1848 / 15 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Richter seßten hierauf die schwarze Kappe auf, und ber orb T ber- richter fällte den Spruh. Er Ee e ád 2A was Jhr gethan Ryan, wenn irgend etwas den Schau Es über das, n 4 f g g y d es die Worte, welhe Jhr Euren Lip habt, vermehren aus p efi Daß Jhr des Mordes scul- C74 Are qr s menshliches Wesen zweifeln, welches bei dig seid, daran fann _men} O hr des Verb dem Verhöre zugegen geweseu ist, Und nun, da Jhr des Verbrecheus überführt seid, jenes Verbrechens, von welchem seit der Zeit, als der Sohn unserer ersten Aeltern sih mit dem Blute seines Bruders be- fleckte, bis zu dem Augenblicke, wo ih zu Euch spreche, das mensh- liche Herz sich mit Schauder abgewandt hat, ist es beklagenswerth, zu denken, daß Jhr in offener Gerichtssißung, nachdem Jhr eine Nacht Zeit gehabt zum Nachdenken, Eure Schuld ableugnet. Und welch? eine Schuld! . . , Ein Landmann, welcher von der Arbeit des Tages ausêrubt , sit in seiner Hütte, an seinem Heerde, umgeben von den Seinigen. Sein Neffe, ein Knabe, \itt an seiner Seite, und seine Nichte, ein kleines Mädchen, an der anderen. Seine Kin- der sind im Zimmer; sein Weib, deren Mutter, is mit den fleinen Verrichtungen mütterlicher Aufmerksamkeit beschäftigt, indem jie die Füße eines ihrer Kinder wäscht, um es dann zu Bette zu bringen. Und während der Mann o an seinem Feuer sit, umgeben von sener Familie, geht Jhr in sein Wohnhaus mit einer Schußbüchse, welche mit elf Kugeln geladen is; Jhr nähert Euch ihm, Zhr haltet die Waffe wenige Zoll hinter seinem Rücken, und in der Gegenwart jet» nes Weibes und seiner Kinder shießt Zhr ihn todt. Der Knabe, welcher Euch wiedererkannt hat, war in der Richtung, wohin Jhr feuertet, und Jhr liefet Gefahr, einen doppelten Mord zu begehen. Es war sehr nahe taran; denn einige der Kugeln, welche den Leib Eures Schlachtopfers durhbohrten, verwundeten den Knaben... Eure Unthat i mit einer Frechheit ausgeführt, welche selten ihrcs Gleichen gehabt hat. Fünf Tage vorher hattet Jhr versucht, den Bruder des Mannes zu tödten, und hattet ihn verwundet, Man unterstügzte Eure Fluht. Und während die Diener der Gerechtigkeit auf Eurer Spur sind, geht Jhr hin, nicht bei Nacht, sondern bei hellem Tage, in das Haus, wo Euch Viele kennen, und vollbringt jene Missethat. Was konnte Euch dazu den Muth geben, wenn nicht die Hoffnung, daß die Leute, welhe Eurem Verbrechen zusahen, nicht wagen wür- den, als Zeugen gegen Euch aufzutreten? Und fast wäre es Euch geglüct. Eine der Personen, welhe Euch den Mann erschießen sah, war so von Furcht beherrscht, daß fie niht wagte, die Wahrheit zu sagen, und läugnete, zu wissen, wer der Thäter sei. Ein anderer Zeuge, eine Frau, stand an, doch uur einen Augenblick, die Schuld auf Euch zu legen.“ Der Lord Oberrichter lenkte nun die Aufmerk-= samkeit darauf, daß dieses Beispiel zeige, wie niht die Vornehmen allein durch die jeßt in Jrland herrschende Geseglosigkeit bedroht seien, Dann fuhr er fort: „Mir liegt jet die Pflicht ob, den Spruch des Geseßes zu fällen. Ihr sandtet Kelly, ohne ihn zu warnen oder ihm Zeit zu geben, vor scin jüngstes Geriht. Das Geseh wird erbarmungsvoller gegen Euch sein. Er is durch Eure That ohne Vorbereitung vor seinen Schöpfer geladen. Zhr sollt hinlängliche Frist haben, Eure unsterblihe Seele vorzubereiten, um vor Euxem beleidigten Gott zu erscheinen. Nährt keinen Augenbli die geringste Hoffnung, daß die Vollziehung Eures Urtheils verhindert oder auf- ß de Sonne sih erheben wird an m Begriffe bin, so gewiß werdet

geshoben werden wird. So get jenem Tage, den ih zu nennen Zhr an dem Tage sterben.“ Die Hinrichtung des Mörders wurde auf den 6. Februar, dto da sich ergab, daß derselbe ein Sonntag ist, auf den 7. Februar festgeseßt. Dieser Verurtheilung ist auch schon cine zweite, die Verurtheilung eines gewissen Freeun zu lebens-

läânglicher Deportation, gefolgt; derselbe war beschuldigt, 3yan ver= borgen aechalten zu haben. Ryan, der den Spottnamen Puck führt, gilt für «en der gefährlichsten Menschen in der ganzen Grafschaft z er war ver Führer einer Bande, der man, außer zahlreichen Brand- stiftunge1u, fü:f Mordthaten {huld giebt.

Wie der Standard meldet, sind die beiden zum Katholiziómus übergetretonen und in den fatholishen Priesterstand aufgenommenen Mitglieder der Universität ©

Oxford, Newman und Oakeley, seit einigen Tagen aus Rom hier eingetroffen und haben in den hiesigen fatholi- hen Kapellen öffentlih Messe gelesen,

Man versichert, der Kanzler der Schaßkammer beabsichtige, bei Vorlegung des Budgets die Einkommensteuer zu erhöhen. Gegen- wärtig werden nämlich von jedem Pfund Einnahme 7 Pence Steuer erhoben, also etwas weniger als 35 pCt. Die Steuer soll auf 5 pCt. angeseßt werden, und während bisher jedes Einkommen unter 150 Pfd. St. steuerfrei war, wird künftig jedes Einfommen über 100 Pfd, St, (0606 Rthlr.) der Steuer unterworfen, E

Der hohbetagte Erzbischof von Canterbury hat wegen seiner Schwäche drei Bischöfen den Auftrag ertheilt, Dr. Hampden am 90. Januar zum Bischofe zu weihen, / /

Dr. Meyer, cin angesehener deutscher Arzt, is als Leivarzt des Prinzen Albreht angestellt; man hört, daß der Prinz zuweilen au der Lunge leidet.

Nicht weit von Dover, auf dem Wege nach London, blüht jeßt ein neuer Hafen auf, Folfestone, der für den Handel von Bedeutung werden fann. Doch entbehrt die Schifffahrt an jener gefährlicheu Strecke der Küste noch immer eines großen, bequemen und sicheren Nothhafens,

Sckchweden und Üorwegen.

