1847 / 3 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmahger Beobachtung.

1846. 31. Dez.

Luftdruck... 1344,29" Par./343,49""' Par./342,67"" Par. Quellwärme a

Morgenus Nachmittags Abends 6 Uhr. | 2 Ubr. 10 Ube.

Luftwärme .…..| 8,1° R.| —7,1° R. | 7,99 R. |Flusswärme 0,0° R. Thaupunkt... .| 9,2° R.| 9,0° R. 90° R. |Bodeuwärme L: Daonstsättigung. 88 pCt. 86 pCt 89 pCt. |Ausdünstung 0,003"’Rkh. Wetters - - « «» | * Babnes, halbheiter. | trüb. |Niederschlag 0,013‘‘Rb. iel w. Se w. [Würmewechsel 7,2" Wolkenzug -.. | W, | f | 7,s° Tagesmittel: 343,18!’ Par... —7,9° R... —9,1° R... 88 pCt. W.

Königliche Schauspiele. 9te Shauspielhaus=-

8

von Bauernfeld. Hierauf: Der zerbrohene Krug, Lustspiel in 1 Akt, von H. von Kleist, Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden fleinen Opernhaus-Preisen verkauft, als:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. z; ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon und zur Tribüne 1 Rtblr. ; ein Billet im Parquet und im zweiten Range 20 Sgr. z ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 75 Sgr. z ein Billet in der Fremden-Loge 2 Rthlr,

Jm Schauspielhause. 18te französische Abonnements-Vorstellung. La première représentation de: Le Chevalier de Saint-George, comédie-vaudeville bistorique, en 3 actes, par M, M. Mélesville et Roger de Beauyoir. Anfang halb 7 Uhr.

Sonntag, 3. Jan. Jm Opernhause. Mit aufgehobenem Abonne-

ment: So machen es Alle, Opera buffa in 2 Aften, von A, W, Mo- zart. Nach Cosi fan? tutte neu bearbeitet, Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den kleinen Opernhaus-

Jm Schauspielhause, Zte Abonnements - Vorstellung. Zum erstenmale: Die Karlsshüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube.

Montag, 4. Jan. Im Sauspielhause. 4te Abonnements- Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt : Die Karlsschüler.

Verantwortliher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Jm Selbstverlage der Erpedition.

Gedruft in der Dekershen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Sonnabend 2, Jan. Jm Opernhause. hausp! | Abonnements-Vorstellung: Das Liebes-Protokoll, Lustspiel in 3 Abth., * Preisen verkauft. | wtaurvur an T EN R a u —— : c All ine ! gemeiner Auzeiger. 1 y E i 62157 Sectiun der Domai- schlägt der betresiende Revier- Förster solches Stämme werden als rechtlich erworben ange Bekanntmachungen. Schatz-Abtheilung. No. 33294 nen und Forsten. mit seinem VValdhammer an, numerirt es und sehen. Vor der Fällung werden jedoch die c j zieht es in seine Kontrolle, und nur solche Stämme noch mit einem dreieckigen VVald- [1021] VBetfannima ch B n g. [1061] i; Die ; Stücke dürfen aus dem VValde auf die Ablage hammer durch den betreffenden Revier-Förste1 Die bevorstehende Theilung des Nachlasses des am Gouvernements-Regierung abgefahren werden berechnet, der zum Hauen ermächtigt 6 345 5 Friedri Us S : L U , Cruz E T Ge 30. August 1845 gestorbenen Kaufmanns Anton Friedrich Aer 11) Sobald der Käuser die Gouvernements - Regie- 6) Der Käuser ist verpflichtet, auf jede sechs

Ludwig Senglier wird in Gemäßheit der Vorschrift des 8. 137, Titel 17, Theil 1. des Allgemeinen Landrechts hiermit bekannt gemacht, Breslau, den 16. November 1846, Königliches Vormundschaftsgericht. E

nement am

[1145] Offener Arrest.

Da über das Vermögen des Kaufmanns und Spe- diteurs Wilhelm GBoldstücker und seiner Ehefrau Frie- dericke, geborenen Goldschmidt, hierselbst der Konkurs eróffnet worden is, so wird allen denen, welche von dem Cridario oder seiner Ehefrau Gelder, Sachen, Ef- feften oder Briesschaften hinter sih haben, angedeutet, piervon an Niemand etwas zu verabfolgen, vielmehr dem unterzeihneten Königlichen Land- uud Stadtge- richt davon sofort treulih Anzeige zu machen und die Gelder oder Sachen, jedoch mit Vorbehalt ihrer daran habenden Rechte, in das hiesige gerichtliche Depositum abzuliefern. Wenn dennoch an Jemand etwas gezahlt oder ausgeantwortet würde, so wird dieses sür nicht geschehen geachtet und zum Besten der Konkursmasse anderweit beigetricben, wenn aber der Jnhaber solcher Gelder und Sachen diese sogar verschweigen oder zu- rücfhalten sollte, wird derselbe noch außerdem seines daran habenden Unterpfand- und anderen Rechtes für verluslig erklärt werden.

Grünberg in Schlesien, den 27, Dezember 1846. den

Königl. Land- und Stadtgericht.

[739] Nothwendiger Verkauf. kommen Stadtgericht zu Berlin, den 17. August 1846.

Das dem Tischlermeister Friedrih Wilhelm Deich- mann gehörige, hier in der Jnvalidenstraße Nr. 29 be- legene und im Hypothekenbuche Vol. IV b: No; 1232 eingetragene Grundstü, gerichtlih abgeschägt zu 8279 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf., soll

am 11. März 1847 Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzuseheu,

suchen.

