1880 / 224 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Sep 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl. |

Preuß. Staats - Anzeiger und das Central-Haudels8-

register nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Deffentlicher Anzeige. ———___—

5. Industrielle Etablissements, Fabriken | „Stvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein und Grosshandel. & Vogler, G. L, Daube & Co., E, Sthlotte, 6, Verschiedene Bekanntmachungen. Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Erste Beilage

L. Steckbriefe und Untiersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Anfgebote, Vorladungen u, dergl.

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin 8W,, Wilhelm-Sraße Nr. 32,

3. Verkänfe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

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Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen,

Steckbrief. Gegen den Kaufmann Julius Retheuberg, dessen Aufenthalt unbekannt, ist in den Akten V. R. IL. No. 723 de 1880 die gerit- liche Haft wegen wiederholten Betruges beschlossen worden. Es wird ersut, denselben im Betretungs- falle festzunehmen und an die Königliche Stadt- voigtei-Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 21. September 1880. Königliches Landgericht I. Der Untersuchungsrichter. Beschreibung: Alter: 39 Iahre, geb. am 9. Jannar 1841, Geburtsort: Ratebubr, Größe: 1 m 73—75 ecm, Haare: {warz lockia, Augen: braun, Augenbrauen: \{warz, Nase: ewöhnlich, Kinn: spit, Mund: gewöhnli, Gesichts- Eliduaai längli, Gesichtsfarbe: blaß, Zähne: gut, Gestalt: \{chlank, Sprache: deutsch. Besondere Kennzeiwen. Auf der linken Wange eine kleine

Schnittnarbe. Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen

Anfireicher Wladislaus Kern ist in den Akten V. R. 1. Nr. 816 de 1880 die Untersuchungshaft wegen Vergehens gegen die Sittlichkeit verhängt. Es wird erjuct, denselben zu verhaften und an die Königliche Siadtvoigtei-Direktion hierselbst abzu- liefern. Berlin, den 20. September 1880. Der Untersuchungsribter bei dem Königlichen Land- gerichte I. Johl. Beschreibung: Alter 33 Jahre, geboren am 9. Dezember 1846, Geburtsort Posen, Größe 157—160 cm, Statur \{chwächlich, Haare \{chwarz, Stirn gewöhnlich, Bart: shwarzer Schnurr- bart, Augenbrauen s{chwarz, Augen braun, Nase ge- wöhnlich, Mund gewöhnli, Gesicht mager, Gesichts- farbe blaß, Sprache deuts, Kleidung \chwarzer Filzhut und dunkler gefleckter Anzug.

Wiederholter Stecbrief, An dem Schmiede- esellen Zohanu Eduard Friedrich Jury aus S imer, Kieis Crossen, soll eine vierzehntägige Gefängnißstrafe vollstrekt werden. Sein gegenwär- tiger Aufenthalt ist unbekannt, J ersuche, ihn Behufs der Vollstreckuyg in das Gerichtsgefängniß zu Sorau oder an die nächste Gerichtébehörde, welhe mir hiervon Kenntniß geben wolle, abzu- liefern. Guben, den 18. September 1880. Kö- niglihe Staattanwaltschaft. Burcht orff.

Stebrief,. Gegen den Maurergesellen Jo- aun Friemel zu Schmiegel, 21 Jahre alt, welcher üchtig ist, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Schbmiegel vom 12. Februar 1880 erkannte Haststrafe von 1 Woche vollstreckt werden. Es wird ersuccht, denselben zu verhaften und in das näcbste Gerichtegefängniß abzuliefern, welches um Strafvollstretung und Nachricht zu E. 13/80 ersucht wird. Schmiegel, den 19, Sep- tember 1880, Köni„liches Amtsgericht.

Die unterm 13. August cr. erlassene Bekannt- machung, das Verschwinden des Johann Her- manus, Wirth zu Ocdt, betreffend, ist erledigt. Cleve, den 16. September 1880, Königliche Staats- anwaltschaft.

[23261]

1) Der Schuhmacher Johann Ludwig Friedrich &Fenor aus Tessia, 2) der Knecht Friedrich Carl G Raeth I1. aus Gnewitz, 3) der Knecht Wil- helm Heinrich Theodor Rademacher aus Gnewit, 4) der Knecht Adol? Herrmann LTheodor Ernst Strübing aus Starkow, 5) der Knecht Christian Johann Heinri Theodor Hansen aus Kowalz, 6) der Knebt Ernst Friedri Ludwig Heinrich Thoms aus Kowalz, 7) der Knecht Friedri Ernst Carl Johann Gernenz aus Carlsthal werden be- \{uldigt, zu Nr. 1, 5 als beurlaubter Reservist, zu Nr. 2, 3, 4, 6, 7 als Wehrmann der {Landwehr, ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Dieselben werden auf Montag, den 22, November 1880, Vormittags 11 Uhr, vor das Großherz. Sc(öffen- gericht zu Tessin zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtcem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der na §,. 472 der Strafprozeßordnung von dem Großherzoglichen Landwehr-Bezirk3-Kom- mando zu Rostock ausgestellten Erklärungen ver- urtheilt werden. Tessin, den 18. September 1880. Der N OBeraool, Mecklenburg-Schwerinsche Amts- anwalt.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. vergl.

[823] Oeffentliche Zustellung.