Stocholm, 4. Jan, Nachdem am 9, Oktober eine in des Königs Namen vom Statthalter der Jusel erlassene Bekanntmachung die Sklaverei auf St. Barthelemy für ewige Zeiten aufgehoben, ha- ben die freizewordenen Neger eine Adresse an den Statthalter der Zuíel gerichtet, in welcher ste ihren Dank gegen den König und die Reichsstände Schwedens aussprechen,

__ Die ganze Königliche Familie wohnte dem von 300 Personcn besuchten Neujahrs-Bürgerballe in der Börse bei.

Ghristiania, 4, Jan. Der Stifts-Amtmann von Drontheim meldet vom 28, Dezember an das Departement des Znnern, daß eine ¿Feuersbruns; dic Stadt Droutheim betroffen und 23 Häuser der Vor= stadt Baklandet zerstört hat; der zerstörte Versicherungswerth beträgt 27,090 Spezies. Verlust von Menschenleben wird nicht gemeldet.

S Wet

, Kauton Been. Mit Hinsicht auf die im Journal des Débats enthaltene Nachricht, der Papst habe dem Vororte eine Note übergeben lassen, worin er sich über die von der Expeditions- Armee begangenen Profanationen und über die Wegweisung einiger religiöser Orden beklage, die dur den Bundesvertrag garantirt seien, bemerkt die Eidg, Ztg., daß dur den Bundesvertrag nur die Klöster, nicht die Orden garantirt seien, Ver Freisinnige meldet; Die Tagsaßung, welche vor kur- zer Zeit von ihrem Präsidenten bis zum 8, Januar vertagt worden ist, wird, wie wir uun vernehmen, nicht wieder eröffnet, bis ihr Prä- sident, welcher gegenwärtig wegen Krankheit das Bett hütet, wieder

hergestellt ist.“ i Am #8, Januar hat die luzerner Ge andt bschlag ihrer Kriegskosten-Rate, deu Betrag von 300.000 Ses. Fe atb so daß der Kanton vorerst nur noch mit 1 Million Fr. rückständig ist.

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Tagsaßung beiwohnen und dann den zweiten Gesandten (Herrn Meyer) fungiren lassen, da seine Anwesenheit fn Luzern bei der Rekonstituirung dringend gewünscht wird, Am 9ten Abends hielten die in Bern anwesen- den Gesandten eine vertrauliche Konferenz, vou welcher es abhängen soll, wit welchem Gegenstaude man sich zunä beschäftigen will. „Von der Thätigkeit und dem Einfluß des englishen Gesandten, Sir Stratford-Canning““, so wird der O. P. A. Z. aus Bern vom 9. Januar geschrieben, verspürt man hier in den gutunterrichteten Kreisen nicht das Mindeste, und wenige Berner würden von seiner Anwesenheit etwas wissen, wenn sie davon ncht in den Zeitungen läsen, Jedenfalls verhält sich dieser Beauftragte sehr passiv, und wer die hiesigen Verhältnisse, die vorörtlihen und auf der Tag- saßung , einigermaßen näher kennt, wird leiht die Ueberzeu- gung erlangen, daß nirgends eimn ungünstigeres Terrain zu stnden ift, um diplomatischen Einfluß, selbst im geistigen Sinne, auszuüben, als gerade hier, wo man es mit einem vielköp figen, in den diplomatischen Kunstfertigkeiten wenig gewandten, überdies von den Komittenten ge- nau fontrollirten Kopf zu thun hat.“

Jm Verfassungsfreund wird die Regierung dringend gebe- ten, doch die Arbeiten an der Interlaken-Brienzerstraße wieder begin- nen zu lassen, um ties {&ne Werk bald zur Vollendung zu bringen, hauptsächlih aber, um den Aermeren dort oben, deren es sebr viele geben soll, einigen Verdient zu gewähren, damit sie im Stande seien, das Sinken der Lebensnittelpreise zu benußen, das Allernöthigste sich anzuschaffen, um muthig dem drohenden Hunger entgegenzu- treten.

(Eidg. Ztg.) Lepten Mittwoh (5. Januar) hat unter dem Vorsite des Regierungs-Rath Dr. Nüttimann, von Zürich, das Kriegs- gericht Nr. 2 den Unterhirurg des ersen berner RNeserve- Bataillons, Dr. Leuh, „wegen Desertirens vom Corps während des Feldzuges im Kanton Freiburg und wegen grober s{riftliher Znjurien gegen die Reserve-Division Ochsenbeiu““ zu zweijsähriger Gefängnißstrafe ver- urtheilt.

(Beruer Ztg.) Der im Bade bei Langeunthal am P2ten d. versammelte aarwanger Volfsverein hat bes{chlossen: im Amte Aar- wangen Beiträge zur Unterstüßung der Hinterlasseuen der im Sons- derbunds-Kriege gefallenen und verstümmelten eidgenössishen Krieger zu sammeln; eine Vorstellung an die Regierung zu erlassen, mit den Wünschen: den Major Zeerleder, welcher als O füzier dem Sonder bund Dienste geleistet, dem blirgerlichen Richter zur Untersuchung und Bestrafung zu überlieferu; gegen die Deserteurs aus dem Jura, ins=- besondere gegen den Feldprediger Cuenat, energischer einzuschreiten und bei der Tagsaßung dahin zu wirken, daß an Oesterreich 1nd die übrigen Staaten, aus welhen Offiziere beim Souderbund dienten, eine Note erlassen und das bestimmte Begehren gestellt werde, daß sie diese Offiziere zur Verantwortung und Bestrafung ziehen.

Kanton Luzern. (Eidg. Ztg.) Kasimir Pfoffer soll Aussicht haben, eidgenössisher Kanzler zu werden.

Ju das Bezirksgericht Luzern wurden am 6. Januar gewählt: Dr. Kasimir Pfyffer, Richter Joseph Lutiger, Alt= Richter Joseph Schürmann, Johann Berchtold, Martin Nigg (Sohn), Negotiagut Joseph Schmid-Meyer und Joseph Brunner (Vater) in Gapplismoos, Suppleanten: Ludwig Rölli und Karl Rudolf Corraggiouni. Die Opposition bestand anfänglich aus 90, sank aber, dem Eidgenossen zufolge], auf circa 20 hinunter.

