1848 / 39 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ätte, Er hebt alle Vortheile hervor, die aus der Neutralität der Schweiz

ür Frankreich hervorgingen, wenn sie stark sei und Frankreich als Schuy- mauer dienen könne, Die gemäßigte Partei existire niht mehr zwischen der Revolution und der Contrerevolution, welche zweimal die Oesterreicher her- beigerufen, welhe die Brücke von Basel ausgeliefert habe und sie auch in Zukunft ausliefern würde, um dem Feind den Einmarsch in Frankreich mög- lich zu machen. Darum kompromittire das Ministerium die Juteressen Frankreihs. „Jch -bin nicht radikal“, ruft der Redner aus, „aber ih ge- hôre der Partei der Revolution in“ Europa an. Jh werde alle meine An- strengungen machen, daß sie gemäßigt bleibe, aber wenn sie niht gemäßigt bliebe, so würde ich darum doch nicht in die Reihen der Contrerevo- Iution übergehen.“ Diese Worte bringen auf die Linke und das linke Centrum, wie man sich denken fann, einen wohlberecneten Eindruck hervor , um so mehr, als sie mit großer Lebhaftigkeit gesprochen wurden. Ein Beifallssturm unterbrah den Redner, der darauf in folgender Weise fortfuhr und schloß: Er würde begriffen haben, wenn König Karl X, eine solche Politik der Schweiz gegenüber befolgt hätte, wie das jeßige Ka- binet, nämli für den Sonderbund Partei zu nehmen , der die Contre- Revolution repräsentirt , daher in natürlicher Uebereinstimmung mit den Ideen sich befunden - habe, die unter der Restauration die herrschende in Frankreich gewesen. Aber daß die Juli - Regierung, die jenen Jdeen zum Troß selbst aus einer Revolution hervorgegangen, daß diese nah dem Bruche der Allianz mit England in Folge der unseligen spanischen Heirathen ge- meinschaftlihe Sache machen könne mit dem Sonderbund, mit den absolu- ten Mächten des Nordens, den natürlichen Feinden der Revolution, die jede Gelegenheit ergreifen würden, um die Nevolution auch in Frankreich zu ersticken, das sei ihm unbegreiflih, das sei ein Beweis des größten Mangels an Vorsicht und politischer Klugheit auf Seiten des Kabinets. (Beifall auf den Oppositionsbänken.)

Nachdem Herr Thiers geschlossen hatte, erwartete Jedermann, daß Herr Guizot die Tribüne besteigen werde, um seinem politischen Rivalen zu ant- worten z allein Herr Guizot befindet sich noch in einem solchen Zustande der Heiserkeit, daß er sih mit der Unmöglichkeit, heute sprechen zu können, ent- schuldigen mußte. Man hatte erwartet, daß nah ihm Herr Odilon Barrot das Wort nehmen würde, Dies war sonach auch niht mehr möglich, und ín der Voraussicht, daß keiner der hervorragenden Redner mehr das Wort heute ergreifen werde, verließen daher die Deputirten in großer Zahl die Sizung, so daß shwerlich noch viel über hundert anwesend sind. Die öffentlichen Tribünen leeren sih auch allmälig. Jnudessen ergreift Herr von Quatrebarbes, der vorhin Herrn Thiers {hon unterbrochen hatte, das Wort, aber er findet keine Aufmerksamkeit selbst von Seiten der geringen Zahl der noch anwesenden Mitglieder; es ist 4% Uhr, und die Sißung wird wahrscheinli bald geshlo}sen werden, :

Das Amendement, welches Herr Malgaigne zu dem die Schweiz betreffenden Paragraphen des Adreß = Eutwurfs beantragt, lautet so: Nah den Worten : „eine wohlwollende Vermittelung““ soll geseßt wer- den: „Wir wünschen uns Glück dazu, daß die Schweiz allein und vermittelst ihrer eigenen Anstrengungen aus dieser drohenden Krise hergustreten fönnte; wir wünschen besonders, daß sfe in der angebo- tenen Vermittelung ein Zeugniß der alten Freundschaft Frankreichs sehe, ohne irgend eine Absicht, in ihren inneren Angelegenheiten uns

einzumischen. Jedem Volfe das Recht, seine Institutionen zu regeln und umzugestaltenz nux wird die Schweiz, wir hoffen es, aner- fennen‘“’ und nun weiter, wie es im ursprünglichen Adreß =- Ent= wurf heißt, „daß sie nur durch die Achtung der Rechte Aller und durch die Aufrechterhaltung der Fundamental-Grundlagen der \{chwei- zer Eidgenossenschaft ihr Glück behaupten und die Bedingungen der Sicherheit bewahren kann, welhe ihr Europa gewährleisten wollte.“

Niederlande.

Aus dem Haag, 1. Febr. (J. d. l. Hage.) Am lebten Sonntag sind in allen Kirchen des Königreihs Gebcte zum Himmel gerihtet für die Wiederherstellung der Gesundheit und die Erhal= tung des Lebens Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Alexander der Niederlande, der in diesem Augenblick auf Madeira sehr bedenklich krank daniederliegt,

Belgten.

Brüssel, 3. Febr. König Leopold hat wegen Ablebens des Königs von Dänemark dreiwöchentlihe Trauer angelegt; doch zeigt der Moniteur an, daß in dieser Trauer an den Tagen des 9ten und 16ten Februar, auf welhe bereits Hofbälle angeseßt waren, zu Gunsten des Handels der Hauptstadt eine Unterbrehung eintreten werde.

