1847 / 335 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

- 12a vou dem Benehmen desselben ab, ob

Kanton Zug besepenz as hänge S inde Met “ur aug wu Von dem die Truppen als Freunde 1) dem Sonderbund unbedingt zu entsagen z Kanton Zug werde gefordert: hmen und zu verpflegenz 3) die Îan- 2) die eidgenössischen Treuen sofort zu entwaffnen und die Waffen in tonal - Truppen wee he 3 niederzulegen, so wie die Truppen ande- das Kantonal - Zeug erbundes unverzüglich aus dem Kanton zu e E die zerstörten Brücken an E Reus und C Je E ma ller Beförderung herzustellen, wobei der nac herige Regreß auf die

aller behalten bleibe; 5) alle ferneren nicht militairischen Anstände dem Ebischeide der Tagsaßung zu ees Dagegen garantirte der Herr General die Sicherheit von Persônen und Eigenthum. Für Annahme die- ser Bedingungen NE 009 I I R Ï ter dit L eve Cie dieser Eröffnung bemerkte der Präsident, es sei der mitverbün G Luzern von dieser Unterhandlung in Kenntniß geseßt, von demselben aber dieje Anzeige mit dem Vorwurfe von Treulosigkeit erwiedert worden, ein Vorwurf, der aber bei näherer Untersuchung der Sache vielmehr auf Luzern zurüfallez; der Kanton. Zug könne sich gegen die zu seiner Beseßung aufgestellte Truppenmasse nicht behaupten, 4 um größeres Unglück zu verhüten, schlage die Regierungs-Kommission * vor, diese Capitulation anzunehmen. Hierauf referirte nun Landschreiber i Schwerzmaun über die von ihm übernommene Sendungz hierbei äußerte“ er sich dahin: Der Vorschlag der Regierungs - Kommission sei ein {mäh4- licher Rückzugz Wahrheit und Recht stehen einzig auf unserer Seite, und diese hâtten zu allen Zeiten. gesiegt; er würde daher lieber Alles an Alles seßen und im Kampfe untergehen, als die vorgeschlagene s{chmählihe Capi- tulation annehmen. Landammann Heggelin suchte in sehr langer Rede den Antrag der Regierungs - Kommission damit zu begründen, daß nun eben der Fall eingetreten sei, wo der Sonderbund uns nicht mit hiulänglichen militairischen Mitteln unterstüße, und wo uns daher die Konvenienz vorbehal- ten sei, der Uebermacht zu weichen. Landammann Kei ser beruft sich auf das gute Recht des Sonderbundes und will daher nichts von einer solchen Uebergabe wissen. Vice-Statthalter Keiser-Jmhof würde aus gleichem Grunde zum glei- hem Schlusse kommen, wenn nicht der Zwang der Umstände und die Furcht vor noch größerem Unglück ihn für den Antrag der Regierungs-Kommission bestimmten. Landes - Fähnrich und Oberst Andermatt enthält si der Abstimmung, weil ein entschiedenes Votum seine militairische Stellung be- einträchtigen könnte. Oberst Moos spricht sih hierauf dahin aus: Auch er befinde sih in der militairischen Stellung eines Bataillons-Kommandan- ten und glaube seine diesfälligen Pflichten nach bestem Wissen erfüllt zu habenz hier, in dieser Behörde aber, spreche er als Bürger nach seiner Ueber- zeugung und dem geleisteten Eide, Jndem er die Gräuel des Bürger- Krieges und die Verheerung des Ländchens Zug als unausweichliche Fol- gen längeren Festhaltens au dem Sonderbunde schildert, stimmt er zum Antrag der Regierungs: Kommission. Präsident Jthen ab Zitten- buch würde dem Nechte nah nicht zur Capitulation stimmen, wenn er sich nicht durch die Noth und den Drang der Umstände zur Ergreifung dieses leßten Ausweges gezwungen fühlte. Hauptmann Jos. Uttinger wirft auf Luzern den Vorwurf von Verrath; der Svnderbunds - General Salis habe ihm die persönliche Leitung der Vertheidigung des Kantons Zug und hinlängliche Hülfe bestimmt zugesichert; nun aber, da die feindlichen Batte- rieen bereits auf die Flächen von Baar und die Stadtgemeinde gerichtet seien, lasse sich Herr Salis nirgends blicken, und von Hülsstruppen sei au nicht viel zu schen. Er stimme daher für die Capitulation. Diesen Antrag unterstüßten auch die Herren Suter von Chamau und Vice - Prä sident W. Henggeler von Unter - Aegeri, Der Lehtere hob namentlich hervor: die eidgenössischen Truppen würden jedenfalls in den Kanton Zug einziehen, denn von einer wirksamen Vertheidi- gung könne gar keine Rede seinz es sei daher die erste Pflicht, durch An- nahme der Capitulation dafür zu sorgen , daß sie als Freunde das Land beträten, Es sei immer noch besser, wenn ein Kind gehors:me, bevor der Schlag der Zuchtruthe gefallen z viel s{hmählicher sei es, ers nach bereits erfolgter Strafe sich zu unterwerfen; zudem würden \sih die Folgen \chreck- licher gestaltenz wenn einmal Blut geflossen, \o rufe es laut nah Rache gegen diejenigen, die durch Troy gegen die Bundesgewalt \sih die Verschul- dung auf ihren Nacken geladen, Er hoffe daher, die gegenwärtige Ver- sammlung werde bei reifer Ueberlegung der Sache dahin kommen, dem An- trage der Regierungs - Kommission einmüthig beizustimmen, Dagegen erhob sih mit Heftigkeit Nathsherr Hegglin auf dem Gubel: Wenn Keiner dagegen stimme, so erkläre er, daß er gegen einen solchen Beschluß procestire, und wenn derselbe auch wirklih gefaßt werde, so werde er seinen Stuzter nicht eher abgeben, als bis er den leßten guten Schuß damit ge- than. Bei der ersten Abstimmung ergaben sich für die Capitulation 80 gegen 35 und bei der zweiten 93 gegen 21 Stimmen. - Landschreiber Schwerzmnann und. Nathsherr Schmid erhielten und übernahmen den Auf- trag, diesen Beschluß dem Divisions-Kommandanten Oberst Gmür in Kno- nau mitzutheilen. Am Schlusse der Sizung erklärten Major Heß von Un- terägeri und Hauptmann Hop aus der oberen Mühle von Baar, daß sie bei jeßiger Sachlage ihre Militairstellen niederlegen,

