1847 / 246 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

in der Mehrzahl der Während der P talienischen Bevölke- Censur erscheinende na sehr heftige Angriffe ankreich zu Tage b hen Beob

stand der Polemik lande geworden. t waren, die 1

„Dieses Erci Journale in Fr

tue entfla

nicht blos gegen ten, ließ das w

Trup isiationen des

, Ge en i e Bj während mehrer Staaten und in Tosca

achter eine

welcher die

esterreichi Grafen von Auersperg, Ferrara befehl ardinals Ciacchi fau Zournale ofen

jener Kabinet im

m benachricht ärt und einige der- auf die lebhafteste Weise die welche sie beschuldi- fallen zu lassen. Es ions-Journale gemein- und unseres Landes te nur einige wenige mít der wir uns ohne Zweifel noch oft zu ah unserem Dafürhalten ng dur den wicner Vertra zu disfutiren haben n Umständen das Regierung gegenüber erhalten zu Befürchtungen ochte, so scheint Verfahrungs-

Frankrei anzugreifen, die Sache des Papstes daß in Frankreich die Opposit den Feinden unserer Regierun Wir wollen für heu

Regierung und ganz ß sie die Absicht ht sich von selbst, schaftlihe Sa im Auslande gemacht haben.

Worte úber eine Frage sagen, beschäftigen haben werden. erreichischen Regieru seien, Rechte, we bedauern , daß un nicht den status

müssen geglaubt

welhe der Zustand [ uns doch, daß Nichts eine o weise motivirte, Die österreichische Ne u gut, um nicht alle

, welches auch die g verlichenen Rechte is cs doch sehr zu

le wir hier nicht i b d wiener Kabinet

ter den gegenwärtige quo der päpstlichen

d Mittel - Jtaliens in Wien erregen m so unerwartete gierung kennt die italienischen Ange- ährung vorausgesehen zu haben, hervorbringen mußte, und wir anz Europa's ein solcher tachdem wir unsere Mei- wir feinen Anstand neh- die, abgesehen von der Auslegung des Artikels wir vielleicht gewünscht haben wür- otestationen an die Mächte, gerichtet hätte, als seine Unterthanen welcher nah unserem Da- ierung zu Regierung ver- ei einer rein diplomatischeu der Meh1zahl der und da wix glau-

legenheiten a welche die B nit, wie man nicht gefühlt, daß in den Augen Sqritt für eine Herausforderung gelten mußte.

nung ‘in so bestimmter Weise kund men, hinzuzufügen, daß in einer Frage der Zeitgemäßheit , sich eigent 403 der wiener K den, daß der Papst vielmehr seine Pr wiener Vertrag unterzeichnet haben, einem Streite irhalten nur diplomatish und von Re Kein Zweifel, daß

nterhandlung die Rechte der päpstlichen Regierung von roßmächte aufrecht erh ben, daß das wiener Kabinet jegt ni ligkeiten in Jtalien zu schreiten, daß diese Unterhandlungen von Erfolg gekrönt worden genwärtig haben neue Schwierigkeiten sich die Protestationen des Kardinals Ciacchi

zwischen Rom und Oesterreich die durch diese. Protestationen hervorgebrachte Gährung solch dieselbe zu beshwichtigen, das glorreiche Werk Pius Frieden Jtaliens bis zu einem gewissen Punkte ge- Auf die Angriffe gewisser radifaler Journale, welche in Mittel-Jtalien erscheinen, werden wir nicht antworten, Frankreich wird nie- mals aufhören, seine Sympathieen für die geseßlichen und friedlichen Ne- formen, welche auf der Halbinsel bewerkstelligt werden, kundzugeben, und unsere Regierung, wir sind davon überzeugt, wird alle nothwendigen Magß- regeln zu ergreisen wissen, um -die Unabhängigkeit der italienischen Fürsten zu vertheidigen, wenn sie bedroht wäre. Sprechen wir es aus; Wir könn- ten nicht begreifen, daß Jemand in Jtalien interveniren könnte, ohne von Seiten Frankreichs, welches auf seine Rechte nicht verzichtet, rasche und ische Demonstrationen herbeizuführen.

geben, werden ngelegenheit, ih auf eine ß-Akie reduzirte,

andelt werden darf.

alten worden wären;z cht die Absicht hat, ofen zu Feindse- so is aller Grund vorhanden, anzunehmen, sein würden. Einerseits sind durch die diplomatischen Bezichungea weniger leiht geworden , und andererseits ist er Art, daß sie, weun es nicht gelänge, des 1X, stôren und den fährden könnte.

Es bleibt nun zu wissen übrig, e aufs Aeußerste treibend, die exaltirten Parteien in Jta- Verantwortlichkeit übernähmen, welche shwer auf ihuen la- Die Sprache einiger britischen Journale wundert uns nit, Ohne über dic gewöhnlichen Schmähungen, welche sie gegen Frankreich ent- ung zu gerathen, köanen wir ihren guten Intentionen zu Wir begreifen, daß welcher vor nun einem halben

ob, die Ding lien nicht eine

halten, ‘in Beweg Gunsten der Frei man in dem Vaterlande jenes Lord Nelson, ahrhundet den neapolitanischen Patrioten einen so toirksamen Beistand ge- hlt, in das Mittelländische Meer einen neuen Lord wie im Jahre 1814, die Unabhängigkeit Jtaliens daß das britische Kabinet nicht, nah den Er- agen seine Agenten werde desavouiren wollen, wie g Jahren that.“ l, das Organ des Herrn Thiers, kritisirt den Artikel des Journal des Débats über die Occupation von Ferrara und spricht sih entschieden, jedo in etwas gemäßigten Aus- drüden, für die Sache des Papstes aus. . Der Moniteur meldet jeßt, daß Frankreich von England we- gen der neulih berichteten Durchsuchung -der französishen Brigg „Deux Soeurs““ durhch die englishe Bri Genugthuung erhalten hat. Berichte zugegangen waren, erkannte die britishe Regierung an, daß das Verfahren der Offiziere des „Wanderer“, gegen welches der Capitain der „Deux Soeurs‘“ protestirt hatte, ungeseßlih und ver- Es wurden den Lords der das Recht

heit Jtaliens nur Beifall - spenden.

tvährte, das Bedürfniß Bentinck zu senden, um, zu proklamiren. Ho eignissen in unseren Lord Castlereagh es vor dreißi

Der Constitutionne

g „Wanderer“ vollkommene dmiralität die betreffenden

Admiralität eines Schiffes, Vorzeigung

Jnstructionen wiederholten , , französishe Flagge zu führen , Papiere dargethan werde, die englishen Kreuzer nicht besu zu untersuchen, was an Bord desselben zugehe, oder nachzu orschen, ob niht Umstände vorhanden seien, die den Verdacht einer unerlaub- ten Bestimmung des Fahrzeuges retfertigten. latt hinzu, „welchen die englische Regierung in diesem beweist, daß sie bereitwillig die erste Gele- gewissenhafte Beobachtung der dem Ver= 9 beigefügten Verhaltungsvorschrifsten zu

Es heißt jeßt, der Köni gen den 15, September na vate der n L

erzogs von Nemours versammelten Prinz und die Prinzessin von Joinville, as deren Rükehr von Schloß Eu entgegen

t. Cloud begeben. Aumale haben nun ebenfalls die Tuilerieen verl halt in St. Cloud zu nehmen, wo die Herzo warten wird.

