1848 / 12 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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thum entfernt wird. durch Gleichstellung und Herabseßung des Salz= preises in allen Bezirken des Landes. :

Aus Parma erfährt man blos durch die Alles übertreibenden toscanischen Blätter von starken Demonstrationen, die daselbst von Magistrat und Bürgerschaft zu Gunsten politischer Reformen gemacht worden seien. Eine Zeit lang hieß es, cin dem neuen Herrscher vor= ausgegangenes Schreiben lasse die Erfüllung dieser Wünsche hoffen ; der noch von Modena datirte Erlaß spra aber bekanntlich den Ent-= \{luß aus, uichts zu ändern.

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__6& Madrid, 1. Jan. Bereits zu früher Stunde waren gestern die Gallerieen des Sißungs-Saales der Deputirten von Neu= gierigen überfüllt. Es verlautete nämlich mit ziemliher Bestimmt= heit, es würde ein von sieben zur Majorität gehörenden Deputirten unterzeichneter Antrag verlesen werden, der darauf gestellt wäre, au die Königin das Gesuch zu richten, sie möge geruhen, ihre Schwester, die Jnfantin Maria Luisa, Herzogin von Montpensier, hierher zu rufen und an ihrer Seite za behalten, so lange sie die nächste Throu- erbin wäre. s

Die Erwartung der Neugierigen fand si jcdoch getäuscht, Der erwähnte Antrag wurde gestern nicht vorgelegt, wohl aber ein ande rer, von den Herren Pidal, Sceijas, Tejada, Rios Rosas, Gonzalez Romero, Gonzalez Bravo und Moron unterzeichneter, dessen Zweck darauf gerichtet ist, den Herrn Salamanca wegen vier Punkte seiner Finanz=Verwaltung zur Verantwortung zu ziehen. Diese Punkte be- treffen die Angelegenheiten der Eisenbahn von Aranjuez, die Abrech= nungen mit dem Hause Ardouin in Paris, die Umwandlung der Rück stände der Königlichen Kasse in 3 proz. Staatspapiere und die 0g nannte Angelegenheit von Alicante. Unter leßterer versteht man cine von hiesigen Kaufleuten durch Bestechung der Zoll - Beamten von Alicaute vor zwei Jahren verübte Zoll - Defraudation zum Belaufe von etwa 40,000 Piastern. Unter dem Ministerium Sa'amanca wurde „durch die Gnade der Königin““ der gegen dieje Kaufleute eingeleitete fiskalische Prozeß niedergeschlagen. : i S :

Die gegen Herrn Salamanca gerichtete Anklageschrist wurde an die Sectioneu des Kongresses verwiesen. Ertheilen diese, wie sich uicht bezweifeln läßt, die Ermächtigung zum Verlesen, so wird Herr Seijas es übernehmen, sie zu rechtfertigen, und es wird Herrn Sa= lamanca verstattet werden, sich persönlich vor dem Kongresse gegèn die Anklage zu vertheidigen. Die Abstimmung über die Frage, ob der Autrag in Betracht gezogen werden solle, wird vermittelst wei- ßer und s{hwarzer Kugeln vor sih gehen, und falls die Enscheidung bejahend ausfällt, wird die Anklage abermals an die Sectionen zur Ernennung einer Kommission verwiesen werden, die ein Gutachten über die Angelegenheit abzugeben habe.

Der Minister-Präsident, General Narvaez, hat demna seinen Wunsch, der von den Ultramoderirten beabsichtigten Anklage Sala= manca’s vorzubeugen, nicht durhseßzen können. Es hieß bereits, er wäre entschlossen, die Sißungen der Cortes zu vertagen, bevor die bezeichnete Partei zu jenem Verfahren schreiten könnte, und da die Regierung dem Kongreß am 30sten einen Geseß-Entwurf vorlegte, um zur Erhebung der Steuern bis zum Ende Juni des heute ange- tretenen Jahres ermächtigt zu werden, so zweifelte man nicht länger, daß eine Vertagung der Cortes beabsichtigt würde. Die ganze Kraft der ultramoderirten Partei besteht aber in der Thätigkeit, welcde ste 1m Kongreß entwickelt, Die Parteiführer kündigten daher dem General Narvaez an, daß sie der Regierung die verlangte Ermächtigung zur Erhebung der Steuern verweigern würden, falls er ihnen nicht sein Wort verpfände, die Sihungen der Cortes bis zur Entscheidung der Anklagesache ihren Fortgang neÿmen_zu lassen. Der Heraldo beeilte sih, gestern eine in diesem Sinne gestellte Zusage zu ver= öffentlichen, und, wie es scheint, verstanden .jih dagegen die Herren Mon und Pidal dazu, die Anklage nicht, wie sie früher angekündigt hatten , auf alle oder mehrere Mitglieder der Ministerien Pacheco und Goyena auszudehnen, sondern sie auf Herrn Salamanca zu be- \chränken.

Ju der Nacht vom 30, Dezember wurde aus der Staatöschulden- Tilgungskasse die Summe von 120,000 Piastern in Baunk=-Billets gcze- stohlen. Dieses Geld, welches einen Theil des für die fällige Zinfsen= zahlung der 3 proz. Staatsschuld bestimmten Betrages ausmachte, war ers am 30sten an jene Kasse abgeliefert worden und wurde in einer eisernen Truhe aufbewahrt, die man gestern früh gewaltsam erbrochen fand. Um zu dieser Truhe zu gelangen, mußte man zwei verschlossene Ge- mächer durchschreiten, deren Schlüssel der Kassirer in einem Pulte aufbewahrte. Da nun die Diebe sich dieser Schlüssel bemächtigt hatten, so fiel der Verdacht auf die Kassenbeamten selbst, und es ist eine Untersuchung gegen sie eingeleitet worden. Große Summen in Silber wurden von den Dieben unverleßt gelassen. Die Befürchtung, daß dieser Raub eine Stockung der bevorstehenden Zahlung der fäl= ligen Coupons herbeiführen könnte, wurde durch eine zufriedenstellende Erklärung, die der Finanz - Minister gestern im Kongreß abgab, be= seitigt. : e Die päpstlichen Bestätigungs - Bullen für sechSundzwanzig von der Regierung ernannte Bischöfe siud hier eingetroffen. Die Erz- bishöfe von Toledo und Burgos erhalten heute in der Kirche von S. Zsidro aus den Händen des päpstlichen Lelegaten, Monsignore Brunelli, das Pallium. N |

Nachrichten aus London zufolge, beabsichtigte Espartero fich am

Zten d. von dort nah Spanien einzuschissen.

