1848 / 47 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

j 4

Tap a i

S nE N S nrr E chnCEMN anr

E

L

Sh a IE=

Berlin, 17. Juni. Nachdem die Course sich im Be- ginn dieser Woche von der leßten Reaction etwas erholt hatten, trat in Folge der unruhigen Auftritte in unserer Stadt ein neues Sinken ein. Die Umsäße waren indeß dabei so gering, daß nur wenig zu den niedrigen Notirungen verkauft worden is; anderseits hat sich gestern und heute wieder eine so günstige Stimmung eingestellt, daß, so betrübend auch bei dem jeßigen Stand der Course Rüdschritte sind, dieselben doch diesmal der örse wenig Nachtheile gebracht ha- ben. Es zeigte sih besonders seit gestern ein besonderes Vertrauen zur ferneren Aufrechthaltung der Ruhe, und es dürfte die Börse bald die Erfahrung für sich gewonnen haben, daß selbst bei einzelnen Stö- rungen ernstlihen Besorgnissen nicht mehr Raum gegeben werden darf. Die londoner, variser und wiener Börsen lassen sich auch niht mehr so leicht ershüttern, und es wird gut sein, wenn wir uns darauBeispiel nehmen, damit endlich der gesunde Sinn die Oberhand gewinnt und das Vertrauen, welches unbedingt von der Börse aus sich auf alle übrigen Gewerbs- zweige ausdehnen wird, immer mehr befestigt werde. Die überstürz- ten Ereignisse und die leider vorher eingeleiteten Finanz-Operationen verschiedener Eisenbahu - Verwaltungen verkümmern freilih in diesem Augenblick den Actien-Besihern einzelner Bahnen ihr Einkommen, doch

emrn

258

e. ® [T] Berliner Börse.

auch die Restituirung dieser Verhältnisse hängt von der Rückkehr des Vertrauens ab, ja, sie ist so eng damit verbunden, daß die Existenz einer Eisenbahn, welche übrigens die beste Zu- funft hat, in Frage steht. Bei dem jeßt niedrigen Coursstand ist weder für den Kapitalisten, noch für den Spekulanten, große Gefahr vorhanden; es wird daher gewiß bald ein regeres Geschäftsleben eintreten, wozu der am 1. Juli fällige Zins - Termin überflüssige Geldmittel darbieten könnte, wenn niht etwa das Einsperrungs-Sy= stem fortdauert.

Was die Besprehung der einzelnen Eisenbahnen anbetrifft, \o müssen wir allerdings zugestehen, daß einzelne Linien beträchtlih ge- ringere Einnahmen als im vorigen Jahre gehabt haben, bei anderen sind sie aber auch gestiegen, wie 3. B, bei Oberschlesischen Eisenbah- nen, und es i} vorauszusehen , daß auch der Verkehr der jeßt ver- nachlässigten Linien sich wieder verbessern wre.

Die Notirungen unserer Course blieben heute nah ziemli be- deutenden Schwankungen in dieser Woche fast ganz so, wie in unse- rem leßten Referat gemeldet, und es zeigte sich am Schlusse der Börse eine überaus günstige Stimmung, die auf eine fernere Besse- rung {ließen läßt. Berlin - Anhalter Litt, A. waren sehr vernah=-

/

|

| Oberschl. Litt, A und B 72 und 724% bezahlt und Geld. |

|

|

J

lässigt und fanden {wer Abnehmer, weil der Zeitpunkt, wo die Litt. B. gleiche Rechte erhalten , immer näher rückt und diese noch ca. 6% niedriger stehenz diese blieben heute a 73% gesucht, wäh=- rend jene a 79% zu haben waren. Berlin - Stettiner fanden heute a 79% willig Käufer, und es gingen mehrere Posten darin um, Zuleßt wurde etwas a 792% bezahlt. Kö:n- Minden gesucht und bis 66% bezahlt und Geld, Niederschl. - Märk. 61% Gld. Star=- Potsdam-Mag- Halle- Thüringer, von 48

gardt- Posen von 504 bis 535% bezahlt und Geld. deb. in kleinen Posten à 42% bezahlt, bis 454 gewichen, schließen 46% Glo, Rheinische 47 a 4 bezahlt. Bergisch = Märk. bis 402 % gewichen. Magdeb. -= Wittenb. mit 70% Einzahlung a 39% verkaustz 60% Einzahlung A 41% bezahlt. Friedr. Wilh. Nordb., bis 31% gewichen, \chlossen 335% bez. u. G.

