1847 / 58 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Lehren ergebener Deputirter diese Gelegenheit ergriff, um seine An- siht über das Eigenthums - Reht zu entwickeln, welches ein N birgerlihes Reht und daher auch allen Fluctuationen Zeit bürgerlihen Rechte unterworfen sei und daher auch nah E und Umständen verändert werden könne und in der That ia fals c ändert worden sei, erhoben sich andere Deputirte, um E e langen Reden, das Eigenthumsreht weniger als ein me 8 ge als ein öffentlihes, d. h. dur die Constitution garantirtes, ; idi é j der Antrag des Ministers eine vertheidigen und zu beweisen, daß r) estitution nur eine wirkliche Verleßung dieses Rechts sei, da die S b. zur Anlegung Expropriation des allgemeinen Nutßens grau E ad von Kanälen, Wegen, Eisenbahnen u. s. w., ge ihr Ei énihu daß man den Gemeinden, wenn auch gegen Vergl! E E , pan ot nehme und es Anderen käuflich úüberlasse. Wir wollen un pr E “A Beurtheilung dieser Ansicht einlassen, und nur anerfennen, daß der L N wurf allerdings den bisherigen Begriff der Expropriation erweitert, a G feineêweges das Prinzip des Eigenthums antastet. Anstatt aber mi ol 1 abstraften Fragen, während die Noth an den Mann geht, E ae AM zu verlieren, hätte man besser gethan, den praktischen Gesichtspunkt festzuhalten und die Art zu berathen, wie am besten und shnellsten einige hunderttausend Hektaren in Luxemburg und in der Kampine angebaut werden fönnen, Von dieser Seite is denn auch die Frage in den leßten Sizungen betrahtet worden und wird hoffentlich jeßt eine den gerechten Wünschen einigermaßen entsprechende Lösung erhalten. | j S6 j Der Ertrag der Eisenbahnen steigt mit jedem Jahre; obgleich im Lande seit zwei Jahren keine neue Bahnen eröffnet worten, hat sich doch die Einnahme um mehr als eine Million vergrößert und ist seit zwei Jahren von 11’; Millionen bis 135 Millionen gestiegen ; der Waa- rentransport hat hauptsächlich zu dieser Vermehr ung beigetragen und rechtfertigt daher immer mehr die früheren Erwartungen, die man auf ihn geseßt hatte. / Eine für ein kleines Land wie Belgien gewiß auffallende That- sache is, daß in einem Zeitraum von 10 Tagen in drei Städten, Brüssel, Gent und Tirlemont, 4 Menschen hingerihtet worden sind. Jn den ersten 4 Jahren nah der Revolution fand gar keine Hin=- rihtung statt, und die von dem Tode bedrohten Verbrechen waren \eltener als jeßt. Nachher glaubte man, daß diese Verbrechen sich immer erneuerten, weil das Volk in der Meinung sei, die Todesstrafe sei abgeschafft. Man fing daher an, den Beweis von dem Fortbe- stehen derselben zu geben. Das Exempel fruchtete nichts; die Guillo- tine wurde öfter ausgesblagenz troßdem glaubte eines der Häupter der fatholishen Meinung die Gelegenheit der Diskussion des Justiz-Budgets ergreifen zu müssen, um dem Minister eine größere Strenge und häusigere Anwendung der Todesstrafe zu empfehlen, und § Tage darauf fielen 4 Köpfe in den genannten Städten. Eine Polemik hat sih jeßt zwischen dem Minister und einigen Journalen entsponnen, welche in der Hinrichtung wenigstens des genter Verbrehers eine ungerehte Strenge sehen, indem noh vor kurzem zwei viel ärgere Verbrecher begnadigt worden seien; wir haben uns über diese Thatsache kein Urtheil bilden fönnen, aber das wird allgemein behauptet, daß sih nach der hiesigen Hinrichtung der ungeheuren Volksmenge, welche sich zu diesem Schauspiele zusam= mengédrängt, eine Wildheit und Zügellosigkeit bemächtigt hatte, die feine Spur von dem moralishen Eindrucke verrathen, welchen man doch hatte erzielen wollen, so daß man die {on öster auf= geworfene Frage, ob nicht eine öffentliche Hinrichtung mehr die thierishen Leidenschaften aufregt und Blutgedanken wet, als nieder= schlägt, für sehr beherzigenswerth ansehen muß. i Nachschrift. Das Prinzip der Expropriation für die unbe- bauten Ländereien is endlich diesen Nachmittag mit 50 gegen 1/7 Stimmen angenommen worden.

A l alt En

Nom, 8. Febr, Nach beendigter Lichtmeßfeier berief der Papst am verflossenen Dienstag die Kardinäle Lambruschini, Polidoti, Gizzi und Monsignor Corboli-Bussi zu einer außerordentlihen Congrega- tion behufs Erörterung der Ergebnisse der mit den Repräsentanten vershiedener Mächte über endlihe Beseitigung der aus dem vorigen Pontififat überkommenen fkirchlihen Differenzen bisher gepflogenen Verhandlungen. Jn Betreff Rußlands stellte sich dabei heraus, daß einer gewünshten Ausgleihung noch erst die Lösung wichtiger Fra- gen vorausgehen muß, zumal da fast allen von jener Seite für Po- len und Rußland vorgeschlagenen Bischöfen die päpstlihe Bestätigung vorenthalten worden. Da Graf Bludoff, als früherer Minister des Jnnern und Mitarbeiter im geistlihen Ministerium, besser als irgend einer wissen muß, wie den diesfallsigen Klagen der Kurie genügend abzuhelfen wäre, auch der Modus dafür im fkanonishen Ret und in der Vergangenheit Polens vorliegt, so glaubt man hier, daß höhere Befehle dem Grafen einen Weg vorgezeihnet haben, auf welhem \{werlich zum Ziele zu gelangen sei.

