus, vier Jahre lang von dem ganzen Einfluß des Hoses, von der ga

Mllitairmacht des Landes unterstüßt wurde. Der Antheil, der ; ; 4 2. E ; Frauen in den ganzen nördlichen Provinzen an dieser Bewegun} Lissabon, 30. Mai. Das Diario enthält in seiner heutigen

an mehreren der hestigsten Zusammentreffen mit den Truppen zFmmer ein Dekret , wodur Allen , die bei der Revolution von men, hat einerseits nit wenig zum Erfolg der Jusurgenten bezres Novas und Almeira betheiligt waren, Amnestie bewilligt und

i l its, wi it verbreitet. die Unzufriedenh( Besißungen und Aemter, die ihnen niht in Folge eines richter-

Me E NRON R L CO CNR I A E n Spruches genommen sind, zurückgegeben werden. Ein anderes ret hebt das Gese über die Verseßbarkeit der Richter auf.

Der Großfürst Konstantin von Rußland, welcher in dem Augen-

e, als die größte Aufregung hier herrschte, mit seinem Geschwa-- in den Tajo einlief, is schon am 26sten wieder abgesegelt.

S.U L: 6.0.1, Konstantinopel , 26. Mai. Es sind hier Nachrichten über Aufenthalt des Sultans in Adrianopel und seine Weiterreise bis anlif eingegangen. Am 15,, 16. und 17. Mai nahm der Sultan Moschee Sultan Selim's, die neue, von seinem Vater erbaute Brüde r die Mariha, die Kg(ernen und das Militair-Hospital in Augen- in und ließ den Bean des lehteren als Zeichen seiner Zufrie=

Jbrahim Pascha is in Portsmouth mit allen möglien g fommenheiten empfangen worden. Der Graf von Aberdety hat den Major Dikson von der Königlichen Artillerie zum Begltiy

bezogen zu werden pflegt, während sie sich in England ai Der Pascha wird am Sten hier erwartet, Auf eiue Oli Udresse der Munizipalität von Portsmouth, in welcher die hy stets fortshreitenden Handeloverkehrs zwischen England und Ak ausgesprochen wurde, ließ Jbrahim durch seinen Dolmetscher ten, auch er hege diese Hoffnung, und um den Zweck zu si habe auch sein Vater den Transit durch Aegypten in seine i Hand genommen. Mau betrachtet dies als einen Fingerzeig, (6 Engländer sich keine Hoffnung zu machen haben, den Besuch Zk Paschas in England zu Gunsten ihrer kommerziellen Jnteressen beuten zu können.

Es wird wiederholt versichert, daß der Vice- Admiral Sir | liam Parker, welcher seßt die Station im Mittelmeere befehlig der Höhe des Cap St,. Vincent mit dem Evolutions-Geschwadn sammentreffen und das Kommando desselben übernehmen werde,

Sir R. Peel, der sih für die Zeit des Pfingstfestes nag | Laudsize Drayton-Manor begeben hatte, ist wieder hier eingetn

Der Standard bemerkt, daß die Ereignisse in Portugi feine so große Theilnahme gefunden hätten, als noch vor t Jahren, und daß der Eindruck derselben auf die Besizer der | iesischen Schuldverschreibungen durchaus kein günstiger sei, Mornin Chronicle spricht sich zu Gunsten des Aussandes

ortugal.

Niederlande.

Amsterdam, 6. Juni, Dem hiesigen Handelsblad aus dem Haag vom 5, Juni geschrieben, daß, sicherem Veri nah, der Handels - Vertrag zwischen Holland und Belgien

{lossen worden sei. : S ch w e iz.

