1847 / 262 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

1844

Z Berlin, 18. Sept. Die seit längerer Zeit andauernde Stille in un-

Ita 1 ic n. ; 4 serem Getraidehandel erhält si troy geringer Zufuhr und Vorrath. Aus-

(A. Die legten Berichte aus Rom brin- | nähmsweise wird wohl eine Kahnladung Weizen e wie in die-

(2 ichischer Courier De n vou | sen Tagen 88pfd. bunt. poln. s{wimmend. zu 75 Rthlr;, im Allgemeinen

Slb eingetroffen war, welche die Autwort auf | jedoch bleibt der Umsay in dieser Kornart bei fast stationairen Preisen auf

0h D engeren enthalten falle, In Boi0e | Fer ehen 7528 Me a Pt Ph M

it von dem Aue gena E [ugut hal . Dasselbe gilt von Roggen d oes: obgleich auch C die Zufuhr

je Regierung era L v0 Oesterreich nit geson- schr knapp is. Wer verkaufen will, muß sich" niedrigere Preise gefallen las-

derselben erfahren ans nen n fo L G daß es sich über die A @ ae Ss t für alten 39—38 Rthlr-, für neuen 48——52 Rihlr.

ao (a ours : Ns diese Angelegenheit in Rom behandelt habe. Preise data besser, Dn GE VGR at Sée S a e vaesis Frôfé

Nrmentlicch werde die Veröffentlichung der Ciacchischen Protestation | hinreiht, unsere Verkäufer höher zu stimmenz pr. Sept. /Okt. hörten wir

als ein Aft angeschen, der unter Umständen wie der vorliegende ge- von keinem Verschluß in alter Waare, neue alt zuleyt 445 Rthlr., was

¿u alle diplomatische Orduung verstoße. Diese Note wird wohl von | noch zu machen blieb; pr, Frühjahr 465 Rihlr. gefordert, 46 Rthlr, einzeln ¡ten der österreichischen Botschaft allen Mächten mitgetheilt werden.

geboten. ; Courier hat ferner die Abschrift eines Cirkulars, welches Gerste ist ohne Umsay geblieben, und wir müssen den früheren Werth

Lo eis an die Mädite gerichtet, gebraht. Jn diesem Rundschrei- Lan 42—44 Rihlr, für große bestehen lassen. Kleine Gerste weder ange- ben soll Oesterreich die Grundsäße, welche es immer beobachtet habe, und o Es s E i 7 Z 4

von denen es nie abweichen ee Ha E K die Anwendung | die Nafeage gt «u ee matelesson “J habe stin P les ‘ser Grundsäße auf Jtalien machen, in welcher Hinsicht die volle | wird R : bi pre Par dat fut De Unabhängigkeit und der Unvoerlebbarkeit der italie- 25% Riblr. veri 25—27 Rihlr, gehandelt, pr, Frühjahr für 48 pfd, nischen Staaten, wie sie die bestehenden Verträge gewährleisten, aus= Erbsen gehen schwer abz alte 48/50 Rthlr., neue 54/60 Rihlr, gesprochen. wird. Endlich soll Herr von Lüßow die von-Wien erhal- | nomineller Werth. tenen Justructionen, ihrem vollen Umfange nah, dem päpstlichen Ka- Jn Kleesaamen ist Mehrétes gehandelt, Für roth bis 1245 Rihlr., binet mitgetheilt haben. V A österreihishe Note und die Er=- P Ela bez, Es fehlen ferner passende Anstellungen . in den wiederung auf die römische Prote ation das päpstliche Gouvernement = ° L n Ri befriedigt haben, is natürlich, da man in Rom mit d Oelsaamen ohne Ümsap. Rapps 83 Rthlr. Rübsen 81 Rihlr, ge- Sicherheit darauf gerechnet hatte, daß Ferrara dem gestellten Ver- for EE R A E rbe M darunter würden Käufer sein, ; langen gemäß im Laufe des Septembers geräumt werden würde. Jn Nüböl Anfangs der Woche etwas angenehmer , is seitdem wee Oesterreich dagees scheint man anzunehmen, daß die Verzichtleistung auf eiu solhes Recht ein mehr als leichtsinniger Schritt wäre, den

flauer geworden. In loco zu 115 a 11% Rihlr. verkauft, Sept. (Okt. 1154 Nthlr. Br., 11% Nthlr, Gld,, Oft. /Nov. 114 Rihlr. Br., 1135/4 Rihlr, man einer vernünftigen Regierung faum zumuthen sollte, am wenig- sten auf die Art, wie die Genugthuung gemacht, und durh ungehös-

Gld., Nov. /Dez. 415 Rthlr. Br., 1172 Nthlr. Gld., Dezbr. /Janr. /Febr. 11% Rthlr. Br., 115 Rihir, Gld., Febr. / März 11% Rihlr, Br., 113 Rihlr. rige Mittel unterstüßt worden ist.

Griechenland.

Gld,, März / April 11% Rihlr, Br. u. bez. Leinöl 117 Rthlr. Mohnöl 24 Rthlr, Hanföl 16 Nthl.

"_— Die Allg. Ztg. sagt, daß die Post aus Athen vom 5. E

September die Nachricht von der {weren Erkrankung des Minister=

Präsidenten Kolettis mitgebracht habe; die Krankheit währte bereits

aht Tage, und es war noch feine Hoffnung zur Besserunç vorhan-

den, És ging das Gerücht von der bevorstehenden Ankunft einer

üdseethran 94 Rihlr. Spiritus pr. 10,800 % zeitweilig in loco gesucht und bis 29% Rihlr, zweiten englischen Flotte,

ohne Faß bez., heute dazu angetragen, über 29 Rihlr, nicht zu machen, Mit Faß zu 28% Rthlr. angetragen. Auf Lieferung matter, ept. (Oft, 26 Rihlr, bez. u, Br.z Wintermonate vom Nov.— Apr. zu 24—235 Rthlr. verkbuftz Frühjahr zu 23% Rthlr, geschlossen und augenblicklih nur 23 bis 23; Rthlr. zu machen.

Die Witterung in dieser Woche war meist unfreundlih. Bei bald alter, bald wärmerer Luft wechselte Regen und Sonnenschein.