Unsere inländischen Fouds, namentlich preuß. Staatsschuldscheine, wichen; diese sind von 695 a 685% zurückgegangen. Prämienscheine a 842% angeboten. Bauk =- Antheile, bis 69% gewichen, bleiben heute 715% Gld.

Ausländische Fonds behaupteten ihre Notirungen so ziemli z doch war der Umsaß darin weit beschränkter als seither.

Auswäártige Börsen.

AVien, 16. Juni. Met, 5 proz. 64%. Anl. 34: 106. Nordb. 94, Gloggn. 81. Mail. 584. Livorno 56%. Pesth 56. B. A. 1000,

Günstige Nachrichten aus Jtalien geben der Börse eine bessere Haltung. j

Leipzig, 17. Juni. L, Dr. Park. Oblig, 885 G. Leipz- B. A. 4150 Br. Leipz. Dr. E. A. 875 Br. Sächs. Bayer. 71 Br. Sächs. Sthles. 63 Br. Chemn. Riesa 26% Br. Löbau-Zitt, 23 Br. Magdeb. Leipz. 155 Br. Berl. Anh. A. 7945 G. do. B. 737 G, Altona - Kiel 83 Br. Deß. B. A. 825 G. Preuß. B. A. 70 G.

Frankfurt a. M., 16. Juni. Darmstadt 50 Fl. L. 54. 535, do. 25 Fl. 184. 174. Baden 50 Fl. 37%. 36%, do. 35 Fl, 23. 22%. Kurhe}. 214. 20%. Sardin. 18. 17, Zproz. Span. 16%. 16% Poln. 300 Fl. L. 85 Br., do. 500 Fl. 58%. 57%. Köln - Minden 65. 64. Bexbach 524. F. W.-Nordbahn 325.

Wechsel. Amst. (100 Fl. Crt.) k, S. 1004 G, 2 M. 1007 Br. Augsb. (100 Fl. Crt.) k. S. 1195 Br. Berlin (60 Rthlr.) f, S. 104; G. Bremen (50 Rthlr. in Ld'or.) k. S. 994 Br. Hamburg (100 Mk. Bco.) f, S. 872 Br., 874 G. 2 M. 56% G, s (60 Rihlr.) i. d. M. k. S. 104% G. Loudou (10 Livor, St.) k. S. 1203 Br., 3 M. 1195 Br. Lyon (200: Fr.) f. S. 943 G. Mail. (250 Lir. Austr.) f. S. 995 G. Paris (200 Fr.) k. S. 94Zz Br. Wien (in 20r 100 Fl. C. M.) fk. S. 104 Br. Diskonto 2 G.

Paris, 15. Juni, 3 proz. 46, 50, 361; 25;

London, 14. Juni. Cons. p. C. 842, a. Z- 83, Dro, G Ard 114, 3104, 214; Pass. 9, Aproz. ostind. 63%, Mex. 15%. Engl. Fonds eröffneten etwas flau, dohch erholten sie sich am Markt und {lossen wiederum besonders fest. Jn Eisenbahn-Actien wax zu unveränderten Preisen wenig Geschäft,

Amsterdam, 15. Juni. Holl. Fonds waren bei einigen Geschäften in Int. gut preishaltend. Von Span. waren nur 3 proz. inl. etwas mehr gefragt. Russische angenehmer.

Holt. Jutegr. 41%, &. 2proz, neue 48%, 2. Aproz. ostind. 63%, Act. d. Hdlm. 118%, 119. Span. Ard. 97, Gr. Piecen 9, 4 Russ. engl. 90%. Aproz. Hope 68.4, Stiegl. 67%, 68.

Wechsel. Paris 554 G. Wien 30 Br. Frankf. 984 G, London 2 M. 11. 85 G. K. S. 11. 95 G. Hamburg 34% G. Petersburg 1682 G,

Antwerpen, 14. Juni. Belg. Fonds waren heute durch gün- stigere Berichte aus Paris etwas fester, 5 proz. 66, 65%. Azproz. 60%. 24 proz. 33, Span. durch die niedrigen Notirungen vou Amster dam etwas flauer, Ard. 9%, 5 und 3proz. 16% gemacht und an- geboten.

5yroz. 69, 25. Nordb.

Markt- Berichte.