Kanton Freiburg. Der Brigade - Kommandant Oberst Kurz hat die Angabe, als hätte er im Kanton Freiburg seiner Truppe Weiber und Kinder aus freiburgischen Dörfern vorausgeschickt, um die freiburger Milizen zu hindern, auf seine Truppen Feuer zu geben, für unrichtig erklärt. An einigen Orten nur habe er Männer als Wegweiser und zur Beihülfe beim Zerstören von Verhauen gebraucht. Dem betreffenden Schreiben dieses Obersten entnimmt das gl, Büll. d. Eidg. Ztg. noch Folgendes :

¡Die Bevölkerung“ (von Freiburg) verhält sich still, Sie is mehr er- bittert gegen ihre gewesene Regierung, als gegen uns. Sie sind noch jetzt in der Ueberzeugung, daß sie gesiegt haben würden. Es wäre zu wünschen, daß in den öffentlichen Blättern das Gerücht widerlegt würde, als wären die freiburgischen Kugeln vergiftet gewesen. Es ist dies niht wahr. Wir haben manche Kugel untersucht, namentlich that dieses Herr Dr. Bassewiz. Sowohl Kugeln, welche sih in Päckchen von 1842, als Kugeln, die sich in solchen von 1815 befanden, hatte weiße Flecken, und fast alle nur da, wo ai i fee Mi Ee entstanden diese Flecken durch die Feuh- Belt, ch4Ir san ) egel auch das Pulver etwas feucht. Das unglückliche Gerücht, daß die Kugeln vergiftet seien, welches die Offiziere Les demselben entgegen zu treten, nur noch verbreiten halfen, is viel an Ri See ungen schuld, welche stattgefunden haben. Jch habe selbst man- Angeir (A en von der Unrichtigkeit desselben überzeugt, indem ih vor ihren 9 Zeitude angeblich vergiftete Kugeln in den Mund nahm und kaute. in Belfaux (f naunten immer den Obersten Frei als denjenigen, welcher fand sh d mmandirte, Das ist ein Jrrthum. Die Brigade Kurz be- ) daselbst, Wir standen 25 Minuten vor der feindlichen Redoute Nr. 2. Zwölf Kg l r der ichen NRedo Die Brigade Frei gonentugeln sausten über die Köpfe der Vorposten, fe: Am La Hun damals in Corbas, die Brigade Bontems in Pen- Division Donats) E Capitulation stand die Brigade Hauser (von der tion während des Gefecht Fargzlere, Am Abend vor der Capitula- Flanke mit den Freiburgern gs g ander auf unserer rechten von Greyerz und eine Compagnie des aare p arfschüßen-Compagnie hundert Schritte von den feindlichen VQrgaus Bataillons Belliger wenige nicht mehr als 200, Obschon die Ga Un entfernt, erstere vielleicht ; L „feindlichen Kanonenkugeln über ihnen sausten, that keiner einen Schuß, weil sie den st / zu schießen, Jch haite Kenntniß von dem Wax en Befehl hatten, nicht Zimmern abgeschlossen wurde, welche ih im Bein Le ande, der in den wegen wollte ih an dem Kampfe, welcher sich E, Und eben des- und Freiburgern durch ein Mißverständniß ensee en Waadiländern im äußersten Nothfalle Theil nehmen, Ex R Je, Due auch nur etwa eine Viertelstunde und war zu Ene * vedee geriveise Näheres darüber erfahren konnte. Leider kostete # U u eivas Von der zweiten Division war die Brigarde Kur E i Opfer, welche voran in den Kanton einrückte. Wir langten über Courte Ole, sier, Corbas Abends nach 6 Uhr in Belfaux an. Bereits in der Fins Desto Zwei Nächte bivouakirien wir daselbst in der unmittelbaren Nähe des Fus: ‘des, Zwei Tage waren wir ohne Lebensmittel, so daß wir solche im Dorfe requiriren mußten. Als Freiburg fapitulirte, blieben wir noch zwei Tage in Belfaux, worüber meine Soldaten allerdings nicht sehr zufrieden waren, da sie glaubten, sie hätten, so wie sie voran gewesen ivaren, auch verdient, die ersten in Freiburg zu sein. Jh hingegen bin froh, daß meine Brigade u- rügeblieben warz; fo fallen die Unordnungen, welche in den beiden ersten Tagen in Freiburg vorgekommen sind, nicht auch ihr zur Last,“

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- Seeh. Präm. Sch. |— 90%

Westpr. Pfandbr. 35

Russ. Hamb.Cert.

230

Kanton Wallis. Obers Rilliet ist, nah dem Nouv. V., am 24. November in Vivis angelommen und hat die“ zwei Bataillone Paschoud und Bonnard inspizirt. Die Truppen gegen Wallis werden in den Bezirken Aigle und Vivis zusammengezogen. Es befinden sich außer Waadtländern noch genfer und berner Truppen dort.

(Gaz. de Laus.) Oberst Rilliet wird zu- seiner Operation .ge- gen den Kanton Wallis über folgende Streitkräfte zu verfügen ha- en: 4 Bataillone Auszug; 6 Bataillone Landwehr, 4 Batterieen Artillerie und 4 Scharfshübßen-Compagnieen. Ferner stehen ihm die Freiwilligen zu Gebote. Laut einem Bricfe aus Vevey (Viois) vom find November sollte der Angriff gegen Wallis nächster Tage statt

nden.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Natibor, 29. Nov. (Bresl, Ztg.) Gestern traf der hamburg-wiener Zug fast eine Stunde später hier ein. Jn Kandrzin nämlih wurden dem hierhergehenden Zuge drei Wagen mit Baum-

: wolle übergeben, die der Maschinist anfänglich uiht mitnehmen wollte,

weil sie uubedeckt waren. Während des Fahrens flogen die Kohlen aus der Maschine auf die Wagen, und bei Kempa, 1 Meile von hier, hatte die Wolle des dritten Wagens zu brennen angefangen. Da gerade Wasser in der Nähe war, konnte nach einigem Halten leiht das Feuer gelöst werden. Dicht am hiesigen Bahnhofe aber begann der zweite Wagen zu brennen und war nicht so leicht zu löschen. Der Schaden fann immer zwischen 6 —700 Rthlr. sein. Ein auderweitiges Unglück ist übrigens dabei niht vorgekommen, und Jas die betreffenden Beamten dafür au die möglichste Sorge ge- ragen,

Yandels=-= und Börsen-Üachrichten.

Berlin, den 2. Dezember 1847. Wechsel - Course.

