1848 / 81 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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gungen sind nah Angabe der new-yorkcr Blätter : 1) Der Rio Grande als Gränze. 2) Abtretung Kaliforniens und Neu=Meriko’s bis zum 32sten Breitengrade an die Vereinigten Staaten. 3) Bezahlung von 15 Millionen Dollars an Mexiko als Entschädigung für die Gebiets= Abtretungen. 4) Bezahlung von 3 Millionen Dollars an Mexiko bei Auswechselung der Ratificationen. 5) Räumung Mexiko?s innerhalb drei Monaten. (Nach demNew-York-Herald sollen jedoch 12,000 Mann amerikanischer Truppen in der Hauptstadt stehen bleiben bis zur Erfüllung gewisser Bedingungen von Seiten der mexikanischen Regierung.) Der Vertrag is dem Senate der Vereinigten Staaten zur Natification übershickt worden, die Berathung hatte indeß noch nicht begonnen, da durch den plöglih erfolgten Tod des ehemaligen Präsidenten John Quincy Adams (der im 81sten Lebensjahre in der Sißung des Repräsentanten-Hauses am 21, Februar vom Schlag- flusse betroffen, zwei Tage darauf im Kapitol starb) die Kongreß= Sitzungen unterbrochen worden waren, Daß der Senat den Vertrag ratifiziren wird, wenn auch erst nah lebhafter Diskussion, bezweifelt man niht. Bovor dies nicht geschehen is, werden die ferneren Be- rathungen über die 16 Millionen =- Auleihe sistirt bleiben, da man n9g- türlich nach Abschluß des Friedens günstigere Bedingungen von den Kapitalisten zu erwirken hoffen darf, überdies auh wegen der zu zahlenden Entschädigungsgelder cine größere Summe wird gufnehmen missen. : S S Das Parlament von Kanada hat sich am 25. Februar in Mon- treal versammelt. Von dem Unterhause (dem legislative councih) ist Herr Morin, ein Mitglied der Opposition, zum Sprecher gewählt worden; der von der Regierung vorgeschlagene Kandidat, Sir Allan M’Nab, erhielt nur 19 Stimmen. i

Will man einigen new - yorker Blättern Glauben schenken, so fönnte das Verfahren der Engländer im Mosquito =- Lande leicht zu ernsten Reibungen zwischen England und den Vereinigten Staaten führen, da leßtere weniger als je geneigt sind, einer europäischen Maht einen so entscheidenden Einfluß auf irgend einen Theil von Amerika zuzugestehen, wie England ihn in dem Streite zwischen dem Mosquito-=Könige und Guatimala auszuüben sucht.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Jn der Versammlung des Vereins für Eisenbahnkunde am 14ten n, Mts, sprach Herr Plümicke im Hinblick auf die jeßigen Verhält= disse über die Bedeutsamkeit dcs Eisenbahn = Verkehrs während der Zeit einer ungewöhnlichen Aufregung, und namentlih über die Be= förderung des Militairs auf den Eisenbahnen, Ueber mehrere in diesem Vortrage hervorgehobene Punkte fügten die Herren Buck, Borsig, Mellin und Odebrecht noch einige Worte hinzu. Herr Borsig theilte eine von ihm angegebene Construction zur Verlänge- rung der Radnaben mit, wodurch dem Brcchen der Achsen möglichst vorgebeugt werden soll, Derselbe sprach ferner über die vou ihm

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in England gesehenen, von Herrn Adams konstruirten Federn, welche aus einer Anzahl Stahlblehkegel zusammengeseßt sind, und nament= lih über die von ihm beabsichtigte Anwendung derselben auf Herstel- lung einer festen Zugverbindung der Eiscnbahn - Fahrzeuge. Der= selbe beschrieb ferner aus eigener Anschauung die von Herrn Stephenson fonstruirte eiserne Tunnelbrüccke bei Conway und die mit derselben vor= genommenen Proben und machte auf mehrere Mängel der Construc= tion aufmerksam. Herr Rosenbaum machte eine Mittheilung über die nachtheilige Einwirkung der Compositionslager auf die Achsschen= fel, Herr Hagen las einen ausführlichen Aufsaß: „Ueber die Ein- führung gleichen Maßes und Gewichts im Betriebe der deutschen Eisenbahnen. ?

Hieran knüpften sich einige Bemerkungen der Herren Mellin und Odebrecht, namentlih in Bezug auf die Feststellung einer Gewichts= Einheit für Eiseubahnen.“ i

Mehrere von den Herren Busse, Hauchecorne und Kletke über= sandte Druckschriften und Karten wurden vorgelegt und zirkulirten in der Gesellschaft.