Gestern ging ein Triduum zu Ende, das auf den Wunsch des Paystes in der Kirhe Sant Andrea della Valle dem Schüßer gegen unerwarteten Tod Sant Andrea Avellino begangen ward. Jn seiner Finladung dazu beflagte der General-Vikar, Kardinal Patrizzi, die in iisexer Stadt immer häufiger vorkommenden Sterbefälle durch Apo- Ati Welches amer die leßten Gründe davon seien, gewiß is, 2aÿ vie Gesunvheits - Polizei einen nit geringen Theil der Verant- wornihfeit fr ohe Unfälle trägt. Denn Wein - Verfälscher haben

hier seit einigen Jahren eine wahre Hochschule, und Tausende von Armen triaken Alkohol anstatt Acquavita,

Vom Arno, 13. Febr, (A. Z.) Es scheint, daß der Winter , Je , _

dieses Dan M von uns weihen will, Schon seit aht Tagen sehen wir selbst die E eren Höhenzüge, welhe das Arnothal begränzen, gegen Pistoja und Volterra hin, wieder mit Schnee bedeckt, und in der Nacht vom 11. auf den 12, Februar fiel Sthnee in der ganzen Ebene bis an die Meeresküste, der freilich den Tag darauf wieder wegging. Die Kette der Apenninen zeigt \ch in der ganzen Ausdeh- nung den Winter über bis tief herab beschneit und gewährt im pur- vurfarbenon Lichte bei Sonnenuntergang einen prachtvollen Anblick. Dieser Frost, die häufigen Regengüsse, welche die Arbeiten im Freien verhindern, vermehren die Noth der niederen Volksklassen, über deren Lage allenthalben schlimme Nachrichten eingehen. Der Karneval hat zwar begonnen, aber das einförmige Vergnügen der Korsofahrten ín den Haupt - und Mittelstädten wird nicht, wie gewöhnlich,

vech Werfen von Blumensträußen und Konfettis belebt. Der streng- Winter hat den Blumenflor großentheils zerstört. Die herr- lichen Kauen, welche als schlanke baumartige Gewächse im Freien im Januar un. Februar mit Blüthen prangen , haben ihre Knospen diesmal schon früz-itig verloren. Ja selbst die Rosen haben durch den Frost gelitten, ano"%/49n und Krokus gucken noch klein und sparsam unter dem Rasen hervor. "%6. dem Konfettiwersen hatte man die leßten Jahre großen Unfug getrieben, und Tausende von mit ‘Mehl gefüllten Papiertüten pflegten als Munitiy beim Bombarde- ment aus Häusern und Wagen, besonders am lexen Karnevalstag, geshleudert zu werden. Die Regierung hat diese Mehlvershwen dung bei der wahsenden Noth zu steuern gesucht ud das Werfen

254 ganz verboten, wodur aber freilich der immer laut- und wißloser werdende Karneval seine leßte lustige Seite verliert. Der Fremde, welher zum erstenmal in Jtalien ist und an die Stfilderung der Quacqueros und anderer heiterer Masken in Göthe's Beschreibung denkt, steht verwundert, wenn er die paar {chmußigen Vermummun- gen der niederen Volksklassen oder die aufgepußten Aeffchen von Kin- dern in den Wagen der Vornehmeren erblick, Rom allein erinnert noh an den altitalienishen Karneval als Volksbelustigung, und auch hier klagt Jeder, der ihn mitgemacht, über die Cinförmigfeit, ja Roh- heit des Vergnügens. Der Geschmack dafür hat in Jtalien von Jahr zu Jahr abgenommen und wird sich niht wieder beleben lassen. Da- gegen finden die Klagen der Noth, welhe wir aus den nördlicheu Ländern vernehmen, auch hier allmälig ihr Eho. Alle Regierungen

in Jtalien belegen die Ausfuhr der Cerealien mit erhöhtem Zoll ;

und geben die Einfuhr frei. Tosêcana hat noch dazu seit mehreren Jahren besondere Unglüdsfälle gehabt, vor zwei Jahren die große Üeberschwemmung des Arno, im vorigen Herbst das Erdbeben. Der verwichene trockene Sommer hat einer für die Gebirgsländer zur Nahrung und Exportation überaus wichtigen Frucht, der Kastanie, welhe hier vielfa die Kartoffeln erseßt, -geshadet, und sie is nur im Casentino gut gerathen; die Oelärndte war niht reich. Der harte Frost im Dezember hat die Winter-Gemüse, Blumenkohl und andere Kohlarten zum Theil ungenießbar gemacht, einen Theil der Orangen zerstört und die Citronen-Bäume ernstlih bedroht. In den Maremmen und im Lucchesishen haben selbst die Oelbäume gelitten. Der Fischsang war bei den anhaltenden Stürmen eben so gefährlich als wenig ergiebig. Alle Nahrungsmittel {lagen auf, und das Brod wird täglih kleiner. So sieht selbst der Bewohner des gesegneten Bodens von Jtalien nicht ohne Sorge in die Zukunft!

TULrk ci.