Die Repräsentanten - Kammer hat gestern den ihr vorgelegten Geseh-Entwurf über die von den Konsuln zu erhebenden Gebühren, welche hiernach mittelst Königlicher, den Kammern in der Session von 1850—51 zur Genehmigung vorzulegender Verordnungen be- stimmt werden sollen, ohne alle Diskussion angenommen und sodann die Berathungen über die von der Central= Section in der Zuer- frage gemachten Vorschläge eröffnet, Der Finanz = Minister, Herr Veydt, der sih auf die Vorstellungen seiner Kollegen dazu verstanden haben soll, sein Portefeuille, welches er hatte abgeben wollen, zu be- halten, gab im Namen des Ministeriums die Erklärung ab, daß die Regierung jenen Vorschlägen nicht beitreten könne und vorläufig dar= auf bestehen müsse, den gegenwärtigen Stand der Zuckergesebge- bung noch bis zum 41. Juli d. J. aufrecht zu erhalten. Auch Herr Osy sprach gegen die Anträge der Central = Section, da kaum acht- zehn Monate seit der Annahme des die großen Junteressen des ein- heimischen und ausländischen Zuckers vermittelnden Gesehes von 1846 verflossen seien. Herr Mercier dagegen hielt dem Defizit gegenüber, welches der Zuckerzoll im Budget der Mittel und Wege verursacht habe, eine Revision des bestehenden Geseßes für unerläßlich und be- antragte eine Accise von 48 Fr. auf Zuckerrohr und von 40 Fr. auf Runkelrüben. Sein Antrag wird, ungeachtet der Opposition des Ministeriums, von der Kammer mit großer Majorität an die einzel- nen Sectionen zur Prüfung überwiesen, zugleich aber die Fort- sezung der Diskussion über die Vorschläge der Central - Section be-

lossen. s Auf die Berichte der Gouverneure beider Flandern, daß der Typhus und andere heftige Fieber an vielen Orten dieser Provinzen zu wüthen fortfahren, hat der Minister des Junern diese Gouver= neure veranlaßt , die Medizinal-Kommission der Provinz zu beauftra- gen, daß sie zwei ihrer Mitglieder nah den heimgesuhten Ortschaf- ten abordne, um sich von dem Charakter dieser Krankheiten und von den dagegen getroffenen und noh zu treffenden Abhülfemaßregeln zu unterrichten. Zugleich hat der Minister dem Könige einen neuen Kredit vorgeschlagen, um denselben zum Ankauf von Arznei, Wäsche, Kleidung. Betten und Nahrungsmitteln , so wie zur Einrichtung von Aufnahme-Lokalen, für die Kranken und Genesenden zu verwenden,

S chtweiz.

Kanton Freiburg. (Frkf. Bl.) Am 31. Januar fand in Freiburg ein Volksfest statt, bei welchem die sogenannten Tortur- Instrumente und die Akten der Rebellion von 1847 verbrannt wur- den. Advokat Weihel hielt dabei eine Rede, welche zum Schlusse Verzeihung und Vergessenheit empfahl. :

Kanton d “dr ell. (Schwäb, Merk.) Der Große Rath von Appenzell A. R hat beschlossen, sich durch die Gesandt- \{aft auf der Tagsaßung zu verwenden, daß bei den süddeutschen Staaten Schritte gethan werden, um die Aufhebung des lästigen Getraidezolls zu bewirken. Er betrage wöchentlich mehr als 10,000 i, ‘und daran treffen Appenzell A. R. 2000 fl. pr. Woche. Deshalb fönne auch die elsässer Frucht mit derjenigen vom nahen Lindau kon=

jeßigen Hospiz entfernt) zu errichten.

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furríren. Dadurch leiden also die deutschen Verkäufer wie die \shwvei= zerischen Konsumenten. Sie könneu jedenfalls niht je viel Frucht verkaufen, als sie zu verkaufen wünshten. Ein großer Theil des Erlöses auf dem Fruchtmarkt in Rorschah geht nah Frankreich, statt nah Bayern, Württemberg und Baden. -

(Rheinthalerbote.) Die Jnnerrhödler haben nun 6000 Fr. R bezahlt, so daß sie aur noch 9000 Fr. zu leisten haben.

Kanton Waadt. Eine Gesellschaft von demissionirten Geist- lichen, die {hon vor 15 Jahren gegründet worden war, als diese noch der National - Kirche angehörten, und die bis jeßt jeden Monat ohne Unterbrehung sich versammelt hatte, ist am 31. Januar zu Lausanne von der Polizei aufgelöst worden.

Kanton Wallis. Am 29. Januar, nach verhandelten Executions=-Dekret über die Säcularisation der geistlihen Güter, das im Ganzen ohne wesentlihe Veränderungen in der von der proviso= rischen Regierung vorgeschlagenen Fassung angenommen wurde, zog der ganze Große Rath in zwei langen Reihen, mit drei rothen Wei- beln und der Stadtmusik an der Spiße, unter Kanonendonner ins Regierungsgebäude, um den neu beeidigten und nun definitiv kon=- stituirten Staats-Rath feierlih einzuseßen. Vorher hatten drei Mit- glieder des Staats - Rathes aus dem Oberwallis , die Herren Zen- Ruffinen, Rey und Wählig, dem Großen Rathe neuerdings ihre Ent- lassung eingereiht, zogen indeß dieselbe wieder zurück. Der Große Rath hat seine Sißung jeßt geschlossen.

(Frkf. Bl.) Gleich nah dem Säcularisations-Beschlusse reisten der Prokurator und ein anderer hoher Würdenträger des Hospizes vom St. Bernhardt an den Hof nach Turin, flehten den Schuß des Königs an und erboten sich, ein neues Hospiz auf sardinischem Ge- biete (die sardinishe Gränze i befanntlich nur wenige Minuten vom Dieses Anerbieten wurde je- doh von Seiten des: Königs von Sardinien abgelehnt, und die flüch- tigen Mönche halten sich seitdem in einer dem Hospiz angehörigen Pächterei zu St. Remy, auf sardinischem Gebiete, auf.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Görlis, 3. Febr. (Schles. Ztg.) Den unermüdlichen An- strengungen W Beamten der Sächsisch - Schlesischen Eisenbahn und der Anwendung von enormen Arbeitermassen is es son bis heute gelungen, die Verbindung mit Dresden wiederherzustellen. Seit heute früh is die ganze Bahn wieder fahrbar, Eben ist der [zweite Zug aus Dresden hier eingetroffen. Ein großer Theil des in Dresden und Bauten garnisonirenden Militairs is bei dem Schneeschaufeln beschäftigt gewesen.

Berlin-Anhaltische Eisenbahn.

Im Monat Januar c. betrug die Einnahme auf der Berlin- ÁAn- haltischen Eisenbahn :

aus dem Personen - Verkehr circa

aus dem Güter-Verkehr - 20350. ./ck

Summa circa... 37,800 Rthlr.

Niederschlesisch -Märkische Eisenbahn.

