1847 / 344 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

lem aus handelt sich's um den Kostenpunkt. Volk, hof de: uf

s dem Haufen: Nein, nein) Koster sud die erfte Ursade bes Kriee8; beben msen: ‘An fhnen nehmen wir ihr Geld zur Bezahlung der Lier po L rursacht haben. ifft's, den Krieg zu bezahlen, ard E eth Erfrorene wie-

dem ; raf E iet iverden) soll fortbestehen, sein Vermögen aber

ñ 7 S rwaltet werden. Beschließen wir ferner fürderhin von S her Jesuiten. Zeigen wir dur diesen feier- lichen Att, daß wir uns becilen, den Wünjchen der hohen genes schen Tagsaßung zu entsprechen. Die Jesuiten sind die Grun u r-

ller Uebel. (Die Jesuiten „im Frack“ sind die allergefährlich- rae nicht auch, Herr Joris?) Von den Klö=-

; inen Sie j y 7 R unterstügt, haben uns bald die Einen, bald die An-

‘e Kehle zugeshnürt. (Bei Herrn Joris scheint es indessen La Eid L ben Einen, noch den Anderen gelungen zu sein !) Jch verlange ferner Trennung des Kantons Wallis in zwei Halbkantone: Zwischen zwei Völkern so verschiedener Art in Sitten und Kultur is nie ein wahrer Friede möglih. Von unseren Unverbesserlihen““ (incorrigibles) im Unterwallis unterstüßt, wer- den die Oberwalliser den Kampf bald wieder aufs neue beginnen. Das Volk is so leicht zu täuschen. (Le peuple est si facile à trom- per. Herr Joris wiederholt das so oft, daß sih ihm diese Wahr= heit in seinem Leben besonders tief eingeprägt zu haben scheint.) „Beschließen wir heute ferner die Naturalisation aller derjenigen Fremden, welche in der leßten Revolution (im Jahre 1844) die Waffen für die Sache der Freiheit und des Fortschritts ergriffen ha- ben. Die Wahl des Großen Rathes soll fürderhin nicht mehr durch geheimes Stimmen - Mehr, sondern durch offenes Hand=- aufheben vor sich gehen. (Das geschieht natürlich zur Einschüchte- rung aller Armen und Abhängigen.) Defkretiren wir ferner Preß- freiheit (in einem Lande, wo vielleicht die Hälfte des Volkes noch gar nicht lesen kann!) und absolute religiöse Freiheit (in ci- nem Lande, wo bisher, man darf wohl sagen, die finsterste Pfaffen- Herrschaft in ganz Mittel = Europa herrshte). Jch beantrage fer= ner: Aufhebung der geistlichen Jmmunität, Jm Mo- nat Dezember noch. soll ein neuer Großer Rath auf fünf Jahre gewählt werden. Alle Regierungs = Beschlüsse seit 1844 in Betreff politischer Vergehen sind null und nichtig; die gegenwärtigen Kriegskosten dagegen sollen von den geistlichen Corpo- rationen und von denjenigen Bürgern getragen werden, welche den Krieg angerathen, beschlossen und gepredigt haben.“ (Mit anderen Worten: gänzlihe Amnestie und Jndemnisation für Herrn Joris und seine Freunde, dagegen strenge Bestrafung seiner Fcindez ganz wie in Freiburg und Luzern.)

Ueber den Ausgang dieser Volks - Versammlung sind leider alle mir vorliegenden Berichte unklar. Nirgends ist deutlih gesagt, ob der tausendköpfige „Souverain“ (der „so leicht betrogen werden kann“) alle diese Anträge, deren Annahme zum Theil von unberechenbaren Folgen sein könnte, gleich stante pede zum Geseg erhoben habe. Vieles wird nun auf das Benehmen der noch bestehenden, verfassungs=- mäßigen Behörden und auf dasjenige der eidgenössischen Repräsen- tanten ankommen, die nun seither wohl im Wallis angekommen sein werden. Da nun der regelmäßige Postverkehr mit der Waadt wie= derhergestellt is, so werden nähere Nachrichten uicht mehr lange auf sich warten lassen. Die provisorische Regierung wurde bestellt aus den Herren M. Barmann, Präsident; A. von Riedmattenz Pignat; Ze1- Rufinenu ; Filling; Dufour und A. de Torenté.

Unter den nach dem Wallis instradirten Occupationstruppen sind nun gar keine Berner. Ein in Aigle stationirtes Bataillon mußte sogar nach Villeneuve zurü, statt ins Wallis einzumarschiren. Es scheint, General Dufour is fest entschlossen, so unerhörten Exzessen, wie sie in Freiburg und im luzernischen Entlibuch von den bernischen „Befreiern““ verübt wurden, fürderhin vorzubeugen. Das Benehmen der Berner muß wirklih fast überall von empörender Rohheit gewesen sein. Sagt doch sogar der ultra-radifale Nouvelliste vaudois (das Organ Drue9's): „Das Bataillon in Aigle hat sich sehr schlecht aufgeführt; Manche ‘haben unwürdige Rohheiten und Exzesse ohne Gleichen verübt.“ (Jh sebe absichtlich seine eigenen Worte her: „Le bataillon à Aigle s’?est fort mal conduit; quelques-uns de ses membres ont commis des actes d’'insubordination sans pareille et des grossièretés indignes.“)