Kanton Luzern. (A. Z.) Das vermeintliche Mord tat gegen General Sounenberg hat sich in nichts aufgelöst, | sich klar herausstellt, daß keine Absicht, auf ihn zu schießen, vi den war, sondern daß die Gebrüder Bühlmann lediglich ein 0 probirten.

denheit ein Geldgeshenk verabreichen und unter. die 50 Kranken 3000

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Piaster vertheilen. Am 18ten fand eine feierlihe Ceremonie statt. Der Mollah (Großrichter), der Mufti, die Jmams und Mans (Professoren) und die notablen Muselmänner und Rasa's verfügten sich auf Befehl des Sultans in den Palast, wo mehrere derselben zum Range von Choschagaus, Kapidschi-Baschis 2c, erhoben wurden. Die Häupter der religiófen Gemeinden wurden mit den Kaiserl. Orden des Nischan = Jftihar dekorirt, und einigen Notabeln der Stadt und der Umgegend Ehrenmäntel verliehen. Nah Vertheilung dieser Gunstbezeigungen richtete der Minister der auswärtigen Angelegenhei- ten, Reschid Pascha, in Gegenwart des Sultans, an die Anwesenden folgende Anrede :

__ „Se. Kaiserl, Majestät, unser erhabener Souverain und Wohlthäter wünscht, nah dem Muster eines stets für das Wohl seiner Sa tea Vaters, daß alle seine Unterthanen, ohne Unterschied, eines gleichmäßi- gen Schußes genießen, und daß man, unseren heiligen Geseßen gemäß, sür die Aufrechthaltung der Rechte eines Jeden wache. Von unerschöpf- Ul u a de Fe Kaiserl, Majestät ohne Unterlaß ihre väter- iche Sorgfalt auf die Verbesserungen, welhe die Wo ihres Rei sicherste as E sserung ch Wohlfahrt ihres Reiches ___/Es is unnüy, zu wiederholen, daß Se, Kaiserl. Majestät, indem Sie diese Reise unternahmen, einzig und allein von dem Wunsche geleitet wor- den sind, mit eigenen Augen die wahren Bedürfnisse ihrer Völker kennen zu lernen, un Lage was zu ihrem Glücke noch mangelt, zu ersegen. ¡Die hohe Wichtigkeit dieser Reise, die unter der Obhut des Allmäch- ae Jedermann Bürgscheften für die Zukunft gewähren soll, i} unbe- rcitbar.

„Es wird uns leicht sein, den vollen Umfang der Wohlthaten zu schil- dern, deren Genuß Zhnen durch die beiden Akte, die wir Jhnen auf Befehl Sr. Kaiserl, Majestät ankündigen, zu Theil werden soll, Erstens, nacbdem unser erhabener Souverain erfahren hat, daß die Landmauth für die Be- wohner von Adrianopel sehr lästig sei, so haben Se, Kaiserl. Majestät die Abschaffung derselben vom heutigen Tage an befohlen; zweitens haben Se, Kaiserl, Majestät auf ihre Privatkasse dic erforderlihen Summen angewie- sen, um die Maria schiffbar zu machen, die Dämme auszubessern und den Hafen von Enos auszutiefen, Tahir Pascha, Gouverneur der Provinz, is mit Vollziehung dieser Kaiserlichen Anordnung beauftragt. Das Lokal- Conseil wird sih mit den auf die Arbeiten bezüglihen Verfügungen be- schäftigen.

„Die Vortheile der ersteren dieser Gunstbezeigungen werden nicht blos den Bewohnern von Adrianopel, sondern auch allen denen, die im Verkchr mit dieser Stadt sind, zu Gute lommen. Die Entwickelung, tvelche die zweite dem Handel zu geben verspricht, wird sür ganz Numelien nüzlich und heilsam sein.

__ poDergleichen Züge sind selten in den Annalen der Geschichte z dies ist eine Wahrheit, die wir nicht verkennen dürfen, Und wir Alle, Unterthanen