„Der Tadel“, fügt all ausgesprochen hat,

arien hat trage vom 29, Vat 184

g und die Königin würden sih \chon ch Compiegne begeben, um s Lo selbst unter dem Ober-Kommando des ppen beizuwohnen. welche Jhren Majestäten auf gereist waren, haben sich mit vg und die Herzogin von assen, um ihren Aufent- gin ihre Niederkunft ah-

Die Herzogin von Orleans is gestern in de ileri Fommen und hat dort einen Besuch von der Königin Cl

Der Präfekt des Seine - Departements , Gra hat París verlassen, um einen Monat ai gen. Der Marquis de la Morelie, Prä vertritt ihn ín seiner Abweseuheit.

Graf Alfred von Montesquiou , der ochter des General Kindern und im Besiß aller

diesen nah

f von Rambuteau, Landsipe zuzubrin= ent des Präfektur-Raths,

ch selbs entleibt hat, war eyron R A Vater von acht 1 rzüge des Rauges und Vermögens. Ctates at va 4 ogt t G R Ursache tines [ erklären. nd verschiedene Gerüchte ‘dar= über fm Uinlauf, aber so widersprechend, daß E Ao ba én zufolge, hätte Herr von e eines nahen Verwandten in übertriebene

sie einander aufheben. ontesquiou fich über die \chlechte n gegm ; Ee wollen i aide - Speculationen einge- lassen und sei durch die Aussicht auf itidermetbliche Verluste zur Ver. acht worden. Dabei hat man sih eines Vorfalls, der Jahren zutrug und von dem damals viel g wieder erinnert, Herr von Montesquiou verlor 1

en, er habe \ih

S

1750

Spielpartie beim Grafen Pozzo di Borgo im Ecarté 1,800,000 Fr. Aber diese Summe wurde {hon am nächsten Tage - vom General

eyron bezahlt, der ber ein Militair-Kommando in Jndien gehabt und „sich dort durch Muth und Talent ausgezeichnet hatte.“

. Marschall Sebastiani hatte sich durch die Abrathungen seiner Enkelin niht verhindern lassen, nach Paris zurüczukehren. „Er wollte“, sagt das Journal des Débats, „schen, was vou sei- nem einzigen Kinde noch übrig war. Er ließ das Zimmer der un- glüdcklichen Herzogin öffnen, und, das Herz voy Gram gebrochen, die Augen in Thränen gebadet, aber mit unglaublicher Selbstbeherrshung den Ansdruck seines Schmerzes zurühaltend, besichtigte er den Schau- plaß des Verbrechens, welches ihm seine geliebte Tochter geraubt. Als er zu Ende war, rief er aus: „,„Es giebt eine Person, die noch mehr zu befklageu ist, als ich die Mutter des Mörders!‘ Dar- auf besuchte er sogleich die verwittwete Herzogin von Choiseuil-Praslin, sonst hat er seit seiner Ankunft sich noch feinen Augenblick aus sei= nem Hotel entfernt. Die Polizei hat jede Abbildung und jede Ab- singung vön Liedern, welche sih auf die Ermordung der Herzogin und Der Stan bre BlO des Herzogs beziehen, aufs strengste verboten.

D Herzogin befindct sich i oh i ölb Ea Magdalenen-Kirthe. findct sich immer uoch in dem Gewölbe

Die Démocratie pacifique will wissen, daß der Minister des Handels und Ackerbaues jetzt die Crb an ba ertheilt babe, die hiesigen als Reserve dienenden Mehl-Vorräthe in Verbrauch zu dev jedoh sollten zwei Fünftel der Vorräthe nicht angerührt

rden.

Die Presse bringt wieter einen Artikel über die spanischen An- gelegenheiten, worin sie sagt: „Wenn die Wieder-Aussöhnung der Kömgin und des Königs zu Stande fonmmt, so muß Europa wissen, . daß Frankreich die Hand dazu geboten. Wenn dagegen die Zwie= tracht in dem Palaste wieder ausbriht, so wird man, mit Dokumenten in der Hand, den Beweis zu führen haben, daß England die Triebfeder dieser bedauerliheu Uneinigkeit gewesen. Wenu eudlih troß unserer Anstrengungen und unserer klugen Mäßigung eine oder die andere Katastrophe einträte, die zu beklagen wir die Ersten sein würden, #o ist Frankreich genöthigt, die Frage an alleu Höfen Europa?s vorzu- bereiten und darzulegen, welches seine unabänderlichen Entschlußnah= men sind. Der unabänderliheu uud antinationalen Eùtschließung Englands muß dann eine auf das Recht gegründete, nicht weniger fräftige und unabänderlihe Entschließung entgegengestellt werden. ““ Um jeden Preis, heißt cs weiter, müsse man die Jntriguen Englands in Spanien vereiteln und die Königin Jsabella verhindern, ihre Ab- dications-Projefkte in Vollzug zu bringen; und wenn troßdem der Thron vakant würde, so müsse die JÎnfautin Luisa, Herzogin von Montpensier, zur Königin von Spanien ausgerufen werden, “welches auch die Folgen davon sein möchten. i

Herr Thiers i} vor vier Tagen in Pau eingetroffen. Er is von seiner ganzen Familie begleitet.

An der Börse gingen heute aus Anlaß der monatli ten Ab= rechnung die französischen Renten etwas in die Höhe, da sich die Contremine decken mußte. Die marseiller Actien waren matt. Die übrigen Eisenbahn - Actien hieltea sich fes. Das römische Anlehen wurde zu 97 cotirt.