Endlich auch wieder etwas aus dem Tessin. Je mehr in der ganzen Schweiz über das elende Benehmen der tessiner Truppen bei allen Parteien nur eine Stimme is, um so mehr bemühen sihch die Tessiner selbst, dasselbe nun nachträglih noch bestmöglichst zu bemän= teln und herauszuplaßen. Unterm 24, November, als die Urner, in Folge des unglücklihen Treffens an der Gislikfer Brücke, weiter den Gotthard hinaufgingen, erlicß der Divisionair, Oberst Lu vini, von seinem Hauptquartier bei der Monsa-Brücke aus einen Tagesbefehl, der erlauben Sie mir den Ausdruck an Unverschämtheit wirk- lih ans Unglaubliche gränzt. Die Urner und Walliser, heißt es in diesem Aktenstück, habeu niht durch unerschrockenen Muth, sondern nur in Folgedes dichten Nebels gesiegt, welcher die Tessiner verhindert habe, den Feind zu sehen, und haben sich unerhörte Plünderungen erlaubt während früher die tessiner Blätter selbst anerkennen mußten, daß sie sich keinerlei Bedrückung erlauben und alle ihre Bedürfnisse baar bezahlen. Aber noch mehr: Bekanntlich wurden die Urnec nur durch

den ungliicklichen Kampf vor Luzern genöthigt, wieder den Rückweg anzutreten; statt dessen scheut sich aber Herr Oberst Luvini nicht, wörtlich Folgendes zu sagen: „Wir haben uns an die feste Position an der Monsa-Brüe zurückgezozen; dadurch haben wir sie aber nicht blos vom weiteren Vorrücken cbgehalten, sondern wir haben sie \so=- E blos durch unsere feste, Achtung gebietende Haltung, die wir dort angenommen gezwungen, den Rückzug anzutreten. Sie fliehen vor unserem Entschlusse, zu kämpfen, in diesem Augenblicke eilen sie son wieder dey Gotthard hinauf!“ Es möchte {hwer

lten, die eigene Shmachd U ie h ieb Le bri chdarh feckere Unvershämtheit decken zu wol- eil, MeVFTPIEE OTINgen die heutigen tessiner Blätter post festum

noch einen, offenbar offiziellen Bericht über die Tessiner am 17. No-=

vember, Nachdem au dort alle Shuld nur dem leidigen Nebel auf=

ebürdet worden, heißt es zum S ; , Scbideli viel Lärmens (multo ari vie Le bal M Ike Gegenstände verschiedener, zum Theil q 4 (D OOE

fi i auch höherer Offiziere in dié Hände der Urner gefallen seien, (Es wird damit offenbar der in der Eile vergessene und von den Siegern erbeutete bótisie Degen des Herra Luvini angedeutet.) „Weit entfernt aber“ fährt der B icht fort, „daß das den Betreffenden zur Schande gereichen Linde: 4 reiche es ihnen vielmehr zur Ehre, daß sie, ohne sich um a nen Habseligkeiten zu kümmern, nur rasch dem Feinde entgegen Ait seien.“ Schade nur, daß sich Herr Luvini, zwar allerdings vfeilshnell und ohne an seine eigenen Habseligkeiten zu denken, aufgemacht aber niht dem Feinde entgegengestürzt hat, sondern wie Augen- zeugen wissen wollen, in den Unterhosen Alles vergessend in wilder Fluht nah Bellinzona hin geflüchtet i. Sein hübscher pariser Degen aber, seine s{chweren goldenen Epauletten und sein stolzer Federhut werden jeßt noch von allen Neugierigen auf dem Rathhause in Luzern bewundert, und ein Blatt hat vorgeschlagen, ihn fortan den Helden von Airolo zu tituliren. General Dufouc scheint indessen das Benehmen der Tessiner rihtig und nah Verdie-

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nen zu würdigen. Er hat niht darin gewilligt, daß tessiner Trup- pen zur Occupation von Uri verwendet werden, und auch die Gott- hardshöhe hat er niht mehr. den Tessinern, sondern einigen Com- pagnieen Bündnern zur Bewachung anvertraut. Der Paß ist nunmehr wieder frei; die Briefpost geht niht mehr über den Splü- gen, sondern, wie früher wieder über den St. Gotthard. Die Regierung von Zug scheint \sih nit halten zu können, wie es Anfangs den Anschein batte. Gestern fand auf einen von Radikalen ausgegangenen Aufruf hin auf dem gewöhnlichen Land- emeinde-Plaß cine Volks-Versammlung statt, die fast eben so fark besuht gewesen sein soll, als eine Landgemeinde. Hier wurde dann eine provisorishe Regierung von 15 Mitgliedern ernannt, an deren Spige Herr Adolph Kaiser steht, ein junger, etwa 24- bis 25 jähriger Brausekopf , das Haupt der bisherigen Opposition, derselbe, gegen welchen sih anu der Landgemeinde vom 3. Oktober ein so gewaltiger Volkssturm erhob. Der Rüctritt vom Sonder- bunde wurde dann vom Volke selbst feierlih erklärt.

Portugal.

London, 6. Dez. Es sind Nachrichten aus Lissabon bis zum 29. November hier eingegangen. Am 28. November hatten in allen Provinzen Portugals die Urwahlen für die Cortes stattge- funden und in der Hauptstadt ein den Cabralisten entschieden günsti ges Resultat ergeben. Der dort gewählte Wahlkörper, welcher aus sciner Mitte wieder die Deputirten zu. wählen hat, ergiebt eine Ma- jorität von 5535 Cabralisten gegen die Septembristen, welche nur 3630 Stimmen zählten. Die ministeriellen Kandidaten sind sämmtlich durchgefallen, und die Gerüchte von- der Abdankung des Kabinets er- neuern sich. Der Herzog von Saldanha hat durhch ein Schreiben im Diario seine förmllche Verbindung mit den Cabrals angezeigt. Auch in Porto waren die Wahlen, so weit man sie kannte, zu Gun- sten derselben Partei ausgefallen.

Yandels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, den 11. Dezember 1847.

Wechsel - Course.

Brief. | Geld. 143%

1527; 151% 6 2776 27 8IL| 81 1025 | 102% 1025 | 102% 995 | 99% 997 | 995 995 | 99% Frankfurt a. M. südd. W. 2 Mi. 56 28/56 24 Petersburg 100 SRbI. | 3 Wochen | 1087 | 1097

Ausländische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und Geld - Course.

ief. | Geld.

913; Kur-u.Nm. Pfdbr. 90 Schles1sche do.

87% do. Lt. B. gar. do. DL Pr. Bk-Anth.-Sch 905 } -

Amsterdam Kurz do. 250 Fl. 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt.

