1847 / 319 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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sein Stab sind am 41ten Abends um 5 Uhr in

General Dufour und sagt, wird am 13ten der Angriff be-

en; wie man Murten ang e erden. Die Stadt Neuenburg is ganz angefüllt

é f â Syndi 900 Landleuten j esuiten, Präfekten, Syndikern und fast 20

mit Pfarrern, des S legien freiburgischen Dörfern. Laut Angaben von Reisenden ging am 41lten in, Bern bei Abgang der Post das Gerücht, der Große Rath von Freiburg habe sih versam- melt, und es sei um eine Bedenkzeit bis Sonnabend früh um 8 Uhr ebeten worden, um den leßten Beschluß zu fassen. Jn Folge dessen fien die Feindseligkeiten eingestellt worden.

nton Zürich. Der Schweizerbote bringt folgenden Geeidt über n N ederfall bei Dietwyl , welcher si bestätigt: „Es verbreitete sich hier am 14. November in allen Kreisen die Nachricht, daß die in Dietwyl stationirte Compagnie vom Zürcher - Bataillon Fäji am Morgen um 6 Uhr von einem Luzerner-Bataillon überfallen und gefangen genommen worden sei, Es herrschte darüber bei allen Truppen, besonders bei den zürcher Artilleristen, eine große Aufre- gung und Erbitterung, Gewisses war über den Vorfall noch nicht befannt. Heute Morgen (12ten) erfahren wir nun, daß zwischen T und 8 Uhr das Dorf Dietwyl von Luzerner-, Schwyzer=- und Urner- Truppen plößlich umstellt, die Soldaten der Zürher-Compagnie For- rer, ungefähr 27 an der Zahl, mit dem Hauptmann und zwei Lieu= tenants ín den Quartieren überfallen, entwaffnet und gefangen abge- führt wurden. isl i

Diese Nachricht ist von einem ebenfalls in Dietwyl stationirten züricher Kavalleristen, dessen Kamerad auch gefangen wurde, nah Muri gebraht worden. Man spricht davon, daß Verrath von Seiten der Bewohner Dietwyls mitgewirkt habe.“

Ferner berichtet dasselbe Blatt: „Die Scharfschüßen-Com- pagnieen von St. Gallen und Thurgau, welche die Brücke von Sins überschritten, haben dieselbe mit Brenn-Materialien aller Art, Stroh, Reiswellen, Pechkränzen und mehreren mit Brennstoffen gefüllten Granaten belegt gefunden. Die ersteren wurden in die Reuß gewor= fen, die Granaten nah Sins zurückgenommen. Abends is von Zug qus eine Artillerie-Batterie mit Mannschaft gegen die Brücke ge- zogen, Von der Artillerie sollen am 10ten Morgens mehrere Schüsse gegen Sins losgebrannt worden sein, was eine Truppen - Bewegung R beiden Seiten zur Folge hatte.“

Kanton Tessin. (Karlsr. Ztg.) Auf dem Gotthard sind die Feindseligkeiten bereits seit einer Woche in vollem Gange, und der Vortheil ist auf Seiten der Urner, troßdem daß sie zwei Of- fiziere verloren haben. Sie haben nämlich durch Ueberraschung die Höhen weggenommen, welche den Gotthards - Paß beherrschen; sie halten das Hospiz , das Zollgebäude und die Zufluchtshäuser beseßt, wodurch sie im Stande sind, den Paß auch in der vorgeriückten Jah- reszeit zu behaupten. Es isst kaum glaublich , daß ihn die Tessiner von Airolo aus wieder nehmen werden ; denn sie müßten auf s\cmaler Straße bergan, gegen einen vortheilhaft postir- ten Feind anstürmen, dessen Feuer die vorderen Reihen niederstreckèn fann, während er selbst noch von feinem Schusse erreiht wird. Su- warof hat allerdings 1799 durhgebrochen, aber mit unsäglichen Be- {werden und großem Verluste: was aber Suwaroff seinen Russen zumuthen durfte, kann Luvini mit tessinishen Milizen niht wagen. Dessenungeachtet ist dem Sonderbunde dieser Streich nur halb gelun= g zu [eicher Zeit hätten nämlich die Oberwalliser über den Nu=-

e Bak in das Bedretto-Thal einfallen und Airolo von der Seite nehmen sollen, während ein Aufstand in den südlichen Gränzdörfern die Truppen der Regierung beschäftigt hätte. Bisher sind aber feine Oberwalliser, die, überall erwartet, sich nirgends zeigen, über den faum wegsamen Nufenen (7260 Fuß über dem Mittelmeer) gegan- gen, noch hat der in den Mendris angeschlagene Aufruf des Sonder- bundes eine Wirkung gethan. Jn Tesjin hat der in Jtalien wehende Geist die Sympathieen für den Sonterbund sehr gefühlt, und ande- rerseits hat die radikale Partei hier, wie überall, große Energie und Disziplin entwickelt, während die Partei des Sonderbundes von bei- den Sachen wenig blicken läßt. Nach den neuesten Berichten is die luzerner Gränze noch nirgends überschritten worben, aber auf allen Punkten gesperrt. Hauptmann Aufdermauer i in der March von einem Schwyzer erschossen worden; Genaueres ist noch nicht bekannt.

