1847 / 109 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

N e Bc TA

E E t

T B Ir are

weite Ebene von- Cilli verlassend, durchfährt man das südliche rege Sann- f thal, welches dem Freunde es Gegenden eine für das TON wohl- | 1095

thuende Abwechselung und Mannigfaltigkeit bietet.

berührt Punkte, wie Tüffer und Römerbad, die in

merkwürdig sind; der Genesungsuchende findet im leßter tigen Heilquell , der in der anmuthigsten Gegend des E L sanft ansteigenden Höhe entspringt und, von gastlichen Wohngebäuden um- geben, einen freundlichen Anblick gewährt, und, das Engthal verfolgend,

elangt man in Gegenden, die lebhaft an die Schweiz erinnern. B 8 E (I. d. Oester. Llyod.)

Der Geschichts historischer Beziehung en Orte einen krâs-

514

unbedeutend. Unsere Sáluß - Notirungen sind Berlin - Anh. Litt. A. von

2110 %, Stettiner 1

ngthales auf einer | Köln - Minden gestern bis 88% %,

Coursen mehr Brief als Geld.

andels - und Börsen-Nachrichten.

i sumé uns. i i Wochen-

Berlin, 17. April. Das Resumé unseres diesmaligen Wochen

i ü 'Actien-! ist ni en erfreuli Art; die Course -Markt ist nicht eben erfreulicher Art;

S E e E d Die gedrückt, ohne daß man

sind bedeutend gewichen, und die Stimmung blieb g

i i ich ei i Rechenschaft der Muthlosigkeit geben konnte z sich so eigentlich eine bestimme Neactionen in der Regel her-

es mangelte dabei auch die bei derartigen 2

: ‘t der Umsáäye, und wurde die un ünstige Stimmung vorstechende Regsateit da a 10° ras nici sowohl die Spekulanten, als insbesondere die Besizer beträchtliche Verkäufe bewirkten. Die Nothwen- diakeit der Veräußerung coursirender Eisenbahn-Effekten liegt in den jeßt arsürvertett vielen Einzahlungen auf Eisenbahn-Unternehmungen, denn nach- dem die Actionaire ihr Kapital bei dergleichen Betheiligungen um circa 20 % geshmolzen sehen, während in gleichem Verhältnisse auch die besißenden vollen Actien bedeutend gesunken sind, finden sie in der Beleihung allein feine Aushülfe, sondern sind zur Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten zum Ver-

kauf gezwungen. Bei den Magdeb.-Wittenb. Eisenbahn-Quittungsbogen, welche bis auf 15 % der Einzahlung von 20 % gewichen sind, durfte sich leicht der Fall ereignen, daß die diesmal ausgeschriebene dritte Rate von den ursprünglichen Zeichnern geleistet werden mußz denn die Jnhaber kön- nen dazu auf keine Weise angehalten werden, daher die Direction sih an den ersten Betheiliger hält, Nichts natürlicher, als daß unter solchen Um- eforderten Mehr- bedarf der bereits im Gange befindlichen Eisenbahnen. Wir wiesen in un- serem vorwöchentlichen Bericht bereits darauf hin und erwähnten der Ver- mehrung des Kapitals bei der Potsdam - Magdeburger Eisenbahn nur als Gerüchtz aber wir überzeugen uns aus der L e General-Versamm-

t werden, entlih den Actionairen eine ernste Pflicht sein, zu prüfen und zu ent- scheiden, ob die Bahn nicht ohne neue Kapitalien bestehen kann; denn noch immer haben wir neue Geldforderungen bewilligen, aber auch zugleich die

ständen die Besorgnisse noh vermehrt werden durch den

tes, daß wirklih noch weitere 15 Millionen gebrau

ho

Nachtheile gesehen, welche daraus entstanden sind.

Wiewohl wir die vorstehenden Veranlassungen zum Weichen der Course als völlig motivirt betrachten müssen, so isst nicht in Abrede zu stellen, daß

2%, wesentlich dazu beigetragen hat.

Bekanntmachungen.

[142] Freiwilliger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 8, Februar 1847.

Das den Wilhelm Eduard und Friedrih Herrmann Gebrüdern Horn gehörige, in der Linienstraße Nr. 91 hierselb belegene, im Hypothekenbuche des Königlichen Stadtgerichts von der Königsstadt, Spandauer Vier- tels, Vol. 13. No. 9588 c. pag. 217 verzeichnete E gerichtlich abgeshägt zu 6049 Thlr, 13 Sgr. 3 Pf, so N September 1847, Vormitt, 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

[249] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1, März 1847. Das dem Zimmermeister Guido Heinrich Wimmel gehörige, vor dem Oranienburger Thor in der Chau\seec- Straße Nr. 16 a belegene, im Hypothekenbuche Vol. 1 b. No. 10, pag. 48 verzeichnete Grundstück, gerichtlich ab- geschäßt zu 22,735 Thlr. 27 Sgr. 3 Pf, soll am 12, Oktober 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[341] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 7. April 1847.

Das dem Auctions - Kommissarius Nesener zugehö- rige, in der Georgenstraße Nr. 17 und Nr. 17 a. bele- ene, im s\tadtgerichtlihen Hypothekenbuche Vol. 5.

x, 382, verzeichnete Grundstück, gerichtlih abgeschäßt zu 19226 Thlr. 25 Sgr. 9 Pf., soll am 11. November 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[365b] Friedrich-Wilhelms-Nordbahn. V eer Zwölfte Einzah- T E AD Es ung.