Konstantinopel, 4. Febr. (A. Z.) Die hiesige offizielle Zeitung gab fürzlih nah den Mittheilungen der Kanzleien folgende Zahlen über die hier befindlihe ausländishe Bevölkerung an : Hel- lenen 6000, englishe Unterthanen von Malta und den jonischen Jn- seln 1983, Oesterreicher 4581, Franzesen 825, Russen 876, Perser 657, Sardinier 405, Neapolitaner 247, Toskaner 211, Engländer 210, Belgier 182, Preußen 144, Spanier 48, Dänen 47, Holländer 27, Amerikaner 24, zusammen 13,467. Diese Angaben sind jedoch niht ganz rihtigz was namentlich die Deutschen betrifft so is zu bemerken, daß die hier angeführten Oesterreiher einem großen Theile nah nicht Deutsche, sondern theils Jtaliener und theils Slaven aus den österreihishen Küstenländern sind. Unter den Preußen sind aber niht blos Preußen, sondern Deutsche aus allen Zoll - Vereinéstaaten zu verstehen, die hier preußishen Schuß genießen. Die Dänen sind größtentheils ebenfalls Deutsche, Schleswig = Holsteiner, so wie auch die Russen, worunter eine bedeutende Zahl deutscher Kolonisten aus Süd - Rußland 2c. Auch stehen manche Deutsche unter nicht deut- hem Schube (z. B. die Schweizer unter französischem) und sind dort mitgezählt, :

Briefe aus Teheran und Erzerum melden, daß der Schach die geheimnißvolle Expedition nun ganz aufgegeben hat. Der Gouver- neur von Chorassan hatte über die Turkomanen- Stämme einen be- deutenden Vortheil errungen, mehrere Hundert Gefangene gemacht und 60 Köpfe nah Teheran geschickt, die auf einem der öffentlichen Pläve der Stadk mehrere Tage lang aufgespießt waren. Von der Cholera sagen diese Briefe nichts, sie cheint also dort erloschen zu sein. Dagegen wüthet sie, nah Briefen vom 19. Januar, nun mit größter Heftigkeit in Mekka und Dschidda. Als Mehmed Ali dies erfuhr, ließ er Clot-Bey rufen und befahl ihm, in Suez einen stren- gen Cordon zu ziehen. Als Clot-Bey dem Vice-König einige Vor- stellungen machen wollte über die Nußlosigkeit einer solchen Maßre- gel, gerieth der Alte in heftigen Zorn und erwiederte: „„Zh hab? dih niht um deine Meinung gefragt, sondern begehre, daß du un- verzüglih vollziehst, was ih befehle.“

Handels - und Börsen=-Uachrichten.

Berlin, 25, Febr. Die Börse behauptete si heute sehr fest; ins- besondere erfuhren Berlin-Hamburger in Folge Deckungen eine Steigerung von circa 1 pCt. Jun den anderen Bahnen keine wesentliche Cours - Ver- änderung, und die Umsäyze beschränkt,

2) Amsterdam, 20, Febr, Am licsigen Fondsmarkte haben die Course der holländishen Staatspapiere diese Woche nur sehr geringe Ab- wechselungen erfahren, da das Geschäft sehr ill blieb und sih nis von Wichtigleit ereignete, Für Actien der Handels-Maatscbappy zeigte sich die- ser Tage etwas Kauflust, wodurch deren Cours bis 1735 % gestiegen ist. Alte 5proz. russishe Obligationen bei Hope kamen öfter voc und drückten sih von 1044 auf 104% %; dagegen behaupteten sich 4proz. russische Certi- fifate bei demselben auf-887 %. Spanische Ardoin - Obligationen gingen wenig über und unter 19; % und blieben gestern zu 195% begehrt; portu- giesische dito fielen von 387 auf 375% und bchaupteten sich seit mehreren Tagen auf diesem Preis. Uebrigens fiel nichts Bemerkenswerthes vor, und blieb der Geld-Zins-Cours unverändert auf 4% stechen, y :

An den Getraidemärkten dieser Woche wurden w'eder ansehnliche Ein- fäuse von Weizen zur Ausfuhr gemacht, wodur die Preise neuerdings gestiegen sind, Auch für Roggen erhielt sich Kauflust, und holten einige Sorten wieder bessere Preise, Besonders gestern war eifrige Frage nach Weizen, wobei bezahlt wurdet für unverzollten 131psd, weißbunten polni- hen 450 Fl., 127, 128pfd. bunten dito 415.420 Fl., 126pfd. dito 408, 410 und 412 Fl., 125pfd, dito 405.498 Fl., 126. 128pfd. rothburten dito 400.415 Fl., 129pfd. odessaer Weizen 422 Fl., 128pfd, St. Peters- burger dito 402 Fl. Jm Konsumt galt 136pfd. restocker Weizen 450 Mi, 125pfd. nassauischer dito 400 Fl., 120pfd. preußisher Roggen 320 Fl.z unverzollter 124pfd. preußischer Noggen 320 Fl., 124pfd, rostecker dito 314 Fl., später 125pfd. dito 320 Fl. , 119pfd. odessaer Roggen 306 Fl., 117, 119 , 120psd. petersburger dito 300 . 308,311 Fl., später 118pfd, 306 Fl. Gerste wurde zu 5 Fl, pr. Last höher abgenommen und bezahlt ; unverzollte 113pfd. rostocker mit 250 Fl., 109. 111pfd. dänische dito 230. 240 Fl., im Konsumt 112.113, 114, 115psd. dänische Gerste zu 245, 247 . 250,253 Fl, Hafer war wenig vorräthig z 88pfd. feiner wurde zu 215 Fl, geîaust.

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 21. Febr. Niederl. wirkl. Seh. 58%. 5% Span. 19,

Antwerpen, 20. Febr. Zinsl. —. Neue Anl. 19.

Frankfurt a. M., 22. Febr. 5% Met. 107%. 107. Bank-Actien p. ult. 1889. 87 Bayr. Bank-Actien 667 G. Hope 87h G. Stiegl. 87 G. Int. 5827. Q

Poln. 300 Fl. 100% G. do, 500 Fl. 803. Hambur &; 23. Febr. Bank-Actien 1570 Br. Eogl. Russ. 1053. 5.

Neue Anl. 25%. Port. 343, Mex. 2214.

Neapl, —. Span, —, Pass, —,

London, 19. Febr. Cons: 3% 905 245% Hol. 585. 4% do. 925.