At a 1 tex U

Turín, 8. Nov. (N. K.) Mons. Corboli Bussi, Hausprälat Sr. Heiligkeit, und Signor Cavaliere Martini, Kammerherr Sr. Kaiserl. Hoheit des Großherzogs von Toscana, haben sich am 3ten d. M. im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Sr. Majestät des Königs von Sardinien eingefunden und folgende Erklärung unterzeichnet :

„Se, Heiligkeit der Papst Pius IX., Se, Majestät der König von Sardinien und Se. Kaiserl, Hoheit der Großherzog von Toscana, beständig beseelt von dem Wunsch, vermittelst ihrer gegenseitigen Verbindung zum Wachsthum der italienischen Würde und des italienischen Wohlstandes bei- zutragen, überzeugt, daß die wahre und wesentliche Grundlage einer italie- nischen Einheit die Verschmelzung der materiellen 'Jnteressen der Bevölke- rungen ist, welche ihre Staaten ausmachenz andererseits durhdrungen von der Gewißheit, daß die Einheit selbst ungemein wirksam sein wird, um im Lauf der Zeit die National - Industrie und den Nationalhandel zu erwei- ternz bestärkt in diesen Gesinnungen durch die Hoffnung auf einen An- {luß der übrigen Souveraine Ftaliens, sind zu dem Entschlusse gelangt, zwischen ihren verschiedenen Ländern eine Zoll - Verbindung zu bilden. Zu diesem Zwecke erklären die Endesunterzeichneten, kraft der einem Jeden von seinem Souverain übertragenen Vollmacht, wie folgt: Art. 1. Eine Zoll- Verbindung is im Grundsay zu Stande gekommen zwischen den Staaten des heiligen Stuhles, Sardiniens, Toscana's und Lucca's, und sie soll ins Leben gerufen werden vermittelst der Ernennung von Kommissarien, welche von den hohen Va line Parteien eigens niedergeseyt werden, zur Ent- werfung eines gemeinsamen Zoll-Tarifs und zur Einigung über ein billiges Prinzip der Vertheilung der gemeinsamen Einnahmen, Art, 2, Bei der ersten Entwerfung des Tarifs und bei den nachfolgenden Revisionen, welche periodisch in einem festzusezenden Zeitraum stattzufinden haben, soll einer größeren Handelsfreiheit entgegengestrebt werden , so weit dieselbe mit den wechselseitigen Interessen vereinbar ist, Art, 3. Zeit und Ort für den Zu- sammentritt des g der vorgenannten Kommissarien werden sogleich bestimmt werden, so bald die definitiven Absichten Sr. Majestät des Königs der beiden Sicilien und Sr, Königl. Hoheit des Herzogs von Modena be- züglich des Anschlusses an die Zoll-Verbindung bekannt geworden sein wer- den, - Geschehen““ 2c, (Folgen die Unterschriften.)

S panien.

Madrid, 7. Nov. Eine in der heutigen Gaceta erschie- nene Königliche Verfügung ernennt den Marquis von tio floros für die nächste Session zum Präsidenten des Senats und den Herzog von Gor und den Fürsten von Anglona zu Vice-Präsidenten. Cine zweite. Verfügung ernennt den General-Lieutenant Ros de Olano zum Mee ordentlichen Botschafter und bevollmächtigten Minister Spaniens an dem portugiesischen Hofe. General = Lieutenant Cordova hat das Großkreuz vom Orden Karl's 1IT. erhalten. - Karlistishe Banden in Navarra sind zersprengt worden und haben sich in der Richtung nah Frankrei geflüchtet; den Banden - Anführer Eustagino Eulogio Uo= rence haben Königliche Truppen gefangen genommen,

Türkei. Konstantinopel, 27. Oft. (D. A. Z.) Der Theil von

Pera, welcher durch die jüngsten Feuershrünste zerstört worden, soll

2190

nah einem neuen Plane aufgebaut werden, Diesem Plane zufolge, werden die Straßen breiter , als sie früher waren, und auch für ei- nen großen freien Play foll Raum gelassen werden. Die neuen Häuser sollen möglichst aus Stein errichtet und, wo dies nit an- geht, die hölzernen nur ein Stockwerk hoh gebaut werden, um in der Folge so großen Feuersbrünsten vorzubeugen. Vor einigen Ta- gen hat man die Eigenthümer der abgebrannten Stellen zusammen= berufen und ihnen den Plan zum Wiederaufbau vorgelegt; unglück- licherweise is man aber auf viele Schwierigkeiten gestoßen, da nur wenige Besizer geneigt sind, ihr Grund - Eigenthum zur Straßen- Erweiterung oder gar zu einem öffentlichen Plate freiwillig herzuge- ben, uxd so wird am Ende mit Gewalt geschehen müssen, was güt- lih nicht zu erlangen ist.

Yandels- und Görsen-Üachrichten. Berlin, den 16. November 1847.

W echsel - Course.

Brief. | Geld. 1435 1425

Amsterdam 250 FI. Kurz do. 250 Fl. 2 Mt. Hamburg Kurz 152% do. L 2 Mi. 151% 3 Mt. 6 263 2 Mit. 81 2 Nt. 102% 2 Mt. 102% | 2 Mt. éa 99 | 8 Tage 100 | 2 Mi. 995 99“

Londou

1024 102%

Wien in 20 Xr Augsburg

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. . 100 Thlr. Arankfart a. M. südd. W. „...--+++.-- 100 F1. 2 Mt. 56 26 Petersburg 100 SRbl. | 3 Wochen | 1085 1085

Ausländische Fonds: Pfundbrief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. |Gem, Zf.| Brief. | Geld. St. Schbuld-Sch. |35 921 | 913 Kur-u.Nm. Pfdbr. |35 93% | 93%

Seeh. Präm. Sch. 905 - Schles1sche do. |35| K.u.Nm, Schuldv. 88 875 do. Lt. B. gar. do. 37 Berl. Stadt-Obl. 915 | 91 Pr. Bk-Anthb.-Scb |— Westpr. Pfandbr. 915 Grossb.Posen do. 100% do. do. 917 Ostpr. Pfandbr. 95% | 9 N Pomm. do. 937 _— Ausländische Fonds.

Gem.

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Fnedrichsd’or. / 134, And.Goldm.àDth. 2% | 115 Disconto. 45

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Poln. neue Pfdbr. Ï 945

u do. Part. 500 FI. ) 79% do. do. 300 FI. 98 Hamb Feuer-Cas. 855 do.Staats-Pr. Anl Holl, 25 % Int. Kurb.Pr.O. 40 th.

Russ. Hamb.Cert.| 5

do.beiHope 3.4.8. 5 do. do. 1. Anl. 4| 91; do. Stiegl. 2.4.4.4 | 92 do. v. Rtbsch.Lst.| 5 [109% | do.Polu.SchatzO. | 4 834 825 do. do. Cert. L.A.| 5 | 94% do.do.L.B.200FI.|—| 165 | 16 Sardin. do. 36 Fr. Pol. a. Pfdbr.a.C.| 4 | 94% | N. Bad. do. 35 Fl.