1) Der Emil Hertog, Förster, in Krüth wohnend, 2) Ddile Herzog, Ehefrau von Georg von Halten, Hufschmied in Brunstatt, und Leßterer selbst, 3) Luise Herzog, Ehefrau von Theodor Merklen, Fabrikarbeiter in Wißach, und Letzterer, 4) Josephine Verßog, Ehefrau von Joseph Berthier, Handcls- angestellter in Bourogne, und Letzterer, 5) Michael Levy, Hande! smann in Rumersheim, vertreten dur Recttsanwalt Hellig, klagen gegen den August Herßtog, früher in Modelsheim, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, mit dem Antrage auf Be- stätigung der dur Notar Mosmann zu Beinheim am 21. Juni 1880 in Gemäßheit Urtheils des Kais. Landgerichts Colmar vom 9. November 1878, erri{- teten Liquidation, und laden den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites binnen der geseßlichen Frist von aht freien Tagen vor die Civilkammer des Kaiserlihen Landgerichts zu Celnzar zu erscheinen, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

: Haas, Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Landgerichts.

R

u. s, w. von öffentlichen Papieren.

[2324] Oeffentliche Zustellung.

Nr. 24,058. Der Wagner Johann Hauser in Oberöwisheim klaat gegen den Ambros Grafsel v. Wiesenthal, z. Z. an unbekannten Orten ab- wesend, aus Bürg- und Selbstschuldnerschaft mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung von 161 Æ, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzog- liche Amtsgericht zu Bruchsal auf Freitag, den 22. tr 1880, Vormittags

V‘ T.

A Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diejer Auszug der Klage bekannt gemacht.

Bruchsal, den 21. September 1880.

Rittelmann, Gerichts\Mreiber des Großherzoglichen Amtsgerichte.

(23268) Oeffentliche Zustellung.

Der Wirth Friedrich Habercnickel zu Barmen, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Sondag daselbst, klagt gegen den Spezereihändler Carl Dreyer, srüher in Barmen, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, wegen rückständiger Miethe aus der Zeit bis zum 1, November 1880 und wegen baaren Darlehns mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 255 M nebst 5% Zinsen scit dem Tage der Klagezustellung und den Kosten, einschließlich derjenigen eires erwirkten Ar- restes; ferner auf Ermächtigung des Klägers zur Wiedererbebung der bei der Königlichen Regierungs- Hauptkasse zu Düsseldorf hinterlegten Sicherheit, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts- gericht zu Barmen auf den 23, November 1880, Vormittags 9 Uhr,

Zum Zwede der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Barmen, den 21. September 1880,

Homdpisch, Gerichtsschreiber des Königlichen Amts1erichts.

(23229) Oeffeutliche Zustellung.

Der Juwelier Wilhelm Brandt zu Tilsit, Wasserstraße Nr. 4, klagt gegen den Bureaugehilfen Joseph Laubschat, früher in Tilsit, jeßt unbe- kannten Aufenthaltsorts wegen Bezahlung ent- nommener Goldsachen mit dem Antrage auf Ver- urtheilung des Beklagten zur Zahlung von 157 4 nebst 6 °/6 Zinsen seit Zustellung dieser Klage und das Urtheil für vorläufig vollstretbar zu erklären, und ladet dea Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtéstreits vor das Königliche Amtsgericht zu

Tilsit anf den 21. Oktober 1880, : Vormittags 115 Uhr, Zimmer Nr. 19, Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die- ser Auszug der Klage bekannt gemacht. Cabalzar, Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts.

[23250] s Nachstehendes Aufgebot:

Auf Antrag der Weideinteressentshaft zu Wieda, eve glaubhaft gemacht hat, daß sie das Eigen- thum :

1) des vor Wieda belegenen, im Osten von der Wieda-Walkenrieder Landstraße, im Osten vom Wiedaflusse, im Norden von dem Grundstücke des Nagelschmieds Carl Hoppmann, im Süden von demjenigen des Mühlenbesißzers Friß Teich- müller begrenzten, einen Morgen 9 Qu.-Ruthen haltenden Grundstücks, des vor Wieda belegenen, im Norden und Sü- den von einem herrschaftlichen Forstwege, im Osten von dem Grundstücke des Waldarbeiters Gabriel Eimbeck und ter herrschaftlichen Forft, im Westen von dcr Wieda-Walkenrieder Land- straße begrenzten, zwei Morgen 100 Qu.-Ruthen haltenden Grundstüs,

erworben habe, werden alle Diejenigen, welche ein

Recht an diesen Grundstücken zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf den 20. November 1880, Morgens 10 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebots- termine anzumelden unter Androhung des Rechts- nachtheils, daß na Ablauf dieser Fri|t die Besiterin als Eigenthümerin im Grundbuche eingetragen werde, und daß, wer die Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuches das Grundstück erworben hat, nicht mehr geltend machen kann.

Walkenried, den 17, September 1889,

Herzogliches Amtsgericht. gez. Naabe. wird damit öffentli bekannt gemacht. Walkenried, den 17. September 1880, : Beeker, Gerichtsschreiber des Herzogl. Amtsgerichts.

(23246]

Auf Antrag der Erben des Kreitmaurermeisters Carl Schinkel hiersclbst, welhe die Erbschaft desselben mit der Wohlthat des Inventars ange- treten haben, werden Alle, welche Anspruh auf Befriedigung an die Verlassenschaft zu haben ver- meinen, zur Anmeldung ihrer Ansprüche auf

den 8, November d. J,, Morgens 9 Uhr, vor das unterzeihnete Herzogliche Amtêegeriht unter dem Rechtsnachtheile vorgel aden, daß nicht angemel- dete Ansprüche auf den Theil der Masse sh be-

vermeinen,

7. Literarische Anzeigen. 8, Theater-Anzeigen. ps der Börsen- 9, Familien-Nachrichten, beilage. 2

s{ränken , welcher nach Berichtigung der angemel- deten Forderungen auf die Erben übergeht. Eschershausen, den 21. September 1880. Herzogliches Amtsgericht. R. Wegmann.