Nach dem radifalen Eidgenossen hätten bei den Wahlen der Gemeinderäthe im Kanton Luzern, die am 3. Januar stattfanden, von den 199 Gemeinden 60 ihre Gemeinderäthe in liberalem Geiste bestellt und 25 Gemeinden fouservatiy gewählt. „Jn den übrigen 24 Gemeinden“, sagt dies Blatt, „konnten theils die Wahlen wegen Ruhestörungen nicht vorgenommen werten, theils ist d26 Ergebniß der Wahlen noch nicht sicher bekannt.“

Am 5. Januar Abends erschien der Divisions «Kommandant Ziegler in der Sißung des Regierungsrathes, um demselben einen Abschiedébesuh zu machen. Er äußerte sich in wemgen Worten da- hin, daß ihm die freundschaftlihen Berührungen, in die er sowohl mit der provisorishen Regierung als mit der stehenden getomnien sei, stets im Audenken bleiben würden, daß er mit Dank die Bereit- willigkeit anerkenne, mit der man seinen Wünschen und Verlangen entgegengefommen fei, und nichts so sehr wünsche, als daß es der bestehenden Regierung, die unter höchst {wierigen Verhältnissen ihre Laufbahn beginne, gelingen möge, den Kanton zu beruhigen und im den Frieden, dessen er so sehr bedürfe, wieder zu verleiben. Schult- heiß Kopp erwiederte diese Abschiedsreve. Später fand zu Ehren des Herrn Ziegler ein Nachtessen im Hause des Schultheiß Kopp statt, zu welchem Obersten und Mitglieder der Regierung gela- den waren,

Kanton Uri. Das Haus Ebinger in Basel hat gegen Rück bürgschaft dreien Urner die nöthige Garantie für Bezahlung der eid- genössischen ODccupations-Kosten geleistet, worauf, wie {hon erwähnt, die eidgenössischen Repräsentanten bevollmächtigt wurden, das noch hier befindliche Bataillon sammt Spezialwaffen zu entlassen,

Kanton Schwyz. (Cidg. Zkg.) Der Entwurf der neuen Verfassung unseres Kantons ist nun von der engeren Kommission voll- endet und soll heute (8. Jaypuar) vom Verfassuugsrath ia pleno be- rathen werden. Ju dieser neuen Verfassung sind viele gnerkennens- werthe und unbestreitbar qute Jdeen aufgeuommen. Die Abschaffung der Kantonslandsgemeinde, so wie des Kantons-Naths (in der neuen Verfassung besteht zwar auch ein Kantons - Rath, aber in auderem

Sinne als früher, indem ihm nunmehr die Befugnisse eingeränmt sind, wie ungefähr anderswo einem sogenannten Großen Rathe), die Centralisirung des Administrations - Wesens, die bessere Regus- lirung des Vollziehungs - Mechanismus wurde schon lange von einem großen Theile der Bürger in der alten Verfassung ver- mißt. Die Einführung eines Kriminal - Gerichts ‘von fünf Mit- gliedern ist eine unbeschreibbare Wohlthat für deù Staat wie für die betreffenden Angeklagten. Während nah der alten Verfassung die Vollendung der Untersuhung dem Angeschuldigten noch feine Hoff- nung auf baldige Beurtheilung gewähren konnte, indem es noch Zeit und Weile brauchte, um den {weren Körper von 14 Mitgliedern zum Zweck der Beurtheilung versammeln zu können, wodurch dem Staate größere Kosten erwachsen und der Angeklagte wider Vor schulden länger die Qual der Juhaftirung erdulden mußte, so is die- ses Uebel durch das erwähnte einfache Kriminalgericht beseitigt, Ju- fulpat fann sogleih vor das Forum seines béurtheilenden Richters gestellt werden. Ein Untersuchungs - Prozeß wird daher {chwerlich mehr zwölf volle Monate dauern können, Vor Allem aber durch= dringt die neue politische Gebiets - Eintheilung die innersten Tiefen unseres Staatslebens; ihre Einführung und Durchseßung eröffnet eine neue Cpoche für unser Staatshauswesen mes in politischer als finanzieller Beziehung. Bisher wgr nämlich der ganze Kanton in sieben Bezirke eiugetheilt: in die Bezike Schwyz, Gersau, March, Einsiedeln, Wollerau, Pfäffikon und Küßnaht, Nach dem neuen Ver- fassungs - Projekt sind die Bezirke Wollerau und Pfäffikon in einen verschmolzen, in den sogenannten Bezirk Höf. Dagegen wird der Bezirk Schwyz in zwei getheilt, in den Bezirk Schwyz und in den Bezirk Art ; je- ner mit dem Hauptort Schwyz, dieser mit dem Hauptort Art. Der Bezirk Schwyz begreift in sih die Ortschaften Shwyz, Jngenbohl, Muota-

Der erste Gesandte, Dr, Steiger, wird nur der ersten Sipung der

thal, Zberg, Morschach, Alpthal, Jllgau, Römerstaldenz der Bezirk

Art wird gebildet durch die Ortschaften Art, Lauerz, Steinen, Stei nerberg, Sattel, Rothenthurm. Der Kanton behält somit nah d neuen Entwurf gleich viel Bezirke, weiche {on während “dts E Verfassung bestanden hoben. Bringt nun diese Umänderun 5 Bie theil? Jst sie ein wahrer, freisinniger Fortschritt ? Beruht \ie auf einem vernünftigen, grundsäßtlichen Prinzip? Der Sag: „Viele Köpfe, viel Sinne“, hat sich währcead der alten Verfassung zur Ge- nüge herausgestellt. Was der eine Bezirk beïchloß, verwarf der andere: vas dem einen wohlthätig für das Ganze schien, erahtet der andere fur nachtheilig. Beispiele hierfür giebt unter Anderem das Straßen= wejen, wo die Bezirke unter sich nicht einig gehen fonnten in der Entwerfung von einem bestimmten Straßen-System. Das Gleiche geshah auch in anderen Administrationszweigen, Die Cen= tralisirung hebt dieses Uebel niht auf. Wir haben im Kanton Schwyz vielfache Erfahrungen, daß die Beschlüsse und Vero dnungen .der Kantonal - Behörden in den einzelnen Bezirken \ehr verschieden artige Ausführung und Anwendung finden köunen. Vorzüglich if aber in öfonomisher Beziehung Neduzirung der Bebörden erforder= lih, und ganz besonders in einem nunmehr so tief verschuldeten Laude, in einem armen Staatsverbande, dem keine oder nur wenige Hülfs- quellen zu seiner Erhebung zu Gebote stehen. Daher bringt diese Veränderung der Gebietseintheilung keinen Vortheil. Wie dem aber sei, eines ijt gewiß, daß diese Gebietseintheilung feine grundsäßliche ist. Sie beruht weder auf der geographischen Lage, denn dann hâtte z. B. Jberg und Alpthal dem Bezirk Einfiedelu zugetheilt werden s\ollen ; noh stüßt sie sich auf die gleihmäßige Größe der Bezirke und deren Be- völkerung, denn der neue Bezirk Schwyz zählt über 10,000 Seelen, der Bezirk Art uur circa 6000, der Bezirk Einsiedeln 5918, der Be zirk Höf 3600, von dem winzigen Bezirk Gerêau, der uur 1257 Seelen zählt, kaum zu reden, Der wichtigste Grund für jene Thel lung liegt unstreitig einzig in dem {on lange angestrebten Gedan- fen, den alten Bezirk Schwyz zu zerreißen, um ihn dadurch in seiner gefürchteten Machtvollkommenheit zu \{chwäcchen. Aber diese Macht vollklommenheit ist eine sc{einbare, sie beruht nur auf der steten Zu- stimmung irgendwelcher anderer Bezirke; zudem wird das Gewünschte dur:b jene Eintheilung nicht einmal erreicht, da die Art der Zusam- mensetung der Wahl = Behörden den Sieg für die konservative Par tei fast in zuverlässige Aussicht stellt. Besser, vernünftiger und grud- säblicher wäre die Eintheilung des Kantons in vier Bezirke gewesen.

(Frf. Bl.) Jn Einsiedeln wurde in des Nacht der heiligen Dreifönigstages auf die Statue des Kaisers Heinrich, welche auf ten Plabe vor dem Klostergebäude steht, die öfterreichishe Fabne mit dem doppelten {warzen Adler aufgepflanzt.

Sanuton Zug. Die Berathungen des Verfassungs - Rathes sind am 8. Januar Abends geschlossen und der Verfa ssungs-Entwurf einmüthig angenommen worden. Die Landsgemeinde fällt weg, de Öroße Rath besteht aus 60 und die Regierung aus 11 Mitgliedern,

Kanton Freiburg. Jn der erwähnten Zuschrift des Bia

\{chofs Marilley an den Großen Rath verlangt derselbe : 1) Daß man die religiösen Justitutionen achte und nichts gegen ihre Nechte unt nehme. 2) Daß man die bischoöfliche Autorität nicht hindere in Ausübung ihrer Rechte und in der Erfüllung ihrer Pflichten, unt daß man dem Klerus die freie Verwaltung seiner Güter belase. „„Unsererseits würden wir uns“, sagt der Bischof, „weder einer Kon trolle widersegen, die wir niemals gefürchtet haben, noch einem Ueber- einfommen in Beziehung mit unseren Verpflichtungen.“ 3) Daß man dem Grundsaße nah zugestebe, wenn es sich darum handeln wird, die Verfassung zu revidiren , daß die Verbindungen zwischen der Kirche und dem Staat nur durch eine Uebereinkunft mit dem Bifchof geordnet werden föunen für das, was in der Kompetenz des Bischofs liegt und mit dem päpstlichen Stuhl für die Gegenstände, wo die Autorität des Bischofs uicht ausreiht. Die Abstimmung über diese ZUschrist ergab folgendes Resultat: die Motion des Bischofs in Be- tracht zu ziehen, große Mehrheit; sie zu beseitigen, 3 Stimmen; die Disfusjion sofort zu eröffnen, Niemandz fie zu verschieben, große Mehrheitz das Schreiben an die Petitions - Kommission zu weisen, 49 Stimmenz än eine andere Kommission, 12 Stimmen.

Die Ausarbeitung des Berfassungs - Entwurfes i} den Herren ¿çolly, Advokat, Castelia, Mitglied der provisorischen Negterung, und N. Glasson übertragen,

Kanton Geuf. Der Große Rath hat den Vorschlag des Staatsraths, betreffend den Zusaß zur Tagsaßungs - Justruction über die Bundes-Reform, au eine Kommission gewiesen.

Italien

Nont, 2, Jan. (BayerischeBl.) Ein zweiter Versuch, das Volk von seinem Lerrsche: zu trennen, ist gestern abermals an dem logalen Geiste des römischen Volkes gescheitert. Schon seit einigen Wochen L ex- nahm man unter der Hand Prophezeiungen eines in kurzem bevorste- henden öffentlichen Ausbruches cine: geheimen Vershwörung gegen die Jesuiten 2c., wodurch die öffentlihe Ruhe auf eiue furchtbare Weise gestört werden wilde. Jeder Vernünftige hielt diese Furcht für nichts Underes, als für ängstlihe Schreckbilder einer erbißten Phantasie, da bekanntlih im eigentlihen Kerne des römischen Volkes alle Elemente zu derartigen rohen Exzessen gänzlich maugeln. Am Morgen des 31. Dezember hegann das Volk bereits sich auf der Piazza del popolo zu sammelu, um gegen 10 Uhr den Zug nach dem Monte Cavallo zu beginnen, der die Gratulation zum glücklihen Jahrezwesel und den Dank für das Motuproprio zum Zweck hatte, Prlötlich gber erschien ein Polizei- Beamter und zeigte dem mit der Anordnung der Versammlung beschüftigten Angelo Brunetti (Ciceruacchio) an, daß Se. Heiligkeit sich höchst unpäßlich befinde, und daß aus diesem Grunde der Zug nicht stattfinden dürfe. Zwar ging das Volk ruhig aus einander, doch war dieser Befehl um so auffallender, da man eineétheils“ von der Kräufklichkeit des Papstes nichts Bestimmtes wußte, anderentheils und hauptsächlih aber, weil in der vorhergehen- den Nacht - bereits die sämmtlichen Wachen in den Quartieren dex Guardía civica vervierfacht, die sämtlichen Militairs in ihre Kaser= nen konsiguirt, die Tiberbrücken versperrt waren uud die Stadt von einer Menge von Polizei - und M E Nee wurde, Gegen 11 Uhr Bormitlags erhielt der Ernte Sa velli von der Staats - Segretarie die Ordre, alle möglichen Mittel

rae ne B-we des Volles nah dem Quiri

anzuwenden, um irgend eine B-wegung des A E ZREUET nal-Palaste zu verhindern. Ein angesehener Nömer befand O rade. bei Savelli, und durch ihn wurde Dieje Uberraschende Beschl alsbald wie durh ein Lauffeuer beïaunt, lle Zugänge zum Qui rinal fanden sich nach Mittag 9on Kavallerieposteu beseßt, welche die Ordre hatten, jeden Aufzug des Volkes abzuhalten. Natür= lich erregte dies die allgemeinste Erbitterung ; dessenungeachtet ent- hielt man sich ungeseßlicher Maßregeln, vielmehr beschloß man, durch eine Deputation den Senator gürsten Corsini von dieser außerordent= lichen Lage der Dinge in Kenntniß zu seßen und ibn um seinen Rath und seine Vermittelung zu ersuchen, Dies geschah nach dem Ave Maria (nach 5 Uhr). Corsini war erstaunt über den Bericht und erklärte augenblicklich, man möge auf ihn vertrauen , morgen werde er dem Volke -die nöthige Genugthuung verschaffen. Als die Deputation (zu der Ciceruacchio, Sterbiui, Dr, Masi und eine An= ¿ahl angesehener Männer gus allen Ständen gehörten) den Senator

verlassen hatte, begegnete sie zwei Patrouillen Karabiniers (Gen= darmen ), welche sogleih ihre Hüte zogen unter dem Ruse: „Von uns dürft Jhr nichts fürhten, wir sind mit dem Volke,“ Abends nah 9 Uhr fanden Mehrere, die den Quirinal - Plah. passirten, nicht nur ganz ungewöhnlicherweise den Palast des Papstes ver= schlossen, sondern au sogar durch eine Esfadron Jäger zu Pferde, so wie dur Karabiniers und Fußtruppen, beseßt. Gesteru, am 1, Januar um 11 Uhr verfügte \sich der Senator Corsini _nedst sämmtlichen Konservatoren zu Sr. Heiligkeit und referirte demselben den ganzen Verlauf der Sache und die Wünsche, so wie die Aufre- gung des Volkes. Se, Heiligkeit war im höchsten Grade hierüber erstaunt, erklärte, daß er von der ganzen Sache nicht das Mindeste wisse, und war augenblicklih bereit, sein treues Bolk zu befriedigen, Tausende harrten auf den Straßen auf Corsini?’s Rückkehr, der thnen sodann gleich den Erfolg seiner Mission verkündete. Nachmittags verbreitete sich \chnell das freudige Gerücht, Se. Heiligkeit werde nah 3 Uhr die Hauptstraßen durhziehen. Wie mit einem Schlage war die ganze Stadt mit Teppichen, Kränzen 2c. aufs festlichste ge s{chmüdckt; unzählige Massen des jubelnden Volkes durchwogten die Straßen. Plöblich ershien der edle Corsini in seinem Staats-= Wagen im Corso, er wurte aufs freudigste vom Volke begrüßt; er be=- gab sih in den Circolo Romano, bestieg den Balkon und sprach un= gefähr Folgendes zum Volke: „Se. Heiligkeit sei jeßt von der Liebe und Anhänglichkeit des Volkes überzeugt, und um ihm einen Beweis seiner Liebe zu geben, werde er, nachdem er in St. Peter für Alle gebetet, durch die Hauptstraßen fahren. Se. Heiliakeit lasse feruer dem Volke die Bersicherung ertheilen, daß dessen Wünsche befriedigt und Jtaliens Geschicke erfüllt werden würden.“ Wie diese Rede vom Volke erwiedert wurde, bedarf keiner Erwähnung. Um halb 5 Uhr erschieu an der Ecke des Café nuovo, aus der Peters- firhe zurückfehrend, der erwartete Herrscher. Dort harrte seiner eixe unermeßlihe Volksmenge, darunter Ciceruacchio, umgeben vo! einer Abtheilung der Guardia civica, mit einer Standarte, auf der die Worte stauden: „Heiliger Vater, Gerechtigkeit für das Volk, das mit Euch is,‘ Von hier aus ging der Triumphzug durh den Corso nach dem Palast, Am Caffé delle belle Arti erschien augenblicklich die Jn schrift: „Zu guten Geseßen treue Minister“, Vor dem Café st

Ciceruacchio mit der erwähnten auf den zweiten Wagen des Paps¿ees. Pius war so gerührt, daß er am Palaste Piombiuno fast ohnmächtig zurücsank, und feine Umgebung bat das Volk, das mcht enden wolleude Evviva zu beschließen, Alles war aufs tiefîte erschüttert, Ciceruachio fuhr mit in den quirinalishen Palast ein, wo ihm Pius IX. erklärte, daß weder das Wetter, noch seine Ge

B) fa cktandarte

sundheit die Benediction zu geben erlaube, und sie möchten si ruhig nach Hause begeben. Als der friedlihe Volksführer mit seiner Stau- darte aus dem Thor des Palastes heraustrat und der versammelten Menge die Worte: „nah Hause“ zurief, ging dieselbe rasch und ohne Murren aus einander. j

Don Carlo Torlonia, der zweite Sohn des berühmten Banquiers, welcher den Reichthum seines Hauses begründet hat, ist (wie bereits gemeldet) gestern einem Gallenfieber erlegen. Sein Verlust wird all- gemein beflagt, nicht blos weil er ein trefflicher Meusch war, \ondern weil Nom an ihm einen Mann verliert, der dur seine unermüdete Wohlthätigkeit von jeher viel Gutes im Stillen gewirkt und in der leßten Zeit durch seine Betheiligung an deu politischen Bewegungen im Sinne thätig eingreifender Mößigung sich vielfach nüßlich erwiesen Yat, Als Komthur des Malteser - Ordens war er unverheirathet and hatte daher den ihm zustehenden Vermögens = Antheil feinem jüngeren Bruder, dem Fürsten Don Alessandro Torlouia, nach einem Uebereinkommen überlassen, demzufolge ihm dicser außer Wohnung, Tafel, Kutschen und Pferden und Zubehör monat= lich die Summe von 3000 Rthlr. zukommen licß. Er soll dieselbe für wohlthätige Zwecke nicht blos vollständig aufgebiaucht, sondern au) noch mehr darauf verwendet haben, so daß ihm sein Bruder noch besondere Zuschüsse, die als Schulden eingetragen wur- den, zukommen lassen mußte. Auch für die ernstere Kunst hat er Einiges gethan, und Overbeck hat für ihn die Cartous zu den s{ch6- nen Evangelisteu- und Apostel - Gestalten angefertigt, die Seiß auf des Berstorbenen Landsiß in Castelgandolfo mit der ibm eigenen Sorgfalt und liebcvollem Fleiß auf die Mauer gemalt hat, und die in halbausgeführten Stihen von Professor Jos. Keller und Baxtol. Bartoccini im Kunsthandel erschienen sind. Die Ausfälle der Presse auf die durch seinen Bruder geführte Administration der Salz=- und Taback - Regie, deren Organisation ihm als einem thätigen und fun- digen Geschäftsmann genau bekannt sein mußte, haben auf feinen rechtlichen und frommen Sinn einen solhen Eindruck gemacht, daß er bald nachher erkrankte und, wie es hier allgemein angesehen wird, die sem Kummer erlegen ift.

Florenz, 5. Jan. (A. Z.) Dem gestern erschienenen ârzt- lichen Bülletin zufolge hatte Jhre Kaiserl. Hoheit die Frau Groß- herzogin -= Wittwe die Nacht ziemlich unruhig zugebracht, indem i A

s Fieber, welches fortwährend den rheumatischen Charakter beibe= hält, vermehrt hatte.

Portugie

London, 8. Jan. Die schon erwähnte Thron-Rede, mit wel her die Königin am L2ten d. M. die Cortes eröffnet hat, lautet ihrem vollständigen Jnhalte nah wie folgt;

„Würdige Pairs des Reiches und Meine Herren Abgeordneten dey portugiesischen Nation! Mit der größten Befriedigung erblicke Ich Sie heute wieder um den Thron versammelt, um \ich mit den wichtigen Maß- regeln zu beschäftigen, welche die Jnteressen unseres Landes von dem legis- lativen Körper verlangen. Nach den heftigen politischen Unruhen, welche das Land in den leyten zwei Jahren erschüttert haben, ist Jhre Wieder- vereinigung an dieser Stätte ein sicherer Beweis, daß die göttliche Vorse- hung noch dieser tapferen und getreuen Nation eingedenk ist, Oeffentliche und Privat - Kalamitäten, die nothwendige Folge des Bürgerkrieges, haben während eines langen Zeitraums alle Klassen des Stagtes mit Trüb- fal heimgesucht und Anstalten aller Art benachtheiligt oder ruinirt. Jch vertraue zu Jhrer Weisheit und Jhrem Patriotismus, daß Sie sich sofort mit den nöthigen Schritten zur Verbesserung solcher Uebel beschäftigen wer- den. Die Regierungen von Spanien, England und Frankreich haben mit Meiner Regierung eine Convention geschlossen, die zu London am 21, Mai im vorigen Jahre unterzeichnet wurde, um dem Bürgerkrieg ein Ende zu machen, Da alle parlamentarischen Arbeiten eine Zeit lang unterbrochen waren, mußten nothwendig außerordentliche Maßnahmen von den verschie- denen Ministern getroffen werden. Meine Negierung wird von allen die- sen Maßregeln volle Rechenschaft geben, damit dieselben von den legislati- ven Körpern pflichtmäßig geprüft werden können, Während der kritischen Lage, in welche das Königreich gebracht war, wurden die von §. 145 der constitutionellen Carta ausgesprochenen Bürgschaften nothwendigertveise juspendirt, Meine Minister werden Jhnen den Gebrauch darlegen, welcher von jener Suspendirung gemacht worden is, damit Sie darüber auf die Ihnen passendste und gerechte Weise berathen können, wie es Ihnen beliebt, Jch fühle große Genugthuung, indem ich Jhnen anzeige, daß der Aller- höchste geruht hat, Meine Familie zu begünstigen und Mich mit zwei Prín- zen zu segnen, den Jnfanten Don Fernando und Don Augusto. Jch em- pfange fortwährend von den alliirten Souverainen die bestimmtesten Ver- sicherungen von Freundschaft. Besonders angemessen ist, daß ich Jhnen erx- vssne, wie ih in Folge der jüngsten unglücklichen Excignisse von den Sou- veraínen von Spanien, England und Frankreich so mächtigen Beistand er- halten habe, tvie er zu der rascheren Beendigung des Krieges führte, der das Land verwüstete, Von den verschiedenen Ministern wird der Stand des

S

öffentlihen Einkommens und ein Budget der Einnahmen und der Ausgaben für das fommende Rechnungsjahr mit den nothwendigen Voranschlägen zu dem ordentlichen und. außerordentlihen Aufwande des Staats vorgelegt wer- den. Jch baue darauf , daß Sie diesen wihtigen Gegenstand mit der von ihm in Unspruh genommenen Sorgfalt prüfen, und daß Sie Meine Regierung in den Stand segen werden, den auf ihr lastenden Verpflichtungen zu genügen. Auf das herzlichste wünsche ich Jhnen Glück zur Beendigung der öffentlichen Wirren, die durch so lange Zeit das Land so tief betrübt haben. Jch hege den lebhaftesten Wunsch, daß der vergeut unseres Landes den Glanz einer neuen Aera ankündigen möze, und daß wir wieder des Friedens, der Ord- | nung und der Einigkeit der portugiesischen Familie genießen werden. Mögen Zbre Einsichten, Jhr Eifer und Jhr Patriotismus weise und nüßliche Maß- regeln herbeiführen. Das is der wichtige Zweck, welchen die Nation Jhnen anvertraut, und das sind die innigsten und wärmsten Wünsche Meiner Seele,“

Handels- und Börsen - Nachrichten.

Berlin, den 14. Januar 1845s.

Inländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und

Bes Geld - Course. L

|Ze.| Brief. | Geld. | Gem. |Zf.| Brief. | Geld. |iGew. St. Sebuld-Soh. |32/ 925 | G Kur-u.Nm. Pfdbr, |32| 94 A | 93% Seeb. Präm. Sch. eti | 91 | Seblesische do. 35| - | 967 K.n.Xm. Schuldv. 3!) &9% | 885 do. Li. B. gar. do. 35| s | Yy22 | Berl. Stadt-Obl. [34 E 914 Pr. Bk-Anth.-Sch |—|1063 [1054 / | Westpr. Pfandbr. |35 91 L E R ) \ | Gros3b.Posen do. | 1 _—— 100% | Friedrichsd’or. |—| 1372| 137 | do. doe.|3{| 91 ú | And.Goldm.à 3th. |— | }:3 F 2s | Ostpr. Pfandbr. [31 95% | Disconto. —| 35 47; | Pomm. do. |[3Ÿ| YZ —— | | | Ausländische Fonds. | Russ. Hamb Cert. | J L | Poln. neue Psdbr. | 4 1 | 943 | do beiope3.4.S.| 5 | —- | do. Part, 500 FI. | * 795 79 | do: da Ld | 91% | do. do. 300 Fl. |— 995 | do. Stiegl. 2 (A. 1 | 9224 | 92 Hamh Feuer-(’as. [35 865 | 86 da. do. 5 A.| { | _— | - | î do.Staats-Pr. Aul/ R " G do. v. Rthsch Lst. | 5/110 1091 ! | Holl. 25 % Int. |24| _ | do.Poln. SchatzO.! d | 82% | S2% | j Kurh.Fr.O. 40th, |—! 30% 305 / do. do. Cert. L.A.|5| 9G | | | Bardin, do; 28 Fr. —| 95 | do.do.L.B.200FI. | H IS5& | | N. Bad. do. 35 Fl. |—| 204 | 193 | | Pol. a. Pfdbr.a.C. | 4 | 94x | | | | | Lisenban- Actien. | Í | | | | Volleing. zt. Zt.| | Amst. Rott. | 4 | 965 B. O.Sehbl. L.B. 33 100 6. | Arnb. Utr. 45 e— Pts. Mgdb. 4 | 937 B. | Berl. Anhb.A. | 4 114% exel. Div. bs. do. Per. B.14 | 925 bz. j do. Prier. 4 | uu do. do. 5 | 1005 be, | Berl, Hamb. | 4 1003 B. 51