Die Besißer von Cer- tififaten der Friedrich- Wilhelms - Nordbahn werden hierdurch benach- „richtigt, daß die zwölfte T A Einzahlung von 5 %, L N Z nach Abrechnung der auf

T den bisherigen Einzah- lungen háftenden Zinsen von 18 Sgr., mit Thlr, 4. 12 Sgr. sür jedes Certififat, bei uns täglich bis zum 1, Mai a. c., mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, von 9— 12 Uhr Vormittags geschehen kann, Zu die- sem Behufe ind die Certifikate mit speziellem Num- mern-Verzeichniß auf unserem Comtoir, Burgstr. Nr. 25 einzureichen, um dagegen die neuen sofort abre erst nach erfolgter Ou in Empfang zu nehmen.

Berlin, 47. April 41847, Jacobson & Rieß.

Seeländische Eisenbahn- [340] Gesellschaft.

Es tvird hierdurch zur Kenntniß der Herren Actio-

naire in der Seeländischen Eisenbahn - Gesellschaft ge-

bracht, daß die Abrechnung für das 1 R A tkigen U derselben, e Mrd

und Dezision vom 15, April d, J, an bis zur ordent-

Amsterdam, 14. April. 3% do. 37. Pass. 5. 4% Russ. Hope 885.

1893. 91. Bayr. Bauk-Actien 667 Be.

Passivo 9%. L Ausg Scb. 7. 163. Port. 357. 343. Eogl. Russ. —. Peru 39. 37.

Actien 1581.

Es wird

ben, wovon die L

_- 1 ,

Am nie- Berlin , den 16. April 1847.

£ Brf. u, bez., Potsdam-Magdeb. 89 a 885 %,

tsfreund | Niederschl. Márk. 854 a 86 %, Berlin-Hamb. 1044 a 1054 %, Halle-Thü- 1847. ringer 93 %, Oberschl. Litt. A. 103 %, Litt. B. 95 %, Düsseldorf-Elberf.

105 %, Rheinische Stamm-Actien 84 a 4 %, Stamm-Priorit. 89 % Brf.,

i heute bis 894 % bez., Anhalt Litt. B,

96 Brf., Aachen - Mastricht 81%, Berg. Märk. 813, Friedr. Wilh. Nord-

bahn 70%, Stargard-Posen 82%, Magdeb. Wittenb, 82, Melenburger 724.

Von Prioritäts-Actien haben sich 4zproz. Hamburger am besten gehal-

923 %z preußische Bank-Antheile wichen bis 106 %, wozu Brief blieb.

Von ausländischen Fonds erfuhren polnische Pfandbriefe eine Reaction von circa 17% und waren auch dazu unverkäuflich ; alle übrigen Gattun- gen ebenfalls niedriger, doch ohne Umsay.

Das Wechsel - Geschäft schien Anfangs der Woche ziemlich lebhaft zu werden; es wurde auch in einzelnen Devisen, namentlich in London, zu steigenden Coursen viel gemacht, heute zeigten sih indeß so viel englische Valuten, daß deren Cours niedriger und ohne Käufer notirt werden mußte, Eben so blieben Hamburger in beiden Sichten, Paris, Frankfurt a. M., Wien und Holland, bei schwachem Vertrieb, mehr offerirt als zu lassen,

Änswürtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 585- Ausg. —. Zinsl. 5%. Polo. —.

Antwerpen, 13. April. Ziusl. Frankfurt a. M., 15. April. 5% Met. 107. 1065. Bank-Actien p. ult. Hope §75 G. Suegl. 8T% G. lut. 574. 5- Poln. 300 Fl. 96 Br. do. 500 Fl. 79. 5. Hamburg, 16. April. Bauk-Actieu 1590 Br. London, 12. April. Cons. 3% 86. 855. Belg. —. 22% Woll. 585. 58. Bras. §5. 83.

V ien, 15. April. 5% Met. 107%. 4% do. 965. 3% do. 68%. Bank- Aul. de 1834 1527. de 1839 118. Nordb. 1683. Gloggo. 1217. Mail. 108%. Livoru. 915. Pest. 987.

Die am 31, März c. in der Garnisonkirche durch den Herrn Musik- Direktor J. Schneider veranstaltete Aufführung des Graunschen Oratoriums „der Tov Jesu“ hat einen Reinertrag von 1000 Rthlr. 5 Sgr. 9 Pf. erge- ïasse der Erwerbschulen die Hälfte mit 500 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. erhalten hat, und bringen wir diese Zuwendung, unter Abstattung auch das Fallen der Consols in London von 877 a 857%, also um volle unseres ergebensten Dankes an den Herrn Unternehmer und alle Mitwirken- Der Diskonto daselbst is bis 5% erhöht, was für alle Börsen sehr wichtig is, bei uns aber nur vorüber- gehend empfunden werden kann, da unsere Bank sehr reichlich mit Geld versehen ist und \sich im Allgemeinen kein Geldmangel einstellt. drigsten waren die Course gesternz heute stellte sich einige Festigkeit ein, doch blieben die Umsäye sehr geringfügig, und die Besserung der Course war

den, insbesondere an die Sängerin Madame Viardot - Garcia, die König- lichen Sänger Herren Mantius, Zschiesche, Dlles, Betty und Pauline Zschiesche, hiermit zur öffentlihen Kenntniß,

Die Direction der Erwerb-Schulen,

———————

17. April.

Luftdruck... Luftwärme . «.« Thaupunkt ....