Brief. |

Amsterdam Kurz

do. 2 Mt. 300 Mk. Kurz 300 Mk. 2 Mt. 1 Lst. 3 Mt. 300 Fr. 2 Mt. 150 Fl 2 Mt. 150 F1. 2 Mt. 100 Thlr. | 2 Mt.

100 Thir. ( Î Tago

2 Mt. rankfurt a. M. südd. W. ... eo... 100 F,

2 Mt. Petersburg 100 SRbL. | 3 Wochen | 108%;

Ausländische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal- Papiere Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. | Gem. Zf.| Brief. | Geld. St. Schuld-Sch. 37 92 913 Kur-u.Nm. Pfdbr. |: 94% Schles1sche do. do. Lt. B. gar. do. | 5 Pr. Bk-Anth.-Sch

Hamburg

Augsburg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss..

96 927 1075

K.u.Nm. Schuldv. 37 87% 87% Berl. Stadt-Obl. |35/ 915 | 91

ps samm pam —) N D do\evo\"= I S

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Fnedrichsd'’or. And. Goldm.àSth, Disconto.

Grossb.Posen do. | 4 100% do. do. 35 917

Ostpr. Pfandbr. 35 94%

Pomm. do. 35

Ausländische Fonds.

Poln. néue Pfdbr. ¡fdo. Part. 500 FI, do. do. 300 FI. Hamb Feuer-Cas. { âd.Stáats-Pr. Anl 46 25 % Int, | Kurh.Pr.O. 40 th.

5 do.beiHope3.4.8.| 5 | do. do. 1. Anl./4| 92 do. Stiegl. 2.4.A.| 4 917 do. v. Rthschb.Lst.| 5 [109% 4 5 4

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Sardin, do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 FI.

Fisenbahn - Actien.

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Amst. Rott. Arnb. Utr. Berl. Anb. A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonun-Cöln. Bresl]. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. do. Prior. Côöth. Bernb. Cr. Ob. Scb. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Prior. Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd.Leipz. do. Prior. N. Sch]. Mk. do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. K. Fd. O. Schl]. Lt. A do. Prior.

972 B. O.Schl. L.B. Pts. Mgdb. 120 6. do. Pr. B. E do. do. 1025 bz. Rhein. Stm. 99% B, 997 G6. do. Prior. 1135 bz. u. G. do.v.St. gar. Sächs. Bayr. Sag.-Glog. do. Prior. St.-Vohw. do, Prior. Thüringer. Whb.(C.O.) do. Prior. Zarsk. Selo.

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Quit.Bog. a 4%

Aacb.Mastr. |30| 80% bz.

Berg. Mrk. 812 bz.

Berl.Anb. B. 45] 108% a 109 bz. u. G. Bexb. Ludw.

Brieg-Neiss.

Thür. V. Magd. Witt. [50/783 6.

Mecklenb. |90 s

Nrdb. F. W.-|75| 657 a f bz. u. G. Rh. St. Pr. |80/ 87% G. 873% B. Starg. Pos. |70| 825 bez. u. G.

89 bz. u G. 913 6. / 1013 bz. u. B. 1007 B.

107% B.

(Schluss der Börse 3 Uhr.) :

Der Haupt- Umsatz fand heute in Preuss. Bank - Antheilen statt, die in Folge bedeutender Ankäufe wieder gestiegen sind, In den übrigen Effekten war das Geschäst beschränkt, und deren Course be- haupteten, mit Ausnahme von Fried. Wilh. Nordbahn, die wiederum über 1 pCt. gewichen sind, ihre gestrige Festigkeit.

Getraide-Bericht.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen' 71—75 Rthlr.

Roggen loco neuer 45—48 Rthlr.

- April/Mai k. J. 475 Rihlr. Hafer 48/ 52pfd. 27—29 Rihlr.

- 48pfd. pr. Frühjahr 29—28; Rthlr. Gerste 43—45 Kthlr. Rüböl loco 113 Rthlr.

- pr. Frühjahr 115 Rthlr, G. Spiritus loco 245—% Rihlr. bez.

“l Frühjahr 26% Rtbhlr.

Königsberg , 29. Nov. Marktbericht. Zufuhr Sin Wei- +3

R RTTARRRRRRRRRRRRRRRRNA Aa

zen 62—70 Sgr. pro Schffl. Roggen 44— 48 Sgr. pro Schf roße Gerste 42— 48 Sgr, pro Wins fleine Gerste 39 —— 45° Sgr, pro Sóffl, z

Hafer 23— 27 Sgr. pro Schffl.; graue Erbsen 64—72 Sgr, pro Schffl; weiße Erbsen 55— 60 Sgr. pro Schffl.; Stroh 100 Sgr. pro Schock, Im Getraidegeschäft is es hier sehr ill, und finden nur Umsäße in Hasfer statt zum Preise von 25—254 Sgr. Mehrere hundert Last po[- nische Leinsaat wurden in dieser Woche aus dem Wasser zum Preise von 57 645 Sgr. pro Schffl, verkauft, und es finden sih auf Leinsagt mehrere Spekulanten, die die meisten aus Polen angekommenen Ladungen zu mäßigen Preisen fortkaufen.

Danzig, 23. Nov. Das Getraide - Geschäft in der vorigen Woche war wieder sehr matt, auch sind die Preise von Weizen etwa um Fl. 5 big 10 gewichen. Der ganze Umsay beläuft sich auf 140 Last, und zahlte man für gut hohbunten 128 pfd. Fl. 485, 475— 470, gut bunten 126 pfd. Fl, 420, Von anderen Getraide - Arten bleiben die Preise fest. Circa 40 Last Roggen, 120pfd. galten Fl. 322, 117pfd. Fl. 315. 10 Last Gerste, 104pfd, Fl. 294, 14 Last weiße Erbsen Fl. 360 335, © i

Der Landmarkt wird noch immer nur schwach mit Getraide versehen, Spiritus is wieder niedriger zu notiren,

Stettin, 1. Dez. Roggen in loco bleibt flauend, und is neuer zu 44 a 445 Rthlr, gekauft, pr. Frühjahr 82 pfd. 475 Nthlr., 86 pfd. 48 Rthlr. bezahlt. Îës, Heutiger Landmarkt : Weizen. Roggen. Zufuhren

12 16 Preise

Hafer, Erbsen.

Gerste. 3 3 3 Wp.

64 à 68 42 à 45 38 à 40 26 à 29 48 à 54 Rihlr,

Heu pr, Ctr. 1745 a 20 Sgr,

Stroh pr. Schock 4 Rihlr. 20 Sgr. a 5 Rthlr.

Kartoffeln 18 a 20 Sgr. pr. Schfl.