Zufuhren in dieser Woche: Durch den Finow-Kanal 113 Wisp. Weizen, 5974 Wisp. Roggen, 149 Wisp, Gerste, 2333 Ctr, Mehl, 1070 Ctr, Oel, 7735 Wisp. Rapps. Am Landmarkt 1444 Wisp. Weizen, 205 Wisp. Roggen, 129 Wisp. Gerste, 1525 Wisp. Hafer, 6 Wisp- Erbsen,

Königsberg, 17. Sept. Marktbericht, Zufuhr gering. Weizen 64— 77 Sgr. p. Schfl.; Roggen 50 56 Sgr. p. Schfl.; kleine Gerste 38—40 Sgr. p. Schfl; Hafer 22—24 Sgr. p. Schfl. ; graue Erbsen 70—80 Sgr. p. Schfl. z weiße Erbsén 50—65 Sgr. p. Schfl.; Kartoffeln 32 Sgr. p. Schfl. z Heu 10—15 Sgr. p. Ctr. ;

Danzig, 17. Sept, An der Bahn wurde gezahlt: Weizen 70—80 Sgr., Roggen 45— 54 'Sgr., Erbsen 48 54 Sgr., Gerste 36 42 ‘Sgr., Hafer 25—28 Sgr. p. Schfl. Spiritus 27 Rthlr. pr. 120 Quart 80% Tr.

Leipzig, 20. Sept. Getraide. Weizen und Roggen haben in den verflossenen aht Tagen kgum cine Veränderung erlitten; man bezahlte bei anhaltend shwacher Zufuhr und Angeboten, vorgestern, wie guch an den Markttagen vom Dienstage und Nea nes a) am Landmarkte, für Weizen 6 Rthlr, 10 Ngr. bis 6 Rihlr. 15 Ngr. unv für Roggen 4 Rthlr, 20 Ngr. bis 4 Rthlr. 225 Ngr. pk, Sthfl., und b) an der Börse, für Weizen zu 182 Pfd. 76—77 Rthlr. und für Roggen zu 172 Pfd. 56—57 Rthlr. pr. Wspl. Gerste, seit eitigen Wochen am hiesigen Markte wenig beachtet, neigte sich zu Anfang der Woche A Steigen .und wurde heute um 15 Ngr. pr. Schfl, höher ‘als vor acht Tagen bezahlt. Der Preis am heutigen Landmarkte hielt sich von 3% bis 32 Rthlr. pr. Schfl. , während an der Börse für 150 Psd. schwere Frucht 46 Rthlr. pr. Wspl. verlangt und 42 Rthlr, geboten wurde. Hafer hat sich auch etwas im Preise ge- bessert und wurde bis mit 27 Rihlr, in s{hwerer Waare bezahlt.

Napps und Nübsen 63 bis 7 Rihlr. gefordert und zum Bedarf be-

Handels - und Börsen - Nachrichten. Berlin, den 20. September 1847.

Inländiésche Fonds: Pfandb ief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. |Gem. 8t. Schuld-Sch. 13%| 93 Seeh. Präm. Sch. |—| 90% K.u. Nm. Schuldv. 89 Berl. Stadt-Obl. |35| 92% Westpr. Pfandbr. 3%| 93 Grossh.Posen do. |4 | do. do. 1 93

Ostpr. Pfandbr. - 97% Pomm. do. 3{| 94%

|Zf.| Brief. | Geld. |Gem. Kur- o.Nm.Pfdbr.'34| 95 anatis N Schlesische do. 3 —_—

do. Lit. B. gar. de. 35 ip G Pr.Bk-Anth.-Sch —(1041% |

Friedricbsd’or. |— 13% 13% And.Goldm.àd th.|—| 12 i

Disconto. —| 4

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Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbr. |4

do. Part. 500 F1./4

do. do. 300 Fl. |— Hamb. Feuer-Cas./33 do.Staats-Pr.Anl.|— Holländ. 24 %lut. 25 Kurb.Pr.O. 40Th.|— Saerdin. de. 36 Fr.|— Neue Bad.do35FI.|—

Eisenbahn - Aclien. | zahl. i | Rüböl, bei mäßiger Zufuhr matt, mußte mit 12 bis 12% Rihlr. be-

geben werden. :

Bremen, 16. Sept. Getraide, Von Weizen treffen fortwährend nur Kleinigkeiten ein, die für den Konsumo guten Absay finden. Rog- gen kam wenig vor , indeß der Begehr war auch nicht stark, und \o blieb das Geschäft - leßter aht Tage unbedeutend. Gerste trifft spärlich ein, weshalb gute Malz - von unseren Brauern etwas höher bezahlt wurde. Hafer geht für Bedarf langsam ab. Leßtbezahlte Preise: Weizen 130 a 4142 Rthlr.; Roggen, Ostsee- 83 a 85 Rthlr., Odessa- 922 Rthlr,; Gerste

Russ.Hamb. Cert. 5 | do, beillope 3.4.8. 5 | do. do. 1. Anl.|4 917 de. Stieglitz 2.4.A |4 94 do.v.Rotbsch.Ls«t.|5 1107 do. Poln. ScbhatzO. 4 | 84 do. do. Cert. L. A./5 | 95% du.do.L.B. 200FI.|—| 163 Pol. a. Pfdbr. u.C.|4 |

——

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Volleing. Amast. Rot. Arvb. Ute, Berl. Ank. A. do. Prior. Berl. Hamb. . do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln, Bresl. Freib. do. Prior. - Chem. Risa. Cöln- Mind. Cötb. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss.Elbeerf.

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. 1 O.Schl.Lt.B. Fts. Magdb. do. Pr. B. do, do. Rhein, Stm. 100 B. do. Prior. 110 B. do. v.St. gar. aper» Sächs. Bayr. _— Sag.-Glog. “find U de. Prior. St.-Vohw. 94 a 93 bz. do. Prior. _— Thüringer. 76 B. 75 6. Wibb.(C.O.) 101 B. do. Prior. 101 6. Zarsk. Selo. 93 B. # Quit.Bog.

109 B. E iw Aach. Mastr. 82 B. Berg. Mrk. |50| S1 bsz. Berl.Anb. B./45| 105 B. Bexb, Ludw.|70 Brieg-Ne1ss.|90 do. Thür. V.|20 Magd, Witt.|30 Mecklenb. |80 p Nordb. F.W.|70| 685 B Rh. St. Pr. |70| 88 B.

Starg. Pos. [50] ° (Schluss der Börze 3 U 1 N

Die besseren Course von Pari

/ ‘17 : s und Frz . M. i achiheltigen Eindehck, wol Weile wiener Neirungen (ie im Laufe der Börse bekannt wurden) machten, nicht vérwizchen. Unsere Actien ersuhren einen wesentlichen Fall, und das G i as bli d schränkt. i 1 as Geschäst blieb be-

997 B. 114 B. 1015 B.

16 do\

S 1e 1 if 1 1

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Atsaluß, Von Rapps - Saamen kam eine Partie auf Lieferung zum ) uß, - Taback. Umsay von nordamerik,: 65 F. Bay-, 28 F. Ohio -, 286 F. Maryland -, 125 F. Kentucky- und 31 F. Stengel. Lager: 5590 F. Maryland - ,- 905 F. Virgini - , 1284 F. Kentucky - und 481 F. Stengel, Umsay- von“ westind. und südamerikan,; 121 Sur. Havana -, 150 Sur, Cuba- und 365 Sur. Domingo - von jüngst angebrachter Waare und 58 Sur. do. von alter, 225 P. Blätter- Puertorico-, 45 K, Florida-, 50 Kbe, Varinas in Blättern und 88 P. Brasil - in Blättern. Vorräthe. in erster. Hand: .ca, 1050 Sur. Havana-, ca. 5375 Sur. Cuba-, ca. 350 Sur. Do- mingo-, ca. 1590 K. Seedleaf-, ca. 360 P. Blätter - Puertorico-, ca, 220 Kb. Varinas- in Roll., ca. 1400 Kb. do. in Blättern, ca. 1659 P. Brasil- in Blätt,, ca, 50 K. Florida=-.

Odessa, 1. Sept. (O. L) Getraide, Während der lehten Woche sind im hiesigen Hafen in -Folge günstigen Windes gegen 200 Schiffe, darunter 35 österreichische, eingelaufen. Diese zahlreichen Ankünste haben ein Steigen, der Getraidepreise um 30—60 Kop. Silb. pr. Tschet- wert veranlaßt, ungeachtet der “iortwährend ‘ungünstigen Preisuokirungen auf den ausländischen Kornmärkten. Gleichzeitig halten sich -die Schisss- Frachten ziemlih hoch, weil die meisten Schiffe befrachtet ankamen und große Waarenmengen seit lange zur Verschiffung bereit liegen, deren man sih entledigen will. Die Zufuhren aus dem Junern sind wegen der Feld- Arbeiten etwas s{hwächer geworden, man erwartet jedoch im Spätherbste ansehnlihe Quantitäten von der neuen Aerndte. Das diesjährige Getraide läßt sich zwar mit dem vorjährigen an Schönheit nicht vergleichen, wird

“aber doch als von guter Qualität erkannt. Unsere Vorräthe belaufen, sich auf ungefähr 900,000 Tschetw. weichen und 20,000 Tschw. harten Weizen, 50,000 Tschwe Roggen, 35,900 Tschw.' Hafer , 6000, Tschw, Gerste, 8000 _Tschw. Mais und 35,000 T\chw. Leinsaat, Weizen gilt Io 756 Roggen ohne Käufer 327, Hafer 3.7, Mais 47% und. einsaat 6—6z, Rubel Sil- ber per Tscheiwert, Die Schiffsfrachten stellten st{ : nah Triest 28 L pr, Stajo, nach Livorno 40 Soldi pr. Sacco, nah Genua 34 Lire pr. Mina, nach. Marseille 4 44 Fr. pr, Charge, nah England 90—95 Schill, und nach Holland und “Belgien 925—975 Shill, pr. Tonne Talg.

3, Sépt. Wenn auch die Berichte vom Auslande r Speculation nicht ermuthigen, wurden dennoch in den ee 5 Tagen 43,009 Tschetwert Weizen zu 174 25 Rub. Assign.-, 3000 schetw. Roggen zu 10; Rub,, 1000 Tschetw. Gerste zu 9 Rub, und 3000 Tschetw. Hafer zu 105— 11 Rub, Assig., jedoch nur zur Ergänzung der Ladungen verkauft. :

London, 45. Sept. -Getraidemarkt, Die Zufuhren von engli- hem Getraide seit Monta sind unbedeutend, die von fremdem Getraide mäßig- gewesen, Da vom Norden und Westen des Landes zahlreiche Käufer an den Markt ‘gekommen waren und große Nachfrage zur Ausfuhr si

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Q. Sebl, Lt, A 4: . do. Prior.}4

A V Getraide-Bericht. - Am heutigen Markt waren die Preise wie ole: WVeizen 73—83 Rthlr. G vg: Roggen loco russ. 38 Rihlr. “clio - neuer 50-52 Rihlr. - pr. Sept. /Okt. 445 Rihlr. 1% r. April/Mai k. J. 46 Rihlr. Hafer 48/ 52pfd. 26-28 ‘Rihlr. - - 48pfd. pr. Frühjahr 25 Rthlr. Gerste 42 Rihlr. RaboI ee Okt, 1% Bekl Ui ‘Ukt. thir. -. Okt. /Déz. 115 Rthlr,

- Spiritus locó : ï Sept. / Okt. } ohne Geschälst,

oberl. 85 a 90 Rthlr. ; Hafer 44 a 55 Rthlr. 5 Mehl, amerikanisches 54 Rthlr. p. |'

3) Abschied, Volkslied.

r, Quarter für Weizen gemaht. Gerste ist unverändert im Werih

ohnen, Erbsen’ und Hafer halten reihlih die Montags-Notirungen. Mehl in Fässern muß 1 Sh. höher notirt werden. Roggenniehl er- fährt unausgeseyt gute Nachfrage.

Die Zusuhren bestanden an englis Qs Getraide in 1090 Qr. Wei zen, 830 Qr. Gerste, 100 Qr. Hafer, 830 Sack Mehl, an ausländ ishem Getraide in 5300 Qr. Weizen, 11,460 Qr. Hafer.

_Waarenmarkt, Jn den reisen von Kolonialwaaren - ist wenig verändert, da der Markt nur mäßig versorgt wurde. ‘Die Frage hat in- dessen wieder etwas nachgelassen z die Verkäufe aus der Hand waren in den leßten paar Tagen beschränkt, und was in Auction gestellt wurde, hat nur [e Theil Nehmer gefunden. Zucker is etwas im Preise gewichen ; andere

rtifel haben sih aber durchgehends im Werth erhalten, ungeachtet auch davon weniger zur Ausfuhr genommen wurde, Rohstoffe wurden nur mit lone gekauft; dennoch wollen die Jnhaber nicht auf niedrigere Gebote hinhören und bieten nur wenig an. Es' finden sih bedeutende Auctionen angekündigt. Die Zufuhr i| nicht groß gewesen.

Geldmarkt. Die leßten Fallissements (A. A, Gower Nephews und Comp. mit, wie es heißt, 600,000 Pfd. St. und die Wechselmakler San- derson- und Comp. zu einem ebenfalls sehr bedeutenden Belauf) haben auf die Fondsbörse einen nachtheiligen Eindruck gemacht, und sind Consols seit voriger Post 5 % gefallen. Man schloß heute flau zu 865 a 5 baar und 86% a Z auf Rechnung, Auch fremde Fonds sind im Allgemeinen etwas

“niedriger, namentlich holländische, spanische und mexikanische. Geld i} für

beste 4 bis 3 Monat Wechsel zu 55 a 6% gefragt, alles geringere Papier ist nur mit größter Mühe zu begeben. Piaster und Silber in Barren un- verändert, Jn Wechseln ging heute sehr wenig um, Für Paris, Frankfurt, bee und Triest zeigten sich mehr Nehmer und gingen deren Course ciwagd besser.

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 16. Sept. Niederl. wirkl, Sch. 547. 4% Russ. Hope 87%.

Antwerpen, 15. Sept. Zinsl. —. Neue Anl, 15f.

Hamburg, 18. Sept. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 106 Br. Hamb. Berg. Actien 945 Br. Magd. Witteub. 83 Br. Hamb. Berl. 100%. 1005. Alt. Kiel 108%, 108. Glückst. Elmsb. 58 Br. Rendsb. Neum, 965 Br. Kopenb. Rothsch- 04 G. Meckl. 57. 56.

6% Spar. 154,

Meteorologische Beobachtungen.

Naoh einmaliger Beobachtung.

Abends 10 Ube.

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens

1847. 6 Uhr.

19. Sept.

335,71" Par |336,42'’’ Par. 337,16" Par.|Quellwärme 7,8° R. + 5,5" R. (4+ 12,1" R. + 6,6° R. |Flusswärme 10,1° R, +4,9* R. +4,4°RB -+ 4,6" R. |Bodenwärme 10,3° R, 95 pyCct. 54 pCt. 85 pCi. |Ansdünstung0,004"'Rb,

neblig. bezogen, bezogen. |Niederschlag O Rh.

Wind ....... SSW SSW. S8SW, |Wüärmewechs:14+12,3"

Wolkenzug « « - E SSW. H + 5,1°

Tagesmittel: 336 43" Par... + 8,1’ R... +46 R... 78 pCci. WSW.

Luftwärme « « « « Thaupunkt... « Danstsättigung

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 21. Sept. Jm Opernhause. 1l0te Abonnements- Vorstellung: So machen es Alle. Anfang halb 7 Uhr. :

Zu dieser a Lad werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus-Preisen verkauft :

f Ein Billet l den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., ín den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, #o wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen, des zwei« ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.z im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden-Logen 2 Rthlr. i :

Mittwoch, 22. Sept. Jm Schauspielhause. 159ste Abonne- ments-Vorstellung: Die Marquise von Villette. A

Die französischen Theater - Vorstellungen werden mit dem 1. Oktober wieder beginnen und, wie in den früheren Jahren, im Königlichen Schauspielhause stattfinden. Meldungen um Abonne- ments zu zwei Drittel des gewöhnlichen Cintrittspreises und zwar für die ganze Dauer der Vorstellungen, das is vom Monat Okto= ber dieses bis Ende Juni künftigen Jahres sind bis spätestens den 24. September c. im Billet-Verkaufs-Büreau abzugeben, wo als- dann später die Kontrakte abgeschlossen werden.

Die Abonnenten im Königlichen Schauspielhause werden ersucht, für den Monat Oktober den Abonnements-Betrag auf 24 Vorstellun=

gen zu zahlen,

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 21. Sept. Zum leßtenmale. Akademie der gus 24 Personen bestehenden ungarischen National - Opernsänger- - und Tänzer-Gesellschaft, unter der Direction der Herren Michael Hav! und Josef Szabó, in°3 Abtheilungen.

1ste Abtheilung: (Vokal-Quartette, vorgetragen von dem ge- sammten Gesangspersonale, unter Leitung des Kapellmeisters, Herrn

G. Böhm. i Volkslied. 2) Rastlose Liebe, von Spohr.

4) Die Blondine,

9te Abtheilung: 4) Der Hirt, Volkslied. 5) Der Liebende, Volkslied. 6) (Auf Verlangen) : Lühow's wilde Jagd, von C. M. von Weber,

Zte Abtheilung: Große Ouvertüre und Finale aus der ungari= hen National-Oper : Hunyady László (Ladislaus von Hunyad), Text von Egresi, Musik von F. Erkel-, erstem Kapellmeister des Na= tional - Theaters zu Pesth. Ausgeführt in glänzendem ungarischen Kostüm des Mittelalters, unter der Leitung des Kapellmeisters Julius Kojanicz. P: / Vorher: Die Vorleserin, Séhauspiel in 2 Akten, uach Bayard, von Koch. (Mad. Schindelmeißer, vom K. K. priv. Theater an der Wien zu Wien: Karoline, als Gastrolle.)

Mittwoch, 22. Sept. (JZtalienishe Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: Otello, der Mohr von Venedig. Oper in 3 Akten, Musik von Rossini. :

Preise der Pläße: Ein Plat in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. , 1m Parquet und in den Parquet-Logen 20 Sgr. , im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 15 Sagr., Par / Sperrsiß des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 74 Sgr ÿ in der Orchester-Loge 1 Rihlr. 10 Sgr. Donnerstag, 23. Sept, Zum erstenmale: Doktor und Friseur, oder: Die Sucht nah Abenteuern. Posse mit Gesang in 2 Akten, von Fr. Kaiser. Musik vom Kapellmeister C. de Barbieri.

—aemzemz ima i Ire Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

é = O fundgab, so wurde ein gutes Geschäft mit einer Preissteigerung von 2 Sh,

Beilage

Oesterreichische Monarchie. Wien. Garnisonwechsel. Truppen- Transport auf Eisenbahnen. 2

Frankreich. Schreiben aus Paris. (Verurtheilung von Falshmünzern und Ruhestörernz Erkenntniß in der Sache des Abbé von Genoudez

neue Steuerverweigerungz Praslinshes Jnventariumz Einleitung von

Untersuchungen wegen Unterschleifs.) f 2

Großbritanien und Jrland. Schreiben aus Edinburg. (Die freie \chottische Kirche und ihre Zukunft.) L

Mexiko. London. Es nach Mexiko zurücgekehrt. Scott rückt gegen die Hauptstadt.

Vermischtes. : |

General

“Oesterreichische Monarchie.

AVien, 16. Sept. (Oder-Zt g.) Die hiesige Garnison hat einen Wechsel erfahren, indem das Regiment „Baron Heß“ von hier in seinen Werbbezirk nach St. Póölten verseßt wurde und statt dessen das Regimeut „Graf Nugent““ einmarschirte, welches sich bei den leh- ten Ercignissen in Galizien und Krakau so brav gehalten. Bei die- sem Anlasse is der Militair-Transport auf Eiscnbahnen in größerem Maßstabe benußt worden und hat sich wieder zur vollkommenen Zu=- friedenheit bewährt. Zweitauseud Mann wurden auf der Ferdinands=- Nordbahn von Ostrau in zwei nah einander folgenden Tagen hierher binnen zwölf Stunden befördert, ein Weg von 36 Meilen, wozu 24 Marschtage erforderlich gewesen wären. Zuerst trafen 1100 Mann in 64 Waggons und von zwei Lokomotiven gezogên, das andere Mal 900 Maun in 59 Waggous in munterster Laune und im fri= \chesten Zustande ein, so daß sie sich gleih nah dem Aussteigen nächst dem Bahnhofe im Prater in Parade stellen konnten und da= selbst vom kommandirenden Erzherzoge Albrecht und den Erzherzogen Ferdinand, Leopold, Wilhelm und dem Prinzen von Modena. in Augenschein genommen wurden, Das Aerar hat cine fkontraktliche Uebercinkunft rüksihtlich der Beförderung des Militairs auf den Privatbahnen schon früher getroffen und zahlt danach 3 Fr. C. M. pro Meile und Mann, so daß also die Transportkosten von Ostrau hierher für den Kopf auf 1 Fl, 48 Kr. und für alle 2000 Mann, mit Jubegriff des Gepäckes und der Pferde, auf nicht ganz 5000 Fl. C. M. zu stehen kamen.

Die Herbstmanöver bei uns sind beendet und haben, da feine anderweitigen Truppen beigezogen worden sind, der Schaulust des Publikums wenig Nahrung geboten,

Frankrei1t.

ck= Paris, 16. Sept, Gestern ist der Prozeß gegen die bei= den Fabrikanten falscher englischer Banknoten, preußischer Kassascheine und belgischer Noten der allgemeinen Judustrie= Gesellschast vor dem Assisenhofe des Seine =- Departements zur Entscheidung gekommen. Beide Angeklagte sind Deutsche und heißen der Eine Herweg mit dem Bcinamen Romanzoff, der Andere Knapp. Aus den verschiede= nen Zeugen - Aussagen geht hervor, daß der Schaden, den diese bei- den Judioiduen durch ihr verbrecherisches Gewerbe verursacht haben, auf 110— 120,000 Fr. si belief. Sie hatten ihr Handwerk in Preußen, England, Holland, Belgien und Frankreich mit einer selte=- nen Gewandtheit betrieben, béreits auch alle Anstalten getroffen, die Noten der französischen Bank nachzumachen, als sie endlich doch von der Polizei ertappt und festgenommen wurden. Herwég war es, nach den Ergebnissen der Untersuchung und den cigenen Ge= ständnissen der Angeklagten selbst, die überhaupt vollständig waren, Herweg also war es gewesen, der die Unterschrift auf die falschen preußischen Noten gefeßt hatte. Eine große Anzahl von Wechslern sagten als Zeugen Näheres darüber aus,- wie sie von den beiden Fälschern betrogen wurden. Dem Angeklagten Herweg wär es, nach- dem er aus den verschiedenen anderen Ländern hatte entflichen müs=- sen, sogar gelungen, eine Stel(e mit einem Gehalte voñ jährlichen 8000 Francs als Dircktor einer Papier - Fabrik bei Meß si zu ver= hafen, die er wirklich einige Zeit bekleidete. Darauf war er bei einem Architekten hier angestellt gewesen und hatte das Stechen auf Kupfer - und Stahl = Platten gelernt. Von 1838 an aber hon bis zum Augenblicke seiner Verhaftung hatte er sein sauberes Handwerk betrieben. Eine Menge falscher Papiere, so wie die zu ihrer Verfer= tigung angewendeten Werkzeuge, fielen der Behörde bei den vorge- nommenen Haussuchungen in die Hände. / Knapp beschäftigte sich auf Herweg's Aufforderung besonders damit, die falschen Papiere in Umlauf zu seben. Dies that er namentlih auch zu. Ko= blenz, wo er verhaftet wurde, aber wieder entsprang. Nach Meb zurückgekommen, hielt er sich dort nicht mehr für sicher und ging nah Brüssel. Nachher kam er wieder nach Paris, arbeitete bei cinem Me=- éhaniker in der Rue de Lille und fand sich dann wieder mit Herweg zusammen, und von dieser Zeit an setzte er die falschen Papiere aller Art hier um. Den Gewinn theilten beide Angeklagten mit einander. Von Paris begab er sich nah Rouen, von dort nach verschiedenen Städten des südlichen Frankreichs , namentli nach Cette und Mar= seille, kam aber endli wieder nach Paris, wo er nun sich besonders darauf verlegte, echte Bauknoteu bei deu Wechslern zu kaufen und durch Waschen und Wiederaustragen faischer Ziffern den Werth der- selben zu erhöhen. Vergeblich war eine Belohnung von 3000Fr. demjeni= gen versprochen worden, der die Mittel au die Hand gäbe, einen der beiden Fälscher festnehmen zu können. sage hervor, welche der preußische Regierungs-Rath, Herr von Mir- bach von Köln, hier vor dem Jnstructions-Richter machte, und welche, da derselbe bei der Prozeßverhandlung nicht mehr zu Paris anwesend war, gestern vorgelesen wurde. Die tlschen Noten, welche von Her- weg Kabrizirt wurden, waren den eten so täuschend ähnlich nach- gemacht, daß selbst für nauesten Kenner die Unterscheidung sehr hwer war. Herr Barre, General = Graveur der pari'er Münze, erklärte nament- lih, daß die lebte Platte für englishe Banknoten so geschickt an- gefertigt ist, daß es ihm unmöglich gewesen wäre, das von Herweg angewendete Verfahren zu errathen, wenn nicht dieser selbst ihm Aufschlüsse darüber gegeben hätte. Herr Barre verglih die falschen und die echten englischen Bankuoten mit einander, und es war fast unmöglich, einen Unterschied zu finden. Herweg fabrizirte das von ihm angewentete Papier selbs und erklärte Herrn Barre Alles, außer sein Verfahren bei der Fabrication, Auf die Frage des vorsißenden Präsidenten des Assisenhofes, Herrn Esparbcs de ussan, ob Herweg das ‘von Herrn Barre für sehr wichtig erklärte Geheim- niß des bei der Fabrication seines Papiers angéwendeten Verfahrens ent= hüllen wolle, gab Henweg die folgende bemerkenswerthe Antwort: „Ja, Herr Präsident; aber ih kann nicht vor dem Publikuin ‘über diesen Punkt sprechen, denn bis jeyt sind die Fälscher nur durch die Schwierigkeiten der Fabrication des Papiers zurückgehalten worden, Wenn ih diese Schwierigkeit öffentlich höbe, würde diese Ent- hüllung unberehenbare Mißstände haben,“ Der Vertheidiger Her-

die geüktesten Augen

Dies geht besonders aus der Aus=

und die ge=-

1845

lgemeinen Preußischen Zeitung.

Dienstag den 2L#" September.

weg's, Avvokat Lachaud, bemerkte hierauf, daß er seinen Klienten im Gefängnisse zu bereden gesucht habe, sein Geheimniß anzugeben: Derselbe babe e Schwierigkeit versprochen, es den Herren Barre und Chevalier (Leßterer is Professor der Chemie und war vom Ge- richte mit Untersuhung der Papiere, Stoffe und Werkzeuge beauf- tragt gewesen, deren sich die Angeklagten zur Anfertigung der fal- hen Papiere bedient hatten) anzuvertrauen, Herr Barre erklärte, daß dieses Geheimniß von großem Werthe sein würde für die Bank von Frankreih. Dies sind die wesentlichsten Thatsachen, welche sich aus der Verhandlung ergaben. Die Geständnisse der beiden Ange- flagten waren, wie gesagt, vollständig und ohne Rückhalt, und die beiden Vertheidiger, Herren Lachaud und Ducom, wendeten sich da- her fast aus\hließlih an die Nachsicht der Geschworenen, um eine möglich mildeste Strafe zu erlangen. Die Zahl der Fragen, welche die Geschworenen zu beantworten hatten, war groß, und deren Be- rathung dauerte 25 Stunden. Auf alle sprachen sie ihr „Schuldig“ aus, mit einziger Ausnahme jener, welche die Anfertigung falscher Noten der Bank von Frankreih betraf. Jn Folge davon wurde Herweg zu zehnjähriger Zwangsarbeit (travaux forcés), Knapp zu aht Jahren derselben Strafe, Beide in eine Geldbuße von je 4100 Fr. und zu öffentlicher Ausstellung verurtheilt. Außerdem ha- ben sie die Prozeßkosten zu tragen.

Gestern standen auch bercits ses, meist noh sehr junge Jndi- viduen , die wegen Theilnahme an den Ruhestörungen in der Rue Saint Honoré und auf dem Boulevard Beaumarchais (der unmittel= bar auf dem Bastillenplap ausmündende Theil der inneren Boule- vards ) festgenommen worden waren, vor dem Zuchtpolizei - Gerichte. Es sind die am wenigsten Belasteten unter allen Verhafteten, sie sind nur angeschuldigt, die öffentliche Ruhe durh Geschrei gestört und Straßen-Laternen eingeworfen zu haben. Ein Einziger darunter, ein Schuhmacher, Namens Viel, is 43 Zahre alt, die Anderen, verschic- denen Gewerben angehörend , zählen zwischen 23 und 16 Jahren. Nur der Jüngste darunter wurde freigesprochen , die Uebrigen zur Einsperrung von 6 bis 15 Tagen verurtheilt. Heute erscheinen sech- zehn andere Angeschuldigte derselben Kategorie vor dem Zuchtpolizei= Gerichte. Diese Verhandlungen sind nur die Vorläufer zu der grö= ßeren, die auch bald folgen und zum Theil vor dem Assisenhofe, ge- gen Einige wenigstens, stattfinden dürfte.

Der Abbé von Genoude hat gegen das Urtheil des Feten wider die Gazette de France Cafation ergriffen. Seine Deru- fung an den Königlichen Gerichtshof wegen des bei dem Verkauf seiner ausgepfändeten Effekten zu Plessis vom Tribunal von Provins und den Steuereinnehmeru des Fiskus befolgten Verfahrens hat nicht den gewünschten unmittelbaren Erfolg vor dem Königlichen Gerichts= hofe gehabt. Troß der Bemühungen des Advokaten und persönlichen Freundes, auch Mitredacteurs der Gazétte de France, Herru Madier de Montjau, der auf unmittelbare Verhandlung und Ent=- scheidung drang, entschied der Gerichtshof, daß, da cin Verbot des Verkaufs der gepfändeten Effekten doch zu spät käme, da der Ver= fauf bereits vollzogen sei, die ganze Sache vertagt bleiben solle

bis nah Ablauf der Vakanzen des Gerichtshofs. Uebrigens steht Herr von Genoude mit seiner Steuer «Verweigerung uicht ganz allein da. Am 13. September ist - guch «u: Vimoutiers bei einem Herrn Prébant Berthelot, der gleichfalls ‘uur Steuern, die von einer National-Versammlung bewilligt sind, bezahlen will, die jeyt aufer= legten aber verweigert , Auspfändung und Verkauf der gepfändeten Effekten vorgenommen worden. Diesem nahm man seine Pferde. Da aber der Verkauf eines einzigen {on 400 Fr. ergab, wodurch die {huldigen Steuern und die Prozedurkosten gedeckt wurden, so

wurde der Verkauf nicht weiter fortgeseßt. ; i Am 13ten hat man angefangen , das Jnventarium nach dem Tode des Herzogs und der Herzogin von, Praslin im Hotel Scba- stiani aufzunehmen, und dasselbe geschieht im ‘Schlosse Vaux-Praslin. Dieses Geschäft wird noh mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Ju Folge der Andeutungen, welche der ‘Deputirte Herr Lefort- Gonssolin von Rouen in der Kammersißung vom 13. Juli in Betreff von Unterschleifen und Veruntreuungen bei den Lieferungen der Steinkohlen für die Schiffe der französischen Flotte im Auslande gegeben, und an welche der National fürzlih ieder erinnert hatte, ist vorgestern früh 5 Uhr die Gerichtsbehörde zu Havre zu Maßre=- geln gegen das dortige Handlungshaus Hantier Sohn und Decaens geschritten. Der Jnstructions - Richter, der Staats - rokurator und der Polizei-Kommissär untersuchten in den Comtoirs die Papiere und Bücher dieses Hauses und legten sie unter Siegel. Nachmittags wurden in einem zu Graville bei Havre gelegenen Hause eines der Associé?s dieses Hauses gleichfalls Nachsuchungen vorgenommen und in Folge davon Hrrr Hantier Sohn vorläufig verhastet. Dasselbe geschah noch am nämlichen Abeud durch einen dahin geschickten Lieu=- tengnt der Gendarmerie zu Criquetot an Herrn Decaens, der wegen einer Unpäßlichkeit \{hon einige Tage daselbst wöhnte, Die Sache macht viel Aufsehen und Bestürzung in ganz Havre. Der Marine= Minister aber hat dadur sein Wort gelöst, daß er die Unterschleife, wo ihm solche zur Kenntniß kommen würden, streng versolgen werde.

Großbritanien und Irland.

x Edinburg, 12. Sept. Fünf Jahre sind jeßt verstrichen, seit Sie mir gestatteten, Jhren Lesern einen vollständigen und beson=- deren Bericht über die in der Kirche von Schottland schwebenden Fragen vorzulegen, welche damals das gauze Land S hatten. Die damals drohende Trennung ging bald darauf vor ih. Einige Hundert bepfründete Priester verließen ihre Kirchen und Wohnungen tbeils aus tiefer innerer Ueberzeugung, theils genöthigt durch den Einfluß, den die öffentliche Meinung einer Partei stets auf ihre Mit=- glieder ausübt, und nicht weniger als eine Million Menschen folgten ihnen in diesem großen Akte des Schisma's und der dissentirenden Ölaubensrichtung. Beispiellos ist, was dicse freiwilligen Märtyrer und ihre Gemeinden, welche großentheils aus armen Pächtern und der Bauernschaft Schottlands bestehen, ausgeführt haben. Ju jedem Kirchspiel des Königreichs , w0 die Trennuag stattfand, d. h. fast überall, i} eine freie Kirche aus den Béiträgen.* des Volkes errichtet und ein vollständiges Freiwilligkeits-System hergestellt worden. In vielen Theilen des Landes findet sich die Staatsfirche mit ihren do= tirten Geistlihen vom Volke , namentlich von den niederen Klassen, gänzlich verlassen, kurz das Ergebniß dieser großen Trennung, ist weit ausgedehnter, dauernder und unheilvoller, als man vorher ‘auch nur geahnt hatte, und ih trage fein Bedenken, zu behaupten, dés es den Keim der schlimmsten Kalamität enthält, welche jemals die- Ruhe und die Wohlfahrt Schottlands berührt hat. M i

Die unmittelbare Folge is ein Zustand der Dinge: gewesen, der viel Aehnlichés mit dem Jrlands hat uns es e H der Uebelstände jenes Landes ist —, nämlich eine Kirche der“ chen und eine Kirche der Armen, wobei die Kirche der Minorität durch cine ‘reiche Dotirung ‘an Ländereien und dur gesepliche Anerkennung von ‘Seiten des Staates unterstüpt wird, während die- der Majorität sich

lediglich durch das Freiwilligkeits-Prinzip, d, h. durch die reiwilligen

Beiträge erhält, welche die Geistlihen von ihren Gemeinden erheben Fönnen. Diese veränderte Stellung ‘der Priester der freien Kirche von Schottland hat si sogleich in deren Ton und Haltung bemerkbar ge macht. Sie sind genöthigt, die Fahne des Volkes anzunehmen,

sie unterhält, sie sind gendthigt bei Strafe dos Ver ns, den Eigenthümlichkeiten des Volks zu \hmeicheln, Ln \chwachen

leiht zu übergehen und in jedem dringenden den Beistand der Kirche seinen politischen Zwecken zu leihen. Mittlerweile über ihnen jene reichere Kirche ihrer Väter fort, welche sie verlassen f welche jeßt der Gegenstand ihrer Eisersucht und ihres Hasses ist, und deren Anhänger bald das Ziel ihrer heftigsten Angriffe sein werden. Die demokratischen Tendenzen eines beträchtlichen heils des \cotti- schen Volkes, der düstere Fanatismus seiner religiösen Ansichten, die strenge Jntoleranz seines nationalen Charafters drohen jene politischen Leidenschaften wieder zu erwecken, welche im 17ten Jahrhundert ein Geschleht shottisher Könige vom englischen Throne trieben und mit den englishen Puritanern sich vershworen, um die Kirche von

land mit falvinistishen Tendenzen anzusteden. Es i in unserer Zeit, sowohl in Schottland, als England, dieser Geist noch nicht gestorben, und ih habe oft Gelegenheit gehabt, zu bemerken, daß die einzi Form demokratischer Aufregung, welche in diesem Lande gefähe! d werden kann, die von religiösem Fanatismus erzeugte ist. ie freie Kirche von Schottland is der Stügpunkt und das Werkzeug solcher Bestrebungen in diesem Theile der Jusel, und ih wünschte, es wäre möglich, zu glauben, daß sie nicht in zukünftiger Zeit einmal einen schlimmen Einfluß auf die hidsale Schottlands ausüben möchte, so wie sie jeßt schon einen großen Theil der Nation -von ihrem Kirchen- Justitute losgelöst und die Tradition und die Moralität der Gemein- den im Großen genommen in hohem Grade hon beschädigt hat.

Mexiko.

London, 14. Sept. (B. H.) Die mit der „Cambria‘‘ gestern in Liverpool angekommene amerikanische Post bringt vom Kriegsschauplay aus Mexiko Mittheilungen, die aus Veracruz bis zum 15. August reichen. Es wird - die plößlihe Rückkehr des General Paredes nah Mexiko gemeldet, welcher bekanntlich den fried- liebenden Herrera von der Präsidentur verdrängte und seinerseits wieder von Santana verdrängt und in die Verbannung getrieben worden is, Paredes kam unter angenommenem Namen von Havana auf dem britischen Postdampfschisse „Teviot'/ am 14. August in Vera=- cruz an, begab si sogleich, und zwar noch che der Postbeutelgelan= det war, in das Haus eines Freundes, lieh sich von demselben Geld, Pferd und Kleidung und befand sih son längst jeuseits der Stadt in Sicherheit und auf dem Wege ins Junere, als der amerikanische Gouverneur von Veracruz, von dem amerikanischen Konsul in Havana durch cin mit dem „Teviot‘‘ eingetroffenes Schreiben benah- richtigt, daß der unter dem Namen Don Martíino reisende Passagier Niemand Anderes sei, als General Paredes , seine Nachforschungen nah ihm anstellte. Amerikanischerseits \heint man nicht ungeneigt, zu behaupten, daß der Ex-Präsident in Folge eines Einverständnisses mit der britishen Regierung zurückgekehrt sei, da man nicht glauben will, daß ihr sein Jufoguito unbekannt gewesen sei, und für die feind= selige Stimmung Englands gegen die Vereinigten Staaten noch einen ferneren Beweis in der angeblih dem mexifgnishen Gesandten in London gegebenen Erklärung Lord Palmerston's haben will , daß der britishe Gesandte in Mexiko Mee sei, der Regierung zu folgen, sobald sie sich gezwungen sähe, den Regierungsiß aus der Hauptstadt zu ver- legen. Wie dem aber auch sein mag, gewiß. es, daß die Rückkehr des Pa- redes, mag derselbe nun gesonnen sein, Santana zu stürzen und selb die Zügel der Regierung zu ergreifen oder, was wahrscheinlicher ist, im Einverständnisse mit Santana handelu und dem Kriege einen neuen Aufschwung geben wollen, für die Regierung der Vereinigten Staaten ein sehr unwillklommenes Ereigniß is, Der Krieg, anfangs mit so großem Enthusiasmus unternommet, weil ein shleuniges Ende, wohlfeil erfaufter Ruhm und großer Gebiets - Zuwachs in Aussicht stand, findet in den Vereinigten Staaten von Tage zu Tage mehr Gegner. Die Friedens-Partei wächst zuschends, mit ihr biè Beiaüte wortlichkeit der Regierung, welche imnier von neuem Hreiwillige zur Ersezung derjunigen, deren Dienstzeit abgelaufen is, aufbieten und die Geld-Ressourcen des Landes in Anspruch nehmen muß, Ein Ereigniß, wie die Rückkehr des General Paredes, welches jedenfalls die Ungew heit der Lage der Dinge vermehrt, muß daher die Unbehaglichkeit der Stimmung in den Vereinigten Staaten, welche schon \so lange durch die Unthätigkeit des General Scott genährt wird, nothw gerweise steigern. Nach den leßten, vom 6. August datirten Nah- rihten aus Puebla befand si General Scott auch an jenem Tage noch daselbst, er hatte indeß alle seine Verstärkungen unter Cadwalla- der, Pillow und Pearce herangezogen, so daß sein -Heêèr 14 bis 15,000 Mann stark war, und wollte am folgenden Tage, also am 7, August, endlich in der That seinen Marsh nah der Hauptstadt beginnen und zwar in vier Divisionen, „von denen die erste unter Twiggs am 7ten, die zweite unter Quitman am Sten, die dritte un- ter Worth am 9ten und die vierte unter Pillow am AO0ten von Puebla aufbrechen sollte; alle vier Divisionen werden nah Ab- zug der Kranken und Besaßungen zusammen nicht. übe: 10,000 Mann stark scin. Ueber die Maßnahmen der mexikanischen Regie- rung fehlt es an allen zuverlässigen Berichten. Nach einer Erzählung ist es die Absicht , den General Valencia. mit 12,000 Mann einen Front-Angriff auf die Amerikaner machen zu lassen, während Alvarez sie mit 5000 Mann im Rücken angreifen soll. Einem-Gerüchte zu= folge hätte Santana die 3000 Mann Nationalgarden der Hauptstadt entwaffnet, weil unter ihnen eine Verschwörung gege ihn im Gange gewesen sei. Am Rio Grande haben sih eben #0, wie auf der Straße von Veracruz nah Puebla, die mexifauischen Guerillas in ziemlich großer E gezeigt. General Taylor steht nah wie vor in Matamoras. Jn Kalifornien war Alles ruhigz man hat von dort Nachrichten vom 18. Juni, welche General Kearney überbringt , der nah einem Marsche von 65 Tagen nah St. Louis zurü hrt ist.

vermischtes.

Belgische Blätter. rühmen die Verbesserungen, welche Herr Boissonneau, Professor der Augen röthese zu Paris, bei den fünstlihen Augen zuwege gebracht hat. Er fet nämlich seine Emailaugen ohne irgend eine chirur-

ische Operation ein. Eine klcine Emailschale, welche an der Lampe eines Schmelzarbeiters modellirt wird, erhält in ihren Verhältnissen

die genaueste Ucbereinstmmung mit den Augen eines

unter die Augenlieder eingefügt “und paßt genau auf den S!

ges, dessen Bewegungen sie mitmacht, Die Einsepung ift schmerz

mit der Sehkraft auch die Reizbar eit des Auges verio: t

gien hat- Herr: Boissonneau eine Masse solcher künstli;zer :

bei Armen that er es unentgeltlich, ; B T TTTTE

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