Der dem Aufenthalte nah unbekannte Real-Gläubi- 3) Nach erfolgtem Zuschlage ist der sich beim Kaufe Erhaltende verpflichtet, sein eingelegtes Vadium durch Zuzahlung der Hälste des gebo- tenen Plus sofort zu kompletiren. selbe das unterlässt, so fällt das niedergelegte Vadium dem Schatze zu, und das 1hm zuge- schlagene Holz wird von neuem versteigert.

Das den Schuhmachermeister Johann Gottlob Glo- 4) Das Versteigernngs-Protokoll und der auf Grund

ger, Maurerpolier Carl Winkel, wird hierdurch öffentlich vorgeladen,

1843] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 16, September 1846.

beckschen Erben gehörige, hier in dex Lindenstraße Nr. 44 belegene und im Hypothekenbuche von der Louisenstadt den Vol, 10. No. 684 eingetragene Grundstuck nebst Zube- hör, gerichtlih abgeschäyt zu 16000 Thlr, soll

am 10. April 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. potyekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[2b] Bekanntmachung.

Magdeburg - Cöthen - Halle- Leip daß folgende Prioritäts-

E Actien unserer Gesell- me A L oezLl: saft, und zwar die S dr ummern 1655, 1769. E Al 3067. 3412. 4852. 6351.

erlaubt,

I F E A N E T T, M E 6752, 15744. aus der s U L diesjährigen Verloosung,

bis jeyt nit eingeliefert sind und deren Nominalwerth vorläufig noh bei unse- rer Hauptkasse erhoben werden kanu,

Gleichzeitig bemerfen wir, daß dcr Nominalwerth

nachfolgender Prioritäts-Actien, und zwar der Num- mern 13,204, aus der Verloosung des Jahres 1843, und Nr, 3290, 6955. 9017, aus der Verloosung des Jahres 1845, da derselbe nicht rechtzeitig erhoben, bei hiesigem Königl, Land- und Stadtgericht deponirt is, Die Jnhaber dieser Prioritäts - Actien fordern wir hiermit auf, dieselben gegen Quittung bei uns einzu- liefern und den Betrag dagegen bei obgedachter Be- hörde zu erheben,

Statutenmäßig machen wir noch bekannt, daß die bis zum 12. Mai d. J. eingelieferten Prioritäts-Actien, sowohl aus der Verloosung der Vorjahre, als aus der des Jahres 1845, in Gegenwart zweier Notarien ver- brannt sind.

Magdeburg, den 24, Dezember 1846,

Direktorium der Magdeburg - Cöthen - Halle - Leipziger Eisenbahn - Gesellschaft.

schreiten,

Macht bekannt, dass in dem im hiesigen Gonver- flössbaren Staats-Forstamte Pomorze nachstebendes zum Verflö- ssen tauglicke Holz auf dem Stamme zu verkaufen

ausgezeichnet grosse Baustämme,

Browarken, Klötze, Stämme.

Ein Stamm dieses Holzes ist im Durchschnitt ge-

schätzt auf Silber-Rubel 49 Kopeken. WVerth desselben aber auf 1755 SRbl, 6 Kop. Der Verkauf dieses Holzes geschieht in Partieen beson- ders aus jedem Jahresschlage durch öffentliche laute Versteigerung in der Wohnung des Oberförsters zu Pomorze, § Meile von der Stadt Sejny, den 19. (31. Dezember dieses Jahres, täglich von des Morgens 9 bis des Nachmittags 5 Uhr, vor dem dazu beauf- tragten Beamten der Finanz-Regierungs-Kommissi0n unter nachstehenden Bedingungen.

1) Zum Gebote wird nur derjenige zugelassen, wer in der Kasse des betreffenden Forstamtes die Hälste des abgeschätzten VVerthes des ausgebo- tenen Holzes als Vadium niedergelegt hat, wel- ches dem von gleich zurückgegeben wird.

aber wird Abschlusse der Berechnung nach dem Kontrakte, 2) Sollte einer der Lizitanten sich der Gabe oder der Annahme lassen dacht erregen, s0 wird derselbe nicht nur mit Verlust des eingelegten Vadiums zum Holz-An- kaufe nicht zugelassen und Betrug bei dem Kriminalgericht angeklagt, so2dern ausser der Strafe, die das Gericht er- kennt, wird der Königliche Schatz noch Ver- gütigung des aus einer abermaligen Versteigerung desselben Holzes entspringenden Schadens nach-

Meistbietenden

Unterschrift an, die Regierung aber erst nach

Genehmigung

2 Kommiss10n.

Taxe und Hy9- 5) Das zur Versteigerung ausgebotene Holz ist mit

cinem secchseckigen VWValdhammer mit den Buch-

staben N. J. angeschlagen, und nur diese Stämme werden als rechtlich erworben angesehen. Vor der Fällung werden jedoch die Stämme noch mit einem dreieckigen VValdhammer durch den betressenden Reyvier-Förster berechnet, der zum

G . - Hauen ermächtigt,

ziger Eisenbahn. 6) Der Käufer ist verpflichtet, auf jede sechs Klaf-

ter (450 Kubikfuss) des zum Verflöfsen erstan-

R denen Holzes noch cine Klaster Scheitholz ge- gen Erlegung Schlage und von der Gattung, die daselbst vpr- handen ist, zu kaufen. 2) Sollte einer der Lizitanten sich der Gabe oder

7) Das erstandene Holz kann der Käufer nach ei- genem Gutdünken bearbeiten lassen, es ist ihm

das Ho'z im kantig beschlagen zu lassen, aber die Rinde und Spähne, s0 wie auch die kleinen Zweige, ist er verpflichtet, beim Stamme auf einen Hau- fen legen zu lassen.