[23266] Die dem Gastwirth Gronemann in Vehrte ge- hörigen Immobilien, als die zu Vehrte unter Nr. 51 belegene Neu- bauerei nebst Zubehör und die dazu gehörigen, in der Vehrter Feldmark belegenen Ländereien von ungefähr zusammen 7 Hektar 82 Ar 13 [J] Meter sollen in dem auf Dounerstag, den 18. November 1880, : ___ Vormittags 10 Uhr, im Justizgebäude, Parterre, Zimmer Nr. 6, ange- seßten Termine öffentlich meistbietend verkauft werden. Alle, welche Eigenthums-, Näher-, lehnrecht- liche, fideikommissarishe, Pfand- !und andere ding- lihe Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen an den Verkaufs8objekten zu haben | werden zur Anmeldung solher Rechte zu obigem Termine geladen.

Die nicht angemeldeten Rechte werden dem Käufer gegenüber als erloschen erkannt werden.

Der demnächstige Aus\chlußbescheid wird nur durch Anschlag an hiesiger Gerichtstafel bekannt gemacht werden.

Die Verkaufsbedingungen sind zehn Tage vor dem Termine in der Gerichts\cchret berei einzusehen.

Osnabrück, den 18. September 1880.

Königliches Amtsgericht. V. Neinecke.

[23265]

Das dem Wirth H, M. Hügelmeyer zu Scinkel gehörige, zu Schinkel unter Nr. 122 belegene Haus- grundstück nebst Zubehör soll in dem auf:

Donnerstag, den 18. November 1880, i : Vormittags 11 Uhr, im Justizgebäude, parterre, Zimmer Nr. 6, ange- seßten Termine öffentlib meistbietend verkauft werden.

Alle, welhe Eigenthums-, Näher-, lehnrechtliche, fideikommissarishe, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechti- gungen an dem Verkaufsobjekte zu haben vermeinen, werden zur Anmeldung folher Rechte zu obigem Termine geladen.

Die nicht angemeldeten Rechte werden dem Käufer gegenüber als e:iloshea erkannt werden.

Der demnächstige Aus\{chlußbes{cheid wird nur durch Das der hiesigen Gerichtötafel bekannt gemacht werden.

Die Verkaufsbedingungen sind 10 Tage vor dem Termine in der Gerichtëschreiberei einzusehen.

Osnabrück, den 18. September 1880.

Königliches Amtsgericht. V. Reinecke,

[23257]

In Gemäßheit des §. 20 Absay 4 der Rets- anwaltsordnung wird hierdurch zur ¿ffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Rechtsanwalt Abt in die Liste der bei dem hiesigen Landgerichte zugelafse- nen Rechtsauwälte, mit dem Wohnsiß in Cclmar, eingetragen worden ist.

Colmar, den 20. September 1880.

Kaiserliches Landgericht. Mühlinghaus. [23258]

In der Liste der Nehtsanwälte des Kaiserl. Landgerichts zu Straßburg sind gestrichen die Rets- anwälte Xaver Zink, Alfred Mayer und Dr. Carl Joseph Reinach, eingetragen wurde Recbts- anwalt Dw. Otto Mayer.

Sirafßburg, am 21. September 1880.

Der Ober-Sekretär : Zwirner.

E (°32%0] Vekanntmachung.

Der Rechtsanwalt Justiz-Rath Dippe zu Tilsit ist verstorben und in der Liste der bei dem unter- zeibneten Landgerichte zugelassenen Rechtsanwalte gelösckcht.

Tilsit, den 18, September 1880,

Königliches Landgericht.

Verkäufe, Berpachtungeu, Subnîtissionen 2c.

Zur Versteigerung von circa 836 Raummeter Birken Kloben, 32 Raummet-r Birken Knüppel, 67 Raummeter Erlen Kloben, 7 Raummeter Erlen Knüppel, 34798 Raummeter Kiefern Kloben, 1368 Raummeter Kiefern Knüppel, auf dem Königlichen Holzhofe in Schönau. wird hierdurch Termin auf den 7. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr, in dem Schüßenhause bei Schweß anberaumt. Die wesentlihsten Verkaufèbedingungen sind folgende : 1) Die Anforderungspreise sind festgeseßt auf 5,5046 pro Raummeter Birken Kloben, 450 4 pro Raum- meter Birken Knüppel, 4,50 A pro Raummeter Erlen Kloben, 3,50 A pro Raummeter Erlen Knüppel, 3,50 F pro Raummeter Kiefern Kloben, 3 4 pro Raummeter Kiefern Knüppel. 2) Bei kleineren Holzquantitäten bis ein\{ließlich 150 Raum- méter ift der ganze Steigerungéspreis fofort an den im Termine anwesenden Kassenbeamten zu erlegen. 3) Bei größeren Holzquantitäten ift der vierte Theil des Kauspreises sofort, der Restbetrag spätestens bis zum 31. Dezember 1880 inklusive bei der König- lichen Kreiskasse zu Shweyh einzuzahlen. Die wei- teren Verkaufsbedingungen werden im Termine be- kannt gemaht. Marienwerder, den 18. September

1880, Der Forstmeister. F. V. v. Windsheim: |

Annoucen-Bureaus. x

[23259] Anbietung.

