1847 / 130 p. 7 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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690

Wien, 8. Mai. 5% Met. 1074. 3% r Actien 1593. Anl. de 1834 155%. de 1839 1194. Nordb. 1707. Gloggn. 1245.

sucht waren. London bis 6 Rihlr. 225 Sgr. gestiegen. Hamb. in k, S. eiwas flauer und 4% billiger erlassen, dagegen 2 Mkt, fest, Am= sterdam in b, S, und Paris blieb begehrt,

Answärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. 575. 5% Span. 185. Zinsl. S. Poln. —. Preuss. Pr. Sch. —.

Antwerpen, 5. Mai. Zinsl. —. Neue Anl. 185 G.

Frankfurt a. M., 7, Mai. 5% Mei. 107. 1065. Bank-Actien p, ult. 1898. 96 Bayer. Bank-Actien 664 Br. Hope 87 G. Polu. 300 FI. 964. 955. «o. 500 Fl. £04 80.

itamburg, §8. Mai. Bank-Actien 1590) Br.

Stiegl. 86% G. lIlat. 585. 58.

Engl. Russ. 1065. #5.

5% Rente fin cour. 115. 80 3% do. fin cour. 78.

4% do. 97%. 3% do. 70. Bank

La 2eme représentation de: Noémie.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 14, Mai. Jm Opernhause. 58ste Abonnements-Vor=

(Dlle. Kathinka Evers: Norma, als leßte Gast=

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr, 10 Sgr. z in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr. z im Parquet und in den Logen des zwei= ten Ranges „1 Rthlr. ; in den Logen und im Balkon des dritten Ran= ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.z in

Im Schaujpielhause. 5bste französische Abonnements-Vorstellung.

Monsieur Moutlet. Le

Mittwoch, 12. Mai. Jm Schauspielhause. 77ste Abonnements= Struensee, Trauerspiel in © Abth. , von M. Beer. Ae O R R E Die Ouvertüre, die Musik zu den sämmtlichen Zwischenalten und die zur Handlung gehörige Musik is von O. Meyerbeer.

Jm Opernhause. 78ste Schauspielhaus=

Abonnements-Vorstellung: Die Quißows, vaterländisches Drama in 5 Abth., von L. Schneider. Anfang 6 Uhr.

Berantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen, E Jm Selbstverlage der Expedition.

er Deer schen Geheimen Ober -Hofbuchdruckerei,

fei In Actien wenig Geschäst; In Folge londoner Course vom Sten, Ausländisohe Fonds. wonach Consols 862 a £ % Vaéaiten, And unsere Notirungen cbensfalls Russ.Hamb. Cert.|\5 | Poln. neue Pfdbr.|4 | 93% niedriger, ale am letutea Poettag. Z do.beiHope 3.4.8.5 | | do. Part. 500 F1.4 | 795 | 79 ( Getraide-B ericht. do. do. 1.Anl4 | | 92 do. do. 380 Fl.|—| 955 | 95 Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Amsterdam, 6. Ma. do.Stiegliiz 2.4 A|4 | | 925 Hamb. Feuer-Cas.|3{| | 85% Weizen nach’ Qualität von 115—120 Rthlr. 3% do. —. Pass. 575. Ausg. do.v.Rothsch.Lst.\5 | [1115 do.Staats-Pr.Anl.|—| 85 Roggen. loco 108—112 Rthlr. 4% Russ. Hope 887. do.Poln.Schatz0./4 ' 81 | 80% Holländ. 25%Int./25| | 7 - Lieferung bis 20. Mai 105—107 Rthlr. do. do. Cert. L. A.5 | | 93% a Pr: g. L S S pr. Mai / Juni 100—102 Rthlr. do.do.L.B. 2001. |— 17 Sardin. de. 36 Fr.|—| E ® - pr. Juni / Juli 96—97 Rihlr. Pol. a. Pfdbr. u.C.|4 | | 935 Neue Bad.do35FI.|—| ! - - pr. Juli / August 91—92 RthlIr. E E L 4 Gerste loco 76—78 Rthlr. Eisenbahn - Actien: Hafer loco nach Qualität 48—50 Rthlr. P aris, 6. Mai. Rüböl loco 105% Rihlr. Bf. 5 G. Neapl. —, 3% Span. 353. z | | ZE. - Herbst 11% Rtblr. Bf, % bez. Volleing. |ze Kouto: : 7 L A Rhein. Sim. 4 | 85; G. m A T al Br Amst. Rott. [4 | 927 6. 2 [at 2 Den Finow-Kanal passirten am 8. Mai: 376 VVspl. VWVeizen, ok Via! del Dn E a: 428 Wspl. Roggen, 20 Wspl. Haser, 70 VWspl. Gerste, 20 VWspl. Berl. Anh. 4./4 | 1095 B. E p E Ph 86° ph Erbsen, 52 VVspl. Rapps, 160 Ctr. Rüböl. do. Prior. 4 Ft Skchz Baye, 1 hn, Mit Roggen ist es heute wieder entschieden höher gegangen"; auch BerL Hamb. 4 10/5 bz. Mus 1: lis Weizen in Folge besserer londoner Notirungen vom ôÎten d. M. sehr stellung : Norma. do. Prior./45 975 bz. 0 Ae e 91 beachtet und gestiegen. rolle.) Anfang halb 7 Uhr. Berl. Stett. (4 | 1077 B. Thüringer. E B; i; : ; ; Bonn-Cöln. |5 e Wikhb.(C.0.)/4 | 865 G. Berlin, 8. Mai. Die Bewegung unserer Börse in der abgelaufenen i Bresl. Freib./4 Zarsk. Selo.|—| Woche regulirte sich hauptsächlih nah den auswärtigen Berichten, mit Opernhaus-Preisen verkauft : do. Prior. |4 u Ausnahme der wiener Börse, welche allen Einfluß verloren hat und nur Cöth. Bernb. |4 Quitt.- | noh auf den Stand der österreichischen Bahnen influirt. Die Umsäße Cr. Ob. Scb.|4 | 76 B. Bogen. |# in diesen Effekten sind indeß sehr unbeträchtlich und dürften noch bald Düss.Elberf.\4 | 1063 G. 107 B. 24% lo ganz aufhören, da bei der jüngsten Steigerung in Wien die hier wohl be- do. Prior.\4 | 91 6. /0 findlichen S S gegangen s » rae Es Be Gloggnitz. |4 Aash.Mastr.|20| 82 B. tage an unserer Börse, durch die russische Finanz-Vperation erzeugl, ! « o Hmb.Bergd. |4 e Berg. Mrk. |50| 82% B. laben bald wieder nachgelassen und der vorigen Lethargie Play gemacht, | den Fremden-Logen 2 Rthlr. Kiel-Alt. 4 | 1077 B. Berl. Anh. B.|45| 995 bz. welche bei dem Geldüberfluß, so wie bei den fortdauernd gut rentirenden Lpz. Dresd. |4 Bexb. Ludw.|70| Cisenbahnen, nicht zu erklären is. So haben wir denn auch in unserem e prest Magd. Halb. |4 Brieg-Ne1ss. 95] heutigen Bericht keine wesentlichen Veränderungen aufzunehmen. Die | Vicomte Girollée. Magd. Leipz. |4 Chem. Risa.|80]| 59 B. Course sämmtlicher Aktien sind Anfangs der Woche gelegen dann aber do. Prior. |4 Cöln- Mind. |80| 90 bz, u. B. wieder zurückgegangen, schließen jedoch ziemlich fest, Von Prioritäts- Vorstellung : N. Schl. Mk.|4 | §67 B, £6 G. do. Thür. V./20| Actien wird fortwährend viel angelegt, y do. Prior./4 | 92 B, Dresd. Görl.\90| Steigerung erfuhren. : do. Prior.|5 | 1013; B. 5 bz. Löb. Zittau, [ZOl Berlin- Hamb. 425 % bis 974 % bez. Niederschl, 5 %. 102 % bez, Donna 18, Mi. Nrdb. K. Fd.j4 “a Magd. Witt./20| 825 bz. u, Brf. Niederschl. 4% 92; %. Magdeb.-Potsd. 5 % 1014 % bez. Lonnerjtag, L9- O.Scbl. Lt.A/4 | 104 B. Meckleub. |60]| 74 G6. Preuß. Fonds variirten wenig, Staats-Schuldscheine behaupteten sich do. Prior.|4 | 96% G. Nordb. F.W.|60] 705 bz. u, B. auf 93 % Preuß. Bank-Antheile 106 % bez. u. Brf. N do. Lt. B.|4 Rh. St. Pr. |70| In ausländ. Fonds war das Geschäft ziemlich beträchtlich ; deren Pts. Mgdb. |4 | 897 B. Starg. Pos. |30| 837 B. Course haben sich indeß nicht behaupten können. Englisch - russische 5 % do. Pr. A.B. 4 | 917 bz. St.-Vobw. |90| 817 bz. u. B. 110% a 4% bez. u. Brf. Poln. 4% Schay-Obligationen 814 a 805 %- do. do, |5 | 1015 B. Poln. Pfandbriefe 94% a 937% bez. S E , ——— (Schluss der Börse 3 Uhr.) Das Geschäft in Wechseln war im Allgemeinen till; obschon die Godruft in d meisten Devisen mit Ausnahme von Frankfurt a, M. und Augsburg ge-