Königsberg, 15. Juni. Die Zufuhr war gering, Weizen 50 bis 58 Sgr. pr. Schffl. , Roggen 33 bis 38 Sgr., kl, Gerste

Köln, 15. Juni. Jm Laufe dieser Woche waren die Zufuh-= ren von Getraide und namentlich von Weizen nicht so bedeutend, als in der vorigen, weshalb die Preise nicht allein nur ihren frü- heren Stand völlig behauptet, sondern sogar noch eine kleine Stei- gerung erlitten haben. Für

Weizen stellte sch einige Frage von auswärts ein, in Folge deren für effekftive Waare heute bereits Rthlr. 5% bewilligt wurde. Auf Lieferung für spätere Termine haben dagegen nur wenige und unbedeutende Umsäßc stattgefunden. Per Laufe dieses Monats Rthlr. 545 B. und Rthlr, 5% G., per Zuli Rthlr. 5% B.

Roggen fand dagegeu weniger Frage, sowohl für efffektive Waare, als auch auf Leferung für spätere Termine; effektivo Rtblr. 4 B. à 3% G, in Partieen Rthlr. 35 G., per Laufe dieses Monats Rthlr. 3% B,, per Juli Rthlr. Z% B., per November Rthlr. 3% B. und 35 G. Gedörrter russisher Roggen findet {hon seit längerer Zeit keine Käufer mehr und bleibt daher vergeblih zu Rthlr. 34 ausgeboten.

Gerste, hiesige Wintergerste Rthlr. a0, Sommergerste Rthlr. 34 35

Hafer, effektiv Rthlr. 2% 24 z je nach Qualität,

Hülseufrüchte, ohne allen Umsab.

Erbsen, Rthlr. 45 54 nach Qualität.

Bohnen, weiße, Rthlr. 6 à 7 nach Qualität.

Linsen, mit wenig Vorrath; Rthlr. 5% b.

Klresaat, rothes, sgr. 2% 9, weißes, sgr. Z-à 3%, jedoch ohne Handel.

Rüböl, in Folge der günstigeren Aussicht auf die bevorstehende Erndte, merklich flauer, als in der vorigen Woche, effektiv Rthlr. 28 B,, in Partieen Rthlr. 274 B. und 27 G., per Oktober Rthlr, 284 B. und 28 G., geläutert Rtblr 297.

Nübfkuchen, Rthlr, 26 per 2000 Pfd.

Leinöl, Rthlr, 26 per 260 Pfd. mit Faß:

Palmöl, Riblr. 435 per 100 Pfd.

oberländische

24 Sgr., Hafer 20 bis 24 Sgr., Kartoffeln 24 bis 30 Sgr.

Bekanntmachungen. |

[329] Pie. Dicil a mia.

Der abwesende Müller Johann Joachim Friedrich Oito wird auf Ansuchen seiner Ehegattin Marie Elise, 5 Oge, zu Liebenthal, welche behauptet, von seinem lufenthalte aller angewandten Mühe ungeachtet keine Nachricht erhalten zu haben, hierdurch aufgefordert, sich binnen drei Monaten , und spätestens in dem auf den 22. Juli 1848, Vormittags 10 Uhr, im Kam- | [447] mergerichte angeseßten Termine vor dem Kammergerichts Rath Theremin zu gestellen und die wegen böslicher Verlassung angestellte Ehescheidungs - Klage zu beant- worten, widrigenfalls die bösliche Verlassung für dar-

ethan angenommen und auf Trennung der Che er-

annt und der ausbleibende Ehegatte sür den allein

E Theil erklärt werden wird.

Berlin, den 47, März 1848,

Das Ehegericht des Königl, Preuß. Kammergerichts.

[448] Nothwendiger Verkauf.

Das der Ehegattin ves Lieutenants Robert v. Be- | !i vorgeladen,

vor dem Herrn Ober - Landesgerichts - Assessor Fink im gs Parteienzimmer des hiesigen Gerichis an. von Weißenfels nah Leipzig, und

Mer \ich in diesem Termine nicht meldet, wird mit seinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still- schweigen auferlegt werden,

Culm, den 4, Juni 1848,

Königliches Land- und Stadtgericht,

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 5. Juni 41848, Das dem Schlossermeister Jean rige, hier in der Bernburgerstraße Nr, 32 belegene und im stadtgerichtlichen gen Band 28. Nr. richtliy abgeschäßt zu 15,454 Thlr. 12 Sgr., Gs ano, J 49 i It, i D Le Als Nova e a Ga Rifie fulbestitt werden, ne Dy- zeigen und zur Ausweisung vor dem Eintritt in die Ver-

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalt nah unbekannte Gläubigerin Auguste Amalie Adelheid Pfaff wird hierdurch öffent-

Thran, hell, Nthlr. 48 per 457 Pfd. mit Faß.