Zum Neubau des Postgebäudes, Spandauer Straße 19—22, foll in öffentlicher Anbietung die Lieferung eines schmiedecisernen Treppengeländers vergeben werden.

Zeichnung und Bedingungen sind einzusehen im Baubureau, Spandauer Straße 19—22, Geldhalle, Zimmer Nr. 44, von 8—3 Uhr.

Versiegelte Anaebote in Betreff der Lieferung find mit der Aufschrift „Lieferung eines \{miedeeisernen Treppengeländers“ bis Dienstag, den 28. Sep- tember, an die Ober-Postdirektion einzureichen. An diesem Tage, 11 Uhr Vormittags, wird die Er- öffnung der Angebote in dem bezeichneten Baubureau erfolgen.

Berlin, den 21. September 1880,

Der Kaiserliche Ober- Postdirektor. Geheime Postrath Sachße.

[23256] Bekanntmachung.

Die unterzeichnete Anstalt brauht vom Herbste d. I. bis zum nächsten Frühjahr folgende Felds und Gartenfrücte: ungefähr 1450 Ctr. Kartoffeln, 22 Ctr. Mohrrüben, 125 Ctr. Kohlrüben, 98 Ctr. Weißkohl, 22 Ctr. rothe Rüben, 20 Pfd. Meer- rettig, 18 Ctr. Sellerie, 93 Ctr. Petersilie, 5 Ctr. Porree, # Ctr. Majoran, 14 Ctr. Zwiebeln, welche in verschiedenen in den ausliegenden Bedingungen näher bezeihneten Zeiträumen abzuliefern sind.

Desfallsige versiegelte Anerbietungen werden bis

zum „4. Oktober d. J., Vorm. 10 Uhr,“

im Geschäftszimmer der Anstalt, entgegengenommen und in Gegenwart der etwa erschienenen Submit- tenten eröffnet. Die Bedingungen sind von den Submittenten zu unterschreiben oder in den Offer- ten ausdrücklih als maßgebend anzuerkennen.

Auswärtige, hinsichtlih ihrer Lieferungsfähigkeit und ihrer Vermögensverhältnisse hier unbekannte Unternehmer haben durch eine beizufügende amt- liche Bescheinigung ihre Qualifikation zur Liefe- rung nachzuweisen.

Potsdam, den 20. September 1880,

Königliches großes Militär-Waisenhaus.

Für den Betrieh der hicsigen Werft follen die verschiedensten Jnventarien-Gegenstände, als: Meter- stäbe, Vorhänges{löfser, Spinde, Feldflaschen, Ambose, Bootsriemen, Kajützöfen 2c. 2c. beschafft werden und ist hierzu ein Termin auf Mittwoch, den 6. Oktober, Vormittags 11} Uhe, im Ge- \häftszimmer der unterzeichneten Abtheilung anbe- raumt. Die näheren Bedarfsangaben und Bedin- gungen liegen in unserer Registratur, sowie in den Expeditionen des „Deutschen Reichs-Anzeigers“, der Submissionszeitung „Cyclop“ in Berlin, Danziger und Kieler Tageblatt zur Einsicht aus, können aber auch gegen Einsendung von 40,50 abschrift- lich mitgetheilt werden. Wilhelmshaven, den 20. September 1880, Kaiserliche Werft. Ver- waltungs-Abtheiluno.

Verloosung, Nmortisation, SZiínszablung u. #. w. von öffentlichen Papieren.

Ceutral-Bodeucredit-Actiengesell schaft.

Die neuen Dividendenbogen nebst Talons zu den Aktien (Interims\cheinen) unserer Gesellschaft werden vom 6. Oftober d. J. ab an den Werk- tagen zwishen 9 und 12 Uhr Vorm. in unserem Geschäftslokal, Unter den Linden 34 hierselbst, gegen Rückgabe der alten Talons verabfolgt. Die Ein- lieferung der alten Talons hat mittelst, nach der Reihefolge der Nummern geordneten, Verzeichnisses, zu erfolgen; dasselbe is vom Einlieferer zu unter- zeichnen. Geschieht die Einsendung der alten Talons an uns direkt von außerbalb, so wird um gleichzeitige VDestimmung ersucht, ob die Ueber- sendung der neuen Divideudenbogen nebst Talons mittelst „eingeshriebener“ Sendung oder unter Werthsangabe stattfinden soll und leßtern Falls, welche Werthangabe verlangt wird.

Berlin, 23, September 1880.

Die Direktion.

v. Philipsborn. Bossart. Herrmann.

Verschiedene Bekanntmachungen. E Bekauutmachung.

Die Herren Mitglieder der Anwaltskammer zu Celle werden damit zu der auf

Sonnabend, den 2. Oktober 1880,

Nachmittags 1 Uhr, im Gebäude des Königlichen Landgerichts zu Hannover stattfindenden ordentlichen Versammlung der Kammer eingeladen. Tagesorduuug : Die im §. 3 der Geschäftsordnung vorgesehenen Gegenstäaude. Celle, den 21, September 1880. Der Vorstand der Anwaltskammer zu Celle. C. HSaarmann.,

Nedacteur: Riedel.

Berlin:

Verlag der Expedition (Kes\el.) Dru: W. Elsner. Vier Beilagen

einshlicßlich Börsen-Beilage),

| außerdem ein Verzeichniß der zur baaren Ein-

lösung am 1. April 1881 gekündigten Schuld- verschreibungen vom Jahre 1850, 1852 u, 1853.