X Paris, 31. Aug, Der Bericht des Kanzlers Herzogs Pasquier mit allen auf die Justruction des Prozesses gegeu den Her= zog von Praslin bezüglichen Papicren, Briefen und i tigen Afkten= stücken fommt nun zur Oeffentlichkeit. -Der Bericht des Kanzlers selbst bringt im Grunde keine neuen Thatsachen und is} nur deshalb vorzüglich bemerkenswerth,“ weil er gewissermaßen eine förmliche Ver= urtheilung uud Schuldigerklärung des Angeklagten enthält. Gleich im Anfange sagt der Kanzler: „er hatte sich selbst gerichtet und ver= urtheilt“, indem er das Arsenik nahm, und er starb, „nachdem er mit shauderhafter Barbarei das unschuldigste, reinste, liebenswürdigste Schlachtopfer niedergemaht hatte; ‘“ und dann wird beigefügt, die furze Instruction habe vollflommen hingereiht, „die Schuld und die gräßlihen Umstände vollständig zu Tage zu bringen, welche sich auf= gehäuft, sie jeden Augenblick mehr zu beweisen.“ Der Kanz= ler sagt dann, er habe, um dem Gerichtshofe die Uceber= zeugung zu geben, daß von seiner Seite und den Mit= gliedern, die er sich beigeordnet, Alles geschehen sei, diese Schu!d herauszustellen und andererseits die Folgen des vom Herzog von Praëlin an si selbst vollbrahten Entschlusses zu verhindern, außer den erwähnten Aktenstücken auch jene drucken und vertheilen lassen, welche den Nachweis des Todes und die Ursachen desselben angeben. Mit der. größten Bestimmtheit heißt es dann abermals: „Die Her- zogin von Praslin is von ihrem Gatten ermordct worden, dem. sie zehn Kinder gegeben hatte.“ Die Sammlung dieser Aktenstücke, heißt es ferner in dem Bericht, werde ein ewiges Denkmal der Verderbt= heit eines der größten Verbrecher bleiben, die jemals gelebt, es werde aber auch der tröstlihe Gedanke daraus hervorgehen, daß die Vor- schung oft an die Seite des rasendsten Wahusinnes der verderbtesten Menschen, in allen Ständen, in allen Klassen, die engelreinsten Tu= genden gestellt habe. Mit starken, treffenden Zügen schildert der Kanz= ler den Schrecken, den ein solches Verbrechen, von einem dur Rang, Ver= mögen und seine Stellung in der Gesellschaft so hochgestellten Mann an der eigenen Gattin vollbracht, der ganzen Gesellschast einflößen miisse, und sagt, es wäre zu wünschen gewesen, daß die Genugthuung für dieselbe eben so furchtbar gewesen wäre als das Attentat. Nie sei die Gleich- heit vor dem Geseße mit größerem Rechte gefordert worden, und der Pairshof hätte sicherlich seine Pflicht erfüllt. Jndeß hätten doch manche Personen geglaubt, daß man, um dem Mörder die Schmach zu ersparen, seine Strafe von der Hand des Nachrichters zu empfan= gen, demselben die Mittel zur Selbstentleibung vielleicht au die Hand gegeben habe. Nun folgt eine kurze Darstellung der Thatsachen, wie die Vergiftung erfolgte, gestügt auf die Berichte der Sachverstän= digen und Aerzte. Aus denselben wird die Schlußfolgerung gezogen, daß die Vergiftung \{hon am 18ten in dem Augen- blie erfolgt sei, wo der Mörder die Gewißheit der Entdeckung seiner That erhielt. Alles Wesentliche darüber i schon früher berichtet, eben so der wesentlihe Jnhalt des vom Pairshofe gestern gefaßten Beschlusses. h

Die Dokumente, welche nun gestern am Anfange der Sihung unter die Pairs vertheilt worden sind, bestehen in folgenden :

1) Bericht des Dr, Rouget, Arzt des Luxembourg-Palastes, datirt vom

27. August, über die von ihm gemachten Beobachtungen vom Morgen des 21. August an, wo sich dieser Arzt in das Hotel Sebastiañi begab, um bei det Uebersiedelung des Herzogs nah dem Luxembourg gegenwärtig zu sein G zum Tode desselben; 2) Protokoll, aufgeuommen durch den Direktor des Su nisses über den Eintritt des Herzogs in dasselbe, gleichfalls vom 21. d Lun sechs Unterschriften tragendz 3) Bericht des Gefängniß - Direk- sohtes Ver Ma 26. Gu über die Ncberwachung des Herzogs währenv ivi vf det: gel im Gefängnisse des Luxembourgz 4) Protokoll, aufge- des Her Í en Staats-Profurator Bouely, die Konstatirung des Todes des Leibücons etreffend; 5) erfügungent des Kanzlers , welche die Autopfie Todes vorschr O die Analyse der Eingeweide behufs Entdeckung der Ursache des Inktrocuondrit M 3 6) Eidesleistung der Aerzte ; 7) Protokoll, Len vom R matig N E On eomidec, zur Konstatiruug der Autopsie, bei welcher zu- a E c tagts-Profurator Boucly, die Doktoren Apdral, Louis, stüde O wo ardieu, dann der Kommiß-Greffier Lacroirz die Akten- n Nr, 8—11 betreffen dann die Resultate der Autopsie und der

welche alle den Beweis

Auch im Darmkanal Nun kommen die Fragen Antworten darauf, 4 an der Zahl, on Praslin an genommenem 2) daß das

chemischen Analvsen der Eingeweide des Herzogs,

des Vorhandenseins starker Dosen Arsenik lieferten. fanden sich Spuren davon, des Kanzlers an die Aerzte und ihre aus denen sich ergiebt 4) daß der Herzog v Gift, und zwar eiuem arsenifalische Gift wahrscheinlih gegen Ende des 10 Uhr Abends genommen wurde ;

mäßig und so war, 4) daß das Aufhören des esserung im Zustande des da er fortwährend \chweren Symptome! gesezt warz 5) daß der Tod, obgleich scheinbar fung der sechs Tage zuvor genommenen Qua Diese Antworten sind unterzeichnet am 28. August Orfila und Tardieu,

Auch das Protokoll der geheimen Sibung de 21, August is nun veröffentlicht. den Bericht :

Nachdem das Reqguisitorium des General - der eingeleiteten Jnstruction durh den Pairsho Büreau niedergelegt war und der General-Prokurator selb neral-Advekaten sich entsernt hatte, \ nah einigen einleitenden Worten, worin er die Ueberzeugun der Gerichtshof die Kraft haben werde, die ihm ob zu erfüllen, die Frage zur Berathung, ob dem Verlange! kurators auf Fortseßung der begonnenen Justruction solle. Der Marquis von Boissv ergriff zuerst das Wort, der ganze Gerichtshof, die verlangte Autorisation votiren. die Aufmerksamkeit der Versammlung auf eine ernste, Der Redner sprach nun dice Ansicht aus, daß der Kanzler, indem er gegen den Herzog von Praslin auf die bloße Zusam- menberufungs-Ordonnanz für den Pairshof hin, ohne den Beschluß dieses Tribunals abzuwarten, ein Festnehmungs - Mandat erließ, dem Artikel 29 der Charte zuwidergehandelt habe. Der Gericht8hof möge, um nicht ein \hlimmes Präcedens aufzustellen, vorerst über dieses Verfahren sich aussprechen. Sonst fönnte die ganze Macht des Pairshofes über die persönliche Freiheit seiner isammecenberufen sci, in die Hände seines Prä- So lange freilih die Pairskammer an ihrer dessen hohe Eigenschaften alle Bürgschaften loyaler und fester Unabhängigkeit darböten , sci diese Gefahr nicht zu be- Aber hier handle es sich um Prinzipien, und diese müßten für alle möglichen Fälle der Zukunft festgestell der Pairs müsse auf gleiche Linie ge dies auch durch die Charte geschehe. es bis zur Entschcidung des P fangs angeordneten p gelassen hätte, Geschehenen ganz fremd, Er sczt nun aus einander,

funden. Dieselbe habe si sehr wechselnd erlezung gab sie ihr ein reiches Geschenk so habe das ganze Haus tet entlassen war, habe ihr die Herzogin wieder,

gegnete, Wohlwollen bewiesen, Der Kan dur ihre Briefe an den Herzog und die dem Hause, bei denselben die Gereiztheit, den Zorn, in unterhalten, bis sie endlich beim Herzog in Ausbruch gekommen. Die Angeschuldi sih in ihren Briefen mit zu viel Wärme ausge nung, ohne den Gedanken, das Uebel zu verschlimmern. daß sie gefehlt in diesem Punkte, aber sie wiederhole, es sei nicht um die Kinder der Mutter zu entfremden, Praslin seit ihrem Austritt aus dem Hause dreimal ges, zweitemal allein, indem er sie an die Thür rufen licß,

Mal (am 17ten) begleitet von Kindern.