Spiritus ebenfalls flauend, aus erster Hand zur Stelle und aus zwei- ter Hand 143—?3 %, pr. Frühjahr 135—14 % zu machen.

Rüböl neuerdings matter, in loco zu 105 Nthlr. gekauft.

Tabacksmarkt. Bei geringer Zufuhr und ziemlich lebhafter Kauf lust erhielten sih in den leßten 7 Tagen die Preise von 3 bis 4 Nthlr. pr. Ctr, für ord, bis’ mittel. Außerdem wurden mehrere Partieen, die auf dem Lande gekauft und größtentheils mit 4 Rthlr. bezahlt waren, am Orte ab- geliefert, Zu Cigarren taugliche Waare wurde mit 5 a 55 Nthlr, bezahlt,

P. S, 82pfd., Roggen pr. Frühjahr zu 47 Rthlr. gekauft,

% Breslau, 1. Dez. wurde wieder mehr gesucht und bis 94 Sgr., übrigen Qualitäten holten 78, 85 und 87 Sgr., 87 Sgr. S

Roggen is ohne Veränderung und wurde a 53, 58 bis 63 Sgr. ver- fauft.

Gerste 50, 54 bis 57 Sgr.

Hafer matter, 29, 30; bis 315 Sgr. L:

Spiritus loco 125 und 125 Rthlr., 125 Rthlr, noch Br, 127 Rthlr, zu bedingen, N

Rüböl loco 114 Rthlr. Geld, 115 Rthlr, Br., pr. Jan. /Febr. /März 115 Rthlr. bez. E i

Zink matter, gestern nah Ankunft der hamburger Briefe 1000 Centn, auf hier s{hwimmend a 55 Rihlr, fr, hier gehandelt, Heute 5X Rihlr, ab Gleiwiy viel Br,

Amsterdam, 29. Nov. Getraidemarkt. Poln, Weizen wegen mangelnder Zufuhr höher verkauft, Andere Sorten höher an Konsumenten : 117pfd. b, poln. 400 und 430 Fl.,, 127pfd. r. königsb. 375 Fl , 132pfd, kubanka 275 Fl, 126pfd. schles. 375, 377 Fl, Gedorrter R oggen höher gehalten, unged. höher verkauft. Verst. 120pfd. odessa 211 Fl., 123 pfd, münster. 220 Fl., 121pfd. odessa 214 Fl, Gerste ctwas niediger mit gu- tem Handel, 113, 114pfd. dänische 205, 206 Fl. Ha fer unverändert, 87pfd. schöner 135 Fl., 94 pfd. n... Foer 104, 110 Fl. Buchweizen unver- ändert.

Kohlsaamen: fries. 585 L. auf 9 Fß. im Nov, 635 L, men unverändert, 114, 112pfd. tilsit, 280 Fl. n L

Rüböl gleih und auf Lieferung etwas flauerz pr, 6 W. 373; Fl, flieg. 36% a §, Dez. 36 a 35%, Mai 365 a §, Sept. 365 a 36. Leinöl Ea P O20 322 e 2a L Dani pr. 0 W342; flieg, 335,

Rübkuchen 78 a 82 Fl.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 29 Nov. KNicderl. wirkl, Sch. 547. 5% Span. --—,

Frankfurt a. M., 30. Nov. 5% Met. 1043. Bauk-Act, 1933, Stiegl. 86. Integr. 5427. Poln. 300 Fl. L. 97%. do. 600 F1. 79. Span, 5% 175.1775. 3% do. 242. 24. Bexb. 89. 89. Taunus Actien 351%. 3517.

Hamburg, 30. Nor. Bank-Actien 1600 Fs. FEng!, Buss. 1042, 104%, Hamb. Berg. Actien —. Magd, Wittenb. £0 Br. Hamb. Berl, 1015. 1017, Kiel Alt. 1105. Glückst. Elmsh. 54 Br. Rendsb. Neuw. 96 Br. Kopenb, Rothseb, 644 Br. Meckl, 58. 575.

L eipzig, 1. Dez. Leipz. Dresdn, Act. 116 Br. Süchs. Bayer. S897 Br. Säcbs, Schles, 1004 Br. Chem. Ries. 52 Br. Löb. Zitt. 47% Be. Mad. Leipz 230 G, Berl. Anb. Lt. A. 1205 G. Lt. B. 108% G. Dess. Bank-Act, 1092 G.

London, 27. Nov. Cons. 3% 85. 843. Belg. —. Ard. 175. Lx; Passive 33. 3%. Ausg. Sch —. 23% Woll, 547. 547. 4% do. 84. 85. Port, 23. 21. Engl. Russ. —. Bras. 80. 78. Chili —. Mex. 16. 157.

Wien, 30. Nov. 5% Met. 1054. 4% do. 93. 3% do. 655. Bank Actieu 1627. Anl. de 1834 1563. de 1839 120%, Giozgn. 112, Nordb. 158.

Weizen, weißer in den besten Qualitäten auch darüber bezahlt, die gelber 75, 82 bis

Leinsag- ÿ

Leinkuchen 11 a 13 Fl.

Honigliche Schauspiele.

Greitag, 3. Dez. Jm Opernhause. 4140ste Abonnements Vorstellung: Rienzi, der Lebte der Tribunen, große tragische Oper in 5 Abth., von Richard Wagner. Ballets vom Königl. Balletmeister Hoguet. (Mad. Köster: Adriauo.) Anfang 6 Uhr. 1 Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus-Preisen verkauft : O |

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 19 Sgr. cc.

Im Schauspielhause. 19te französische Abonnements-Vorstellung : La mère de famille, comédie-vaudeville, par MM, Deonnery et Lemoine, Le petit fils. Une sfemme qui se jette par la fenèêtre.

Sonnabend, 4. Dez. Jm Opernhause. 141ste Abonnements=- Vorstellung: Versuche. Hierauf: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bildern, von Paul Taglioni. Musik von C. Pugny, (Dlle. Marie Taglioni: Thea.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Villets zu folgenden mittleren Opernhaus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr, 2c.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 3. Dez. Der Lumpensammler von Paris. Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableaux). Nach dem Fran- zösischen des Felix Pyat, von Heinrih Smidt. Die Musik zur Ver= änderung der Tableaux und zu den Aktschlüssen von W. Cläpius. Der Schlußgesang (,„„Bacchanal““) des dritten Tableau's, gedichtet vou Ka= lish, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri.