Der hiesige englische Gesandte, Herr Henry Lytton Bulwer, wird nächstens von einem Urlaube Gebrauh machen, um sih nach England zu begeben. Während seiner Abwesenheit wird der Lega= tions = Secretair Herr Jerningham, der sih jeßt in England besindet und zurückerwartet wird, als Geschäftsträger hier bleiben.

Griechenland.

Athen, 26. Dez. (A. Z.) Ueber die Einschiffung der Re- bellen von Patras am Bord eines englischen Kriegs - Dampfschiffes erfährt man jetzt folgendes Nähere: „Nachdem unmittelbar nach der Einschiffung, welche auf das Gefeht im Hafen von Patras folgte, der Unternomarch Rondopulos die von den Rebellen geraubten Gel- der der Kreiskasse von Elis, bestehend in 36,000 Drachmen, #o wie die hei dem englischen Konsul deponirten 34,000 Drachmen der Kreiskasse von Patras, und überdies die bei den Rebellen auf dem englischen Schiffe befindlihen Gelder der Bank im Betrage von 120,000 Drachmen durch die Vermittelung des englischen Konsuls und Kommandauten tes Schiffs zurückgefordert hatte, wurden sämmt- liche Konsuln zusammenberufen und zu ihrer Berathung Rondopu= los und der Schiffscapitain eingeladen. Rondopulos reklamirte wie- derholt, er forderte die Auslieferung der Rebellen und der Gel- der der Konsularrath stimmte seinen Forderungen bei, mit Aus- nahme der beiden Engländer, die erst höhere Befehle einzuholen ge- nöthigt wären. So blieb denn die Sache wie sie warz der englische Konsul hatte über die Gelder zu verfügen, die übrigen aber nur abzustimmen, Den folgenden Tag dampyfte das englische Kriegs\chi}ff nah Zante, wo es nah kurzer Unterhandlung weiter geschickt wurde. Jn Corfu angekommen, gab die Frage über \eine Aifnäbmé zu Er- örterungen zwischen dem Senat und dem Lord-Ober-Commissair An= laß, die damit endete, daß der Senat den Lord-Ober-Commissair in

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von Räubern. würde eine feindselige Gesinnung gegen Griechenland weder in den Absichten des Senates liegen könne, 1 Lord- Ober-Commissairs zu vermuthen sein dürfte. den die Räuber abgewiesen, ( genöthigt, seine theure Last nah Malta zu führen, feine Nachricht in Athen eingegangen. ““ : Nach einem dem Senate vorgelegten Geseß - Ent Stärke der griehishen Landarmee folgende : hien lanx 389; 2) Jnfanterie 3497; 3) Kavallerie 224; 4) Artillerie und Ar= senal 482; merie zu Fuß 1224; 50; 9) Militair - Spitäler 243: : montour-Kommission 6z 12) Kriegsgerichte 9; 13) Juvaliden - Com-

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64

und der englische Schiffs -.

Erwägung zu. ziehen bat, daß die einstige Aufnahme griechischer Flüchtlinge im eine Zeit falle, wo ein ganzes Volf um seine Unab= hängigkeit kämpfte, oder wo einzelne politishe Ungehorsame aus ih- rem Vaterlande flohen; heute aber handle es sich um die Aufnahme Die Aufnahme dieser Menschen auf jonischem Boden zeigen , was 1och in denen des Darauf hin wur= Capitain war Von dort ist nohch

wurfe ist die l). Tetrarchien der Pha=-

5) Genie 51z 6) Gendarmerie zu Pferd 165; Gendar- s) Plat -= Kommando 11) Armee=

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7) Gränztruppen 2650;

10) Militairschule 41;

Summa 9169 Mann.

Handels- und Börsen - Nachrichten. Berlin, den 11. Januar 1848.

Wechsel - Course.

Amsterdam do. Hamburg do.

London

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Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss.

Frankfurt a. M

Petersburg

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250 FIL. 250 FI. 500 Mk. 300 Mk. I Lst. 300 Fr. 150 FI. |

150 Fi. Ff

100 Thlr. 100 Thir.

100 Fl. 100 SRbI.

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Brief. | Ge!d,

Wochen | 108

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81%,

102% 1027

gg! | 994 | 992

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TInländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

St. Schuld-Sechb.

Seeh. Präm. Sch. K.u.Nm. Schuldv, 31 S9 Berl. Stadt-Obl. f 5 Westpr. Pfandbr. 35 917 ——_— Grosz;h.Posen do.| 4

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Ostpr. Pfandbr.

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Russ. Hamb.Cert.| : do.beiHope3.4.S. 1. Anl. do. Stiegl. 2.4.A. 8 As do. v. Rthsch.Lst. do.Poln.SchatzO. do, do. Cert. L.A. do.do.L.B.200FI. Pol. a. Pfdbr.a.C. | 4 95 Fisenbafhin- Actien.

do. do.

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Volleing.

Amst. Rott. Arob. Utr.

Berl. Anh.A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior.

Berl. Stett.

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Chem. Risa.

Cöln. Mind.

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Kiel-Alt.

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Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk, do. Prior. do. Prior. do. I. Ser. Nedb. K. Fd. O. Sch], Lt. A do. Prior.

Die Börse war heute, besonders zu Ende, flau,

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Ausländische Fonds.

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|31/ 922 | 92 | S4 O ; 88; 1 914 101 100! 3z 9 x E 31| 962 | 953 35| 93% |

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Sächs. Bayr. Sag.-Glog. do. Prior. do. do. St.-Vohw. do. Prior. Thüringer. Whb.(C.O.) do. Prior. Zarsk. Selo.

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Friedrichsd’or, And. Goldm.à95th.

Poln. neue Pfdbr. 500 FI, 300 FI. Hamb Feuer-Cas. do.Staats-Pr. Anl |- Holl. 25 % Int. Kurh.Pr.O. 40 th. l 30 Sardin. do. 36 Fr. |— 9 N. Bad. do. 35 Fl. |—

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1924 e. 687 B.

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Zf.| Brief. | Geld. | Gem. 961 92 1057

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Aach.Mastr. Berg. Mrk. Berl. Aub. B. Bexb. Ludw. Brieg-Neiss. Thür. V. Magd. Witt. Mecklenb. Nedb. F. W. Rh. St. Fr.