Ziertelstunden mit ihm und spra gebende Erziehung, Sie gesteht, die Erziehung, w ben geben licß, getadelt und eine andere leßten Besuche am Es handelt sich pie des Erziehungs-Ins1 sich befand, von der Herzogin für dieje weil sie derselben ein 2 Uhr des folgenden söhnung und zu erlangen, zog soll aber z langen sein, d

gegen sie benommen : ; selbst nachdem sie gstens betrach- als sie ihr zufällig be- auch, sie habe

aber nicht im Harn. (Desportes) {madhvoll

ler bemerkte thr öchter, nah ihrem Austritt ans den Groll gegen die so furchtbarer Weise te antwortete: S prochen, aber ohne Berech- Sie sche nun wohl,

n Präparat, gestorben is; Tages vom 18ten, nah 4 Uhr und vor 3) daß der Verlauf der Symptome regel- wie man sie bei Vergiftungen mit Arseniksäure beob= Erbrechens nicht einer auch nur augen- Kranken zugeschrieben werden darf, 1 von Vergiftung durch Arsenik aus- verspätet, die natürliche Wir- ntität Arsenifsäure sein kann. 1847 von den Herren

blicklihen B

Sie giebt an, den Herzog von ehen zu haben, das das erste und dritte Als der Herzog allein kam, ch über die der dritten elche die Herzo lagen zu haben. und der jüngste um ein Zeugniß, das die Frau Lemaire, ituts steht, wo die Angeschuldigte über ihren guten Ruf verlangt, hrem Justitut geben wollte, Um Tages sollte die Desportes cinen Schritt der Ver- ei der Herzogin thun, um das gewünschte Zeugniß So war verabredet worden, als man sich trennte. u Frau Lemaire gesagt haben, dasselbe werde shwer zu er- 1, da die Herzogin wünsche, dic Desportes solle ins Ausland n. Eine besondere Aufregung will diese an dem Herzog, als er sie oerließ, nicht bemerkt haben, nur hätte er gesagt: „Sie thun mir lcid. Jch spiele eine schlimme Rolle in dieser Geschichte.“ Allein er schien r.:hig. Als er mit scinen Kindern im Fiacre wegfuhr von ihr, war es nicht ganz (Im ersten Verhör hatte die Desportes ertlärt, was der Voraussezung, begangen , erhizt und außer sih gebracht haben könnte, sei vielleicht die Furcht vor cinem Ehescheidungsprozeß gewesen, mit welchem ihn die Her- zogin unaufhörlich bedroht habe, Er sei dur den Notar Riant davon in Kenntuiß geseyt worden, welcher, so wie der Abbé Gallard, auch ihr davon Mittheilung gemacht, Der Herzog sei bereit gewesen, Alles zu thun, um Er hâtte sie (die Desportes) gebeten, in Allem sich der Herzogin zu unterwerfen, und sie habe dies ihm versprochen, Aber als man die Schande auf sie gebracht, da habe sie es nicht mehr über sich vermocht und den unglückseligen Rehabilitationsbrief verlangt, der wahr- scheinlich Alles verdorben haben werde.) Die weiteren Crflärungen der Angeschuldigten besagen, daß sie auf die Kunde von dem Morde, als sie die Rue du Harlav verließ, alle bei Herrn Remy nachher vorgefundenen Korrespondenzen erst mitgenommen, nicht schon vorher dort niedergelegt  Sie habe nic aus dem Munde des Herzogs ein Woit gehört, das hätte vermuthen lassen, daß er zu solchem Acußersten schrcitén werde. gegen habe sie mehrmals die Herzogin drohen hören, sie wolle sich selbst das \ Zu Vaudreuil habe sich der Herzog sogar einmal verleßt, indem er sie entwaffnet, als sie sich erstehen wollte, selbe cinmal in Folge eines Streites mit dem Herzog gedroht , Meer zu stürzen, und sei auf die Straße gelaufen, sie der Herzog dann in einem Laden ruhig Einkäufe machend gefunden. Der Herzog sei bei diesen Vorfällen stets sanft, mild und voll Mäßigung ( Auch vor dem Kanzler wiederholt die Angeschuldigte ihre Angaben in Betreff des drohenden Chescheidungs - Prozesses und der Schritte des Herzogs, um ihn zu vermeiden, e ihrem Austritt aus dem Hause mehrere Personen die schlimmen Gerüchte ihr wiederholten, die in Betreff ihres Verhältnisses zu dem Herzog in Um- lauf waren, und von welchen {on der Notar Riant und der Abbé Gal- lard zu ihr gesprochen hatten.

Schließlich fol ren zahlreihe Briefe

s Pairshofes vom

Es enthält im Wesentlichen folgen-

17ten waren Sohn zugegen. welche an der

\rofurators auf Fortseßung vorgelesen und auf dem st|st mit dem Ge- g Pasquier, g aussprach, daß peinliche Pflicht 1 des General-Pro- entsprochen werden Er werde, wie Aber er müsse legale und constitu-

brachte der Kanzler, Herzo e Anstellung in i

tionelle Frage richten.

10 Uhr Abends. feiner Frau

Mitglieder, wenu er ciumal z sidenten gelegt erscheinen.

Spitze cinen Präsidenten habe, diesen Prozeß zu verhüten.

Die Unverlegtlichkeit erden mit der des Königs, wie Der Redner hätte gewünscht, daß man airshofcs bei der vom Generalprofurator an- ersónlichen Bewachung des Herzogs in seinem H Jedenfalls sei die Regierung dem er allein trage die Verantwortlichkeit von Aklem. seiner Ueberzeugung nach, und selbst die zur Verhaftung des Schuldigen, auch wenn er ein Pair war, \ch fonnte. Das Auskunftsmittel der persönlichen Ueberwachung des Angeschul- digten schien ihm gleich anfangs anstößig gegen das gemeine Recht, und wäre Gefahr der Entweichung des Angeschuldigten vorhanden gewesen, #0 würde er (der Kanzler) nicht einmal die Königliche Verordnung abgewar- tet haben, um das Hafts - Mandat zu erlassen. fängniß des Luxembourg sci übrigens ers am 21sten Morgens erfolgt, weil die öffentlihe Ruhe und Ordnung bei der herrschenden Erbitterung gegen den Angeschuldigten vielleicht gestört worden wäre, wenn die Nebersiedelung bei Tage stattgefunden hätte. Marquis Boissy erkannte an, daß der Kanz- seinem Verfahren bestimmt worden sei, glaubte aber doch seine Bemerkungen aufrecht halten zu müssen, daß näm- lich im Interesse der öffentlichen Freiheiten selbs die Unverleplichkeit der Pairs gewahrt bleiben müsse, Graf Pontecoulant fand das Verfahren des Kanzlers in jeder Beziehung gerechtfertigt und dankenswerth. Portalis besprach den Nechtspunkt und zeigte, daß man dem Art. 29 der Charte nicht einen so ausgedehnten Sinn beilegen könne, wie der Marquis von Boissy thun wolle. Denn so würde die persönliche Freiheit erst recht ge- fährdet, wenn Einer, der ein Verbrechen begangen, nur auf seine Eigenschaft als Pair sich zu berufen brauchte, um den Arm der verfolgenden Justiz zu lähmen, Der Fall des delictum flagrans mache eine Ausnahme vom Art, 29 der Die Presse tadle einmüthig das Die Meinung der Journale Marquis von Boissy:

Der Kanzler erklärte:

Magistratur Leben nehmen.