Eisenbahn - Actien.

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Volleing. |ze.

Amst, Rott. | 4 963 G. Arnb. Utr. |45%

100% 6, 935 B. 914 be, u. G. 100 bz u. G. S5 bz. u. B.

O.Scbl. L.B, E E Pts. Mgdb. Berl. Anb.A. | 4 | 118% bs. u. G do. Pr. B. do. Prior. | 4 iss do. do. Berl. Hamb. | 4 1025 bz. u. B, Rhein. Stm. do. Prior. 45 997 bx. A do. Prior. Berl. Stett. |4 1117 6. 112‘B do.v.St. gar. Bonn-Cöln. |9}| Sächs. Bayr. Bresl. Freib. | do. Prior. Chem. Risa, Cöln. Mind. do. Prior. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Prior. Gloggunitz. Hmb. Bergd, Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd. Leipz. do. Prior. N. Sell, Mk. do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nedb. K. Fd. O.Schl, Lt.A do. Prior.

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St.-Vobw. 97 a 96% bz. do. 9825 bz, u. B.

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Thüringer.

Whb.(C.O.) 71% B, do. Prior. | 1005 B. Zarsk Selo. 98 G.

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Aachb.Mastr. | Berg. Mrk.

Berl. Anb. B. Bexb. Ludw. Brieg-Neiss. |i do. Thür. V. |\ Magd. Witt. |30| 79% bz. Mecklenb. |80/58 G.

Nrdb. F. W. |70|/685 bz. Rh. St. Pr. |70

Starg. Pos. 50 825 B,

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88% G.

92 B. 917 G. 101% bz.

100 bz. u. G.

106; 6. (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Bei schwachem Geschäft war die Börse heute in einigen Eisen- bahn- Actien matter.

R _— juni 1

Getraide-Bericht. Am hentigen Markt waren die Preise wie folgt:

Weizen 74—T77 Rthlr. Roggen loco russ. 43 Rthlr,

- - neuer 47—52 Rthlr.

- Nov. 47 Rihlr. Br.

- April/Mai k. J. 49% Rthlr. bez. Hafer 48/52pfd. 285—30 Rthlr.

- A8pfd. pr. Frühjabr 31 Rthlr. Bf. Gerste 43—45 Kthlr. Rüböl! loco 114 Rthlr. Bf., %g G:

- Nov. /Dez. 115 Rihlr, bez, u. Bf,

- pr. Frühjahr 117z Rthlre, Spiritus loco 27 Rihlr. bez.

- Frühjahr 27% Rthlr. Bf.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 15, November 1847.

Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 5 Sgr., auch 3 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf.3 Roggen 2 Rthlr. 6 Sgr. 11 Pf., au 1 Rihlr. 28 Sgr. 9 Pf. z große Gerste 1 Rihlr. 26 Sgr. 3 Pf.z kleine Gerste 1 Rihlr. 25 Sgr., auch 1 Rihlr, 23 Sgr. 9 Pf.z Hafer 1 Rihlr, 11 Sgr. 3 Pf., auÿ 1 Rihlr, 7 Sgr. 6 Pf.z Erbsen_2 Rthlr, 11 Sgr. 3 Pf-, auch 2 Rthlr, 10 Sgr.z Linsen 4 Nthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 4 Rihlr. 3 Sgr. 9 Pf, Eingegan-

en sind 95 Wispel. | y E Wasser: Weizen 3 Rthlr. 7 Sgr: 6 Pf., auh 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; Roggen 2 Rihlr. 6 Sgr. 14 L auch 2 Rihlr. 2 Sgr. 6 El; große Gerste 41 Rthlr. 27 Sgr. 6 Ps+3 Hafer 41 Rihlr, 40 Sgr, ingegangen sind 206 Wispel. Sonnabend , den 13. November, Das Schock Stroh 9 Rithlr., auch 8 Rthlr, 10 Sgr,z der Centner Heu 1 Rihlr, 410 Sgr., auh 14 Rthlr.. )

Königsberg, 13. Nov, Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig, Wei- zen 65—T78 Sgr, 4 Schfl, Roggen 50—57, Sgr, pt Schfl, ; A Gerste

45—52 Sgr. pr. Schfl. z kleine Gerste 40 46 Sgr. pr. Schfl. ; Hafer 20 —27 Sgr. pr. Schfl. ; graue Erbsen 60—75 Sgr. pr. S H weiße Erbsen 55—65 Sgr. pr. Schl. Kartoffeln 25— 30 Sgr. pr. Schfl.; Heu 12 15 Sgr. pr. Ctr.; Stroh 90 Sgr. pr. Schock; Spiritus 30 Rihlr. p. Ohm,

_ Danzig, 13. Nov. An der Bahn wurde gezahlt: Weizen 70—85 Ss a EEeE B E Es S 55 62; Sgr., G erste 44 —52 Sgr., Hafer 27—29 Sgr. p. Schfl,, Spiritus 28 Rihlr. p, 120 Quart 80% Tr. s e

Stettin , 15. Nov, Getraide, Weizen, neuer 129 bis 131 pfd. uderm,, märkischer und pomm. wird auf 72 Rihlr. gehalten und is mit 71 Rthlr, bez. Mit Roggen in loco ist es seit Freitag etwas stiller, neuer auf 47 a 48 Rihlr. gehalten, 46% a 47 Rthlr. bez., ged. rus}. auf 40 a 41 Rthlr, gehalten, auf Frühjahrs-Lieferung dagegen noch fest, 82pfd, 48 Nthlr., 86 psd, 49 Rthlr. bez. Für Gerste Oderbruch bleibt 44 Rthlr, gefordert, gut gr. pomm. 42 Rthlr., fleine 40 Rthlr. Hafer in loco pomm, 28 Rthlr. bez., auf Frühjahrs-Lief. 32 Rthlr, bez. Erbsen 45 a 53 Rthlr.,, leßterer Preis für gute Kocherbsen bez,

Oelsaamen noch vnverändert , wie leßtgemeldet, Winter - Rapps 80 Rthlr., Rübsen 78 Rthlr., Schlagleinsaamen in mittel Qual, 63 Rihlr. zu haben. Kleesaamen eben sto. Sâäe-Leinsaamen noch ohne Umgang, wie leztgemeldet.