Starg. Pos.

30 70 45 70 90 20 50 90 75 80

760

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

bessere Course als gestern bezahlt wurden.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VV eizen 70— 64 Rthlr. Roggen loco neuer 45—47 Kthlr. - pr, April/Mai k. J. 46%k—+4 Rthlr. bez. Hafer 48/52 pfd. 27—29 Rihlr. y - A8 pfd. pr. Frühjahr 29 Rihlr, Bs, 50 pfd, 29 bez. Gerste 42 —43 Ethlr. Rüböl loco 115 Rthlr. bez. - Tan /Vêbr. 4115 Rihir, Bs u, G.

- Febr./März - April/Mai Spiritus loco 215—22 Rthlr.

do,

do.

s Frübjabr 247 Rthlr. bez. u, Bf. Ae S Marktpreise oom Getraide.

6 Pf., auch 1

Berlin, den 10,

Zu Lande: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 24 23 Sgr. 9 Pf.z. Roggen 1 Rihlr, 29 Sgr. 9 Pf, 3 Pf.z große Gerste 1 Rthlr 22 Sgr. 11 Pf. Hafer 1 Rthlr. 8 Sr.

Zu Wasser: 25 Sgr. z Roggen 2 Rthlr., auh 4 Rihlr. 28 S 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlr 23 Sgr. 9 thlr, 5 Sgr,z Erbsen 2 Rthlr,

Weizen 2

6 Pf,

Januar. 27 Sgr. 6 Pf., auch-2 Rthlr. auch 1 Rthlr. 26 Sgr. anch 1 Rthlr. 21 Sgr.

10 B.

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27 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rihlr,

Pf. 3

° Lt! auch 1 Rthlr. 5 Sgr. thlr.

gr. 9 Pf.z große Gerste Hafer 1 Rihlr. 7 Sgr. 5 Sgr, (schlechte Sorte.)

Sächs, Schles. 96 Z Br.

Montag, den 10. Januar. Das Schock Stroh 10 Rthlr., auch 8 Rthlr, 15 Heu 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. Kartoffel=Preise. Der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auh 22 Sgr. 6 Pf., mebenweis à 1 S 9 Pf., auch 1 Sgr. 6 Pf. Ee u s 2 G,

Königsberg, 8, Jan. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen

Sgr.z; der Centner

65—77 Sgr. pro Schffl.; Roggen 45—52 Sgr. pro Schffl. : S, Gerste 35—42 Sgr. pr. Schffl. ; kleine Gerste 35— 40 Sgr. E Sh ;

Hafer 23-— 26 Sgr. pr. Schffl.; graue Erbsen 70 —75 Sgr. pr. Schffl. ; weiße Erbsen 45—52 Sgr. pr. Schffl. Heu 11—15 Sgr, pr. Cir,; Stroh 100 Sgr. pr. Schock, Spiritus 26 Nthlr, pr, Ohm,

Danzig, 8. Jan. An der Bahn wurde gezahlt : Weizen 122—33pfd 68 86 Sgr., Roggen 112 29pfd. 40—55 Sgr., Erbsen 48—56 Sgr., Gerste 102—14pfd. 40—48 Sgr,, Hafer 25—28 Sgr, pro Scheffel Spi= ritus 243 Thaler pro 120 Q Tr. i E

Quart 80 %

___ Stettin, 10. Jan. Heute hat hier die Kälte, welche bis gestern einc sehr strenge blieb, wieder etwas nachgelassen. : i

Im Geschäft wenig Neues. _ Getraide. Weizen findet ein wenig mehr Nachfrage. Auf Früh- jahrslieferung würde für 130 pfd, gelbe Waare 68 Rthlr. wohl zu machen sein, wozu aber keine Abgeber. In loco bleibt für 128 130 pfd. Waare 65 a 66 Rthlr. gefordert, Roggen ist in den leßten Tagen fast ganz ohne Umsaß geblieben, Iu loco für neue Waare 45 a 46 Rthlr., ged. russ. 39 Rthlr. gefordert, Auf Frühjahrslief. für 82pfd. 47 Rthlr., 86pfd. 48 Nthlr. gefordert, Von Gerste ist wieder Einiges gekauft und große pomm, auf Frühjahrslief, 40 Rthlr., kleine do. 28 Rthlr. bez. Hafer und Erbsen noch ganz, wie am Freitag gemeldet, :

Saamen in allen Gattungen unverändert.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 155%, aus zweiter Hand 15% % bezahlt, auf Frühjahrslieferung 142 % geboten, 14; % gefordert,

Rüböl hat in den lezten Tagen wieder etwas Bewegung gehabt, in 'oco 11; Rthlr,, April /Mai 114 Rthlr., Juni /Juli 1172 Rthlr, bez.

St. Petersburg, 19. /31. Dez. Noch herrscht eine totale Stille im Geschäft, und scheint es nicht, als wenn so bald eine größere Leb- haftigkeit eintreten wird.

In allen Exporten is nichts umgeseßt, Unsere Russen halten jedoch fest auf Preis und scheinen nicht so bald nachgeben zu wollen.

Nach rohen Zuckern war dieser Tage größerer Begehr, und mehrere Púste weißer Havanna wurden zu 26 Ro. gekauft.

Gestoßener Lumpen - Zucker ist von 1848 an wieder verboten. Die Maßregel , daß gelber und brauner roher Zucker weniger Zoll zahlen soll, wie weißer, tritt wahrscheinlich erst mit 1849 in Kraft,

Hamburg 345 a #4, London 375 a 2.

Amsterdam 1895 a 1905, Paris 400 a 4005.

Auswärtige Börsen. Leipz. Dresdn. Act. 115 G. Süächs, Bayer. 90. £9: Cbem. Ries, 49 Br. Löb. Zitt. 45 Br. BIgd, Leipz. 222 Br. Berl. Aub. Lt A. 119%, 116%. Lt. B. 109. 108%. Dess. Bank-Act. 1055 G.

Londo N, O, Jan, Cons; 3% D, Ard. 202. Passive 17. Int. 542 1% 85%.

Paris, 7, Jane Neue 3% Anl; 70. 90.

W ien, 8. Jañ. Actien 1618, nl. de 1834 1563.

Leipzig, 10. Jan.

5% Rente fo cour. 117. 3% fin cour. do. 75.