Zu Dieppe habe die-

Um Mitternacht habe

Die Abführung ins Ge- gegen sie gewesen.

Endlich gesteht sie, daß seit

ler nur durch gewichtige Gründe zu

gen unter den dem Pairshofe vorgelegten Papie- der Herzogin von Praslin , theils an ihren Gemahl, theils an die Desportes, au einer vom Marschall Seba- stiani an den Herzog von Praslin, endlich die ganze Korrespondenz i Form und Jnhalt der Briefe dieser Lehßteren sind gleich interessant, und aus den Briefen der Herzogin geht hervor, wie hon seit dem Jahre 1840 alles eheliche Zusammenleben zwischen ihr und dem Herzog aufgehört, die Uneinigkeit immer s{limmer sich gestaltet hat und das Herz der armen verlassenen Frau endlich ganz gebrochen worden ist, so daß ein banges Vorgefühl ihres nahen To- des sie bewältigend daniederdrückte. *) i

Großbritanien und Irland.

London, 30. Aug. Jhre Majestät die Königin wird vierzehn Tage oder drei Wochen länger in Schottland verweilen, als anfangs beschlossen war, Lord Palmerston , der sich jeßt iu der Stadt befiu- det, wird sih am Donnerstage zur Königin nah Schottland begeben und den Grafen Grey als Begleiter der Königin ablösen.

Wider Erwarten i} das riesige Dampfboot „Great Britain““, ‘welches fast ein Jahr lang in der Dundrum-Bucht festgelege dennoch durch die vereinigten Anstrengungen einer eisernen Fregatte und eines anderen großen Dampfschiffs am der Springfluth wieder flott gemacht und sofort v2n der Dampf- Fregatte nah Belfast bugsirt worden, wo es am 28sten etwas led, aber im Ganzen wohl erhalten eintraf. Der Capitain hoffte, in ei- nem oder in zwei Tagen mit dem geretteten Schiffe nach Liverpool wo es sofort zum Wiederantritte seiner Fahrten in. offener See durch die nöthigen Ausbesserungen in Stand werden sollte.

Die Daily News fordern die Regierung auf, nah Rom abzuschiken, weil dies das beste Mittel sei, Englands ür die Bestrebungen des Papstes zu bekunden und Zugleich äußert sich

der Desportes.

Der Marquis von Boissy: beobachtete Verfahren. Mebrere Pairs: könne hier nicht als Autorität angeführt werden, Man müsse doch die von der Presse ausgedrückten Meinungen mit in Anschlag bringen in einer Sache, wo es sich um Verlegung eines Artikels der Charte handle. Der Präsident: Er habe nicht die Charte verleßt, sondern nur von seinem Rechte Gebrauch gemacht, s der Art. 29 der Charte so verstanden werden müsse, wie man eben gesagt, Daß Zweifel darüber entstehen könnten, beweise die eben vor sich gehende Diskusion, Solle die Charte in cinem Punkte abgeändert werden, so wäre er für eine gänzliche Revision, Herr Cousin vertheidigte das Verfahren des Kanzlers gleichfalls, und obgleich er der Meinung der Journale allerdings auch einiges Gewicht beilegen wollte, so bemerkte er doch, daß er nirgends eine Anschuldigung derselben gegen den Kanzler Wären die nöthigen Verfokgungs - und gewöhnlichen Präventiv- ln unterlassen worden, dann hätte man das Privilegium der Pairie als gehässig, als einen Freibrief der Ungestraftheit für alle Verbrechen dar- stellen können, und dies hätte natürlich die shlimmste Wirkung im Publi- Damit war die Verhandlung geschlossen, und der Hof entschied, wie befannt, für Fortseßung der Justruction. s Auch der Bericht über die zwei Verhöre, welche die Mitverhaftete Luzy=-Desportes am 20. und 23. August, das erste vor dem Jnstruc= tionsrichter Broussais, das zweite vor dem Kanz!er, bestanden, liegen

Marquis von Boiss9: Wenn

so sci er {lecht gefaßt.

7stten mit Hülfe

fum hervorgebracht.

abgehen zu können,

einen Gesandten

Die Angesch uldigte behauptet, {hon vor ihrem Eintritte ins Haus des Herzogs von Praslin habe Mißhelligkeit zwischen dem Herzoge und der Herzogin obgewaltet und dann immer mehr zugenommen, Die Herzogin habe sich in die Erziehung der Kinder durchaus nicht gemischt , Alles dem Herzoge und ihr überlassen, selbs sehr selten mit ihren Töchtern gesprochen, Die Kinder hätten ihre Mutter gefürchtet, seien aber immer gehorsam und chrerbietig gegen sie gewesen, Die Herzogin habe die große Welt viel be- sucht, aber stets vor ihrem Gatten sich abgeschlossen gehalien. Oft habe dieselbe sich eifersüchtig darüber gezeigt, daß die Kinder dem Vater mehr l Dadurch sei wieder cine Gereiztheit der Kinder gegen die Mutter entstanden, die sie durh noch größere Zärtlichkeit den Vater zu Uebel gesehen, aber nicht hindern können. Kinder habe sie an völliger Unparteilichkeit bei diesen täglich wieder- fehrenden Fragen gehindert, und so habe sie denn nicht gesucht, der Mutter die Kinder zurückzuführen, welche dieselbe freiwillig von sih ent- Der Kanzler machte der Angeschuldigten bemerklich, sie suche alles Unrecht auf die Herzogin zu schieben, Jhrer Pflicht , der Mut- ter die Liebe der Kinder wiederzugewinnen, habe sie nah den geschrieben vorliegenden Beweisen von ihrer Hand selbst und nach denen der Herzogin offen- ) Die Angeschuldigte: Sie habe nur die Wahrheit gesagt und nur den reizbaren Charakter der Herzogin ankla- gen wollen, so wie den Mangel an hir fleinen Dingen sei dieselbe ohne Nachsi