Die Frequenz auf der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrug in der VVoche vom 23, bis incl; 29. Januar 1848 5294 Persvnen und 18,750 RthIr, 13 Sgr. 3 Pf, Gesammt-Einnahme für Personen-, Güter- und Vich-Transport etc., vorbehaltlich späterer Feststellung durch die Kontrolle.

17,450 RthlIr.

Handels- und Börsen-Machrichten. Berlin, den 7. Februar 1848.

Inländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal- Papiere Geld - Course.

Brief. | Geld. | Gem. Zf.| Brief.

927 | 9175 Kur- u. Nm.Pfdbr. 35 947

Geld. 93%;

927 92 Sechles1sche do. |35 967

885 88 do. Lt. B. gar. do. 35 91 914 Pr. Bk-Anth.-Scb |— |— 897

100% Friedrichsd'’or. _— 13 907 And. Goldm.àSth. |— 113 95% Disconto. _— 45 92%

Ausländische Fonds.

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do 7

St. Schuld-Sch. Seebh. Präm. Sch. K.u.Num. Schuldv. |- Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Gros3h. Posen do. do. do. Ostpr. Pfandbr.

Pomm. do.

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Go S S a CE O TS | Se

dato \ vos

-—— Poln. neue Pfdbr. | 4 do. Part. 500 FI. | 4 91% do. do. 300 FI. |— 917 Hamb.Feuer-Cas. B 917 do.Staats-Pr. Aul|— 1107 Holl. 25% Iunt. |25 82% Kurb.Pr.O. 40 thb. |— 95% Sardin. do. 36 Fr. |— 155 N. Bad. do. 35 Fl. |— 95 Eisenbahn- Actien.

Rass. Hamb. Cert. do.beillope 3.4.S. do. do. 1. Aul. do. Stiegl. 2.4.A. do. do. 5 A. do. v. Rthsoch.Lst. do.Poln.SchatzO. do. do. Cert. L.A. do.do.L.B.200FI. Pol. a. Pfdbr.a.C.

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ck| Aa

O. Schl. Lt.A | 937 6. do. Prior. O.Schl. L.B. Pts. Mgdb. Gie do. Per. B. 992 B. 939 be. do. do. 100 bz. u. G. Rhein, Stm. 1193 6. do. Prior. do. St. Pr. do.v.St. gar. Sächs. Bayr. Sag.-Glog. 927 bz. do. Prior. 7/98 a 7 bz. do. do. St.-Vohw. 635 G. do. Prior. Thüringer.

Volleing.

Amst. Rott. Arnbh. Utr. Berl. Anb.A. do. Prisr. Berl. Hamb. | do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln,. Bresl. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. |- do. Prior. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch.

Dresd. Görl. Düss. Elberf, Whbb.(C.O0.)

do. Prior, do. Prior. Gloggnitz. Zarsk Selo. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. 109 R. excl. Div. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. —_—— Magd. Ilalb. 118 Magd. Leipz. do. Prior. Meckleub. 49 6.

N. Sebl. Mk. |35| 86% bez.

do. Prior. |4 |94 8. 93%, G. do. Prior. | 5 | 102% bz,

do. III. Ser. | 5 101% bz. u. G6. Nrdb, K. Fd. 4

1035 G.

98 excl. Div. G. 902 bz u. B. e bz.

S be. 84% bz. u. G

114 bz. u. G.

90 bz.

97 zu machen. 61; 6. 99 B. 807 etw. be,

| amor ORAEAZNS

102 B. 67 B.

Quit. Bog. a 4%

Aach.Masatr. | Berg. Mrk. Berl. Anb. B. Bexb. Ludw. Brieg-Neiss. Thür. V. Magd. Witt. |60 Nrdb. F. W. 175 Starg. Pos. |80 (Schluss der Börse 3 Uhr.) Die Course der Eisenbahn - Actien und besonders der Quittungs-

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bogen sind heute gewichen, und der Umsatz war beschränkt.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen 54—60 Rthlr. : Roggen loco neuer 375 RthlIr. für 83pfd, bez, bis 41 Rihlr. für 86—88pfd. - pr. April /Mai 395 Rthlr. Hafer 48/52 pfd. 26—27 Rihlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 24 Riblr., 50psd, 244 Rihlr. Gerste 38—40 Rthlr. Rüböl loco 113 Rthlr. Bf, S G. - April/Mai 113 Rihlr. Bf, ÿ G. Spiritus loco 19 Rthlr. bez. - Fröhjahr 21 Rthlr. bez. u. Bf, Die Stimmung sür Roggen auf Lieferung war heute günstiger, und es wnrden bessere Preise als am Sonnabend bewilligt; dagegen drückte sìch der Loco-Preis. Rüböl ebenfalls etwas höher gehalten,

A Hamburg, 4. Febr. An unserem Getraidemarkt herrs fortwährend eine flaue Simmung, Wenn vom Auslande keine Anregung fòömmen sollte, so steht bei der. al geme ma Muthlosigkeit der Spekulauten ein ferneres Weichen der Preise in Aussicht,

Weizen wird auf Lieferung hierher pr. Frühjahr 134pfd. märkischer zu 143 Nthlr., 131 /2pfd. magdeburger und wahrener zu 131 133 Rthlr. Cour. pr. Last erlassen und ab auswärts 131pfd, ab Pommern zu 102 Rthlr, Bco., 132pfd. ab Mecklenburg zu 104 Rthlr, Bco. und 130pfd, ab Däne- mark zu 100 Rthlr. Bco. pr. Last. ,

Roggen bleibt ab Dänemark pr. Frühjahr 120 /1pfd., 122/3pfd. zu 58 60 Rthlr. Bco., 125. /6pfd. ab Mecklenburg zu 68 Rthlr, Bco. und 119 /120pfo. ab Königsberg zu 66 Rihlr. Bco. angeboten.

Gerste is mehr beachtet worden und wurden sowohl für Holland, als auch für inländische Spekulanten 111 /2pfd. ab dän. Jnseln zu 52 Nthlr. Bco. z 500 Last pr. Frühjahr abgeschlossen zu diesem Preise hielt die Kauf- lust noch an. ;

afer 89/82pfd. ab Jütland bedang 37 Rthlr. Bco. pr. Last. Am Mark blieb (rg ab ate Jahde zu 37 Rthlr. Bco., 85/6 ab der Ems

. Bco. : S I Erbsen, Bohnen und Rappsaat sind keine

bemerkenswerthe Veränderungen eingetreten, zu den von uns leßgtberichteten notirten Preisen bleibt zu haben.