Bank 126

3% do, 63 ordb

5% Met. 104, 4% do. 90. de 1539 11235, Gloggn. 111.

Meteorologische Beobacytungen.

Abends Nach einmaliger

Luftdrnck.. «e |340,59'" Par,./340,44’" Par.

Abonnement : Bauernfeld. Bildern, von Paul Taglioni. Taglioni :

in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, Tribüne, 4 Rthblr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., in den so wie im Parterre, 20 Sgr., Fremden=-Logen 2 Rthlr.

stellung. par A. Dumas.

Oper in 2 Akten. ersten Ranges 1 Rthlr. u.

Gesang in 3 Abth., von D. Kalisch. Dircktor Gährich.

Nachmittags |

1848. 2 Ubr.

Morgens | 10 Jan. 6 Ubr. ¡0 Uhr. Beobachtung,

341,37 ’” Par. |Quellwärme res Ne

Lustwärme ... .| 6,6 ' R. | 4,6" R. 5,8 ° R. |Flusswärme 0,0? R.

Thaupunkt...) C0 R [ O R.| 0,2 R, Bodenwärme

Dunstsättigung + | 96 pCt. 90 pCt. | 94 pCt, |Ausdünstung

YVWöttar « « «0 c trüb | trüb, | trüb |Niederschblag0,01 1l''Bh

V e eo v6 | NO, | O, | O; |Wärmewechsel 1,4 9

Wolkenzug -. . -| _—— | O. | | 6 Tagesmittel: 340,80"! Par... —5,9° R. —6,3° B... 93 pct. O

Lonigliche Schauspiele. Mittwoch, 12. Jan. Jm Opernhause. Mit aufgehobenem Das Liebes-Protokoll, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von Hierauf: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Musik von C. Pugny. (Olle. Marie Thea.) Aufang halb 7 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren

Opernhaus=-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., 10 wie zur

Logen und im Balkon des dritten Ranges, im Amphitheater 10 Sgr., in den

Im Schauspielhause. 31 französishe Abonnements - Les ¡

c NBor=- Demoiselles de Saint- Cyr, comédie en 9 acles,

La première représentation de: La Maitresse de maison,

qui avait été annoncée pour aujourd’hui, n’a pas lieu pour cause d’indisposition de Mad, Devil.

Donnerstag, 13. Jan. Im Schauspielhause. 6te Abonnements=

Vorstellung: Christoph Columbus. (Erster Theil): „Die Entdeckung der neuen Welt‘, Schauspiel in 3 Akten, von Werder. türe und die Musik in den Zwischenakten: Symphonie von Beethoven (C-moll).

Die Ouver-

Anfang halb 7 Uhr.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 12, Jan. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Norma. Musik von Bellini. A

Ein Plaß in den Logen und im Balkon des s. w. E Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Musik vom Königl. Musifl=

Preise der Pläbe:

Donnerstag, 13. Jan.

ean Tee”

Verantwortlicher Redacteur Dr. I. W. Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition. V

Gedrukt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei.

Beilage

Beilage zur Allgemeinen Pre

65

Nußland und Polen. St, Petersburg. Das Avancement im Corps der Berg - Ingenieure. Bestimmungen über Darlehen auf Ge- traide. Schweizer General - Konsul.

Die Suez-Kahira-Eisenbahn.

Einige Worte über unsere Geldverhältnisse mit Bezug auf die vorjährigen Börsen-Bewegungcen.

Handels- uud Börsen - Nachrichten.

Rußland und Polen. __St. Petersburg, 4. Jan. Se. Majestät der Kaiser haz befohlen, daß im Corps der Berg=-Jngenieure und beim Jnstitut die- ses Corps, wie bei den übrigen Ingenieuren, der Majors-Rang auf- gehoben und in Zukunft die Capitains zu Oberst - Lieutenants beför- dert werden sollen. Es wird demnach von den nah dem Etat von 1834 beim Corps der Berg = Ingenieure stehenden 36 Majors die eine Hälfte zu den etatsmäßigen Oberst-Lieutenants und die andere Hälfte zu den Capitains gezählt, so daß statt der bisherigen 20 in Zukunft 38 Oberst-Lieutenants und statt der bisherigen 48 Capitains 66 sein werden. Die seitherigen Majors vom Justitut und vom Corps der Berg =- Jngenieure behalten bis zu ihrem Avancement zu Oberst- Lieutenants, in der Reihenfolge oder für Auszeichnung im Dienst, ihren gegenwärtigen Titel und Gehalt bei und werden beim Avancement den Vorzug vor den Capitains haben, und diese Lette- ren werden nicht eher zu Oberst- Lieutenants befördert, als nachdem die Majors zu diesem Renge avgvazcirt sind oder für besondere Aus- zeichnung im Dienste. Der dirigirende Senat hat sich folgenden Antrag des Finanz= Ministers vortragen lassen : j | _ Da eine große Anzahl Getraide - Fahrzeuge auf der Wolga und Scheksna des seiten Wassers wegen liegen geblieben sind und das in die- sem für den Winter zurückgehaltene Getraide steckende, nicht unbedeutende Kapital somit ohne Umsay bleibt, so habe er, der Finanz-Minister, zur Auf- rechthaltung des Privat-Kredits und zur Erleichterung des Handels und hauptsächlich des Verkaufs der Feldprodukte auf den Märkten des Jnnern, für nöthig befunden, zu erlauben, daß das sowohl in Rybinsk, als auf dem Wege dahin im Marien-wyschnewoloßkishen und tichwinschen System der Wasser-Communicaiionen liegen gebliebene (Getraide bei der Kommerzbank in Pfand gegeben werden dürfe, worüber er schon am 2, Dezember den Antrag im Minister-Comité gemacht habe, Jept sei ihm, dem Finanz- Minister, mittelst Protokoll - Extrakt vom 14, Dezember mitgetheilt worden, daß Se, Majestät der Kaiser den Beschluß des Minister-Comité?s und sci- ner, des Finanz-Ministers, Vorstellung bestätigend, habe befohlen, daß im