aller Klassen dieses erhabenen Monarchen, müssen dem Himmel danken,

daß wir einen so gerechten Souverain besigeu+ trachten wix, di i Gunstbezeigungen durch unsere Dankbarkeit zu cten V M meinsam unsere. Herzen der Liebe zum Vaterlande, und arbeiten wir ein- hellig an dem Glüe des, Landes, in dem wir das Licht dex Welt erblickt haben. Unser glorreiher Moitarh wünscht das Wohl und die Sicherheit seiner muselmännischen Unterthanen; er wünscht ferner, daß die Christen und die Zsraeliten, die gleichfalls seine Unterthanen sind, eines gleichen Schupes genießen. Die Verschiedenheit der Glaubensbekenntnisse berühre nur das Gewissen des Zndioiduums;z diese Verschiedenheit darf die Rechte der inerta- nen niht gefährden, Wir sind alle die Unterthanen eines und desselben Reiches , die Kinder eines und desselben Vaterlandes ; wir sind alle. Lands- leute, Würde es wohl \chicklich sein, uns gegenseitig mit mißtrguischen Augen zu betrachten? Wandeln wir vielmehr auf der von unserem erha- benen Monarchen vorgezeichneten Bahn; folgen wir seinem Beispiele. Se. Kaiserl. Majestät kennt keinen Unterschied der Religion zwischen seinen Un- terthanen bei Vertheilung seiner Gnaden, Unsere Pflicht is es, in guter Eintracht zu leben und mit allen .unseren Kräften zu Allem, was zur Wohl- fahrt des gemeinsamen Vaterlandes beitragen kann, mitzuwirken. „S0 lauten die Befehle Sr. Kaiserl, Majestät des Sultans, Möge e Ae Vorsehung uns beistehen, um nah ihrem erhabenen Willen eben,

Am 19, Mai, als dem zur Abreise festgeseßten Tage, empfin der Sultan den Gouverneur, den Desfterdar, die Magi tan E die Mitglieder der Munizipalräthe und die Häupter der religiösen Gemeinden, gab dem Defterdar seine Zufriedenheit mit der guten Verwaltung der Provinz zu erkennen und ermahnte ihn, gemeinschaft- lich mit Tahir Pascha für das Wohl des Volkes zu wirken. Er empfahl den Magistratspersonen eine strenge Genauigkeit in Erfüllung ihrer Pflichten und forderte die Munizipalräthe auf, sich ernstlich mit dem Wohle des Landes zu beschäftigen. Sodann wandte sich der Sultan an die geistlihen Oberhäupter der Gemeinden und sagte, daß ihre Glaubensgenossen seine Unterthanen seien, und daß es sein Wille sei, ihnen vollständigen Schuß zu gewähren und ihre Rechte gegen jeden Eingriff zu bewahren, Schließlih empfahl er ihnen, ganz be=- sonders für die Jnteressen ihrer Untergebenen zu wachen und durch alle ihnen zu Gebote stehenden Mittel für ihren Wohlstand und ihre Ruhe zu wirken.

Vor seiner Abreise schenkte der Sultan dem Gouverneur von Adrianopel, Tahir Pascha, einen prachtvollen, mit Diamanten be- seßten Säbel und dem Befehlshaber der Truppcn, Mustapha Pascha, eine prächtige, mit Diamanten verzierte Dose.

Hier, wie in den anderen Städten, durch welche der Sultan be=- reits gereist ist, sind sehr viele Kinder auf Befehl desselben geimpft worden, und es is den Spitalärzten eigens aufgetragen worden, für die Pflege derselben zu sorgen.

Zur Geschichte der Finanzlage des britischen Reiches.

Auf Befehl des Unterhauses d. d. 4. Mai 1846 veröffentliht das Schaßamt folgende offizielle Tabelle über die Einnahmen und Ausgaben des englishen Staatsshaßzes innerhalb der 25 jährigen Epoche von 1822 inkl. bis 1845 inkl. und die Haupt - Unterabtheilungen

der Einnahmen und Ausgaben : Einnahmen.

An SgaÞ en.

Gewöhnliche Einnahmen nach Abzug der Drawbadccks und anderer Rück- zahlungen.

Gesammt- Summe der Einuahmen.

Außerordent= lihe Einnah= men.

Kosten der Steuer- Erhebung 2c.

Die fundirten wie unfundir= ten Schuld=

Ausgaben für verschiedene andere Zweige des Staats- dienstes.

