1847 / 302 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i ‘ver-Regiments und eine starke e Saest ; aillon des Jäger«Regimen

hier befindliche dritte Va erdinand d'Este-Znfanterie 0e dor Ee Abtheilung von E D fen, Eine große Menge Doud 2 iel gegen Vorarlberg eudig abzichenden Truppe das Geleite.

unter militairif er Mus ruppen-Abtheilungen, ja selbst Kavallerie Man sagt, dab Prsepen werden.

den Abgang hier : Frankrei ch.

c Der Moniteur parisien meldet: „Ein Paris, 26, Oft eiben aus ‘Genf 4 24sstten Morgens vorg i sei in großer Verlegenheit ; die Gemüther sind

A die blossen, und wie alle diese Schwierigkeiten gelöst werden

sehr E unmöglich vorauszusehen. Dasselbe Schreiben berichtet, daß

E "Bern genöthigt gewesen, 8 Bataillone wegen Disziplinsman=

may, V S Fen Jn Genf sind die Radikalen schr unmuthig darüber,

u entlassen. E ; : S d ge S err James Fazy die Functionen eines cidgenössischen Kommis- v D Sp E:

r aelehnt hat.“ R P urrier français zufolge, ist der Agent des Son= derbundes, der sid eiuige Tage in Paris aufhielt und hâusige Zu- sammenkünfte mit den höchsten diplomatischen Personen hatte, gestern von hier nah Wien abgereist. : | |

Man sagt, der Kaijer von Marokko habe Frankreich nicht um Mannschaften, wohl aber um Waffen und Kriegs - Munition ange-

uns sagt,

n. 9 ins Marseille vom 22. Oktober wird geschrieben, daß fünf Häuser in Livorno und vier in Venedig ibre Zahlungen eingestellt hätten.

Die Gazette du Lauguedoc versichert auf das bestimmteste, daß zu Nismes allerdings eine Subscription für Herrn Teste stattge- funden habez sie sei vor wemgen Tagen geschlossen worden und be- trage 90,000 r.

Von der Jnsel Bourbon wird unterm 18, August gemeldet, daß der Kolonial-Rath seine ahtmonatliche Session geschlossen hatte. Es war wiederholt keine Mehrheit für die Wahl von Abgeordneten bei der Regierung des Mutterlandes zu Staude gekommen. Erst am 14. August, dem von der Regierung gestellten leßten Termin, wurden die Herren Dejean de la Batie, welcher diese Stelle schon bekleidet hat, und Graf von Castellane gewählt, derselbe, welcher vor kurzem ge- storben is. Der bisherige Abgeordnete, Herr Sully Brunet, wird daher noch in dieser Stellung verbleiben und der Kolonial - Rath in nächster Session abermals zu wählen haben.

Das Journal des Débats berichtet: „Es bestätigt sich, daß die Freistaaten von Süd-Amerika einen General - Kongreß, ähnlich dem, wie ihn Bolivar 1828 berief, mit Abgeordneteu be- schicken wollen, Dieser Kougreß bezweckdt einen Bund zwischen deu verschiedenen Staaten, um denselben für immer ihre Unabhängigkeit, die Unverleßlichkeit ihres Gebietes und ihre gegenseitige Wohlfahrt zn sichern, und zwar durh Verträge von allgemeinem Juteresse, welche für alle Parteien verbindlich sein sollen, Der für den Kongreß aus-

ersehene Ort is Valparaiso. Die Staaten, welche denselben zu be=- hickden sih schon bereit erflärt haben, sind Chili, Aequador, Neu- Granada, Peru und Bolivien,“

Die Börse war besser als seit lauger Zeit, und alle Papiere {lossen höher. Man sprach von einem bedeutenden Ausschwunge der englishen Fonds und von Maßregeln, die das englische Ministerium genommen habe, dem Handel und der Bank zu Hülfe zu kommen. lade folgten der steigenden Bewegung der Rente, aber angsamer.

Großbritanien und Irland.

London, 25. Okt, Die Regierung ist endlich dem Handels= stande in der gegenwärtigen Geld-Krisis mit einer Maßregel zu Hülfe gekommen, und zwar, wie es scheint, in Folge der Konferenz, welche die Deputation der londoner Bankers vorgestern mit den Ministern

ep , ge}ter! | gehabt hat. Die Bauk von England soll ihre Noten-Aus= gabe durch Darlehen auf gute Wechsel, Exchequer Bills und andere Sicherheiten vermehren dürfen, aber nur gegen deu hohen Dis= fontosaß von 8 pCt, Da dies cine Verleßung des Baukgesebes von 1844 is, so werden die Miuister bei dem uächsten Parlament eine Judemuitätsbill einbringen, Folgendes von Lord Johu Russell uud Six Charles Wood unterzeichnete Schreiben is heute der Direction der Bank von Cugland zugegangen : L

„Downingstreet, 25, Oktober 1847, Gentlemen! Jhrer Majestät Regie- rung hat mit dem tiefsten Bedauern den Druck wahrgenommen, welcher seit einigen Wochen auf den Handels - Juteressen des Landes ruht, und welcher um Vieles noh durch den Mangel an jenem Vertrauen vermehrt worden eg Me s der E L ailer vi E e

. Man war der Hoffnung, der elhen die Geschäfte rei soeulativer Natur erlitten, die Uebériragnns von gt vg anderen Län-

ern, der Zusluß edler Metalle und die Stimmung, welche eine Kenntniß O hätte O wos E vas vorherrschende Misirauen l . Man war rx Hoffnung durch das baldige Aufhören einer ähnlichen Stimmung N Monat April bestárft worden. Vndeß diese Hoff- Gegen sind getäuscht worden, und Jhrer Majestät Regierung is zu dem Schluß gekommen, daß die Zeit da sei, dur eine gußerordentliche und tem- Ore Maßregel den Versuch zu machen, wie das Vertrguen bei dem Han- d: und Fabrikantenstande wieder hergestellt werden fönne, Zu diesem ndzwe@ck empfiehlt sie den Direktoren der Bank von England in der gegen- d Noth, ihre Diskontirungen und Vorschüsse auf gute Sicherheiten mugleld ern, aberdamitdiese Operationen innerhalb vernünftiger Gränzen bleibe, man einen Anga noIus festzustellen. Unter den obwalienven Umständen hält dies Verfahren 10°. on nicht weniger als 8 pCt, jür angemessen, Falls sollie, nts P irgend einer Deltegung des bestehenden Gesezes führen fue Zusam rer Majestät Regierung bereit sein, dem Parlamente nach ih auf die Dik eine Indemnitäts - Bill vorzuschlageu, Sie verläßt ihren Noten-Behe ion der Direktoren , daß dieselben so bald als möglich irgend eine cia geseßlichen Gränzen zurückführen werden, wenn Regierung is der Au iche Ausgabe stattfinden sollte. Jhrer Majestät Gewinn dem Publignldt, daß jeder aus dieser Maßregel sließende Ertra- tere einem künftigen Amann s Es F Reap n daa Mes empfindlih gegen d ent, Jhrer Majestät Regierung is nicht un- hes die Gelvoerhältnige and einer Abweichung von dem Gesehe, wel- hat, aber sie vertraut, da cs Fanes auf eine gesunde Grundlage gestellt gene Maßregel ohne Gefal gegenwärtigen Umständen die vorgesch!a- des Gesezes und das L A angewandt und zugleich die Hauptbestimmungen phar t Crbalies Ls N INe Ron i der Banknoten sicher In Folge dieses A Ss en die Chre 2e,‘ England folgende Be R haben die Direktoren der Bank von des Premier-Minis gefaßt : 1) daß sie den Anempfehl es Premier-Ministers und des S : psehlungen geben; 2) daß das Minimum d ¿ Sihab- Kanjlers ihre Zustimmung mebr als 06 Tage zu ala af Vantos auf Wechsel, welche nicht - schüsse auf Wechsel Stocks Géhoques E sein soll; 3) daß Vor= heiten in Summen von nicht inidis ale 2000 Pi gute Sicher« von dem Gouverneur der Bank zu bestimmende Frist zu wo uf eine von 8 pCt, pr. anno gemacht werden sollen. rist zu dem Zinsfuß Die Minister hielten heute wieder eine Kabinets-Berathun

An der Börse herrschte heute große Aufregung, da m i: noh nicht wußte, welhe Antwort der Sd athandee der au ausangs der loudoner Bankers am Sonnabend eëtheilt hatte und was die Re- atn, überhaupt thun würde. Jn der Erwartung einer durhgrei= enden Maßregel waren schon am Sonnabend Consols etwas gestie- gen, vbgleih der Markt sehr gedrückt war und Exchequer - Bills zu 37 Sh, Diskonto standen, Als zu Mittag die Beschlüsse der Re=-

Oktober heißt es dagegen :

2080

gierung und der Bank bekanut gemaht wurden, fielen die Fouds, welhe gerade 82% a 83 standen, sogleich auf 844 a 82, und es herrschte so große Fluctuation, daß die Notirungen kaum folgen konn- ten. Consols {lossen 81% a 815 Geld und 815 a 82 Rechn. Exchequer-Bills 20 Sh. Diskonto.

Die Berichte aus Liverpool schildern die Wirkung der den Her- ren Littledale und Comp. von der Bank geleisteten Hülfe (die übri= gens nicht in cinem Darlehen von Stocks, soudern nur in Diskonti= rung von Wechseln unter gewissen Bedingungen besteht) als sehr günstig, zumal da man überdies die Gewißheit hat, daß die im Be= sibe des Hauses befindlihen Waaren, ganz abgesehen von dem be= deutenden Grund-Eigenthum der Associés, zur Deckung aller Verbind= lichkeiten vollfommen hinreichen. Von Zahlungs-Einstellungen werden aus Liverpool gemeldet die der Herren Warden und Comp. und der Nord- und Süd=Wales-Bank=Gesellschaftz dagegen haben Livingston und Comp., so wie die Privatbank von Scholes und Comp., ihre Zahlungen wieder aufgenommen. Jn den Angelegenheiten der Royal= E und der Banking Company ist noch keine Veränderung einge= reten. E

Tr S erlaube,

__ Anus dem Haag, 27. Oft. (J. de la Haye.) Jn der gestrigen Sibung der zweiten Kammer der General - Staaten wurde der Entwurf der Adresse vorgelegt, welhe nur ein reiner Wiederhall der Thronrede is. Jn Bezug auf die in der Rede des Königs ver heißene Umgestaltung der Verfassung heißt es in dem Entwurfe : (Ew; Majestät haben in einer früheren Nede gesagt, daß, sobald in ihrem Geiste die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit, das Staats-Grund- geseß zu ändern, sih gebildet haben würde, Sie nicht anstehen würden, den General-Staaten den Beweis davon vermittelst einer Proposition zu geben,

¿Wir verließen uns mit vollem Vertrauen auf die Erfüllung dieses Königlichen Versprechens. Mit lebhafter Freude haben wix die Mittheilung vernommen, daß Ew. Majestät die Ueberzeugung gewonnen habeu, daß es nothwendig sei, einige Bestimmungen des Fundamental-Geseßes zu ändern, Wir sind überzeugt, daß Ew, Majestät nicht fürchtet, mit unseren Justitu- tionen diejenigen Veränderungen vorzunehmen, welche die Erfahrung als wahrhafte Verbesserungen für die öffentliche Verwaltung bezeichnet, Voll Dankbarkeit für die uns gewordene Mittheilung, erwarten wir mit Ver- trauen die Vorlegung aller Verbesserungen, welche das Wohl der Nieder- lande wahrhaft sichern können, ein Ziel, welches Ew. Majestät, so wie die Generalstaaten, beständig im Auge haben. Ew. Majestät geben sich der Hoffnung hin, daß die Generalstaaten, vermittelst einer ruhigen und weisen Prüfung, dazu beitragen werden, das wichtige Werk der Nevision des Fun- damental-Geseßzes einem guten Ende entgegenzusühren. Die Generalstaaten, Sire, werden diese Hoffnung rechtfertigen,

Schweden und UÜorwegen.

Stockho!m, 22. Okt. Der Präsident des Kameral-Kolle- giums, Freiherr Jakob Cederström, is auf sein Ansuchen entlassen und durh den Grafen Gustav Adolph Sparre erseßt worden, der als zum Landtags-Marschall auf dem nächsten Reichstage bestimmt bezeichnet worden.

Die offizielle Post-Zeitung enthält den Bericht, welchen die wegen der Cholera nah Rußland gesandten Aerzte Liljewalh und Grähs aus Petersburg eingeshickt. Sie waren noch nicht nach Mos= fau, vou wo offiziell der Ausbruch der Cholera gemeldet und wohin ihnen alle nöthigen Empfehlungen ausgestellt, abgereist,

Der König hat mit dem Kronprinzen, dem Kriegs-Minister u, \. w. die Festungswerke von Waxholm in Augenschein genommen.

S Mwetrz

Tagsaßung. Sihung vom 24. Oktober, zung vou der Tagsaßung gefaßte Beschluß lautet ;

,„ZU Haudhabung der Ordnung, Herstellung derselben, wo sie gestört wurde, so wie zur Wahrung der Rechte des Bundes, beschließt die eidge- nössische Tagsapung; 1) Es soll eine eidgenössische Truppen - Aufstellung stattfinden; 2) die vou den dem Seperatbünduiß nicht angehörenden Kan- tone aufgestellten Truppen treten sofort in eidgenössishen Dieustz 3) der eidgenössische Kriegsrath is beguftragt, im Weitercn so viele Truppen auf- zustellen, daß das Armec-Corps ungefähr 50,000 Mann beträgt, Die Txup- pen siud zur Verfügung des Obex-Kommandanteu zu halten und nach defs- sen Befchlen zu dislociren; 4) der Ober - Kriegs - Commissair is sofort in Dienst - Aftivität zu berufenz 5) der Vorort erhält die Wei- sung, für die Fonds zu sorgen, die zu Vollziehung obiger Schluß- nahmen, so wie zur weiteren Unterhaltung der Armee, erforder- lich sindz 6) der eidgenössishe Stab ist beförderlihs| zu ergänzen z 7) dem Ober - Kommandanten wird während der Truppen - Ausstellung der Titel „General“ beigelegt 3 8) der Ober-Kommandant, General Düfour, wird von dex Tagsaßung beauftragt, das Kommando der durch heutige Schlußuahme in Dienst - Aftivität gerufenen Truppen in einer Zahl von

Der in dieser Siz=

- ungefähr 50,000 Mann sofort zu übernehmen, sie gehörig einzutheilen und

zur Herstellung der Ordnung und Geseßhlichkeit , wo solche gestört worden, zux Handhabung des Ansehens des Bundes und seiner Selbststäudigkeit zu verwenden. Bei der Eintheilung der Truppen wird er darauf achten , die Manuschaft mit Führern zu versehen, die deren Zutrauen besißen und, wenn solche im eidgenössischen Stabe nicht in genügender Zahl vorhanden wären, einstweilen durch Kantonal - Offiziere auszuhelfen sucheu, wofür das Gut- achten der Kantone einzuholen is, Der Ober - Kommandant wird über all» fällige Vermehrung dex Truppen , so wie über scine anderen Wünsche zu Erfüllung seiner hohen Mission , der Tagsaßung unverzüglich seine Anträge hinterbringen,““

(O, P. A, Z.) In der geheimen Sißung der Tagsaßung vom

4, Oftober sollte Herr Dufour deu vorgeschriebenen Eid in die

Hände der höchsten Bundes - Behörde ablegen ; wie es sich aber von dem bedächtigen Charakter des neuen Befehlshabers erwarten ließ, wollte er seine Stelle niht bedingungslos annehmen. Er stellte die Forderung: nicht gehalten zu sein, gegen diejenigen Stände Gewalt- Maßregeln zu ergreifen, welche sich weigern sollten, ihre Truppen zu der aufzustellenden Bundes - Armee zu schien. Als ihm dieses Zu-=

“geständuiß nicht gewährt wurde und die Gesandtschaft vou Waadt

bittere Bemerkungen über die von Herrn Dufour gemachte Bedingung ih gestattet hatte, gab dieser sein Ernennungs »Brevet als Ober=

efehlshaber zurück. Kurz hierauf wurde die Sißung aufgehoben, und heute (25. Oktober), 9 Uhr, tritt die Tagsaßung wieder zusam=

men, um liber den gestrigen Vorfall ihre Beschlüsse zu fassen, Willigt

dieselbe in das erwähnte Begehren nicht ein, was kaum zu erwarten steht, so muß sie zu einex neuen Wahl eines Ober - Befehlshabers schreiten, und wahrscheinlich is, daß dieselbe auf Ochsenbein falle,

Jn den Berichten des Frauff, Journ, aus Bern vom 26,

„Die Basler «Zeitung bringt das Gerücht, daß General Dufour sein Patent wieder zurügegeben habe, Es ist dies unrichtig. Genergl Dufour hat den Eid als Ober-Kom-= mandant des eidgenössischen Heeres geleistet. Kanzler Amrhyn hat seine Entlassung eingegeben. Es soll dieselbe dadur motivirt sein, daß ex Beschlüsse, die seinem Heimatkanton so viel Unglück bringen würden, nicht unterzeichnen könne.

Auh in einem anderen Bericht der Ob, P. A, Z,, aus Beru vom 25. Oktober, wird übereinstimmend mit obiger Angabe des Frkf. J, gemeldet: „Jn der heutigen geheimen Tagsabungs-Sihung (der vierundvierzigsten) leistete der Ober - Befehlshaber Dufour den vorgeschriebenen Eid, und zwar unbedingt, nachdem er in gestriger GBung einige Bedingungen, wie man erzählt, wegen Einberufung des

ontingents der sogenannten neutralen Kantone hatte machen wollen. j“ Folge des gestrigen Beschlusses sieht man heute schon alle berner | Kantonaltruppen mit dex eidgenössischen Binde (roth mit weißem

Kreuze) um den linken Arm. Die Feldfarbe des Sonderbundes ist grün,“

(Frankf. J.) Ju der Sibung der Tagsaßung vom 25. Ok= tober, die auch wieder geheim war, erschienen die Gesandten der Sonderbunds - Stände und entschuldigten ihre Abwesenheit von vor- gestern mit der Sonntagsfeier. Luzern soll hierauf kategorische Antwort begehrt haben, ob die beschlossenen Rüstungen gegen die Konkordats-Stände gerichtet seien oder nicht. Bei der Umfrage soll ihm erwiedert worden sein, der Zweck derselben sei blos Aufrechthal- tung der Ordnung gegen allfäklige Störungen; namentli soll St. Gallen bestimmt erklärt haben, daß es sich vorbehalten habe, zuerst noch den Versuch mit der von Baselstadt beantragten Vermittelungs= Konferenz zu machen.

Fürstenthum Neuenburg. Der Staats-Rath hat, nah Bericht des Constitutionnel Neuchatelois vom 23. Oktober, den Beschluß gefaßt, daß das Vertheidigungs-Bataillon zu Neuen= burg, uicht zu Colombier kasernirt werden solle. Das Militair= Departement is beauftragt worden, die erforderlichen Maßregeln zu treffen.

Die beiden Sessionen des obersten Gerichtshofes des Fürsten= thums sind vom Staats-Rath um acht Tage aufgeschoben worden, so daß die Session zu Neuenburg am 8ten und die zu Valendis am 292, November stattfinden wird. e

Jn Bezug auf die gestern erwähnte Antwort der waadtländischen an die neuenburger Regierung berichtet der Constitution nel: „Nach Ansicht dieses Schreibens hat der Staats-Rath uicht geglaubt, daß noch weiter auf eine Korrespondenz mit der Regierung von Waadt si einzulassen wäre, und er hat fich darauf beschränkt, seine Beschwerden an den Vorort, sowohl über die Wegnahme des Dampf= hi}, wie über die Gefangenschaft, in welcher die waadtländischeu Behörden die Mannschaft des Fahrzeugs zurückhalten, zu erneuern.“

Kanton Vern. Folgendes is das erwähnte Genugthuungs=- schreiben an Herrn Peel, Königl, großbritanischen Geschäftsträger in der Schweiz, zu Bern:

„Präsident und Regierungs - Rath des cidgenössischen Vororts haben sich beeilt, die Beschwerde, welche Herr Peel, Geschäftsträger Jhrer Majc- stät der Königin von Großbritanien, ihneu unterm 21. Oktober wegen des ihm in der vorhergehenden Nacht begegneten bedauexrlichen Vorfalls einge- geben hatte, zur Kenntniß der Regierung des Kantons Bern zu bringen und diese Negierung cinzuladen, dem Vorort hierüber Aufschlüsse zu er- theilen, Die Negierung des Kantons Bern hat diesfalls sogleich eine Untersuchung angeordnet, aus welcher hervorgeht, daß die bei dem Mur- teuthor in der Nacht vom 20sten auf den 21sten dieses Monats um Mit- ternaht aufgestellte Schildwache, als sie eine Person herankommen sah, dieselbe dreimal auf deutsch, uach Vorschrift der militairischen Weisung , mit „Wer da!“ anrief und dann die unbekannte Person, welche vor- beipassiren wollte, anhielt, Die unterdessen ins Gewehr getretene Macht- mannschaft fühxte alsdaun die, wie sie behauptet, auch ihr unbekannte Per- son ins Wachthaus : sobald sie aber durch die ihr vou der unbefannteu Per- son vorgewiesene Karte gewahrte , daß sic mit ciner hochgestellten Person fönnte zu thun haben, ließ die Wache den bei diesem Posten stationirten Landjäger aufwecken, welcher den großbritanischen Herru Geschäftsträger er- kannte. Von diesem Augenblicke an wurde Herr Peel nicht länger an jei- ner Rückkehr nah Hause gehindert. Judem die Negierung des Kantons Bern dem Vorort diese Aufschlüsse ertheilte, spricht sie ihr lebhaftes und gus richtiges Bedauern über diesen bedauerlichen Vorfall aus, und der eidgenössi- che Vorort macht es sich zur Pflicht, seinerseits dem großbritanischen Geschäfts- träger die nämlichen Gesinnungen zu wiederholen, indem er ihm bezeugt, wie sehr er die Unannehmlichkeiten bedauert, welhe Herr Peel bei diesem Anlaß zu erdulden hatte. Präsident und Regierungsrath des cidgenössischen Vororts haben die Ehre, dem Herrn Geschäftsträger Ihrer großbritanischen Majestät die Versicherung ihrer ausgezeichneten Hochachtung zu wiederholen, Präsident und Regierungsrath des Kantons Bern, als eidgenössischer Vor- ortz in deren Namen: der Präsident (gez. Ochsenbein)z der Kanzler der Eidgenossenschaft (gez. Amrhym).“ *

Kanton Zürich. Der eidgenössische Divisionair, Oberst Gmür, is am 25. Oktober u Zürich, sein Hauptquartier, einge= rüdckt. Daß Oberst Breny seine Entlassung als eidgenössischer Oberst eingereiht babe, bestätigt sich nicht.

Kanton St. Gallen. herrs{cht noch ziemliche Gährung.

(Ses Z) In Rappersweil

| Man trägt sih mit der Hoffnung, der Landsturm werde bei Uznach losbrehen. Um einem Versuche zum Sturmläuten zu begegnen, hat am 23, Oktober der Kommandant der hier liegenden St. gallischen Jäger=- Compagnie die Glockenthürme bewachen lassen. Es soll auch eine Verhaftung vorgenommen worden sein. Es verlautet noch nihts davon, daß züricher Truppen über die Gränzen marschiren mußten.

Kauton Graubündtea. Ueber die jüngste Bewegung im Prättiggau wird dem Freien Rhätier Folgendes berichtet : „Donnerstag, den 7. Oktober, berief Herr Bundes-Landammann Michel von Secwis die Vorsteher von Seewis, Grüsch und Schiers in legterem Orte zusammen und erließ mit und durch dieselben an alle reformirten Bor- stände der Herrschaft Prättigau und Davos ein Einladungs - Schreiben, worin gesagt wurde, es herrsche unter den Katholiken eine bedenkliche Aus- regung, daher könnte die katholische Geistlichkeit das Volk zu Gewaltthätig- fciten gegen die Behörden verleiten, deshalb möge man sich in Jenaß den 8, Oktober versammeln und berathen. Das geschah. Den 8ten Morgens erhielt Herr Bundes-Landammann Brosi von Herrn Landrichter Al. de Latour durch Expressen cinen Brief, in welchem dieser versichert, es sei im ganzen Oberland durchaus Alles ruhig und keine Gefahr zu ungesezlihen Bewegungen. Dieses berichtet Herr Brosi durch Expressen nah Jenaß an Herrn Michel, Dieser liest den Brief, aber sagt der Versammlung kein Wort und seßt die Berathung fort, Es wurden sodann in ein Kriegs-Comité mit unbedingter Vollmacht zu Anschaffungen und Aufgebot gewählt: Die Herren G. Michel, Richter H. Kunz, Bundes -Statthalter Brdösi, G. Sprecher, Zum Ober- Kommandanten ward Oberst Michel, zum Unter-Kommandanten Herr Meinrad Sprecher ernannt, Ueber die Unkosten wollte man von vornherein nichts ausmachen, ja man sprach die Hoffnung aus, der Kanton werde sie tragen. Dieses Comité tagte von dem 9ten bis zum 16ten d. M, in Grüsch als Generalstab, Unter dem Volke hörte man sagen; so sei's lustig, Soldätli's machen und Kriegsräthli's spielen, Das jedoch hat dieses Drängen be- wirkt, daß Manche mit Mißtrauen gegen die Katholiken erfüllt wurden.“ Die Post-Kommission hat mit Bewilligung des Kleinen Rathes der dermaligen außerordentlichen Zeit- Umstände wegeit neben dem bisherigen Tag - Cours auch einen Nacht - Cours zwischen Zürich und Chur eingerichtet. Kauton Waadt, Der Staats - Rath hakt die gesammte Truppenmacht des Kantons organisirt. Die verschiedenen Corps bil= den zusammen ungefähr 20,000 Mann, Jhre Bestimmung ist noch niht bekannt. Man vermuthet jedoch, daß die erste Division über Payerne uud Avenches vorrücken, die zweite in Yverdon und Mou-= don sich konzentriren werde, und daß die dritte für die Verthei- digung des Bezirks Aigle (gegen einen Einbruh der Walliser) he- stimmt sei. e i : Die 105 Katholiken aus dem Bezirk Echallens, welche sich wei= gerten, den Eid zu leisten, und ihre Gründe dem Staats = Rath in emer ehrerbietigen Petition auseinandersebten, haben statt aller Ant- wort vom Miliz - Inspektor 10 Tage Arrest erhalten. _Helse das niht, meint der Nouvelliste, und erschienen sie bei dem be= vorstehenden allgemeinen Aufgebot nicht, so werde Execution er-

folgen,

(O. P. A. Z.) Zweihundert Unterwalliser , welche. nach Ober= wallis marschiren sollten, find auf dem Wege dahin mit Sack und Pa auf unser Gebiet übergetreten. Sie trugen ihre Gewehre mit dem Kolben in der Höhe und meldeten \ich sogleich zum eidgenössi- schen Dienst. Mit ihnen kamen zwei Offiziere.

Kanton Genf. Nach einer Korrespondenz des Courr. Suisse sollen die genfer Truppen theils bei Nacht eingeschifft, theils in ganz kleinen Haufen uah Morges instradirt werden, um so jeden massenhaften Widerstand zu vermeiden und dieselben so {nell als möglih mit anderen Truppen zu vermischen. Unmittelbar nach threm Abgang würde daun eine starke Garnison von Waadtländern nach Genf verlegt werden, um das volksthümlihe Regiment zu schüßen.

Der Staats - Rath verlangt vom Großen Rath einen Kredit von 120,000 frz. Fr. für Einkasernirung und Ankauf von Kleidungs- und Waffenstückeu und Pferden. Der Staats- Rath is ermächtigt, für diesen Betrag zinstragende Schuldscheine guszustellen, welche auf das Budget von 1848 zu tragen sind.

Kanton Tessin. Nach den tessiner Blättern sind gegenwär= tig circa 2000 Mann zur Justruction in Lugano versammelt. Nur cheint es an Jnstruktoren zu fehlen. Es sind daher zwei solche von Bern verlangt worden.

Die Jesuiten Pater Simen und Pater Burgstaller sind uebst Anderen nah Jtalien gereist; in der Nacht vom 1teu guf den 15ten Oktober kamen sie durch Bellinzona,

Oberst Luvini soll das Kommando eines abgesondeiten Corps von Truppen in der italienishen Schweiz erhalten.

_ Kanton Zug. Ueber den Erfolg der Mission der Reprä- sentanten der Zwölfstimmen - Mehrheit in Zug erfährt man, nah der Eidg. Ztg., jeßt folgendes Nähere:

„Freitag Abends gegen 4 Uhr langten die Herren Bürgermeister Furrer von Zürich und Alt-Laudammann Sidler in Zug an, nahmen ihr Absteige- Quartier im Gasthofe zum Hirsch und statteten sofort dem gegenwärtigen Standes- haupt von Zug, Herrn Statthalter Keiser, Besuch ab. Als Ordonnanz-Offi- zier wurde ihnen Herr Major Heß von Unterägeri beigegeben. Sonnabend Morgen gegen 10 Uhr erschienen dann die eidgenössischen Repräsentanten vor der versammelten Regierungs - Kommission und eröffneten dersclben: daß sie in Folge Instruction sih au die Regierung selbst zu wenden und das Begch- ren zu stellen haben: daß einerscits die von der Tagsapung erlassene Pro- clamation sofort verbreitet und andererseits mit möglichster Beförderung die Justructions - Behörde, der dreifache Laudrath , einberufen werde, um vor demselben den Jnhalt der Proclamation durhch angemessene Vorstellungen zu unterstüßen und derselben Eingang zu verschaffen. Die Negierungs- Kommission erwiederte: daß sie Vollmacht habe, in dieser An- gelegenheit im Namen der Regierung zu" handeln, uud daß man daher ihr selbst dasjenige mittheilen solle, was man der Regierung zu eröffnen ge- denfe. Die Repräsentanten unterstügten noch einläßlicher ihr Ansuchen un Vorlassung vor die Regierung und traten danu in Abstand, um die Kom- mission berathen zu lassen, ob sie diesem Ansuchen entspreheu könne. Nach- dem man sie wieder vorgerufen, wurde ihnen eröffnet: die Kommission möchte vorerst das Wesentliche ihrer Anträge vernehmen, und dann werde sie nach- her sih näher erklären, ob fie im Falle sei, die eidgenössischen Nepräsentan- ten vor den dreifachen Landrath oder die Justructions - Behörde treten zu lassen. Die Repräsentanten nahmen keinen Anstand, die verschicdenen we- sentlichen Punkte der Proclamation näher zu besprechen, und wiederholten das Ansuchen, vor die Justructions-Behörde zu treten, um sich ihres Ausf- trages umständlicher zu entledigen. Nach abermaligem Austritt beschloß die Kommission, die Justructions - Behörde insofern zu versammeln, wenn die Repräsentanten einen christlichen Autrag zu allfälligen, von der Eidge- nossenschaft zu machenden Konzessionen an sie stellen. Was die Proclama- tion betref, so habe die Kommission gegen die Verbreitung der- selben nichts einzuweuden. Hierauf erklärten die Repräsentanten: Es liege nur in ihrem Auftrag, die Proclamation näher zu beleuchten, nicht aber Anträge zu Unterhandlungen zu machen. Dies das Resultat der Mis- ane PaN Zug, Die Nepräsentanten sind Nachmittags 3 Uhr wieder ab- gereist,

Kanton Luzeru. Nebst den Feld-Verschanzungen bei dex Gisifonerbrücfe wind uun auh noch an drei weiteren Feldschanzen gegen Dietwyl, Abtwyl und auf dem Sulzberge gearbeitet. Die in der Naht vom Sonntag auf den Montag niedergerissene Schanze bei Münster wird wieder hergestelllt. Die Kathol. Ztg. erklärt die Nachricht, daß im Kloster Eschenbach 3 Kanonen nebst Munition gufbewahrt würden, für durhaus unwa)r,

Der nach Zürich geflüchtete Verwalter des eidgenössischen Kricgs= Fonds, Sidler, soll vom Vororte nach Bern berufen worden sein.

(O. P, A. Z.) Gestern (24, Oktober) hatten wir noch einen \hönen Sommertag, und heute (25sten) ind de Berge, die uns umgeben, bis zum Fuße mit Schnee bedect; da, wo gestern noch das muntere Alpenvieh weidete, is es heute de und leer, und der kolossale Pilatus hat seinen s{warzen Mantel mit dem weißen Leichengewand vertausht und starrt uns todesfalt entgegen, Es is diese Abwechselung von großem Einfluß auf den Krieg, mau= her Plan muß in Folge derselben umgeändert werden. Während auf den Bergen viel Schnee fiel, reguete es in den Ebenen die ganze Nacht. Wer nun den Kanton Luzern kennt, der weiß, daß bei eini- germaßen heftigem Regenwetter die Emme zu einem furchtbaren Strome anwächst, der hinreiht, dem größteu Kriegsheere den Uebergang und somit den Eintritt in den inneren Theil des Kantons Luzern streitig zu machen, Die Emme durch- \chneidet den Kanton Luzern von dex berner Gränze an durchs Entli=« buh bis vor Luzern, wo sie sich mit der Reuß vereinigt nud dem Kanton Aargau zufließt. Die Reuß is au sih schon ein bedeutender Fluß und kann zum gewaltigen Strome angeschwellt werden, wenn die Schwelle geöffnet wird, welche den ganzen Spiegel des Vierwald=- stätter See's um etwa 4 Fuß erhebt. Wenn nun, wie jeßt, die Emme angeshwollen is, so kann die Stadt Luzern vom berner Gebiet an bis nach Gisifon an der aargauer Gränze durch eine ganz unbedeu- teude Macht sichergestellt werden, und da sie vom ersteren Punkte an südlich durch die Urkantone gedeckt is, so kann ihr einzig noch von der Seite des züriher Gebiets Gefahr drohen, Es ist daher begreifslih, daß, wenn in dieser Zeit ein Kriegszug un- ternommen werden will, nothwendig der Kanton Zug zum Kriegs-= Schauplaße werden mus, Wirft nun der Sonderbund seine größte Macht nah diesem Punkt, so kann er ohne große Opfer lange Stand halten, denn das Terrain im Kanton Zug is} für eine vortheilhaste Vertheidigung nicht ungeeignet. Den Krieg von unserem Vaterlande abzuwenden, liegt jeßt shwerlih mehr in der Hand von Menschen, es ist dieses nun einer höheren Macht anheimgestellt, und es bleibt uns uichts mehr übrig , als hiuzunehmen , was uns der Krieg be= \cheert. Die bewährte Tapferkeit der Schweizer wixd sich ein traurxi= ges Denkmal seßen,

(Kathol. Ztg) Dem Oberbefehlshaber des Siebnerbundes, Oberst von Salis-Soglio, is der Rang eines Generals ertheilt wor- den. Chef des Generalstabes is Oberst von Elgger, General-Adju= tant Landamman Oberst Vinzenz Müller. Als Kommandant des Ge- niewesens ist bezeihnet Regierungsrath Oberst Emanuel Müller, und als Kommandant der Artillerie Dberst Renward Göldlin- von Tiefenau. Kommandant der 1sten Division is Schultheiß Oberst Rüttimaun, Kommandant der 2ten Division Landammann Theodor Abyberg.

__ Kanton Freiburg. Der Staatsrath hat eine Proclama- tion gn das gesammte Volk erlassen, die folgendermaßen schließt :

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„Glaubt nicht, theure Mitbürger, daß die Auflösung des Schußver- trages, die man gegenwärtig von En verlangt, jene Alles zerstörende Parici befriedigen werde, die 1n Folge von Jntriguen und Arglist sih in der Schweiz eine ephemere Mehrheit erworben hat, Neue Anforderungen, deren unausweichliche Folgen unjeren Sturz und unsere Beknechtung her- beiführen müßten, würdeu bei unserer Nachgiebigkeit in nächster Zukunst nicht ausbleiben. Freiburger, theure Mitbürger, Jhr, deren Vorältern ihre Unabhängigkeit um den Preis von so viel Blut und von so vielen Opfern errungen haben, Jhr, die Jhr Euch rühmen könnet, seit Jahrhunderten frei zu sein, wollt Jhr feig Euren Nacken unter das shmähliche Joch beugen, das man Euch auflegen will? Wollt Ihr auf das köstliche Erbe Eurer Väter, auf den fleckeulosen Nuf des freiburgischen Nameus verzichten ? Wollt Jhr Curen Kindern Knechtschaft und Schande hinterlassen? Soll es heißen, daß man ungestraft die Allianz, die Euch mit den tapferen (Hrün- dern unserer Freiheit verband, mit Füßen treten, die Verfassung, die Jhr Euch gegeben, angreifen, cine ruchlose Hand an die Priester und Scelsor- ger, an die Gegenstände Eurer Verehrung und Eures Gottesdienstes anle- gen könne? Nein, tausendmal nein! Theure Mitbürger, wir haben Euch kennen gelernt, wir anerkennen Euren Eifer und Eure Unerschroeuheit, Noch is kein Jahr verflossen seit jener merkwürdigen Nacht, in welcher Jhr uns so glänzende Beweise hierfür gegeben habt, Heute, da Jhr zur Ber- theidigung unserer köstlichsten Güter, unserer Religion und unserer Freiheit, berufen scid, werdet Jhr Euch nicht minder gr: und nicht minder ergeben erzcigen, Wir sind fest überzeugt, daß Jhr“auf den ersten Nuf, da cr ant Euch ergehen wird, erscheinen werdet, und in der Hoffnung, daß Gott cing so gerechte, so heilige Sache nicht verlassen wird, werdet Jhr die Zahl un4 serer Feinde nicht zählen, sondern einen undurchdringlichen Damm dem verwüstenden Strome entgegenseßen, der uns zu verschlingen droht, Freiburger, Mitbürger, Soldaten! Wir sind inmitten vou Euch und wer« den Eure Gefahren mit Euch theilen. Vergessen wir nie, daß es besser ist, das Leben zu verlieren, als seine Ehre und seine Freiheit !

Freiburg hat seine Vorposten gegen die berncr Gränze bis an die Sense vorgeschoben, die alte Straße möglichst verrammelt und unfahrbar gemacht und bei dem Dorfe Schmitten zwei Stoß =- Minen angelegt.

Die eidgenössischen Kommissare haben in Freiburg denselben Be- cheid erhalten wie in Luzern,

Kanton Schwyz. (Schwyz. V) Die Standes-Kom-= mission hat in ihrer Unbefangenheit die shw9zerishe Regierung um die Ursachen der Truppen-Bewegungen im Bezirk March befragt. Diese konnte in ihrer Antwort nicht verlegen sein, Sie hat der Staudes-Kommission in Glarus ganz kurz die kriegerischen Beschlüsse, die anderweitigen Rüstungen und Truppen-Aufgebote in Erinnerung gebracht, denen gegenüber Maßregeln zur Vertheidigung Pflicht sei. Die Schw9zer kommen uicht nah Glarus, werden aber auch die Glarner \{hwerlich nach Schwyz kommen lassen.

Am 23, Oktober kamen die Repräsentanten der Zwölfstimmen- Mehrheit, die Herren Dr. Kern und Pequignot, in Schwyz an. Um 4 Uhr Abends statte:en sie dem Kantons-Statthalter Düggelin, der, bei anderweitiger Beanspruhuug des Kantous-Landammaun Abyberg in militairischer Eigenschaft, die Witung der Geschäfte übernommen, im Hotel Hediger ihren Besuch ab, der ungefähr cine Stunde dauerte. Die Kommissarien wurden vom Kantons - Statthalter Düggelin im Namen der Regierung bezüglich ihrer Aufträge an die Standes Gesandtschaft in Bern als das gehörige vermittelnde Drgan zwischen dem Kanton und der Tagsaßung verwiesen und bemerkt, daß daher auch von einer Versammlung der Justructions-Behörde oder Lands= gemeinde, so wie von Verbreitung der Proclamationen, um \0 wem-= ger die Rede sein könne, als die leßtere iu jüngster Zeit in unzwei- felhaster Weise gesprochen. Der Besuch ward den Kommissarien durch Kantons-Statthalter Düggelin privatim erwiedert. Am anderen Mor- gen sind dieselben sodann wieder abgereist.

Kanton Wallis, Angeblih hat Wallis ein Bataillon und zwei Scharfschützen-Compagnieen am Rawylpaß aufgestellt, Der Große Rath soll beschlossen haben, den Truppen feinen Sold, sondern blos Rationen verabfolgen zu lassen. Jn Martigny wären 26,000 Rationen bestellt worden, weil nächster Tage die Oberwalliser nach dem Unter - und dicse nach dem Oberwallis marschiren sollten. Ueber den Simplon kämen fortwährend bedeutende Sendungen von Geweh-= ren und Munition,

Ifalillîn

Neapel, 15. Okt, Der plößlihe Tod des Erzherzogs Frie drich hat die Königin von Neapel mit tiefem Schmerz erfüllt, und auch im Publikum, welches sich noch lebhaft seines leßten Besuchs in Neapel erinnert, allgemeine Theilnahme erzeugt. Die Feierlichkeiten, welch zum heutigen Namenstage der Königin angeordnet waren, un=- terblieben und eine dreimonatliche Trauer wurde angesagt. Das Be- finden der Königin-Mutter is den ärztlichen Berichten zufolge ein gu tes zu nennen und die Krankheit, welche man anfänglich für absolul tödtlich ansah, als gehoben zu betrachten,

Neapel, 16. Oft. (A. Z) Einen unbeschreiblich trüben Ein- druck hat es gemacht, daß statt der gehossten Guadenakte fünf Todes- Urtheile dur Erschießen in Gerace vollstreckt wurden. Fünf der Jusurgenten, darunter auch der talentvolle junge Lello, starben unter dem ÄAnsrufe: „Es lebe Jtalien!“ mit kühnem Muth. Auch in Mes= sina is ein neues Todes - Urtheil vollstreckt, und andere stehen bevor, Ju Cosenza und Catanzaro haben aufs neue Verhaftungen stattge= funden, uud dumpfes Schweigen herrscht überall. Ju einem schauri= gen Kontrast stehen damit die Dank - und Ergebenheits - Adressen, welche die Staats-= Zeitung mittheilt. Auch die Beamten vou Milazzo und Acireale sandten dergleichen Adressen ein. Jm König- rei diesseits des Pharus werden Städte namhaft gemacht, wie z. B. Aquila, Avellino, Chieti, Teramo, Catanzaro u. a, wo jedenfalls diese Daukschreiben uicht von der Mehrzahl der Einwohner unterschrieben wurden,

Das Gerede über einen bevorstehenden Ministerwehsel und über zeitgemäße Kolizessiouen if verstummt, obschou Jedermann weiß, daß die englische und die französische Gesandtschaft (namentlich die erstere) sich direkt und indirelt alle Mühe giebt, dergleichen hervorzurufen, Man weiß, daß der englische Geschäftsträger, Lord Napier, mit dem Könige und Pietracatella deshalb Unterredungen gehabt, die schwer= lich ganz fruchtlos bleiben können,

Die bedeutungsvollere Stellung der Bürger - Garden zu Rom, Florenz u. st#. w. hat auch die Führer der hiesigen Civica, deren Chef der Fürst vou Salerno is, bewogen, dem König ihre Brauchbarkeit und Ergebenheit aufs neue zu insinuiren, und bereits wurde dieselbe zu Patrouillen und Wachdiensten mit Errichtung neuer Wachen in mehreren Quartieren verwendet; es scheint aber, daß dieser neue Dienst keinen \o allgemeinen Beifall bei den Bürgern gefunden, wie dic Führer erwartet hatten. s i

Die Bande des Buoufiglio soll nah den leßten Excessen, die derselbe an seinen eigenen Leuten verübte, auseinandergelaufen sein, und mehrere Mitglieder derselben solleu sich wirklih Statella über= liefert haben. Jn Cosenza und Catanzaro wird eine Winter-Garnison zurücbleibenz einen Theil der für Calabrien verwendeten Truppen

hofft man nächstens zurückkehren zu sehen.

Nom, 18. Okt, Monsignor Ferrieri, Bischof von Sidon, soll bestimmt sein, dem Sultan in Konstantinopel einen Besuch im Namen des Papstes abzustatten. Nachher wird dieser Prälat eine Visitations- reise zu allen Missionen uud päpstlichen Vikariaten der ganzen Erde

unternehmen, die eine Zeit von drei Jahren erfordern soll. Ein sar= dinishes Schiff ist zu diesem Zwecke dem Papste zur Dispojition gestellt. i y ; Mons. Enea Leberetti is zum Vice-Secretair der zweiten Section des Staats-Sekretariats ernannt. é

Der Prinz Gonzaga, Prätendent von Mantua, ijt dem Papste vorgestellt worden. Er trug bei dieser Gelegenheit die Uniform des Großmeisters eines vou seineu Vorfahren gestifteten mantuanischen Ordens,

SPpanrtixe 6

Madríd, 21. Oft, Das Eco del Comercio von gestern spricht von Spaltungen, die im Kabinet obwalteten, und in deren Folge eine abermalige ministerielle Krise eingetreten sei. s

Der Miuister des Junern hat, wie man sagt, unter den politi= hen Chefs der Provinzen zahlreiche Veränderungen vorgenommen.

General Portillo hat Madrid verlassen und ist nah den Balea- ren abgereist. L A

Man sagt, der Herzog von Valencia habe ein schr freundschaft- lihes Schreiben an deu General Espartero gerihtet, und die Ant- wort des Letzteren werde uur abgewartet, um den Gesandtschasts= Posten in London definitiv zu beseßen, Einige Progressisten sollen zu Staats=-Aemtern berufen werden.

Der Palast-Juteudant Penna Aguayo is, wie man sagk, abge- seßt worden. E

Es geht das Gerücht, der Herzog von Monipcusier werde Ende dieses Monats in Madrid erwartet, und zugleich versichert man, es solle demselben der Ober-Befehl der Armee in Catalonien anvertraut werden, :

Griccheulagu d,

Athen, 10. Okt. (A. Z) Die Kammer beräth unablässig und emsig über verschiedene Geseß-Entwürfe und nahm in einer der letten Sißungen den Gesetz-Entwurf, betreffend die Schuld an Herru Eynard, einstimmig ohne Diskussion an. Die Schuld wird als Na=- tionalschuld anerkannt und als Bürgschaft zu leistender Zahlung die entsprehende Summe au Bank-Actien angewie})en. Der Senat be- chäftigte sich in den lebten Tagen mit der Antwort auf die Königl. Thronrede, und nach dem Entwurfe, der sehr geringe Abänderungen erlitten haben soll, ist die Adresse eine loyale.

Trt

Koustantinopel, 13. Oft. (A. Z.) Das hiesige Jour nal versichert als pojitiv, eine von St. Petersburg hier angelangte Depesche billige vollkommen die lebten Schritte der Pforte in der türkisch-griehishen Differenz, nämlich die an das griechische Kabinet gestellte Forderung, Herrn Mussurus persönlich Entschuldigungen zu machen, und die in Folge der Weigerung des griechischen Kabinets ins Werk geseßten Zwangs8maßregeln. Auch in Athen soll gleichzeitig, wie sich das genannte Blatt von dort meiden läßt, eine russische Note eingetroffen sein, welche die baldmöglichste Beendigung des Zwistes mit der Pforte und die Ergreifung der nachdrüctlichjten Maßregeln zur Verhütung oder Unterdrückung der Unordnungen im Junern dringend anempfehle.

Gericts-Berßandlungen wegen der poluischen Berschwürung.

Berlín, 29. Okt. Ju der heutigen Verhandlung wurden ge- meinsam die Angeklagten Wawrzyn Deregowski un Ludwig Me= drzecki, Beide Gesellen auf der Johannismühle bei Posen, vernommen. Deregowsfi ist 22 Jahre alt. Schon um Michaelis 1845 theilte er den Seminaristen Strzyzewski und Glebodcki mit, daß eine Verschwö- ring zur Wiederherstellung Polens bestehe, und verpflichtete Beide zum Beitritt. Seine Wissenschaft von der Verschwörung wollte er durch den Werkführer Joseph Eßmaun crhalten haben. Noch am 3, März 1846 forderte er den Müller Blaszczynski zur Theilnahme an der Revolution auf. Au demselben Tage um 7 Uhr Abends ging er in das Seminar, eröffnete dem Glebocki und Strzyzewski, daß iu der nächsten Nacht die Revolution ausbrechen werde, und bestellte beide mit den übrigen für die Sache des Aufstandes gewonnenen Seminaristen auf den shwersenzer Saud. Hier fand sih auch Dere-= gowsfi mit seinem Nebengesellen Medrzecki ein. Beide hatten einige Flinten mitgebraht, und Deregowski forderte die Versammelten auf, sich paarweise nach dem Garnijon-Kirhhofe zu begeben, von wo aus der Angriff auf die Festung erfolgen sollte. Später begab sich De= regowsfi, mit zwei Doppelflinten bewaffnet und mit einem Pelze be=- fleidet, nah dem Garnison «Kirchhofe, Der Gendarm Ferdinand Rach bemerkte die Waffen unter dem Pelze und verfolgte den Ange- flagten, welcher sich dadurch genöthigt sah, sich in der Nähe der Iallischeibrüce der Flinten und des Pelzes zu ecutledigen. Er floh nah Hause und verließ mit Medrzecki noch in derselben Nacht die Stadt Posen, Beide wurden am 5. März zu Moschin verhastet. Bei einer Haussuchung in der Johannismühle wurde eine Lanze und cin von Decegowski's Hand geschriebener Aufruf an das polnische Volk zur offfuen Empörung vorgefunden. Der zweite Angeklagte, Ludwig Medrzedi, is 27 Jahre alt und istt durch Deregowskfi in die Verschwörung eingeweiht, mit welchem er in der oben näher darge- stellten Weise für dieselbe thätig war. Bei ihrer heutigen Verneh= mung stellen beide Angeklagten alle ihnen zur Last gelegten That= sahen in Abrede. Deregowsfki will weder selbst von einer Verschwö= rung gewußt, noch die Seminaristen davon in Kenntniß geseßt haben. Auf dem s{hwersenzer Sande und dem Garunison-Kirchhofe sei er am 3. März nicht gewesen und habe auch keine Waffen gehabt. Er habe sich an diesem Tage von 6 Uhr bis 10 Uhr Abends in einer Schenke aufgehalten, dann habe erx nach Hause gehen wollen, sei in einen Haufen Menschen gerathen, welche von der Revolytion ge- sprochen, habe vor Angst die Flucht ergriffen und sei auf der Walli=- \cheibrücke seines Pelzes beraubt worden. Auch Meodrzecki leugnet, daß er mit Deregowski auf dem \{hwersenzer Sande gewesen. Er sei auf eine zufällige Verabredung am 3. März Abends in die Stadt gekommen, habe Jemand vergeblich erwartet und sich dann auf den Heimweg begeben. Auf dem alten Markt habe er Deregowski ge= troffen, der ihm gesagt, daß Räuber ihm seinen Pelz abgenommen hätten. Die Seminaristen Glebocki und Strzyzewski haben früher schr ausführlich über Deregowsfi ausgesagtz heute widerrufen sie ihre Bezüch tigungen als ihnen abgedrungen. Deregowski giebt zu, daß er den bei der Haussuchung gefundenen Aufruf geschrieben habe, jedoch nux, um sich im Schreiben zu üben. Hierauf werden drei Belastungs-Zeugen ver- nommen. Der Müller Blaszczynski widerruft seine in der Vorunter- suchung abgelegten und beschworenen Aussagen über Deregear Der Präsident macht ihm bemerklich, daß er sich des Meineids, [R dig mache. Der Zeuge verharrt bei scinem Widerruf. Wer =

E / F Zeugen die Anwalt erklärt, daß er dem kompetenten Gericht bes Ses en

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Anzeige wegen Meineides machen werde, und überreid ( L Gaiditshofe ein Dokument, um darzuthun, “e agg raf d Seiten der Freunde und Angehörigen der Ange ag feste geht her- gen eingewirkt werde, Aus dem vergelegtes an Gálogongs «eite vor, daß Frau von Bialkowska zu Pierz rie, in der jepigen

gen in der Bialkowskischen Sache überrede