Handels - und Börsen-Nachrichten. Triest, 11, März, Unter den obwaltenden politischen Verhältnissen kann überhaupt hier eben so wenig wie auf anderen Märkten von einer regen Handelsthätigkeit die Rede sein. Aus nachstehendem Berichte wird indeß hervorgehen, daß einige Artikel, namentlich Kaffee, Baumwolle und Oel, einen stärkeren Umsay als seit einigen Wochen veranlaßt haben. Der Andrang der Güter zur Versendung nach dem Junern hat einige Er höhung der Landfrachten bewirkt, Die Seefrachten blieben auf ihrem bis- herigen Standpunkte. Der Diskonto is unverändert 5—5% pCt. Getraide und Oelsamen, Jn der Erwartung, die Ausfuhr von Mais werde im Kirchenstaate nächstens freigegeben werden, drängten sich un sere Besißer zum Markte, und Mehreres ging davon zu niedrigeren Preisen als zuleßt ab. Die Preise der übrigen Körner blieben unverändert. Wäh- rend der lezten aht Tage wurden überhaupt 26,300 Staja begeben, und zivar 3300 St, Weizen für den örtlichen Verbrauch, nämlich 1300 St, von Odessa zu 55—55 und 2000 St, von der Donau zu 4:—4ck Fl., 18,200 St. Mais, worunter 3700 St. von Galacz zu 3! und 7000 St. von Braila zur Ausfuhr, dann 6000 St, dgl, für den Kleinhandel zu 25_Fl., ferner för den Verbrauch 500 St. von Albanien zu 3% und 1000 St. von der Levante zu 254 Fl. Von Hafer aus Croatien sind 800 St, zu 25—2, endlich zur Ausfuhr 2000 St, ägvptische Bohnen zu 3 Fl. und 2000 St. ägyptische Gerste zu 2; Fl. abgegangen. Die Vorräthe betrugen gestern 263,500 St. Weizen, 91,000 St. Mais, 26,500 St. Roggen, 55,500 St, Gerste, 2003 St. Hafer, 1500 St. Fisolen, 30,000 St, Bohnen, 2200 St. Linsen, 7100 St. Leinsaat und 250 Sesam. Zusammen 479,550 Staja._ Oel, Die Stellung dieses Artikels hat sich ganz unerwarteter Weise gebessert, Jm Laufe der Woche erfolgten ansehnliche Geschäfte zu höheren Preisen. Die Verkäufe erreichten das ansehnliche Quantum von 5650 Or nen, nämlich 4100 O, von den Abruzzen, Apulien und Monte zu 22—235 Fl., 450 O. halbfeines und feines eßbares von Apulien in Fässern zu 255—26 Fl., 100 O, feines desgl. zu 28—29 Fl., 450 O, von Durazzo

zu 21 Fl. und 550 O. von Jstrien und Ragusa in Fässern und Tinen zu 25-—255 Fl. die Orna.

Südfrüchte. Während der verflossenen Woche war das Geschäft merklich geringer, als acht Tage vorher. Verkäufe sicilianischer Früchte sind uns nicht bekannt worden. Ucberhaupt beschränkten \sich die Umsäße auf 150 Cir. Feigen von Calamata zu 65—65 Fl., 120 Ctr, süße puglieser Mandeln zu 31—31# Fl., 350 Ctr. s{hwarze Rosinen zu 35—4% Fl., 150 Ctr. rothe von Samos zu 45—-5 Fl., 160 Ctr. Elemé zu 95—10 Fl. und 800 Ctr. Korinthen zu 65—9/ Fl, pr. Ctr.

London, 13. März. Getraidemarkt, Die Zufuhr von englischen Weizen war heute gering, und die Vorräthe wurden schnell mit 1 Sh, pr. Qr. Avanz geräumt, Auch fremder Weizen erfuhr mehr Nachfrage. Gerste muß 1 Sh. pr. Qr. höher notirt werden. Erbsen sind {wer anzubrin- gen, und wir reduziren unsere Notirungen um 2 Sh. pr. Qr. Hafer ist etwas höher. Mehl in Fässern wird gefragt und geht zu legten Preisen gut ab. Die Zufuhr von Bohnen übersteigt den Bedarf und müssen 1 Sh, pr. Qr. niedriger notirt werden. a

Anisterdam, 15. März. Getraidemarkt. Neuer inl. Weizen zu etwas niedrigeren Preisen mit einigem Handel, andere Sorten bei Klei nigkeiten an Konsumenten 128pfd. a. b. poln. 370 Fl., 123pfd. n. fries. 190 bis 193 Fl. Roggen bei Kleinigkeiten verkauft an Konsumenten 120pfd. n. inl. 170 Fl., 117pfd. petersb. 160 162 Fl. Gerste preishaltend 107pfd. dân. 146 Fl. Hafer wie früher 82pfd. dicker 115 Fl, weizen ohne Aenderung 121pfo. große brab. 226 Fl.

Kohlsamen flau, auf 9 Faß im April 56 L, Leinsaamen wic srüher 408pfd. rigaer 200 Fl. Jn Auction 112 —113pfd. Odessa 7s, 4, s Fl. per Mud, N L i

Nüböl gleich und auf Lieferung flau, pr. 6 W. 353, lieg. 34, Mai 32 a/315, Styl, 92.

Leinöl wie früher, pr. 6 W. 262, eg

H 1nföl pr. 6 Mw. Zl Fl, fliegq. 292 SE,

Bu ch

lieg. 257. Im gestrigen Blatte der Allgemeinen S C0, 3 1, f att:

Berichtigung. Preußischen Zeitung, S. ‘Lugari“ zu lesen: U 2

üonigliche

Montag, 20, März. Im ments - Vorstellung: Valentine, Freytag.

Schauspieie. Schauspielhause. 52e Schauspiel in 5 Abtheil,

Ubonnue= von O,

Königsstädtisches Theater.

Montag, 20, März. (Italienische Opern-Vorstellung.) U Pai biere di Siviglia. (Der Barbier von Sevilla.) Komische Oper in 2 Akten. Musik von Rossini.

Dienstag, 21. März. mit Gesang in 3 Abtheilungen, vou D. Musik=Direktor Gährich.