1425

Hamburg 1525

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. . 100 Thlr.

Brief. | Geld. | Gem,

911

Gem.

N _ [F S

St. Schuláä-Sch. Secebh. Präm, Sch, K.u.Nm. Schuldry. |: Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh.Posen do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.

96 921 106!

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Fnedrichsd'’or. And.Goldm.àSth. Disconto.

11

943; 923 Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbr. —— do. Part. 500 FI. 927 do. do. 300 FI. 92 Hamb Feuer-Cas. |ch do.Staats-Pr. Anl 1095 Holl. 25 % Int. 82% Kurbh.Pr.O. 40 th. 95 Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 FI.

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Russ. Hamb.Cert. do.beillope3.4.S. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2.4.A.

d». do. 5 A. do. v. Rthsch.Lst. do.Poln. SchatzO. do. do. Cert. L.A. do.do. L.B.200FI. Pol. a. Pfdbr.a.C.

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94% Fisenbahn- Actien.

Volleing.

Amst. Rott. Arnh. Utr. Beri. Anbh.A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl]. Freib,. do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. do. Prior. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Prior. Glogguitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dread. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. K. Fd. O.Schl]. Lt. A do. Prior.

100 6.

94 B. 93% 917 B, i005 B, 83 G.

97 B. O. Schl. L.B. L Pts. Mgdb. 1207 B. 1183 6. do. Pr. B. cis do. do. 102% B. 1013 G6. Rhein. Stm. 997 B. do. Prior. 112% 6 1137 B. do.v.St. gar. Sächs. Bayr. Sag.-Glog. do. Prior. do. do. St.-Vohvr. do. Prior. Thüringer. Whb.(C.O0.) do. Prior. Zarsk. Selo.

89% G. 47 6.

982 B. 98 70 B, 995 B. 87 B. 865 70 6. 102 6. 685 6.

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Quit.Bog. a 4%

Aach.Mastr. [30/77 6. Berg. Mrk. |70| §05 B. £0

Berl. Anh. B. |45| 109 «. Bexb. Ludw. |70 _— Brieg-Neiss. |59 Thür. V. 20 1015 B. u. br. Magd. Witt. |50| 763 997 be. Mecklenb. |90 fes Nrdb. F. W. |75/ 6: 1075 B. Rh. St. Pr. |80| 86 e Starg. Pos. |70| 8 (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Die Börse war heute sehr geschästslos, doch behanpteten sich die Course vollkommen auf ihrem gestrigen Standpunkte.

Getraide-Bericht. Am hentigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen 68—74 Rthir. Roggen loco neuer 46—48 Rihlr. _-= April/Mai k. J. 47 Rihlr. G. Hafer 48/ 52pfd. 275—285 Rthlr. - #48pfd. pr. Frühjahr 28 Rthlr. Rüböl loco 1157, Rthlr. ® «Pr Frühjahr 115 Rthlr, Spiritus loco 22—232 Rihlr. bez. - Frühjahr 26 Rihlr. Bf, 255 G.

915 G.

R N

Königsberg, 8. Dez. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 60 72 r. pro Schffl.; Roggen 40 46 Sgr. po S ffl. ; leine Gerste 40— 41 Sgr. pro Schffl. ; Hafer 23 27 Erbsen 60—74 Sgr. pro Schffl. ; weiße Erbsen 50 62 Sgr. pro Schfl,; Kartoffeln 26 28 Sgr. pro Schffl.5 Heu 12— 15 Sgr. pro Cir. z Stroh 100—110 Sgr. pro Schock.z; Spiritus 26 Rthlr. 20 Sgr. pro Ohm,

Danzig, 8, Dez. An der Börse wurden verkauft, gestern : 125pfd, | e

inländischer izen 135 Last a 450 Fl. und 5 Last a 4522 Fl. preuß,

Cour. pr. Last, 14 Last 119/20pfd. inländischer Roggen, so wie. heute:

B fat 127//28pfd, inländischer Weizen zu nicht bekannt gewordenen reisen,

London, 6. Dez. Getraidemarkt., Die Zufuhr von englischem

Weizen war heute ziemlich ansehnlich, und Alles wurde zu den vorigen |

Montagspreisen geräumt. Für fremden Weizen, besonders mittlere Sorten, war etwas mehr AGNER doch blieben Preise unverändert, Gerste hatte mehr Abgang.

Bohnen und Erbsen von allen Sorten müssen 1 a 2 Sh, niedri- |

ger notirt werden, Neuer Hafer flau, alter mehr begehrt. Jn Mehl geht wenig um, und Preise sind nominell dieselben.

Amisterdam , 8. Dez. Getraidemarkt. Weizen zu circa vo- rigen Preisen an Konsumenten: 4133 pfd, w. poln. 465 Fl., 127 pfd. b, poln, 420 Fl., 126 pfd. Fries. 285 Fl., 126 pfd. sceländ. 203 Fl,

Roggen still, in Entrep. verkauft: 4118 pfd. Tagaurog 187 Fl, Verst, 120 pfd, odessa 211 Fl., 116 pfd. petersb. 195 Fl.

Gerste etwas angenchmer, 113 pfd. dänisch. 215 Fl.

Buchweizen preishaltend, 12 pfd. großer brabant, 255 Fl. bei Klei-

nigkeiten, 120 pfd. do. 251 Fl, bei Particen verkauft. 116 pfd. holstein, |

230 Fl.

Kohlsaamen preishaltendz verkauft Danzig Aveelsaamen 585 L, Fries. 605 L,, auf 9 Faß gleih 65 L. Sept. 624.

Rüböl gleich etwas flauer, auf Lieferung mit wenig Handel unver- ändert. pr. 6 W, 38 Fl, Flieg. 36% a 37, Mai 365, Sept, 362.

Leinöl etwas fester, pr, 6 W. 31%, Flieg. 305 a 31,

Hanföl pr, 6 W. 33, Flicg. 327.

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 8 Dez. Niederl. wirkl. Sch. 55,

Antwerpen, 7. Dez. Zinsl. —. Neue Anl. 147.