Bekanntmachungen. 1833]

Am 20. Dezember 1845 i} allhier der pensionirte Major George Jakob von Diezelsly mit Hinerla}ang eines Vermögens von etwa 30090 Thlrn, verstorben. Den eingezogenen Erkundigungen nah soll der Vater dessclben, zu Ende des vorigen Jahrhunderts aus Po- len kommend, als Knecht in Felstow gedient und dort ein Fräulcin von Felstow, die Mutter des Erblassers, geheirathet haben, späterhin aber nach Tempschk in Pommern verzogen scin. Der Erblasser soll im Kadetten- Justitut zu Stolpe erzogen und von hier in den Mili- tairdienst getreten sein, Da nun die Erben des Nach- lasses des Majors von Diezelsky völlig unbekannt ge- blieben, so werden auf den Antrag des dem Nachlasse bestellten Kurators, Justiz - Kommissarius Valentin all- hier, alle diejenigen, welche an die gedachte Verlassen- schaft aus irgend cinem Grunde ein Erbrecht zu haben vermeinen, mithin der unbefannte Erbe und dessen Er- ben oder nächste Verwandte, vorgeladen, sih in dem auf den 21, Juli 1847, Vormittags 11 Uhr, vor dem Kammergerichts-Assessor Bergenroth im König- lihen Kammergerichte anberaumten Termine einzufinden und ihr Erbrecht gehörig nachzuweisen, unter der Ver- warnung, daß sie sonst mit ihren Erb-Ansprüchen prä- fludirt und der Nachlaß dem Fiskus als herrenloses Gut zugesprochen toerden soll.

Zugleich werden die Gläubiger der Erbmasse aufge- fordert, in dem bestimmten Termine ihre Forderungen anzumelden und nachzuweisen, widrigenfalls sie sich nicht ferner an den Nachlaß - Kurator halten können, sondern ihre Befriedigung von demjenigen suhcn müs- sen, welhem eventualiter der Nahlaß zugesprochen und ausgeantwortet werden wird.

Den auswärtigen Jnteressenten werden die hiesigen Justiz-Kommissarien, Justizrath Hülsen und Ober-Lan- desgerichts - Rath Martins I. als Sachwalter in Vor- schlag gebracht.