8) Die Bearbeitung und Ausfuhr des Holzes darf nur durch 6 Monate, vom 1. Oktober bis Ende März, alljährlich, geschehen, und der letzte Ter- min der Bearbeitung und Ausfuhr aus dem VValde alles gekausten Holzes wird bis Ende 3) Nach erfolgtem Zuschlage ist der sich beim

Kaufe Erhaltende verpflichtet, sein eingelegtes

Vadium durch Zuzahlung der Hälfte des gebo-

tenen Plus sofort zu komplettiren. VVenn der-

selbe. das unterlässt, so fällt das niedergelegte

Vadium dem Schatze zu, und das ihm zuge-

schlagene Holz wird von neuem versteigert.

März 1847 festgesetzt.

9) Der Käufer ist dem Schatze mit mögen verantwortlich für allen Schaden, den er selbst oder seine Leute anrichten. daher und die von 1hm im VValde gebrauch- ten Menschen sind verpflichtet, sich nach den Vorschriften der Landes- und Forst-Polizei zu 4) richten, die der betreffende Oberförster nach- weist. Er Schläge, in welchen das Holz gekauft ist, über-

noch dürfen die unangeschlagenen Schütz- und Saamen-Bäume gefällt werden, un-

ter einer den 10maligen VVerth derselben be- 5} tragenden Strafe.

10) Nach der Ausarbeitung des Holzes im VWValde

darf auch

Flusse Marycha belegenen

Kiefern grusse Baustämme, vier-Försters bezeichnet sind. 3615 mittel Baustämme,

Der ganze

der Licitation Abtretenden s0- Dem Meistbieten- bis zum

solches innebehalten

von Abstandsgeld zu Schulden oder dieserhalb starken Ver-

65551

34812" [1062] Die

Schatz-Abtheilung No.

und wegen Fälscherei

August 0W

fen ist; Kiesern VVenn der-

vom Augenblicke seIner

dieses

Der Verkauf durch

die Finanz - Regierungs-

welches

der Forst- Taxe in demselben den aber wird solches

kommen lassen, oder

VV alde

entrinden und

suchen.

seinem Ver-

Er selbst

Das Versteigerungs - Protokoll

nicht die Gränze der

rungs - Kommission.

mit einem sechseckigen VVa

rung benachrichtigt, dass ein Theil des gekauf- ten Holzes oder das Ganze zum Verflössen be- reit ist, wird ein Beamter zur Revision ges chickt, bei welcher das Holz nicht sortirt wird, son- dern der Revisor beschränkt sich auf das Ueber- zählen der Stämme und die Beachtung, ob sol- che numerirt und mit dem Hammer des Re-

Es wird also der Käuser zu keiner Erlegung eines Plus über die gebotene Zuschlags - Summe für grösseres Mals oder bessere Gattung des Holzes gezogen Wers den. Im Falle jedoch eines entdeckten Austau- sches, oder einer Verheimlichung von Holz vor der Revision, unterliegt der Käufer als Defrau- dant der vorgeschriebenen Strafe.

12) Die Utensilien zum Zusammenfügen des Holzes min der in Tafeln, Flösse etc. und zu Geräthen, die zum Flössen nöthig sind, werdem dem Käufer gegen Erlegung der Nutzho!z-Taxe überlassen. j

13) Die Kosten des Verkaufs des Holzes, s0 wie die Bekanntmachung der Licitation in den inlän- dischen und ausländischen Zeitungen und den Stempel, s0 wie das Porto übernimmt der Käu- ser, und ist verpflichtet, solche aulser der ge- botenenSumme sür das Holz besonders zu erlegen.

Suwalken, den 14,/26. November 1846.

Der Civil - Gouverneur VV irklicher Staatsrath und Ritter B. v. TykLel. Der Kanzlei-Chef SurowsKki.

Section der Domai- nen und Forsten.

4 ; Gouvernements - Regierung

Macht bekannt, dass in dem im hiesigen Gourver- nement am schiffbaren Kanale Augustow belegenen Staats-Forstamte Augustow nachstehendes zum Ver- slössen taugliche Holz auf dem Stamme zu verkau-

ausgezeichnet grolse Baustämme, grosse Baustämme,

363 mittel Baustämme, Browarken, Klötze, Stämme,

ganze Werth desselben aber auf 186 S, K, 205 K, Holzes geschieht besonders aus jedem Jahresschlage durch össentliche laute Versteigerung in der Wohnung des Ober- sörsters zu Bialobrzegi, % Meilen von der Stadt Au- gustow, den 16.,/28. Dezember dieses Jahres, täglich von des Morgens 9 bis des Nachmittags 9 Uhr vor dem dazu beaustragten Beamten der Finanz-Regie- rungs-Kommission unter nachstehenden Bedingungen, 1) Zum Gebote wird nur derjenige zugelassen,

wer in der Kasse des betreftenden Forstamtes

die Hälfte des abgeschätzten VVerthes des aus-

gebotenen Holzes als Vadium niedergelegt Hätt, dem von der Licitation sogleich zurückgegeben wird, dem Meistbieten- innebehalten bis zum Abschlusse der Berechnung nach dem Kontrakte.