Fei N 1 Duustsätti, .

ten und wurden a 96% bezahlt; alle übrigen Prioritäten bei weichenden E FDE De D : Es «A4 Preußische Staatsschuldscheine, wenig schwankend, behaupteten sich auf } Wolkeuzug - --

Montag,

5% Span. 18%. Preuss, Pr. Sch.

—, Neue Anl. 175.

Engl. Russ. 106 Br. Neue Aul. 25%. L, 4% do. 908. 90.

Chuli —. Mex, 215. ‘20.

Buodw. —-. /

Morgens

. [333,40' Par./332,59"" Par.|330 75" Par.|Quellwärme 7,7° R. + 2,2° R. 0,0°K. + 1,5° R.| + 1,6° R. [Bodenwärme T2 m3

19. April. ments - Vorstellung.

1 Rthlr. 15 Sgr. 1 Rthlr. 10 Sgr. im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. phitheater 10 Sgr. Ein Billet in deu Fremden-Logen 3 Rthlr.

on reservirten Billets werden ersucht, solche bis

Die Jnhaber v b Mittags 2 Uhr, im Billet - Verkauss=

Montag den 19ten d. M. , Büreau abholen zu lassen, wi den müssen. Auch die Freibillets können nur bis bewahrt werden.

Im Schauspielhause. 50ste französische Abonnements La seconde représentation de la reprise de: Un premier Amour, drame - vaudeville en 3 actes, Emile Vanderburg; La Polka en province, ne 1 acte, de MM. Decomberousse et Jules Cordier.

Meteorologische Beobachtungen.

Nachmittags 2 Ube.

Nach einmabhger

Abends Besbachtuug,

10 Ube. |

G Ubr.

+ 2,2° R.| + 2,6° R. |Flusswärme 1,8" R.

83 pCt. 94 pCt. 92 pCct. Ausdünstung (,004''Rb- balbheiter. | Schbuee. Regen. Niederschblag O,091‘‘Rhb. NO-. | NO. | NG. Wärmeweechbse! +23?

E | NO. | + 1,4°

Tägesmittel: 332 25'" Par... + 2,3° R... + 1,0° R... 90 pct. NO,

Nachts Sturm.

Königliche Schauspiele. Im Schauspielhause.

Ein Billet im Am

drigenfalls diese anderweit verkauft wer-

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkcisen,

Im Selbstverlage der Expedition.

Allgemeiner Anzeiger.

lichen jährlichen General-Versammlung, welche am 314, Mai d, J., um 6 Uhr Nachmittags, abgehalten wer- den wird, zur Durchsicht liegt, auf dem Haupt -Büreau der Gesellschaft, welches bis zum 20. April d. J. in Kopenhagen, Frederiksholms- Kanal Nr, 240" is , und nach diesem Zeitpunkte außer der Stadt, dem Bahnhofe gegenüber nah Glacieholm, verlegt wird, Kopenhagen, den 13, April 1817. Der Ausschuß der Seeländischen Eisenbahn-Gesellschaft.

[360 b]

Loebau- Zittauer Eisenbahn.

D E Auf das von dem un- B E t R N

terzeihneten Directorio im Verein mit dem Ge- sellschasts-Ausschusse, in Folge Beschluses der am 27. Januar dieses Jah- d, res stattgefundenen Ge- neral-Versammlung, bei dem hohen Ministerio des JFnnern wiederholte Ge- such um Garantie der Dividenden auf die Actien lit. B. und, wenn irgend möglich, noch weitere Betheiligung des Staats, als mit einem Viertheile der zu Vollen- dung des Bahnbaues erforderlichen Summe, is dahin Entschließung gefaßt und solche dem Directorio eröffnet worden, daß die hohe Staatsregierung bei den zu Deckung des Mehrbedarfs von der Gesellschaft zu be- schließenden finanziellen Operationen sich im gleichen Verhältnisse, wie bei dem Actien-Kapitale, und mit glei- hem Rechte, wie die übrigen Prioritäts-Gläubiger, oder, nah Befinden, wie die übrigen Actionaire betheiligen, hierüber für den Fall, daß jene Operationen nicht zu Stande kämen, der Gesellschaft unter gewissen Voraus- sezungen und festzustellenden Bedingungen durch Ge- währung eines Vorshusses von 75,000 Thlr, zu Hülfe fommen wolle, dagegen die erbetene Dividenden-Garan- tie zu gewähren Bedenken tragen müsse.

Diese Bescheidung wird hierdurch zur Kenntniß der geehrten Actionairs gebracht.

Zittau, den 10, April 1847. Direktorium der Loebau-Zittguer Eisenbahn-Gesellschaft, v. Nostiy, V.

Citerarishe Anzeigen.

342 Fu der BUth: un Kunsthandlung von

F. Schneider & Co., Unter den

Linden Nr. 19, erschien \o eben;

Die Preußische Verfas- sungsfrage

weltgeshihtlihen Standpunkte aus as gesó betrachtet

von

Professor Dr. P. F- Stuhr.

156 Seiten. 8. geheftet, 20 Sgr.

[343] / : Bei Veit u. Comp. sind erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Bülow-Cummerow , yvolitische und

finanzielle Abhandlungen. Erstes Hest. 4): v Preuß. Landtags - Verhandlungen und ihre Resultate. 2) Die Mahl- und Schlacht - steuer. gr. 8. 13 Bog. nebst vielen Tabellen. L U | j

Desselben Werkes zweites Heft. Die Preuß, nanzen. gr. 8, 10 Bog. 21 Sgr.