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

E 224. ;

Éamu ca euten Ee

K önigreich Preußen. Prtvtleatum

wegen Ausgabe auf den Inhaber lautender Stadt- anleihesheine der Stadt Münster i./W. im Betrage von 750000 Mark.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. Nachdem der Magistrat der Stadt Münster im Einverständnifse mit der Stadtverordnetenversammlung daselbst beshlofsen - hat, für den Bau und die Vollendung des städtischen Wasserwerks, für die Anlage und den Autbau neuer Straßen, sowie zur Abtragung \eit- her von der Stadt angeliehener Kapitalien die erforderlichen Mittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf deren Antrag, zu diesem Zweke auf jeden Inhaber lautende, mit Zins\cheinen versebene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 750000 # ausstellen zu dürfen, da fich hiergegen weder im Interesse der- Gläubiger noch der Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des § 2 des Geseßes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihescheinen zum Betrage von 750000 Æ, welche in folgenden Abschnitten:

150 000 A zu 5090 A,

400 000 M zu 1000 Æ,

200 000 M zu 500 Æ,

nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit vier und einem fünftel Prozent jährlich zu verzinsen und nach dem fest- gestellten Tilgungs8plane mittelst Verloosung oder Ankauf jährli) vom 1. Januar 1882 ab mit wenigstens einem und einem halben Prozent uater Zuwachs der Zinsen von ten getilgten Anleihesheinen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privileoium Unsere landetherrlihe Genchmigung ertheilen.

Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlihen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein.

Dur vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über- nommen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben Berlin, den 27. August 1880.

(U. S) Wilhelm. Für die Mmnister für Handel und Gewerke, des Innern, und der Finanzen. von Putt amer.

Regierungsbezirk Münster. (Stadt-Wappen.) Anleben der Stadt Mürster. L Sou Bu Me über... . Mark Reichswährung. :

(Ausgefertigt auf Grund des landesherrlichen Privilegiums vom 24. August 1880, Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Münster, Nr. .. , Seite . . und Geseß-Sammlung für 1880, Seite . laufende N) :

Der Magistrat der Stadt Münster bekennt sich Namens der Stadt Münster durch diese für jeden Inhaber gültige, Seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Darlehns\{huld von . ,_, Mark, welche an die Stadt baar gezahlt worden und mit 41/5 Prozent jährlich zu verzinsen ist.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 750000 4. ecfolgt nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsplanes mittelst Verloosung oder Ankauf der Anleihescheine in den Jahren 1882 bis spätestens 1914 einschließlich aus cinem Tilgungsstock, welcher mit wenigstens einem und einem halben Prozente des Kapitals jährlich unter Zu- wachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen gebildet wird. Die Ausloosung gescbieht in dem Monate Mai jeden Jahres. Der Stadt bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungssteck zu verstärken oder auch sämmtliche noch in Umlauf befindliche Anleihe- scheine auf einmal zu kündigen. | E

Die ausgeloosten, sowie tie gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Bucbstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. E : :

Diese Bekanntmachung erfolgt \ech8, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermine in dem Deutschen Neichs- und Prenfisckchen Staats-Anzeiger, dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Münster, dem Westfälischen Merkur, der Westfälischen Provinzial-Zeitung, dem Münstershen Anzeiger und Münsterschen Wochenblatte. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von dem Magistrate der Stadt Münster mit Genehmigung der dorligen Königlichen Regierung ein anderes Blatt bestimmt.

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ift, wird es in halbjährigen Terminen, am 2. Januar und am 1. Juli, von heute an gerechnet, mit vier ein fünftel Prozent jährlich verzinset. Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, beziehungsweise dieses Anleihescheins bei der Kämmereikasse zu Müynfter und zwar auch in der nah dem Eintritte des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereich- ten Anleihescheine sind auch die dazu gehörigen Zinsfcheine der späteren Fälligkeitstermine zurückzulieferen. Für die feh- lenden Zinsscheine wird der Beirag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welde innerhalb dreißig Jahren nah dem Rückzahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die inner- halb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, niht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadt. Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernichteter Anleihescheine erfolgt nah der Vorschrift der §8. 838 und folgde. der Civil-Prozeß-Ordnung für das Deutsche Reich vom 30, Januar 1877 (Neich8-Geseß-Blatt Seite 83) beziehungsweise nach §. 20 des Ausführungsgesetzes zur Deutschen Civil-Prozeß-Ord- nung vom 24. März 1879 (Gesez-Sammlung S. 281), E

Zinsscheine können weder aufgeboten noch für kraftlos erklärt werden. Doch foll Demjenigen, welcher den Verlust von Zins- scheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei dem Magistrate anmeldet und den stattgehabten Besiß der Zins- scheine durch Vorzeigung der Anleihescheine oder sonst in glaub- hafter Weise darthut, nah Ablauf der Verjährungsfrist der Be- trag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zins- {cheine gegen Quittung ausgezablt werden. y :

Mit diesem Anleihescheine sind halbjährige Zinsscheine bis zum Schlusse des Jahres 18 , , ausgegeben, die ferneren Zinsscheine wer- den für fünfjährige Zeiträume ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Kämmereikasse zu Münster gegen Ablieferung der der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verluste der Anweisung erfolgt die Auebändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheines, sofern dessen Borzeigung rechtzeitig geschehen ist,

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtung hafte1 die Stadt Münster mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft.

Provinz Westfalen.