Frankfurt a. M., 9. Dez. 5% Met. 1045. Bazk-Act. 1940,

Iutegr. 9595, Poln. 300 FI. L. 977. do. 500 Fl. 783. Span. 4 3% do. 243. 245. Bexb. 882. Taunus Actien 395). 3503, p. u. 352. 3513.

llamburg, 9. Dez. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 1045 104%, Hamb. Berg. Actien §8 Br. Magd. Wittenb. 78 Br. Hamb, Berl. 100%. 1005. Kiel Alt. 1102. 1105. Glückst. Elmsb. 53 Br. Rendsb. Neum. 94 Br. Kopenb. Rothsch, 63 Br. Meckl. 515. 505.

Leip zig, 10. Dez. Leipz. Dresdn. Act, 11573 Br. Süächbs, Bayer. S895 Br. Süächs. Schles. 99% Br. Chew. Bies. 515. 51. Löb. Zitt. 47% Br. Mgd. Leipz 232 Br, Berl. Anb, Lt. A. 1207 120. Lt. B. 1097. 109, Dess. Bank-Act. 1014. 101.

Wien, 9. Dez 0% Met. 10417: 4% du. 93. 3% do. 095 Bank Actien 16:0. Apnl. de 1834 157%. de 1839 1155. Glogga. 113 Movdb, 1564.

5% Span. 143.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr.

[Nach einmaliger Beobachtung.

1847. 10. Dez.

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens

6 Ubr.

339, 29'’’ Par. 339,18'" Par.|339/ 15’ Par. |Quellwärme 7,8° R. -+- 0,3® R. +1- 3,4° R. | + 0,7° R. |Flusswärme 2,7° R. 3,4" R. 1,2° R. —- 192 R, Bodenwärme 71 pct 66 pCct. 84 pCt. |Ausdünstung

beiter. beiter, halbheiter, |Niederschlag W, W. W. Wüärmewechsel 4+ 3,5®

Wolkezung - | —_— W, | 0,6"

Tagesmittel: 339,21'’Par... + 1,5° R... —2,0° R... 74 pCct. W.

Luftdruck Luftwärme ...« Thaupunkt ...« Dunstsättigung Wetter

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 12. Dez. Jm Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement : Don Juan, Oper in 2 Abth. Musik von Mozart. (Mad. Köster: Donna Anna.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu foigenden mittlercn Opernhaus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement : Die Ban- diten, Hierauf: Eigenfinn, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix.

Montag,- 13, Dez. Jm Opernhause, Mit aufgehobenem Abonnement, Zur Gedächtniß=-Feier Felix Mendelssohn-Bartholdy?s : Gedicht von Emanuel Geibel, vorgetragen von Herrn Döring. Hier= auf: Athalja, Trauerspiel in 5 Abth., von Racine, überseßt von E. Raupach. Musik von F. Mendelssohn-Bartholdy. Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Villets zu folgenden mittleren

Opernhaus=Preisen verkauft : ; Ein Villet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Alle diejenigen, welche für Lieferungen und Arbeiten aus dem Jahre 1847 Forderungen an die Königliche Theater-Haupt-Kasse zu machen haben, werden aufgefordert, ihre Rechnungen spätestens bis zum 8. Januar k. J. im Theater-Büreau abzugeben.

Berlin, den 12, Dezember 1847, 4

General-Jntendantur der Königlichen Schauspiele.

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 12. Dez. (Neu einstudirt): Der ewige Jude, drama= tisches Gemälde in 5 Abtheilungen. Nach dem Französischen des Eugen Sue, für die deutsche Bühne bearbeitet von Karlshmidt,

Montag, 13. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Il Matri- monio segreto, (Die heimlihe Che.) Komische Oper in 2 Akten. Musik von Cimarosa. e

Preise der Pläße: Ein Play in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet - Logen 20 Sgr. , im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 15 Sagr., Parterre 10 Sgr., Sperrsiß des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 75 Sgr. Ein Plaß in der Orchester-Loge 1 Rthlr. 10 Sgr.

Dienstag, 14. Dez. Vorstellung der Herren Brill und Siegmund: Welt=- Tableaux. Optische Darstellungen aus dein Ge= bicte der Kunst und Natur, in 5 Abtheilungen

Vorher: Eine Dorffamilie in Berlin, Lustspiel in 3 Akten, von

Fr. Adami.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei,

Beilage

gr. pro Schffl.; graue

2359

Beilage zur Allgemeinen Preufßfi

shen Zeitung.

Sonntag den 12 Dezember.

Iuhalt.

Belgien. Brüssel. Kredit-Bewilligung für Flandern. Vermischtes, Schreiben aus Brüssel. (Der Post-Vertrag mit Frankreich ; das Defizit.)

Italien. Rom. Die Unterhandlungen mit Modena. Livorno, Die englische Floite, Die Bürgergarde. Ne a pel. Der Beichtvater des Königs entlassen. Vermischtes. Bologna, Raubanfälle.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Paderborn, General- Versammlung der Köln-Minden-Thüringer Verbindungsbahn, Paris, Unglücksfälle, Eisenbahn-Frequenz,

Handels- und Börsen-Nachrichten.

BLigien.

Brüssel, 8. Dez. Nachdem in der Repräsentanten-Kammer das Budget der öffentlichen Schuld angenommen war, kam der Ge- seßentwurf über Bewilligung eines Kredits von 500,000 Fr. als Hülfleistung für Flandern zur Sprache.