Einmal Hunderttausend Thaler. Posse

Kalisch. PBiusik vom Königl. —. E ———

Veranlworllicher Nedactenr Pr. J. W. Zinfkeifeu,

3m Selbitverlage der Cr»edtttio!t,

f 4 Bekanntmachungen. [1199] Dea Ui Auf den Antrag des Nittergutsbesizers von Mißlaff auf Bewersdorff} werden alle Agnaten des Geschlechts der v, Somniß und unter denselben namentlich : a) der Hauptmann George Friedrich v. Somnigt, ehe- mals in Grumsdorf, zuleßt in Wangerin wohnhaft, b) Carl Wilhelm Ernft Friedrich Lorenz o. Somniîiß, vormals zu Bebberotw, c) Friedrih v. Somniß, vormal3 auf Freist, wahr- scheinlich dieselbe Person mit dem in den Lehns=- und Successions - Negistern eingetragenen Haupt- mann George Friedrih v. Somniy zu Anclam, d) Johann Friedrich v, Somniß, vormals in Leba wohnhaft, | e) der Erbkämmerer Franz Christoph v, Somuihz zu Lauenburg, welche an dem im Stolper Kreise belegenen Gute Be- wersdorff etwanige Lehns-Ansprüche haben, aufgefor dert, innerhalb drei Monaten, und längstens in dem percmtorischen Termin en 15, April 483487 Vorm.440. Uhx, vor dem Deputirten, dem Ober - Landesgerichts - Nath v, Teschen, allhier im Ober - Landesgerichts - Kollegien- hause persónlich oder durch geseßmäßige, mit gehöriger Juformation und Vollmacht versehene Bevollmächtigte, wozu ihnen die Justizräthe Naumaun , Teßmar, Hilde- brand, Leopold, Villnow und die Justiz - Kommissarien Lorenz und Eckardt vorgeschlagen werden, zu erscheinen und die ihnen an dem vorgenannten Lehugute Bewers- dorf} und dessen Pertinenzien etwa zustehenden Lehnrechte auszuüben, auch in diesem Fall die zur Begründung derselben erforderlichen Beweismittel urschriftlich beizu- bringen, mit den sich ctwa meldenden übrigen Agnaten zu verhandeln und hiernächst rechtliches Erkenntuiß, bei ihrem Ausbleiben in dem gedachten Termin aber zu gewärtigen , daß sie sämmtlich und alle ihre etwanigen männlichen lehnsfähigen Descendenten mit sämmtlichen an dem genannten Lehngute und dessen Pertinenzien

ihnen etwa zustehenden Lehnrechten, namentlich mit dem beneficio taxae, jure protimiseos, jure: relnéndi. vel revocandi, oder wie sie sons Namen haben mögen werden präfludirt, ihnen dieserhalb ein ewiges Still: schweigen wird auferlegt und das gedachte Gut nebst Pertinenzien für en Allodium wird erklärt werden,

Gleichzeitig werden auch alle diejenigen, welche an das genannte Gut unbekannte Eigenthums-, Pfand- oder sonstige Ansprüche zu machen haben, aufgefordert, ihre Ansprüche in dem festgeseßten Termine anzuzeigen, widrigenfalls ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.

Bemerfkft wird, daß der jetige Besitzer dieses Gut lant Kontrakt vom 1, Februar 1839 für 28,900 Thlr, ge- fauft hat.

Cöslin, den 6. November 1847,

Königl, Ober-Landesgericht, Erster Senat,

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 8. Oktober 1847,

Das hierselb an der Ee der Hirschelstraße Nr, 14 und Deßauerstraße Nr. 41 belegene, im Hypothekenbuche von deu Umgebungen Band 27, Nr. 1749. auf den Namen des Particuliers Johann Casper Annacker ver- zeichnete, vem Rittergutsbesißer Friedrih Theodor Stark zugehörige Grundstück, gerichtlih abgeschäßt zu 23,065 Thlr. 29 Sgr. 9 Pf., soll

am16. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxre und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. _Die unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurch d aintéty und bei Vermeidung der Präflusion vorge- aden,

[957]

—_—

Allge

d / Nothwendiger Verkauf,

Stadtgericht zu Berlin, den 3, Januar 1848,

Das zum Nachlaß des Buchbindermeisters Friedrich Christian Eckelberg gehörige, hier in der Wallstraße Nr, 15 und der Neuen Grünstraße Nr. 19 d, belegene, im stadtgerichtlichen, früher kammergerichtlichen Hvypo- thekfenbuhe Vol, 4. No. 69. Fol. 241. verzeichnete Grundstück, tarirt zu 32,884 Thlr. 10 Sgr. 3 Pf., soll auf Antrag der Benefizial-Erben des genannten Buch- bindermeisters Ekelberg

alt 267 Algust 1828, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle an den Meistbietenden verkauft werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Negi- stratur einzusehen.

Die dem Aufenthalte nah unbekaunten Gläubiger, der Heinrich Gustav Adolph und die Fanny Julie Ju- stine, Geschwister Catel, oder deren Vormund, und díë unbekannten Neal-Juteressenten, leitere unter der War nung der Präklusion, werden hierdurch öffentlich vor- geladen.