Berlin, den 10, September 1846,

Königliches Preußisches Kammergericht,

[1058] Nothwendiger Verkauf. Das N 4 ag s 13, November 1846, lerjezv\t in der Schügenstraße Nr. 15 bclegene im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche a der Friedrichs: adt Val 29 No, L aus den Namen tes Mars / erzeichnete i O0 07 Thlr. 2 S Pf, \ oll rundstü, taxirt zu 29,073 am 1. Zu ius 1847, Vormittags 11 an der Gerichtsstelle subhastizt werden, n e By pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[207] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin , den 5, Februar 1847,

Das dem Destillateur Johann George Ferdinand Kaisch gehörige, in der Markgrafenstraße Nr. 94 hier- selbst belegene, im Hypothekenbuche des Königl. Stadt- gerichts von der Friedrihsstadt Vol. 3. No. 178. ver- zeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 37,581 Thlr. 28 Sgr. 105 pf, soll

am 5, Oktober 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[208] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 20, Februar 1847,

Das dem Kürschnermeister August Ludwig Bretsch chörige, hier in der Königsstraße Nr. 54 belegene und R E pes Kooigonate Vol, 11. No. % eiquete Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 7308 Thlr. 22 Sgr. 8 Pf., foll E E am 7, Oktober 1847, Vormittags 11 Uhr, an- der Gerichtsstelle subhastirt werden, Tare und Hy- pothekenschein sind ín der Registratur einzuseben. : Die dem Aufenthalt nah unbekannten Gläubiger, verwitiwete Uhrmacher Funcke, Louise, geb, v, Pirch,

Allgemeiner Auzeiger.

und der Juspektor Georg Ludwig Beuster, jeyt dessen Erben, werden hierdurh öffentlih vorgeladen,

[5006] Konkurs-Ediktal-Ladun g. Nachdem resp. auf Antrag verschiedener Gläubiger zu dem ganz überschuldeten Vermögen des Kaufmann Christian Friedrich Büchner allhier Amts wegen der Konkurs zn eröffnen gewesen, Büchner sich auch selbst nachträglich eingefunden und dem Bankerottir- Mandate unterworfen hatz als werden alle bekannten und unbekannten Gläubiger Büchner's und Alle, welche aus irgend einem Rechtsgrunde an ihn Ansprüche zu formiren haben, hiermit peremtorisch geladen, in dem auf den 28, September 1847 anberaumten Liquidations-Termine legal und persönlich oder durch gehörig legitimirte Stellvertreter, bei Strafe des Ausschlusses von dem gedachten Kreditwesen und bei Verlust der Rechtswohlthat der Wiedereinseßzung in den vorigen Stand, an hiesiger Gerichtsstelle zu erschei- nen, ihre Anforderungen bei Vermeidung ebenmäßiger Nachtheile anzumelden und zu bescheinigen, hierüber mit dem bestellten Rechts8vertreter sowohl, als wegen et- waniger Vorzugsrechte, unter sih zu verfahren, sodann den 25, Oktober 1847 der Publication eines Präfklusivbescheides, der bei ihrem N elen für verkündet geachtet werden würde; erner den 23, November 1847 der Aften-Jnrotulation und den 21, Dezember 1847 / der Publication eines Locations - Urtels, welches rück- sichtlih Außenbleibender für kund gemacht angesehen werden würde, sich zu gewärtigen. s Auswärtige haben übrigens bei 5 Thaler Strafe zu Annahme von Ladungen in der Nähe von Neugers- dorf wohnhafte Anwälte, und zwar Ausländer mittelst gerichtlicher Vollmacht, zu. bestellen. Neugersdorf, den 20. April 1847. E Fürstlich Liechtensteinische Gerichte daselbs und von Jesch ki, Justiziar.

[501 b]

Laut Brief des Capt. C. F. Hartwig war derselbe mit der „Borussia“ am 29sten v. Mts. glücklich im eng- lischea Kanal angekommen, und dürfte das Schiff dem- nah jeden Augenblick hier zu erwarten sein. Das

* Schiff hatte circa % Ladung.

Stettin, 7. Mai 1817.

Die Direction der Preuß. Südsee-Fischerei-Gesellschaft. Schillow. Schlutow. Weidner,

General-Versammlung

[458 b] der Actionaire

der Mecklenburgischen Eisen- bahn- Gesellschaft.

Die Actionaire der Mecklenburgischen Eisenbahn - Gesellschaft werden hierdurch von dem unterzeichneten Ausschuß zur

statutenmäßigen ordentlichen ()eNE- : ral- Versammlung auf den 29, Mai d. J, 11 Uhr Vormittags, In Schwerin im Hótel

du Nord eingeladen, mit der Bemerkung, daß na §, 24. des Statuts die ordnungsmäßig l Fasten Be: schlüsse der General - Versammlung für alle Actionaire bindend sind.

Es werden Legitimations - Comités errichtet werden, welche die vorzuzeigenden Jnterims - Actien abstempeln, - und den Vorzeigern derselben auf ihre Namen lautende und im Falle der Stimmberechtigung die Zahl der von ihnen abzugebenden Stimmen gusdrückende Legitima-

ACHSTIE s E

tions - Karten zustellen. Jn Hamburg geschieht die Ab- stempelung im Comtoir des Herrn Charles Paris jun, Ferdinands - Straße Nr. 14, in Berlin bei Herrn Jacob Saling, kleine Präsidenten-Straße Nr. 7, in Rostock, Wismar und Güstrow in den Büreaus der Ge- sellschaft. An allen diesen Orten erfolgt die Abstempe- lung nur bis zum 26. Mai inclusive, Jn Schwerin wird außerdem ein Legitimations-Büreau im Hötel du Nord vom 27, Mai d, J. an errichtet werden.

Gegenstände der Berathung der General-Versammlung

werden sein :

1) die Anhörung und Prüfung der Berichte des Aus- shu}ses und der Direction über deren Geschäfts- führung.

2) Die Beschäftigung mit der von der Direction ge- führten, der General-Versammlung mitzutheilenden A in Grundlage der Vorschrift des Statuts §. 26. Nr, 2.

3) Die Wahlen für zwei Mitglieder des Ausschusses, welche im Verlaufe der Zeit ausgetreten und in- terimistish vom Ausschusse ergänzt sind. Bei die- sen Wahlen sind die Vorschriften des Status §. 28. zu berüdcksichtigen. L

4) Vorläufige Bericht-Erstattung über das Verhältniß des Actien-Kapitals zu den Bau-Bedürfnissen und etwaige desfallsige Beschlußnahme,

Schwerin, den 28. April 1847.