Herr Rogier gab hier cin ausführliches Bild von der flandrischen Lage und entwickelte, was das Gouvernement in industricller, kommerzieller, maritimer und Agrikulturbeziehung für diese beiden Provinzen zu thun be- absichtige. Jn industrieller Hinsicht erklärt er, wie nothwendig es hier sei, die neuen Erfindungen an die Stelle der alten Jndustriegewohnheiten zu segen und zugleich die Einführung neuer Industriezweige dort zu fördern, In Bezug auf den Ackerbau thue es Noth, demselben einen Kredit zu schaffen, der ihm durchaus fehle, zugleich aber auch möglich die Urbar- machung zu begünstigen. Der Gartenbau ‘müsse sorgfältiger gepflegt werden, dessen Ertrag als Ausfuhr nach England eine ergiebige Quelle für den kleinen Ackerbau werden könne, Jn maritimer Beziehung müsse

man si befleißigen, die bei der olämischen Bevölkerung vorherrschende Ab- neigung gegen das Seeleben zu bekämpfen, in welcher Hinsicht die Errich- tung einer Seeschule zur Heranziehung der Jugend für das Seeleben von Bortheil zu werden versprehe, Jn fommerzieller Rücksicht werde der zu- nächst zur Verhandlung kommende Geseß-Entwurf über die Auswanderungs- Gesellschaft das Uebrige thun. Jm Allgemeinen läge es gerade im Plane des Gouvernements, ten Pauperismus und die Bettelei zu bekämpfen, und darum gehe seine Absicht dahin, dur den verlangten Kredit die Arbeit zu begünstigen, nicht aber ihn als Almosen zut vertheilen. Viele nühliche Ar- beiten würden fürder beabsichtigt, wozu Anlage von Vizinalwegen, Kanal- Arbeiten und Eisénbahnbauten gehörten, j

__ Die Entwickelungen des Ministers fanden auf allen Seiten der Kammer großen Anklang, wona der Geseß-Entwurf einstimmig mit der Modification angenommen wurde, daß nicht nur die Gränz=Pro= vinzen Brabant und Hennegau, sondern auch die übrigen Provinzen an diesem Unterstüßungs-Kredit Antheil haben sollten, falls sie dessen bedürften. Gestern hat die Kammer das Finanz-Budget angenom- men, Der Finanz-Minister, Herr Veydt, erklärte bei dieser Gele- genheit auf einige von Herrn Cassiau an ihn gerichtete Fragen in Betreff des Zollwesens, der Augenblick sei noch nicht gekommen, wo die Handelspolitik der Regierung kundgemacht werden könnte, aber sie wolle keine gewaltsame Störungen, weder durch Erhöhung, noch durch Reduction, in den Zolltarifen. Was die körperliche Durchsu- chung auf den Zollstätten betreffe, so habe er bekanntlich den Befehl ertheilt, daß zu dieser nur dann geschritten werden soll, wenn zu Verdacht des Betruges Anlaß sei. Dieser Befehl sei befolgt worden und der Regierung in dieser Hinsicht keine weitere Beschwerde zuge- gangenz aber die Visitation ganz aufheben wollen, das hieße, das Douanenwesen selb aufheben.

Herr Nothomb hat sih von hier zur Hochzeitsfeier seines Bru= ders nach Luxemburg begeben,

Der toscanische Gesandte, Ritter Peruzzi, is mit seiner Familie hier angekommen.

Der Judependance weist wieder darauf hin, wie wünschens=- werth es sei, daß die englischen Posten rascher befördert würden, wolle Belgien den Transit der englischen Korrespondenz nah Deutsch= land behalten. Die londoner Post bleibe jeßt noch einige Stunden zu Dover liegen, bevor sie abgehe, so daß sie zu Ostende ers vor Abgang des zweiten Eisenbahnzuges nah Brüssel ankomme. Wenn sie gleih nech Ankunft zu Dover mit dem Dampfschiff abginge, so würde sie vor Abgang des ersten Zuges zu Ostende anlangen, und die Handelsnachrichten würden dann zu Antwerpen und Brüssel vor der Börse eintreffen.

Das Comité der Freihandels - Association hat auf den 23, De- zember wieder eine öffentlihe Sißung anberaumt, in welcher die Frage erwogen werden foll, ob es angemessen sei, den Eingangszoll auf die Lebensmittel und besonders auf das Getraide wieder herzustellen.

77 Brüssel, 5. Dez. Die Kammer hat vor 8 Tagen den Post- Vertrag mit Frankreih angenommen, wodur die Taxe französischer- seits im Allgemeinen auf die Hälfte herabgeseßt wird, die hiesige Re- gierung aber für Belgien den alten Tarif noch beibehält, die Reform wegen des jeßigen drückenden finanziellen Zu- standes auf die nächste Zukunft vertagt und nur zur Vegünstigung der Presse das Porto für die in- wie ausländischen Journale auf die Hâlfte (resp. 1 und 5 Cent'mes) herabseßt. Das Verlangen einer inneren Post=Reform is aber hier in einem \o industriellen und kommerziellen Lande so allgemein, daß die Regierung bald ihre Jui- tiative wird gebrauchen müssen, wenn sie nicht aus dem Schoße der Kammer selbst einen Autrag hervorgehen sehen will. Die Reduction des Journal - Porto's, obgleich, als Mittel zur Ausbreitung der liberalen Meinung im Lande Au Politik des jeßigen Kabinets gehörig, ist dennoch auch eine Maßregel der Billigkeit, da die der Verfassung nach freie Presse noch sehr durch die großen Stempelgebühren umedergedrückt wird, indem der Stempel in der Regel 40 bis 59 pCt, der Brutto-Einnahme beträgt. Für die ausländischen Journale ist die obige Reduction noch sehr ge=- ring, da z. B. eiu deutsches oder französisches Journal, nah seiner Ausdehnung, mit belgischem Stempel und inländishem Porto 10 bis 14 Thaler kostet, Eine gute, England entlehnte Maßregel is, daß künftig vermittelst zum Verkauf stehender Briefstempel zu jeder Ta- geszeit frankirte Briefe in den Kasten geworfen werden können.