——, Preußen im Janugsr 1847 und das Patent vom 3, Februar, 2te Aufl 1 5Thlr: 21 Sgr.

d D

N. Nauwerk. Uebersicht der wichtigeren Abstimmungen der Preuß. Provinzial - Landtage 1841, 1843, 18415. Ler.-8, 6 gk,

e o e ; ÆWohnungs- Anzeiger, allgemeiner, für Berlin, Charlottenburg u. st. w., enthaltend die Adressen sämmtlicher Einwohner, den Nachweis jedes Hauses mit dessen Bewohnern, der sammt- lichen Gewerbtreibenten nach ihren Gewerben, der Behörden, öffentlichen Anstalten, Straßen, Polizei- Bezirke u. st. w. 55 Bog. Lex.-8, 1 Thlr, 225 Sgr.

Fi-

So eben erschien und is durch alle Buchhandlungen zu erhalten, in Berlin i der Gropiusschen Buch- u, Kunsthandlung, Königl. Bauschule

N , T Ri » {- Laden Nr. 12, in Potsdam in der Hit gt -

hen Buchhandlung: [336] Ube

die Wirren der Gegenwark. Betrachtungen, den Abgeordneten des Ver-

einigten Preußischen Landtags gewidmet

von Emeritus. Gr. 8, Geh. 8 Sgr.

Leipzig, im April 1847, F. A. Bro ckhaus.

Säwmtliche über den Vereinigten Land- tag erschienene Schriften sind ebenfalls in

obengenannten Buchhandlungen vorräthig.

———

So eben erscheint und ist in allen Buchhandlungen zu haben:

Die Wünsche der Presse an den ersten Vereinigken (321 Preußischen Landtag.

Broschirt 5 Sgr.

Inhalt: Vorwort. Preßfreiheit. Oef fentlichkeit und Mündlichkeit. Fe st- stellung der rehtlichen Verhältnisse über die Verhaftung von Personen. Eman- cipation der Juden. Abschaffung der Consumt'ionssteuern. Organisation eines Handels-Ministeriums,

Berlin, 20 Breitestraße. Buchhandlung von Julius Springer.

Gedrudckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

[364 b]

Den gestern Nachmittag in Folge eines Nervenschlags erfolgten plöglichen Tod unseres innig geliebten Va- ters und Bruders, des Königl. Oberförsters Augu st Kambly in seinem 56sten Lebensjahre zeigen, tief er- \chüttert und der Theilnahme ihrer geehrten Verwandten und Freunden versichert, ganz ergeden|t an

die Ofnterbliteben en Pielken bei Neustadt in Westpr., den 13, April 1847.

363 h

i L itel- und Neusilberwaaren - Fabrik von S, Tkacnter L Co. Mailgtäfensik Nf. 84, empfiehlt ihre als {öón und preiswürdig anerkannten Fabrikate zu den möglichst billigen, aber festen Preisen,

[355 »]

Eine Eisen- und Stahlwaaren-Handlung, welche von mehreren Artikeln dieser Art eigene Fab!iken hat, sucht einen Theilnehmer, der einen kleinen Fonds einlec en kann, und fähig ist, die Reisen zu übernehmen, Am liebsten wäre ein Mann, der bereits in einer solchen Branche gereist hat. Hierauf Reflektirende wollen sich gefälligst in portofreien Briefen unter den Buchstaben Z. 19, im Jntelligenz-Comtoir melden,

Nord - Amerikanische Früh- E Kartoffel.

Die von der Direction des landwirthschaftlichen In=- dustrie-Comtoirs zu Berlin aus Nord-Amerika bezogene Frühkartoffel enthält nach der von mir sofort angestell- ten genauen chemischen Anal9se durchaus nicht 45 pCt. Mehl, wie angegeben is, sondern im Durchschnitt nux 32! pCt. trockene Masse, mithin 125 pCt, weniger, Jn 100 Pfund dieser Kartoffeln sind an reinem wasser- freien Stärkmehl 21 Pfund enthalten, welche an Alko- hol 525 pCt. (gleich 105 Quart zu 50 pCt. Tralles)I, exclusive Malz, repräsentiren. Diesem Ergebniß zu- folge verdient diese Kartoffelart der größten Beachtung und allgemeinsten Verbreitung, und bemerke noch be- sonders, daß ich mit dem landwirthschaftlichen Jndu- strie - Comtoir in gar feiner Verbindung stehe, sondern nur im Jnteresse der Sache zur Verdrängung schlech- ter, vielverbreiteter Kartoffelarten die Untersuchung ver=- öffentlihe. Berlin, den 17. April.

Dr. W. Keller, Vorsteher des landwirthschafilich-technischen Instituts, Holzgarten-Straße Nr, 5 wohnhaft,

[296 b]

(Anzeige.) Da am 1. April die Nachtfahrten auf der Berlin - Potsdam - Ma deburger Bahn angefangen haben und die Reisenden Morgens um á Uhr hier ein- treffen werden, \o empfehle ich allen geehrten Reisenden meinen dem Magdeburg- Leipziger Bahnhof ganz nahe gelegenen Gasthof zum „Fürst Blücher“ bestens.

Ernst Kühne in Magdeburg.

361 b]

y Unterzeichneter beehrt sich hierdurch bekannt zu ma- chen, daß R 2tes Konzert am Sonntag den 25, April im Saale der Sing - Akademie stattfinden wird. S, Thalberg-

62sstte Abonne= h Zur Geburtsfeier A. W. Jfflands : Die Jäger, ländliches Sitten-Gemälde in 5 Abth., von A. W. Jffland.

Dienstag, 20. April. Jm Opernhause. stellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Abth., nah dem Französi= schen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. s Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot-Garcia: Recha. Lebte Vor= stellung dieser Oper unter Mitwirkung der Mad. Viardot - Garcia.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern haus-Preisen verkauft : E 5 Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon uud zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges Ein Billet in den Logen des dritten Ranges,

49}te Abonnements-Vor=

Musik von Halévy.

zu dieser Zeit aus= 3-Vorstellung :

par MM. Bayard et folie - vaudeville

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für % Jahr. 4 Rihlr. - 5 Jahr. 8 Rihlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Sei einzelnen ummern wird der Bogen mit 2; Sgr. berechnet.

7 109.

Das Redactíons- und Expeditions - Lokal der Allg

Iuhalt Landtags - Angelegenheiten. Schluß der Bes des Vereinigten

Amtlicher Theil,

Landtags vom 15. April. Vereinigte Kurie; Entwur Se. Majestät den König und Verhandlungen darüber. Fnland. Provinz Pommern, Verwendung des Allerhöchst bewillig- ten Meliorations-Fonds von 300,000 Rthlr. Provinz S chlesien. Breslau. Ertraft aus den Jahres - Rechnungen der Pensions - Anstalt für die Familien der evangelishen Schullehrer in der Provinz Schlesien für die Jahre 1845 und 1846. Glo gau, Wirksamkeit der Schieds- männer im Jahre 1846, Schreiben aus Er furt, (Erderschütterung.) Frankreich. Paris. Gas der indirekten Einkünfte, Ankunft des ei

einer Adresse an

General Concha, Diner Guizot, Vertrag mit Mecklenburg- Schwerin. O'’Connell. Stand der Saaten. Eröffnung der atimosphärischen Eisenbahn. Vermischtes. Schreiben aus aris.

(Fortseßung der Debatte über die Banknoten; Kommissionen über den Zeitungs -Stempel und das Douanen - Gefeß.)

Großbritanien uud Irland. London. Hofnachricht. Parla- ments - Verhandlungen. Peel's Bankbill, Nachrichten vom Kriegs- Schauplaÿ in Portugal.

BOG Brüssel. Ordens-Verleihungen, Die preußische Thron-

ede.

Dg ago und Kunst - Nachrichten. Königl, Opernhaus, „Norma“.

BEGels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt-

ericht,

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Den bisherigen Pfarrer zu St. Elisabeth, Konsistorial = Rath von Gerlach hierselbst, mit Belassung seiner Stellung im Konsi- storium der Provinz Brandenburg, zum vierten Hof-Prediger an der hiesigen Domkirche zu ernennen.

Angekommen: Se. Excellenz der General = Lieutenant und 9te Kommandant des berliner Invaliden - Bataillons, Köhn von Jas ki, von Küstrin.

Abgereist: Der General-Major und Inspecteur der 3ten Ar- tillerie«Jnspection von Erhardt, nah Breslau.

Landtags - Angelegenheiten. S ißung des Vereinigten Landtags am 15. April 1847. (Schluß.) Vereinigte Kurie.

Abgeordn. Freiherr vonVincke: Jch schließe mih ganz dem Vor=- trage des vorigen Redners an und komme auf die drei von demsel- ben berührten Punkte zurü; nämlich a daß Se. Majestät der König frei sein müsse in seinen Entschließungen, wie auch wir in den unsrigen; zweitens, daß wir Sicherheit gewähren müssen den Rech- ten unserer Kommittenten, und drittens, daß wir beide Zwecke ver= binden mit weiser Mäßigung in der Form. Diese Trias nehme ich ebenfalls unbedingt an, gelange aber zu ganz anderen Shlüssen, als der vorige Redner, Jch erkläre mich gegen jede Adresse, Zunächst erinnere ich daran, daß Se. Majestät der König nah der Thron-= Rede keine andere Erwiederung erwarten, als durch die That, also niht durch leere Worte, sondern durch Handlungen Jhrer getreuen Stände. Jch möchte die hohe Versammlung nicht gern in den Ver- dacht der Zudringlichkeit bringen, wenn sie sich dem Throne naht, sei es mit Dank, sei es mit Bitte. Auch kann ih nicht entdecken, daß ein Herkommen in einer Provinz existirte, welhes mich davon entbinden fönnte, diesem Allerhöchsten Willen Folge zu leisten. Jn Westfalen wenigstens haben nie Adressen bestanden ; ob sie in ande- ren Provinzen unseres Staates Herkommen sind, kann ih nit wissen; ich hâlte mich daher nur an das, was mir bekannt i. Wir in Westfalen haben uns immer an den Kern gehalten, nit an die Schale; wir haben stets ganz bestimmt gesagt, was wir wollten. Vielleicht wird man mir Beispiele von constitutionellen Staaten ent= gegenstellenz aber ih frage Ew. Durchlaucht, ob wir uns in einem constitutionellen Staate befinden. Hier erblicke ih keinen Schatten davon. Eine Adresse als Antwort auf die Thron-Rede hat dort einen ganz anderen Sinnz denn dort - besteht ein verantwortliches Ministerium. Durch eine billigende Adresse sucht man dieses zu kon- serviren, dur eine mißbilligende zu stürzen. Wir wenden uns aber mit unserer Adresse direkt an die Krone und würden zunächst auf die Thronrede zu antworten haben, um die Gefühle zu schildern, welche dieselbe in uns erregt hat. Jch halte es aber für unerlaubt , einen Tadel oder ein Wb Sr. Majestät auszusprehen und die König= lihen Worte zu fkritisirenz muß mich vielmehr in dieser Beziehung entschieden dem Redner aus der Herren - Kurie anschließen, der si dahin aussprach, daß ihm der Ausdruck des Adreß-Entwurfs mißfal= len habe, welher von dem sehr shmerzlihen Eindruck spricht, den die Thronrede erregt habe. Jch halte daher eine solche Adresse für un-= parlamentarisch; wenn es aber darauf- ankommen sollte, eine Dank= Adresse mit hinzugefügter Verwahrung unserer Rehte an Se. Maje= stät zu richten, so könute ih dies eben so wenig billigen. Jch frage Ew. Durchlaücht selbst, ob wir uns in der Lage befinden, einen Dank und eine Verwahrung zugleich auszusprehen? Jch frage, ob dies die richtige Form ist, zwei so verschiedene Gegenstände zu vereinigen ? Um hier ein naheliegendes Beispiel zu geben, verseße ih mich in das Privatleben. Es verschuldet Jemand einem Anderen die Gewährung E Zusage 119 er ihm dann nur zum Theil erfüllt, wird er ihm nicht vorläufig über die theilweise Erfüllung seiner Ansprüche quitti-