UAnisterdam , 4. Febr, Getraidemarkt. umgegangen. : f /

Kohlsaamen wie früher, verkauft grön, 59 L. ‘auf 9 Fß. im April 642 L,, Sept. /Okt, 605 L, Leinsaamen ohne Handel, :

Rüböl gleih und auf Lieferung wie früher p. 6 W. 37%, Mai 35%, Sept. 35% a 35, Leinöl p. 6 W. 29%, flieg, 283 a 5. Hanföl p, 6 W. 32, flieg. 31.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 4, Febr. Niederl. wirkl. Sch. 54/5. 4% Hope 857. Antwerpen, 3. Febr,

Jn Getraide is nichts

5% Span. —.

Zinsl, —. Neue Anl. 165 G,

Hamburg, 5. Febr. Bank-Actien 1580 Bs. Engl. Rues. 105. 1045. Hamb, Berg. Actien 83 Br. Magd. Wittenb. —. Hamb. Berl, 972. 97, Kiel Alt. 107 zl Glückst. Elmsbh. 50 6G. Bendsb. Neum. §5 Br. Kopenb.

Rothsch. 65 &. Meckl, 48 475. : - P aris, 2, Febr. 6% Rente fin cour. 116. 75. 3% fin cour. do. 74, 30,

Neue 3% Anl. 75. e E 4. Febr. 5% Met. 102%. 4% do. 873. 3% do. 62%, Bank

Actien 1574. Anl. de 1834 152/, de 1839 113/, Glozgo. 108. Nordb. 133.

Meteorologische Beobachtungen.

Nack einmaliger

Nachmittags a Beobachtung.

2 Ubr.

Morgens

Abends 6 Ukr.

1848 | 10 Ubr.

6, Febr.

Luftdruck. . , .. 335,92"! Par. 336,08‘ Par. 338,65" Par. [Quellwärme 7,8 R. -+ 2,2° R. | +3,1° R. | +0,0° R. |Flusswärme 0,0° R. -+ 1,8° R. +2,4° R. | 2,0° R, [Bodenwärme 96 pCt. 93 pCt. 83 pCt. [Ausdünstung trüb, Begen,. heiter Niederschlag0,806"’Rh. WSW. WSW. NW. Wüärmewechsel +4 3,3°® Wolkenzug - - - WSW. —— 3,1°

Tagesmittel: 336,88’ Par... + 18° R... +0,7° R... 91 pct. W.

Luftwärme ..«.+ Thaupunkt ..«« Dunstsättigung - Wetter... .-

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 8. Febr. Jm Opernhause. 19te Abonnements-Vo??:

Die Familien Capuleti und Montechi, Oper in 4 Abth. Musik von Bellini. Der 4te Aft ist von Vaccai komponirt, (Mad. Viardot - Garcia: Romeo.) Hierauf: Dex Soldat aus Liebe, pan=- tomimisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet. Anfang 6 Uhr. i

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen verkausft :

Cin Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges und ersten Balkons 1 Rthlr. 410 Sgr., ein Billet zum Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., ein Billet zu den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Par= terre, 20 Sgr., ein Billet im Amphitheater 10 Sgzr., ein Billet in der Fremden-Loge 2 Rthlr. E

Jm Schauspielhause: 40 ste französishe Abonnements-Vorstellung. La Maitresse de maison, vaudeville nouveau en 2 actes, du lthéâtre du Gymnase, par MM. Mélesville et Carmouche. Jean, ou: les fruits de lPéducation, vaudeville en 3 actes, par Mr. Théaulon. z

Mittwoch, 9. Febr. Jm Schauspielhause. Vorstellung : | l Tragikomödie in 3 Akten, von: E. Raupach. Hierauf, zum ersten- male wiederholt: Der Pu und seine Töchter, Original- Lustspiel in 3 Abth., von L. Feldmann.

ias 10. Febr, Im Schauspielhause. 26 ste Abonne- ments-Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt: Struensee und die Deutschen in Dänemark, Tragödie in 5 Akten, von Heinrich Laube.

Königsstädtisches Theater. -

Dienstag, 8. Febr. Königin Margot und die Hugenotten, drama- tishes Gemälde in 2 Abtheilungen und 5 Akten (die Handlung der: „Reine Margot” des A. Dumas frei nachgebildet), von Fr. (A

Erste Abiheilung, in 3 U N pariser Bluthochzeit. Zweite Abtheilung, in 2 Akten: Das Jagdbuch. a

"Mittwoch, 9, Febr. (Ztaliezische Opern-Vorstellung.) I Puritani. (Die Puritaner.) Oper in 3 Akten. Musik von ac Ms Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des

ì s 1 Rthlr. u. st. w. E, R 10. Febr. Einmal Hunberttausend Thaler. Posse mit

Gesang in 3 Abth., vou D. Kalisch. Musik vom Königl. Musik Direktor Gährich.

stellung :

25}ste Abonnements-

L I L Y Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Erpedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Beilage

Mulier taceat in ecclesía, oder : Die kluge Königin, .

A? 39.

311

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Diensiag den 8. Febr.

e She E E

Inland. Provinz Schlesien, Verordnung der Königlichen Regie-

rung zu Breslau. Deutsche Bundesstaaten. Gotha,

Hamburg. Elektro-magnetischer Telegraph nah Cuxhaven, Frankreich. Paris. Stratford Canning. Vermischtes. Großbritanien und Frland. London. Der Urtheilsspruh der

Queensbench in der Hampdenschen Sache. Antwort Lord Palmerston's auf eine Anfrage der Rhederei - Gesellschaft in Betreff der Schifffahrts- Geseße. Das westindische Jnteresse, Beschwerden der Engländer in

Singapore über die niederländische Regierung. Vermischtes, Schweiz. Kanton Bern, Bittschrist in Betreff der Kantonalbank, Kanton Luzern, bieten der gefangenen Mitglieder der vorigen Regierung. Italien. Nom. Der Aufstand in Sicilien, Vermischtes. Turin, Diplomatisches, Einberufung des Staatsraths. Bittschrift der Wal- denser. Vermischtes. Livorno, Ankunft des neuen Gouverneurs, Nachrichten aus Neapel, Das Journal des Débats über die italienischen Zustände. Spanien. Briefe aus Madrid. (Nachrichten aus Catalonienz karli- stishe Vershwörungz die Thronfolge; große Sterblichkeit. Das neue Finanz - Systemz die Budget - Kommissionz der Senat als Gerichtshof z Vermischtes.)

Die deutsche Post-Konferenz. Handels- und Börsen-Nachrichten.

Inland.

Provinz Schlesien. Das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Breslau enthält folgende Verordnung: ] „Da es sich als angemessen ergeben hat, statt der bisherigen Bezeich- nungen für diejenigen, welche sih dem Baufache widmen, zum Theil andere Benennungen einzuführen, so wird hierüber Folgendes festgeseßt: 1) Derjenige, der die Feldmesser-Prüfung bestanden hat, erhält nach er- folgter Vereidigung die Benennungt Feldmesser“; ‘die Benennung:

tin t oder „NRegierungs-Conducteur““ bleibt auch ferner un- ersagt, Feldmesser, welche die für die Befähigung zum Staatsdienste ange- ordnete Baumeister- oder Bau-Inspektor-Vorprüfung Dc Lalls und demnächst bei Bau- Ausführungen beschäftigt werden, erhalten statt der Benennung: „„Bauzögling“ die Benennung: „Bauführer““, Diejenigen, welche auch die Baumweister- oder die Bau-Jnspektor-Nach- prüfung bestanden haben, werden statt „Bau - Conducteur“ fortan „Baumeister“ benanntz die Benennung : „Königlicher (Wege-, Land- Wasser- oder Maschinen-) Baumeister“ steht jedo nur denjenigen zu; welchen eine Anstellung im Staatsdienste zu Theil geworden ist, ( 4) In Ansehung derjenigen, welche die für die Befähigung zum gleich- zeitigen Betriebe mehrerer Baugewerbe angeordnete Privat-Baumeister- Prüfung bestanden haben, hat es bei der Bezeichnung: „Privat-Bau- meister“ sein Bewenden. Breslau, den 26, Januar 1848,‘

Deutsche Bundesstaaten.

Herzogthum Sachsen - Koburg: Gotha. (Leipz. Ztg) In Gotha werden fortan die Stadtverordneten - Versamm= lungen, und zwar auch die, welche, nah der Stadtverwaltungs-Ord- nung, in Gemeinschaft mit den Mitgliedern des Stadtrathes gehalten werden, gemäß landesherrlicwer Verordnung vom 19ten v. Mts., in= soweit öffentlich sein, daß erwahsenen Personen männlichen Geschlechts der Zutritt gestattet werden soll.

Nachdem die Stände im vorigen Jahre ihre Zustimmung ertheilt haben, wird nun nächstens mit Emission der kreirten 400,000 Rthlr. Kassen-Anweisungen in Points zu 1 Rthlr und 5 Rthlr. vorgeschritten werden.

Fürstenthum Lippe- Schaumburg. (Leipz. Z.) Die T «ge, ob die im Fürstenthum sich einige Zeit über aufhaltenden Aus- länder, welchen in ihrer Heimat ein privilegirter Gerichtsstand zusteht, vor den diesseitigen Gerichten ebenfalls das privilegium fori in An- spruch zu nehmen befugt seien, is unlängst bejahend entschieden und durch eine landesherrlide Verordnung bestimmt worden, daß demnach diejenigen im Lande sich aufhaltenden Ausländer , welche in ihrer Heimat zu den sogenannten Schriftsässigen gehören, in erster Justanz der Gerichtsbarkeit der hiesigen Justiz-Kanzlei unterworfen sein sollen. Diejenigen, welche diese Instanz in Anspruch nehmen, müssen jedoch die Nahweisung liefern, daß ihnen der eximirte Gerichtsstand in ihrer Heimat zustehe, und die hiesige Regierung soll dann die Namen der Betreffenden bekannt machen. Für die blos durchreisenden Fremden

bleiben die Untergerihte kompetent.

Freie Stadt Hamburg. (H. B.) Die elektro-magnetische Telegraphen-Linie von Hamburg nach Cuxhaven is jegt gesichert und das Actien-Kapital dazu bereits komplett, Die Königl. hannoversche Re=- gierung hat mit einer nicht genug anzuerkennenden Liberalität (wobei auch die Zuvorkommenheit des hiesigen hannoverschen Minister - Resi= denten dankend erwähnt werden muß) die Erlaubniß zur Anlegung cine: Linie von Hambung über S nach Cuxhaven bede Mit den Vorarbeiten wird schon jeßt der Anfang gemacht, und man darf sicher erwarten, daß das Werk Mitte Sommers vollendet sein wird. Die Direction besteht aus den Herren Möring u. Comp., Ad. Godeffroy und A. W. Hüpeden,

Frankreich.

Paris, 1. Febr. Sir Stratford Canning hat bis jeßt zwei Konferenzen mit Herrn Guizot im Ministerium der auswärtigen An= gelegenheiten gehabt.

Die französische Regierung hat, Fe es heißt, beshlossen, daß hei Ausfertigung von Pässen nah Jtalien mit der größten Vorsicht zu Werke gegangen werden sollez au soll der strengste Befehl er=- theilt worden sein, an der Gränze die Judividuen anzuhalten, die man im Verdachte hoben könnte, daß sie an den aufständischen Be- wegungen in Jtalien könnten Theil nehmen wollen.

Nach der Wochen-Uebersiht des Journal des Débats sind sowohl die Fonds als die Actien ansehnlih höher gegangen, und ein sehr entschiedenes Steigen hat die Annäherung der Liquidation bezeih= net. Seit ziemli langer Zeit sei dies uiht am Schlusse eines Mo= nates der Fall gewesen, und man dürfe daraus für die Lage des Plaßes und die Zukunst der Geschäfte sehr günstige Folgerungen ziehen. Es scheine, daß man jeßt zum ersten Male die Augen für die glücklihen und erfreulihen Vorgänge der lebten Zeit geöffnet habe,

Der Moniteur veröffentlicht eine vergleichende Uebersicht der Ein- und Ausfuhr und die Bewegung der--Sehifffahrt während der drei leßten Jahre. Die Einfuhrzölle haben sich im Jahre 1847 auf 134 Millionen belaufen, was gegen die Jahre 1846 und 1845 einen Ausfall von 19 resp. 17 Millionen ergiebt. Dieser Ausfall vertheilt si in folgender Art: Die Getraide-Zölle haben, gegen 1846, um 6 Millionen abgenommen, die Zölle von Baumwolle um mehr als

Herzogthum Sachsen -Koburg- Oeffentlichkeit der Stadtverordneten-Versammlungen., Emis- sion von Kassen - Anweisungen, Fürstenthum Lippe- Schaum- burg. Der privilegirte Gerichtsstand der Ausländer, Freie Stadt

Fernere Erklärungen Siegwar: Müller's, Aner-

15 Millionen, auf fremden Zucker um 4 Millionen, i

der französische Kolonial-Zuckter beinahe 47 Millionen vel Boll (v

D als im Jahre 1846; eben so weisen die Zölle von Kohlen elförnern, Roheisen 2c. eine Erhöhung nach, Jn metrischen Cent=

nern ausgedrückt, stellt sich die vergleichende Uebersicht der Jahre

1846 und 1847 bei den vornehmsten Einfuhr - Artikeln wie folgt :

1847 1846 8,137,000 3,926,000 466,000 365,000 959,000 857,000 145,000 417,000 877,000 785,000 96,000 151,000 21,730,000 19,438,000 455,000 652,000 138,000 184,000

i 19,000 43,000 Leinwand 16,000 23,000 Olivenöl c 291,000 327,000 Kaffee und Seide sind fast stationair geblieben. Für die Ausfuhr von 1847 und 1846 ergeben sich die folgen-

den Resultate, ebenfalls in metrischen Centnern: 1847 70,000 12,200 32,500 14,000 6,900 4,256,000 31,000

Getraide

Oelkörner

Roheisen

Zink

Kolonial-Zudcker

Fremder Zuder.….…... As Kohlen

Baumwolle

Wolle

Leinengarn

1846 66,000 11,500 33,500 12,700 11/200

3,773,000 30,000

Baumwollene Stoffe

Leinene Stoffe

Wollene Stoffe

Seidenstoffe

Wollen- und Baumwollengarn

Mode = Artikel

Verarbeitete Häute

Raffinirter Zudcker 126,000 88,000

Maschinen 7,079,000 7,579,000 Die: fetaadaté Es Dee da 1,755,000 41,467,000

ie französtshe Schifffahrt hat im Jahre 1847 zur Ein- und Ausfuhr 34,078 Schiffe, mit einem Gehalt von 4,314,000 Tonuen, beschäftigt; 4563 Schiffe und 390,000 Tonnen mehr als 1846. Die französische Flagge figurirt in dieser Vermehrung mit 57,000, die fremde mit 333,000 Tonnen. Vorgestern ist die Eisdeckte der Seine geborsten, und zwar bei einem so niedrigen Wasserstande, wie noch níez die Eisdecke brach, ohne durch das Anströmen von Wassermassen gehoben worden zu sein. Die Zöglinge der ersten Abtheilung der polytehnishen Schule sind in Masse konsignirt. Sie hatten sich an Herrn Dubois, den Professor der Literatur, {riftlich gewandt und ihn aufgefordert, seine Demission zu geben, da ihn seine vielen anderweitigen Beschäftigun- gen abhielten, sich gehörig auf seine Stunden vorzubereiten und, als dieser Lehrer hierauf nit einging, allerlei Unfug getrieben. Die einen Augenblick durch das {lechte Wetter unterbrochenen Communicationen zwischen Algier und Marseille sind wiever herge- stellt. Hestige Stürme zwisheu Bona und Tunis haben mehrere \ranzösishe und englische Schiffe staxk beshädigt und zum Theil un- brauchbar gemacht. as Die Actionaire der Paris-Rouen-Eisenbahn hielten am 29, v. M. eine General-Versammlung, in welcher die Einnahme des lebten Se- mesters von 1847 auf 5,362,242 Fr. oder auf 598,819 Fr. höher angegeben wurde, als im entsprehenden. Halbjahre von 1846. Die Dividende, welche damals nur 23% Fr. betrug, wurde jeßt zu 28 Fr. 15 Cent. für das Halbjahr festgeseßt, so dak di: ‘ctien im lebten Jahre 10 pCt. ihres Nominalwo7{5és oder beinahe 6 pCt, ihres gegenwärtigen Courswerthes abgeworfen haben.

Großbritanien und Irland.

London, 1. Febr. Jn dem Urtheilsspruh, welchen heute der Gerichtshof der Eitieiien in der Sache Tas Bischofs l Here- ford abgegeben hat, erklären zwei der Richter si in ihren motivirten Entscheidungen für und zwei gegen die Kronez da indeß der vor- sigende Richter sih für die Sache der Krone erklärte, so gab sein Votum für diese den Ausschlag. -Jebt steht der Gegenpartei noch die Berufung an das Oberhaus frei; es fragt sih indeß, ob sie sich dazu entschließen werde.

Im britischen Westindien stockt der Handel, während auf Cuba und auf Portorico ein lebhafter Verkehr herrscht. Herr Peter Borthwik, Parlamentsglied, wird bei einem Besuch auf Jamaika von den dortigen Pflanzern sehr gefeiert, und, wie man hört, wird er ihr Jnteresse im Unterhause vertreten.

Das Gebäude, welches die Königin bisher in Osbornehouse auf der Insel Wight bewohnt hat, is jeßt niedergerissen worden , so daß feine Spur davon übrig geblieben. Statt besen wird der Grund fers zu einer {önen Vorderseite, welche zusammen mit den bereits tehenden Hintergebäuden eine der prädtigsten Seewohnungen (Ma- rine Mansions) im Rönigreihe bilden wird. Das neue Sloß ist in italienishem Style entworfen.

Der Recorder von Dublin, Herr Shaw, bekannt durch seinen Eifer im Dienste des Toryismus und der Suprematie der herrshen= den Kirche, hat seinen Parlamentssiß aufgegeben; er vertritt seit 18 Jahren die- Universität Dublin im Unterhause.

Der Ausschuß der allgemeinen Rhederei= Gesellschaft hat sich an Lord Palmerston gewendet, um von demselben Auskunft darüber zu erhalten, ob er wirklich, wie der New=York=Herald behauptet, dem amerikanischen Gesandten, Herrn Bancroft, Aussicht auf eine völlige Aufhebung der Schifffahrts-Gesebe eröffnet habe? Lord Pal- merston hat auf diese Anfrage am 24, Januar durch den Unterstaats= Secretair, Herrn Addington, eiue ausweichende Antwort ertheilen und einfa mittelst Hinweisung auf den Passus der leßten Thronrede hin- weisen A in welchem die Königin dem Fal amiente empfiehlt, die auf die Schifffahrt bezüglichen Gescße in Erwägung zu ziehen, um zu erfunden, ob dieselben einer Abänderun unterzogen werden kön- nen, welche, „ohne die maritime Macht des Landes zu \{wäcen, ge- ce sein würde, die Handels - und Kolonial-Juteressen desselben zu ördern,“

„_ Die Singapore free Preß vom 2ten und 7ten d. ist ange- füllt mit Klagen und thatsählihen Angaben über die hemmenden Eingriffedes holländisch-ostindishen Gouvernements in den durch den Trak- tat von 1824 mit dem anglo-indischen Gouvernement festgestellten, auf Gegenseitigkeit beruhenden freien Verkehr zwischen den englischen und den holländischen Niederlassungen und mit und zwischeu den Eiuge- bornen. Jene Klagen sind in zahlreichen Briefen an den Gouverneur von Singapore, Oberst Butterworth , gelangt, welcher den einfachen Bescheid darauf gab, daß er nit in der Lage sei, den holländi ch- ostindishen Autoritäten Vorstellungen deswegen zu machen, wohl aber ungesäumt Mittheilung davon an das anglo - indishe Gouvernement machen würde. Inzwischen hat die Kaufmannschast vou Sin apore

4 Millionen, auf Wolle um 14 Millionen, auf Leinengarn um fast

ein umständlihes Promemoria mit ihren Klagepunkten und Vors lägen wegèn Abhülfe an Lord Palmerston und das Haus der Gemeinen

nah London gerihtet. Der Traktat zwishen dem en und holländischen Kabinet vom 17. März 1824 sicherte den ehr zwi- schen den beiderseitigen Niederlassungen in Ostindien, so wie mit und zwischen den eingebornen Fürsten, auf dem Fuße völliger Gleichstellung in den Zöllen und Gerechtsamenz es durften dana von keiner Seite Separat-Uebereinkünfte mit den Eingebornen zum Nachtheile des an- deren Kontrahenten gemaht und der freie Verkehr mit den Einge=- bornen des Archipels von keiner Seite behindert werden. Nur in Betreff der Molufkfen trat eine Ausnahme ein. Seit einigen Jahren jedo is durch das erfolgreiche Streben der Holländer, ihren Einfluss und ihre Herrschaft auf die kleinen Staaten des Archipels auszudeh- uen, er Handel der Engländer dorthin ganz stationair geworden, ohne daß von Seiten der ostindishen Compagnie und des eugt san Gou-

vernements überhaupt das Mindeste gesehen if, ) ein Ende zu machen. ste geshehen is, solchen Uebergriffen

S weiz.

Kanton Bern. (Eidg. Ztg.) Eine Anzahl Bürger aus dem Seeland hat der Regierung folgendes Bittschreiben in Betreff der Benußung der Kantonal-Bank eingegeben : :

„Tit, Eine Zeit, wie die jegige, kann nicht ohne Prüfungen für ein Volk vorübergehen, Die Folgen von Mißärndten habeu, wie in ganz Eu- ropa, eine unerhörte Geldnoth hervorgerufen, vermehrt noch durch die kolos- salen Eisenbahn-Unternehmungen und den Mangel an Erwerb. Wie immer, so lastet diese Zeit der Noth am härtesten auf dem Mittelstande, auf jener zahlreichsten “Klasse von Bürgern y denen Arbeit die Grundbedine

ung 1hrer Existenz i. Ja, dieser ehrbare Mittelstand hat E gelitten und leidet noch weit tiefer im Jnnern der Fami- lien, als äußerem Wahrnehmen nah. Darum hat uns, die ehrer», bietig Unterzeichneten, auh der Nothschrei unserer Brüder im Oberlande mit um so tieferer Theilnahme erfüllt, als derselbe sicherlich auch anderswo wie- derhallen dürfte, Jndessen fern davon, vom Staate eine unershwinglice, unmöglihe Hülfe zu verlangen, vertrauen wir, im Jnteresse aller ip f ten Mitbürger, auf eine nahe bessere Zukunft, deren sicherste Grundláägé wir“ ín der Uebung altschweizerischer Einfachheit und Arbeitsamkeit erblicken.. Nuk Eines sei uns vergönnt, nämlih Jhre Aufmerksamkeit auf die Anwendung der Staats -Fonds zu lenken, welhe zur Belebung der Jndustrie, des Handels, der Landwirthschaft, der Gewerbe bestimmt sind. Wenn die Staats - Kapitalien der Kantonal-Bank den Trägern, Gründern und Bebauern dieser Zweige des öffentlichen Wohlstandes dienen, so erken- nen wir dies in vollster Ueberzeugung an, und vom reichsten Banguier bis zum bescheidensten Gewerbtreibenden herab segnen wir und wünschen Ge- deihen jedem Manne, der dur Arbeit seinen Detng, zum Gemeintves te liefer. Allein, wer wird billigen, wenn höchst bedeutende Mt, E der Staats-Anstalt von solchen Kapitalisten benuyt werden, vie, im Besive eines roßen Vermögens, aller gemeinuüglichen Thätigkeit baar, M LIRE a eit onds zu 4% % benutzen, um sie zu 5 E en, welche erweislih zur Z Le Krite ihre Kapitalien außer Landes {iden und nicht anstehen, den

insfuß zum Nachtheil ‘der arbeitenden Klassen in die Höhe zu treiben, Solchen Kapitalisten noch die Vortheile der Kantonälbank zu gewähren, halten wir in doppelter Beziehung für unpassend, und da, wie man vér- nimmt, deren Zahl nicht gering is}, \o biüten wir eine hohe Behördéz es möchie die Klasse von Bürgern, die keinerlei der oben erwähnten gemein-- nüylichen Verkehre ausüben und “dabei als Kapitalisten keines Kredits be- dürfen, von der Benußung der Staa}s - Fonds ausgeschlossen werdm,“

Kanton Luzern. Siegwart-Müller hat aus Jünsbruck ein neues Schreiben an die Augsb. Post-Ztg. erlassen, dgs eine Er- zählung über den Rückzug der vorigen Regierung von Lüzern nach Uri enthält, und lautet ivie folgt: La nad Wid dd

„Man sucht die Abreise des Regierungsrathes nah Uri7 welche am 23. November Abends stattfand, in der Oeffentlichkeit als schmähliche Flurhs- 1 brandmarken. Da neun Mitglieder des. Negierungsrathes-zu Luzern 1

erhaft sißen und sich demnach nicht rechtfertigen können, so will ih, der Unterzeichnete, als trener Kollege es übernehmen, die Veranlasslïg und Unt- stände jener Abreise darzulegen und durch Thatsachen die Ungerechtigkeit jenes Urtheils über die rechtmäßige Regierung v1 Luzern nachzujpeisen, Der Stand Luzern war der siebenörtigen katholischen Schupvezeinigung beigeire- ten. Der Große Nath hatte den Negierungsrath bevollmächtigt uns Leauftra im Verein mit den katholischen Mitständen Alles für die Souverainetät der Karen tone gegen bundeswidrige Angriffe einer Ständemehrheit zit thun und aufzu- opfern. Bei 16,000 Bürger- hatten dur eine Zuschrift diesen Be dias des Großen Nathes gutgeheißen und sich bereit erklärt, Leib g ; Gut und Blut dafür einzuseßen. Dem Regierungs-Rath war damit seiñes.. Bahn deutlich vorgezeichnet. Seine Anstrengungen zu einer kräftigen -Vex=-- theidigung des Landes sind bekannt, Er -hat, unterstüßt von einem treu- ergebenen Volke, Unglaubliches im Wehrwesen zu Stande ebra}, Nach der Uebergabe von Freiburg mußte der Regierungs-Rath allerdings mit weit größerer Besorgniß in die Zukunft blicken, weil er nun die gesammte Ueber- macht des Feindes gegen Luzern heranrücken sah, Es mußte ihm klar sein, daß, da das Land nicht gegen den überall anrückenden Feind konnte be! auptet wer- den, der Verlust irgend einer Anhöhe von Luzern, das Ueberschreiten der Reuß- und Emmenlinie durch den Feind, auch nur auf einem einzigen Punkte, für die Hauptstadt selbst gefährlich werden mußte. Der Regierungs- Rath, treu seiner Pflicht und seinen Bundesgenosfen, beschloß in jener Vor- aussicht einmüthig: unter allen Umständen Wtknirteen batten und die Regie- rungsgewalt, welche errehtmäßig übernommen, ankeine unrechtmäßige abzuireten. Am 23sten Morgens hon beschloß er, in folgerihtiger Anwendung seines frübe- ren Beschlusses, wenn seine amtliche Wirksamkeit in der Hauptstadt gefährdet würde, nicht auseinanderzugehen, sih nicht überrumpeln zu lassen, nicht abzudanken, sondern sich gemeinschaftlich an einen rückwärts liegenden siche- ren Ort, wo möglich im Kanton Uri, selbst| znrückzuziehen, dts nun ge- gen den Abend des gleichen Tages auch ihm jene Anzeigen von den un- R Gefechten im Entlibuch und d! Gislikon, von der Einnahme der

öhen von Meierskappel und von der Stellung des Feindes an der Emme, wie dem siebenörtigen Kriegs-Rathe, zugekommen war, da glaubte auch der Regierungsrath vonLuzern auf einstweiligen Rücfzug denkenzu sollen. Es wurde demnach angeordnet, daß die Staatskasse unddie eidgenössische Kasse in sicheren Verwahr gebracht werden sollten, damit sie nicht in die Hände des Feindes fallen und nach O aUA geplündert würden. Dann beschloß der Regierungs- Nath, es solle der General oder, wenn dieser gehindert wäre (denn er war verwundet), der Chef des Generalstabs, weun er die Hauptstadt 5 p ten zu können glaube, unnüges Blutvergießen verhindern, für die E heit der Personen und des Eigenthums sorgen und von den luzerner E ; pen so viele als möglich ín die Urkantone, wohin die Regierung für einst- weilen sich zurückziehe, bringen, Dieser Beschluß wurde ausgefertigt und dem Ober-Kommando zugestellt, Die Mitglieder der 8 waren hiex- auf für die Sicherheit der Kassen, welche in das Dampfschiff gebracht wor- den waren, besorgt, der Herr EHERSEN nahm die verschiedenen Si- ille der Kanzleien, ih das Siegel des egtermp e SOB als Statthalter, n Verwahrung. Als die Mitglieder des Negierungs-Rathes bereits auf dem - Dampfschiff waren, schrieb ih noch an den Herrn Schultheiß Rüttimann und an den Herrn Regieruugsrath Kost, welche im Militairdienst ‘abwesend waren, und gab ihnen von den Maßnahmen der Re amit E ero g

uchte den Herrn Regierungsrath und Oberst-Kriegs-Commissair Zünd, N O der zurückzuzieheden Truppen bedacht zu sein, traf noch n andere Anorduungen und begab mih nach geraumer “Zeit auch auf das Dampfschiff, wo die Mitglieder des Kriegsrathes und des Regi d. rathes sammt dem Staats|chreiber, als Akt!zar veider Behörd “Ii ein e | der harrten. Ungefähr eine Viertelstunde nah 5 Uhr fuhr der Ri rath ab, und zwar ebenfalls nah Uri, weil die epung der

en von Meierskappel durch den Feind eine sons beabsichti R az ie We gis nicht räthlich macht, Theils zum Schupe der Vis

schiffe befindlihen Behörden , theils zur Bewa qua der Kassen und zum

olizeidienste hatte ih als Polizei-Direktor veranstaltet, da biz iger auf dem Schiffe mitfuhren, Sobald der Regiecangies an dem Ge-