Magdeburg-Wittenbergesche [142 b]

mittelst Verfügung vom Sten d. Mêts. die Einziehung der siebenten Rate des Ac- e tien-Kapitals der Magde- M4 burg - Wittenbergeschen Eisenbahu - Besellschast genehmigt hat, fordern

mia n wir die Herren Actio- naire gedachter Gescklschast hierdurh auf, in Gemäßheit

des §. 12, unseres Statuts die siebeute HRate des Actien-Kapitals mit 10 pClt.

in den Tagen

voin 20. big 20, Dia 0_Ï,

entweder bei unserer Hauptkasse hier (Schifferstraße Nr. 1/2), oder bei Herru S. ») C in Ç e » î N . 5 d 0 h

Berlin (Dorotheenstr. Nr. 1)

während der Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr ein- zuzahlen, :

Zeder Zahler hat bei der Einzahlung mit den be- treffenden ckUittungs8bogen zwei nah den laufenden Nummern geordnete gleichlautende und mit seiner Na- mens-Unterschrift versehene Verzeichnisse, zu welchen an

den obengedachten Orten, jedoch nur VUY der Einzahlung selbst, Formulare in

Empfang genommen werden fön E l 101 ) nen Das eine dieser Verzeichnisse muß auf cinem ganzen Bogen geschrieben sein und verbleibt bei den eingelie- ferten Quittungsbogen, wogegen guf dem inibrres de- ren Abgabe bescheinigt wird, Demnächst können acht Tage nach der Einzahlung die Quittungsbogen ge a Rückgabe der Einlieferungsscheine , deren Helbing er als zur Empfangnahme der quittirten Quittungsboge berehtigt angesehen wird, da wieder abgeholt wert L wo die Zahlung geleistet ist. - a Diejenigen Actionairs, welche binnen der festgeseßten Frist die Zahlung der ausgeschricbenen Rate nicht lei- sten, haben nah §, 14, des Gesellschafts - Statuts eine Conventionalstrafe von. 10 Prozent dieser Rate zum

—- einzureichen,

Vortheil der Gesellschafts-Kasse verwirkt, Erfolgt auch innerhalb sechs Wochen nach einer erneuerten Auffor.

———

meiner Anzeiger.

derung die Einzahlung der rücständigen Rate und Con- ventionalstrafe nicht, so is nah demsclben Paragraphen die Gesellschaft berechtigt, sämmtliche bereits geleisteten Zahlungen als verfallen, so wie das durch die früheren Einzahlungen und durch den säumigen Actionairen gegebene Anrecht auf den Empfang der Actien, für erloschen zu erklären, die Quit- tungsbogen zu annulliren, statt deren andere unter einer ncuen Nummer auszufertigen und leßtere zu Gunsten der Gesellschafts-Kasse zu verkaufen. Magdeburg, den 17. Februar 1848. Direttorium der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn-Gesellschaft, (gez.) Frandcke, Vorsißender,

Maagdeburg-LWWittenbergesche Eisenbahn.

Die neuesten Zeit-Er- cignisse begründen den von vielen Seiten ausgespro- cchenen Wunsch, der auf bin Lien L V Al ee bten Generale M Versammlung ein weitetes Feld der Berathung zu geben. Es wird derselben daher außer dem bereits angezeigten Gegenstande U pie Art uny Weise der Fortfuhrung, der Bahn und der Verwendung der Geldmittel, so wie die Frage über Rückzahlung eingezahlter und resp. Erlaß verfallenexr Conventional- Strafen, untergestellt werden,

Z s L . % V! Zur Erleichterung der großen Anzahl N BY (1 lin wohnhafter Actionaire is daneben Veranstaltung zu ihrer dortigen Legitimationsführung getrof- sen. Wer davon Gebrauch machen will, hat jedoch die

Quittungsbogen, behufs der nothwen-

digen Kontrolle imBüreau der Gesellschaft, ats ck17 A 4 » 2 Gs

spätestens an Aten k, M. bei Herrn

S. Merz daselbsi gegen eine Jnterimsquit-

tung desselben zu deponiren, welche am 8ten k, M. Nachmittags gegen die förmlichen Einlaßkarten u m- zutauschen ist, E Magdeburg, den 16. März 1818, e Ruß der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn-Gesellschaft. (gez.) Den eke, Vorsigender.

[218 b]

D) d E e E Es

Bekanntmachung

ch: Bei der am heutigen Tage stattgehabten plan- mäßigen Verloosung von 115 Stück Prioritäts-Ac- tien sind folgende Num- mern gezogen worden : 4 4, 031. 796, 821. 927, 961. 1066. 1073, 1220. 1376. 1559, 2213, 2371. 2458. 2559, 2584, 2601. 3632, 3777. 3871, 3881. 4127. 4209, 4416. 4433. 5138, 5518, 5732. 5951. 6153, 6451. 6574, 6593. 7298. 7443. 7720. 7840. 8651, 8656. 8684. 8977. 9490, 9494, 9505, 9531,

3103, 3422. 4047, 4051. 4805, 5062. 6062, 6098, 7020. 7096, 8477. 8637. 9170, 9377,

2835, 3978, 4735. 6059, 6928. 8372.

Gedruett 13 rer Vere ven 2 vou hpruetere 9595. 9955. 10032. 10160. 410189. 10269. 10949, | 14120, 11219. 11234, 11381, 11443. 34 11590. | 41611. 14868, 11949. 12122. 12981. 12987. 13163, | 13387. 13737. 14246. 14311. 14540. 14583. 14781, die ursprüngliche Zeichnung 14886. 15200. 15448. 15501. 15638, 15732. 15777 | 15876. 16042, 16057, 16130, 10209, 16728, 167/41, | 416808, 17185, 17769. 17774, 17790,