Paris Zoe Febr. 5% Rente fin cour. 118. 95. 3% do. fn cour. 78. 55.

Wien, 22. Febr. 5% Met. 1097. 4% do. 993. 3% do. 73%. Bank- Actien 1580. 75. Anl. de 1834 154. de 1839 1205. Nordb. 1725. Gloggn. 1203. Mail. 1085. Livorn. 94. Pest. 98%. Budw. —-

Berliner Börse. Den 25. Februar 1847.

Pr. Cour.

Brief. | Geld. | Gem

Pr. Cour.

F, Fonds. Si Brief. | Geld.

Actien. |S

| St. Schuld-Sech. [31

93% Brl. Potsd. Magdb. | 4 94 | do. Prior. Oblig. 4 | 93 do. do. do. |5 | 101% 1013 B.-St.E.Lt.A.u.B./| | I 107 Bonn-Kölnecr Esb. | —— Br.-Schw.-Frb.E. do. do. Prior. Obl. Cöln-Minden. v.e. | Düss. Elb. Eisenb. | do. do. Prior. Obl. /! Magd.-Halbst.Eb. | Mgd. Lpz. Eisenb.' do. do. Prior. Obl. 4 | | 5 Niedersch.- Märk. | 4 | 91 do. v. Staat ga-| | | do. Priorität 94 rantirt. Lt. B.|: L| do. Priorität| 5| 101% | | | Nied.-Mrk. Zwgb.| 4| do. Prionität/4*5| ais Ob.-Schles.E.L.A/ 4 Prior. | 4

d. Seeh.à 59 T.|—| Kur- u. Neumärk. | | Secbuldverschr. 13; | Berliner Stadt- | Obligationen l Westpr. Pfaudbr.|33/| Grossh. Pos. do. do. do. |3;3| Ostpr. Pfandbr. [3 Pomm. do. C

Prämien-Scheme | | | | |

94 91% |

a|en|maaal

Kur- u. Neum. do. 37 Schlesiscbe do.

Gold al marco. Friedrichsd’or. | 2| Aùd. Gldm, à 5Th. i - 3 S 6 do.

t. B. |— Disconto. do. : L Rhein. Eisenb. 74

do. Stamm-Prior. |

(voll eingezahlt) 4| do. do. Prior. Obl. | 4 |

| | |

Actien. Brl. Anb. Lit. A.|- -| F do. do. Prior. Ohl. 4 | do.v. Staat garant. 35 6: U L Berlin-Hamb, 4| Z [Thüringer 9 i

l | E | | | 2 do. Priorität|/45| | 96% [Wilb.-B. (C.-0.) | 4 | 835

Pr. Cour. Cours. | Thlr. zu 30 Sge. | Brief. | Geld.

msterdam . 251) Fl Kurz 1415

E E : 250 Fl. 2 Mt. 1403 an E Cd C00 S n P S C E CHTES 300 Mk. Kurz bes I

D s 300 L. 2 Mét. 14973 1 Lst. 3 Mt. 6 2046 193 j . 300 Fr. 2 Mt. -—— 79% A4 ¿daa ode ad nous E 0A

ian 0 L0 M eon C ad anes 150 FI. 2 Mt. 1014 Wien in 20 Xe 10.71 E e 1012 100 Thle. | 2 Mt. 995 8 Tage —— 2 Mt. 997 2 Mt. 56 16 3 Wochen 1095

London

Breslau __: : 99% Leipzig in Courant im 14 Tul. Fuss, 100 Thlr. A Frankfurt a. M. südd, W.... 100 FI. 100 SRUI.

1091

Petersburg

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmahger Beobachtung.

1847. 24. Febr.

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens

Abends G Ubr.

10 Ubr.

339,12" Par.|/339,09’"' Par. 338,72" Par. Quellwärme 7,15 R.

—— 43° R. | +- 0,9° Res 2,4° R. Flusswärme 0,1 s s 5,0° R. 2,9 R. 4,0° R. |Bodenwärme 09 R. 87 pct. 76 pCt. 83 pCct. Ausdünstung 0,003"'Rh. Schnee» trüb, trüb, Niederschlag 0,081‘‘Rh. N. N. N, Würmewechse! +- 1,1°

Wolkeuzug «- « - ém N. Dra 3,6° Tagesmittel: 338 31’’’ Par... + 1,9° R... -+- 4,0’ R... 82 pCt. N

Luftdruck Luftwärme. ««- Thaupunkt... Dunstsättigung Wetter

Königliche Schauspiele.

Freitag, 26. Febr. Jm Opernhause, 24ste Abonnements-Vor= stellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Aufzügen, nah dem Franzö- sischen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Halévy, Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot=- Garcia : Recha ; Herr Kraus: Eleazar, als leßte Gastrolle.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Villets zu folgenden hohen Opern=- haus-Preisen verkausft : i

Ein Billet in ben Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Rtblr. 15 Sgr. Ein Villet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr, 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr, Ein Billet im Amphi= theater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr,

Jm Schauspielhause. 35jte französische Abonnements-Vorstellung. La seconde représentation de: L'’article 213, ou: le Mari doit protection , comédie-vaudeville en 1 acte, par MM. Dennery et Gustave Lemoine; L’'Héritière, ou: le Testament, comedièe-vaudeville en 1 acte, par Scribe. Le Major Crava- chon, vaudeville comique en 1 acte, par MAM. Labiche et