Nach eiüstimmiger Annahme des Budgets der auswärtigen An- gelegenheiten hat sih bei der Vorlage des Finanz-Budgets, welches gestern au einstimmig- angenommen is, eine ausgedehnte und sehr ins Einzelne gehende Diskussion über das gegenwärtige Defizit, seine Größe, seine Ursachen und die Mittel seiner Deckung hauptsächlich zwischen dem jeßigen und den beiden früheren Finanz-Ministern, Her= ren Vezdt, Malou und Mercier erhoben. Herr Malou, Finanz-Mi- aister im lebten katholischen Kabinet, dessen staatsöfonomischen Kennt- nissen Jedermann Gerechtigkeit wiederfahren läßt , hatte befanutlich bei seinem Austritte gewissermaßen eien öffentlihen finanziellen Rechenschafts - Bericht abgelegt und das Defizit darin auf 9 Millio- nen angegeben, Der jeßige Finanz-Minister, Herr Veydt, um das Inventar der Hinterlassenshaft, welche das neue Kabinet habe autre- ten müssen, vollständig festzustellen, glaubte dagegen, zu dem Ausfalle auch alle diejenigen bereits nothwendig gewordenen Ausgaben zählen

zu müssen, deren Deckung durch die ordentlichen Einnahmen nicht be- stritten werden fann. So sind allein zur Neuanschaffung eines gro=- ßen Theils des Eisenbahu-Materials, welches man in einen trauri- gen, um nicht zu sagen, für den Verkehr gefährlichen Zustand hat fommen lassen, so wie zum Ausbau des zweiten Geleises mehrerer Strecken, zum wenigsten 20 Millionen, für Kanal-Bauten, die {on von der Legislatur beschlossen worden sind, ebenfalls 5 Millionen, für andere Straßenbauten noch eine größere Summe nothwendig, so daß die Schuld, welche die früheren Minister dem jeßigen Kabinet hinter- lassen haben, bedeutend größer is, und welche, wenn man einen Theil der s{chwebenden Schuld von 25 Millionen tilgen wollte, durch eine Anleihe oder auf irgend eine Weise herbeizu- shaffende Einnahme von 70 Millionen gedeck werden müßte. Und dies is allerdings das von aller Kunst der Ziffergruppirung unab- hängige Resultat der früheren Finanz-Verwaltung. Das Ministerium denft unter den gegenwärtigen Umständen an keine Anleihe, verlangt aber deshalb, daß die Kammern die Nothwendigkeit neuer, nicht durch die Schuld der jezigen Verwaltung herbeigeführten Auflagen erkenne.

Das Kabinet besteht daher auch auf seinen Antrag, die Erbschaften in gerader Linie, welche eine gewisse Summe (10,000 Fr.) übersteigen, einer 1proz. Steuer zu unterwerfen, so bedeutend auch die Opposition is, welche dieser Antrag in der Kammer findet. Diese Steuer würde aber nah Uebershlag nur 15 Mülion eintragen und daher allein unzu- reichend sein. Ueber andere zu machende Anträge hat si jedoch das Kabinet noch nicht ausgesprochen. Da es aber einmal den an si lobenöwerthen Muth hat, auh s\olche Anträge zu machen, die auf einen bedeutenden, interessirten Widerstand stoßen, so war es am passendsten, unter gleichen Umständen zu dem bekannten Peelschen Mittel der Einkommensteuer seine Zuflucht zu nehmen, welche alle anderen Auflagen überflüssig machen würde, Der frühere Finanz- Minister, Herr Malou, hatte, wie er erklärte, die Absicht gehabt, alle Assekuranzen, Feuer-, Lebens-Versicherungen u, . w. dem Staate zu überweisen, und auf diese Weise 6 Millionen zu erhalten geglaubt. Das Kabinet is, wie Herr Veydt bemerkte, diesem Projekte in ge- wisser Begränzung nicht abgeneigt und hat auch die Prüfung dessel- ben {on seit einiger Zeit einer Kommission übergeben, aber da die Ausführung doh nicht sogleih vorgenommen und erst später thunlich erscheinen dürfte, so hat der Finanz - Miuister offenbar sehr wohl gethan, sür die unmittelbar dringenden Bedürfnisse auf andere Einnahmequellen bedacht zu sein. Ein Vertreter des Handelsstandes, Ba= ron d’Osy von Antwerpen, drang seinerseits unter Zustimmung eines Theils der Kammer auf die Herabsezung des Militair - Etats auf 22,000 Mann, während jeßt ungefähr 25,000 unter Waffen sind (die Cadres sind auf 80,009 berechnet, sind aber unvollständig und wür= den faum für 60,000 hinreichend sein). Diesem Wunsche trat aber der Chef des Kabinets, Herr Rogier, mit Entschiedenheit entgegen und erflärte, daß in der jeßigen allgemeinen europäischen Lage durh- aus an feine Herabsezung gedaht werden dürfe, Das Militair= Budget von 29 Mill. Fr. i freilih für einen Staat von 4% Millio- nen Einwohuer sehr bedeutend und bekanutlih im Verhältniß doppelt so groß, als z. B. in den deutschen Bundesstaaten, allein es is} nicht zu verkennen, daß Belgieu, troß seiner Neutralität, bei seiner wichtigen Lage, wie sie die Geschichte hinlänglich nachweist, zur Beibehaltung eines größeren Militairstandes gezwungen ist, auch seine gedrängte Be- völkerung, seine großen industriellen Städte und Gegenden für Auf- rechthaltung der öffentlihen Ruhe und Sicherheit ebenfalls einen größeren Militair - Aufwand erfordern. Es bleibt aber die Pflicht der Regierung, gewissenhaft zu untersuchen, ob sih uiht, bei ange- messener Berücksichtigung dieser Umstände, eine größere Reduction vornehmen läßt,

Dtalien.