Sonnabend, 4. Dez. (Jtalienishe Opern =- Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: I Matrimonio segreto. (Die heim- lihe Ehe.) Komische Oper in 2 Akten, Musik von Cimarosa.

—————IE——— - Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeifen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruüerei,

Beilage

Inhalt.

Deutsche Bundesstaaten. Großherzogthum Mecklenburg- Sch werin. Landtags -Verhandlyngen. Fürstenthum Hohenzol- lern-Hechingen, Verordnung, Fürstenthum Schaumbur g- Lippe. Verordnungen.

Türkei. Konstantinopel, Vermischtes,

Aegypten. Kahira. Mehmed Ali, Das Handels - Monopol, Krieg in Abvfsinien.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. London. Nachrichten vom Kriegs -Schauplaze in Mexiko, Niederlage Santana’s und Er- wählung zum Vice-Präsidenten, Rückkehr General Tayvlor’'s. An- leihe. Gelbes Fieber, Schreiben Alexander von Humboldt's.

Eisenbahuen und Danmpfschifffahrt. Köln, Unglücksfall. Krefeld, Bericht des Verwal:ungs - Raths der Ruhrort - Krefeld Kreis Gladbacher Eisenbahn.

Handels- und Börfeu- Nachrichten.

Deutsche Bundesstaaten.

Großherzogthum Meeklenburg-Schtverin. (H. C.) Jn der Sibung der Landtags = Versammlung am 23, November kam die dur die 22ste Proposition wieder vorgebrahte Frage, wegen Abschaffung der Eröffnung des sternberger Landtages auf dem Juden- berge, zur Verhandlung.

Der bezügliche Antrag von Mahncke- Vogelsang war wohl an sich nicht geeignet, auf besondere Beachtung oder allgemeinere Billigung viel Anspruch zu machenz aber die Sache selb| und die Lage der Verhältnisse reichten jest hin, um im Pleno eine, wenn auch wohl aus sehr abweichen- den Gründen, doch ganz allgemeine Geneigtheit für die Abschaffung gleich hervortreten zu lassen, Auf die angeregte Vorfrage, welche andere Art der Landtags-Eröffnung dafür eintreten olle ? kam es zum Vorschlage: daß die Cröffnung des Landtages, sowohl in Sternberg wie auch in Malchin, in der Kirche geschehen und dur eine angemessene gottesdienstlihe Feier ein- geleitet werden möge; und es ward dieses ohne Einspruch genehmigt und demgemäßer Antrag bei beiden Landesherren beschlossen, dabei jedoch mit hinzugefügt, daß das Plenum \sich den Mahneeschen Vortrag, nach Form, Motiven und Fassung, nicht aneigne.

Dann isst über die durch die dritte Engere Ausschuß - Proposition, be- treffend die Steuerreform - Frage, in den Sißzungen vom 2ästen und 25\ten d, verhandelt, Der Engere Ausschuß hatte dem ihm auf vorigjährigem Landtage ertheilten Auftrage deshalb durch einen in hinlänglicher Anzahl von Exemplaren gedruckt vorgelegten Bericht entsprochen, welcher die Ansamm- lung von Materialien umfaßt, mit Ermittelung und Feststellung des Betra- ges der abzulösenden Steuern und Zölle sich beschäftigt und ein übersichtliches Erachten bei Voelrgung des Materials enthält, und beigefügt sind diesem Berichte noch: ein Großherzogl. shwerinsches Reskript an den Engeren Ausschuß vom 1, Oktober und ein demselben beipflichtendes Großherzoglich strelizshes Reskript de 25stten ejusd,, wodurch sehr entschieden die „„Erseßzung der abzulösenden bisherigen indirekten Abgaben durch Einführung cines Gränz - Zolles und ciner Branntweinsteuer als die alleinige Basis für weitere Verhandlung motivirt hingestellt wird, so wie ferner ein Vortrag des Magistrats zu Nostok bei hoher Landes - Negierung vom 20, Mai d. J., worin eine schleunige Neform des bestehenden Steuerwesens dringend sich beantragt findet. Der Engere Ausschuß hat vorgeschlagen: die Verhandlungen über die Neform des Steuer- und Zollwesens zunächst nur zwischen den Ständen, mit Ein- {luß der Stadt Nostock, durch cine für diesen Zweck aus allen drei Kreisen zu bestellendes Comité, unter Zuziehung eines Deputirten der Stadt Nostock fortzusezen. Uls Präliminarpunkte, über welche zunächst es sich handle, bezeichnet derselbe dabei die Fragen :

a) weiche indirekten Steuern und Zölle sind abzulösen, und wie hoch is} die aufzubringende Summe anzunehmen?

b) was is davon privative zu übertragen?

c) wie viel verbleibt der gemeinsamen Uebertragung, und nah welchem

Verhältnisse is sie von den kontribuirenden Theilen zu übernehmen ? nach deren Beantwortung sodann erst überzugehen sein werde zu der Frage:

d) welche Prinzipien sind dem Modus der direkten Aufbringung grund- läglich zu machen ? woraus endlich die Schluß frage sich ergeben müsse : ob die Steuerlräfte der einzelnen Theile eine solche direkte Aufbringung gestaiten, und ob einer solchen dauernden Aufbringung auch allgemeine (Gründe entgegentreten oder nicht ? Würde das Schluß - Ergebniß für die Zulässigkeit und Ausführbarkeit einer direkten Aufbringung ausfallen ‘und hätten Stände unter sih über Herbei- führung ver Reform auf diesem Wege sich vereinigt, \o würden dann die weiteren diesem entsprehenden Anträge an die beiden Landesherren zu rich- ten sein, Auf allen Fall würden solche Verhandlungen, abgesehen von dem Ergebnisse, dazu beitragen, über Mehreres Aufklärung zu verschaffen und die verschiedenen Ansichten zu berichtigen oder auszugleichen,

Bei der Verhandlung ward nur von Mitgliedern der Ritterschaft die Frage zunächst aufgeworfen : ob, bei der ganz bestimmten Erklärung in den beregten landesherrlichen Nesfripten, nur durch Einführung indirekter Steuern bezeichneter Art die abzulösenden erseßen zu wollen, die Ritterschaft über- haupt an eincr weiteren Verhandlung über diesen Gegenstand, auch nur mit dem Mitstande, sich werde betheiligen können, ohne die Folgerung gegen sich zu ertwvecken, daß sie jeßt anders urtheile, wie bei ihrem vorigjährigen Be- schlusse? Und dieses Bedenken ward länger und theilweise mit großer Leben- digkeit verfochten, Die Landschaft wollte aber auch nicht den Standpunkt ihrer vorigjährigen Erklärung irgendwie verändern lassen, und so kam es zuleßt dahin, daß unter einer Vorweg-Erklärung der Ritterschaft, wie sie ih- rem vorigjährigen Beschlusse inhärire und demgemäße Erklärung reservüe, der gemeinsame Beschluß gefaßt wurde: Daß Stände gemeinsam weiter verhandeln wollten in Grundlage der Vorschläge in dem Erachten des Enge- ren Ausschusses und das für die Steuer-Angelegenheit hierbevor konstituirte Comité nunmehr die Angelegenheit für weitere Vorschläge bearbeiten solle, wobei die Mitglieder desselben weitere Justruction, resp, von ihren Kommit- tenten oder auch vom Pleno, entgegennehmen könnten,