der Annahbne von Abstands- Geld zu Schulden dieserhalb dacht erregen, §0 wird derselbe nicht nur mit Verlust des eingelegten Vadiums zum Holz-An- kaufe nicht zugelassen, und wegen Fälscherei und Betrug bei dem Kriminalgericht angeklagt, sondern ausser der Strafe, die das Gericht er- kennt, wird der Königliche Schatz noch Ver- gütigung des, aus einer abermaligen Versteigerung desselben Holzes entspringenden Schadens nach-

Grund desselben ausgenommene Kontrakt ver- pflichten den Meistbietenden, vom Augenblicke seiner Unterschrist an, die Regierung aber erst nach Genehmigung durch die Finanz - Regie-

Das zur Versteigerung Pil wr R 1ammer mit den

Buchstaben N, J. angeschlagen, und nur diese

Klaster (450 Kubikfuss) des zum Verllölsen erstandenen Holzes noch eine Klaster Scheit holz gegen Erlegung der Forst - Taxe in dem selben Schlage und von der Gattung, die da- selbst vorhanden ist, zu kaufen.

7) Das erstandene Holz kann der Käufer nach eigenem Gutdünken bearbeiten lassen, es Ist ihm erlaubt, das Holz im VValde und kantig beschlagen zu lassen, aber die Rindc und Spähne, 50 wie auch die kleinen Zweige, ist er verpflichtet, beim Stamme auf einen

entrinden

Haufen legen zu lassen.

8) Die Bearbeitung und Ausfubr des Holzes darf nur durch 6 Monate, vom 1. Oktober bis Ende März, alljährlich geschehen, und der letzte Ter-

Bearbeitung und Ausfuhr aus dem VValde alles gekauften Holzes wird bis Ende März 1847 fsestgesetzt.

9) Der Käufer ist dem Schatze mit seinem Ver- mögen verantwortlich für allen Schaden, den er selbst oder seine Leute anrichten, Er selbst daher und die von ihm im VWValde gebrauch- ten Menschen sind verpflichtet, sich nach den Vorschriften der Landes - und Forstpolizei Zu richten, die der betreffende Ober-Förster nach- weist, Er darf: auch nicht: die Gränze der Schläge, in welchen das Holz gekauft 1st, über- schreiten, noch die unangeschlagenen Schütz- und Saamen-Bäume gefällt werden, unter einer den 10maligen VVerth derselben betragenden Strafe.

10) Nach der Ausarbeitung des Holzes im VValde schlägt der betreffende Reyvier- Förster s0olches mit seinem VWaldhammer an, numerirt es und zieht es in seine Kontrolle, und nur salche Stücke dürfen aus dem VValde auf die Ablage abgesfabren werden.

11) Sobald der Käufer die Gouverneruents - Regie- rung benachrichtigt, dass cin Theil des gekauf- ten Holzes oder das Canze zum Verflössen be- reit ist, wird ein Beamter zur Revisi1on ge- schickt, bei welcher das Holz nicht sortirt wird, sondern der Revisor beschränkt sich auf das Ueberzählen der Stämme und die Beach- tung, ob solche numerirt und mit dem Ham- mer des Revier-Försters bezeichnet sind. Es wird also der Käufer zu keiner Erlegung eines Plus über die geboten: & sclilagssumme für grö- ssercs Mass oder Bcssere Gattung des Holzes

dürfen

Ein Stamm dieses Holzes ist im Durchschnitite ] in Dlle ao v , s A . V. » » de 4 » , » » »8 n t- desselben aufgenommene Kontrakt verpflichten gechätzt auf Silber -Ru!:el 515 Kopeken. Der gezogen werden. m Ae Pu S ent deckten Austausches oder eIncr Verheimlichung

von Holz vor der Revision, unterliegt der Käu- ser als Desraudant der vorgeschriebenen Strafe. 12) Die Utensilien zum Zusammensügen des Iol zes in Tafeln, Flösse etc. und zu Geräthen, die zum Flössen nöthig sind, werden dem Käuser gegen Erlegung der Nutzholz - Taxe

in Partieen

überlassen. i: 13) Die Kosten des Verkauss des Holzes, s0 wie die Bekanntmachung der Licitation in den in- lándischen und ausländischen Zeitungen, und den Stempel, s0 wie das Porto, übernimmt der Käuser, und ist verpflichtet, solche, aulser der gebotenen Summe für das Holz, besonders zu erlegen. Suwalken, den 16. /28. November 1846 Der Civil-Gouverneur : Wirklicher Staatsrath und Ritier B. v. I'y kel. Der Kanezlei- Chef Surowski.

Abtretenden

starken Ver-

, . L . Citerarische Anzeigen. [1142] ; Bei Carl Heymann in Berlin if erschienen und in allen guten Buchhandlungen vorräthig :

Der Hauswirth und Miether.

Ein Handbuch sämmtlicher den Hauswirth, so wie dea Miether, angehenden, allgemeinen, gesezlichen, gewerblichen, baupolizeilichen, feuerpolizeilichen, straßen- polizeilichen, gesindepolizeilichen und anderen Vorschriften,

und der auf Preis gebunden 1 Thlr.

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in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhohung. Insertions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Me 3.

Inhalt

Amtlicher Theil, Inland. Berlin, Armee. Schreiben aus Düsseldorf.

‘eußische Zeitung.