Andere Lasten z

die aus denfon- Auggaben für solidirten en JOEIEe

Fonds bestrit= | i ten werden. Jlottendienst.

Gesammt- Summe der

zinsen, Ausgaben.

Pfd. St.

9,088,091

Véd. St. 59,823,724

Pfd. St.

483,270

Pfd. St. 59,340,454

31,343,551

Pfd. St. 13,900,437

Pfd. St. 2,105,797

Pfd. St, 55,079,316

Pfd. St, 2,041,440

Pîd. St.

57,250,969 57,615,479 57,002,821. 995,012,870 54,850,063 96,951,669 99,070,956 54,765,669 950,881,814 51,368,128 50,578,671 90,746,678 50,258,286 52,837,924 50,387,349 91,146,805 51,771,507 51,634,081

1, 2,

247,188 214,212 282,284 615,923 600,082 439,566 358,407 166,621 130,794 154,959 100,726 84,593 150,293 111,473 276,004 228,715 155,988 216,002

98,498,157 99,829,691 97,945,105 99,028,793 95,510,145 57,391,235 99,934,963 94,932,290 91,012,608 91,923,087 90,679,397 50,831,271 90,408,579 92,949,397 50,663,353 91,375,520 91,927,495 91,850,083

9,742,993 5,413,461 9,997,431 9,387,384 9,208,486 9,286,592 9,148,281) 4,875,674 4,588,167 4,534,332 4,408,071 4,321,415 4,364,916 4,246,743 4,188,159

4,042,061 4,082,596 4,282,517

29,978,454 30,160,421 29,197,187 29,228,067 29,417,543 29,309,052 29,155,611 29,118,859 28,341,416 28,323,792 28,922,507 28,504,096 28,514,610 29,243,599 29,489,571 29,260,238 29,454,062 29,381,718

2,140,806 2,770,336 2,889,412 2,383,976 2,981,730 2,337,497 2,252,999 2,159,299 1,548,373 1,848,297 1,963,473 2,270,153 2,106,280 2,936,685 2,411,456 2,405,159 2,410,084 2,433,926

14,329,471 15,142,152 14,995,837 16,707,602 16,205,812 15,198,984 15,180,861 13,914,677 14,379,096 13,805,026 12,265,105

2,066,057 11,657,486 12,112,968 12,716,897 13,220,750 14,631,076 14,822,667

2,006,086 2/449,149 2,216,082 2,566,783 2,863,248 2,012,116 2,485,661 1,950,108 2,854,013 2,396,921 2,007,158 2,061,395 2,144,346 2,279,310 2,513,030 2,792,540 2,862,469 2,523,625

54,197,410 55,941,519 54,895,949 56,274,712 56,336,819 54,144,241 54,223,412 52,013,617 51,711,465 50,908,328 49,166,314 49,223,116 48,787,638 50,819,305 51,319,113 51,720,748 53,440,287 53,444,653

4,279,589 4,278,704 4,302,226 4,455,997

4,630,350

166,838 92,303,949 264,740 51,244,335 1,512,839 96,945,043 686,061 98,459,751 1,341,236 97,690,704

52,197,111 50,979,595 55,432,204 57,773,090 56,349,468

29,450,145 29,428,120 29,269,160 30,495,459 28,253,872

2,968,143 15,239,781 2,398,262 16,159,030 2,389,894 14,955,273 2,094,012 | 14,366,209 2,598,524 15,664,169

2,927,660 2,959,757 4,525,186 3,091,968 2,726,147

94,465,318 95,223,873 55,901,739 395,103,645 53,873,062

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kleinen Schrist gegeben, er hot aber, dieser werde manchen Leser reizen, das Büchlein selbst zur Hand zu nehmen; vielleicht wäre diese Absicht leich- ter durch Mittheilung einer oder der anderen längeren Stelle erreicht wor- den, aber es ist besser, jeder Leser sucht sih selbst aus, was ihm am mei- sten zusagk. Etwas hat dieser denn doch auch . vor dem Hörer voraus, er erhält nämli einige shähßbare Zugaben zu dem Vortrage in den sorg- samen Stammbäumen der Geschlechter Sanudo und Crispo und in einer weiteren Ausführung über das Ende des lateinishen Herzogthums und den leßten Herzog Joseph Nacy, der die Aufmerksamkeit ganz besonders in An- spruch nehmen möchte, Eine hübsche Karte der Cykladen is überdies dem Büchlein beigegeben, G *

Zur Literatur der Handels- Wissenschaft.