Lefranc. eiranc Zm Opernhause. 25}ste Abonnements-

Sonnabend, 27. Febr. Þ i m erstenmale: Das Blumenmädochen im Elsaß, ko- Vorstellung. Zu f 2 a N

misches Ballet in 2 Abth., von H. Saint-Léon. l bo ’vnselbén, Musik N den Herren Graziani und Conradi. (Mad, Cerrito - Saint - Léon: Lisette, das Blumenmädchenz Herr Saint Léon: Thomas.) Vorher, zum erstenmale: Eben ret! fomische Oper in 1 Aft, von C. Blum. Musik von A. Schäffer. Anfang 6 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus- reisen verkauft: f Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ; in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur

ibúü . 10 Sgr.z im Parquet und in den Logen des U R E Rthlr. Be den Logen und im Balkon des dritten

Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden-Logen 2 Rthlr. :

Die Junhaber von, reservirten Billets werden ersucht, solche bis Freitag, den 26sten d. M., Mittags 2 Uhr, im Billet - Verkauss- Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer- den müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf- bewahrt werden. ;

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruekt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Beilage

Das Abounement beträgt:

2 Kthlr. für 4 Iahr.

4 Rthlr. - #5 Jahr.

s Kthlr. - 1 Mde. L in allen Theilen der Monarchie g gr E

tions-Gebühr für den Se oe Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

S.

Iu Pa lh

Amtlicher Theil. nland. Berlin. Bekanntmachung. eutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Ernennung, Entbindung der Herzogin Max in Bayern. Reise des Kronprinzen, Kurfürstenthum Hessen. Maßregeln zur Abhülfe des Nothstandes. Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Wasserstand. Festungsbauten, Großherzogthum Sachsen-Weimar. Eröff- nung des Landtages,

Desterreichishe Monarchie. Krakau. Post-Anordnungen,

Frankreich. Paris, Mission nah dem La Plata. Audienzen. Minister-Entschuldigungen bei Lord Normanby, Gerüchte von Mini- sterial-Veränderungen, Polizeilihe Maßregel gegen Dom Miguel. Erfolglosigkeit der Sendung nach Marokko. Geseß-Entwurf über das Medizinalwesen. Bescheid auf Gesuche von Eisenbahn-Gesellschaften. Atmosphärische Eisenbahn, Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Deputirten-Kammer: Verschiedene Vorlagen und Petitionen und Dis- kussion des Gesey - Entwurfs über die Verstärkung der Armee; Pairs- Kammer: Schifffahrts-Gesetz.)

Großbritanien und Jrland. London. Verbrecher - Statistik in Irland, Stockung der Gescäste in den Fabrik-Distrifkten. Noth in Mancester. Die Majorität gegen Lord Bentinck's Bill, Militair-

\chule in Cbelsea,

Belgien. Brüssel, Hofnachriht. Vermischtes,

Schweiz. Kanton Basel, Sinken der Getraide-Preise. Kanton Tessin. Exzesse wegen Getraide-Ausfuhr, Kanton Genf.

Atalien. Rom. Mildes Fasten-Mandat. Die israelitishe Gemeinde. Cobden. Vermischtes, Floren z, Befinden der Prínzessin Luitpold von Bayern. Ankunst des Herzogs von Modena.

Vereinigte Staateu von Nord - Amerika, New-York. Gene- ral Taylor's Ansichten über den Krieg in Mexiko,

Ps und Börsen-Nachrichten, Berlin, Börsen- und Markt- ericht,

Königsstädtisches Theater, (Jtalienishe Opern - Voistellung.) Die Be- freiungs-Halle bei Kelheim. Anwendung des Schwefeläthers bei chirur- gischen Operationen, Zur humoristischen Poesie, Literar-Notiz.

E Amtlicher Theil. i

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Landrathe Schaubert zu Neumarkt, Regierungs - Bezirk Breslau, den Rothen Adler - Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen;

Allerhöchstihren Kammerherrn, den Ritterguts - Besißer von Breitenbauch auf Ludwigshof, zum Landrath des Kreises Ziegen- rüdck, im Regierungs-Bezirk Erfurt ; und

Den Land- und Stadtrichter Ey ssenhardt zu Naumburg am Quais zum Land- und Stadtgerichts-Rath bei dem Land- und Stadt= gerihte in Liegniß zu ernennen,

Der Justiz-Kommissarius und Notarius Karl Wilhelm Leo- pold Steinmeh in Sprottau ist in gleiher Eigenschaft an das Land - und Stadtgericht in Sagan verseßt und ißm die Praxis bei den Gerichten des saganer und Mivitäuee Kreises gestattet,

nichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 26, Febr. Das Amtsblatt der Königlichen Regie- rung zu Potsdam enthält folgende Bekanntmachung :

Königsstädtisches Theater. JFtalienishe Opern-Vorstellung.

(Den 24. Februar.)

Die Vorstellung oben gedachter Oper am Mittwoch erheischt insofern eine Besprechung, als die Partieen der Norina, des Ernesto und Malatesta durch Sgra, Fodor, Sgr, Labocetta und Sgr. Pignoli zum ersten- male ausgeführt wurden, Da dem Werke nur vier Personen zu Trägern dienen, und diese die Titelrolle gab Sgr, Galli durch die besten Mitglieder der Gesellschaft Vertretung gefunden hatten, so bot die Vorstel- lung viel Anerfennungsöwerthes, besonders hinsichtlich der musikalischen Aus- führung. Namentlih waren es die Primadonna und der Primo Tenore, Sgra. Fodor und Sgr. Labocetta, die ihre ausgezeichneten Gesangs- Talente aufs neue bewährten. Erstere entfaltete die Vorzüge ihrer shönen Stimme und ihres kunstfertigen Gesanges in der dankbaren Rolle der No- rina mit Glück und gewann si gleih durch den musterhaften Vortrag der ersten Arie verdienten Beifall. Nicht minder erfolgreich betheiligte sich die Sängerin an den Ensemblestücken. Jm Duett mit Malatesta am Schlusse des ersten Aktes und im Terzett des zweiten Aktes leistete sie eben so Vorzügliches als im Finale desselden , eines der gelungensten und wir- kfungsreichsten Mußfkstüce der Oper. Wenn dagegen Sgra. Fodor, was das Spiel betrifsi, noch nicht ganz vertraut mit der Rolle schien, so leuch- tete doch das sichtlide Streben, auch nach dieser Seite den Anforderungen der Kritif entgegenzukommen, überall durch, So gelang es ihr recht wohl, Don Pasquale gegenüber, die verstellte Schüchternheit zu zeichnen, eben so später, die Herrschsüchtige zu spielen, cbgleih der Moment des Ueberganges selbst nicht scharf genug hervorgehoben wurde und außerdem der zur Cha- rafteristif der „Norina“’ nothwendige Anflug von Humor in der Dar- MOnrs e