Berlin, Svuntés

A1144 e 1-44

den S Tis

für Feuerung, wohlfeileres Brod und warme Bekleidung der Armen zu

sorgen, es sind nicht weniger als drei Suppen- Anstalten ins Leben ge=

Beförderungen und Abschieds-Bzwilligungen in der | (Wohlthätgkeit.) | |

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Hannover. Schifffahrt, |

Harburgs Jmport- und Exrport-Geschäft. G fen und bei Rhein. Besuch bei Hofe.

roßherzogthum Hes- |

jen-Altenbur g, Statistishes, Herzogthum Holstein. Stände-

wahlen. Hesterreichische Monarchie. Nußland und Polem. Warschau. lih der von den Bauern auf Privatgütern zu Frankreich, Paris.

Wien. D

Weitere ' Bestimmungen hinsicht-

Î j Hofnachrichten, Segel- und Dampf-Fregatte. Präfektur-Eruennungen. Nachrichten aus Algier. Zunahme der

Herzogthum Sach- | |

ie frafauer Angelegenheit.

leistenden Arbeiten,

Einfuhr. Außerordentliher Kredit wegen der Theuerung. Statistik

der Haupt!stadt.

Vermischtes. Schreiben aus Paris,

(Zustand

der Bank von Frankreich und des Geldmaikts.)

Großbritanien und Jrland. London.

Die Times über die |

der Theaterpreise. Zufuhren, Lord Lincoln in Manchester. Kri-

minal-Statistif von London. Zulassung der Belgieu. Brüssel. Marine - Budget. L fuhr. Ertrag dcr Eisenbahnen. Aerztlich nirten Offiziere. Vermischtes. Schweiz. Kanton Zürich, Bericht des V ren-Argelegenheit. Kanton Luzern. F

Kanton Sch w%z, Gesez wegen Beschränkung „der| Ehen,

ton Waadt. Vermischtes,

Verbindung Deutschlands mit Jtalien durch Eisenbahn. Erhöhung |

Juden in den Stadtrath,

ibnahme der Linnen-Aus- j e Behandlung der peusio-

ororts über die Freischaa- | reilassung Schnyder*s, | Kan- | | | {

“talien. Schreiben aus Genua. Nom, Ernennungen, Neapel, Schnee, Spanien. Madrid. Die Eröffnung der Cortes vershoben. Briefe

aus Madrid. (Die Vermählungs - Angelegenheit ; das Ministerium, Neuer Einfluß der Königin Christine; die Eröffnung der Cortes verscho- ben; der Graf Montemolinz Nachrichten aus Portugal.)

Türkei, Konstantinopel. Geburt eines Prinzen. Der Ausstand in Bosnien. Ermordung des Statthalters von Erzerum,

Uebersicht des Wollverkgufs auf preußishen Märkten.

Eisenbahnen. Brief-Expedition in Reinbek. :

Handels- und Börfen-Nachrichten. Berlin, Börse.

Königl, Opernhaus, (Der Barbier von Sevilla, Heilwissenschaft.)

) Deutscher Verein für

Amtlicher Theil.

Der bisherige Advokat Eduard Eu zu Köln is zugleih zum Anwalt bei dem daselbs ernannt worden.

Tichtamtlicher Ilan

Berlin, 2.

igen Ludwig Jundck Appellationsgerichtshofe

Theil.

Jan. Nach dem heutigen Militair-Wochen-

blatt ist der General-Lieutenant von Held zum 1sten Kommandanten des berliner Jnvalidenhauses, der Major von Alvensleben, Adju- tant beim General-Kommando des IV. Armee-Corps, zum Slügel=

Cy

Adjutanten, der Hauptmann von Bomsdorff, vom 7ten Jnfanterie-

Regiment, 3ten Bat. 19ten Landwehr-Regiments, zum 2ten Aufgebots ernannt; dem Major Cnup Dragoner-Regiment, Präses der Remonte-A1

zum etatôm. Major und der Rittmeister Bauer, vom

Major und Führer des pius, aggr. dem lsten ifaufs-Komm, für West

phalen und Preußen, der Rang eines Regiments-Commandeurs ver-

liehen und dem Major von Podscharly, ment, als nal ; vorshr. Abz. für Verabschiedete und Pensio

worden.

vom 2ten Ulanen-Regi-

Oberst-Lieutenant mit der Regiments-Uniform mit den | n der Abschied bewilligt |

% Düsseldorf, 29. Dez. Es ist ein erhebendes Gefühl, zu

sehen, wie der längst bewährte Wohlthätigke

itôfinn unserer Mitbürger

in dieser Zeit der Noth wieder so segenbringend und erfolgreich wirf= fam ist, um die Bedrängniß der minderbegüterten Brüder zu lindern. Von allen Seiten is man bemüht, dur Aufbringung milder Gaben

Ms ————

Königliches Opernhaus.

Der Barbier von So Rosine.

(Den 1. Januar.)