„Zwischen der Großherzoglichen und der Königl. großbritanischen Regierung ist eine Post-Convention abgeschlossen worden, nah welcher vom 1, Dezember di J. an der einfahe Brief an englischem internen Porto 6 Pence oder 7 Schillinge, an hamburgischem Transit = Porto 2 Scillinge und an mecklenburgishem Porto bis Hamburg 2 Sthil- linge hamb. Cour. fosten wird,

Fürstenthum FSvohenzollern-Hechingen. (Schwäb. Merk.) Das Verord. Bl. enthält eine Verordnung, wonach künf- tighin alle von den Universitäten zurückehrenden Kandidaten der Rechts=, Regiminal-, Kameral- und Forstfächer um die Zulassung bei den einschlä- gigen Stellen nachzusuchen und innerhalb eines Jahres, von Ertheilung desselben an gerechnet, zur Staats - Prüfung \sich zu melden haben z widrigenfalls sie nah Ablauf dieser Frist mit ihren Aumeldungsge- suchen nicht mehr berüsichtigt werden würden,

_ Fürstenthum Schaumburg-Lippe. (D. A. Z.) Es sind zwei neue fürstlihe Verordnungen erschienen, |

Da es angemessen erschenen is, bei Beeinträchtigung des unse- rem Fürsten und dem Kurhause Hessen gemeinschaftlih zustehenden Eigenthums an den sämmtlichen in der Grafschaft Schaumburg bei= derseitigen Antheils befindlichen Steinkohlen, durch unerlaubte Aus= grabung und Zueignung im hiesigen Lande nicht die ganze Strenge der guf Diebstahl im Allgemeinen geseßten Strafen ezntreten zu lassen, für solhe Fälle vielmehr ein geringeres, aber bestimmtes Strafmaß festzustellen, so wird mittelst der einen Verordnung ver=- fügt, daß, wer Steinkohlen, gleichviel, ob auf und aus seinen eige- nen oder fremden Grundstücken, eigenmächtig gräbt, graben läßt oder sich aneignet, wenn die Quantität einzelne Trach-

ten oder Schiebkarren - Ladungen nit übersteigt, zum Bruche geschrieben und das erstemal mit vierundzwanzigstündigem, das zweitemal mit dreitägigem und das drittemal mit ahttägigem Ge- fängnisse bestraft werden soll, Besteht aber die Meuge der entwen- deten Steinkohlen in mindestens 20 Balgen, oder is der Transport derselben mittelst Spannfuhrwerks bewerkstelligt worden, o soll der Thäter als ein Dieb zur peinlihen Untersuhung und Bestrafung ge-= zogen und nah Maßgabe der Umstände mit einer Gefäugniß= und Arbeitsstrafe von nicht unter einem Monat und nicht über sechs Mo- naten bestraft werden. Die zweite Verordnung betrifft den eximirten Gerichtsstand. Es wird damit für die Zukunft bestimmt, daß der persönlich befreite Gerichtsstand, sofern er auf feinem anderen Grunde als dem Bewohnen eines eximirten sogenannten Freihauses oder dem Dienstboten- Verhältnisse beruht, aufgehoben sein soll. Die in diese Kategorieen gehörigen Personen werden in den Städten der Ge- richtsbarkeit der Magistrate und auf dem Lande den Aemtern in er= ster Justanz unterworfen,

TULXk Lei.

_ Konstantinopel, 10. Nov. (A. Z.) sih der Sultan nah dem See - Arsenale, von je 60 Pferdekraft vom Stapel liefen. Die Cholera hat hier bis jeßt nur wenig um \ich gegriffen, Jn 16 Tagen kamen 25 fkonstatirte Fälle vor, und von diesen hatten nur 9 den Tod zur Folge, so daß mehrere Aerzte das Dasein der Cho- lera als Epidemie noch gegenwärtig in Abrede stellen, Jn Trape= zunt hatte die Krankheit völlig aufgehört. i

Aegypten. Kahira, 8. Nov. (A. Z.) Mehemed Ali ist seit einigen Tagen

hier augekommen und wird wahrscheinlich erst später nah Ober-Aegyp- ten aufbrehen. Die unverwüstlihe Natur des Greises, der sih noch steës mit unglaublicher Rüstigkeit bewegt, scheint eine lange Lebens=- dauer zu verbürgen. Der Vice-König i so regelmäßig in seiner gan- zen Lebensweise hon seit Jahren, daß man sich billig wundern mag, wie er seibst hier auf ein Wort der Aerzte hin die Gärten von Schubra mit der Citadelle vertauschte.

Die Regierung bietet Alles auf, um von dem früheren Handels= Monopol so wenig als möglich. abzulassenz daher die beständigen Verwickelungen mit allen Konsulaten. Der Minister des Handels if, wie bekannt, ein Armenier und daher von Geburt und aus Grund= saß ein heimliher und nah Umständen auch offener Feiud alles euro= päischen Erfolges. Vou den europäischen Repräsentanten ist bis jeßt blos der französische Herr Barrot hier angekommen.

Aus Abyssinien schreibt ein wohlunterricteter, dort seit Jahren ansässiger Europäer : „Wir sind gegenwärtig im Kriege. Ubije, der Beherrscher von Tigrai, is wieder gegen Ras Ali, den nominalen Kaiser von Goudar, zu Felde gezogen oder hat eigentlih diesen her=- ausgefordert; deun Ubije is in Semen und Ras Ali von Semen in Waguera angekommen, wo beide Parteien mit ungeheuren Heeren hon seit sech8s Monaten einander angaffen, ohne eine Schlacht zu liefern. Es scheint, daß einer den anderen fürchtet, denn die Schlacht wird natürlih über Leben und Tod dieser Häuptlinge entscheiden. Wahrscheinlich aber iss, daß nach dieser sechsmonatlihen Unthätig- feit Hunger und Ermüdung den Frieden herbeiführen denn solches ist abyssinish !