Vollständiges Taschenbuh der Münz-, Maß- und Gewichts-Verhältnisse, der Staatspapiere, des Wechsel- und Bankwesens und der Usanzen aller Länder und Handelspläße. Nach den Bedürfnissen der Gegenwart bearbeitet von Christian Noback und Friedrich Noback. Leipzig, bei Brockhaus.

Das achte Heft dieses lexikalishen Werkes, welhes bis zu „Rio Janeiro“ reicht, liegt uns vor, Blicken wir auf das bisher Gelieferte zu- rück, so müssen wir anerkennen, daß der Verleger in seiner dem ersten Heste beigegebenen ursprünglichen Ankündigung nit zu viel versprochen hat ; denn das Buch bildet in der That das vollständigste unter den bisher erschienenen Kowpendien der genannten Fäher. Wir finden unter den betreffenden Orten zunächst die Erklärung der Rehnungsart, sodann die Erläute- rung des Zahlwerthes unter Vergleihung mit den wichtigsten Münz- füßen, hierauf die Aufzählung der wirklich ogs Münzen mit Angabe ihres Feingehalts, ihres Gewichts, ihres Verhältnisses zur feinen und zur rauhen Mark, ihres Werthes in den deutschen und fremden Hauptmünzen. Dann werden die Beschreibung des Papiergeldes, wo solhes umläuft, oder ‘seiner allenfallsigen Stellvertreter (Banknoten 2c.) gegeben und die Normen sciner Annahme mítgetheilt. Ferner ist der in dem bezüglihen Orte oder Lande umlaufenden fremden Gold- und Silbermünzen und ihres Preises gedacht, und hierauf folgt die Aufstellung des Wechsel- und Geld- Courssvystems und dessen vollständige Erklärung, welcher sich die Aufzäh-

lung der wichtigsten Wehsel-Usanze, so wie die Angabe des Wechselstem- pels, anschließt. Endlich reiht sih ‘hieran die Aufstellung der Staats- papier- und Actien-Course und die Erklärung der Staatspapiere des Landes und ihrer Entstehung. ‘Dies i} der eigentlich erste Theil des verarbeiteten Stoffes, der sih wesentlih auf das Geld und seine Vertreter bezicht und das Nöthigste von dem Historischen der Sache beibringt ; der ungetrennt damit zusammenhängende “zweite Theil enthält das Maß - und Gewichtswesen. Sehr zweckmäßig wird hier zuerst über die Einführung der gültigen Maßgrößen eine kurze historische Uebersicht gegeben ; dann folgt die Ausstellung des Systems in den nöthigen Abstufungen nah Längenmasß (Fuß, Elle, Ruthe, Lachter, Meile #c.), Flächen- und Feldmaß, Brennholz- maß und übrige kubishe Maße, Getraidemaß, Flüssigkeitsmaß \ (Wein-, Bier-, Oelmaß 2c.) und Gewicht, ‘Das Gewicht wird betrachtet als Han- dels-, Gold-, Silber-, Münz-, Pröbir-, Juwelen- und Medizinalgewicht und nach den übrigen hier und da noch stattfindenden Modificationen, wie Zollgewiht 2c. ie Feinheit und der Stempel der verarbeiteten edlen Metalle werden berichtet, dann witd: zu einer Aufzählung der Stüc- güter (Schiffslast, Tonne, Groß 2c.) geschritten, und hiecan reiht sih die Uebersicht der besonderen Usanzen oder Play gebräuche, unter denen vor- züglich die Notirungsart der ‘Waarenpreise, das Gutgewicht, die Tara, der Rabatt, die Courtage, die Kommissionsgebühr, das Delvedere u. s. w. erwähnt werden. Den dritten Theil des Jnhalts bildet die detailliite Aufzählung der öffentlihen Handels-Anstalten, Messen und größeren Märkte. Die kommerziellen und industricllen Actien-Vereine und insbesondere die Banken nehmen hierunter gegenwärtig besonders unsere Beachtung in Anspruch und erfahren eine ausführliche Besprehung. Von den Messen und wichtigeren Märkten, besonders- den Wollmärkten, is das Wesentliche in Kürze berichtet, desgleichen über Börsen, Handelsgerichte, Handels-Kam- mern, Sparkassen, Münzstätten u. #.w.