- Archangel, Rthlr. 46 per 457 Psd. mit Faß.

- Südsee, a E, E Spiritus, für spätere Termine wenig gefragt, dagegen mehr in effektiver Waare begehrt und zuleßt mit 285 per Comptaut be- zahlt, 90% gereinigt Rthlr. 261 V.

Hamburg, 16. Juni, Getraide blieb im Allgemeinen zu etwas uachgebenden Preisen gut verläuflih,. Weizen in loco be dangen ca, 400 Last 129 /132 pfd. oberländ. Waare 105 a 110 Rthlr. Crt. pr. Last, während ab der Ostsce 131 /132pfd. zu 80 a 82 Rthlr. Bco. pr. Last vergebens ausgeboten blieb, Roggen, loco 123/124 pfd. 62 a 70 Rthlr. Crt. pr. Last, fand mehr Abzug nah Holstein;z ab Pommern bedang eine Partie 125/126 pfd. 44 Rthlr. Bco. pr. Last, wozu zu haben blieb. Gerste, loco Saale- 104/107 pfd. 64 a 70 Rthlr. Crt. pr. Lastz ab Dänemark 144 /112 pfd. zu 6 Mrk. 4 Sch. Bco. pr. Tonne ward zur Versendung nach England erhan- delt, Hafer, ohne wesentlihe Umsäbe, unverändert. Bohnen, loco Mittel =-, gingen zu 81 a 83 Rthlr, Crt. pr. Last, kleine ab Ei= der zu 64 Rthlr. Beo. pr. Last rasch ab. Buchweizen und Wien ohne nennenswerthes Geschäft. R appsaamen wenig am Markt und

«©) - -

wird ab Westküste auf 120 a 125 Rthlr. Bco. pr. Last. gehalten.

höfen von Halle bis Eisenach.

geben werden,

aul Battré gehö-

Hypothekenbuche von den Umgebun- 1808, verzeichnete Grundstück, ge-

teren übergeben. : | Depositenscheine, welche von öffentlich

low, Pauline Eweliné, geb, 9, Bilfinge N Neustädter Kreise gelegene, au 25406 Thlr, Sgr. « Ian asti1 abaescha ( “n Nr. 285. P dem geshägte Rittergut Wysczeczin am 22. Januar 1849, Vormitt. 11 vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Rath olff Áieys selbst anstehenden Termine an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Zu den künftigen Kaufbedingungen gehört, daß der Käufer 100 Thlr, von ver in Änrech- nung auf die Kaufgelder zu übernehmenden Pfand- briefsculd von 12,650 Thlr, abzulösen hat. Taxe und Hypothekenschein sind in unserer Registratur einzusehen, Marienwerder, den 3. Juni 1848, Civil-Senat des Königl, Ober-Landesgerichts,

450 G feder das Vexmögen des hiesigen Kaufmanns Ipig Sternberg is am 26. Mai c, der Konkurs-Prozeß er- öffnet worden, / Der Termín zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konkursmasse steht

am 27, September c., Vorm, 10 lhr, gebracht werden ;

Thüringische Eisenbahn. [441] Boe banntma Gun g Die Herren Actionaire der Thüringischen Eisenbahn werden hierdurch eingeladen, zu der unter Zustimmung des Verwaltungs-Rathes auf

Moatag den 10. Juli d. J.

Morgens 9 Uhr, ; anberaumten General-Versammlung

in dem Saale ves Stadthauses zu Weimar zu erschei- tis so weit dieselben nah §§, 26. und 27, des Sta- uts hierzu berechtigt sind, und die von ihnen etwa an

die General -Versammlun Anträ C 20 Led Que pg zu stellenden Anträge nach

tritt derselben schriftli an d i rection einzusenden, E A VEptnden, dex, Pie

Als Gegenstände der Berathung werd ( en au d Bau- und Vertvaltüngs-Bericht von uns Zunft vor

gesehen werden,

Erfurt, den 11, Juni 1848,

ens 8 Tage vor Zusammen- [401 b]

Norgens 6 Uhr beginnen,

1) die Anlegung einer Zweig- und Verbindungsbahn

2) Autrag auf Abänderung des Statuts.