Indem wir solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen, bemerken wir zugleich, daß die Auszahlung des Kapitals gegen Rückgabe der Actien, mit welchen bei denen der ersten Emission (Nr. 1 bis 7000) die dazu gchörigen Zins - Coupons Nr, 9 bis 12 und bei denen der zweiten Emission (Nr. 7001 u, \. w.) die Zins-Cou pons Nr. V. bis VUI. zurückzuliefern sind, am 1. Juli d. J. bei unscrer Haupt-Kasse hierselbst erfolgt und von diesem Tage ab die Verzinsung aufhört. Für fehlende Zins-Coupons wird der Betrag derselben von dem Ka pitale in Abzug gebracht werden,

Von den im vorigen Jahre ausgeloosten 115 Stück Prioritäts-Actien sind 103 Stück von uns eingelöst und werden mit den betreffenden Coupons, der Bestimmung des 8§. 12 des zweiten Nachtrags zu unserem Gesell schafts-Statute gemäß, in Gegenwart zweier Notare verbrannt werden, wogegen der Nominalwerth für die nicht eingelösten 12 Stück, und zwar Nr, 302, 4552. Ta 7904, 8208 9018 12/700: 42,998, 13,312, 14,590, 14,912 und 15,859, mit überha: pt 1200 Thlr. bei dem Königlichen Laud- und Stadtgerichte hierselbst deponirt worden is. Z1glecich machen wir in Gemäß heit des §. 13 des 2Nen Nachtrags zum (Gesellschafts Statute hiermit bekannt, daß aus dem Jahre 1815 die Prioritäts - Actie 6955, und aus dem Jahre 1846 die Prioritäts - Actien 1769 und 6351, bis jet noch nicht zur Einlösung präsentirt worden sind.

Magdeburg, den 13, März 1818.

Direftorium der Magdeburg - Cöthen - Halle - Leipz1gex Eisenbahn-Gesellschaft,

% . M T; fp % ..“ . . o Niederschlesisch-Müärkische [220 b] Eisenbahn.

Nachdem in Folge unserer Bekanntmachung vom 14. September v. J. schon der größte Theil der zum (Ge fammtbetrage von 2,300,000 Thlrn. gezeichneten Prio ritäts - Obligationen Serie 111. voll eingezahlt worden, stellen wir der kleinen Zahl der Jnhaber von den gegen Partialzahlungen ausgegebenen Betheiligungs-Scheinen nunmehr auheim, die Restzahlung bis spätestens ultimo Aptil. d): J- E

in Berlin bei unserer Haupt-Kasje 1n den

Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr, mit

Ausschluß der Sonn- und Festtage, leisten und, nah Ausgleichung der Zinsen bis zum Zahlungstage, die Obligationen mit Coupons vom L, Zanuar c. ab in Empfang nehmen zu wollen.

Berlin, den 10. März 1848.

Die Doc der Nicderschlesish - Märkischen Eisenbahn - Gesellschaft.

Gas-Beleuchltung

dur ch die n Imp. - Cont.-Gas- Association. “Ein gechrtes Publikum machen wir hiermit auf unsere im Berliner Jultelligenz- Blatt

vom heutigen L age erschienene An- zeige, den Gebrauch des Gaslichts betref- fend, ergebenst aufmerksam.

Die Gas-Association,

[169 b]

Abonnement beträgt:

c Es

2 Rthlr. für i Jahr.

4 ble. a. ch Iahr.

8 Rthlt, s J]. Jahr,

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung.

Bei einzelnen Kummern wird

der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

E S

ATLE ein

den ?2lfsten

März

Alle Post - Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Œrxpedition der Allgem. Preuß. Zeitung : Behren-Straße Ur. 57. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

1848.

Da die Allgemeine

Quartals danach bemessen können. mit Bestimmtheit rechnen dürfen.

Der vierteljährliche (Behrenftraße Nr. 57) ins Haus gesandt. Auswártige, des Ju- berechnet. :

e Pránumerations : Preis beträgt 2 Rthlr. Preuß. Côur. für das gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der

An die Lefer.

: Da Allgeme Preußische Zeitung die Verhandlungen des für Anfang des künftigen Monats einberufenen Vereinigten Landtages vollständig und möglichst schnell mittheilen wird, so bitten wir die respektiven Abonnenten, ihre Bestellungen gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, 9 4 Später, nah Beginn desselben, eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann bereits erschienenen Nummern vielleiht nicht immer

daß wir die Stärke der Auflage gleich zu Anfange des

f, 1 Inland. Bestellungen für Berlin werden in der Expedition Stadt wohnende Abonnent crhält das Vlatt dur dic Stadtpoft, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post-Aemtern. Bei einzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 22 Sgr.

Fh al k

I, Berlin. Die Ereignisse der lezten Tage. Telegraphische Depesche. j Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Graf von Wald-

kirch, Minister des Königlichen Hauses und des Aeußern, Einführung

_—

der Landwehr-Ordnung in der Pfalz. Königreich Sachsen, Her- stellung der Nuhe in Dresden. Königreich Hannover. Her stellung der Nuhe. Königreih Württemberg. Adresse der Abgeordneten an den König. Großherzogthum Baden. Vor-

legung von Geseß - Entwürfen, Kurfürstenthum Hessen. Ernen- nung. Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Trennung des Ministeriums des Jnnern und der Justiz. Herzogthum An- halt-Bernburg. Erlaß des Herzogs. Fürstenthum S ch warz burg-Sondershausen. Genehmigung der Volkswünsche. Briefe aus Noßla. (Die Gräfin Karoline zu Stolberg-Roßla +7.) und Franfk- furt a, M, (Ankunft des Grafen von Colloredoz Börse z Vermischtes.) Desterreichische Monarchie, Wien, Die leßten Vorgänge in Wien,

Frankreich. Paris, Diplomatische Mittheilung. Bestimmungen übe Frankreichs diplomatische Agenten. Klub für die Freiheit der Wahlen. Desavouirung des Wahl-Rundschreibens Ledru Rollin?s.