Lauf vou neun Monaten, von der Publication dieser Verordnung an S der Kommerz - Bank erlaubt sein soll, Weizen, Nog- gen, Roggenmehl, Hafer, Gerste und Leinsaamen, die in NRy-

binsf und im Marien-, wyschnewoloßkischen und tihwinschen Wassersystem für den Winter licgen geblieben sind, nach folgender Grundlage in Psand anzunchmen: 1) Wer ein Darlehen zu erhalten wunscht, übergiebt der Bauk eine Declaration, in welcher die Menge der zu verpsändenden Waare und der Ort, wo dieselbe den Winter über liegt, angegeben i 2) Wieser Ves claration werden beigelegt: die Policen der russischen Affsckuranz-Gesellschaf- ten, bei denen die in Psand zu gebende Waare gegen Feuers- und Wassers- gefahr versichert is, und eine von drei zuverlässigen Kaufleuten unterschrié- bene Beschcinigung: a) daß die als Pfand angebotene Waare dem Quan- tum nach von dem in der Declaration angegebenen Betrage ist und für den Winter in Nvbinsk oder dem und dem anderen Orte liegtz b) daß die Waare nicht im Lieferungs8-Geschäft an die Krone verkauft itz c) daß sie weder im Ort ihres Winterlagers, noch später auf der Reise, noch auch nach

ibrer Ankunft in St. Petersburg verkauft werden wird, ehe das erhaltene Darlehen bezahlt wordenz und d) daß sie die Waare nach ihrer Qualität und nah den in Rybinsk oder St. Pe-o tersburg bestehenden Preisen taxirt haben. 3) Wenn die be-

ständigen und temporairen Bank-Direktoren der Kaufmannschaft den Kredit sowohl des Pfandgebers, als der Personen, welche den Schein unterzeichnet haben, annehmbar finden, \o giebt die Bank auf Termine von 3 bis 9 Monat Darleihen von 50 Kop. auf den Rubel gegen Unterpfand von Ge- traidewaaren , die, wenn sie in Nybinsk für den Winter lagern, nach den dortigen Preisen, liegen sie aber auf dem Wege von Rybinsk nach St. Pe- tersburg, nach dem Börsenpreise von St. Petersburg taxirt werden müßen, je nach den in der Declaration angezeigten Sorten und nah Abzug der festgesczten Prozente, 4) Der Darleihnehmer giebt hierauf einen Nevers darüber, daß er sich anheischig mache, sowohl zur Verfallszeit Zahlung zu leisten, als auch daß, wenn das Getraide nah St. Petersburg abgeht, auf dem Frachtbriefe die Anzeige, daß die Waare in der Bank veisegt 1, ge- macht werden soll, 5) Für die Aufbewahrung der verpfändeten Getraide-

waare, sowohl während des Winters, als während des nachheri- gen Transports bis zur Einlöqung aus dem Versa hastet der

der Aufsicht der drei Kaufleute, welche ihm den Schein ausgestellt haben, 6) Wenn durch den Verkauf des verpfändeteten Getrai- des die Bankschuld nicht bezahlt werden kann, so sind für das Fehlende nicht nur der Pfandgeber, sondern auch die Personen verantwortlich, welche ibm den Schein ausgestellt haben. 7) Die Verlängerung von kürzeren Ter- minen bis zu neunmonatlichen, die Uebertragung des Pfandes auf andere Personen, dic Einlösung desselben und die Beitreibung verfallener Summen, geschieht Alles auf Grundlage der allgemeinen Regeln, wie sie im 11ten Bande in den Art, 767—773 , 780—782 und 784—790 der Gesege über die Kredit-Anstalten enthalten sind,

Der Finanz - Minister zeigte hierauf an, daß er zur schuldigen Erfüllung dieses Kaiserlichen Befeh:s Anordnung getroffen habe, und ersuchte den dirigirenden Senat um Ertheilung eines Befehls zur Publication dieser Verordnung.

Herr Ludwig Franziskus Lubié is als General - Konsul der Schweiz in St. Petersburg anerkannt worden.

Eigenthümer, unte:

Die Suez-: Kahira: Eisenbahn. (Mit Beziehung auf einen früheren Artikel in diesem Blatte, Beilage Nr. 328 im November 1847: „Der Suez-Tineh-Kanal.)

% Wien, im Januar. So große, ja unübersteiglihe Hindernisse sich gegen den Bau und besonders gegen die Befahrung des Suez- Tineh- Kanals mit Segelschiffen von was immer für einer größeren Kategorie aufthürmen, so leiht ausführbar und einfach tritt das Projekt der Suez- Kahira - Eisenbahn hervor.

Schon vor mehreren Jahren erließ Se, Hoheit Mehmed Ali an den in scinen Diensten stehenden Jungenieur Galloway - Bey den Befehl, Forschun- gen vorzunehmen, ob der Bau einer Eisenbahn von Suez bis Kahira technisch möglich sci, und welche Kosten er verursachen würde. Diese Studien brachten die besten Resuitate, und es stellte sich die leicht mögliche technishe Ausführbarkeit der Eisenbahn von Suez bis Kahira heraus. Das Terrain is} günstig und beinahe durchgehends eben, der Boden fest. Es sind auf der ganzen Bahnstrecke weder Brücken und Tunnels, noch be- deutende Durchschnitte nöthig, Es würden nux wenige Stationshäuser als Juventar - Niederlagen und Wohnungen für Bahn- Wächter erforder- lich sein, indem das ganze Land unbevölkert is. Die Kosten stellen sich demnach sehr niedrig, und der Bau der ganzen, 20 deutsche Meilen lan- n Bahn könnte mit 20 Millionen Francs ausgeführt und in zwei Jahren ammt Herbeischaffung aller erforderlichen Betriebsmittel vollendet werden, Der Weg von Suez bis Kahira, 81 englische (etwa 17 preußische) Meilen, würde mittelst Dampfwagen in 4 Stunden zurückgelegt. Die Reisenden, Briefe und Waaren passiren shnell, unermüdet und gefahrlos den unwirth- samsten Theil Aegyptens, keine ungünstigen Winde schaden der Schnelligkeit

dieses Transportes, und cs sind nur auf kurze Strecken unbedeutende Bau- Objekte zur Verhütung von Sandverwehungen nöthig.

Nach den Forshungen Galloway's über die Suez - Kahira - Eisenbahn wurde anch die Fortscyung dieser Bahn von Kahira bis Alexandrien ot in Anregung gebraht. Man ging jedoch von der Realisirung dieser Jdee bald wieder ab, da auf dieser Strecke, etwa 30 deutsche Meilen, mehrere Brücken und Viadukte erforderlih sein würden und der zum Theil sumpfige Boden überhaupt zum Baue ungünstig is, Die Kosten dieser Bahn würden beiläufig 30 Millionen Francs betragen. Dieses Anlage- Kapital mit den zum Betriebe erforderlichen Summen würde aber den

Waaren - Transport sehr vertheuern und eben deshalb hemmen. Die Bahn, großentheils auf die Vortheile einer {nellen Brief - und

FENUEe BEN beschränkt, würde keine genügende Rente hoffen assen.