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika.

London, 26. Nov. (B. H.) Das ín Liverpool angekommene Paketschiff „Jvoanhoe““, das New-York am 9ten d. M. verlassen hat, bringt Nachrichten aus Veracruz vom 20, und aus der Haupt-= stadt Mexiko selbst vom 7. Oktober, Von dem letterwähnten Orte wird nur gemeldet, daß die vollständigste Ruhe herrschte. Jm Uebrigen sind die Berichte vom Kriegsshauplaßze ziemlich unsicher. Santana, der nach Annullirung des Dekrets, welches den Herrn Peña y Peña zum Präsidenten ernannt hatte, wieder zum Prâäsiden= ten erwählt worden war, hatte die von den Amerikanern unter Oberst Childs beseßte Stadt Puebla mit 800 Maun angegriffen und drei Tage lang bombardirt, war dann unverrichteter Sache abgezogen und am 11. Oktober in Guatimala eingerückt, hatte dort Verstär= fungen an sich gezogen, war aber aus dem Orte von General Lane vertrieben und darauf von den Amerikanern mit solhem Nachdrucke angegriffen worden , daß seine Truppen zersprengt, mehrere Ka= nonen erobert und die Generale La Vega und Jturbide zu Gefangenen gemacht wurden. Santana selbst soll \ih darauf mit einer Céforte von nur 130 Husaren nah Tepeyahualec gewendet haben, um dort ein neues Truppen - Corps zu sammeln. General Paredes war in Talancingo, wo er für seine monarchischen Pläne warb; General Valencia hielt sih still auf seinem Landgute, und General Bravo befand sich auf Ehrenwort in Mexiko selbst. Die mexifanischen Guerillas machen den Amerikanern noch immer viel zu schaffen. Eine Compagnie texanischer Schüßen is von ihnen bei dem Puente Nacional aufgehoben worden. General Patterson stand im Begriffe, mit 4000 Mann von Veracruz nah dem Junern agußfzu- brechen, um die Straße von ihnen zu säubern. Jn Veracruz herrshte noch immer das gelbe Fieber.

Die Berichte aus den Vereinigten Staaten selbst bestätigen die Zurückberufung des Herrn Trist aus Mexiko. Dem General Taylor war auf sein Verlangen von der Regierung der Vereinigten Staaten ein längerer Urlaub bewilligt worden, da seine Anwesenheit in Monterey unter den gegenwärtigen Umständen entbehrt werden kann, man er-= wartete ihn am 1, Oktober in New-Orleans.

Die Washington Union meldet, daß, obgleich jeßt 4,885,000 Dollars im Schabe seien und bis zur Zusammenkunft des Kongresses eine Einnahme von noch 5 Millionen zu erwarten sei, doch eine neue Anleihe werde beantragt werden müssen.

Nach den leßten Berichten aus New-Orleans war die Zahl der am gelben Fieber Verstorbenen 23 in der Woche vor dem 31, Ok- tober gewesen. j

Die Oeean - Steam - Navigation - Company! hat beschlossen, dem dritten und vierten Steamer ihrer Linie den Namen „Franklin““ und „Humboldt“ beizulegen, und. demgemäß ihren Präsidenten, Herrn Sand, ermächtigt, von diesem Beschlusse Herrn von Humboldt in Kenntniß zu seßen und ihn um die Genehmigung, daß einem der Schiffe sein Name gegeben werde, zu bitten. Der Brief wurde durh die Vermittelung des preußischen Gesandten zu Washington, Herrn von Gerolt, nah Berlin befördert, und der Präsident der Ge= sellschaft darauf mit folgendem Antwort-Schreiben des berühmten Ge- lehrten beehrt :

An Herrn C, H. Sand, Präsidenten der Ocean -Steam-Navigation- Company. Herr Präsident! Durch die Vermittelung meines alten Freundes, des Herrn von Gerolt, unseres Ministers in den Vereinigten Staaten, habe ih heute, während ih mich gerade zu einer Neise nah Paris rüstete, das freundschaftlihe Schreiben vom 21, August, mit welhem Sie mich beehrt haben, empfangen. Dasselbe benachrichtigt mih von einer mir widerfahre-

Am 5ten d. begab wo zwei neue Dampfböte

* haben.

nen Ehrenbezeugung, deren ich mich nicht würdig glauben konnte, indem mein Name dem eines großen Bürgers zugesellt wurde, welcher von meiner frühesten Jugend an Gegenstand meiner lebhaftesten Bewunderung gewesen ist, Jch ersuche Sie, verehrter Herr, mein ehrerbietige Anerkennung dieser Ehre den Herren Direktoren der Ocean- Steam - Navigation - Company aus- zusprechen, welche auf den s{meichelhaften Antrag des Herrn Stephens be- {lossen haben, daß das vierte Schiff ihrer Postlinie zwischen Netv - York und Bremeù meinen Namen führen soll, Jndem ih Sie, Herr Präsident, zum Dolmetscher meiner Gefühle mache, bitte ih Sie zugleich, den Aus- druck meines Dankes für Jhre gütige Mitwirkung und für Jhr zartsinniges Verfahren freundlich annehmen zu wollen. Jch, der ih durch meine Reifen und Studien den hohen Geschiken des neuen Kontinents nahe stehe und an dem unmittelbarsten und engsten Handelsverkehr der Vereinigten Staaten mit meinem Vaterlande das lebhafteste Jnteresse nehme, muß den höchsten Werth auf die Ehre legen, die Sie mir am Abende meines Lebens, welches kein anderes Verdienst hat, als das einer muthigen Ausdauer in der Licbe zum Guten und in der Freiheit der Meinungen, erwiesen haben. Jch habe die Ehre, mit der höchsten Achtung zit verharren , Herr Präsident, Jhr ge- horsamer und ergebener Diener. Berlin, den 21, September 1847, (Gez,) Alexander v, Humboldt,“

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Köln, 29. Nov. (Köln. Ztg.) Auf dem Eisenbahnzuge, welcher gestern Abends zwischen 4 und 5 Uhr von Düsseldorf nach Köln fuhr, entzündete ein herabgefallener Funke die Decke eines Wa- gens der ersten Klasse. Das Feuer brannte bald dur und griff um sich, ehe es den im Wagen befindlichen Herren gelang, ihre Noth bemerkbar zu machen. Es dauerte einige Zeit, ehe der Zug deshalb angehalten wurde, Das Feuer, welches ein Loh, groß genug zum Durchsteigen , in die Decke gebrannt hatte, ward durch das Wasser der Maschine gelöscht und so großes Unglück noch verhütet.