Aufruf des Finanz-Ministers, Die Bank. Vermischtes. Schrei- ben aus Paris. (Die Lage des Handelsstandes ; das Privatvermögen „Ludwig Philipp's; die Anleihe; die Wahlen der National-Garde.)

Großbritanien und Irland. London. Parlaments - Verhandlun- gen: Antrag auf Abschaffung der Todesstrafe verworfen. Die Times über die Bewegung in Deutschland. Die Vermögens-Verhältnisse Lud- wig Philipp's, Vermischtes. Schreiben aus London. (Die Ruhe- storungen in London und Manchester; ein Bündniß zwischen England und Preußen; Lord J. Russell's Ministerium z Irland.)

Belgiea. Brüssel, Geseh-Entwurf über eine neue Anleihe,

Handels - und Börsen - Nachrichten.

Leipz, E

L

Amtlicher Th eil. e

Gestern habe Ich bereits ausgesprochen, daß Ich un meinem Herzen vergeben und vergessen habe.

Damit aber fein Zweifel darüber bleibe, daß Jch mein ganzes Volk mit diesem Vergeben umfaßt, und

weil Jch die neu anbrechende große Zukunft Unseres Vaterlandes nicht durch schmerzliche Nückblicke getrübt wissen will, verkünde Ich hiermit :

Vergebung allen denen, die wegen po- litischer oder durch die Presse verübten Bergehen und Verbrechen angeklagt oder verurtheilt worden sind.

Mein Justiz-Minister Uhden i} beauftragt, diese meine Amnestie sofort in Ausführung zu bringen.

Berlin, den 20. März 1848.

Friedrich Wilhelm.

Alle Gerichte und der Herr General- Prokurator am Königl. Appellations - Gerichtshofe zu Köln haben für \{leunige Ausführung des vorstehenden Allerhöchsten Erlasses zu sorgen und demgemäß alle dadurch Amnestirten, sofern sie uicht zugleih wegen anderer Beorgehent ver Verbrei Gi Gast vefinven, af freien zu seben.

Berlin, den 20, März 1848.

Der Justiz = Minister Uhden.

E L

l, Leibnizens Gesämmnelte Werle qus bai Hanb-= \hriften der Königlichen Bibliothek zu Hannover. Herausgegeben von Georg Heinrich Pert. Erste Folge: Geschichte. Mit dem Titel: G. W. Leibnitii Ánna- les Imperii occidentes Brunsvicenses, 3 tomi, Hannover 1843—1846. 8.

2. Letbniz-Album aus den Handschriften der König-= lihen Bibliothek zu Hannover. Herausgegeben von Dr. C. L. Grotefend. Hanover 1846. Fol.

3 Leibnizens Ermahnung an die Teutsche, ihren Ver- stand und Sprache besser zu übeu, sammt beigefügtem Vorschlag einer teutshgesinnten Gesellschaft. Herausgegeben von C. L. Grotefend. Hannover 1846. 8,

Vir haben in einigen früheren Nummern dieser Zeitung ein paar der jüngsten Erscheinungen, womit die Leibniz-Literatur aus den Handschriften bereichert worden is , einer ausführlicheren Betrachtung unterworfen : über einige andere sei uns heute ein gedrängter Ueberblick gestattet,

__ Schon bei seinem Leben hatte Leibuiz auch unter den Geschichtsfor- schern sich einen Play gegebenz scine Scriptores rerum Brunsvicensium haben zur Ermittelung und Herausgabe der Quellen - Schriftsteller für un- sere vaterländische Geschichte nachhaltig angeregt und bedeuteten für ihre Zeit ungefähr das, was die Monnumenta germanica im neunzehnten Jahr- hundert nach viel größerem Maßstabe und auf der Höhe der historischen

__ Die bereits vor dem Erlasse vom 19ten d. M. eingegangenen Entlassungs-Gesuche der Justiz-Minister von Savigny und Uhden, so wie des Ministers Grafen zu Stolberg, habe Jh heute gleich= falls genehmigt.

Zum Justiz - Minister habe Jh den Dr. der Rechte Borne- mann ernannt, und den Präsidenten der Handels-Kammer, Camp- hausen, zu Mir berufen, um Mir fortan gleichfalls als Minister zur Seite zu stehen.

Die Direktoren der erledigten Ministerien werden dieselben bis zur definitiven Beseßung verwalten,

Berliu, den 20, März 1848.

Friedrich Wilhelm.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Vem Justiz-Amtmann Langheinrih in Königs-Wusterhausen den Charafter als Land- und Stadtgerichts-Rath zu verleihen. __ Se. Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg=-Stre- lib ist nach Neu-Streliß abgereist. . Der Justiz=-Kommissarius und Notarius Krüger zu Kölleda ift in gleicher Cigenschast nah Querfurt, unter Beilegung der Prozeß-= Praxis bei dem dortigen Land- und Stadtgericht und zugleich bei den Patrimonialgerichten des querfurter Kreises, verseßt worden.

_ Angekommen: Der Ober - Präsident Eichmann, von Koblenz.

der Rhein - Provinz,

. î - (t - Uichtamtlicher Theil. L

Berlin, 20. März. Wie am 15ten d. M,, so hatte sich hier auh am 16ten gegen Abend eine große Menge von Menschen auf den Straßen versamnielt, namentlih beim Zeughause und am Eins gange der Linden. Bei der Fruchtlosigkeit gütlicher Aufforderungen zum Auseinandergehen mußte die Menge durh das Militair zerstreut werden, worauf denn auch die Ruhe nicht weiter gestört wurde.