Der Ausschuß der Medlenburgischen Eisenbahn - Gesellschaft. | G, C. Mann, als Präses.

Das Großherzogli ch Badische Staats - Eisenbahn - Anlehen von Acht Millionen Thaler 1991 preuß. Court.

Aae ist cingetheilt in 400,000 Obliga- tionen, eine jede à 20Thaler preuß. 3, Court., rücfzahlbar laut Geseg vom M21. Februar 1845 unter Zuziehung Won 31% Zinsen, durch Anhäufung R Sdes Kapitals und der Zinsen mittelst nachfolgender Beträge: 14 mal 28,609 Thlr, 54 mal 23,090 Thlr., 12 mal 20,000 Thlr., 23 mal 8500 Thlr., 2 mal 6§00 Thlr., 55 mal 5700 Thlr, 40 mal 2860 Thlr., 2 mal 280) Thlr., 58 mal 2300 Thlr., 366 mal 1150 Thlr., 1944 mal 580 Thlr., 1770 mal 140 Thlr. 2c. 2c., N 17 Millionen 292,283 Thaler pr. Ct. /

Diese Nüchablung geschieht durch 169 Ziehungen, deren 31, Mai 1847

eren nächste am 31, Yai 10 unter Aufsicht und Leitung der öffentlichen Behörden stattfindet. :

0 Vas bai cem Anlehen sowohl das fleinste als auch das größte Kapital mit eben so viel Sicherheit und Garantie, als auch mit Aussicht und An- spruch auf Vergrößerung angelegt werden, denn die geringste Rückzahlung, die einer jeden Ob- ligation werden muß, welcher kein größerer Be- trag zu Theil wird, is 24 Thaler, und auch diese 24 haler steigen verhältnißmäßig, je später die Rücfzahlung ersolgt. ;

Bei dem unterzeichneten Handlungshause sind jeder- zeit diese Original-Obligationen zu beziehen, und werden die Pläne, so wie jede sonstige gewünscht werdende Auskunft gratis durch uns ertheilt. Briefe, so wie Sendungen von Geld, Kassascheinen, Banknoten 2c. zu frankiren. i

Solide Geschäftsleute, die den Verkauf dieser in allen Staaten erlaubten Obligationen überneh-

men wollen, belieben sich franfo an uns zu wenden,

J. Nachmann & Söhne,

Banquiers in Mainz am Rhein,

419] Eittla@av ing S L Besichtigung einiger im Herzogthum Holstein bele- genen Oekonomiehöfe und Forsten.

Da in Veranlassung der X|. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe im Herbste d. 5. In Me ne manche fremde Land- und Forstwirthe nit unin n e scin dürfte, vor dem Beginnen der P ies Kiel einige holsteinsche Landwirthschaften u Gorser in Augenschein zu nehmen, so ist der Unterger ee mit Genehmigung Sr. Königl, Hoheit e zogs von Oldenburg, bereit, am 3. und ft E d. J. eine Sre eine le Grolerzoglihen

i &utin ( s )erzo( e clfoiteeibeSüsere und in der Umgegend a zubieten, und würde die Abreise von Eutin am 3, Sep tember, Morgens 7 Uhr, stattsinven. zu

Um die erforderlichen Vorkehrungen tressen zu önnen, ersucht der Unterzeichnete, die zu einer derartigen, Ex- fursion geneigten fremden Land- und Forstwirthe, ihren Besuch gefälligst bis zum 10. August d. J. dem selben anzumelden. /

Eutin, im Mai 1847.

A, Freiherr v. Berg, H Großherzogl. Oldenburgischer Hofrath und Mitglied der Guüter-Administration,

Citerarishe Anzeigen. 96 b E e, h seit dem 1. April d. J. erscheinenden Zeitschrift : Der Hausarzt für Kranke und Gesunde“ hat das 2te Heft jo eben die Presse verlassen, und ist zu dem für Hiesige festgeseßten Preise von nur 5 S gr. zu haben in der Expedition des Blattes , Neue Königsstr. 47, Auswärtige erhalten dasselbe für 6 Sgr. frei durch die Postämter und Buchhandlungen. nhalt: Die nothwendigsten Nahrungs-Bedürsfnisse. Die Skropheln. Die Hämorrhoiden, Die hâutige Bräune. Vom Schnupfen. Von den Athmungs-Organen. Skär- fende Krankensuppen. Kühlende Getränke, Vom Kassee. Nüliches Allerlei. Die Kinder aus den Vogesen, (No- velle.) Der vagirende Teufel. (Humoreste,)

[495 b] E F

Vollständ. Ausbild. junger Leute 1m deutsch. Briefstol, kaufm, Rechnen, Buchs,, sranz. u, engl. Conversation, 2 St. tägl. f. 2 Thlr. mon.,” nahe d. Bauschule, Adres}. nimmt d, Voss, Zeitungs-Exp. s. Þ. 8, an,

Gemälde-Sammlung alter berühmter [497 b] Meister.

Die rühmlichst bekannte Gemälde - Sammlung alter Meister aus dem Nachlasse des am 2. März d. J. ver- storbenen Professors der Königl. Akademie der Künste, Herrn Kretschmar, soll theilweise oder im Ganzetr aus freier Hand verkauft werden. Die Sammlung ist Artilleriestr. Nr, 7, 2 Treppen hoch, in den Stunden von 9 bis 12 und von 2 bis 5 Uhr für Kauslustige

zur Ansicht aufgestellt.

[498 b]

10 Thaler Belohnung.

Eine flache Cylinder-Uhr mit silbernem Gehäuse, ver- oldetem Rande, lateinischen Ziffern auf weißem Zif- erblatt und einem Sekunden-Zeiger, an einer goldenen, etwa 5 oder 6 Zoll langen, mit einem Haken versehe- nen Kette, wird vermißt, und ist allem Anschein nach entwendet. Wer dieselbe unter möglichst genauer Angabe, wie und dur wen sie ihm zugegangen ist, in der Wilhelmsstr, Nr. 64 abliefert, erhält die obige Be=- lohnung.