Krefeld, 24. Nov. (Düsseld. Ztg.) Jn der am gestrigen Tage stattgehabten Sißung des Verwaltungs - Rathes der Ruhrort- Krefeld Kreis Gladbacher Eisenbahn theilte der Präsident einen Be= riht der Direction vom 22, November mit, aus welchem über den gegenwärtigen Stand des Unternehmens das Nachfolgende erhellt :

Die speziellen Vorarbeiten für die ganze Bahnstrecke von Hom- berg bis Vierssen sind vollendet; bei der Strecke von Homberg nach Uerdingen sind jedoch noch einige Bedenken wegen der Höhenlage zu beseitigen. Jn Bezug auf die Hebevorrichtungen zum Entladen und Beladen der Schisfsgefäße hat eine Einigung zwischen unseren Beam- ten und denjenigen der Köln-Mindener Bahn stattgefunden, die Aus= arbeitungen sind jedoch noch nicht vollendet.

Da die fortgeseßten Versuche auf gütlihe Erwerbung der Grund= stücke ohne erheblichen Erfolg geblieben sind, so is das Expropriations= Verfahren durchweg eingeleitet; durch dasselbe können zusammenhän- gende Strecken in Angriff genommen werden, und es follen daher mit geringen Ausnahmen de Erdarbeiten künftig in Verding gegeben werden,

Die Expropriations=-Urtheile für die Bürgermeistereien Hüls und Vorst sind bereits eingegangen; diejenigen für die Bürgermeistereien Bockum, Krefeld, Anrath, Willih und Neersen binnen kurzem zu er= warten. Nach dem Eingange dieser Urtheile wird die gerichtliche Klage auf Festseßung der Entschädigungen eingeleitet und die provi= sori\he Besitz - Einweisung nochmals beantragt und ohne Zweifel \o= fort ausgesprochen werden.

Die bis jeßt bewegte Erdmasse beträgt 31,184 Schachtruthen, wofür im Ganzen, 28.107 Rthlr, 15 Sgr. 8 Pf. oder pr. Schacht- ruthe 27 Sgr. 1 Pf. liquidirt sind. Ferner sind 18 Durchlässe voll- endet und dafür 4416 Rthlr., 11 Sgr. 9 Pf. in Rechnung gestellt. Dire größere Durchlässe in Reersbroich sind augefangen, wofür 2376 Rthlr. 1 Sgr. 4 Pf. bis jet liquidirt wurden,

An der Neersbrücke sind 6 Pfeiler bis über Wasser ausgeführt, und für nächstes Frühjahr bleiben noch 2 herauszuholen. Bei Anlage der Fundamente hat sih der Baugrund für die Absteigungen und die Wasserwältigung sehr ungünstig erwiesen und ansehnliche Mehrkosten veranlaßt. Zwei der aufgeführten Pfeiler haben fich etwas gesenkt und in Folge davon einen Riß bekommen.

Bei den übrigen Arbeiten im Neersbroich hatte unser Ober= Ingenieur gefunden, daß nah Wegnahme des Torfs der Untergrund überall aus feinem Fließsand besteht; dieser allerdings sehr beweg- liche Boden is demnach sehr geeignet, {were Lasten zu tragen, wenn ihm das Ausweichen zur Seite benommen i. Bei der tiefen Lage der Brücken-Fundamente und dem geringen Flußgefälle i eine Aus= spülung oder Unterspülung nicht zu befürchten, weshalb unser Ober= Jugenieur die Fundirung auf dem Fließsande angeordnet und ander= weitige kostspielige Fundirungen vermieden hat, Dadurch jedo, daß der Torf an der Brükenstelle sehr tief anstand uud die Baugruben bis 11‘ 5“ tief unter dem Wasserspiegel ausgehoben werden mußten, entstand ein bedeutender Andrang der Grundwassers, wodurch der sonst fest abgelagerte Sand aufgelockert und wahrscheinlih allein das Sinken der beiden Pfeiler herbeigeführt wurde. Dieses wäre aller= dings durch einen mit Spundwänden eingeschlossenen Pfahlrost ver- mieden worden, die Kosten eines solchen würden jedoch sehr bedeu= tend gewesen sein und nah einem Ueberschlage 5000 Rthlr. betragen Nach dem Urtheil des Ober-Jngenieurs schadet das Reißen keinesweges der Festigkeit der Brücke, um so weniger, da beide Pfei= ler bei der versuhsweise angeordneten Belastung von circa 120,000 Pfund während 4 Wochen durchaus nicht weiter gesunken sind,

Die Bahnhöfe von Uerdingen, Krefeld und Vierssen sind geneh= migt und die Gebäulichkeiten in der Ausarbeitung.

In Homberg und Uerdingen sind bereits 10,600 Stük Schwel= len angeliefert; für den Oberbau siud 16,336 Rthlr. 29 Sgr. 2 Pf. liquidirt. :

Der disponible Fonds der Gesellschaft beträgt nah dem beige- gebenen Kassen - Abschluß 167,886 Rthlr. 17 Sgr. 10 Pf., und es wird daher in der nächsten Zeit eine Prozent-Ausschreibung nicht er= forderlich, wenngleich namentlich für Schwellen und Schienen binnen furzem noch bedeutende Zahlungen zu leisten sind.

, Gegen die aus der ersten und zweiten Ausschreibung im Rück stande gebliebenen Actienzeihuer mit einem Betrage vou 976 Rthlr. für die erste und 4410 Rthlr. für die zweite Ausschreibung ist die Klage zum Theil eingeleitet, zum Theil vorbereitet,

In Folge der von einem Mitgliede des Verwaltungs-Raths ge= machten Bemerkungen über Verzögerungen im Grund =Erwerb wies die Direction uach, daß nur die Weitläufigkeiten der bci dem Cxrpro= priations-Verfahren geseblih vorgeschriebenen Formalitäten die Schuld tragen, daß jenes Verfahren noch nicht weitergerückt worden sei, und daß sie unter Anderem erst Ende Oktober und Anfangs November dur die Königl. Regierung zu Düsseldorf die im Monat Mat e tragten Expropriations - Urtheile des Landgerichts zu Kleve R S habe. Die Direction sprach endlih ihre Ueberzeugung aue, A wenn erst die Expropriationen erlangt sein würden, alle E tan E sehr raschen Fortgang nehmen könnten und die eere dia Angriff genommenen Bahnstrecke um so eher zu erwar E