Spiritus fest, aus erster Hand zur Stelle 134—ck %, aus zweiter Hand 13% %, pr. Frühj. 134 % geboten, 13 % gefordert,

Rüböl ein wenig höher gehalten, in loco auf 11 Rthlr., pr. Dezbr. / E 11:4 Rihlr. bez, März / April 145 Rihlr. bez, Leinöl 105 Rthlr. zu haben.

Netalle. Roheisen für den Augenblick geräumt, Zink schwimmend zu 5 Rihlr, 14 Sgr. gek.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 13, Nov. Miederl. wirkl. Seb. 547.

Antwerpen, 12. Nov. Zinsl. —. Neuo Anl. 145.

Leipz i g, 15. Nov. Leipz. Dresdn. Act. 116 G. Süächs. Bayer. 89% Be, Sächs. Schles. 100% Br. Cbem. Ries. 53 Br. Löb. Zitt. 48 Br. Mgd. Leipz 226 G. Berl. Anb Lt. A. 1183. 1187. Lt. B. 1075. 107%. Dess. Bank-Act. 1003. 100.

London, 11. Nov. Cons. 3% 842. 844. Belg. —. Ard. 165 16. Passìve 3%. 35. Ausg. Sch, 12. 11. 25% Moll. 53%. 53%. 4% do. 825. 81 Le Port, 215. 205. Bras. 78. 76. Chili Mex. 16 155. Peru 31. 29.

Paris, 12. Nov.

Wien, 14 Nor. Gloggs. 1125.

5% S§paa. 143,

Engl. Russ. —«

m

5% Rente din cour. 116. 60. 3% âu cour. do- Nordb. 154.

15,

Meteorologische Beobachtungen. 10 Uur.

Nachmittags Nach einmaliger

2 Ubr.

1847. 15. Nov. |

340,71'‘ Par. 339,49!’ Par. [339,12 '’’ Par.|Quellwärme T.6° R,

+ 3,1° R. | + 5,9° R. '| 4 5,0" R. |Flusswärme 9,1% R.

_— 3,5" R. +- 4,6° R. + 4,4° R, [Bodenwärme 5,0° R. Dunstsättigung « 98 pCt. 79 pCt. 89 pCt. Ausdünstung0,003 ‘Rh, Wetter trüb, ! reguig. regnuig, Niederscblag0,219'“Rh. Wind «6609s WSW. WSW. WSW. Wüärmewechsel + 60° Wolkenzug - « - -- WSW. _— | 4,0".

Tagesmittel : 339,71! Par. F 49" R... 1 42° R... 89 pCct. WSW.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 17. Nov. Jm Schauspielhause. 495ste Abonne=- menté-Vorstellung: König René's Tochter. Hierauf : Der zerbrochene Krug.

Donnerstag, 18. Nov. Vorstellung : Auf Höchstes Begehren: Thea Ballet in 3 Bildern, von Paul Taglioni. (Dlle. Marie Taglioni: Thea.) Vorher : 6 Uhr.

A dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern-

s-Preisen verkauft :

N Cin Billet in Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet zum Parquet 1 Rthlr. 15 Sgr. Cin Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 40 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, ¡m Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Am- phitheater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremden-Logen 3 Rthlr.

Jm Schauspielhause. 15te französische Abonnements-Vorstellung.

Freitag, 19. Nov. Jm Opernhause. 134 ste Abonnements- Vorstellung, Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Jhrer Ma- jestät der Königin : Rede, gesprochen vou Herrn Rott. Hierauf zum erstenmale: Der Prätendent, romantische Oper in 3 Aufzügen. Musik von Küden. Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus-Preisen verkauft : '

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei- ten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ran-= ges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 410 Sgr., n den Fremden-Logen 2 Rthlr. ( -

Im Schauspielhause, 196 se Abonnements - Vorstellung. Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Jhrer Majestät der König: Rede, gesprochen vou Herrn Hoppé, Hierauf , zum erstenmale : Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benußung der Auerbachshen Erzählung? „Bie Frau Professorin““, von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Morgens

6„Ubr. Beobachtung.

Luftdruck Luftwärme - -+« Thaupunkt .-«+

Im Opernhause. 133ste Abonnements=- Thea, oder: Die Blumenfee, ( Musik von C. Pugny. Der Vetter. Anfang

Billets zu folgenden mittleren

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 17. Nov. (JFtalienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt : Leonora. VDper in 4 Akten, von Mercadante.

Preise der Plähe: Ein Play in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. \. w. :

Dounerstag, 18. Nov. Der Lumpensammler von Paris, Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableaux). Nach dem Fran= zösischen des Felix Pyat, von Heinrich Snudt. Die Musik zur Ber- änderung der Tableaux und zu den Akft\hlüssen von W, Cläpius, Ver Schlußgesang (,„„Bacchanal““) des dritten Tableau, gedichtet von Ka- l,\{ch, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri.

Freitag, 19. Nov. Zur Feier des Allerhöchsten Namenstages Jhrer Majestät der Königin : Zum erstenmale: Festmarsch, fomponirt von E. Schmidt , Orchester - Mitglied. Ausgesührt vom Orchester, einem Jnfanterie- und einem Kavallerie - Musik - Corps. Hierauf: Prolog, gedichtet von Dr, Eduard Freyberg, gesprochen von Mad.

E ani Zum erstenmale: Bruder Kain. Schauspiel in 4 Akten

1a einer alten Chronif) von Heinrich Smidt, 9 N Grohmann, vom Königlich städtischen Theater zu Pesth:

Olaf Pehrson, als Gastrolle.)