Mad, Viardot-Garcia:

Mad. Viardot-García eröffnete, nach Beendigung der italienischen

Q

Gastspiele im November v. J., den Cyklus ihr stellungen am Neujahrstage, und zwar, wie glänzendsten Erfolge.

er deutschen Gaß -Dar- zu erwarten stand, mit dem

Das Opernhaus war, troß der abnormen Ein-

trittspreise in allen Räumen gefüllt, das Publikum begrüßte die außer- ordentliche Künstlerin sogleich beim Erscheinen aufs lebhafteste und zeichnete

sie während der ganzen Vorstellung durch die üblichen, l Die Wahl der Antrittsrolle

dienter gespendeten Ehrenbezeugungen aus. betreffend, so hätten wir Mad, Garcia zum Hause lieber in einer deut \chen Oper gehört, treten im Königsstädtishen Theater das italie zu üben ohnehin bedingt hatte,

wohl niemals ver-

erstenmale im deutschen um so mehr, als ihr Auf- nische Genre ausschließlich

Jedenfalls wäre uns dadurch Gelegenheit

geworden, die Künstlerin sogleich in ihrer Vielseitigke it kennen zu lernen, während wir ihr in der Partie der Rosine, bei der Verwandtschaft derselben mit anderen bereits vorgesührten dramatisch-musikalischen Gestaltungen, z. B.

mit der Adina im „Liebestrank‘‘, der Norina in länglich gekanntem Gebiete begegneten. Aus

„Don Pasquale‘‘, auf hin- dicsem Grunde und da die

Leistungen der Künstlerin nah jener Richtung in diesen Blättern bereits volle Würdigung erfuhren, können wir uns diesmal kurz fassen, Mad. Garcia war im Gesang und Spiel eine reizende Rosine.

Sie stattete die Partie mit aller ihr zu Gebote

stehenden Kunstfertigkeit und

Anmuth aus, indem sie das schon von uns als unerschöpflich anerkannte en und Verzierungen wieder

Talent in Auffindung geshmavoller Koloratur

treten, die durh täglihe Verabreichung kräftiger stärkender Nahrungs= mittel sich viele Tausende Bedrängter und Hungernder zu innigem Danke verpflichten. hast gewesene Graf von Haßfeldt dem Herrn Ober-Bürger- | meister die Summe von 300 Rthlr. zur Beschaffung von Feuerung und Brod für die Nothleidenden übersandt. jeder Restauration eine verschlossene Büchse, Empfang seines Schoppen Weins eine kleine Gabe spendet. auf diese Weise hon recht namhafte Summen zusammengekommen, und es is dadur gezeigt worden, wie auch die kleinste Gabe, wenn nur Jeder geben will, dazu beitragen fann, die Noth weniger drückend und fühlbar zu machen.

des Gewerbe-Vereins für das Königreich ersieht man, daß im Jahre 1845 in den Hafen Bremens 609 han- noverishe Seefahrzeuge einliefen , darunter 2 von Brasilien, 2 aus dem Mittelländishen Meere, 10 von Rußland, 29 von Preußen u.

umfaßte 434,729 Ctr. Güter.

Steuer - Vereine 81,918 Ctr. von Bremen 12,787 Ctr. und nah Bremen 31,142 Ctr. direkten übersecishen Beziehungen welche alé Consignations- Güter, um direkt nah Ordre des Absen- ders verfahren zu werden, an die harburger Spediteure gesandt, und bei welchen diese Speditionshäuser daher in den Schi}s - Papieren

So hat in diesen Tagen der früher hier wohn- |

Außerdem findet man fast in worin jeder Gast bei Es sind

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Hannover. Aus den Mittheilungen

Hannover

\. w. Das ganze Jmport - Geschäft H arburgs im Jahre 1845 Das Export-Geschäft Harburgs be- An Trancito - Gütern 217,743 Ctr. und an Gütern aus dem Auf der bremer Straße transitirten Von den daz beißt von solchen,

traf:

als die Waaren - Empfänger aufgeführt werden fommt ein sehr geringer Theil direkt aus See in Harburg an, und fast Alles geht, als meistens unbedeutender Theil der jedesmaligen hamburger Ladun - gen, erst nach Hamburg und wird hier, von der Haupt = Ladung ge= trennt , in Flußschiffen nah Harburg gebracht, Die regelmäßig sah- renden Dampf = Paketschisffe zwishen Hamburg und Hull, London, Havre und Amsterdam haben, mit seltenen Ausnahmen, mehr oder weniger harburger Güter geladen, und hierin prävaliren die huller Dampfschiffe mit ihren Twist- und Manufakturwaaren-Ladungen wie- der sehr bedeutend, Die direkten überseeischen Beziehungen kamen in 574 verschiedenen Schiffsladungen auf der Elbe an, von denen 554 Beiladungen von Gütersendungen auf Hamburg waren, wogegen 20 Ladungen direkt von ihren Abgangsörtern nach Harburg gingen. Zwischen Zollenspieker und Hoopte fahren gegenwärtig beladene Frachtwagen über die auf der Elbe gemachte Eisbahn.

Großherzogthum Hessen und bei Nhein. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Karl von Preußen, Neffe Sr. Majestät des Königs, traf am 28. Dezember zum Besuche des Groß- herzoglichen Hofes aus Bonn in Darmstadt ein, beehrte Abends einen von dem Königlih preußischen Gesandten, Freiherrn von Boelberg, dem Prinzen zu Ehren gegebenen Ball mit seiner Gegenwart und beabsichtigte am 30, Dezember nah Bonn zurückzukehren.

Herzogthum Sachsen- Altenburg. Die Bevölkerung des Herzogthums belief sich im Anfange des Jahres 1846 auf 127,450 Einwohner, wovon 40,474 auf die Städte und Marktflecken, die übrigen auf das platte Land kamen. Die Stadt Altenburg

zählte 15,292 Bewohner.