Da sich die tehnishe Möglichkeit des Eisenbahn -Baues von Suez bis Kahira sehr günstig herausstellte, war der Pascha entschlossen, denselben in Angriff zu nehmen, und er ließ die Schienen in England bestellen. Nun traten aber in Aegypten alle mehr oder minder befähigten Fachmän- ner, die bei diesem Unternehmen für ihre Sonderinteressen keinen genügen- den Vortheil hoffen konnten, oder deren Citelkeit beleidigt wurde, weil nicht sie als Schöpfer des wirklich großen und praftishen Werkes genannt werden sollten, gegen den Bau der Eisenbahn auf. Man muß das oft fleinliche Treiben und die Eifersüchtelei gewisser Parteien in Aegypten be- obachtet haben, um beurtheilen zu können, wie hemmend sie nicht selten ge- gen die besten Beschlüsse des Vice -Königs ankämpfen. So wurde der Pascha auch vom Entschlusse, die Suez - Kahira - Eisenbahn in Angriff zu nehmen, abgebraht. Die Stimmen, welche vom Jahre 1834 bis jeyt vor- gaben, eine Suez - Eisenbahn könne sich bcim geringen Stande des ägypti- schen Transithandels nicht rentiren, und es stände kein bedeutender Auf- hwung zu erwarten, sind jegt die eifrigsten Vertreter des Suez- Tineh - Kanal - Baues. Sie haben in ihrer Kurzsichtigkeit die Rentabilität von 10 Millionen Francs, auf den leiht möglichen und zweckentsprechenden Bau der Eisenbahn verwendet, bestritten und wollen jeyt die Rentabilität von mindestens 100 Millionen Francs nachweisen können, welche der Bau des Kanals erfordern würde, dessen genügende Ausführung jeder Fahmann bezweifelt. Was aber von einem Projekte, wie der Bau des Suez-Kanals, zu hoffen sei, wenn man behaupten will, daß derselbe für Segelschiffe gró- ßerer Kategorie oder gar für Ostindienfahrer fahrbar angelegt werden fönne, glaube ich in meinem ersten Referate, „der Suez-Tinch-Ka- nal“, gezeigt zu haben. L

Die Vertreter dieses projektirten Kanals scheinen zu glauben, daß der Ostindienfahrer durch denselben namhaft an Zeit ersparen würde, wenn cr, als Segelschifffahrer, ihn überhaupt benugen könnte, was aber irider 1 icht der Fall is, Sie sind arg im Jrrthume und beweisen, daß sie mit den Handelsverhältnissen des Ostens wenig vertraut sind.

Segelschiffe, welhe von Ostindi:n nah Europa segeln und ihren Weg um das Vorgebirge der guten Hoffnung nehmen , machen die Reise, in passender Jahreszcit unternommen, in 90 Tagen und verfrachten durch- \hnittlich 1 Tonne um 3 Pfd. 4 Sh. (eine Fracht, die für den Nheder ein recht lohnentes Re- sultat liefert). Waaren-Sendungen, welche von J

Indien über Aegvpten mit Segescbissen gemacht werden, brau- chen mindestens 100 bis 120 Tage. Sie gehen von Ostindien bis Suez in 80 bis 93 Tagen, und die Fracht-

kosten betragen pr. Tonne... Ce Von Suez bis Alexandrien in 8 bis 10 Tagen, Fracht Eu S S T p Von Alexandrien bis Triest in beiläufig 20 Tagen,

e » 18 » 7 Psd. 15 Sh. 5 pCt. sur

NERUI Pr, O eto) N Zusammen

Jn Aegypten kommen außerdem § pCt. für Spedition , Transitzoll und 4 pCt, vom Werthe zu entrichten.

Wenn die Waaren von Ostindien bis Suez mit Dampfschiffen trans-

portirt werden, so vermehren sich die Frachtkosten pr.

Tonne noch um Gs i 4E i

und die Frachtkosten pr. Tonne von Ostindien bis Triest

würden in diesem Falle betragen... 19 » Q » Auf diese Art wäre also die Verfrachtung viermal so theuer, als auf dem Wege um das Vorgebirge der guten Hoffnung, und nur ganz werthvolle Waaren sind im Stande, solche Transport - Kosten zu ertragen, und es würde doch feine bedeutende Zeit - Ersparniß gewonnen.

Es zeigt sich demnach, daß nicht der Uebergang über den Jsthmus von Aegvpten für den Verkehr so namhaft zeitraubend is, sondern daß die cigen- thümlichen Hindernisse, welche der Segel-Schifffahrt im Rothen Meere be- gegnen, die Frachtzeit von Ostindien nah Europa so bedeutend verlängern, und daß dadurch und durch die Zoll-Erhebungen des Pascha die Transyport- Kosten auf diesem Wege so sehr vertheuert werden. Wenn auch der Suez- Kanal mit großen Opfern gegraben und benußt werden könnte, oder wenn die Eisenbahn von Suez bis Kahira oder Alexandrien ausgeführt würde, so kann man eine gänzliche Veräudcrung des gegenwärtigen Verkehrs doch nicht hoffen, denn nur durch die Ausführung cines Projektes, das Zeit- Gewinn und Kosten-Ersparniß vereinizt, läßt sich der Waarenzug vom Vor- gebirge der guten Hoffnung ableiten. Dies wird aber nicht früher erreicht werden, als bis Dampf - mit Segelkraft mit gutem Erfolge konkurriren,

Der gegenwärtige Land-Transport über Aegvpten, welcher größtentheils auf Rechnung des Pascha betrieben wird, is {let geregelt und sehr kost- spiclig. Die Manipulation der Douane-Beamten unzweckmäßig, zeitraubend und belästigend, und das Auf- und Uebcrladen der Waaren geschieht durch ungeübte Leute, ohne besondere Aufsicht, Ungeachtet der Pascha sehr hohe Fahr- und Frachtpreise annimmt, wenn man sich seiner Communications- mittel bedient, wozu man beinahe gezwungen is, da er keine Konkurrenz duldet, so zieht er aus dieser Unternehmung dennoch keinen Nußgen, sondern die Negiekosten übersteigen die Einnahme jährlich um beinahe 50,005 Fl, Conv. M. Würde sich aber die Waaren-Beförderung über Aegypten beim jezigen Stande der Communicationsmittel heben, so is nicht die erforder- liche Anzahl Kameele für die Linie von Suez bis Kahira aufzubringen, und es würden neue Störungen eintreten.