Verantwortliher Redacteur Dr. J, W. Zinfkezifen, Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der De ckex schen Geheimen Obex - Hofbuchdrueeret. Beilage

Inhalt.

nd. Provinz Preußen. Bau der Festung Boyen bei Lögen,

Jula aus Memel, (Handel und Schifffahrt.)

Deutsche Bundesstaaten. Schreiben aus München. (Der Lant- tagz der Kampf in der Schweiz z Felix Mendelssohn-Bartholdy ; der Frauen- Verein zur Beförderung der Seidenzucht.) Großherzogthum Hes- sen und bei Rhein. Einweihung der neuen Kirche in Gedern. Herzogthum Holstein. Kunststraßen.

Oesterreichische Monarchie. Wien, Das Ober-Kommando der Marine. Schreiben aus Wien, (Vermischtes.) Mailand, Ein- weihung des Tempels S, Carlo.

Frankreich. Paris. Bruch in der Opposition, Dupin und Ambert über die Sklaven-Emancipation, Vermischtes. :

Großbritanien und Irland. London. Die Times über den Er- laß der Propaganda wegen der irländischen Kollegien. Besorgnisse vor

der Cholera. Vermischres. : Schweden und Norwegen. Stockholm. Vermischtes. ; Jtalien. Rom. Der Papst über politishe Demonstrationen der Bür- ergarde. Ankunft Lord Minto’s. Oesterreichische Depeschen. ngebliche englishe Note. Vermischtes. y ; Spanien. Schreiben aus Madrid. (General Alaix aus Madrid ver- bannt; Entsezungen und Ernennungen; Vermischtes.)

Johann Gottfried Hoffmann. (Nekrolog.) Handels - und Börsen-Nachrichten.

Inland.

Provinz Preußeu. (Königsb, Ztg.) Gegenwärtig wer- den im Ganzen bei dem Bau der Festung Boyen bei Lößen selbst, bei der Ziegelei und dem Bau der Chaussee im Bereich der Feste etwa 400 Mann beschäftigt. Sehr fleißig arbeiten die Maurer an der Bastion Schwert, die der Stadt Lößen zugekehrt ist ; Bastion cht, gegen den Leventin gelegen, ist noch nicht in Angriff genommen, desgl. Bastion Recht, die gegen Milkassen zu liegen kommt. Bastion Herrmann wird an der Rastenburger Straße liegen, und die beiden anderen Bastionen befinden sih in dem Fort, das auf dem höchsten Punkte der Anhöhe bei Lößen belegen, mit einem Rücckwehrwall ver= sehen und zum großen Theil son fertig ist. Zwischen diesem hoch- liegenden und abgeschlossenen Fort und dem Leventin wird das Haupt- werk liegen. Die zweite Caponnière am hohen Werke is ebenfalls hon fertig. Von der Lößner-Rastenburger Chaussee wird in diesem Jahre das Planum auf der Strecke zwischen Löten und dem ehema=- ligen Forstamte Schöneberg fertig werden. Der Bau dieses Theils der Kunststraße wird von der Festungsbau-Direction geleitet. Von ?öben aus geht die Chaussee im Bogen rechts um die Festung herum und zieht sih dann ganz gerade nah Schöneberg hin. Ailbin Rastenburg und Krausendorf soll die Kunststraße (etwa 4 Meile lang) ebenfalls in diesem Jahre und zwar ganz fertig werden. Der übrige Theil derselben ist bisher noch nicht in Angriff genommen. :

___%& Memel, 8. Nov. Obwohl die in England eingetretene Geldfrisis und die daselbst ausgebrochenen Bankerotte unseren Plaß hier unmittelbar nur sehr unbedeutend berührt haben, so is doch der Handel dadurch auch hier etwas gelähmt worden. Jn dem Schiff= fahrts- Verkehr ist eine erhebliche Aenderung gegen son} nicht wahr- zunehmen. Es sind im vorigen Monate seewärts 49 Schiffe hier angekommen und 69 Schisse aus dem hiesigen Hafen in See ge- gangen.

Deutsche Bundesftaaten.

X München, 11. Nov. Die Debatte der Abgeordneten- Kammer über die Anlehen - Frage wird die ganze Woche dauern; in der Reichsraths-Kammer, welche dieser Tage mit der Berathung der anderweitigen, ihr vorliegenden Gegenstände zu Ende kommt, wird die Anlehen - Frage sofort nach erfolgter Beschlußfassang der Abge- ordneten-Kammer darüber zur Diskussion gelangen, so daß eine Ver= einigung der beiden Kammern îüber diese hohwichtige Angelegenheit bis zum Ausgange nächster Woche mit Sicherheit zu erwarten is. Die Schließung des Landtags dürfte umyittelbar darauf erfolgen.

Der beginnende Bürgerkrieg in der Schweiz absorbirt zur Zeit auch hier fast alles politische Jnteresse, kaum hört man in öffentlichen und Privat - Zirkeln von etwas Anderem reden. Das Bedauern ist allgemein, daß die extremen Parteistrebungen es in der Eidgenossen=- haft endlich zu diesem Aeußersten gebracht haben, wo ein unnatür- licher Haß sich im Bruder - Blute löschen soll. Noch vernimmt man nichts Näheres über die Maßregeln, welche unsere Regierung an der Gränze nah der Schweiz zu treffen genöthigt sein wird, wenn der Bürgerkrieg zum wirklichen Ausbruch gelangt ist.

Der allzu früh erfolgte Tod Mendelssohn-Bartholdy's hat auch hier in allen Kreisen, wo der Sinn für das Schöne und eht Menschliche lebendig i}, aufrichtige Trauer erregt. Der Verblichene hat München öfter gesehen und dort immer willkommene Anregungen seines großen fünstlerishen Genius gefunden.