Die Verfasser haven sich ursprünglich über den Umfang ihrer Arbeit jedenfalls getäuscht, denn sie geben auf den ersten Lieferungen das Ganze aúf fünf bis sechs Hefte: an, während das Buch sider auf A Hefte anwahsen dürfte; indrssen dürfen wir damit wohl zu- rieden sein; denn die Arbeit is konsequent und ohne unnüße Weitläufigkeit durchgeführt, und so darf das betheiligte Publikum diese Ausdehnung, welche dem Werke seine ganze Vollständigkeit und Brauchbarkeit möglich macht, sich wohl gefallen lassen, da es für die kleine Mehr-Ausgabe ein gründlich

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ender Ausdehnung, Rüfsichtlich der Zuverlässigkeit und Geuauigfcit Angaben dürfen wir wohl von den Namen der Verfasser das Beste arten, und wenn es auch für den Kritiker höchst \{chwierig, ja fast un- ih i, auf alles Einzelne genauer einzugehen, so können wir , wo wir den Maßstab der näheren Prüäsung anlegten, nur ein iges Resultat berichten, so daß wir das Buch mit Ueberzeugung hsehlen dürfen und annehmen müssen, daß der bedeutendere Kauf- ann, Fabrikant, Banquier, der Statistiker und Kameralist seiner vulih wird entbehren können. Die Versicherung der Herren Verfasser, \ÿ nur die uneígennüzigste Verfolgung ihres Unternehmens dessen Durch- Ne N nen möglih mache, daß der Gegenstand bei gründlicher Behand- j ds] schwieriger und zeitraubender sei, wird Jeder, der sih mit arligea Arbeiten beshäftigt hat, gern glauben. Um so mehr aber wollen wünschen, daß es den Herausgebern möglich werde, ihr Wort zu halten d bald. den Schluß des Buches zu geben, damit es als lexikalisches "padeshmälert benußt werden e, E t R E meinsam abhandelt, während man sonst nöthig hätte, das Eine 1h die Bedeutung des vorliegenden Werkes in seiner Art anbe- dere erst in Caen Ariitels oder pa e A Tabellen na s (0 ergiebt sih diese nicht besser als durch Vergleichung mit Publica- gen, So finden wir z. B. Alles, was Frankreich als Staat utt ‘1 Änlichen Charafters. Die meisten der lepteren sind flach, unvollstän- als Handelsvlay angeht, unter „Paris“ vereinigt und haben nicht f als zahllosen Widersprüchen nnd Fehlern wimmelnd und nichts weni- einen Artifel „Frankreich“ oder besondere Münz- und Maßtabellen F li das, wosür sie sich ausgeben. Nur wenige derselben zeugen von shlagen. Das Buch enthält alle irgend wichtigen Handels - und i Bem Streben und Fleiß der Verfasser, unv dies is leicht erflärlich, pläye, und eben diese Vollständigkeit machte wohl das Einhalten d ohl in feinem Fache die Anstrengung so wenig Lohn und Anerken- gesteckten engen Gränze unthunlih, Aber is es ganz vorzüglich der ad findet, Die besten Werke der Art sind Monographieen oder auf ein- gewidmet, so nimmt es do die gleiche Nücksicht auf alle h P Zwecke gerte wie die trefflichen Arbeiten von Chelius, Hauschild, Münz- und Maßwesens, -wenn Land und Ort den engeren B Pud Neish ; etwas Vollständiges auf dicsem Gebicte fehlte uns lange, sen des deutschen Geschästsmannes au fcruer liegen, und rfeht freut uns, in dem vorliegenden Buche es endlich zu finden, És dürfen wir seine Ersheinung auch als eine wahre Ber | L 10 von selbst, daß uns die Verfasser rückschtlih der Veränderun- der positiven metrologischen Wissenschaft bezeichnen, Das benupte "A vor tlhe im Laufe der Publication im Münz- und Maßwesen hier und muß, wie auch die Verfasser andeuten, sehr mannigfaltig Diedgrden, einen Nachtrag nícht vorenthalten werden, gewesen sein, denn wir finden fast ohne Ausnahme in jedem Arti A aus patang s würdig, und geshmackvóll, wie es ih von der theilungen, die in anderen Büchern fehlen, ja, eíne nicht geri Bo mo Offi n erwarten läßt, der Preis (5 Rthlr, für das Heft von von Artikeln, die in anderen ähnlihen Werken gänzlich f n Besiy des Ba endgen uns nun Verfasser und Verleger bald in