Nom, 29. Nov. (A. Z.) Mons. Corboli, welcher nah Mo- dena gesaudt worden war, um dort Unterbandlungen wegen des Bei- tritts zum Zollverein anzuknüpfen, hat dort eine abschlägige Antwort erhalten. Man hatte ihm sogar unter den Fuß gegeben, daß er ab- reisen könne, da ein längerer Aufenthalt am modeneser Hofe zu uichts führe. Lebterer Punkt soll später etwas gemildert worden sein, Der Papst hat an deu Großherzog von Toscana und au den Herzog von Modena geschrieben und Leßteren gebeten, den Fivizzanesern ihre Pri- vilegien und Rechte zu lassen. Der Zollverein ist dadurch wesentlich an seiner Wichtigkeit benachtheiligt. Auch aus Neapel lauten in die- sem Betreff die Nachrichten noch keinesweges so befriedigend, wie die hiesigen Blätter sie schildern. /

Livorno, 30, Nov. (N. K.) Vorgestern kam (wie bereits erwähnt) cin Theil der im Mittelländischen Meere stationirenden eng- lischen Flotte, unter den Befehlen des Vice= Admirals Sir William Parker, hier an, Es sind die Linienschiffe „Trafalgar““ von 120, „„Hlberuia““ von 106, „Rodney‘““ von 92 und „Superb““ von 84 Ka- nen nebst dem Dampfschiffe „Gladiator““ von 8 Kanonen. Verschie- dene Offiziere und der Admiral stiegen an demselben Tage ans Landz der Leßtere begab sich zum Gouverneur, zum englishen Konsul und zum Hafen-Kommandanten. Als er gegen Abend an Bord zurück- kehrte, wurde er von vielen Neugierigen durch die Straßen begleitet ; diese brachen von Zeit zu Zeit in ein lautes Jubelgeschrei aus, worauf Parker mit freundlichen Geberden der Dankbarkeit antwortete. Das englische Geschwader hatte Malta am 7. November verlassen, in der Absicht, die französische Flotte zu beobachten, und war dieser nach ihrer Abfahrt aus dem Golf von Spezzia bis auf die Höhe von Toulon gefolgt, von wo es sich nah Livorno wandte, Wie man ver- nimmt, soll es 8 Tage lang hier vor Anker liegen bleiben,

Die Listen der 32 Compagnieen, welche die 4 Bataillone der livorneser Bürger-Garde bilden, sind angefertigt. Die Hauptleute haben ein Verzeichniß der Bürger, die dazu gehören, bekannt gemacht, Ohne Zeitverlust wird zur Wahl der Graduirten geschritten werden, Da sich außer den 4 Bataillonen noch ein Ueberschuß von 1800 Ju= dividuen vorfindet, so wird man daraus ein fünftes Bataillon bilden. Die Bürgergarde von Livorno wird alsdann 8000 Mann stark sein. Nimmt man dasselbe Verhältniß für den ganzen Staat an, so kom- men etwa 150,000 Mann heraus,

Neapel, 27. Nov. (A. Z.) Es is wohl keinem Zweifel mehr unterworfen, daß der einflußreihe Beichtvater des Königs, Monsiguore Cocle, in Ungnade gefallen und seines Amtes entlassen istz man redet von Titel und Anstellung als Erzbischof von Trani und vou dem Bedenken, welches König und Papst haben möchten, diesen Mann zu einem wichtigen Posten zu befördern. Sein Nach= folger ist noch unbekannt. Allem Vermuthen nach, wird der früher entlassene Minister Cassaro, gegen dessen Familie der König sich stets sehr wohlwollend zeigte, wieder mit dem Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten belehut werden, da Serracapriola Bedenken trägt, dies en Posten einzunehmen, und der Principe di Comitini nicht ganz dazu geeignet scheint, Von Veränderungen im Polizei - Ministerium ist nicht viel Gerede, da Pietracatella und Delcarretto sich so zu \a-

gen über der Leiche Santangelo's die Hand der Versöhnung gereicht haben sollen.

Der amerikanishe Gesandte, Herr Polk, hat Neapel verlassen,

und die Geschäfte sind dem ersten Gesandtschafts -Secretair über= eben. G Zur Wiederbelebung des orientalischen Handels hat Herr G. Devincenzi, bekannt durch seine Judustrie und Ackerbau betreffenden Reform-Vorschläge auf dem Kongreß zu Neapel, deu Plan einer Ei= senbahn von Brindisi, Barletta und Ancona vorgelegt , welchem das Terrain am Adriatischen Meere ungemein günstig ist.

Man fängt natürlich erst jeßt an, die Verwaltung Santangelo?s offen zu besprechen, und da scheint es sich denn herauszustellen, daß seine Beamten an allen Ecken und Enden O auf unredliche Weise bereichert haben. So z. B. soll, was die Lavori pubblici betrifst, ein Stück chaussirter Landstraße von einer halben Stunde Länge oft drei Jahre Arbeit gekostet und mehrere Hunderttausend Ducati verschlungen haben. Die Bouification der Campagna Vicaua hat die Beutel mehrerer Herren gefüllt, die Provinzen stecken in Schulden, und Beamte mit 20 Ducati monatlichen Gehalts fahren in Equipagen einher und besißen Häuser und Gärten.

Bologna, 1. Dez. Die hiesige Zeitung meldet wiederholt Anfäle auf Reisende und Neisekutshen. Am 29, November wurde am hellen Tage niht weit von den Thoren der Stadt der Post= wagen von Parma angehalten und der Conducteur wie die Reisen= den ihrer Effekten und ihres Geldes beraubt. Es wurden mehrere Verdächtige verhaftet und allerlei Anstalten getroffen, um der Wie=- derholung solcher Skandale, welche die Reiselust der Fremden dämpfen, vorzubeugen.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Paderborn, 3. Dez. (W. M.) So eben is die dritte Ge- neral = Versammlung unserer Köln-Minden =-Thüringer Verbindungs=- Eisenbahn geschlossen. Schon vorgestern hatte sih cine große Zahl der berliner Actien - Besißer eingefunden. Heute früh um 10 Uhr eröffnete der Vorsitzende des Verwaltungs - Rathes, Herr Ober=-Lan= desgerihts-Assessor Mecus, mit einer Rede die Versammlung, worin er den Gegenstand der heutigen Versammlung, nämlich den Beschluß des Verwaltungs-Rathes, die Annahme der von des Königs Majestät der Direction überwiesenen 1,310,000 Rthlr. für den Ausbau der Bahnstreckde von Lippstadt bis Hamm betreffend, auseinandersebte. Nach reifliher Diskussion, în deren Beginnen der Königliche Kom- missar {hon vorläufig die Bedenken des Verwaltungs - Rathes besei= tigte, wurde ein Amendement des Herrn Justizraths Mantell einhellig angenommen, welchem gemäß eine Deputation von drei westfälischen Actien-Besißern, denen sih demnächst drei Berliner anschließen wür= den, mit Deputirten der Direction vereinigt, bei den höchsten Staats=- Behörden um Abänderung einiger die berliner Actionaire anscheinend belästigenden Bedingungen nach Berlin verfügen sollen, um vort Un= terhandlungen zu pflegen.