Jn der vergangenen Woche hatle der Frauen-Verein zur Beför- derung vaterländischer Seidenzucht, repräsentirt durch die beiden Ver=- eins-Vorsteherinnen, die Frau Oberst - Hofmeisterin Gräfin zu Elz und die Gemahlin des Ober-Appellationsgerichts-Raths Dettenho- fer, die Ehre, die in diesem Jahre in Bayern, mit Ausnahme des Kreises Schwaben und Neuburg, erzeugte und abgehaspelte Seide im Thronsaale Jhren Majestäten dem Könige und der Königin und der Königlichen Familie zur Einsicht vorzulegen. Es war 1 Ctr. 9 Pfd. aus 410 Ctr. 50 Pfd. Cocons gehaspelte weiße und gelbe Seide, welche in zierlih gelockten, im Lichtschimmer wie Silber und Gold glänzenden Strähnen auf rothem Teppich durch die ganze Breite die- jes heerlihen Saales geordnet lagen. Die Königlichen Majestäten waren angenehm überrasht von der Menge und Schönheit der Seide und überhaupt von diesem ersten Beweise des Gelingens eines so vielfach angefochtenen Jndustriezweiges in Bayern durch die Frauen und entließen die Vereins-Vorsteherinnen mitden ermunterndsten Worten zur kräftigen Fortseßung des so schön angefangenen Werkes. Diese rege Theilnahme ist sicher ein Sporn zum ernsten Eingreifen für Hebung des Seiden- baues in Bayern, wo die Maulbeerbäume so freudig gedeihen und das Verhältniß der abgehaspelten Seide zu den Cocons das nämliche ift, wie in den südlichen Ländern,

Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Am 7. November fand in Gedern, in der Provinz Ober-Hessen, die feierliche Weihe der neuen Kirche, welche unter Mitwirkung der Gemeinde, von dem Grafen zu Stolberg - Wernigerode und Gedern nah dem Plane des Kreisbaumeisters Gladbach zu Nidda, mit Beibehaltung des alten Thurmes; im Rundbogenstyle erbaut worden ist. / :

Serzogthum Holstein. (B. H.) Seit dem 10. No- vember ist die Kunststraße von Flensburg nach Schleswig im An= \{lusse an die von dieser Stadt nah Rendsburg, mit Ausnahme ei-

2191 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

ner kleinen Strecke durch die Stadt Schleswig, dem Verkebr eröff= net und damit eine Chaussee - Linie von Apenrade bis nach Elmshorn hin gewonnen worden. Vor Erlassung der Wege - Ordnung vom 1. März 1842 war das Herzogthum Schleswig gänzlich ohne Kunst- straße, seitdem sind, mit jener Ausnahme, bis jeßt daselbst 27 Mei- len fahrbar gemacht und im Herzogthum Holstein zu den derzeit vor- handenen 207 Meilen von den 1m Geseße erwähnten Straßenzügen hinzugekommen 214 Meilen. Jn Folge der Wege - Orduung würde die Kunststraße von Elmshorn über Pinneberg nah Eidelstedt, wo sie in die von Kiel nah Altona cinmündet, fortgeseßt werden. Diese Linie soll jedoch wegen der inzwischen zu Stande gebrachten Eisen- bahnen nah ciner Gesetzes - Vorlage vom Jahre 1846, welche von der holsteinischen Stäude-Versammtung nicht berathen werden konute, die Abänderung erleiden, daß die unststraße von Elmshorn über Uetersen und Wedel, so wie entweder über Blankencse (was höchst wahrscheinlich vorgezogen werden dürfte) oder über Rissen, Süldorf, Ostorf und Flottbeck nach Altona, 5 Meilen fortgebaut wird, wobei auch die Reihenfolge der Bauten dahin zu verändern, daß die eben- falls einer Modification zu unterziehende Chaussee - Linie von Jhehoe durch Dithmarschen nah Friedrichstadt den Vorzug in der Ausfüh= rung erhält. Von dieser leßteren Strecke, welhe nach der Wege=- Ordnung 12% Meilen befaßt, nah der gedachten Geseß-Vorlage aber eine Ausdehnung von zusammen 135 Meilen erhalten sollte, wird der größte Theil, der von Brunsbüttel nah Heide, mit den Seiten- armen nach dem Wöhrdener Hafen, abseiten der Landschaft Süder- dithmarschen im Bau anticipirt werden, wozu die Einleitungen be- reits getroffen sind. Außerdem is zu dem Bau einer Kunststraße vou Tönning nah Garding, der Wege-Ordnung zufolge 14 Meilen, deren Kosten zu 90,000 Rthlr. shleswig-holstein. Cour. angeschlagen sind, die Königlihe Genehmigung der Anticipation erfolgt, jedoch mit der Beschränkung, daß die von den Interessenten gestellte Be- dingung, wonach die Baukosten einer Nebenlandstraße nah Tetenbüll mit 5000 Rthlr. \hleswig - holstein. Cour. , bei der Einlösung jener Chaussee abseiten des Staates, ebenfalls angescßt werden sollten, niht zu gewähren is. Von anderen Anticipationen der im Gesehe erwähnten Chausseebauten is zur Zeit nicht die Rede,

Oesterreichische Monarchie.

Bien, 8. Nov. (A. Z.) Als Nalhfolger des verstorbenen Erzherzogs Friedrih im Ober-Kommando der Marine bezeichnet man den Feldmarschall- Lieutenant Martini, Lofal-Direktor der wiener-neu- städter Militair-Akademie.

z+ Wien, 11. Nov. Die von dem gallizischen Landes-Gou- verneur Grafen Stadion beabsichtigte Aufhebung der Polizeiwach- Mannschaft und die Uebertragung ihres Dienstes an die Finanzwache soll bei der vereinigten Hof - Kanzlei zur Schlußfassung in Verhand- lung genommen werden. Wie man erfährt, ergreift Graf. Stadion so energishe Maßregeln zur Herstellung der alten geseylichen Ord= nung, daß er dadur immer mehr Vertrauen im Lande gewinnt.

Der Hofrath der obersten Justiz, Ritter von Lichtenfels, soll in den Staats-Rath berufen werden.

Als Nachfolger des zum Bank-Gouverneur ernannten Vice-Prä=- sidenten der allgemeinen Hof - Kammex, Breyer Ritter von Breynau, wird der Hofrath von Burgermeister, Ritter von Beerburg, Hof- Kommissar bei der National-Bank, genannt.

Mailand, 1. Nov. (A, Z.) Gestern fand hier die feier- liche Einweihung des neuen Tempels von S. Carlo statt. Der fest- liche Tag wurde durch das herrlihste Wettrr begünstigt und ging ohne die mindeste Störung vorüber. Schon am frühen Morgen war die große vom Dome zur Porta orientale führende Straße von shaulustigen Menschenmassen belebt. Für die Unannehmlichkeiten des immer wachsenden Gedränges wurde der Zuschauer durch den über- rashend großartigen Aublick, welchen die Straße, besonders nah der Domseite zu, darbot, überschwänglich belohnt. Von der Piazza di S. Paolo bis zum Corso orientale waren nach italienisher Sitte alle Fensterbrüstungen und Balkone der hohen stattlihen Häuser mit farben- blendenden Teppichen und Tüchern überkleidet und von festlich geshmüd= ten Damen belebt. Die Häuser mit ihren zahlreichen kleinen Balkons in spanishem Geschmake sahen fast aus wie gigantische Kommoden, deren offen stehende Auszüge alle Pracht ihres sonst verborgenen Jnhaltes den Augen der Vorüberwandelnden erschlossen, Jn angemessener Höhe zogen êdh quer über die Straße hin von der einen Häuserreihe zur anderen breite, blendend rothe, weiß umsäumte Zeugstreifen, welche, einem Bühnenhimmel ähnlich, von fern den Eindruck eines die ganze Straße überdecfenden , rosenfarbenen Baldachins machten. Dentkt man sich dazu im Hintergrunde den majestätischen Dom mit seinen Hunderten launenhaft geformter, aber auf der lichtblauen Himmels- decke si klar und farbenbestimmt abzeihnender Spißen, so hat man einen {wachen Abglanz des traumhaft {önen Bildes, welches die Wirklichkeit bot. Der Tempel von S. Carlo macht so kühn ge- \{chwungen seine mächtige Kuppel auch sein möge in seinem noch unvollendeten Aeußeren bis jeßt feinen besonders günstigen Eindruck; er sicht aus wie der Stamm cines Baumes ohne Zweige und Laub- werk. Der noch fehlende äußere Schmuck der Umgebung wurde zu dem festlihen Tage der Einweihung durch einen prachtvol- len, auf rothen Pfeilern ruhenden und von der Façade der Kirche bis zu der Straße reichenden Baldachin erseßt. Die Zierde des Haupteinganges bildeten in malerischer Abwechselung Blumen und Laubwerk. Die Häuser zu beiden Seiten waren mit Gobelins überfleidet, Bilder aus der heiligen Geschichte darstel- lend. An der Thür des Tempels prangte mit goldenen Buchstaben die Jnschrist: D. O. M. In. Honorem. Sancti. Caroli, Patroni. Caeclestis etc. Wie Abbate Longoni berichtet, wu{s der neue Tem- pel von S. Carlo aus den Trümmern der Kirhe Maria dei Servi empor, auf derselben Stelle, wo früher das alte Kloster Dei Padri Serviti stand. Jn den Chroniken der Stadt Mailand wird erzählt, die Kirhe von S. Maria dei Servi ehemals del Sacco ge- nannt sei ursprünglich ein Theater gewesen und erst später in einen Tempel umgewandelt worden. Schon im Jahre 1290 stand hier eine Kapelle, wie ans einigen alten, von 1300 datirenden Ge- mälden hervorgeht, welche von griehischen Künstlern herzurühren scheinen, und über welche der gelehrte Proposto Amati in einer Bei- N val, hiesigen Gazzetta eine ausführliche Abhandlung gelie- ert hat.

Srankreid.

Paris, 11. Nov. Bei dem großen Reform-Bankette, welches am 8. November in Lille stattfand, und an dem nahe an 1200 Personen Theil nahmen, kam es zu einem offenen Brnche zwischen der constitutionellen und der radikalen Opposition wegen eines Toastes, welchen die erstere auf

Mittwoch den 17" November.

die Staats-Einrichtungen von 1830 au den die radifale Opposition, welche die ajorität hatte, nit zuließ. Die Führer der constitutionellen Oppositionellen, Odilon Barrot an der Spihe, zogen sich darauf von dem Feste zurück, auch der Präsi- dent der Versammlung, Herr St. Leger. Dieser erschien zwar am Festorte, aber nur um anzuzeigen, daß er sein Amt als Prásident niederlcge. Ein Radifaler, Herr Bonte-Pollet, wurde hierauf zum

räsidenten vorgeschlagen und mit Jubel genehmigt. Man schritt odann zur Tagesordnung. Fürchterliches Pfeifen und Zischen, Hohn- gelächter und Fußgetrampel empfing jeden Toast, der von den ab- wesenden constitutionellen Führern dem Sekretariat, vor dem Beginn des Festes, zugeschickt worden war.

Das Journal des Débats veröffentlicht cinen Briefwechsel zwischen dem Baron Charles Dupin, Vorsißenden des Conseils der Abgeordneten der französischen Kolonieen in Paris, und dem General Ambert, Präsidenten des Kolonialraths von Guadeloupe, über die Frage der Sklaven-Emancipation. Herr Dupin räth den Kolonieen, unausge=- seßt gegen die Zumuthungen des Mutterlandes zu kämpfen. ie Kammern würden weder jeßt noch nah der Emancipation der Skla- ven gute Gesehe für die Kolonieen zu geben wissen, und wenn sie es auch wüßten, doch die Zeit dazu niht haben. Die direkte Ver- tretung wolle man den Koloniecn dabei nicht zugestehen , und wenn man nah bewirkter Emancipation es thue, werde es nur unter Ver- nihtung alles Einflusses der Kolonialräthe geshehen. Kämpfen und abermals fämpfen ohne Unterlaß , sagt das Journal des Dé- bats, gegen die edelsten und großmüthigsten Absichten der Haupt- stadt, das sei es, was Herr Charles Dupin als beste Vertheidigung der ihm anvertrauten Interessen anzugeben wisse, und so verstehe er eine Stellung, die auf Frieden und Vermittelung basirt sein sollte. Beseele ein gleicher Sinn die Abgeordneten der Kolonicen, dann dürften diese sich allerdings nicht wundern, wenn man ihren guten Willen beargwohne, und wenn das in Geduld ermüdete Mutterland ihnen endlih Gesetze gebe, ohne sie weiter zu befragen. General Ambert schreibt in seiner Erwiederung, die Kolonisten auf Guadeloupe würden mehr zu ihrer Ehre und für die Regeneration ihrer Heimat gethan zu haben glauben, indem sie die Organisation der freien Ar- beit beförderten, als indem sie si unter den Trümmern derselben bei der unmöglihen Vertheidigung- der Sklaverei begrüben. Wenn ein Jrrthum vorwalte, sollte dieser nicht vielmehr auf Seiten derer sein, welhe noch mit der thörichten Chimäre sich trügen, gegen die Richtung des Jahrhunderts anfämpfen und dem Strome der Ideen einen Damm entgegenseßen zu wollen? Die seit 1845 in der Ge- seßgebung für die Kolonieen eingehaltene Richtung verwirft der Ge- neral zwar ebenfalls als einseitig und parteiish, so wie als beschränkt, erklärt sich aber entschieden gegen die Ansichten des Barons Dupin und bedauert, daß unter solchen Umständen die Einsichten desselben für die Kolonieen niht würden benußt werden fönnen.

Der Umstand, daß mit einem Male die 3 pCt. von 55 auf 77

Fr. sih gehoben, veranlaßt das Journal des Débats zu der Be- merkung, es sci dies durch die Geld-Verhältnisse nicht gerechtfertigt, sondern vielmehr dadurch, daß die Baissiers bis zur leßten Stunde mit ihrer Deckung gewartet, {o daß durch deren Käufe die Fonds in die Höhe gegangen seien. Es befürchtet, daß dadurch das Anlchen nicht erleichtert werde, indem die Bictenden \{chwerlih ein höheres An- gebot machen könnten, als die Geldlage auf dem europäischen Markte jeyt es gestatte. Daß die Fonds jet unverhältnißmäßig hoch stän= den, würde nur die Folge haben, daß große Schwankungen entstehen würden, die dem Landes-Kredit und der allgemeinen Lage nur \{a- den könnten.

Die Fregatte „Cleopatra“’, mit dem Admiral Cecile am Bord, ist nah einer Abwesenheit von 46 Monaten, aus den indischen und chinesishen Meeren kommend, am Sten d. in Brest eingelaufen.

Die Tochter des ehemaligen Deys von Algier, Namens Naphis, hat, begleitet von einem zahlreichen Gefolge, sich in Marseille nieder= gelassen, wo sic ihre nahe bevorstehende Entbindung abzuwarten und den Winter zuzubringen gedenkt.

Vor dem hiesigen Civilgericht sind die Anwalte der majorennen und minorennen Erben der ermordeten Herzogin von Praslin in Erb= schafts - Angelegenheiten der Familie aufgetreten. Man erfährt da=- dur, daß der Schwiegersohn der Herzogin Marquis von Pompe= rado heißt und Kammerherr des Königs von Sardinien ist.

Der Bildhauer Pradier hat dem Könige den Plan zu einem Denkmal für den gestorbenen Herzog von Guise, Enkel Ludwig Phi= lipp’s, vorgelegt.

Man sagt, daß dem Befehlshaber der französischen Flotte an der Westküste Afrika's, Contre-Admiral Montague von Laroque, neue Junstructionen zugehen werden.

Der Privat=-Secretair des Herrn Guizot hat den Orden Jsa= bella's der Katholischen erhalten.

ebracht wissen wollte, und

Großbritanien und Irland.

London, 10. Nov. Die Blätter beschäftigen sich noch immer mit dem vom Papste gutgeheißenen Erlaß der Propaganda in Rom an die irländische Geistlichkeit in Betreff der neu gegründeten Unterrichtskollegien in Jrland und sprechen si sehr energish gegen die kirchliche Politik Roms in dieser Beziehung aus. Vor allen wiederholt die Times ihre hon einmal geäußerten Ansichten, daß der Papst im Jrrthum sich befinde, daß er einer Partei diene, und daß es gut wäre, wenn er dem neuen britischen Vertreter in Rom so viel Vertrauen schenkte, um von ihm über die Täuschungen sich aufflären zu lassen, welche ein Theil der irländischen Geistlichkeit ihm bereitet habe. „Wir tra= gen kein Bedenken, zu behaupten“, schreibt die Times, „daß die Er=- flärung, durch welche der Papst in Rom und ein College italienischer Priester sich angemaßt haben, eine so löbliche Einrichtung, wie dic irländischen Kollegien, zu verdammen, und sich bemühen , dieselbe zu verhindern, der kühnste Streich der päpstliheu Macht ist, welcher seit der Reformation in diesen Jnseln versucht worden is. Wenn er ge- länge, so würde er nicht nur die Geistlichkeit der katholischen Kirche, sondern auch die Laien der zahlreichsten kirchlichen Gemeinschaft in Jrland dem Veto Roms unterwerfen, und zwar nicht in Sachen der Theologie oder der Zucht, sondern in Sachen des weltlichen Unter- rihts. Es is dies eine direkte Hinderung des Fortschritts des Ler- nens und der Verbreitung von Kenntnissen, gegründet auf die falsche und grundlose Annahme, daß der Plan für diese akademischen Colleges bestimmt sei, einen besonderen Glauben (und zwar den katholischen) zu beeinträchtigen und daher von den Prälaten dieser besonderen Kirche verdammt werden müsse. Wir verbergen unsere Befürchtungen nicht, da dieser selbe üble Willen auch gegen das gemischte System des Nane Unterrichts in den Volksschulen von Jrland, welches si als das pas Glü ausgewiesen hat, das England je diesem ung e weiselt gewährte, seine Feindseligkeit offen erflären werde- man e daran, daß jene vortrefflichen Finrichtungen cinen grofe Mitwir- Gelingens und ihrer Aussichten auf ferneres Gelingen

kung einiger der katholischen Prälaten in Jrland verdankten; und wir