Den für das Jahr 1847 zu erstattenden Bau- und Berwaltungs-Bericht, dessen Erscheinen noch besonders bekannt gemacht werden soll, erhält jeder der Herren Actionaire ‘unentgeltlich an den Kassen auf den Bahn- Ein Nachirag zu die- sem Bericht wird in der General-Versammlung ausge-

Als berechtigt zum Erscheinen in der General - Ver- sammlung können jedoch nach §§,. 26. und 27, des Statuts nur diejenigen Herren Actionaire angesehen wer- den, welche sich als Juhaber von 5 oder mehr Actien ausweisen und zu diesem Behuf spätestens den 1, Juli d. J. diese Actien (ohne Dividendenscheine) bei der Hauptkasse hier niederlegen oder bei derselben nur vor-

sammlung mitnehmen oder endlih dem Herrn Justiz- Kommissar Schmeißer und Herrn Hof-Advokat Schwabe Com Ab(S 8 QUi d, J, U del Behausung des Leb- Statt der Actien sollen jedoch auch en Justituten auf Hinterlegung von Thüringischen Eisenbahn-Actien aus- gestellt sind, bei Ausstellung der Legitimation zum Er- scheinen in der General - Versammlung als gültig an-

Jn allen Fällen aber sind Designationen der Actien in zwei gleichlautenden Exemplaren zur Stelle zu brin- [449] gen, von denen das eine mit dem Stempel der Gesell- \chaft zurückgegeben als Einlaßkarte dient,

Für Bevollmächtigte von Actionairen sind (§. 28. d, St,) einfache mit Namens - Unterschrift und Siegel versehene Vollmachten, welche zugleich mit den Actien- Designationen vorzulegen sind, hinreichend,

Die Direction der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Verein für Pferdezucht und Pferde-Dressur.

Die diesjährigen Rennen und sonstigen Konkurren- en werden Ln 3, 24., 26.,, 27. Juni stattfinden und y Das Lokal des Vereins, Ch,

Triest, 10. Juni. Wir glauben die troß der obwaltenden Verhältnisse während der verflossenen Woche erfolgten niht unbedeu- tenden Umsäbe einiger unserer Hauptartikel als das Symptom eines im Allgemeinen sich einstellenden größeren Vertrauens bezeichnen zu dürfen.

Getraide. Umsäße der abgelaufenen Woche 25,000 Staja, und zwar: 16,500 St. Weizen, nämlih 1100 St. von Odessa zu 5 44 Fl., 5500 St. von der Donau zu 41%, 4 Fl., 3500 Skt. Mais, wovon 1900 St. von Braila zu 32 —34 Fl., 500 St. vom Kirchenstaat zu 352, 1100 St. von der Levante zu 35 und 500 Sk. beshädigt von daselbst zu 2% Fl..; 4000: S! Hafer vom Banat zu 22; Fl. und 4000 St. ägyptische Bohnen zu 27 Fl. An Vorrath verblieb am 9ten d. M. von Weizen 228,500 St., Mais 50,000 St., Roggen 146,000, Gerste 60,000, Hafer 1500, Faseolen 1500, Boh=- nen 29,500 und von Oelsaamen 12200 St, Gesammt = Vorrath 578,700 St.

Oel. Jm Laufe der Woche sind 1450 Ornen abgegangen, nämlich 400 O. Puglieser zu 29 23 Fl., 250 O. desgl. halbfeines und feines in Fässern und Tinen zu 23% 25 Fl., 300 D. von Korfu zu 23 Fl., 150 D. von Zante zu 21 Fl. und 350 O. von Ragusa in Fässern und Tinen zu 232 25 Fl. per Orna. E

Südfrüchte. Jm Laufe der verflossenen Woche haben einige niht unerheblihe Umsäße stattgefunden. Dieselben erstreckten sich über 1250 Ctr. Feigen von Calamata zu 5 94 Ol, 200 Ctr. süße Mandeln von Apulien zu N alen Ctr. dergl. von Avola zu 314 Fl. und 1300 Ctr. Korinthen von der Morea zu 6 bis 8 Fl. per Ctr.

St. Petersburg, 28. Maí (9, Juni), In Talg war meh! Leben, und sind im Ganzen festere Preise zu berichten, Loco gelbe! