1847 / 315 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

beider, jedes Zustandes in sei zuweisen.

Geschichte des Landes L Meise,

schen, das ursprünglie Gesunde machten zu unterscheiden. Resultaten; wir erhalten

Í en Ver ältnisse ; sindz D E en und wie sie ín diesem Lande,

Urtheile über Rußland,

S , Dar Sklaverei und des Despotismus verschrieen wird Aufenthalt bei einem russi 5 hinter Jaroslaw hat den Verfasser vorzugsweise in den rhältnisse der rus- Auch die russische

Land der erwartet werden. auf dessen Gute

Stand T Fh ischen Semeinde-Verfassung kennen zu lernen.

Eín längerer

Bemerkungen darüber sind eben so viel Berichtigungen früherer ausgespro- Wir wollen die Ansichten des

Haxthausen über diese beiden wichtigen Jnfstitutionen Ruß-

chener und allgemein geglaubter Urtheile.

Herrn von H lands ausführlicher darlegen.

Die russische Leibeigenschaft hat seit dem Eindringen westeuropäischer Reichs ihre ursprüngliche Natur und Form gänzlich geäudert, Ursprünglich waren nur die sehr zahl- reichen Haus- und Hofleute (Kriegsgefangene und ihre Abkömmlinge) Leib- reie Pächter, die jeden Juriews-Tag (erge Ta die Pacht aufgeben und abziehen durften. Da ußland aber verbot und nicht duldete, daß seine Unter-

so war der Kreis ihres Umziehens be- Als nun das Theilfürsten-Wesen aufhörte und Rußland zu einer Staats - Einheit gelangt war, fielen natürlich diese Schranken, und es trat Der Russe is von jeher wanderlustig und unstät gewesenz er treibt den Ackerbau nur aus Noth, nicht aus Liebe, wie der Deutsche; er scheut {were und besonders anhaltende Arbeiten. So entwickelten sh denn aus jener Freizügigkeit große Jukonvenienzen und au beschwerlih oder wenig loh-

nend war , entvölkerten si gänzlih und verödeten fast, Jn anderen, wo an Flüssen, in erließ der

Kultur und Jndustrie in vielen Gegenden des

eigene oder vielmehr Sflaven. Die Bauern waren f

jeder Theilfürst in thanen aus seinem Lande zogen , schränkt.

eine unbeschränkte Freizügigkeit eiu.

Verwickelungen, Gegenden, wo der Acker

leihtere Arbeit , häufte fih dagegen Boris Gudunow am

leihterer Erwerb war,

die Bevölkerung an, Daher

vergangenen Juriewstage bewohnt hatten. unter die Polizeiherrschaft der Landherren,

eigenschaft der eigentlichen Bauern wenig drückend,

überall der Fall if.

wenn die Güter sh nicht ver

7

ohnehin chon kräftige Institution der Gemeinden, deren Mitglieder nach Kopfzahl einen Tribut erlegten, immer kräftiger aus, Eine solche russische Gemeinde war gleichsam eine gut und organisch entwickelte sreie Republik geworden, deren ganze Abhängigkeit darin bestand, daß sie einen festen Tri-

but an ihren Herrn bezahlte,

Das Eindringen westeuropäischer Kultur und Jndustrie, des Fabrik- wesens und des Luxus hat dies Verhältniß geändert und zwar zum Nach- eil ) Peter 1, und seine nächsten Nachfolger legten künstlich Fabriken anz sie beriefen fremde Fabrikanten, gaben Kapitalien oder Vorschüsse, wiesen ihnen Grund und Boten für ihre Etablissements an und damit zugleih eine Anzahl Leute, meist ein ganzes Dorf, welche als Fa- rifar! wie das der Leibeigenen zum Gutsherrn, für die Fabrik arbeiten sollten, wogegen die Fabrikherren für Ernährung, Kleidung und Wohnung dieser Arbeiter verantwortlich gemacht wurden. erwedt,

theil der Landbevölkerung.

brifarbeiter in dem Verhältnisse,

Dies Idee in Nußland dem Herrn

Vortheil

hat eigentlich erst die alle Arbeit des Leibeigenen jeder Arbeit, die dem Herrn Aber so allgemein

brächte ,

rung dazu veranlaßt, Fabriken angelegt hat und in denselben benußt, so fängt man doch jeßt an,

über den Fabriken zu empfinden.

es für eigene Rechnung geschieht , auch gegründeten Fabriken aus eben

" ,

das an Stelle dieses Verhältnisses eingeführte Besteuerungs-Svstem der noch vollständiger ent-

Leibeigenen hat das obige grausame Prinzip nur

widelt und die Lage der Arbeiter durchaus nicht gebessert. | zu suchen, wo sie fönnen und wollen, und legt ihnen dagegen eine willkürliche Abgabe auf.

egenseitige Liebe und Treue gegründete durch Tradition geheiligte Verhältniß zwischen Herren und Leibeigenen, so Betheiligten nicht lästig werden, zumal da es manche gute Seiten hat und den nationalen Ge-

nämlich jeyt seinen Leibeigenen die Erlaubniß, sich Arbeit Bestände noch das alte auf

möchte auch dies System der Behandlung den

MIOITTIBS

Bekanntmachungen.

_ Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21, Juli 1847. Das vem Particulier Carl Ludwig Greiert ehórige, hierselbst an der Ee der Charlotten - und Besselstraße, und zwar Charlottenstraße Nr, 99 und Besselstraße Nr, 19 belegene, im Hypothekenbuche von der Friedrichs- stadt Vol, 25. Nr, 1794, verzeichnete Grundstück, ge- richtlih abgeschäßt zu 32,749 Thlr, 22 Sgr. 9 Pf., Poll

am 3, März 1848, Vormittags 11 Ühr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nach unbekannte Eigenthümer Carl Ludwig Greiert resp, dessen Erben werden hier- durch öffentlich vorgeladen,

Niederschlesisch-Märkische 409808 Eisenbahn.

Mit dem 15. November dieses Jahres tritt für die Niederschlesish - Märkische Eisenbahn ein neuer in dem Preise der Güterbeförderung ermä- ßigter und nah dem Zollgewichte normir- ter Tarif in Kraft, welcher vom 12ten d. M, ab auf allen Stationspläßen der Bahn einzusehen is, auch für den Preis von 1 Sgr. verkauft wird,

Berlin, den 8. November 1847,

Die Direction der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Citerarishe Anzeigen. Jn der Buchhandlung von Windolff & Striese

in Königsberg i, d. N. is so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten:

[758]

ner Art, als eine strenge Folge der besonderen i Er dringt in die Hütten des

Entuilelung,, e deutli Thi ungen und Lebensweise, sucht in der d der Ge pa B bie Erpacuvs. der besichenben

p . 0 , ie a - Verhältnisse und besa r fn dem Verdorbenen und fünstlih Ge- Diese Gründlichkeit führt zu den überraschendsten wie sie bisher unerhört

fennen, wie sie in dem freiesten Lande der

eseßt, die in dieser Beziehung merkwürdigsten Ve

Is 21, November 41601 einen Ukas, Freizügigkeit aufhob und alle Bauern an die Scholle fesselte, die sie am Von da an kam der Bauer ; ward aber damals doch noch nicht leibeigen, Dies geschah erst seit Peter I, fast durch Zufall,

So lange Nußland noch ein reíner Ackerbaustaat war, war die Leib- besonders in Großruß- land, wo es ehemals wenige adelige Landgüter gab, wo also der Bauer keine Fröhnden that, sondern der Herr seinen ganzen Grund und Boden den ín einer Gemeinde vereinigten Bauern zur uneingeschränkten Benußung ge- gen eine Rente übergab, wie dies noch jeßt häufig und bei den Krongütern der © Die Höhe der Rente war unter diesen Verhältnissen durch die Höhe des Neinertrags fest bestimmt, ein Druck also nicht möglich,

i: R Lk sollten. Gutswirthschaften exiftirten gar nicht, denn der Herr lebte in den Städten, und so bildete sich denn die

gehöre, er verwenden auch dies Prinzip in Auwendung ders da während der leßten 25 Jahre auh der Adel,

die Fehler dieses Systems einzusehen und die Nothwendigkeit einer Reform der Leibeigenschaft gegen- Die unmittelbare Verwendung der eige- nen Leute in Fabriken, also das Frohnden-Verhältniß, hat zwar schon so iemlich aufgehört, da man bald fand, daß der Russe ein {lechter Arbeiter lei, sobald er zur Frohnde arbeite, dagegen vortrefflich arbeiten könne, wenn die auf das Frohnden-Verhältniß diesem Grunde allmälig verkümmerten, aber

egr —————————————————————r-

2162

dem Hofadel,

, am wenigsten t gelernt, seine Genüsse,

schen Edelmann

strebte, sich das

Das wurde ungeheuer kostbar!

hältniß menschlich oder wenigstens e neuen Herren sahen die Leibeigenen die ihnen Geld erwerben sollten!

venas geadelt.

hatte, und da alles

Städten 2c., Czar welcher die

benheit derselben angesteckt. So Rußland zu einem Volke angeshwo Gegensay zu dem altrussishen Volke

vereinigt!

den Ackerbau umfaßte,

diges!

Frage des Tages!

Simonismus,

zuzutheilen, gleichsam als die

austaxirt. Dieser spricht zu ihm:

daß, da diese auch zu dürfe. fommt, beson- von der Negie-

Dir so und so viel von

dem Bahnhofe von Mecheln.

Man giebt | fem Haupt - Knotenpunkte

beiter an der

S T O R

—————— E

(1063311 Der Heiland. Eine Evangelien-Harmonie in zwölf Gesängen von August Arnold. Eine Weihnachtsgabe. Preis 225 Sgr.

1059]

So eben 1st erschienen und bei C. H. Jonas, W erderstralseNo.11, zu crhalten:

A. von Humboldt,

Kosmos Ilr Band. Preis 2 Thlr. 20 Sgr.

(Der ste Band, im Preise von 2 Thile. 20 Sgr., L ist ebenfalls vorräthig.)

( S:

Humboldts Kosmos (108) Zweiter Theil

ist so eben angekommen und zu haben bei

Alexander Dunker, Königl. Hofbuchhändler, Französische Straße Nr. 21,

wohnheiten des gemeinen Russen zusagt, und fann ihn bei diesem Verhältniß aufgeben oder Weibern, Kindern und Alten überlassenz er zieht dagegen, was er stets am liebsten that, als Krä- mer, Kaufmann , Handwerker, Fuhrmann (die unermeßlich zunehmende Industrie hat diese Gewerbe ungemein an Zahl und Umfang ausgedehnt), als Fabrikarbeiter umher , spekulirt, arbeitet für eigenen Vortheil und giebt dann ein Bestimmtes an den Herrn ab, ser Herren macht dies Verhältniß sehr ungünstig, sagt über den russishen Adel Folgendes : das so oft als das „Seit 1812 hat der weniger reiche russische Adel (bei dem sehr reichen, war dies {hon immer der Fall) das übrige Europa kennen seine Con:fortsz; dem Leben zu Hause, er begann die nationalen Sitten zu verachten, er d europäische Leben i sis \ fennc 1 h } Zum Luxus ist er {hon von jeher gencigt teibeigenschaft wird uns hier gründlich aufgeklärt, und die interessanten gewesen z so verschuldete er sich denn unermeßlich, Seine Güter kamen zum Perkauf und ín die Hände von Parvenus, die durch Speculationen oder im Staatsdienste auf die \{lechteste Weise zu Vermögen gekommen waren. Da wurden denn die alten Bande der gegenseitigen, von Geschlecht auf Geschleht vererbten Liebe und Treue, die allein das Leibeigenschafts - Ver- glih machen konnten, zerrissen. Die lediglich als Mittel, als Maschinen an,

„Durch das Tschinwesen (Staatsdienstwesen) wurden immer mehr Par- Eine gewisse Art von flacher, moderner Kultur, eine Ab- glättung , zu jämmerlih, um als Fortschritt in der Bildung gelten zu kfón- nen, aber hinreichend, um alles Edle nnd Nationale im Jnnern des schen zu zerstören und um sogar Haß und Widerwillen gegen das nationale Leben zu erzeugen und zu begründen, verbreitete sich in stets größeren Kreisen über ättung erworben hatte, trat inden Staats- Adel, wenn cr ihn nicht {hon vorher äußere Ansehen und alle reelle Macht sich in dieser

Rußland, und Jeder, der sich diese Abgl dienst über und erwarb dadurch den

gefährlichen Beamten - Hierarchie fonzentrirte, außer ihr feine Mat, kein Ansehen zu erwerben war, ja man nicht einmal außerhalb ihres Kreises dem Vaterlande und dem Kaiser zu dienen vermochte, so trat au Alles, was selbst zum alten Adel gehörte, in die Reihen der Beamten und ward hier mehr oder weniger von .dem dort herrshenden Geiste von Verdor- ist es denn gekommen, daß der Adel in llen is, zu einem Volke der Herren, im der Knechte, durch eine fremde Bildung,

durch fremde Lebensanschauungen, durch fremde Sitten und Kleidung von

diesem Volke getrennt und nur durch Religion

„Vormals, als der Adel nicht so zahlreich, als er mit dem Volke der Leibeigenen noch ein Volk bildete, durch Sitten, Bildung, Lebensanschauun- gen wenig von ihm geschieden, als die Leibeigenschast noch als die alten Dorfgemeinden die sie auslósenden und zerstörenden Theilungen zersprengt waren, sie, in de- nen ein mächtiges Prinzip wahrer und geordneter Freiheit liegt, da war die Leibeigenschaft kein unnatürliches, verderbliches und unangemessenes Verhält- niß, vielleicht sogar für die staatliche Entwickelung Rußlands ein nothwen- Gegenwärtig is sie ein unnatürlihes geworden, und es wird 1mmer klarer, daß es nach und nach unmöglich wird, zu firiren, ja überhaupt sie ferner zu halten. / verhehlt sich dies nicht, aber wie sie auflösen und umbilden, ohne eine große soziale Revolution hervorzurufen und herbeizusühren! Das is die große

Gegenwärtig is die Leibcigenschast in Rußland ein umgekehrter Saint- Dieser fordert bekanntlich, daß man die Menschen nach ih- ren Bedürfnissen und Kapazitäten schäye, Zinsen ihres Werth-Kapitals. auch mit dem russischen Leibeigenen. Ex wird förmlich von seinem Herrn

ÿ „Du hast das und das Alter, bist von der und der Leibesbeschasenheit und Gesundheit , besfräfte, Arbeitsfähigkeit und Ausdauer, hast die und die Geistes-Anlagen, die und die Bildung, die und die Talente und Geschicflichkeiten, folglich hast Du einen Kapital-Werth von so und so viel,“ Statt nun aber wie Saint- Simon weiter zu sprechen : „Weil Du einen solchen Werth hast, so kommt den Gütern der Erde zu“‘‘z Weil Du einen solchen Werth hast, das bringst Du mir als Zinsen des pitals ein und zahlt Du mir also!“

russische Herr zu seinem Leibeigenen: „, so mußt Du so und so viel verdienen, i in Dir steckenden, mir gehörenden Ka seine Leute zu Frohnden E

Derselbe liebt nicht den Ackerbau

Aber die veränderte Stellung die- Herr von Haxthausen

so ward er unzufrieden mit

in die Heimat zu verpflanzen.

eine

Men- | Drahtleitung

ten Zeichnung

Ehre, keine

gekommen sein st

gen und wurde! nen - Frequenz und Einnahme auf auf der Main - Neckar Eisenbahn, Eisenbahn und ein Schreiben der Redaction der Eisenbahn-Zeitung ganges dieser Zeitschrift. Znm Henz zwei Probe- Abdrücke der für die Vereins=Mitglieder bestimmten Diplome, welche in der General - Versammlung im nächsten Monat zur Vectheilung fommen werden.

missions - Rath Brix referirte über die Nummern 38 bis 43 der Stuttgarter Eisenbahn-Zeitung, so wie über einige wichtige Aufsäße im Lten Heft der Zeitschrift: „Der Ingenieur‘; nament- lih erläuterte derselbe die Dampssteuerungs-Vorrichtung an Nasmith's Dampframme und gab einige vergleichende Notizen über Leistung und Kostenaufwand bei dieser und einer auf der Chemnißer Bahn ‘ange=- wendeten Kunstramme. Herr Borsig machte hierzn einige Bemer= fungen über die von ihm vorgenommenen Abweichungen in der Con struction einzelner Theile, so wie über die Leistungs - Fähigkeit einer von ihm gebauten Dampframme, und versprach ausführliche Mitthei= lungen, so wie Vorlegung einer detaillirten Zeichnung über diesen Gegenstand, in der nächsten Sihung. Herr Bau-Jnsyektor Hoff- mann hielt einen Vortrag über eine neue Brems-Vorrihtung von Herrn Exter, welhe auf der München-Augsburger Bahn schon in Ausführung oll. Herr Betriebs-Lirektor, Hauptmann Neesen, las einen Aufsatz: „Ueber die -zweckmäßigsten Prinzipien zur Coustruc- tion und Beurtheilung der verschiedenen Eisenbahnwagen““, und er- läuterte hierbei das sogenannte Temorsche System für Achseuverbindung eines sehsrädrigen Wagens. darauf eine Diskussion, an der namentlich Finanzrath Mellin, Baurath Henz und Betriebs = Direktor Scabell Theil nahmen. Herr Major Blesson machte eine kurze Notiz über eigenthümliche eleftrisher Telegraphen. Der Vorsißende, Herr Geheimer Ober - Baurath Severin, einzelne Dampfschiffes auf dem Hudson, 1 vom Vorsitzenden vorgelegt :

Ueber diesen Gegenstand erhob si die Herren Geh. Ober=

Wirkung des elektrischen Stromes in der erläuterte in einer vorgeleg=

und Abmessungen eines Riesen- An Zuschriften waren eingegan- Ausweise über Perso=- der Ungarischen Centralbahn und der Fahrplan der Bonn - Kölner Stuttgarter mit einem Exemplar des laufenden Jahr- Schluß übergab Herr Baurath

Theile

und Sprache mit ihm

lediglich noch nicht durch

sie im gegenwärtigen Stadium Jeder Einsichtige in Rußland

den.

um ihnen danach zu geben und So is es

hast so und so viel Lei-

Preise:

spricht dagegen der

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Berlin. Ju der Sipung des Vereins für Eisenbahn- Kunde am9ten d. M. theilte Herr Landgerichts-Direktor Odebrecht eine Notiz des Herrn Baron von Reden mit: Ueber einen ganz un- gewöhnlich starken Personen - Verkehr am Herr Geheimer Ober-Finanzrath Mellin knüpfte hieran einige Mittheilungen über die Eiurichtungen auf die=- des belgischen Eisenbahn - Neßes, Herr Direktor Odebrecht gab ferner eine Notiz über die von Arbeitern auf der Niederschlesisch-Märkischen Eisenb tofreiheit versendeten Ersparnisse, und Herr Geheimer Rath Mellin machte eine gleiche Mittheilung über die Medcklenburgischen Cisenbahn.

28, September d. J. auf } angeführt

Amersf. ahn nach Gewährung der Por= A S

Ersparnisse preußischer Ar=- Herr Fabriken-Kom-=

—- —————_—————

Ebendaselbst ist vorräthig: B. VOIn Lepel, Ode an Humboldt. 4 lhlr.

gr. 8. geh.

[1055 b]

Herrn H. Unrei ns Gasthaus, das rühmlichst be- fannte Hötel de Russie in YLeipzig, soll durch mich ver- fauft werden. Die Uebergabe des Grundstücks kann zu Neujahr oder Ostern 1848 erfolgen, und is eine be- deutende Anzahlung auf die Kaufsumme nicht erforder- lich, Auf frankirte Briefe ertheilt nähere Auskunft

Dr. Eduard Friederici sen. in Leipzig.

[1054 þ] Auction.

Jm Auftrage der Direction der Preußischen Südsee- Fischerei - Gesellschaft werde ih tas vom Wallfischfang zurückgekehrte, jeyt am Hofe des Schiffbaumcislers Herrn Nüscke liegende 282 Normallasten große Barkschif „Borussia“, welches {m Jahre 1841 hier neu erbaut worden is, am 8. Dezember d, J.,, Nachmittags 3 Uhr, ín meinem Comtoir öffentlih an den Meistbietenden verkaufen, und sind die Verkaufs-Bedingungen, so wie das Inventarium, N bei mir eine

Stettin, den 9, November 1847,

W. Geiseler, Schiffsmakler,

[10396] TJTÖtel des Princes

Place de la monnaie in Brüffel, neben dem Théâtre royal, gegenüber der Börse, in der Nähe der ersten Kaffeehäuser und der Briefpost.

L

Preis des Zimmers: 2 Franc pr. Tag, Mittagessen an der Table d’hôte 3 France,

seres Resultat sich

a Cutsch) und 1296 Säcke ostindisch.

Farbholz - Extrakt, amon., 199 F. Palmöl, 314 Vlócke., 3 S. Gutta percha, 1 Camphor, 10 K. Magnes., 6 F. Sal volat, 7 Krb. Orlean, 52 G. arabic., 50 F. Salpeter, 6 K. Schella, Gallipot , 33 Oxhoft u, 4 St. Terpent. -Oel, 45 F, Graphit, 8 B. Cyná, 3 F. Canthar., 8 K, Gum.-Schuh, 3 F, Sachar, lact., 5 K, Sper- maceti, 2 F. Hausenblasen.

Chinin muriat. 9} Mk. p. Unze, do, sulphur, 75 Mk., Gum. elast. 12 a 24 Sch. p. Pfd,, Schuhe 14 a 22 Sch. p. Paar, Terra catechu braun 17 a 19 Sch., do. 8% a 84 Mk. p. 100 Pfd., 104 Mk. p. 100 Pfd. , 58 Mk. p. 100 Pfd.,

Sago, brauner, 5 Sch, p. Pfd., Zink, 11% a 12% Mf, p, 100 Pfd., Wachs, gelbes, 14 a 15 Sch, p. Pfd,

Amsterdam, 8. Nov. Getraidemarkt. gen Preisen mit gutem Handel Fl., 126pfd. rother {les. 370 Fl. trep, 117pfd. petersb, 188 Fl, wie früherz 106pfd, feine dänische 205 Fl.

und zu reichlih vorigen Preisen gut 238 Fl. in Nordholland zu liefern, 418ps\d. fries. 237 Fl.

Kohlsaamen wie früher; Nov. 635 L, April 655 L, Lesínsaamen desgleichen 113pfd, petersb.

Rüböl gleih und besonders auf Lieferung flieg. 36%, Dez. 35%, Mai 36# 22, Sept. 365 a niedriger abgegeben. Leinöl pr, 6 W. 34% Fl., lieg, 34% a 43 Hanföl pr. 6 W. 352, flieg. 34% a 34,

Handels- und Börsen-Nachrichten.

/\\ Hamburg, 9. Nov. land noch fortdauernden Kalamitäten konnte für den Handel noch kein bes- herausstellen, zumal in einer Jahreszeit, wo die Versen- dungen schon an und für sich ins Stocken zu gerathen pflegenz die Platzge- \chäfte sind nur unbedeutend. werden mit 8000 Pfd. Gum. elasticum am {13ten d. und am 146ten d. eine Auction über Terra Catechu (Peg Die 288 Kolli China bestehen aus Lora-, Sorten, sowohl hübscher als minder guter Qualität.

Gum. Senegal bleibt im Weichen z grüne Pomeranzeuschalen sehr rar; ostind. brauner Sago und les. Catehu und gelber Wachs etwas billiger ;

An neuen Zufuhren gingen ein: 32 B. Sassapar., 15 Ser, Rad. Jalapp., 6 F. Gummi

Drogueriewaaren. Bei den in Eng-

Die von Payta importirten 288 Kolli China in Auction kommen 1000 Sáäde Curcumae, 1520 Säcke Salpeter stattfin- Huanuco - und Tenn-

Zink werden höher gehalten; braune Kakao unverändert. 40 Ser. Jpecacuanha, 62 K.

12 F. Zinnsalz, 5 K. Aloes, 13 Col, Cochen., 59 F. Cocosól, 2 F. Salmiak, 100 K,

S2 497 S. Gum. copal., 5 F. Sem.

gelb. 9 a 95 Sch. p. 100 Pfd., Salpeter Chili Rad. Chiná 12 Sch., Curcumá bengal, 95 a Gum. seneg. elect, 90 a 92 Mk., do. natur. 56 2 Pomeranzenschaalen, grüne, 36 Mf. p. 100 Pfd,

Weizen zu reichlich vori- an Konsumenten: 125pfd. bunt, poln, 380 Fl. Roggen reichlich preishaltendz in En- PVersteuert. 123pfd. münster. 208 Fl. Gerste, Buchweizen fortdauernd wenig anzubringen. 146pfd, 117pfd, Neukirch. 239 Fl.,

verkauft: ostfries. 584 L., auf 9 Faß in

flauz v. 6 Wi 37% Leinöl und Hanföl

Sonntag den 14. Nov. 1847, [1057 b] Abends 7 Uhr.

: „fm Ï Saale der Sing-Akademie. Erstes

K. On Z Ert

von

Rudolph Wilmers.

„Ein Sommertag in Norwegen“, romantische

Fantasie f. Pste., komponirt und vorgetragen

von R. YWVillmers.

Gesang.

a) Dänische National-)für Pianoforte komp9o- Hymne, nirt und vorgetragen

b) „Flieg’ Vogel, flieg“,) von R. VV illmers.

Sonate heroïque, All, maestos0, scherzando, Marcia sunebre e Finale, und vorgetragen von R. VVillmers. Gesang. a) ySechnsucht am Meere“, sür Pfte. kompo- musikal, Tonbild, nirt und vorgetra- b) „La Pompa di Festa“, gen yon grosse Concert-Etüde, R. Willmers. Numerirte Billets à 1 Thlr.

1öbl. Musikhandlung der Herren Ed. Bote

& G. Bock, Jägerstrasse No. 42, zu haben.

Allegretto komp,

sind in der

Sas Äbounement beirägt: 2 Ktztr. für & Zahr. 4 üthir. - #4 Jahr. 8 Rihlr. - 1 Iahr. in aüen Theilen der Monarchie shue Peeis - Echöhung. Sci einzeinen Üummeru wird der Bogen mit 24 Sgr. berechruet.

IKhalk

Amtlicher eyn L

2 : Mo 3 di Ä ; o

In 6, Sitte in Betreff des Percbiitig B, Le Selig bex D: : T : zitats - Frage. Vehyem Dieffenbach Rhein- Provin N Bde Aba u Iittbrießen bei Beeliß. (Einweihung der bergestellten Kircl

Deutsche Bundesftaaten. Königreich Baden A handlungen. Kurfürstenthum Hessen, Der bayerische A Ft T a E R e Ser vaven\he Gesandie.

Freie Stadt Franisurt, Durchreise der Prinzessin von Orani _ Streiben aus Frankfurt a, M. (General von Radowigz raue der Börse ; Vermischtes.) 93 Stand

Hesterreichische Monarchie. Preßburg. Ankunft des Erzherzogs Ztevphan. Bekanntmachungen. erog

ußland und Polen. Sit. Petersburg. Cholera,

Frankreich. Paris, Beglaubigung eines haitischen Gesandten, Angebliche Vorschlage Guizot's in Betreff der Schweiz. Acerbau- Studien, Brodpreise, Die Toaste bei den Wahlreform-Banketten. Rermischtes.

Großbritauien und JFrland. London. ments. Belgien. Rede, zu Nom. Schweiz. Tagsaßung. Verweisung von Beschwerde-Schriften und Erklärungen an die Siebner- Kommission, Kanton Bern.. Der Ober - Befehlshaber an die Armee. Streitkräfte Berns. Ver- haftungen, Französische Waffenlieferungen für den Sonderbund, Kanton Zürich, Brückenverbrennung. Kanton Basel. Das Ar- tillerie- Kontingent, Badische Gränzmaßregel, Kanton Aargau. Beschränkung des Lebensmittelverkehrs, Das Kloster St. Urban, Kanton Graubündtecn, Nückehr der erfolglichen Friedens - Deputa- tion. Beschluß der Standes - Kommission. Der österreichische Ge- sandte in Bregenz. Kanton Tessin. Die Vorfälle auf dem Gott- harot. Einberufung in den Kriegsdienst, Proclamation des Son- derbunds- Kriegsraths, Kanton Waadt. Truppen - Aufstellungen,

_ Kanton Genf. Disziplinar- Verfahren des Bischofs von Freiburg. - Kanton Luzern. Truppen - Einzüge. Posten -Unterbrechung, —— Kanton Zug. Sonderbunds- Truppen.

“talien. Rom. Verbot der Toaste und Reden bei der Bürgergarde, Das Diario über Ferrara. Vermischtes.

Spauien. Schreiben aus Madrid. (Die Minister-Krisisz Vermischtes.)

Haundels- und Vörseu-Nachrichten.

Beilage, Tabellarische Uebersichten über den Wollhandel Preußens. Beiträge zur Kenntniß der inneren Zustände Rußlands, (Dritter Artikel.) Vermischtes.

Hofnachricht, Fallisse-

Brüssel, Dienst-Eid und Minister - Rath über die Thron- Die nächsten legislativen Verhandlungen, Die Beziehungen

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

__ Dem Steuer-Rath Hahu in Posen den Rothen Adler-Orden vierter Klajje und dem fatholishen Schullehrer Sch midt zu Gerns= dorf, Kreises Siegen, im Regierungs-Bezirk Arnsberg, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; so wie E i

Den seitherigen Regierungs-Referendarius von Nell zu Trier zum Landrath des Kreises Saarburg, im Regierungs - Bezirk Trier, zu ernennen, : i:

# Sée, Hoheit dexr Herzog Wilhelm von Meccklenburg=-

Schwerin is nah Schwerin abgereist.

__ Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4ten Klasse 9óster Königl. Klassen - Lotterie fielen 2 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf Nr. 23,038 und 63,685 nach Breslau bei Schreiber und nah Halle bei Lehmann; 27 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 3105. 3927. 4582, 11,383. 15/270, 21/728, 241/479. 29,372. 29,806. 31,570. 35,595, 44 341. 50,315. 51,429. 52,762. 53,619. 57,762. 58,006. 60,422, 62,268. 67,117. 71,135, 75,467. 76,943. 82 673. 82,870 und 83,899 in Berlin bei Alevin, bei Baller, bei Dettmann, hei Mabhdorf und 2mal bei Secger, nach Aachen bei Levy, Breslau bei Holschau, Cöln 3mal bei Reimbold, Danzig bei Roßoll, Düsseldorf 2inal bei Spaß, Elberfeld 2mal bei Heymer, Halle bei Lehmann, Königsberg i. Pr, 2mal bei Friedmann und bei Samter, Magdeburg bei Büchting und bei Roch, Ostrowo bei Wehlau, Sagan 2mal bei Wiesenthal, Stettin bei Wilsnach und nah Tilsit bei Wwenberg; 48 Gewinne zu 500 Rthlr, ai Nx. 1809. 3225. 10,009. 12,143. 12,331. 14,217. 16,143. 18,316. 18,890. 19,535. 25,267. 25,478. 33,642, 34,776. 35,472. 36,285. 37,086. 38,975. 39,023, 39,550. 40,634. 40,676. 42,069. 42,674, 45,067. 46/268, 46/712, 48/522. 49,963, 51,096.- 53,282. 57,793. 60,089, 61,616. 61,012. 62,557. 63,912. 64,411, 66,075. 66,222. 67,909, 69,285. 70,951. 72,497. 78,248. 79,961. 80,910 und 83,966 in Berlin bei Alevin, bei Baller, 2mal bei Burg, bei Grack und Imal bei Seeger, nach Barmen bei Holzschuher, Bielefeld bei Honrich, Breslgu bei Froböß, bei Holschau und 7mal bei Schreiber, Bromberg bei George, Cleve bei Coëmann, Cöln 2mal bei Reimbold, Crefeld bei Meyer, Danzig bei Roßoll, Frankfurt bei Salzmann, Glogau bei Levysohn, Halle Mal bei Lehmann, Königsberg i. Pr. bei Friedmann, Magdeburg bei Brauns und bei Roch, Memel bei Kauffmann, Min- den bei Stern, Mühlhausen bei Blachstein, Neisse bei Jäckel, Posen bei Bielefeld, Sagan 2mal bei Wiesenthal, Schweidniß bei Scholz und nah Stettin 2mal bei Rolin; 55 Gewinne zu 200 Rthlr. auf 2462. 4828. 7177. 7460. 12,721. 16,309. 18,825. 19,517. 21,276. 23,008, 24,250. 25,891. 26,379. 26,957. 27,113. 28,073. 28,963. 29,479. 32,801. 34,917. 35,128. 35,632. 37,068. 40,707. 44,046. 44,403. 44,647. 44,777. 49,472. 52,205. 52,894. 57,047. 58,139. 58,371. 67,285. 67,009, 68,114. 69,727. 69,803. 71,409. 72,016. 73,841. 74,196. 75,006. 75,326. 75,492. 76,474. 76,958. 78,231. 79/902. 80,485. 80,893. 81,339. 81,494 und 84,605. i

Berlin, den 12, November 1847. Königl, General-Lotterie-Direction,

—— P —-

Preußische

Berlin, Sonnabend. den 1Ze» November

Allgemeine

Vichtamtliher Theil. V E D.

__ Verlín, 12. Nov. Se. Majestät der König haben Allergnä- digst geruht: Dem Konsul Lutteroth zu Triest die Anlegung des

ihm verliehenen goldenen Ritterkreuzes des Königlich griechischen Er- |

löser-Ordens zu gestatten; und dem Brigade-Roß-Arzt Godlewsfki der Garde-Artillerie-Brigade die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Nischan Jftihar in Brillanten zu ertheilen.

Berlin, 9. Nov, Die Kölnische Zeitung hat die Be=-

hauptung ihres berliner Korrespondenten, daß die Provinzial-Stände berechtigt seien, sich mit der Frage über die Periodizität des Verei= nigten Landtages zu beschäftigen, zu der ihrigen gemacht. Sie giebt uns zu, daß nach den Buchstaben der Gesebe die Provinzial-Stände vom Anfange an nur solche Bitten und Beschwerden beschließen O welche auf das spezielle Wohl und Interesse der ganzen Pro- bef, oder eines Theils derselben Bezug haben, oder welche aus den ‘ejonderen Interessen der Provinzen und der mit ihnen verbundenen Fut Theile hervorgehen. Sie giebt uns nicht minder zu, daß E den Erlaß des Geseßes vom 3. Februar d. J, hieran nichts Recbte {bie daß vielmehr der Gegensaß zwischen dem Petitions- O h er dlos provinzielle Angelegenheiten und dem Petitionsrechte Ei e R Angelegenheiten in dem g. 13 der Verordnung über SINTIO) ing eines Vereinigten Landtages ganz bestimmt festgehalten L Pa En dem Vereinigten Landtage steht das Recht zu, C N und Beschwerden vorzutragen, welche innere Angelegen- heiten des ganzen Staats oder mehrerer Provinzen betreffen, wo- gegen Bitten und Beschwerden, welche allein das Jnteresse der cin- zelnen Provinzen betreffen, den Provinzial-Landtagen verbleiben, _ Unsere Leser werden mit uns der Ansicht sein, daß die Kölnische Zeitung, mit diesen Zugeständuissen auch zugestanden hat, daß die NER Sans lage niht das Recht haben, \sich mit Petitionen für Periodizität des Vereinigten Landtages zu beschäftigen, denn Niemand wird sagen können, daß solche Petitionen etwas Anderes, als innere Angelegenheiten des ganzen Staats betrefsen. Die Kölnische Zei= tung weiß aber den Provinzial «Ständen jenes Recht doch zu retten. Da sih das Gese, welches ihnen dasselbe entzieht, nun einmal nicht wegleugnen läßt, so haucht sie dem „todten Buchstaben“ des Geseßes „den vernünftigen Geist“ ein und hat nun, was sie braucht. Sie behauptet nämlich, der Buchstabe des Geseves könne hier nicht ohne Weiteres entschciden , da derselbe einen Grundsaß ausstelle, der sich gar nicht ohne Weiteres festhalten lasse, der vielmehr überall, wo ein solches starres Festhalten versucht werde, seiner eigenen inneren Dia- leftif erliege, dies sei durch die Geschichte unserer Provinzial - Land=- tage erwiesen, und diese Uebermacht der Natur der Sache über den Buchstaben sei durch das Verhalten der Landtags-Abschiede seit 1840 auch von der Regierung anerkannt. :

Wir erstaunen, die Kölnische Zeitung hiermit den vielbesproche- nen Rechtsboden verlassen zu sehen, zu sehen, wie fie sih über das Geselz hinausseut, blind für die Bedeutung und Folgen einer solchen Taktik, blind für die theuersten Jnteressen der Partei, als deren Ver- treterin sie \sich ansieht, und blind der Ueberzeugung, daß nun die Provinzial - Landtage zum Kampfe aufzurufen seien, und blind dem Kunsche folgend, durch sie auf das zunächstins Auge gefaßte Ziel hindrängen zu fönnen. Wir wollen diese Betrachtung nicht weiter verfolgen und nur bei der sehr einfachen Rechtsfrage verbleiben. Nicht der Buch- stabe des Geseßes is es, auf den wir bei deren Beantwortung drüden, sondern die Bestimmung des Gesebes steht uns mit unwiderleg- lichem Gewichte zur Seite. Wo der Wortlaut desselben völlig flar, wo der Wille des Geseßes völlig bestimmt und unzweifelhaft ausge- sprochen is, da darf man sich auf den vermeintlichen Geist des Ge- seßes nicht mehr berufen. Daß jenes hier der Fall is, giebt die Kölnische Zeitung zu, aber wenn wix dennoch mit ihr eine solche Be=- rufung gelten lassen wollen, was is denn hier der Geist des Ge- seßes? Offenbar einestheils die Gliederung der verschiedenen stän- dischen Körper in Provinzial -Stände für die besonderen Jnteressen der Provinzen, in vereinigte Ausschüsse für die Berathung der all- gemeinen Geseße, \o wie für die Wahrnehmung der allgemeinen, die einer einzelnen Provinz überschreitenden Jnteressen, und den Verei=- nigten Landtag für die allgemeinen Geseße und Juteressen und aus= schließlich für die Verfassungs- Aenderungen, anderentheils die Festhal- tung und Durchführung dieser Sonderung auch auf dem Gebiete des sogenannten Petitionsrehtes. Wie der Buchstabe des Gesetzes, o spricht also auch der Geist desselben mit unzweifelhafter Gewißheit dafür, daß den Provinzial - Ständen das Recht nicht zusteht, über eine Verfassungs-Aenderung, wie die Periodizität des Vereinigten Landtags, zu petitioniren.

Und die Uebermacht der Natur der Sache, worauf die Kölnische Zeitung sich beruft, is sie nicht lediglih ein Kleid, worin sie das Interesse der Partei oder, wenn man lieber wiil, des politischen Systems, wozu die Kölnische Zeitung sich bekennt, hüllt, um ihm Geltung zu verschaffen? Wir wollen es dahingestellt sein lassen, ob die Natur der Sache das Dasein eines ständischen Körpers, der als solcher über Aenderungen der Verfassung petitioniren könne, also hierbei gewissermaßen die Jnitiative habe, unerläßlich erfordert, jeden- falls wäre eimer solchen Forderung der Natur der Sache jeßt Genüge gescheben, da unsere Verfassung einen solhen ständischen Körper ins Leben gerufen und deren erhabener Geber an feierlicher Stätte aus- gesprochen hat, diesen Körper „gern und öfter“ um sich versammeln zu wollen. Höchstens bis zum 3. Februar d. J. hätte sich die Uebe1- macht der Natur der Sache für das Petitionsrecht der Provinzial- Stände in Verfassungs-Angelegenheiten, so wie für die faktische Aus= übung desselben, anführen lassen, und bis dahin is ihr, woraus die Kölnische Zeitung jeßt Nußen ziehen möchte, auch die Regierung nicht immer entgegengetreten, indem sie in einzelnen Fällen Petitionen der Art zugelassen und beantwortet hat, welche sie, als ohne gescß= liche Befugniß angebracht, zurückcgeben oder unbeachtet lassen konnte.

Wer sich jeßt noch auf diese Uebermacht berufen will, könnte sie höchstens für den Wunsch einer Aenderung des Gesehes anführen, tritt aber das Geseß mit Füßen, wenn er es unter solcher Berufung außer Anwendung seßen will, Und wie weit geht die Kölnische Zei-

Zeitung.

| ten“ lasse sich das seiner Natur nah ni

Alie Post - Anfialten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: GSehren-Straße tir. 57. Insertions-Gebühr für deu Raum ciner Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

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1847.

Sie scheut sich nit, auszusprechen: mit „„Vorschrif= - seiner 1 iht äußerlich zu begrän= zende Petitionsreht ständischer Versammlungen niht einengen! Zu

tung hierbei!

| welhen Konsequenzen würde es führen, anzunehmen, es sei unmög=-

lich, der Kompetenz ständischer Körper in ihrem Petitionsrechte Grän= zen zu ziehen! zu welchen Konsequenzen würde es führen, den gro=- ßen Unterschied zwischen dem einzelnen Staatsbürger, der allerdings das unbeschränkte Recht der Bitte hat und haben muß, und zwischen ständischen Körperschaften mit ihrem vollen politischen und moralischen Gewichte zu verkennen! Und wenn die Kölnische Zeitung jenem Ausspruche noch hinzuseßt, das Petitionsreht ständischer Versamm= lungen ordne und gliedere sich von selber vernünftig, sobald es (7) sich geordnete und gegliederte Organe in einem den Bedürfnissen voll- ständig genügenden Maße geschaffen habe, so möchten wir sie fragen, hat etwa der Vereinigte Landtag nicht die Fähigkeit gehabt, in voll= ständig genügendem Maße von dem Petitionsrechte in Verfassungs= Angelegenheiten Gebrauch zu machen? is ihm für den Gebrauch die= ses Rechtes nicht der vollste Raum gegeben worden, und hat er nicht in vollständig genügendem Maße auch wirklich davon Gebrauch ge- macht? Wo is} jetzt, nachdem seine Petitionen dem Könige vorgelegt sind, das Bedürfniß zu einem ständischen Organe für solche Petitio- nen, wo die Uebermacht der Natur der Sache? wozu jeßt noch acht ständische Versammlungen zu Petitionen aufreizen, welhe nah den flaren Worten des Gesetzes ihnen uicht gestattet sind? Wir wollen die Antwort darauf nicht aussprechen.

Weun aber endlich die Kölnische Zeitung den Provinzial-Ständen das fraglihe Recht deshalb zuspriht, weil die am gewissesten und natürlichsten der eigenen Kompetenz zufallende Aufgabe für jede stän= dische Körperschaft die sei, über die eigene Stellung und Kompetenz nöthigenfalls Anfragen und Bitten an den Geseßgeber zu richten, #o übersicht sie hierbei einmal, daß es sih hier niht von Anfragen han= delt, wozu überdies bei der Klarheit und Bestimmtheit des Gesehes sicher kein Provinzial-Landtag sich veranlaßt sehen fönnte, fürs Andere, daß ja die eigene Kompetenz der Provinzial-Landtage durch das Gesetz hon bestimmt is, daß die Bitten, um welche es sich hier handelt, nicht die besonderen Juteressen der Provinz, zu deren Vertretung sie allein berufen sind, sondern ein allen Provinzen gemeinsames Interesse betressen, daß die Vertretung eines solchen Juteresses den Provinzial - Landtagen ausdrücklich entzogen ist, und endlich, daß die Periodizität des Vereinigten Landtages, um die es sih bei der ganzen Deduction doch zunächst handelt, gar nicht die Kompetenz der Pro- vinzial-Lanbtage, sondern den Vereinigten Landtag betrifft.

Wir bekennen hiernach, daß wir uns, wie die Kölnische Zeitung selb sagt, vollständig in ihr geirrt haben, als wir vorausseßten, sie werde sich vor dem Geseze beugen. Sie is jeßt ofen hervorgetreten, sie stellt sich und ihre Sache über das Gesez. Wir wollen die Früchte dieses neuen Systems abwarten *).

Berlin, 12. Nov. Der unerbittliche Tod scheint uns in die= sen Tagen mit seinen härtesten Schlägen heimsuchen zu wollen. Kaum hat sich die Gruft über einem unserer trefflihsten Mäuner im Be= reiche der Kunst und geistiger Veredlung dieses Erdenlebens geschlos= sen, da öffnet sich das Grab für einen Anderen, den wir auf dem Felde der Wissenschaft und der praktischen Thätigkeit für die leideude Menschheit zu den größten zählen. Gestern Nachmittag gegen 3 Uhr verschied der Geheime Medizinal-Rath und Prof. Dr. Dieffenbach, mitten in seinem Berufe, indem er im Klinikum einen Vortrag hielt, an einem Schlagfluß, welcher alle sofort angewandken Bemühungen, das entschwundene Leben zurückzurufen, gänzlich vereitelte. Auch Dieffenbah war noch_ in den Fahren des kräftigsten Mannesalters und der wirkungsreichsten Thätigkeit, Jm Jahre 1794 zu Königsberg geboren, stand er erst im Anfange der Funfziger! Was hätte er also noch thun mögen für die Underung so vieler Leiden, die ihm der \{önste Beruf war. Wir brauchen hier niht die Größe auch dieses Verlustes zu ermessen. Jedermann, ganz Deutschland, die Welt und die Wissenschaft kennt sie und wird sie mit uns fühlen. Nur das Eine sei uns jeßt vergönnt, hinzuzufügen, daß auch bei Dieffen= bach gerade jenes höhere geistige Element, welches selbst der schein bar materiellsten Wissenschaft und der alltäglichsten Praxis die edlere Weihe giebt, dasjenige war, was sein Thun und Denken beseelte, dem er in seiner Wissenschaft die vollste Geltung zu sichern wußte und was seine Werke zu einem Denkmal seltener Begabung und redlich= sten Strebens für alle Zeiten erheben wird.

Rhein - Provinz. Der Trierer Ztg. wird von der Mosel vom 7. November gemeldet: „Die Weinlese hat am 28.

*) Nachdem Vorstehendes shon zum Druck bereit lag, ging uns die Nr. 309 der Kölnischen Zeitung zu. Der darin enthaltene Artikel aus Elbing findet scine Widerlegung Mon in Vorstehendem. Was aber den dabei von der Redaction uns gemachten Vorwurf anbetrifft, daß wir beim Citat des §. 12 der Verordnung vom 3. Februar eine nachhelfendc Korreftur uns erlaubt hätten, so weisen wir ihn mit Entschiedenheit zurü. Der §. 12 lautet allerdings im 2ten Absaytze : „Sollten wir uns bewogen finden, ständischen Beirath über solche Aende- rungen der ständischen Verfassung zu erfordern, welche nicht, als die Ver- fassung einer einzelnen Provinz betreffend, von dem Landtage dieser Pro- vinz zu berathen sind, so werden wir ein solches Gutachten nur von dem Vereinigten Landtage cinfordern, und bleiben diesem alle auf dergleichen Aenderungen bezügliche ständische Verhandlungen ausschließend vorbe- halten.“ Es" leuchtet aber ein, daß, wenn alle auf solche Aenderungen der ständi- schen Verfassung, welche nicht als die Verfassung einer einzelnen Provinz betreffend von dem Landtage dieser Provinz zu berathen sind, bezügliche ständische Verhandlungen dem Vereinigten Landtage vorbehalten bleiben sollen, hierunter auch die Verhandlungen über Petitionen auf der- artige Veränderungen begriffen sind, und daß das Gese dies auch E aussprechen wollte, weil es sonst der Worte „und bleiben diesem A gar nicht mehr bedurft hätte, Die unmittelbar darauf folgeme, fblnis mung im §. 13 giebt dies völlig unzweifelhaft zu erkennen, f vermeidender sche Zeitung selbst hat, wie ihr einen so thörichten Dos véeftatibeit. Artikel in Nr. 304 ergiebt, unser Citat au in diesem E es lie Wenn darin statt Verhandlungen Anträge steht, so ist da Besen: nicht das en aen, G Schl Ja Sor e Sache ziehen, zu deren Mindeste. elchen L L L ne der Kämpfer sich solche Waffen v0n Anderen zutra gen läßt,