, ie im Charakter nicht ausgeprägte, überhaupt mehr untergeordnete Liebhaber - Rolle des Ecnesto erfordert “aus diesen Gründen weniger Dar- stellungs-Talent, als vielmehr einen tüchtigen Gesangskünstler. Diesea hatte sie u Sgr, Labocetta gefunden, Der so reichbegabte Sänger führte die Pu e im höchsten Grade lobenswerth aus und erfreute das lebhaft erregte i

Don Pasquale,

ublikum nicht minder dur den schönen, frishen Klang seiner Stimme an

ch, als durch seinen seelenvollen, zu Herzen E Vortrag. Den ganzen DuBen seines wundervollen Portaments ließ er, außer in dem Duett des ersten Aftes mit Don Pasquale (worin ihm die hübsche Cantilene :

J Z nSogno soave e casta“ etc.,

zuulás ra Neus dazu giebt), vorzugsweise in den getragenen Arien walten. 2 owohl die zu Anfang des zweiten Aktes eingelegte (wie verlau- tet, von Sgr. Gerli komponirte), als vor allen Dingen die effsektvolle Se- renata mit Chor - und Guitarren - Begleitung im dritten Aft sang er mit

Berlin,

Allgemeine

Sonnabend den 27îen

„Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöch erlassenen Patents vom 8. Februar d. J. die Einberufung des durch das Allerhöchste Patent vom 3ten d, M. angeordneten Vereinigten Landtages zu befehlen und die Eröffnung desselben in Berlin auf den 11, April d, J. festzuseßen geruht,

Diese Allerhöchste Bestimmung würd in Gemäßheit eines an mich cr- M r ire des Herrn Ministers des Jnnern Excellenz vom A6!en d, M. mit dem Hinzufügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Se. Majestät gleichzeitig zum Landtags - Marschall sür die brandenburgischen Provinzial-Stände wiederum den Herrn Hof - Marschall von Rochow auf Stülpe und zu dessen Stellvertreter den Herrn Grafen zu Solms - Baruth Allergnädigst zu eruennen geruht haben,

Potsdam, den 19, Februar 1847,

Der Ober-Präsident der Provinz Brantenburg. von Meding.“

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Se. Majestät der König hat den Präsidenten der Regierung von Niederbayern, J. B. von Zenetti, vom 1. März d. J. an zum Staatsrathe im ordentlichen Dienste in pro- visorisher Eigenschaft befördert und zugleich zum Verweser des Mi- nisteriums des Jnnern ernannt.

Ihre Königl. Hoheit die Frau Herzogi.: Max in Bayern is am 214. Februar von einer Prinzessin glücklih entbunden worden. Nach dem Bülletin erfreut s{ch die hohe Wöchnerin, so wie die Neugeborene, des erwünschten Wohlseins.

__ Nah Briefen ars Palermo vom 8, Februar e:freut sich Se, Königl, Hoheit der Kronprinz fortwährend des besten Wohlseins und Lane die hon früher erwähnte Reise nah Griechenland demnächst anzutreten.

Kurfürstenthum Hessen. Die Kommission, welche im vo- rigen Monat von der Regierung ernannt wurde, um den Nothstand in den verschiedenen Theilen Kurhessens zu untersuchen und geeignete Vorschläge zu dessen Abhülfe zu machen, hat während der drei leß- ten Wochen bereits neun Kreise der Provinzen Nieder - und Ober- hessen bereist und is zu dem erfreulichen Resultate gelangt, daß, ob- gleich in mehreren Kreisen große Dürftigkeit herrsht, doch im Allge- meinen eine Uebertreibung der Neth stattgefunden hat und eine Hungersnoth bei dem fast überall, namentlich in der Schwalm- gegend, vorhandenen Frucht-Vorrathe, gottlob niht zu befürchten sei. Dem Vernehmen nach,% soll sih die Kommission in ihrem Gutachten dahin ausgesprochen haben, daß durch Anordnung von Bauten, na- mentlich Straßenbauten, bei welhen viele Dürstige Arbeit finden, dem Uebel am besten abzuhelfen sei. Uebrigens sollen auch die ver= shiedenen, durch Anordnung der Regicrung bestehenden Hülfs-Vereine den Nothleidenden bedeutende Unterstüßungen leisten. Die erwähnte Kommission sollte am 18, Februar von Kassel aus, wo sle einige Tage zuvor eingetroffen war, ihre Reisen in die Provinzen Fulda und Hanau fortseßen.

Einen günstigen und durhgreisenden Einfluß auf die Hebung des Nothstandes darf man sich von der Regierungs - Maßregel ver- sprehen, wona der Betrieb der Branntweinbrennereien im ganzen Lande für die Dauer von drei Monaten eingestellt werden muß. Die Bedeutung dieser landesherrlichen Verordnung läßt si leiht ermessen, wenn man bedenkt, daß in Hessen täglich an Cerealien und Kartof- feln so viel zur Destillation von Brauntwein verbrauht wird, als 400,000 Seelen, also mehr als die Háälste der ganzen Bevölkerung, zu ihrer Ernährung bedürfen!