Rhein. Stm. | 4 | 5 ú bzs 100% ¿4 do. Prior. | E ETI* B 11€

do. Prior. 14 L Berl. Stett. Boun-Cöin,

4 do.v.St. Lar. [34 ) BreslÌ. Freib, | 4 i) t

Sächs. Bay r.|/4| 89 L 13,

| Sag.-Glog. 152 B do. Pnor. | ( _— de. Prior. 45! —— | Clem. Risa. | Gas do. do. 5 98% B. 9(ck G | Cölu. Mind, [3% 934 a H da: u 8 St.-Vohw. 4,70 8. | do. Prior. [43 985 bz. do. Prior. | 5 | 995 G, j Cöthb. Bernb, | 4 Thüringer. 485 B. | Cr. Ob. Sch. | 4109 0 616. Whb.(c.0.)|4| | Dresd. Görl. | 4 96% G, do. Prior. Bi 124 G. | Düss. Elberf. 4199 6 Zal Soleu |—| 687 B. l do. Frior. | 4 [4 | Glogenitz. | 4 Quit. Bos. | %| | Hmb. Bergd. | 4 | _— 40 D /| | Kiel-Ait. | Lm, 112 io of “A 15 | | Lpz. Dresd. 4 | A H “e 2 S E | Löb. Zittau. | 4 Aach.Mastr. |30| 747 B | Magd. Halb. | 4 | 118% bz. exa. Dir. | Berg. Mek. A 794 B | Magd. Leipz. | 4 Beri. Anb. B 145 105% bz | do. Prior. | 4 Bexb. Ludw. [70 —- j

N. Scb]I. Mk. [35/874 B Brieg-Neiss. 0 ——

91 yz. Thür. V. 20

ck J do. Prior. | 4

do, Prior. 5| I0i% B Magd. Witt. [50 744 bz. do. ITI. Ser. | 5| 1007 Bz Mecklenb. [90 ie Nrdb. K. Fd. |4| Nrdb. F. W. 175/5754 B. 563 c. O.SchbI. Lt.A |3%) 1045 B, Rh. St. Pr. |S0| «8 g do. Prior. | | Starg. Pos. [70] 81% G. (Schluss der Börse 3 Uhr.) Die Course sind neuerdings gewichen und die Stimmung blieb

im Ganzen flau. Getraide- Bericht. Am bentigen Mark1 waren die Preise wie folgt: VV eizen 64—70 Rihlr. : | Roggen loco neuer 4à— 46 RBthlr | - pr. Ápril/Mai k. J. 454—45 Rthlr. | Hafer 48/52 pfd. 27—29 Rihlr. | E 48 pfd. pr. Frühjahr 275 Rtllr, verk., SOpsfd 28% BE Gerste 41—43 Rthtr. | Rüböl loco 115—# Rthlr. | - Jan SFebr. 116 RithlIr.

Febr. / März do, | \pril/Mai 115 Rihlr, | Spiritus loco 21—20! Rihlr. verkanft |

- Frühjahr 24—23 Rthlr. verkauft n, Bf.

j l Marktpreise.vom Getraide. | Berlin, ven 13, Janitar. Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 25 S, UO 2 Nl: 16 | Sgr. 3 Pf; Roggen 2 Rthlr, 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rihlr. 25 Sgr.; | große Gerste 1 Rthlr 23 Sgr. 2 Vf, and 1 Ntbly.! 17 Sgr. 6 Pf; | fleine Gerste 1 Rthlr, 48 Sgr, 9 Pf.z Hafer 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr. | U Wasser! Wekzen 2 Rihlr. N Sor. 6 Dr. auUD 2 Niblr. | 22 Sgr. 6 Pf.z Roggen 2 Rthlr., auch 141 Rihlr. 27 Sgr. 6 Pf.z große | Gerste 1 Rihlr, 23 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer | 1 Nthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rihlr. 5 Sgr.z; Erbsen 2 Rthlr, 3 Sgr, | 9 Pf. (\chlechte Sorte.) | Mittwoch, den 12, Januar. | Das Schock Stroh 9 Rihlr, 25 Sgr., auch 8 Riblr, 15 Sgr.z der | Ceutner Heu 1 Rthlr, 10 Sgr., auch 1 Rihlr. s

Kartosfel-PLei e Der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr., meßenweis à 1 Sgr, 9 Pf. auch 1 Sgr. 6 Pf. Branntwein-Preise. Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am

7. Januar 41848 22% Rthlr.\

8, » u. E s / fre ins Haus geliefert) 10, » v Ir U, 29 » pro 200 Quart à 54 % 11, D n ALT A, 22 » ( oder 10,800 % na) 12. » « 0 1, 218 » | Tralles,

13, » » E E

2 Korn-Spiritus:+ ohne Geschäft. Berlin, den 13, Januar 4848, E Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Königsberg, 11. Jan. Marktbericht. Zufubr mittelmäßig, Wei- zen 65 80 Sgr, pro Schffl.; Noggen 45— 52 Sgr. pro Schffl; große Gerste 40 45 Sgr. pr. Schffl. ; kleine Gerste 35—40 Sgr, pro Schffl. z Hafer 24-— 27 Sgr. pr. Schffl.; graue Erbsen 55 70 Sgr. pr. Schffl. ; weiße Erbsen 45 50 Sgr. pr. Schffl.; Heu 14 Sgr, pr. Ctr.; Stroh 100 Sgr. pr. Scho.

Magdeburg, 9. Jan. Getraide, Gleichwie in der Festwoche es der Fall war, verblieb es auch in der ersten Woche des neuen Jahres im Getraidegeschäft hier sehr still und leblos, die Zufuhren vom Lande waren sehr unbedeutend und wurden fast von den per Eisenbahn aus dem Halber- städtischen und Braunschweigischen angebrachten Quantitäten übertroffen, ohne welhe zie Preise wahrscheinlich mehr angezogen haben würden , denn Niemand hat sich mit Vorräthen versehen , sondern anf niedrige Preise ge- hot; die seitherigen {wachen Zufuhren sind aber au nur zur Deckung des Konsum hinreichend gewesen. Weizen, der am Mittwoch bis 635 Rthlr. bezahlt wurde, bedang gestern von 56 a 62 Rthlre. Roggen, am Mittwoch 44 a 46 Rthlr., gestern bedang das Wenige, was davon angebracht wor- ben war, 46 Rthlr, Gerste, am Mittwoch 36 a 38 Rthlr., wurde gestern mit 38 Nthlr. gern gekauft, eben so auch Hafer, der am Mittwoch 25 a 265 Rthlr. stand, wurde gestern mit 264 a 27 Nthlr, genommen. Hülsen- früchte behaupten, mit Ausnahme von Erbsen, die entschieden billiger zu haben sind, ihre früheren Preise; Futter - Erbsen werden zu 48 a 50 Rthlr, und Koch-Erbsen zu 56 a 60 Rthlr. erlassen.

Oelsaamen wird bei dem fortdauernden Froste, ver mehrere Nächte 16 17 Grad erreichte, etwas höher gehalten, da man anfängt, für die jungen Saaten zu fürchten, die nur wenig mit Schnee bedeckt sind, Rüb- sen werden auf 82 Nthlr, und Rapps auf 86 Rthlr. gehalten, Leinsaamen genießt fortwährend gute Frage und wird 65 a 72 Rthlr. nah Qualität bezahlt, j

Kümmel fortwährend still, 7% a 8 Rthlr. pr. Ctr. is zu kaufen. Anis 97 a 10 Nthlr.

Kartoffelstärke 6% Rthlr. pr. Ctr., Kartoffelmehl 6% a 7 Rthlr., Stärkesyrup 63 Rthlr., Runkelrübensyrup 15 Rthlr. Gedarrte Runkelrüben- Wurzeln 25 a 3 Rthlr., gedarrte Cichorienwurzeln 354 a 34 Rthlr. pr, Ctr., die Preise für diese Artikek bleiben sehr fest.

Oel wird auf den Mühlen, seitdem solche durch das Frostwetter außer Betrieb gescst ivorden sind, höher gehalten, Forderung ist jeßt 115 a 12 Nthlr, für rohes Rüböl, raffinirtes 12; Nthlr. Leinöl 11ck Nthlr., in loco fremdes 107 Nthlr, Baumöl 175 a 18 Rthlr,, Mohnöl wird wieder mehr beachtet und auf 21 Nthlr. gehalten.

Südseethran 10 Nthlr.

A Hamburg, 11. Jan. Ungeachtet des anhaltenden Frostes hat feineêweges aller Umsaß im Droguengeschäft aufgehört, namentli is für Cassia lignea eine bessere Meinung eingetreten, Mehrere Posten davon sind in Spekulantenhände übergegangen, die bis 7; Sch. bezahlten und jeßt nit unter 8 Sch. erlassen. Auch mit Piement is es augenblicklich wieder fester; das Billigste ist aus dem Markt genommen, doch würde man auf Lieferung wohl wieder ankommen können. Domingo-Kakao wird gleichfalls etwas höher gehalten, eben so noch Gallen, petersb. Pottasche, Jodine, râe Schwefel, amerik, Terpentinöl, Wachs und Zink. Marcasittae, Gastin, Sa- fran, Stuhlrohr und noch ein ‘paar andere Artikel stehen etwas billiger.

Veränderte Preise:

Blauholz-Extrafkt 65 a 7 Sch., Domingo Kacao 4 a 44 Sch., Cassia lignea 8 a 87 Sch. p. Psd., Gallen in Sorten 52 a 54 Mk, p. 100 Psd,, Jodine 12 Mf, p, Pfd. , Marcasittae 26 Sch. p. Pfd., Pottasche petersb, 194 a 20 M, y, 100 V\sd,, Sasran Gast. 46% 17. ME y. Pfd., raffin. Schwefel 75 a 8 Mk. p. 100 Pf., Stuhlrohr, gebunden 21 a 23 Mk. p, 100 Pfd., amer. Terpentinöl 24 a 242 Mk, p. 100 Pfd., gelbes Wachs 15 Sch. p. Pfd., Wan, Cethe 16 a 17 Mk. p. 100 Pro, Zint 12x 4.13 Mk, p. 100 Pfd.

Börsen.

Niederì. wirkl. Sch. 35

Auswürtige Amsterdam, 11 Jana % Hope 857. Antwer pen, 10. Jan: Rinsl, —; Neue Anl. 15% tiamp u Tre, 12 Jan. Bank-Actien 1600 nr Engl, Kuss. 1043, 1047, Iamb, Berg. Actien §3; Br, Magd, Wittenb. 745. 74. Hamb. Ben. 987. 982, Kiel Alt. 1087 Br. Glückst. Elmsb. 50 G Rendsb, Neum. 90 G. Kopenb. Rotbsek. (8 Br. Meckl. 504, 50. L eip ZTM, 10, Sa Leipz. Dresdn. Act, 1i5 G. Süchs. Bayer, 90, +95. Süchs. Schlee. 9G Be, Chem, Ries. 48.47. Löb. Zitt, 45 Br, Mga. Leipz, 222 Br. Berl. Aub Lt A. 115G. Lt. B. 1085 G. Dess. Bank-Act. 106 Br.

5% Span, 15%.

3 T2

Unser schweizer Wohlthätigkeits-Verein hat sich als Ziel gesteckt, wie der Name es schon bezeichnet, nur wohlthätige Zwee zu ver= folgen, und ist seit seiner Entstehung streng darauf bedacht gewesen, jeder politishen oder religiösen Diskussion fcrn zu bleiben. Nichts ist also wahr an dem Gerüchte, welches einige Journale nach einer berliner Nachricht veröffentlicht haben, daß nämlich die schweizer Ge- sellschaft ihren Präsidenten, den Grafen Freiherrn von Pourtales Excellenz, gebeten, auf den Vorsiß der Gesellschaft zu verzichten, für den Fall, daß er flüchtige Jesuiten in Neuenburg aufgenommen habe. Wir hoffen, daß, gleich dieser falshèn Nachricht, die Journale auch unsere Protestation aufnehmen werden, da Wahrheitsliebe und chris= liche Gesinnung über alle Parteiungen, welche die politishe Welt bewegen, erhaben find. Im Namen des Comités. Andrié, Prediger. oon Mandrot, Präsident, Lieutenant im Garde-Schützen-Bataillon, Secretair.

Meteorologische Beobachtungen.

amn eren

1848. | Morgens | Nachmittags Abends | Nach einmaliger 13 Jan. | 6 Ube. | 2 Uhr. 10 Ubr. Beobachtung,

Luftdruck... [334 41" Par./334,39"" Par.[333,11'" Par. |Qnellwärme 7,7° R, Luftwärme ....| =— V a Ad R | 9,6 ' R. |Flussw ärme I haupunkt E -—- L,2 R. -——- D,5° R. -—- 7,0 " R, Bodenwärme Dunstsättigung, | 90 pCt, 30 pCt, 89 »Ct. Áusdünstung L E S ions Schnee Schnee trüb Niederschlag(0),146 Rh, M l es NW. N W, NW., Wärmewechsel 0,09 Wolkenzug . N W. -— 6,1 T

Tagesmittel: 8333,99 Par... —34° R.., —4,6° R... 90 pce NW.

üönigliche Schauspiele.

Sonnabend, 15. Jan. Jm Schauspielhause. 7te Abonnements=- Vorstellung: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, nit freier Benußung der Auerbachschen Erzählurg: „Die Frau Pro- fessorin““, von Charlotte BVirh=Pfeiffer. /

Soiititaa, 16, Jan: "At Opernhause. 9te Abonnements- Vorstellung: Thea, oder: Die Blumenfce, Ballet in 3 Bildern, von Paul Taglioni. Musik von C. Pugny. (Dlle. Marie Taglioni: Thea.) Vorher : Der Schatgräber, Singspiel in 1 Akt. Musik von Mehu!. Und : Der Kurmärker und die Pikarde, 1815, Genrcbild von L, Schneider. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstelluug werden Billets zu folgenden Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges und ersten Balkons 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet zum Parquet, - zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Par=