Herzogthum Holstein. Der Alt, Merk. berichtet mit Beziehung auf die Stände-Wahlen unter Anderem Folgendes : „Nach den ausliegenden Listen beträgt im Aten städtischen Wahldistrikte Hol- steins (Rendsburg) die Zahl der Wähler 285, der Wählbaren 139; im 2ten städtishen Wahldistriste Holsteins (Kiel) die Zahl der Wähs- ler 477, die der Wählbaren 239, Jm Zten städtishen Wahldistrikte Shleswigs (Eckernförde) sind 48 Wählbare. Die Zeit der Stände- Wahlen is in den verschiedenen Wahldistrikten sehr verschieden und wird sich in manchen wohl in den Februar hineinziehen. Ueberall werden Kandidaten namhaft gemacht, unter denen wieder eine nicht geringe Anzahl Beamte und Advokaten, und über die man sich zum Theil in Vorversammlungen zu einigen sucht,

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 29. Dez. Der Oesterreihishe Beobachter ent- hält nachstehenden Artikel: „Die Deutsche Allgemeine Zei-

reichlich ausbeutete, der musifalischen Durchführung neue, interessante Sei- ten abzugewinnen, Sie bewährte diese Kunst diesmal sogar im Großen und dehnte sie auf ganze Passagen aus, insofern sie nämlich die Reprisen der Cavatine und des Duetts mit Figaro im ersten Aft förmlich als Va- riationen behandeltez ein bei Rossini's stark kolorirter Musik, bci so geistreicher Ausführung, durchaus zu billigendes Verfahren, wodurch der leyteren sogar der Vortheil einer die cintónige Wirkung der Wiederholun- gen aufhebenden Bereicherung erwächst, Schelmischer Humor, anmuthige Schalkhastigkeit charakterisirten außerdem den Vortrag dieser beiden Musikfstüce, wie die Auffassung der ganzen übrigens nicht sehr umfassenden Partie, deren Total-Eindruck durch den mit etwas fremd- artigem Accent, aber sehr verständlich gesprochenen Dialog noch einen außer- gewöhnlichen Reiz, eine eigenthümliche Naivetät gewann. Wie alle Re- präsentantinnen der Rosine, benuyte auch Mad. Garcia die Scene des zweiten Akts am Klavier zu musikalischen Einlagen. Sie hatte hierzu zwei spanische Lieder gewählt, von denen besonders das zuleßt ausgeführte durch originelle Färbung der Composition und den geistvollen Vortrag der be- fanntlih au in diesem Genre Außerordentliches leistenden Sängerin so allgemein ansprah, daß es auf stürmisches Verlangen wiederholt werden mußte, Der enthusiastischen Aufnahme der Gesammitleistung edachten wir bereits im Allgemeinen. Der Hervorrufe nah jedem Aktschluß, so wie des zulegt gespendeten Kranzes, möge als Ehrenbezeugungen, die hier wirklich an ihrem Playe waren, speziell Erwähnung zu thun gestattet sein.

Von Seiten des Herrn Mantius, Repräsentanten des Grafen Almaviva, fand unser Gast treffliche Unterstüßung, Auch Herr Krause

als Figaro genügte so weit es einem deutschen Sänger in dieser eine immense Zungenfertigkeit , Lebendigkeit und Leichtigkeit erfordernden Partie überhaupt möglich is den Anforderungen der Kritik. Wären die Herren

Blume und Schneider eben so stimmbegabte Sänger als ergößliche

Alle an Ange: ove des In-

und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Fricdrihchs straß e Ur. 72.

M E

t in ihren Nummern 327 und 333 zwei Artikel über die welche den Unwillen des Journal des

tung enthiel

frafauer Angelegenheit , i | i Débats und nah ihm der meisten anderen pariser Blätter in hohem

Grade erregten und sprudelnde Entgegnungen hervorriefen. Vielleicht haben deren Verfasser das Gewicht ihrer Polemik zu verstärken ge- glaubt, wenn sie eben jene Artikel dem Oesterreihishen Beob- achter zuschrieben, der dieselben, wie unsere Leser am besten wissen, niemals in seine Spalten aufgenommen hatte. Wir haben dagegen bercits in unserer Nummer 361 Verwahrung eingelegt. (S. Nr. 362 der Allg. Preuß. Ztg. vom vorigen Jahre.) Heute reflamirt auch die uns so eben zugehende Leipziger Allgemeine Zeitung vom 25. Dezember gegen jene Verwechselung, die ein in Deutschland bei allen Organen der öffentlihen Meinung ganz gewöhnliches Maß pflichtmäßiger Aufmerksamkeit leicht vermieden haben würde. Wir entlehnen aus dem Artikel des Leipziger Blattes, welches seine eigene Verthcidigung mit großer Gewandtheit führt, nachfolgende Stelle, der wir ernstlihe Beherzigung wünschen:

„Um scließlich noch des als etwas Ungeheures und ganz Neues vom Journal des Débats bezeichneten Grundsabes zu gedenken, daß der Garant eines Vertrages keine Jnterventions - Berechtigung befiße, wenn dieser Vertrag unter Uebereinstimmung der Kontrahen-= ten von denselben abgeändert oder ganz aufgehoben werde, so hoffen wir, daß unser pariser Contemporary bald jo viel Muße finden möge,

| um in den Elementar - Grundsäßen des Rechts der öffentlichen Ver-

träge sih wieder etwas umzusehen, wo er dann auch die Be- fanntshaft jenes allgemein anerkannten Sahes (z. B. de Mar= tens: „Précis du droit des gens““ etc. Zième édit. §e 338, de la garantie des traités: „...: Elle n’autorise pas à s’opposer aux changements, que les parlies contractanles voudraient faire““, Klüber: „Proit des gens“ etc. (Stuttgart 1819), §. 159: „Le garant n’a pas le droit de s’opposer à Vannullation, à lexten- sion ou aux changements apportés au traité garanti avec le consentement des parties contractantes“*) machen wird, der frei- lich niht im Geshmack der vom “Journal des Débats jüngst verkündeten Auferstehung der politique séculaire de Louis XIV. ist. Jener feststehende Grundsaß aber is} es, was das Journal des Débats eine revolutionaire Theorie , einen unerhörten Angriff auf Treue und Glauben der Verträge, ein neues droit européen zu nennen beliebt. Wir können da süglih von jeder weiteren Ent- gegnung absehen.“ ; Mittlerweile is es selbs zwishen dem Journal des Débats und dem S iè&cle wegen eben jener leipziger Artikel zu einer pole- mischen Erörterung gekommen, in welcher dem erstgenannten Blatte unangenehme, aber für den unparteiüschen Dritten lehrreiche Vorhal- tungen gemacht werden : 5 i „Das Journal des Débats (heißt es im Siècle vom 18ten d. M.) hätte darauf aufmerksam machen fönnen, daß es den nordishen Mächten nicht so frei steht, wie sie zu sagen belieben, zu Gebiets-Austauschungen zu s{hreiten. Der deutsche Bund muß jedes- mal zu Rathe gezogen werden, wenn es sih um deutsche Gebiete handelt, und die Bundes-Versammlung faßt in dieser Beziehung nur einstimmig ihre Beschlüsse. Belgien und Holland kounten si trennen, und ihre Scheidung konnte durh die Zustimmung der fünf europäi- hen Hauptmächte genehmigt werden; aber als es sich um Luxem- burg handelte, wovon ein Theil zum deutschen Bunde gehört, hat die Bundes-Versammlung nichts davon hören wollen. Wir sagen nicht, daß, wenn die nordischen Höfe ihren Einfluß hätten gebrauchen wol= len, die Bundes = Versammlung nicht nachgegeben bätte. Wir sind sogar vom Gegeatheile überzeugt; wir wollen nur konstatiren, daß die Einwilligung des Bundes, nah den Worten der wiener Shluß- Akte, unerläßlih war. Die Débats, von ganz anderen Reflexionen

gedrängt, rufen aus: / ; 8 , „Wenn ein französishes Journal diese revolutionaire Theorie ersonnen hätte, der Himmel weiß, welhes Geschrei darüber von dem fonservativen Europa erhoben worden E

„Wir sehen allerdings, was Verhaßtes, aber niht, was Revo- lutionaires in einer Theorie liegt, welhe die Völker zu einer Sache macht, worüber die Regierungen nach ihren Interessen oder nach den Eutscheidungen der Gewalt verfügen können. Die Revolution von 1789, die Mutter aller modernen Revolutionen, hat das Prinzip der Nationalitäten aufgestellt, ein Prinzip, aus dem hervor- geht, daß die Völker allein über \ich selbst verfügen fön- nen, wie unlängst Texas durch seine Annexation an die Vereinig=- ten Staaten gethan hat. Die Débats gebrauchen das Beiwort

revolutionair, um zu verstehen zu geben, daß die mehr oder

Darfteller, könnten wir mit Doktor Bartolo und Basilio cbenfalls zufrieden sein. Da uns aber die musikalishe Wirkung einer Oper höher zu stehen scheint, als die dramatische, so dünkt uns, dürfte hier der Versuch mit einer anderen Besezung wohl zu wagen sein. Das Ensemble der Vorstellung unter Taubert's belebender Leitung zeugte von sorgsamen Proben und befricdigte, insofern dies bei dem fühlbaren Mangel an klangvollen, ein fräftiges Fundament bildenden Baßstimmen möglich war, Das schöne Finale des ersten Aktes litt unter den obwaltenden Umständen am meisten.

Deutscher Verein für Heilwissenschaft.

Jn der Monats -Sizung vom 29, Dezember kamen Augen - Krankhei- ten zur Erörterung. Herr hm stellte eine Frau vor, welche, mit dem höchsten Grade von Kurzsichtigkeit behaftet, in der Entfernung eines Zolles geschickt las, und deren Gesichiskreis auch bei dem Gebrauch der stärksten Konkavgläser (Nr. 1) doch nur auf höchstens drei Schritt sich erstreŒckte, während darüber hinaus si für dieselben {on Alles so verhielt, wie dem Gesunden die weiteste Ferne, Die in neuerer Zeit gegen andere Sehschwä- chen sih so wohlihätig erweisende Augenmtskel-Durchschneidung hatte feine Einwirkung auf diese Art des mangelhasten Sehens ansgeübt.

Herr Böhm stellte ferner einen Lohgerber vor, der an der sogenann- ten Nachtblindheit (Haemera Iop1a des Hippokrates) leidet und mit dem Beginn der Dämmerung nit ohne Führer scines Weges gehen kann, Eine Konvexbrille, und zwar Nr. 16, erwies sich in dicsem speziellen Falle von der günstigsten Wirkung auf genügende Erhöhung der Unterscheidungs- kraft. Herr Lehweß und Herr Stab eroh theilten ebenfalls Beobachtun- gen über diese sonderbare Krankheit und ihre Ansichten über die wahrschein-

lichen Veranlassungen mit,