Großherzogthum Hessen und bei Nhein. Das Frankf. Journ. meldet aus Mainz vom 22, Februar: „Der Wasserstand des Rheins, welcher an dem Pegel der hiesigen Schiff-

einer Wärme der Empfindung, mit einer solchen Vollendung, daß in der That kein Wunsch übrig blieb,

__ Der ergößlihen Darstellung des Don Pasquale durh Sgr. Galli sci nur im Vorübergehen erwähnt, da wir diese Leistung schon bei Gele- genheit der Gastspiele der Garcia auf dieser Bühne besprochen. Eignete sich Sgr, Pignoli zum Repräsentanten des gewandten, feinen und ver- shmipten „Malatesta““, wie der Vorbenannte für die Titelrolle, wäre die Totalwüfung der Vorstellung jedenfalls noch größer gewesen; Sgr. Pignoli fehlt aber niht nur Humor für die Darstellung der Pariie, sondern auch theilweise der Umfang der Stimme nach der Tiefe, so wie die nöthige Zun- genfertigkeit für die Ausführung der parlanten Stellen; davon abgesehen, war seine Leistung ebenfalls anerkennungswerth.

_Was die in den Zwishenakten und nah dem Schluß der Oper aus- n Tänze der jeyt hier anwesenden Tänzer- und Pantomimen-Gesell- chaft des Herrn Veszter Sándor betrifft, so verdienen ihre Leistungen ebenfalls ehrende Anerkennung. Doch können wir, für unser Theil, eine derartige Unterbrehung einer Opern-Vorstellung nicht billigen,

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Die Befreiungs- Halle bei Kelheim.

Etwa vier Meilen oberhalb Donaustauf, welchem gegenüber die Wal- halla sih in der Donau spiegelt, liegt die Stadt Kelheim. In dem ‘fast rechten Winkel, den der Kanal mit dem Donaustrome bildet, steigert sich der Boden vom Ufer an allmälig zu einer ansehnlichen Höhe, und es bil- det an der Donauseite das Gestade eine steile Felsenwand. Dort auf dem Gipfel dieser felsigen Anhöhe erhebt sih der Bau der Befreiungs - Halle. Derselbe, eine ungeheure Rotunde mit Kuppelwölbung, bildet im Grundriß ein Achtzehneck von 206 Fuß Durmesser in der größten Ausdehnung der äußeren Bogenhalle (ohne die Gradinaten), welche sich bis zu einer Höhe von 60 Fuß, einschließlich der flahen Bedachung, mit dieser an den Kup- pel-Aufbau anlehnt. Um die äußere Bogenhalle ziehen sh noch drei Gra- dinaten herum, die mit einander 23 Fuß Höhe haben. Mit den Gradina- ten erreicht der Bau bis an. die äußerste Linie der Laterne in der Kuppel bie Höhe von 175 Fuß. Die Höhe von den Gradinaten bis zum Kranz- gie beträgt 100 Fuß, Stellen wir uns im YJunnern des Baues ins

entrum, so umgiebt uns ein Säulen -Cyklus, welcher in seinem Durch- messer, von eíner Säulenmitte durchs Centrum der Rotunde bis zur ande- ren, 100 Fuß mißt. Achtzehn Säulenschäfte erheben sich vom Boden aus auf den Radien des Achtzehnecks, Sie sind Monolithe von Granít und haben bei 4 Faß 4 Zoll Durchmesser mit Basen und Kapitälern von wei- ßem Marmor eine Höhe von 27 Fuß. Ueber ihnen wölden sich Rundbö- B mit Archivolten von ebenfalls weißem Marmor mit (hren Zwickeln zu- ammen, Die darüber sich aufbauenden 18 Mauerflächen sind. von gelbem

Februar

Alle Þofi - Anstalten de - , , und Abs anda e Sefteliang | auf dieses Blatt an, für Berlin j die Expedition der Alg. Preuß, Zeitung : . Friedrichsstraß e Ur. 72.

1847.

brücke heute früh um 7 Uhr mit 15 Fuß 4 Zoll Großherzoglih hessi- {hes Maß den höchsten Punkt erreicht hatte, is seitdem wieder in all- mäligem Weichen begriffen. Vom 17ten bis zum 18ten d. stieg das Wasser binnen 24 Stunden um 2 Fuß 6 Zoll (von 6‘ 8‘ —9 4, bis zum 19ten um 3/9“, bis zum 20sten um 1‘ 9“, An diesem leßten Tage erreihte es eine Höhe von 15 Fuß 2 Zoll. Am 21sten sank es um 14 Zoll; heute früh aber war es bis zu 15 Fuß 4 Zoll gestiegen. M:t Ausnahme eines geringen Theiles der unteren Leer- gasse, am Fuße der Bauerngasse, der Vertiefung vor dem rothen Krahnen und der ausgegrabenen Stelle, auf der sich das Brüden- gebäude 2c, erheben soll, ist das Wasser sonst nirgends in die Stadt eingedrungen; doch wurden die Keller in der Nähe des Rheins davon angefüllt. Die öffentlihen und Privatbauten haben mit dent Ein- tritte der besseren Witterung bereits begonnen. Das erst vor drei Jahren erbaute Vertheidigungswerk, die gesenkte Flanke, vor dem eisernen Thore, wird jeßt wieder abgebrochen; es soll an deren Stelle ein in Uebereiustimmung mit den übrigen großartigen Festungsbauten am Rhein stehendes Werk aufgeführt werden.““

Großherzogthum Sachsen-Weimar. (Weim. Ztg.) Am Sonntag, den 21. Februar, wurde nah dem Gottesdienste in der gewöhnlichen Weise der ordentliche Landtag eröffnet; Am Nach- mittag hatten sämmtliche Abgeordneten die Ehre, zur Großherzoglichen Tafel gezogen zu werden.