Paris, 7. Dez. Die französische Dampfschifsverbindung mit den Vereinigten Staaten leidet fortwährend durch Unglücksfälle. Ju= wieweit Material oder Sceleute daran Mitschuld haben, läßt sich noch nicht beurtheilen ; dohch glaubt man, daß \ie kaum frei davon sein dürften, Das am 24. November von Havre nah New = York abgegangene Dampfschiff „Union“ ist leck nach Cherbourg zurückge= fommen.

Das Eisenbahn=- Journal giebt an, daß die sieben bedcu= tendsten französischen Eisenbahnen, deren Gesammtkosten etwa 326 Millionen Francs betrugen, in der dritten November-Woche eine Ein= nahme von 171,400 Fr. geliefert haben, während die zwei bedeu= tendsten englischen Bahnen, deren Kosten 563 Mill. Fr. betrugen, in der nämlichen Woche nur 882,400 Fr. einbrahten. Da nun diese zwei Bahnen ihren Actionairen cine Dividende von 7 bis 8 pCt. ab= werfen, so folgert das Eisenbahu - Journal, daß für die Actionaire der französishen Bahnen, deren Kosten 40 pCt. weniger und deren Einnahmen 10 pCt. mehr betrügen, eine noch weit stärkere Dividende sich herausstellen müsse.

Niederschlesisch - Märkische Eisenbahn,

Die Frequenz aus der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrug in der VWVoche vom 28, November bis 4. Dezember 1847 8686 Per- sunen und 25,713 Rthlr, 26 Sgr. 1 Pf. Gesammt- Einnahme sür Per- sonen-», Güter- und Vich - Transport etc., vorbehaltlich späterer Fest- setzung durch die Kontrolle.

Handels- und Börsen-Uachrichten.

Stettin, 10, Dez. (B. N.) Wochenbericht. Jm Allgemeinen blieb es mit Getraide seit voriger Woche stets flau und sind Preise, je nach den verschiedenen Sorten, um 1 bis 2 Nthlr, billiger. Weizen 128 bis 131pfd, neuer gelber märkischer, uckermäk. und pomm, wird jeßt zu 62 a 67 Rthlr, erlassen, doch auch für beste Waare kc,um über 62 Rthlr. au- genblicklich geboten. Erst, wenn zu leßterem Preise oder etwas billiger noch gekauft werden kann, is wieder Aussicht zu einigen Geschäften nach dem Auslande vorhanden, die jegt noch immer ganz ruhen. Roggen, am Land- manfkt stärker zugeführt, ist zu 44 Rihlr. in shwerster neuer Waare von 87 (89p\d., zu 43 Rihlr. in etwas leichterer von 85pfd, zu haben, 42 Rthlr. im Allgemeinen nur geboten. Ged. russ. ist zu 39 Nthlr, käuflich, Dage- gen hat sich für Frühjahrslieferung wieder einige spekulative Frage einge- funden, während der Abgeber nur wenige sind, 82pfd. is 45 Rthlr., 85pfd. 454 Rthlr. zuleßt bezahlt und für beides noch Geld. Gerste i, außer Obverbruch, wovon nur wenig zu haben, ziemlich viel seit kurzem angeboten und gr. pomm, zu 38—375 Rthlr., kleine do. zu 35%—354 Nthlr, gekauft worden. Hafer in loco pomm. zu 28 Rthlr., alter preuß. zu 27 Rthlr.,, auf Frühjahrslief. pomm. mit 50 Pfd. pro Schfl. Garautie zu 30 Rthlr. zu haben. Für Erbsen hat sich die frühere Kauflust sehr verloren und sind gute kl. Kocherbsen zu 52—51 Rthlr. erlafsen.

Saamen. Oelsaamen ohne Frage, doch nicht billiger käuflich, Win- ter - Rapps #2 Rthir., Nübsen 79 Rthlr. Schlag - Leinsaamen in mittel Qualität 60 Rthlr, Kleesaamen im Ganzen noch immer wenig gefragt, doch in neuer Waare erst äußerst wenig zu haben und noch, wie leztgemel- det, zu notiren, Ein Posten vorjähr. mittel weißer soll zu 122 Rthlr. be- geben scin, Thimotee 55 Rthlr. Säe-Leinsaamen genoß in dieser Woche mehrfache Frage, besonders pernauer, der 9k Rthlr. bezahlt, jet auf 95 a 10 Rthlr. gehalten is, MRigaer 85 Rthlx. bezahlt und noch zu haben. Memeler 7/7, Rihlr. bezahlt, auf 7 Rthlr. gehalten.

Spiritus blieb im Laufe der Woche stets weichend, is aber heute etwas fester wieder. Aus erster Hand zur Stelle 1645 bis 16%, aus zwel- ter Hand 15% % zuleyt bezahlt, auf Frühjahrs-Lieferung 145 % bezahlt u. noch zu machen.

Butter bleibt gefragt, Preise unverändert.

Metalle. Zink e zu Ls De Verkäufer, 59 Sgr. bezahlt und noch zu haben. i G L

Der Umsay in sonstigen Waaren tvird, bei der Lee van vorrücken- den Jahreszeit täglich stiller, und nur wenige Artikel ehalten noch einige

d bleiben ziemlich fest. iz ras eitto tr en Rüböl ou erhebliche Bewegung, doch nicht neuer-

Roheisen, schottisches,