Dritte Beilage*

„Né 130.

Landtags-Kommissar: Jch habe hierauf uur zu bemerken, daß eine solche Bestimmung doh unmöglich in das Geschäfts-Regle- ment des Vereinigten Landtags gehören kann. Wollen Se. Majestät der König einen solchen Beschluß fassen, sei es aus Allerhöchsteigener Bewegung oder auf einen dahin gerichteten Antrag, so is das etne von dem Geschäfts-Reglement unabhängige Sache. Uebrigens zweifle ih nicht, daß es in dex Absicht der Regierung liegt, künftig die Pro- positionen \o zeitig als möglih auch vor dem Vereinigten Landtag nach Zeit und Umständen mitzutheilen. Jn dem Geschäfts-Reglement würde eine solche Zusicherung nicht an ihrem Plaße sein,

(Einige Stimmen: Ja!) -

Marschall: Wenn kein Redner mehr sich vernehmen läßt, werde ih über das Amendement abstimmen lassen. Die dafür \tim- men, bitte ich aufzustehen. Es ist niht angenommen. :

Eine Stimme: Es scheint mir doch allgemein die Meinung gewesen zu sein, daß die hohe Versammlung von diesem Amendement Gebrauh machen wolle.

Marschall: Es is niht angenommen. Ï (Eine Stimme: Jch stimme ganz bei, nur nicht in dieser Form.)

Referent von Katte: Zu §. 4 beantragt Peteut Hansemann :

„Ad g. 4 beantragt Petent Hansemann selbstständige Mit- wirkung des Landtags bei Ernennung des Marschalls.

Wogegen die Abtheilung sich über diesen Punkt einstimmig {hon um deswillen einer Begutachtung enthalten zu müssen glaubt, weil die Ernennung des Marschalls im §. 18 des ständischen Geseßes vom 3, Februar d. J. und nicht im Reglement angeordnet sei.“

Marschall: Jh möchte der hohen Versammlung vorschlagen, diesen Punkt noch der ferneren Berathung vorzuenthalten. Es sind nämlich einige Petitionen auf diesen Punkt gerichtet, die der Abthei- lung vorliegen, und ehe diese darüber ein Gutachten abgestattet hat, werden Sie die Grüñde seiner Petitionen nicht vollständig übersehen können, Wenn nichts dagegen eingewendet wird, werde ih die Be- rathung über diesen Paragraphen aussehen.

(Einige Stimmen erklären sich dagegen.)

Jch werde darüber abstimmen lassen.

Abgeordn. Graf Gneisenau: Es thut mir sehr leid, daß ich mich gegen Jhre Ansicht aussprechen muß, Herr Marschall. Die Er- nennung des Landtags-Marschalls is in dem Patente vom 3. Februar enthalten und nicht im Reglementz also glaube ih, daß die Berathung über die vorliegende Frage gar nicht jeßt der Versammlung vorliegen fann.

Marschall: Die Berathung dieser Frage wird allerdings der Versammlung vorliegen; in diesem Augenblicke allerdings nicht, wohl aber, wenn die Abtheilung ihr Gutachten über die Petitionen, die darauf gerichtet sind, erstattet haben wird. Mein Vorschlag if} dahin gerichtet, nur so lange die Berathung auszuseßen.

__ Landtags = Kommissar: Darf ih mir die Frage erlauben, ob eine Petition dahin gerichtet is, daß der betreffende Passus des Geseßes vom 3, Februar c. abgeändert werde?

(Eine Stimme: Ja!)

Dann wird natürlich bei dieser Petition die Berathung über den fraglichen Gegenstand zu eröffnen sein, Dagegen schließe ih mich vollkommen der Meinung an, daß sie bei den Verhandlungen über das Reglement gar nicht stattfinden könne.

Marschall: Jst dagegen etwas zu erinnern?

Dieser Punkt wird also auszuseßen sein.

(Einige Stimmen: Nein! er ist ganz weggefallen, er ist erledigt.)

Es ist \chon bemerkt worden, daß in dem Reglement nichts dar- über vorliegt; aber es ist eine Petition auf diesen Gegenstand gerich= tet, und bei Gelegenheit des Gutachtens, welches darüber vorliegen wird, werden wir die ganze Berathung haben.

Landtags-Kommissarius: Jch erlaube mir den Vorschlag, daß der Punkt hier als erledigt angesehen werde, ohne Präjudiz für die Entscheidung oder Beantragung der hohen Versammlung guf die Petitionen, die sih auf Abänderung des Gesetzes beziehen.

Marschall: Zu §. 4 is von dem Herrn Abgeordneten Dulck ein Amendement gestellt, ih bitte denselben, es zu eutwidckeln.

Abgeordn, Dulck: Bei der Berathung über die Ausshließung bescholtener Personen von den ständischen Versammlungen isst das Prinzip festgestellt worden, daß ein judicium parium entscheiden soll, oder nicht, daraus scheint zu folgen, daß dasselbe Prinzip Anwendung finden müsse, wenn der Landtag vereinigt is und ein Mitglied ver= hindert sein sollte, an den Landtags-Verhandlungen Theil zu nehmen und seine ständischen Rechte zu üben, deshalb erlaube ih mir, zu G. 4 den Zusaß vorzuschlagen :

(Liest vor.)

„Wird die Verhinderung dadur herbeigeführt, daß gegen das Mitglied eine Kriminal-Untersuchung, die mit einer entehrenden Strafe verbunden is, oder sofortige gefänglihe Einziehung verfügt werden soll, so is hierzu die Zustimmung derjenigen Kurie des Vereinigten Landtaas, welcher das Mitglied angehört, vorher er- forderlih, und kein Mitglied kann anders als mit Genehmigung der Kurie an der Ausübung seiner ständischen Rechte verhindert werden.“

Eventuell, daß di-ses Amendement die Zustimmung des hohen Landtags nicht erhalten sollte, stelle ih noch den Autrag, daß der Fnhalt desselben dem Abschnitt VI. der Verordnung, die Ausschlie= ßung bescholtener Personen aus ständischen Versammlungen betreffend, nachträglich einverleibt werden möge,

Mehrere Stimmen: Das geht nicht!