Jch spreche hier wiederholt die Ueberzeugung aus, daß eine Eisenbahn von Suez bis Kahira das einzige Mittel ist, welches für den gegenwärti- gen Verkehr und für Jahrhunderte genügen wird, und daß sie allen eben geschilderten Unzukömmlichkeiten abhelfen kann! Wenn ‘guf dieser Bahn, welche in ihrer Anlage billig zu stehen kommt, welche leicht und schnell ge- hafen werden fann, der Verkehr schr geregelt ist und der Mahmudie-Ka- nal in gutem immer fahrbaren Stande erhalten wird, so hat der Pascha für den möglich schnellen und zugleich billigen Transport durch Aegopten gesorgt, er sichert sich eine verhältnißmäßige Rente aus dem auf den Eisen-

ahn-Bau verwendeten Kapital, und er hebt den Waaren-Transport, weil er in Berücksichtigung der geringeren Aulage- und Betriebs-Kosten dieses Com- munications - Mittels billige Frachtsäße bestimmen kann. Durch die Be- lebung des Waaren- Transportes aber vermehrt si das Einkommen, twwel- ches die Transit-Zölle abwerfen. Der Pascha, der ein bleibendes Denkmal seiner Verwaltung hinterlassen will, berechnet wohl die ungeheuren pekuniä- ren Vortheile, welche daraus hervorgehen würden, wenn Aegypten der Durchgangspunkt eines Theiles des indischen Handels werden sollte, und er is geneigt, viele Erlcichterungen für den Verkehr eintreten zu lassen. Er wird gern jede ihm in dieser Beziehung mögliche Uebereinkunft mit den europäischen Großmächten schließen, wodurch er zugleich seiner Dynastie eine neue Bekräftigung gewähren kann. Er wünscht die wohlfeilsten und geshwindesten Mittel zur Verbindung des Ostens mit Europa zu wählen. Es ist daher zu wünschen, daß der Vice-König aufgemuntert werde, den Bau der Eisenbahn, sür den er immer am meisten gestimmt war, bald zu beginnen, und daß er niht durch Vorlage von Projekten, deren Ausführung eben so wenig ins Leben treten wird, als sie je einen reellen Nuyen schaffen würden, irregeleitet und mißtrauisch gemacht werde! Karl Jafsuüger.

E E 5 Pfd. 10 Sh.

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ußishen Zeitung.

Mittwoch den 12! Januar.

Einige Worte úüber unsere Geld- Verháltnisse mit Bezug auf die vorjährigen Börsen=- Bewegungen.

Ein Rückblick auf die Börsen - Ereignisse in dem abgelaufenen Jahre dürfte unseren Lesern diesmal um so erwünschter sein, als wir ihnen manche Erläuterungen zu geben gedenken, die, wenn sie auch keinesweges eine prophetishe Dcutung zulassen sollen, doch auf das Ziel hindeuten möch- ten, welches über furz oder lang erreiht werden fann. Für den ‘Laien wird es immer \{wierig bleiben, die Ursachen zu erkennen, welche auf den Stand der Course einwirken; denn, rechnen wir auch nicht diejenigen Neactionen, welche durch bekannte Ereignisse herbeigeführt werden, zu ciner unklaren Anschauung, so müssen wir doch annehmen, daß der allgemeine Zustand, welcher sich nah und nah oh ne Einwirkung bestimmter oder leicht erfenn- barer Ursachen entwidckelt, vielfache unrichtige Ansichten herbeiführt. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachten wir die uns gegenwärtig gestellte Auf- gabe. Wir wünschen im voraus, daß unsere Absicht nicht verkannt wer- den möge, so wie wir auh hoffen, durch Aufzählung bekannter Thatsachen feinc Mißdeutungen hervorzurufen. Bevor wir auf die speziellen Ereiguisse des abgelaufenen Börsen - Jahres eingehen, scheint es nöthig, diejenigen Verhältnisse scharf ins Auge zu fassen und zu besprechen, welche die Börse am meisten geleitet haben. Es sind dies die Geld- Verhältnisse, welche an allen europäischen Börsen, mchr als jemals die Politik es that, Verwirrungen herbeigeführt haben. Wir haben nun natürlih nur unsere eigenen Börsen-Verhältnisse im Auge, “aber gerade dadurch die beste Gelegenheit, Vergleiche mit den übrigen Börsenvlägen anzustellen und daraus das Resultat zu ziehen, daß, ungeachtet der vielen und anscheinend oft mit Absicht verbreiteten Besorgnisse, sih die Geld - Verhältnisse in unse- rem Staat überaus günstig gestaltet haben.

Wenn wir diese Behauptung ausspreben, so kann es wohl Jnteresse haben, zu ermitteln, auf welche Weise dieser befriedigende Zustand sich ge- staltet hat. Dazu bedarf es dreier dringend nöthiger Betrachtungen, und zwar:

; 1) über denGeldstand in unserem Staat, im Vergleich zum Auslande; 2) über den Umlauf des Geldes; und 3) über die Verwendung desselben, wie über die Vermeh- rung der stehenden Kapitalien.