Oesterreichische Monarchie.

Krafau, 22. Febr. Nach einer so eben erschienenen Bekannt- machung wird mit 1. März 1847 das Kaiserlihe Post =- Jnspektorat von Podgorze nah Krakau verlegt und mit dem hiesigen Aerarial= Post = Amte vereinigt, und es werden ‘gleichzeitig die sämmtlichen Brief = Eilfahrten, Mallefahrten und Paposten der Wien - Lemberger Route über Krakau geleitet. Jun Folge dessen wird das so fortbe- \tehende Post-Jnspektorat in Krakau, nah eben denselben allgemeinen Normen, welche dermalen in Podgorze angewendet werden, Reisende zu den Brief - Eilfahrten, Mallefahrten und Packposten aufnehmen und Extraposten mit Stundenpässen, so wie auch Separat - Eilfahr- ten, abfertigen. Jn Podgorze wird zwar eine Brief - Samm-= lung und für Staffetten, so wie für Extrapost-Reisende, welche nicht durch Krakau fahren wollen, eine Poststation fortbestehen, es wird jedoch daselbst feine Aufnahme von Reisenden zu den Aerarial-Post- fahrten und zu Extraposten mit Stundenpässen mehr stattfinden. So lange’ die Zolllinie zwishen Krakau und Podgorze besteht, müssen nicht blos, wie dermalen, die zur Beförderung über Podgorze bestimmten Frachtstücke, sondern auch alle derlei Baggagen der Reisenden, ehe sie dem Postamte übergeben werden, der Amtshandlung des hiesigen Haupt=Zollamtes dur die aufgebenden Parteien unterzogen werden, da an der Zwischenlinie fein Aufenthalt stattfinden wird. Jeder Rei= sende hat sich bei der Aufnahme zu einer Postfahrt bei dem Kaiserl. Postamte mit seinem gehörig widirten Reisepasse auszuweisen.

Frankre 0,

Paris, 22. Febr. Das heutige Journal des Débats meldet: „Die Angelegenheiten am La Plata gehen entschieden einer baldigen Ausgleichung entgegen. Man weiß bereits, daß die eng- lische Regierung ihren Bevollmächtigten in Brasilien, Lord Howden, beauftragt hat, den Traktat zu unterzeihnen, der den beklagenswer- then Spaltungen, welche seit so langer Zeit die Banda Oriental be- unruhigen, ein Ende machen soll. Der König hat den Grafen Wa- lewsfi mit einer gleihen Mission beauftragt. Herr von Walewski wird am 10, März auf dem Dampfschiff „Cassini“ von Toulon ab= gehen, Lord Howden, der sih bekanntlih seit einigen Tagen in

Marmor, Dieser ungeheure Kuppelrotundenbau nun dient dazu, eine wür- dige Umgebung und Einhegung seines monumentalen Kerns zu bilden, Denken wir uns noch einmal im Mittelpunkte des Podiums der Hallez hier schen wir uns in einer Radien - Entfernung von etwa 40 Fuß von einem ringartigen Stylobat umschlossen. Auf diesem stehen in einem Kreise Hand in Hand vierunddreißig kolossale Siegesgöttinnen. Je zwei stehen vor den Sälen neben einander, sich die zwci nächsten Hände reichend ; mit der ande- ren Hand halten je zwei einen erzenen Schild aus erbeutetem Kanonen- Metall. Auf der vergoldeten Vorderseite dieser Schilde stehen die Namen der in den Befreiungskriegen gewonnenen Schlachten ; die Namen der Feld- herren, welche ihre H.ere zum Sieg führten, licst man in den entsprechen- den marmoinen Juschristtafeln auf den Mauerflähen des Achtzehnes, von denen schon weiter oben die Rede war, Die geflügelten, an 10 Fuß hohen Viktorien, welche mit den Schilden, die sie halten, einen imposanten Kranz bilden, sind von weißem Marmor. Sie werden nah Schwanthaler's herrlichen Modellen ausgeführt. Was das Material, das zur Befreiungs- Halle verwendet wird, betrifft, - so muß bemerkt werden, daß dazu kein Stücchen Holz genommen wird, sondern daß dasselbe nur in felheimer Kallstein, Granit, Slanders-Marmor, Eisen und Kupfer besteht, mit welch? leßterem Metall die Kuppel und die Bedachung der Vorhalle eingedeckt werden soll,

Anwendung des F etetathers bei chirurgischen Operationen.

Die Anwendung der Dämpfe vom Schwefeläther bei Opera- tionen ist in der ? Qlinif des Herrn Geheimeraths Prolesiór Be Jüngken im Charité - Krankenhause fortgeseyt und hat sehr as und glückliche Resultate ergeben. Jn der vorigen Woche vg en idi Versuche mit ‘diesem Mittel bei Augenkranken gemacht, an gy i \{chmerz- haste Operationen verrichtet werden mußten. Einem jungen E sen- siblen Mädchen wurde das nah inncn getoandte untere Augenlied durh Brennen der äußeren Wand desselben an zwei Stellen mit fkonzenirirter Schwefelsäure während zchn Minuten wieder nah außen gewendet; und eínem widerstrebenden, sehr furhisamen Manne von fünf und zwanzig Jahren wurde eine durh chronische Blennorrhóe herbeigeführte hahnenkammartige fungöse Degeneration der Konjunktiva zwischen dem oberen Augenliede und dem Augapfel exstirpirt. Beide Patienten waren durh das Einathmen der Aetherdämpfe in Zeit von fünf Minuten ín eine so tiefe Betäubung und Gefühlslosigkeit verseyt, daß sie von der Operation keine Empfindung hatten, beim Erwachen aus einem

tiefen Schlafe zu kommen glaubten und nun erst den Schmerz fühlten,