Berlin, Donnerstag

É —-

den 29. September

| Dessen zur Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. L

Münster, den (Stadt-Siegel.) Der Magistrat der Stadt Münster. (Eigenhändige Unterschrift des Magistrats-Dirigenten und

Magistrats-Mitgliedes unter Beifügung des Amtstitels.) Eingetragen in die Kasen aao O... N

Kämmerci-Kassen-Rendant.

(Eigenhändige Unterschrift.)

eines

Provinz Westfalen. Regierungsbezirk Mün fter. Zins Gern E gar zu dem Anleihescheine der Stadt I, Augabe, Buchstabe über . «Reichsmark zu 41/5 Prozent Zinsen.

Der Inhaber dieses Zinétscheines empfängt gegen d-en Rüs- gabe am 18... , an halbjährigen Zinsen aus der Kämmerei-Kasse der Stadt Münster . .... Ma, De

Münster, den . S

(Stadt - Siegel.)

Der Magistrat. Dieser Zinsschein wird ungültig , wenn dessen Geldbetrag nit innerhalb vier Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres der CSâlligkeit abgehoben wird.

Un mer bung. Die Namensunterschriften des Magistrats-

Dirigenten und des Magistratêmitgliedes können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doc muß jeder Zinsschein mit der cigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten ver- sehen werden.

Regierungsbezirk Münster. Mnn weng zum Anleihescheine der Stadt Münster 1 Aga B N über Mark. Inhaber dieser Anweisung erhält gegen deren Rückgabe die . tee Reihe Zinsscheine für die fünf Jahre 18 . . bis 18. , bei der Kämmerceci-Kasse zu Münster, sofern nicht rehtzeichtig von dem als solchen sih auéweisenden Inhaber des Anleihescheins9 dagegen Widerspruch erhoben wird. E

Münster, den . ten S (Stadt-Siegel.) Der Magistrat.

Anmerkung. Die Namensuntersc{riften des Magistrats- Dirigenten und des Magistratsmitglicdes können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit N Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Provinz Westfalen.

Statistische Nachrichten.

Das Statistishe Jahrbuch für das Großherzog- thum Baden, XI, Iahraang 1878, ist soeben in einem Bande er- schienen. Dasselbe enthält gegen 100 Tabellen, die in drei Abthei- lungen gesondert sind. Sämmtlichen Tabell n sind die 10 jährigen Durcbschnitte 1868—77 hinzugeseßt. Die erste Abtheilung behandelt die Bevölkerung. Es fanden im Jahre 1878 im Großherzogthum 10861 Gheschlüsse statt, gegen 11400 in 1877 und 12743 im I1Ojährigen Durchschnitt 1868—77. Die Zahl der Gebo- renen Vellel V QUI GOOE gean E Lo O9OILE die der Gestorbenen auf 40294, gegen 41857 bezw. 42122; es ergab sih mithin ein Ueberschuß der Geborenen über die Gestor- benen von 1s 332, gegen 18092 bezw. 15 497, Die Entlassung aus dem Staatsverbande erhielten im Jahre 1878 760 Personen, gegen 591 in 1877 und 1859 im Durchschnitt 1868—77, die Aufnahme 232, gegen 186 bezw. 221, Bei dem Verkauf von 21 642 ba stellte sih der Preis durchschnittlich für den Hektar Aker auf 96 M, Wiesen auf 119 4, etwas geringer als in früheren Jahren. Die Vürgermeisterämter erließen 114038 Zahlungsbefehle und erledigten 14209 Rechts streite, gegen 85 112 bezw. 10380 im Durchschnitt 18686—77, Von den Amtsgerichten wurden 131 005 Zahluags- befehle erlassen (gegen 93354 im Dur{schnitt der genannten Jahre), vollzogen 1107 LiegenschaftsvollstreŒungen (753) und 2952 Sahrniß- und Halmfrüchtevollstreungen (1667) und erledigten 46 859 Civilprozesse der Amtsgerichte (30 473); an Ganten wurden 1394 (594) neu anhängig gemacht. An Pfandurkunden wurden 11 705 über 42 709 792 ausgestellt (9579; 33 003 763 4M). Die Zahl der richterlichen Unterpfänder betrug 50937 im Werthe von 39 538 205 A (28 586 : 19 462 369 M), das Grund- und Gefäll- steuerkapital belief si auf 1 402212 819 A. (933 311 510 M), das

aupt\steuerkapital auf 730321 760 M (413 734709 46), das Erwerbs- G auf 976 719700 4 und 83830500 M, die von den öffentlihen Kassen konstatirt wurden (446 929 495 bzw. 97 350 298 M), das Kapitalrentensteuerkapital auf 722 594 520 4 (972 463 955 6), das im Ganzen steuerbare Kapital (ohne das von den öffentliwen Kassen kontrolirte Grwerbsteuerkapital) auf 3915 679 209 M (2 509 789 966 M), das fteuerfreie Kapital au; 70782908 A (58388539 6). Die direkten Steuern er- gaben: Grund-, Gefäll- und Häusersteuex 6092497 K (5638271 M), Erwerbsteuer 2563422 M und 217979 M, von den offentliwen Kassen Consratirt (2 019 719 bzw. 424 777 M), Kapitalrentensteuer 1083 892 M (858 675 M), im Ganzen (ohne die 217979 Erwerbsteuer) 9957790 M (9 158 321 M). Die indirekten Steuern ergaben im Ganzen 6 914 523 M (6 890 203 6); die Justiz- und Polizeigefälle: Stem- elerlôs 211096 M (147116 4), Gerihts- und Administrativ- porteln 1485486 A (1395938 4), Rechtspolizeiverwaltungs- sporteln 1649795 A (1385038 4), Hundetaxen 264636 M (222 463 M), Ersaß von Hundemusterungékoften 5692 A (4888 6), die Forslgerihtsgefälle 112583 A (121 300 4), die Steuerstraf- gefälle 77597 (71 690 (4). Die Rückstände der direkten und in- direkten Steuern betrugen Ende des Jahres 155 046 M (114 516 4). Die Sparkassen sind im Jahre 1878 von 107 auf 109 gestiegen, die Zahl der Einleger von 163 929 auf 169 636, deren Guthaben von 112611 519 auf 120 002 818 A Die Zahl der Vorschuß- und Kredit- vereine ist im Jahre 1878 von 101 auf 105 gewachsen, die Zahl der von demselben gewährten Vorschüsse von 90 509 auf 99 018, deren Vetrag von 45 523 338 auf 45 209009 M; die Zahl der Konten im Kontokorrentverkehr ist in Einnahme von 59 660 085 auf 51 691 891 M4, in Ausgabe von 62 136 401 auf 53 328 000 4 gefallen. Der Ge- sammtverkehr hat sid von 338 843 332 auf 357 896 501 A gehoben, der Reingewinn von 812 921 auf 848 906 4, die Mitgliederzahl von 54 133 auf 55 782. Die Tage- und Liedlöhne sind im Jahre 1878 im Ganzen etwas gefallen. Die Zahl der gegen Feuerschaden ver-

sicherten Gebäude ist im Jahre 1878 von 543 989 auf 9093 701 gestiegen, der gesammte Anschlag derselben (ein-

_188C.

| \chGließlich des nicht versicherten Fünftels) von 1 324 309 535 auf

1 374 494 830 M, das bei Privatgesellshaften versicherte Fünftel von 189 786 939 auf 191878526 M; die Fahrnißversiherung von 1102729577 auf 115244666L « Die Bezirksämter erledigten 908 849 Nummern, gegen 861 833 in 1877, darunter 43 793 Polizei- übertretungen und -Vergehungen, gegen 39 125 in 1877. Die Bezirks- räthe trafen 329 Entscheidungen in Verwaltungsrechts\ahen und 1861 in Verwaltungssachen gegen 266 bezw. 2040 in 1877. Die Bürgermeisterämter erlediaten 71261 Feld- und 94458 Forst- frevetsaden , gégen. 74704 bezw. 104735 in 1827 S 341 Gemeinden famen Brände vor, wel%e 2114 Gebäude zerstörten oder beschädigten; die hierfür zu zahlende Entschädigung belief fih auf 1055 675 Æ von der General-Landkasse, 217 062 M von Privatgesellshaften und 10470 # wegen Löshmaßregeln. Im Jahre 1877, hatten in 425 Gemeinden 1625 Brände stattgefunden, wofür 995 012 bzw. 209 495 und 10083 4 Entschädigung beantragt waren. Die Gemeinden befaßen ausweislich ihrer Rehnungen am 1, Januar 1878 283 226 992 #4, gegen 248 559 565 Æ vom 1. 3a- nuar 1877; ihre Shädea betrugen 46 071 521 4, gegen 38 605 053 4 am 1. ZanUar L846