verarbeitetes, sür den praktischen Gebrauch fertiges, reihes Materia Besonders wichtig erscheint uns die Rüfsiht, daß nicht blos E Maß der allerneuesten Zeit aufgeführt, sondern auch das N äd gangene in den Kreis der Erläuterung aufgenommen worden is, was wünschenswerther, als ja bekanntlih die herkömmlichen Normen ! äußerst langsam und schwer sich verwischen und nameuilich in der ges lihen Praxis viele Jahrzehnte hindurch sich ungeschmälert neben den g! lichen neuen aufrecht erhalten, so daß ihre Kenntniß ein unabweisli Bedürfn » is. i Die Einrichtung des Werkes in Vertheilung des Stoffes und 6 Anordnung is höchst zweckmäßig und das Nachschlagen dur t! dene Schiftarten in hohem Grade erleichtert, Besonders | wir die Abweichung von den : meisten uns bekannten Werken s r Tendenz in der Gruppirung der Daten lobenswerth, welche bei Trennung des Verschiedenartigen das Homogene zusammenstellt ud ein Land oder eine Stadt Betreffende unter dem nämlichen Artill

e / a ist eine enorme Menge einzelner Daten in dem kompreß, do di gedruckten Werke aufzehäust; die kleinen Tabellen Behufs der Bens / der Maße mit den wichtigsten fremden erleichtern die e n ordentlich, und namentlich finden wir dieselben bei den Hauptor

Neues Lager fossiler Pflanzen.

Bayreuth, 2. Juni. (A. Z.) Den verdienstlihen Forshungen des

Herrn Reut - Amtmanns Weltrih in Kulmbach is es vor kurzem geglückt, in einem Steinbruch unweit Veitlahm bei Kulmbach ein reiches Lager von fossilen Pflanzen zu entdecken, Dasselbe tritt, wie noch mehrere ähnliche in Oberfrauken, so in den Steinbrüchen von Strullendorf bei Bamberg, Hart, Fantaisie und dem ehemaligen Kohlenwerk auf der Theta bei Bay- reuth als Einlagerungen von Schieferthon in den unteisten Sandsteinen des Lias auf. Referent hat im sechsten Hest von Graf Münster's Beiträgen zur Petrefaktenkunde die Ansicht ausgesprochen, daß dieser Sandstein eine örtlihem Zwischenbildung über de Keuper und unter dem Liaskalk mit Giy- phâáa sein, und daß der Lias nicht an allen Orten mit Gryphitenkalk ab- schließen dürfte, Diese pslanzenführenden Schieferthon - Einlagerungen sind aber unter sih von relativem Alter, welches durch die Bezeichnungen: der „Liasnahen“/ in den oberen Schichten und der „Keupernahen““ in den un- teren charaftecrisirt sein würde. " Das veitlahmer gehört zweifelsohne zu den leßteren. y Die vegetabilischen Ueberreste vom neuen Fundort sind meist, wie dies gewöhnlich der Fall ist, in Kohle verwandelt, welche aber, zumal wenn der Thon durch das Trocnen shwindet, so wenig mit ihm adhärirt , daß sie faum zu erhalten ist; doch hinterläßt die verfohlte Pflanze deutliche und scharfe Abdrücke, welche der Untersulung ungewöhnliche Schwierigkeiten nicht entgegenstellen, Nachfolgende Pflanzen erhielt Referent bis jeßt von diesem neuen Fundort: 1) Xylomites Zamitae, Göpyert; 2) Equiselites Müänsteri, Sternberg ; 3) Astrocarpus lanceolatus, Göppert; 4) Laccopte- ris elegans, Sternberg; 5) Oligocarpia Gutbieri. Göppert; 6) Diplo- dictyum acutilobum, Braun (spec. nov.); 7) Sagenopteris elongata, Münster ; 8) Zamites distans, Sternberg z 9) Zamites brevisolius, Braun; 10) Zamites truncatus, Braun (spec. nov.); 11) Palaeoxyris Münsteri, Sternberg; 12) Aethophyllum speciosum? Schimper und Mongeotz 13) Antholithum Aethophylli? Schimper und Mongeot; 14) Voltzia schizo- lepis, Braun (spec. nov.). j