Bert,

Allgemeine

, , die Expedition der Allg. Zeitung: G E : Behren-Straße Ür. 57. Insertions-Gebühr für den + Raum ciner Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

ren mit Vorbehalt des Rechts auf die vollständige Befriedigung ? Jch frage, ob dies eine Form is , in der wir uns Sr. Majestät nahen dürfen, wenn wir so Dank und Verwahrung mit einander vereinigen? Jch kann eine Adresse nicht billigen, die mit dem einen Worte den Dank, mit dem anderen eine Modification desselben auëspricht, denn ich fann dies nicht vereinigen mit der Ehrfurcht, die wir alle Sr. Ma-= jestät schulden.

Es ist eine große That der Krone, wenn sie den Vereinigten Landiag zusammenberief. Mit Ret wurde er am Sonntage Quasí modo geniti eröffnet. Denn wir fühlen uns gleichsam wie- - dergeboren aus dem beschränkten Kreise der Provinzial - Stände zu dem gemeinsamen Gefühle des Staatsverbandes und der gesammten Landes-Juteressen. Jch möchte das Gefühl dieses Dankes nicht durch eine solche Adresse schwächen; gleichwohl kann ih nicht verkennen, O in den Kelch der Freude ein bitterer Tropfen Wermuth mischt.

Wir haben aus dem Munde des Vertreters der Krone die in der Adresse behaupteten Rechtsver‘eßungen Punkt für Punkt bekämpfen hören; doch erinnere ich mich zu gut der Verheißungen unseres höchstseligen Königs Majestät. Zwar vermag ih mich nicht zu allen einzelnen Behauptungen der Adresse zu bekennen; namentlih hat es für mich der Ausführung des Herrn Ministers nicht bedurft, um mich zu überzeugen, daß die angeblihe Verleßung des Geseßes von 1823 nicht begründet ist, Jch finde es mit der Logik unvereinbar, wenn aus der Bestimmung jenes Gesebes, daß, so lange] feine allgemeine Stände beständen, die betreffenden Geseße den Provinzial -Ständen vorgelegt werden sollten, umgekehrt gefolgert werden soll : wenn also jeyt allgemeine Stände - Versammluügen berufen werden, so sollen fernerhin den Provinzial -Ständen keine allgemeine Geseße mehr vorgelegt werden, Auch känn ih die Bemerkung in Betreff der Domainen nicht begründet finden, wenn auch vielleicht für einzelne Provinzen derartige Bestimmungen bestehen mögen. Andererseits vermisse ih die Anführuig des wichtigen Geseßes vom 22. Maí 1815. Es is darin im §. 4 gesagt worden, daß die Wirksamkeit der Landes=- Repräsentanten sih auf alle Gegenstände des Personen- und Eigenthums-=- rechtes mit Einschluß der Besteuerung erstreŒen olle, Jn dem Patent vom 3. Febr. d. J. hat sich Se. Majestät im Falle eines Krieges das Recht vorbehalten, außerordentlihe Steuern ohne Zustimmung des Landtags auszuschreiben, für den Fall, daß die Zusammenbe- rufung desselben nicht zulässig besu& 7 werden möchte ; es sollen aber nach der geseblihen Vorschrift §. À des- ersterwähnten Geseßes keine Steuern ausgeschrieben werden, ohne die Landes-Repräsentanten we=- nigstens mit ihrem Beirathe gehört zu haben, das ist unzweifelhaft. Mit der Ausführun der Adresse in Betreff des Geseßes vom En Januar 1820 bin ih einverstanden ; ih finde dies Gesey völlig klar und wünschte, daß in unserer ganzen späteren Geseßgebung dieselbe Klarheit sich wiederfinden möchte. Jn dem Geseße ist gesagt , daß fünftig kein Staats\chuldschein ohne Zuziehung und Mitgarantie der künftigen Reichsstände kreirt werden könne. Wenn ih nun auch da- mit einverstanden wäre, daß man unter dem Worte: „„ Zuziehung ‘“ nur einen Beirath verstehen könne, so würde es do zu rügen fein, daß dieser Beirath von der ständishen Deputation für das Staats=- \huldenwesen und nicht von der allgemeinen Versammlung der Re= präseutanten gegeben werde. Wenn aber auch unter dem Worte Ga- rantie nur ein Beirath begriffen werden soll, so ist eine solche Aus- legung mit meinem Rechtsgefühl nicht vereinbar, wenn auch drei Ju= stiz=-Minister das Gegentheil behaupten, denn das Wort Garantie ent-= hält eine klare Bestimmung, es enthält den Begriff einer Bürgschaft, und eine Bürgschaft ist an eine Willenserklärung gebunden, denn ich fann nicht Bürge sein, wenn ich nicht gesagt habe : ih will mi verbürgen. Wenn es nun ferner in dem Geseße vom 17. Januar 1820 heißt, daß überhaupt Staatsschulden-Dokumente nur unter Zuziehung und Mitgarantie der Reichsstände kreirt werden können, \o hat diese Bestimmung beschränkt werden sollen auf Schulden, für welche das gesammte Vermögen des Staates zur Sicherheit bestellt i. Der Minister des Junern hat deshalb Bezug genommen auf §. 3. Darin steht wörtlih: „Für die sämmtlichen jeßt vorhandenen und in dem von uns vollzogenen Etat angegebenen Staatsschulden garautiren Wir hierdurch für Uns und Unsere Nachfolger in der Krone mit dem gesammten Vermögen und Eigenthum des Staats.“ Hierin is also nur die Rede von einer Sicherstellung mittelst des gesammten Staats=-Vermögens für die jeßt (1820) vorhandenen Schuldenz nicht für diejenigen Schulden , welche fünftig noch kreirt werden möchten, Auch is im §, 2 vorausgeseßt, daß neue Staatsschulden-Dokumente nur, nachdem die Reichsstände ihre Zustimmung ertheilt haben, ausgestellt werden sollen. Die Sicher= heit mit dem gesammten Staats-Vermögen is nur das Accessorium die Hypothek, nachdem bereits eine rechtsverbindliche, von den Reichs\tänden garantirte Schuld besteht.

Endlich bin ih mit der Adresse einverstanden, wenn darin gesagt is, die periodische Zusammenberufung der all- gemeinen Stände werde als ein Reht beansprucht , weil im g. 13 des Geseßzes vom 17, Januar 1820 ausdrücklih be-= stimmt worden, daß die Staatsshulden-Verwaltung verpflichtet sei, der künftigen reichs\tändischen Versammlung alljährlich Rechnung ab= zulegen; denn damit is zugleich das alljährliche Zusammentreten der Reichsstände bestimmt ausgesprochen, und es kann nicht davon die Rede sein, ob die Bestimmung zweckmäßig oder nothwendig sei. Jch erblicke daher in dem neueren Geseße eine Verleßung wohl- hergebrachter Rechte.

Der Minister hat uns geagt : daß im Fall eines Krieges es unmöglich werden könne, den Landtag \o schnell zu berufen, um die erforderlichen Geld- mittel zu beschaffen. Wir werden indeß bei dem raschen Fortschreiten der Ei= senbahn-Anlagen bald in der Lage sein, daß wir uns aus allen Provinzen des Staats in acht Tagen hier versammeln können. Jch bin der Mei- nung, daß gerade im Falle eines Krieges die Zusammenberufung der allgemeinen Stände am nothwendigsten sei; ih erinnere hier an ein erhabenes Beispiel der Geschichte. Als unser großer König die öster- reichishen Staaten (Böhmen ‘und Mähren) beseyt hatte, erschien die ‘jugendliche und heldenmüthige Königin Maria Theresia in der unga-

Dienstag den Wie April

Alle Post - Anstalten des In-

und Auslandes ne auf dieses Blatt a e Seans

1847.

emeinen Preußischen Zeitung is gegenwärtig Behren-Straße Nr. 57.

rischen Stände - Versammlung. Die anwesenden Magnaten züdten ihre Säbel und riefen: Moriamur pro rege nostro, Maria The- resía. Damit ward der österreichische Staat gerettet, und das Haus Oesterreich war noch ferner an Siegen und an Ehren reich. Sollten wir von unserem Patriotismus eine geringere Meinung haben? Sollte er uns nicht dieselbe Begeisterung cinflößen, als der ungarischen Nation? Sollte es aber auch wirklich unmögli sein, den Landtag zu berufen, so würde es doch ein anderes Auskunftsmittel geben, wie es namentlich in dem glücklichen Lande üblich ist, dessen Verfassung die Jahrhunderte und eine Erbweisheit ohne gleichen gemacht haben. Die Minister scheuen sich- dort nicht, in einem solchen dringenden Falle für die Rettung des Vaterlandes ihren Kopf aufs Spiel zu seben, und begehren dann nachträglich von den Volksvertretern eine Jndem=- nitätsbill, die ihnen dann auch nicht verweigert wird; das f der ge= seßlihe Weg. Eine solhe Ausnahme muß man nur im Fall drin= gender Nothwendigkeit machen und nicht die Ausnahme zum Geseß erheben.