Am 17ten erneuerten sich die Volfszusammenläufe nicht, vielmehr herrshte überall, auch am Abend, Ruhe und Ordnung, so daß Beides als vollständig wieder hergestellt betrachtet werden fonnte.

Als im Laufe des nächsten Vormittags die für Preußen und Deutschland so hoffnungsreichen Entschließungen Sr. Majestät des Kö- nigs, welche das Patent wegen beschleunigter Einberufung des Vereinig= ten Landtages ausspricht, und das volle Freiheit gewährende Geseß über die Presse vom 17ten d. M. bekannt wurden, verbreitete si allgemeine Freude , die Straßen erfüllten sich ungewöhnlich, und na- mentlich hatte sich auf dem Schloßplaße Nachmittags die Menge ver= sammelt, Se. Majestät den Közg mit Jubel begrüßend. Die von uns bereits gestern mitgetheilte Ansprache Sr. Majestät des Königs an die Berliner giebt die näheren Umstände an, welhe den Ge- brauch der Waffen veranlaßten. Das Vordringen der Truppen trieb die Massen zurückz die in den inneren Stadttheilen errih=- teten Barrikaden wurden meistens zerstört, und gegen Tagesanbruch war ein weiterer Waffen-Gebrauch nicht mehr nöthig. Tief beklagens= werth i} es, daß zahlreihe Opfer hierbei fielen, Das Militair hatte die Straßen inne und hielt dieselben auch am gestrigen Morgen beseßt. Nachdem Namens der Bürgerschaft Sr. Maj-:stät dem Könige die Bitte vorgetragen war, ihr die Aufrehterhaltung der öffentlihen Ord- nung und Ruhe anzuvertrauen, wofür sie vollständige Bürgschaft

übernehme, ertheilte Se. Majestät den Befehl, daß ih das Militair in die Kasernen zurückziehe. Nachdem diesem Befehle genügt war, geruhten Se. Majestät der König die

Bildung einer Bürger-Garde zu genehmigen, die auch sofort zusam-

Forshung und Kritik der Nation und der Wissenschaft leisten. Als Ge- \hichtsschreiber jedoh durch eine große und zusammenhängende Com- position is Leibniz erst in unseren Tagen durch die vor kurzem herausgege- benen Annales imperii befannt worden, Bedürste es für die günstige Auf- nahme dieses Werkes einer anderen Autorität als der seines Verfassers,

so würde die seines berühmten Herausgebers um eine Zeit lang seines Nachfolgers auf der Bibliothek zu Hannover jede andere erseßen. Das Werk umfaßt den Zeitraum von 768 bis 41024

nach Christus, also denjenigen Zeitraum , welchér in politischer und kirch= licher, wie in literarisher und fultur-historischer Beziehung die Grundzüge der christlich-germanischen Völkerschaften bis zur Reformation festgestellt hat, Der ursprüngliche Plan war noch viel umfassenderz dieser sollte den ganzen, Zeitraum von Karl dem Großen bis zu dem Kurfürsten Ernst August von Hannöver umfassen, Wie das Werk jeßt vor uns liegt, is es seines gro- ßen Verfáässers in jeder Beziehung würdigz die Trockenheit der Behandlung ist nur scheinbarz es sind nicht Annalen im gewöhnlichen Sinnez nicht blos der Historiker, auch der Philosoph hat scinen Antheil daran. Besser kann man dies Werk nicht charafkterisiren , als mit den Worten seines auf diesem Felde vor Anderen vollstimmigen Herausgebers : „Die gereifte Frucht eines langen, thatenvollen Lebens“, drückt er sich aus, : „trägt diese große Arbeit den Stempel des Genius, welcher darin das Höchste leistete, was er auf dem Felde der Geschichte vermochte, Die Sorgfalt und Ausdaner im Sam- meln des weitverstreuten, ungekannten Stoffes, die Vertrautheit mit dem reihen Felde der historischen Literatur, die Umsicht bei der Prüfung, der richtige Blick bei der ‘Entscheidung dvnkler und zweifelhafter Fragen, die Vielsêitigkeit" des Geistes , welcher auf Alles, was Menschen wichtig sein fann, gerichtet, * die mannihfaltigsten Kenntnisse in seinem Werke nieder-

mentrat. Sie sammelte si, begleitet von einer zahllosen Menge, im Schloßhofe, wo unter lautem Jubel dem Könige, der Königin und dem ganzen Königlichen Hause ein stets sich erneuerndes Lebehoh zu- gerufen wurde. Am Abend, wo die Stadt erleuchtet war, wogte die Menge umher, unter Jubel und Dank für den geliebten Landesvater, der es vorzog, durch Milde und Huld der Stadt die Ruhe zu sichern, anstatt mit der bewaffneten Macht.

Das der Bürgerschaft geschenkte Vertrauen hat sich bewährt. Es wird sich ferner bewähren, und so möge mit Gottes Hülfe unter dem Schutze dieses Vertrauens, der Treue und der Eintracht zum Wohle Preußens und Deutschlands das zur Reife gedeihen, wozu die Großherzigkeit, Weisheit und der deutshe Sinn unseres geliebten Königs durch das ewig deukwürdige Patent vom 18ten d. M. den Keim gelegt hat.