Sympathieen f gegen Oesterreihs Verfahren zu protestiren. das Blatt weiter über die Stellung Englands zu den italienischen niht beargwohnt wer= den, Eroberungen auf dem- Kontinente machen zu wollen; Eng- land. ist anerkannt für eine friedliche Politik und für Erweiterung, seiner Handels = Verbindungen, insbesondere auh mit Oesterreich. Englands Anwesenheit würde die Schweiz und die italienischen Staa- ten mit dem Vertrauen erfüllen, daß sie, verbündet mit ihm, vor Ueber- griffe gesichert sein würden, und dieses Gefühl von Sicherheit würde ge- statten, die Aufregung der Volksstimmung zu beschwichtigen und die Mög-= lichkeit von Demonstrationen auszuschließen, die Oesterreich verleßen und eine Handhabe geben köunten, sie anzugreifen. Andererseits kennt Oesterrei die Macht und Hülfsquellen Englauds und weiß den Werth ausgedehnter Handels-Verbindungen mit uns zu schäßen. Indem Eng= land auf die Seite der liberalen Schweizer-Kantone uud der italieni- schen Staaten tritt, ist cs im Stande, den europäischen Krieg un= möglich zu machen, der jeßt so drohend erscheint. Jndem wir diese Wünsche hegen, haben wir mit aufrichtiger Freude vernommen, daß Lord Palmerston an den Vorort und die päpstliche Regierung herz- liche und bestimmte Mittheilungen hat gelangen lassen. L Berichte vom Cap gehen bis zum 15, Juni.

und schreibt: „England kann

Aufmerksamkeit erwiesen, als ihr.

(Desportes) Jhre Zärtlichkeit

fernt gehabt,

bar nicht vollkommen entsprochen.

ebender Liebe für ihre Kinder. Jn sicht, in ernstlihen ohne Strenge ge- Darum habe der Herzog endlich eine isolirte Erziehung der Töchter z habe aber allmälig aufgehört von Seiten des Herzogs, und das habe die Herzogin noch mehr gereizt. bemerkte der Angeklagten, daß alle Autorität aus den Händen der Mutter offenbar in die Hände der ihrigen übergegangen war, und indem sie sich cht bemüht, dieses zu verhindern, habe fie Aulaß gegeben, ihr zum großen e nachherigen traurigen Resultate zuz erflärte dagegen, sie habe nie daran gedacht, die Liebe der Kinder der Mut-

und sich zuzueignen, Das Verhältniß des Herzogs zu. ihr ( Von Seiten der Herzogin kei ühl oft verlegt worden, es sei auch zu offenen Erklärungen nen darüber gekommenz gber sie habe bei dex Herzogin fein

En N béng Von der Gränze Der Kanzler :

3 *) Unser Korrespondent bringt heute nichts Näheres über die von ihm gestern berichtete Flucht des Fürsten von Eckmühl und deren angebliche Ver- anlassung, ein Umstand, welcher uns, bei dem gleichzeitigen Schweigen der uns heute zugekommenen pariser Blätter darüber, bestimmen möchte, die ganze -Sache vorläufig den Gerüchten dieser Art beizuzählen, welche aller- dings in Umlauf gewesen zu sein. scheinen und, in Folge der einmal herr- schenden aufgeregten Stimmung, leicht als entschiedene Thatsachen hinge- nommen und verbreitet wurden.

uschreiben. Die Angeschuldigte

ter zu entziehen

sei zwar innig, aber nie strafbar gewesen,

1751

war die Nachricht eingetroffen, daß der Häuptling Pato seine Ab- sicht zu orkenueu gegeben, sich der Gnade des englischen Gouverne- ment zu überliefern. Uebrigens scheint die Kafferu-Bevölkerung noch durchaus nicht friedfertig gestimmt und fuhr in ihrem Raubwesen fort.

La Plata - Staaten.

London, 30. Aug. Wichtige Nachrichten sind mit dem Kriegs- Dampsschiffe „Rattler‘* von M ontevideo vom 15. Juli angekom= men, Jn Montevideo waren Oribe von den Ministern von Frank= reich und England Waffenstillstands-Bedingungen gemacht worden, zu denen dieser noch einige hinzufügte und sie dann annahm. Die Re- gierung von Montevideo aver {lug sie aus. Ju Folge hiervon wurde Herr Hood, der englische Konsul, beauftragt, deu britischen Kaufleuten anzuzeigen, daß Lord Howden, der britis.be Minister, dem Admiral Sir T. Herbert Befehl ertheilt, die Blokade auf beiden Ufern des Rio Plata aufzuheben, Die von Oribe vorgeschlagenen Bedingungen waren, daß während des Waffenstillstandes die Stadt Montevideo mit 1500 Stück Vieh monatlich versehen werden folle, deren Preis späterhin zu bestimmen sei, bis die Blokade aller Häfen aufgehoben werden solle. Die Regierung von Montevideo hielt es für unmöglih, nah Ende August noch ferner Anleihen aufzunehmen, und die Fremden in Montevideo fürchteten eine Plünderung der Stadt durch die Jtaliener, daher sich auch alle Kaufleute zu soforti= gem Einschiffen bereit hielten. Man fürchtete auch, daß Montevideo bald in Rosas’ Hände fallen werde.

Gerichts-Verhandlvngen wegen der poluischen Verschivörung.