Marschall: Findet das Amendement Unterstüßung?

(Mehrere Stimmen : Nein.) y

Einige andere Mitglieder erklären, daß das Amendement nicht verstanden sei, in Folge dessen dasselbe noch einmal vorgelesen wird.

Marschall: Jch wiederhole die Frage: ob das Amendement

unterstüßt wird? (Geschieht hinreichend.) Abgeordn. Naumann (vom Plaß): Jch wollte mir die Vor= frage erlauben, wie das Amendement eigentlich zu verstehen sei ? Eine Stimme (vom Pla): Jch wollte mir auch nur die furze Bemerkung erlauben, daß durch dieses Amendement die Be- eas, die wegen Ausschließung bescholtener Personen von den ständi- hen Versammlungen bereits gefaßt sind, umgeworfen werden. __ Abgeordn, Dulck; Jm Gegentheil, es is nur eine Fortsetzung dieser Beschlüsse. È

S Denzien: Wenn ih den Antragsteller richtig ver= standen habe, \o wünscht er, daß sein Amendement deu Beschlüssen über die Ausschließung bescholtener Personen zugefügt werde. Dies ist unstatthaft. Wir haben gestern darüber berathen, debattirt und diese Angelegenheit beendet, und nah Beendigung derselben kann die Berathung S wieder von vorn angefangen werden.

R Spe durch diese á Aas an den Antragsteller die Frage rich- Deputirten hat aussprechen d via vielleiht die Unverleßlichkeit der

Abgeordn, Dul f: wohl, d, h. während der Zeit der Ver-

sammlung,

683

Erste Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Abgeordn. Milius: Es handelt sich bei dem Amendement nicht darum, daß es eine Veränderung der Geschäftsordnung bezweckt, son= dern es geht dasselbe meines Erachtens, darauf hinaus, daß eine Aenderun in der Kriminal-Gerichtsordnung vorgenommen werde, und ich glaube, daß dies hier niht geschehen kann, wo wir die Geschäftsordnung be= rathen, weshalb ih mi entschieden gegen das Amendement erklä ren muß.

Merschall: Jnsofern sich Keiner mehr meldet, der das Wort verlangt, schließe ich die Debatte und werde über das Amendement abstimmen lassen.

(Dies geschieht, und das Amendement erhält uur eine geringe Beistimmung.)

Zu §. 5 hat der Graf von Saurma ein Amendement gestellt, ih ersuche ihn, dasselbe zu entwickeln.

Abgeordn. Graf von Saurma: Jh habe mir erlaubt, das Amendement, wie folgt, zu stellen:

Den Ordnern beim Zählen der Stimmen zwei Gehülfen beizuge- ben, indem es mir nicht parlamentarish erscheint, ein solches wich= tiges Amt zweien Augen anzuvertrauen, auch scheint es mir, daß das Zählen der Stimmenden durch drei Personen niht mehr Zeit erfordern würde als jeßt.

Marschall: Findet das Amendement Unterstüßung?

(Es geschieht.)

Abgeordn. Dittrich: So zweckmäßig ih dieses Amendement an sich find», so muß ih do bemerken, daß ich mir vorbehalten hatte, ein anderes Amendement zu stellen, nämlich die Abstimmung durch Kugelung zu bewirken und zwar für den Fall, wenn durch Aufstehen und Sitzenbleiben das Verhältniß der Stimmzahl nicht ausreichend ermittelt werden kann. Die gestrige Abstimmung dur namentlichen Aufruf hat ergeben, wie {wer ein richtiges Resultat heraus zu be= fommen i. Die Secretaire sind niht im Stande gewesen, das Stimmenverhältniß gehörig zu ermitteln, und die Vergleichung der Ermittelungen beider Secretaire ergab eine Verschiedenheit, theils weil viele Mitglieder abwesend waren, theils weil die Stimmen un- richtig verstanden worden sind, da der Aufruf bald von einer, bald von der anderen Seite beantwortet wurde und viele Mitglieder auch den Aufruf falsch verstanden haben. Jch provozire auf die anderen Secretaire und halte es deshalb zweckmäßiger, sobald bei der Ab- stimmung durch Aufstehen die Majorität nicht klar und deutlich er- sichtlich is, durch Kugelung abstimmen zu lassen.

Abgeordn. von Auerswald: Meines Erachtens kann dieses Amendement nur zwei Gründe haben, entweder daß den Ordnern in der Geschäftsführung die nöthigenfalls nöthige physische Hülfe ge- währt werde, und dies würde dem Herrn Landtags - Marschall zu überlassen sein, oder daß eine zuverlässige Zählung herbeigeführt wird. In diesem Fall muß ich mich dem Amendement widerseßen, denn wenn wir Ordner aus unserer Mitte haben, müssen wir ihnen auch zu= trauen, daß sie richtig zählen werden. :

Abgeordn. Baron von Gaffron: Jh muß mich ein für alle- mal gegen jede Abstimmung durch Kugelung verwahren. Hier in unserer Versammlung halte ih es nöthig, daß jeder seine Stimme vertrete, und aus diesem Grunde würde eine Abstimmung durch Ku= gelung unserer unwürdig sein.

Marschall: Es is in dem vorliegenden Amendement nur da= von die Rede, daß den Ordnern Gehülfen zugetheilt werden, und ich bitte, bei diesem Amendement in der Berathung zu bleiben.

Abgeordn. von Wedell: Jch habe die Erfahrung geinacht, daß die Herren Ordner die Zählung zwei bis dreimal haben vornehmen müssen, dies kann zu keinen richtigen Resultaten führen, denn, weun die Zählung zum zweitenmale vorgenommen wird, so liegt schon darin, daß die erste nicht richtig war, hierzu tritt der Uebelstand, daß in der Zeit, welche zwischen den beiden Zählungen fällt , viele Mitglieder weggegangen sind und bei der zweiten Zählung nicht be=- rüdcksihtigt werden, Die Abstimmung is aber so wichtig, daß man sie nicht zweien Augen allein anvertrauen kann, weshalb ih es nö= thig halte, daß andere Maßregeln getroffen werden.

Eine Stimme (vom Plaße): Jch glaube, mih dem Amende- ment unbedingt widerseßen zu müssen, weil die Unsicherheit beim Zählen der Stimmen nicht den Ordnern , sondern den Mitgliedern selbst zur Last gelegt werden muß, und ih glaube, die Ordner wer- den ihre Schuldigkeit im vollsten Maße thun, wenn die Mitglieder so lange stehen oder sißen bleiben, bis er gezählt hat,

Eine andere Stimme (vom Plaße): Vier Augen sehen im= mer mehr als zwei.

(Nuf zur Abstimmung.)

Abgeordn. Z\chocke: Jch muß mich auch gegen den Vorschlag erflären, daß die Abstimmung durch mehrere Mitglieder vollzogen werden soll. Jch glaube, daß hier das gewöhnliche Sprihwort An= wendung findet: Zwei Köche verderben den Brei, auch is außer Zweifel, daß, wenn Zwei zählen, mehr Zeit verwendet wird, als wenn Einer dies Geschäft verrichtet. Jch halte es auh nicht shwie- rig, wenn die Ordner mit Aufmerksamkeit die Reihen durchgehen, eine richtige Zählung vorzunehmen. Es i} mit Recht angeführt worden, daß eine unrichtige Zählung nur dadur entsteht, weil die Mitglieder nicht auf ihren Pläben bleiben, wird dies aber eingehal- ten, so werden die Ordner auch im Stande sein, richtig zu zählen.

Marschall: Jch schließe die Debatte und frage:

Soll das Amendement angenommen werden?

(Minorität für das Amendement.)

Referent (liest ad 6 des Abtheilungs-Gutachtens vor):

„Ad 8. 6. hinsichts des gleichfalls speziell beantragten Theilnahme=- rechts der Versammlung bei Ernennung der Secretaire wurde in Folge der stattgefundenen Diskussion die Frage gestellt :

Beschließt die Abtheilung vorzuschlagen, daß der Vereinigte Land- tag die Bitte au Seine Majestät den König richte, daß durch Wahl jeder. einzelnen Provinz die Bestellung des aus ihr zu ent- nehmenden Secretairs erfolge? und selbige unter den 14 anwesenden Mitgliedern von 9 Stimmen bejaht und von 5 verneint.

Jn der Majorität galten folgende Motive. Die Stellung der Secretaire sei in Betracht der veröffentlichten stenographischen Be- richte über die Landtags-Verhandlungen von minderer Bedeutung, als bei den Provinzial-Landtagen , auh werde ohne Zweifel, wie schon jeßt die Erfahrung lehre, der Marschall des Vereinigten Landtags durch die Provinzial - Landtags - Marschälle, welhe am meisten dazu befähigt wären, von der Qualification der zu Wählenden sih zu un= terrihten wohl bemüht sein, Wahlen würden auf halten, und läge fein überwiegender Grund vor , für die eben erst ergangenen Aller- höchsten Anordnungen in dieser Beziehung eine Aenderung in Vor= \hlag zu bringen, zumal die Erfahrung der Provinzial-Landtage das aufgestellte Prinzip unterstüße.

Die Minorität hob dagegen hervor, daß sie die mindere Bedeut- samkeit der Secretaire keinesweges anerkennen könne, es hier übrigens auf Feststellung von Prinzipien ankomme, während das jeßt bei Er-

Dienstag den 1Lien Mgi,

nennung der Secretaire eingeshlagene Verfahren einestheils ui offiziell bekannt, andererseits durch nihts verbürgt sei,“ heils uicht

Jch erlaube mir, noch zu bemerken, daß bei diesem und den fol genden Paragraphen es lediglih auf einen Prinzipienstreit über die Wahl und Ernennung ankommen möchte und, wenn dieser entschieden wird, sich das Uebrige von selbst versteht.

Marschall: Wünscht Jemand das Wort zu diesem Amende- ment?

Abgeordn. von der Heydt: Jn allen Stände - Versammlun- gen und namentlih au in allen deutschen Stände - Versammlungen werden die Secretaire von der Versammlung gewählt, und es hat der Minorität in der Abtheilung geschienen, daß auch der central= ständischen Versammlung in unserem Vaterlande das Vertrauen ge- schenkt werden müsse, die Secretaire selbst zu wählen.

Abyeordn. von Byla: Jh würde weniger auf eine auêwär= tige Stände - Versammlung geben, als auf abre Provinzial Land- tags-Versammlungen, und ich frage: hat sich bei diesen die bisherige Bestellung von Secretairen in der Art gezeigt, daß sih ein erheb- lier Nachtheil dabei herausstellt. Jn unserer Provinz is dies nicht der Fall gewesen, und ih wünsche daher, daß auch im vorliegenden Falle uns die Erfahrung erst belehren möge, ob bei diesem ersten Vereinigten Landtage sich ein solcher Uebelstand herausstellen wird, welchem abzuhelfen wäre und dann würde es an der Zeit sein, eine Petition in dieser Absicht anzubringen.

Abgeordu. Graf Zech: Jh wollte mir auch nur im Allgemei= nen dasselbe zu bemerken erlauben, was der geehrte Redner aus mei- ner Provinz so eben gesagt hat; ih muß dem Mitgliede aus der Provinz Preußen beistimmen und bedaure, daß wir uns jeßt schon berufen halten, Anträge auf Abänderungen des Geschäfts-Reglements zu formuliren. Wir haben Alle die Vorausseßung, daß es der Zweck der Verwaltung war, ein Reglement zu geben, welches allen unseren Wünschen entsprehend und dem Bedürfniß angemessen war. Man kannte noch nicht, welche Wünsche in Bezug au den Geschäftsgang für unsere Versammlung vorhanden waren, und es war daher na= türlich, daß man diejenigen Geschäfts -Ordnungen zunächst zum Mu-= ster genommen hat, welche bei den Provinzial - Landtagen in Anwen= dung gekomuten sind. Jch glaube daher , daß wir erst die Erfah- rungen abwarten müssen, und hätte wohl gewünscht, daß wir sie erst reifen ließen. Jch kann also nur für solche Aenderungen stimmen, von welchen sih herausgestellt hat, daß das Bedürfniß dazu sih jeßt hon gezeigt hat. Jett kann noch Niemand sagen, daß ein Bedürfniß zu diesen Änträgen vorhanden is. Es sind Alles nur Wünsche, welche die Erfahrung vor der Hand noch niht in dem Maße gereift hat, daß wir sie zu Anträgen auf Abhülfe erheben können.