Außer diesen Arten finden \\ch mehrere, jedo zur Zeit noch nicht ret bestimmbare und in geringfügigeren Fragmenten, Gleichwie auf den Vorkommen’ bei Theta die Gattungen Sagenopteris und Zamites , beson- ders die Untergattung Pterozamites S Nilsonia ; bei der Hart Jeanpaulia

und Camptopteris; bei Eckerêdorf Sphenopteris und Laccopteris z bei Sirul-

lendorf Sagenopteris und Equisetites; so herrshen in dem veitlahmer Pslanzenlager, wie es scheint, die Gattungen Equisetites und Zamites, von leßterer aber Arten der Untergattung Podozamites, entschieden vor. Merk- würdig is es aber, daß von diesen Zwergpalmen \sich mit den Blättern auch die Schafte, Früchte, ja sogar die Blüthen mit den deutlich wahrnehm- baren Eindrüen der sechs Aniheren und den sehsblättrigen Blumen mit doppeltem Perigon finden, was wohl bisher noch niemals und an keinem der vie- len Fnndorte dieser Pflanze beobachtet wurde. Es is sogar nit unwahrscheinlich, daß noch Platten aufgehoben werden, auf welchen die ganze Pflanze mit an dem Schafte ansigenden Blättern, Blüthen und Früchten enthalten ist. Möchten im Juteresse der vaterländischen Versteinerungskunde und in dem der großen münstershen Sammlung, welche die Pflanzen - Ueberreste älterer Vorkommnisse in Ober-Franken so ausgezeichnet als vollständig aufzuweisen hat, auch die neueren Entdecknngen Berücksichtigung finden und zur An- sammlung für diesen Zweck geschritten werden, bevor die Quelle versiegt, damit diejenigen, welchen diese Florula palaeontologica wichtig, fie nit eist mühsam in den Petrefakten-Sammlungen des Auslandes zerstreut auf-

suchen, gleichsam erst wieder entdecken müssen. Dr. Braun, Professor.

Verein der Kunstfreunde im preußischen Staate.

Jm Lokale des Vereins sind folgende Kunstgegenstände neu aufgestellt worden: 1) María mit dem Christuskinde, vom Professor D äge in Berlin. 2) Ein Blumenstück, vom Professor G, Völdcker in Berlin. 3) Partie aus dem Sellraiuthale bei Junsbruck, von C, Triebel in Berlin. | 4) Das Thal von Bricuz nah Meiringen in der Schweiz, vog C. Seiffert in Berlin. 5) Der Reichenbach mit dem Wetterhorn in der Schweiz, von Demselben. Berlin, den 8. Juni 1846. Direktorium des Vereins dor Kunstfreunde im preußischen Staat,

Ee T R tre A S R E E M