Berlin, 2. Sept. Nachdem der Namensaufruf der Angeklag- ten erfo!gt ist, wird mit der Vernehmung des Pr, Liebelt begonnen. Karl Friedrich Liebelt ist am 8. April 1807 zu Posen geboren, studirte von 1826 an in Berlin Philologie und Mathematik und wurde 1830 zum Dr. phil. promovirt. Ju demselben Jahre ging er nach Paris, fehrte aber \{leunigs| zurück, als er den Ausbruch der poluischen Insurrection erfuhr. Er trat in das poluische Heer und avancirte zum Unterofsizier. Nach seiner Rücfkehr ins Großherzogthum wurde er zu neunmonat- lier Festungsstrafe verurtheilt, aber auf die Hälfte begnadigt. Ju-= zwischen fand er ein Unterfommen als Hauslehrer bei dem Regierungs= Rath Szumann. Ju dieser Stellung wurde er in die Untersuchung gegen Szumann wegen Hochvorraths verwickelt und nux vorläufig frei- gesprochen. Nach Verbüßung der Festungshaft wegen des Uebertritts nach Polen begab er fich nach Posen und beschäftigte sich hier bis zu seiner Verhaftung mit literarischen Arbeiten und dem Eithei= len vou Privat = Unterricht. Er war Direktor des agrouo=- mishen Vereins zu Guesen und Mitdirektor des polnischen Kasinos zu Posen, Liebelt wurde schon früh Mitglied der demoktratischen Verbindung, kannte tie Pläne derselben und entwik- felte für sie seit ciner Reihe von Jahren eine nicht unbedertende Thätigkeit. Er war Mitglied des revolutionairen Finanz - ComitÖ©s und unterzeichnete als solches den bei dem Angeklagten von Lacfi in Beschlag genommenen Aufruf, durch welchen die polnischen Bewohner des Großherzogthums zur Zahlung jährlicher Beiträge au das Co mité aufgefordert wurden. Die Absendung der eingegangenen Gel- der nach Frankreich wurde durch Liebelt besorgt. Ex schi.te sie durch Vermittlung des Kaufmanns Remus in Posen au das Centralisationus- Mitglied Jakubowski in Versailles. Jm Dezember 1845 und im Januar 1846 geschah die Absendung unter dem erdichteten Namen Alo9sius Strzemski an den Professor Milet zu Versailles, um bei etwanigen Nachforschungen nicht den Vertacht der Polizei zu erre- gen. Aber nicht nur bei dem Finanz - Comité, auch bei dem posener Central-Comité war der Angeklagte als Mitglied betheiligt, und als im November 1845 mit dem lebteren eine Veränderung cintrat, wurde er auh in das neue Central - Comité gewählt. Er seßte den nah Posen gekommenen galizier Grafen Wiesiolowski vou dem Stande der Vershwörungs - Angelegenheit in Posen in Kenntniß und gab ihm demnächst einen mit sympathetisher Dinte geschriebenen Zettel an den in Galizien agitirenden Emissair Wisz= niowsfi mit, worin Leßterer angewiesen wurde, seine Thätigkeit tem Grafen Wiesiolowski, als Mitglied des posener Central - Comité’s, unterzuordnen. Anch bewirkte Liebelt die Absendung Dembowski's als revolutionairen Agenten nah Galizien. Als MNieroslawski im Frühjahr 1845 ins Großherzogthum Posen kam, hatte er mit dem Angeklagten eine Konferenz über die Vorbereitungen zum Aufstande und die Geldbedürfnisse. Auch im Dezember 1845, bei seiner zwei- ten Anwesenheit in Posen, suchte Mieroslawski den Angeklagten so= fort wicder auf, sebte ihn von dem Zweck seiner Mission in Keunt-=- niß, veranlaßte ihn zu neuen Geldsendungen und bewog ihn, sich der Leitung der Geschäfte im Großherzogthum wieder thätiger anzuneh-= men. Demnächst wohnte Liebelt der Wahl eives Mitgliedes für die zu Krakau cinzuseßzende National-Regierung bei und erhielt selbst die meisten Stimmen. Später wurde er in Krakau definitiy zum Mit- gliede der revolutionairen Regierung bestellt. Lebelt nahm das Amt an, versprach, sich reisefertig zu halten und arbeitete für die fünftize National = Regierung eine Proclamation aus, welche der später in Krakau erlassenen Proclamation zu Grunde gelegt ist. End=- lich war der Angeklagte noch nach Litthaucn hin für die Sache der Verschwörung thätig, indem er eine dem Architckten Röhr mitgegebene Justruction an den Gutsbesißer Kabßkowsfi zu Wilna auf\chrieb. Den Kabßkowski hatte Liebelt im Bade zu Tep- lib getroffen. Am 14, Februar hatte der Angeklagte sich zur Ab- reise gerüstet, Gold eingewechselt und sih lederne Unterkleider bestellt. An demselben Tage wurde er verhaftet. N Bei s\ciner Vernehmung bemerkte auf Befragen des Präsidenten der Angeklagte: seine literarische Thätigkeit sei lediglich darauf ge- richtet gewesen , die polnische Nationalität zu hegen und zu pflegen. Die wissenschastlihen Sthristen der Emigration und auch einige der Schriften des demokratischen Vereins habe er gelesen;z aber dieser Verein sei ein öffentlicher ; ob verselbe neben seinem offenen auch ei= nen verdeckten Zweck verfolgt habe, wisse er nicht. Mitglied des de- mokratischen Vereins sei er nie gewesen. Daß Emissaire der Emi- gration in den polnischen Pro inzen thätig gewesen, habe er gewußt, er habe dies durch Gerüchte erfahren, Mieroslawsfi, als Zeuge vor= gerufen, bemerkt, er habe von Libelt als einem guten polnischen Pa= trioten sprechen hören, auch habe er mit eiuer Person in Posen ge- sprochen, die ihm als Dr. Libelt bezeichnet worden 5 den hier steheu- den Angeklagten aber habe er erst im Gefängniß fennen gelernt. Mit Szoldrski , fährt der Angeklagte weiter fort, habe er nie über Vershwörungs - Angelegenheiten gesprochen, auch nicht mit Szczaniecki, Beiträge seien in Posen allerdings für die Emigration esammelt worden, uud er selbst habe mehrmals auf Buchowsfki's Anweisung Gelb nach Paris geschickt; von cinem Comité aber wisse er nihts. Die Jdee zu einem Aufruf hinsichtlich jährlicher Beiträge für die Unterstügung der lernenden Jugend der Emigration sei durch Wolniewicz angeregt worden, und er, der Angeklagte, habe diesen Aufruf mit unterzeichnet; er glaube aber nicht, daß aus der Sache » etwas geworden sei, da die Gelder nah wie vor einzeln abgeschickt worden. Und zwar habe er diese Gelder Anfangs unter seinem eigenen, dann auf Veranlassung von Buchowski unter fremden Namen,

von Sakubowski und Milet nah Paris geschickt. erflärt der Angeklagte Graf Mielzynsfi: omité habe nie existirt ; 1844 oder 1845 ha Emigration in Posen gesa einseitig verwendet werde, habe er die Jdee angeregt: diesen von Männern unterzeihn verschiedenen in dem Aufruf auszusprechen, daß das Zwecke in der Emigration bestimmt ci. welcher dem Gerichtshofe hier vorliege, sei, von Wolniewicz aufgescßt wordenz er selbst ten aber abge

unter der Adresse Zum Zengen vorgerufen, ein sogenanntes Finanz-C sei von ihm ausgegangen. erfahren, daß das für

was man o nenne, be er von O

Um dem ab- Aufruf zu en zu lassen, angehörten , Geld für rein humanistische Dieser Aufruf, derselbe, da er keine Zeit gehabt, habe denselben an Lacki scuitten, weil die Po- Er, so wie Lai: und Ostrowski, er- Demnächst fährt der Angeklagte fort : osener Central - Comité’s gewesen, habe sfi und Wisniowski in Verbin=- '3 Entfernung nah Galiz Mit Mieroslawski habe er uie Besprechungen Von seiner Wahl zum Mieroslawsfi, der Voruntersuchung seien gfi’s, Libelt sei in t worden; und daß Der- habe er deshalb an- fein polnischer Bür-

geschickt, die Namens - Unterschrif lizei Alles für verdächtig halte. fennen ihre Unterschriften an. er sei uie Mitglied eines p auch niemals mit den Grafen Wie dung gestanden, auch zien nicht bewirkt.

gehabt, weder 1845, noch im Janu Mitglied für die National - Regierung wisse hierüber befragt, erflärt : nihts als ein Kommentar der Krakau zum Mitgliede der Regierung ernann e die auf ihn gefallene Wahl angenommen, lutionairen Aemtern sich Eine Proclamation, bemerkt der Angeklagte ausgearbeitet, er wisse von derselben mit einem Kztkowski sei er im habe denselben aber li sei er mit demselben erseßung mitgetheilten das Geld habe er für seinen Onkel sen seien auch für die- Er habe zwar die Jacke ange= für seinen Körper

habe er Dombrowski

seine Angaben in der Angaben Tyssow

gegeben, weil von revo ger zurückziehen könne.