Abgeordn. Baron von Gaffron: Es ist bereits gesagt wor- den, daß es sih hier um eine Prinzipienfrage handelt. Ehe aber die Erfahrung die Nothwendigkeit erwiesen hat, Prinzipien umzu- stoßen, halte ih es nöthig, an den bestehenden Prinzipien festzuhal= tenz ih bin also gegen den Vorschlag. i E

Abgeordn. Hansemann: Man hat gesagt, wir müssen erst die Erfahrungen abwarten, um über das Prinzip einig zu sein, Meine Herren! es i} Prinzip, daß eine ständishe Versammlung ihre

Secretaire erwählt, daß ist im deutshen Wesen begründet, und in allen übrigen deutschen Staaten, wo ständische Verfassungen bestehen, wird dieses Prinzip festgehalten. Ein solches Prinzip niht annehmen, Se. Majestät den König nicht darum bitten wollen, hieße ausspre= chen, man wolle die Freiheit, si selbst seine Secretaire zu wählen, nicht in Anspruch nehmen, So sehr wir daher auch mit der Ge- shäftsführung der jeßigen Secretaire zufrieden sind, so müssen wir, meiner Meinung nah, wegen des Grundsaßes ständisher Freiheit, die Bitte mit großer Majorität aussprechen, daß wir die Erwählung der Secretaire selbst zu bewirken wünschen. : Abgeordn, Naumann: Die hohe Versammlung möge mir ge- statten, daß ih auch einige Worte an sie rihte. Jch glaube dazu um so mehr berechtigt zu sein, als mir die Auszeichnung wiederfahren ist, zu einem der Secretaire ernannt zu werden, So sehr ih diese Auszeichnung achte, so muß ih doch bekennen, daß dieselbe Zugleich ein, wie soll ih sagen, niederdrückendes Gefühl auf der anderen Seite in mir erregen könnte, wenn ih nicht die Ueberzeugung hätte, 2 zugleich das Vertrauen der hohen Versammlung für mi habe. Hâtte ¡ih dieses Vertrauen nicht, so könnte ih dem Amte, welches mir an- vertraut ist, nicht vorstehen, und ih glaube dies zugleih im Namen aller meiner übrigen Kollegen aussprechen zu müssen. Hieraus {ließe ih zurück. Jch bin niht Beamter des Herrn Marschalls, dessen Ver= trauen mi berufen hat, sondern ih bin Beamter der Versammlung ; bin ih aber dieser, dann is es auch diese, die mich erwählt haben müßte. Aus diesem Grunde bin ich der Meinung, daß das Amen=- dement wohl zu unterstüßen, und daß es sehr wlinschèndwerth ist, die Beamten dieser Versammlung aus ihrer Mitte durch Wahl hervor- gehen zu lassen. j Abgeordn, Freiherr von Waldbott: Jch bedaure, daß ih den eben gesprohenen Worten meines Herrn Kollegen nicht beipflich= ten kann. Jch würde mich zwar sehr geehrt fühlen, aus der Wahl der Versammlung hervorgegangen zu sein, bin aber gegen die Wahl, so lange wir eine ständische, nach Ständen gegliederte Versamm- lung sind. Da unsere Marschälle diejenigen zu dem in Rede stehen- den Amte nehmen, welche demselben bereits bei dem Provinzial= Landtage vorgestanden haben, also schon einige Erfahrung von dort mitbringen, \o sehe ih auch kein Bedürfniß zur vorgeschlagenen Aen- derung und bin für meinen Theil, ohne mih als Beamter des Herrn Marschalls anzusehen, eben so gern auf diesem Plaß vorausge- seßt, daß ih ihn ausfüllen kann wenn mich der Marschall dazu erwählt hat, als ih es sein würde, wenn mich die hohe Versammlung dazu berufen hätte. E i Abgeordn. Naumann: Noch ein einziges Wort muß ih mei- ner vorigen Aeußerung hinzufügen. Jch erkenne wohl an, daß es für unsere erste Zusammenkunft nothwendig war, die Secretaire zu ernennen und niht wählen zu lassen, denn wir traten zusammen, ohne daß wir einander kannten; Keiner wußte, wer sich_zu einem solchen Posten eignet. Jett aber hat sich die Lage der Sache shon geân- dert ; sollten wir heute wählen, so würden wir niht mehr in Verle- R darüber sein, wem s unsere Stimme zu geben haben. ehrere Stimmen : O ja! 4 L : Übiaetem von Be tetath Wenn ih mi E CLRRee daß der Versammlung p das Recht zuerkannt E Age i le Secretaire zu wählen, so bitte ih die hohe L p Le nesweges einen Mangel der Anerkennuug gege 'W VEerren er Tou blicken, welche jeßt dieses Amt auf eine ehrenvolle eise verwalten. Meine Ansicht beruht darauf, daß jeder ständischen Versammlung zwar nur ein begränzter Rechtskreis angewiesen ist, daß sie aber in- nerhalb dieses Rechtskreises, wenn sie ihre Bestimmung i ares soll, eine freie Bewegung haben muß. Ihre Bestimmung erfordert es, daß sie den Ausdruck der in ihrer Mitte überwiegenden Meinung an den Tag legt, und zwar lauter und ungetrübt. Damit dies bewerk-

stelligt werden könne, müssen auch die Organe dieser Versammlung