Jch kann daher weder die Zweckmäßigkeit, noch die Nothwéen= digkeit einer solchen Bestimmung anerkennen. Auch handelt es sich immer zunächst darum, ob sie ohne die Zustimmung der Stände-Versammlung ins Leben treten kann. Jh will nur noch kurz auf die Folgen, welche die Ausführung dieser Maßregel nah sih ziehen würde, aufmerksam machen, Es würde dies den Kredit des Staats gefährden. Wir lasen vor kurzem in der Allgem. Pr. Zt g., in einem Artikel, wel= hen das allgemeine Gerücht der Feder des Landtags-Kommissars zu= reibt, daß der Staat bis zum Erscheinen der Verordnung vom 3. Februar kreditlos gewesen sei; aber eben darum müssen wir einen an= deren Zustand vetbeilihres, Es sind ven Staatsgläubigern durch frü= here Geseßye Garantieen gegeben. Diese sind bisher nicht d worden. Jch maße mir nicht an, ein Geldmann zu sein (ich fühle nur etwas in mir von einem Manne des Rechts), aber ih berufe mi auf das Zeugniß aller Geldmänner in der hohen Versamnilung, ca aller Kredit zwei Grundlagen habe : 1) muß der, welcher Kredit sucht, im Stande fein, seine Verbindlichkeit zu erfüllen, und 2) muß er auch die Absicht haben, es zu thun, Dies zweite Requisit fehlt aber den Gläubigern unseres Staates, da die Abschließung von Anleihen an die Zustimmung der Stände gebunden ist und sie niht wissen können, ob die Reichsstände die kontrahirten Schulden später anerkennen wer= den, Jch spreche nicht etwa von imaginairen Fällen; diese sind vor- gekommen, namentlich bei den Anleihen der Seehandlung in den Jah- ren 41822 und 1832. Die Seehandlung is nah dem Geseße vom 47. Januar 1820 ein Geldinstitut des Staats, und der Staat haf= tet für ihre Geschäfte als Selbstschuldner; also sind die Anleihen, die sie gemacht hat, als Anleihen des Staats zu betrahten. Der Fall liegt gerade so, als ob mein Rentmeister für mih eine Anleihe ge= macht hat, nahdem ich ihm General-Vollmacht ertheilt und für die von ihm einzugehenden Verbindlichkeiten mich verbürgt habe, und so ist in den Prämienscheinen der Seehandlung nur ein Staats\chulden= Dokument zu erkennen. Es kann aber dieselbe Möglichkeit wieder eintreten, und um so leiter, als im §. 4 des Patents vom 3. Fe= bruar 1847 ausdrülih gesagt ist, daß nur solche neue Darlehne, für welche das gesammte Staatsvermögen haftet, niht anders, als mit Zuziehung des Vereinigten Landtags, aufgenommen werden sollen. Es braucht also fünstig nur wieder das Vermögen der See- handlung oder ein Komplexus von Domainen zum Pfande ge= seßt zu werden, um der ständischen Garantie zu überheben., Die Sache liegt sogar jeßt noch ungünstiger als früher ; - bisher fonute man noch glauben, daß einst die Versprehungen der früheren Geseße ins Leben treten und die Ueberschreitungen derselben durch ein späteres Geseb sanirt werden würden. Diese Hoffnung der Staatsgläubiger is ihnen durh die neuere Geseßgebung entzogen, welche sich als vollendet ankündigt. Freilich bin ih nicht der Ansicht, daß der Staat auf diese Art ganz kreditlos werden würde, auch Espartero und seine Gegner haben Darlehne erhalten, und es hat immer europäische Juden gegeben, welche selbs den Republiken jenseits des Meeres bereitwillig ihr Geld gewährt haben. Hat aber die Mitgarantie der Stände für den Gläubiger einen Werth, {o wird, wenn sie nicht ertheilt ist, der, der das Geld hergiebt, fi eine größere Risiko-Prämie oder einen höheren Zinsfuß bedingen müssen, und wir Alle werden die größeren Zinsen aus unjerem Beu- tel zu bezahlen haben. Es gewährt mir in dieser Beziehung einige Beruhigung, daß der Landtags-Kommissarius die Hoffnung auf eine Declaration der Verordnung vom 3. Februar d. J. nicht unbedingt zurückgewiesen hat, nur ai ih bemerken, daß die materiellen Beein- trächtigungen, daß die Gefahren für den Staats=Kredit um so grö= ßer werden missen, je länger es verschoben wird, den Rechtszustand herzustellen. Allein weit größer, als die materiellen, scheinen mir die immateriellen Folgen zu sein, ih meine den bedenklihen Zustand, daß durch die neuen Geseße die Existenz aller ständischen Rechte ge- wissermaßen in Frage gestellt is: ich sage gewissermaßen. Der Mo-=- nar is nicht befugt, die Rechte der Stände aufzuheben; zum Be- weise berufe ich mich auf einen anerkannt konservativen Gewährs- mann, auf den sehr ehrenwerthen Edmund Burke, in seiner Geschichte der französischen Revolution, wenn er sagt : daß freilih nit reht= liche, wohl aber moralische Schranken für die Machtvollkommenheit eines Monarchen zu denken wären. Wie der König nur abdanken könne, nicht aber die Königlihe Würde abschaffen, |0 dürfe er auch die Rechte der Stände nicht antasten. 4 ;

Nun gehören aber jene älteren Geseße zu agde verfassungs= mäßigen Ces und in dieser Ueber ange ich un= sere ausdrückliche Zustimmung, nicht allein ddie Beirath zu Aende- rung jener Geseße. Es koinmt hinzu, daß f iejenigen Provinzen, die dem Staate erst später Ls sind, dur die Besibergrei= fungs-Patente bestimmt worden ist, daß der hochselige König sie der Verfa sung anschließen wolle, die er seinen gesammten Staaten ‘ver= leihen wolle, Für uns ist also dadurch ein vertragsmäßiger Rechtszustand begründet. Wir haben seither unseren Theil des Vertrages als treue Unterthanen erfüllt, und wir dürfen daher erwarten, daß der Vertrag

auch andererseits erfüllt werde. Jch betrachte unsere ständischen Frei="