Die zweite Abtheilung umfaßt die Tabellen über Landwirth- schaft, Handel, Verkehr u. dgl. Von Hagelwetter wurden im Jahre 1878 149 (im Jahre 1877 197) Gemeinden betroffen auf einer Ackerflähe von 31017 ha mit einm Schaden von 1 604 344 M. (1877 51 758 ha untd 4284 163 H). Die Staat3wal- dungen umfaßten am 31. Dezember 1878 93 668 ba, gegen 92 977 ha Ende 1877, die Gemeindewaldungen 247 080 ha (1877 246 694 ha), die Körper- und Genofsenschaftswaldungen 13 179 ha (12 985 ha), die Privatwaldungen 172 844 ha (173 037 ba), die Wälder im Ganzen 926 (72 ha (525 696 ha). Die landwirih\{chaftlibe Fläche betrug 832 581 ha (1877 801 697 ha), und zwar 28 457 ha brachliegendes und 544227 ba besftelltes Akerfeld (davon 37810 va Winter- weizen), 189103 ha Wiesen, 21715 ba Rübland, 14544 ba HSaus- und Grasgâärten, 944 ha Kastanienwälder und 335991 ha ständige Weiden; außerdem 57510 ha Neut- berge und Hackwald. Der Viehstand bestand nah der am 3, De- zember 1878 vorgenommenen Zählung aus 68914 Pferden (4m 0. Dezember 1807 69594) 121 (129) Eseln, S (8 Maulesekln, 648 732 (590 158) Stück Rindvieh, 137 658 (135 267) Schafen, 362 659 (337 060) Schweinen, 5216 (4044) Ziegen, 57 353 (62 837) Bienenstöcken mit gewöhnlicher und 13 362 (13 219) mit beweglicher Einrichtung, 187 769 (183 525) Gävsen, 68002 (66 099) Enten, 139 075 (134 482) Tauten, 3335 (3133) welshen und 1466 319 (1457 721) gewöhnlichen Hühaern, 25994 (26211) Hunden. Aus Staats- mitteln wurden 69 Heugste gehalten, welche in 1877 3273 Stuten deckten, von denen in 1878 1385 Fohlen fielen. An Viehmärkten wurden im Jahre 1878 1065 abgehalten, auf denen §434 Pferde, 157 231 Stü Großrindvieh, 42630 Stück Kleinrindvieh, 165180 Schweine und 45 112 Scwafe und Ziegen aufgetrieben wurden. 68 landwirthschaft- lihe Bezirksvereine zählten Ende 1878 15 518 Mitglieder, gegen 14 820 Gnde 1877, Im Jahre 1878 wurden 52360 m Straßen vollendet, 98 737 m blieben Ende des Jahres im Bau. Unter Auf- sicht der Straßenmeister standen Ende 1878 3827,82 km Landstraßen und 5892298 km Gemeindewege. Auf den Flußbau wurden im Zahre 1878 1348 276 46 verwendet, gegen 2084256 M. in 1877. In den Ober -Postdirektionsbezirken Karlsruhe und Konstanz wurden im Jahre 1878 29 159 532 (ankommende und abgehende) Briefsen- dungen expedirt, gegen 20674584 in 1872, ferner 19405 907 an- fommende und 18391 003 abgehende Zeitungsexemplare, 1 623 235 (83 636 9844) aufgegebene und 1 440 364 (80 384 042 4) ausbezahlte Postanweisungen (gegen 20104113 bzw. 18083 704 4 in 1872), 2657 880 e auf 387 522 Vorschußpackete und Briefe, ferner 2327 7124 anfommende und 2321172 abgehende Pakete (gegen 1 868 088 bzw. 1680444 in 1872). Das Telegraphennet umfaßte 1189 km Linien mit 4131 km Drähten, auf denselben wurden 106508 gebührenpflihtige und 353589 Dienstdepeshen be- fördert (gegen 90023 bezw. 259261 in 1872), An Eisen- bahnen standen Ende 1878 1192,90 km, davon 385,30 km doppelgeleisig im Betriebe, gegen 1181,08 km Ende 1877; an Per- sonen wurden 10 505 925 befördert, gegen 10 883 152 in 1877, an Gütern 3599496 t, gegen 3621548 t in 1877, an Thieren 1185 685 Stü gegen 1025028 in 1877, Das Bau- und Betriebs- kapital belief sich im Jahre 1878 auf 352 148 611 /( und verzinste si auf 3,12 %%, gegen 3,16 °/9 in 1877. Die Zahl der Handels- kammern betrug 16 mit 1397 Mitgliedern, die der Gewerbevereine 59 mit 4810 Mitgliedern. Jn den Fabriken wurd:n 6779 jugendliche Arbeiter beschäftigt, gegen 6693 in 1877, An Dampfkesseln waren 1357 vorhanden, davon 96 im Jahre 1878 genehmigte. Die Eich- ämter eihten 120594 Gegenstände.

Die dritte Abtheilung enthält die Statistik der Rechtspflege, die der Geburten, Todesfälle und Cheschlüsse 1877—78, der Heil- und Pflegeanstalten, der Anstalten für Taubstumme und Blinde, der Aerzte und Apotheken, Sparkassen, Bergwerke, Saliaen und Hütten, Domänen, der Steuerverwaltung 1877—78, Münzverwaltung, Zoll- verwaltung, Staatsschuld, Presse, die meteorologishen Beobachtungen, den Sciffsbestand und die Statistik der Pfründner-, Kranken-, Waisen- und Rettungshäuser.

Kunst, TVissensichaft und Literatux.

Von dem fast in alle lebende Sprachen überseßten Werk: „Ein Spaziergang um die Welt“ von Alex. Freiherrn von Hübner (ehemaligem K. K. österreichishen Gesandten in Paris und am päpstlichen Hofe), veranstaltet die Verlagsbuchhandlung von Schmidt u. Günther in Leipzig, wie bereits mitgetheilt, eine mit ca. 350 Jlustrationen ges{mücte Prachtausgabe. _Von derselben geht uns soeben die erste Lieferung zu, in gleicher künstlerischer Ausftat- tung, wie das im gleichen Verlage erscheinende Prahtwerk von Emil S(lagintweit: Indien in Wort und Bild. „Der Spaziergang um die Welt“ wird in ca. 30 Lieferungen à 1 # 50 S in vierzehn- tägigen Zwischenräumen erscheinen. Der Verfasser hat das Werk in drei Theile zerlegt : Amerika, Japan und China. Im ersten Theile werden wir über den Atlantischen Ocean nah New-York, Washington, Salt-Lake-City, San Francisco und dem Yosemitethal geführt. Die Darstellung is durchweg leit, anmuthig und um so interessanter, ais lebendige Schilderungen der Natur und der Menschen mit Betrachtungen über politishe und soziale Fragen abwechseln und dem Leser auf diese Weise ein cha- rakteristishes anshaulihes Bild von Land und Leuten vorführen. Der von Japan handelnde zweite Theil giebt eine interessante Dar- \tellung der gegenwärtigen Lage dieses merkwürdigen Landes, auch die Schilderung einer Audienz bei dem Mikado. Der dritte Theil enthält die bei einem} Aufenthalte in China gemachten Beobach- tungen. Vieselben verbreiten über manche in Europa wenig bekannte Einrichtungen des chinesishen Reiches ein neues Licht. Die Aus- stattung ist hochelegant , die JUustrationen sehr sauber ausgeführt. Die erste Lieferung schildert die Reise nah New-York sowie diese große Handelsstadt selbst. Die Vollbilder stellen die Bank von Newfounndland, das Kapitol in Washington, den Spiegelsee im Yosemitethal (ein besonders gelungenes Bild) und eine Theater- vorstellung in Yeddo dar. Auch die Textillustrationen sind meist in fo großem Maßstabe ausgeführt, wie dies im Interesse der Deut- lihkeit erwünscht ist.