Jn Betreff des ersten Punktes haben wir bereits vorstehend uns da- hin ausgesprochen, daß wir ihn als höchst günstig bezeichnen dürfen. Um dies ¿u beweisen, führen wir an, daß der Diskont den Say von 45 % für Wechsel und 5% für Beleihung bei uns nicht überschritten hat, sondern |o- gar seit dem 1, August bis zum heutigen Tage auf 4 und resp. 45 ge- wichen ist, Dagegen isst derselbe in England von 45 bis 10 % gestiegen, langsam bis 7% und jeßt ers bis 5% zurückgegangen; 1n Paris hält er sich schon lange zwischen 5 und 6 %z in Amsterdam zahlte man ebenfalis bis 6% und i} selten damit bis unter 5% gewichen; in Hamburg stand er häufig 6 bis 7% und nux vorübergehend unter 5%3z in Frankfurt a. M. zwischen 45 und 52%. Alle diese Pläye haben sich noch nicht wesentlich erholen können, und wenn auch die Verhältnisse in England, dem äußeren Anscheine nach, nicht mehr so ungünstig sind, so dürfte zur völligen Befrie- digung derselben noch lange Zeit nöthig sein. England hat sich durch die Negoziirung einer Anleihe helfen wollen, Frankreich glaubte durch den Verkauf einer ansehnlichen Rentensumme an den Kaiser von Nußland, so wie cbenfalls durch eine Anleihe bei Rothschild, sich heifen zu können, und dennoch is es beiden Ländern nicht gelungen, einen unseren Verhältnis- sen sich nur annähernden günstigen Zustand zu erreichen, Wenn inmit- ten solcher Ercignisse im Auslande der Geldstand in unseren preußischen Staaten so günstig bleiben kounte, so is die Wichtigkeit einleuchtend, jene Ursachen zu ermitteln, die ein so abweichendes Verhältniß herbeigeführt haben, Unleugbar is anzunehmen, daß cine weise Anwendung des Geldes das sicherste Mittel darbietet, ciner Handels-Krisis vorzubeugen; denn solche Staaten, welche, unbefümmert um die Verwendung der Baarmittel im eigenen Lande, sich auf großartige Unternehmungen im Auslande einlassen, werden über furz oder lang der Gefahr ausgeseßt, Noth zu leiden. Es wird ihnen \hwer werden, mit solcher Leichtigkeit, wie sie das Geld fortgeschickt, es wieder zurüczuziehen, und augenblickliche Verlegenheiten sind fast immer unvermeidlih. Hier treffen wir nun gerade das Feld, von welchem aus wir am sichersten die Vergleiche zwischen unserem Staat und dem Auslande stellen können; denn während uns auswärtige Unternehmungen fremd ge- blieben, haben wir mit ausschließlih eigenen Mitteln Eisenbahnen gebaut, so wie überhaupt Industrie und Gewerbe befördert, und dadurch stehende Kapitalien gebildet, die offenbar cin neues National-Vermögen repräsenti- ren. Wir sind dadur nicht allein der Gefahr entgangen, bei den aus- wärtigen Handels-Krisew unbetheiligt zu sein, fondern haben, ohne neue Schulden zu negoziiren oder gar fremde momentane Aushülfe in Anspruch zu nehmen, einen über alle Maßen günstigen Geldstand behalten, Mit ganz Europa zugleich hat auch unser Land schlechzte Aerndten gemacht ; dennoch waren die Vorräthe in unserem Staate sehr bedeutend, weshalb wir besonders am Schluß des Jahres 1846 durch ansehnliche Exporten, welche hoh verwerthet werden konnten, bedeutende Geldsummen vom Aus- lande gezogen. Wenn auch die Getraide-Einfuhren von Rußland Anfangs des Januars bedeutend waren und selbst Amerika einen Theil Getraide uns einführte, so sind diese Jmporten doch nicht in Vergleich zu ziehen mit jenen bereits gelösten Werthsummen. Hieraus geht schon hervor , taß die durch die Verwerthung unserer Produkte im Auslande entstandene Geld- flüssigkeit außerordentlih günstig auf den Geldstand gewirkt hat. Wir wer- den später noch weitere Gelegenheit nehmen, den günstigen Stand der Geld- Verhältnisse zu besprehen. Für jeyt knüpft sich daran die Betrachtung

über die Vermehrung des Umlaufes unserer Baarmittel, Es wird nöthig sein, uns anschaulih zu machen, auf welche Weise der Umlauf des Geldes sih besonders in biesem Jahre so ansehn=-

lich vergrößert hat. Wir müssen hierbei zunächst den ökonomischen Theil unsrer diesjährigen Verhältnisse berühren, indem wir annehmen, daß eine hohe Verwerthung der Produkte, und geschähe dies auch nicht im Aus- lande, sondern in den Productionsstaaten selbst, auch größere Summen mobil macht, solhe schneller als gewöhnlih in Umlauf bringt und diese an bestimmten Orten so rasch zusammenfließen, daß der Verleihungsprozeþ ein fortwährendes Bestreben der Baarmittel fast wieder in demselben Augenblick vor sich geht, wo die einzclnen Gelder für dergleichen Produkte verausgabt werden, Es möchte uns hierauf entgegnet werden, daß \chlechte Aerndten und deren folgerehte hohe Preise in dieser Bezie- hung sich durch gute Aerndten und niedrige Preise paralysiren; doch kôn- nen wir dies, wenn von der Vermehrung des Geld -Umlaufs die Rede scin soll, niht für maßgebend erachten. Sind die Preise billig, 10 wird natürlich weniger Geld ausgegeben, sind die Preije hoh und, wie in diesem Jahre, doppelt so hoch als im vorigen, /0 fommt, da oben- ein dic Consumtion niht abgenommen, sondern zugenommen hat, auch doppelt so viel Geld in Umlauf. Hierbei wird es ziemlich gleichgültig sein, ob der Produzent, welcher schlechte Acrndten, oder jen et, der bessere Aernd- ten gemacht hat, weniger oder mehr Geld erhältz 109, viel aber steht unum- stößlich fest, daß tägliche Mehrausgaben auch bald cine größere Anhäufung der Geldmittel da bewirken, von wo aus [le wieder zinsbar untergebracht werden. Ferner dürfen wir die rasche und vielseitige Verbindung mit den Vereinsstaaten vermittelst der Eisenbahnen sowohl in sozialer als in fom- merzieller Bezichung nicht außer Acht lassen, Das fortwährende Rouliren des baaren Geldes hat wohl in keiner Zeit so an Ausdehnung gewonnen, als gerade jept durch die Benuzung der Schienenwege. Cs haben sich da- dur ganz neue Erwerbsqusllen gebildet, welche wesentlich zur Vermehrung des Geldumlaufs beigetragen haben. Es bedarf wohl keiner weiteren Aus- einandersezung dieses Begriffs 3 denn es wird ein Jeder sich selbst einge- stehen müssen, daß alle Vinge des lebendigen Verkehrs, womit ganz beson- ders auch der Geldumlauf begleitet ist, sich durch die massenhafte Belebung der Eisenbahnen erweitert haben.

Wichtiger noch , als der Umlauf unserer Geldmittel, scheint uns nun endlih noch unsere dritte und legte Betrachtung, nämlich über die bisherige

Verwendung der Geldmittel und uber die Vermchrung der stehenden Kapi- talien,