Gestern Abend erschien folgende Bekanntmachung:

Seine Majestät der König haben auf den Wunsch der Einwoh=- ner Berlins die Bürger - Bewaffnung zu genehmigen geruht, und is darüber von den dazu ernaunten Unterzeichneten einstweilen folgende provisorische Bestimmung getroffen :

§. 1. Es wird eine Bürger-Bewaffnung organisirt.

§. 2. Daran nehmen die Bürger und Schußverwandten Theil. F. 3, Die Kosten der Bewaffnung trägt der Staat. 8. 4. Die Schüyen= Gilde wird auf der Stelle einberufen und

außerdem eine angemessene Zahl von Bürgern sogleih armirt. §. 9. Alle näheren geseßlihen Bestimmungen dieser Organisa- tion werden so schnell als möglich in den nächsten Tagen erfolgen. Berlin, den 19. März 1848. von Minutoli. Glaue. Haadck. Pr. Woeniger. Krug.

Hollbein. Devaranne.

Auch die Bewaffnung der Studirenden is diesen Morgen er- folgt. An vielen Orten sicht man jebt bereits Becken ausstehen, in welche die Gaben der Vorübergehenden für die Verwundeten und die Hinterbliebenen der Gefallenen in reichem Maße niedergelegt werden. Das oben gegebene Dekret Sr. Majestät des Königs in Betreff der Amnestie für politishe und Preß =- Vergehen und Verbrechen wird, in Tausenden von Exemplaren vertheilt, überall mit dem größten Ju- bel begrüßt.

Berlin, 20. März. Nach einer \o eben eingetroffenen telc- graphischen Depesche herrscht jeßt in Köln die größte Freude.

Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Graf von Waldkirch, bis- her Gesandter in Karlsruhe, hat am 16. März die Leitung des Mi= nisteriums des Königlichen Hauses und des Aeußern übernommen.

Das Regierungsblatt vom 15. März enthält eine, von dem Minister Thon - Dittmer kontrasignirte Entschließung wegen Einfüh- rung der Landwehr - Ordnung in der Pfalz. Dieselbe beginnt mit folgenden Worten :

„Um Unseren pfälzischen Unterthanen einen neuen Beweis Unseres lan- desväterlichen Wohlwollens und Unseres vollen Vertrauens auf ihre An- hänglichkeit an das bayverische und gesammte deutsche Vaterland zu gewäh- ren, wollen wir eine allgemeine Bürgerbewaffnung, so wie dieselbe iîn Unsc- ren übrigen Landestheilen besteht, auh in Unserer Pfalz am Rheine ins Leben rufen und verordnen hiernach, wie folgt.“ Jn sechs Artifeln wird nun verfügt: die Landwehr-Ordnung vom 7. März 1826 soll unverzüglich in der Pfalz mit den durch die dortigen Institutionen gebotenen Modifica- tionen in Vollzug geseßt werden. Die Uniformirung is gestattet, aber nicht geboten. Wo die volle Uniformirung zur Zeit nicht erreicht wird, tragen die Landwehrmänner im Dienste eine weiß und blaue Binde um den lin- ken Arm, die Offiziere aber eine weiß und blaue Schärpe von der rechten Schulter zur linken Seite herabhängend und beidean der Kopfbedeckung die baye- rishe National - Kokarde. Die Stabs - Offiziere erhalten nah der Verord- nung von 1826 ihre Ernennung vom Könige, Für jeßt werden außer dem

haltung, Sicherung und Befestigung des deutschen Vaterlandes als höchstes Ziel seines rastlosen Wirkens erkannte alles dieses sichert den Annalen cinen Ehrenplay neben den übrigen Werken ihres Verfassers.“ Bei alle dem möchte der Vaterlandsfreund doch eines auszusezen haben: daß nämlich Leibniz dieses Hauptwerk seines Lebens în der todten lateinishen Gelehrten- Sprache und nicht in der deutschen Muttersprache, welche er doch sonst \o hochschäßte, und deren er in einem meisterhaften Grade fähig war, abgefaßt. Unter den mancherlei Gründen jedoch, welche zur Rechtfertigung Leibnizens hier angeführt werden können, sei nur der bemerkt, daß Leibniz hier dahin strebte, dem Werke durch treue Auszüge der Quellen in Prosa und Versen den möglichst objcktiven Charakter der Urfundlichkeit zu geben, was ihm denn

auch gelungen is. 2. Von den dunklen

zweite der hier angezeigten

Zeiten des Mittelalters werden wir durch die Schriften S E Gie Gegen-

Persönlichkeit des großen Mannes zurückgeführt. Das in dem Leibniz- Album P eeitte Tagebu (vom 5. August 1696 bis zum 21, April 1697) umfaßt zwar nur faum ein Jahr, reicht aber hin, uns eine Anschauung dieser erstaunungswürdigen Verbindung von Genie und Fleiß zu gewähren. Leibnizens Wahlspruch: Pars vitae, quoties hora perditar, perit, tritt uns hier gleichsam verkörpert entgegen. Ueberall, im Bette, vor dem Einschlafen und nah dem Erwachen, im gesunden wie im kranken Zu- stande, unterweges im Wagen und im Wirthshause kein Augenblick fin- det ihn unthätig, er kann nicht leben, ohne zu denken, zu schaffen oder Ent- würfe zu fassen, Wie andere große Männer, wie z. B. Goethe, faßt au Leibniz gern das Kleinste, was seine Person betrifft, ins Auge, Er \che- matisirt Besuche, Briefe, Unterhaltungen, Aufträge, Ausgaben und vergißt auch nicht das Heu und die Gerste für seine Pferde oder die Laterne im