Libelt weiter, habe er nicht Röhr kenne er gar nicht, 5 zu Karlsbad befannt geworden, al oberflächlich gesprochenz in Tep Auklage in Ucb

Sommer 181 nux etwa zwein ] nicht zusammen gewesen. Den in der e er nicht geschrieben, Szumaun eingewechselt und on seiner Frau bestellt worden. aber nicht bemerkt, daß die Kleidungsstücke passen müßten. Hiernächst crfolgt die V den zuerst die vier von der Anklage und der 2 ten Schreibverständigen darüber vernommen, 0 Schreiben an Katkowski von Lieb gen, Kanzleirath Knorr, giebt fei gelegte Brief und die von Liebelt als Schriftstücke von derselben Hand her rath von Grotfowsfi, findet er aber feincsweges sagen, daß na Schriftstücke von einer Hand seien ; haben, weil so oft gemacht würden. sicht, daß zwischen mch i Die Grund= Der Lehrer Figurskfi sagt aus: schriebenen Schrift seien die Bu der Zusammenhang der einzelnen daß beide. Schriftstücke von einer Hand seien. vier Sachverständigen nochmals zusammen vorgerufen waren, bleiben sie bei ihrem Gutachten stehen. i Als Entlastungszeugen werden der Buchhändler Kamienski, der Literat Moraczewski, Frau Dr. Matecka und Handschuhmacher Wepold vernommen. Der erstgenannte Zeuge sagt aus: er habe einigemale daß Buchowski den Dr. Liebelt gebeten, die von ihm, B 1 Gelder nah Frankreich zu s{chicken; nie aber dies Geld zu revolutionairen Zwecken hätte ver- Gleicherweise sagt der zweite Zeuge aus. Die ärt: sie sei 1845 mit dem An= essen Ehefrau in Karlsbad gewesen und über Teplitz Ju Tepliß hätten sic die Umgegend besucht, aber etroffen; einen Katkowski kenne sie nicht, und Dr. Lie= hrend des Aufenthalts iu Tepliß nicht verlassen. Der Frau Dr. Liebelt habe ihm im Winter nterhosen, Jacken und Er habe dies gethan,

Jacke und Unterho

ernehmung der Zeugen, und zwar wer- veidigung beantrag- h das ihnen vorgelegte

Der erste dieser Zeu- n Gutachten dahin ab, daß der vor= selbstgeschrieben rekognoszirten Der zweite Zeuge, Hos- dene Aehnlichkeitenz damit wolle h sciner Ueberzeugung die beiden diese Ueberzeugung könne er nicht daß Schriftstücke täuschend nach= zkowsfi, ist der An-

elt herrühre.

Fälle vorkämen, Der dritte Zeuge, Lehrer Lis reren Buchstaben ein wesentlicher Unterschied und die Verbindungsstriche seien verschieden. in der mit sympathetischer Dinte ge- chstaben mehr gerundet, auch fehle Buchstabenz erx glaube daher nicht, Auch nachdem die

chowski, gesammelter habe er gehört, daß wendet werden sollen. Zeugin, die Frau Dr. Mateda, erkl geklagten und d zurückgefahren. feinen Polen g belt habe sie Handschuhmacher Wepold sagt: vorigen Jahres aufgetragen, mehrere Paar U Handschuhe nach ihrem Hause zun bringen. Ciebelt habe jene Gegenstände angepaßt und dabei gesagt: er müsse schen, ob die Kleidungsstücke passend seien.

Hierauf wird zur Vernehmung des 2 Mielzynski geschritten. Schon früher gerieth er

lngeklagten Grafen Severgyn Derselbe is 42 Jahre alt und aus Posen wegen Majestätsbeleidigung in vurde zu vierjährigem Festungs - Arrest verurtheilt,

Untersuchung und 1 i glihe Gnade erlassen

von welcher Strafe ihm die Hälfte durh Köni ward. Beim Ausbruch der polnmschen Revolution nahm er Theil an wurde Adjutant des Generals von Szembeck, Lieutenaut Mit dem Gielgudshen Corps ging er nah Oester- e von dort aus Reisen nach Im Jahre 1842 erlangte er ins Vaterland und übernahm hier die liheu Erbschaft zugefallenen Herrschaften Miloslaw tielzynski is der demofratishen Gesellschaft aus-

Im Jahre 1834 unterzeichnete er zu Genf das Jn demselben Jahre wehnte

dem Kriege, und Ritta eister. rei, emigrirte nah Genf und macht Frankreich, England und Sch die Erlanbniß zur ilm aus der väter und Klembowo. drücklih beigetreten. Cirkular der Centralisation von Poitiers. aris, so wie im Jahre 1836 in London, Sibungen des Ver=- eins bei, Für die Zwecke des Vereins zahlte e Die Bekanutmachungen und Erlasse der Gesellschaft gingen ch seiner Rückkehr in das Großherzogthum durch die Post zu. zu Miloslaw wurde ein Sammelplaß und eine Zufluchtsstätte thätigen Emissaire. Leopold Dobrski, Wladislaus Gowarecki und Victor Heltmann verweilten nah zusammen daselbs. Besonders Heltmann hielt sich lange Miloslaw auf.

r einen festen laufenden

ihm auch na Das Schloß der für die Revolution Dzwonkowski, einander und Zeit unter dem Namen Carl Gliszcynski in Y Vorbereitungen zum Aufstande nahm der Angeklagte unmittelbaren Er war Mitglied des revolutionairen Finanz-Comités und hatte au den oben erwähnten pflichtete ex sich er sofort nah Vollziehung de Außer bei dem Finanz-Comit militairishen Hülfs-Comité. hrt war, bega : agten zur Uebernahme des Ko Jusurgenten zu vermögen.

erflärte sich aber bereit, Aufstande zusammenbringen könnte, spunkte bei Rogowo einzufinden. ernehmung bemerkt der Augeklag alten und sei daselbst durhUnterzeichn llschaft beigetreten. Förmlich aus e er 1834 zu Das von ihm unte Anmaßungé

Ferner ver- von 250 Rthlrn., den 3 Aufrufes an Wolniewicz entrichtete. ¿ war Mielzynski auch Mitgliéd des Mieroslawski von Posen nah Kra- b er sich am 3. Februar nah Miloslaw, mmando's über die bei

Aufruf unterzeichnet. zu einem jährlichen Beitrage

fau zurüdckgeke um den “Angekl Buk zusammenzuziehenden lehnte diesen Antrag zw Leuten, welche er zum dem Vereinigung Bei seiner V in Genf aufgeh e Poitiers der demokratischen Gese er bis 1838 bezahlt, nicht. Mieroslawski hab ration kennen gelernt, Protestatiou gegen die age genannten Personen

habe si 9 Jahre einésCirculars aus Geldbeiträge habe sei er aus derselben. illig in einer Restau- nete Cirkular sei eine

ien allerdings bei ihm zu Milos=-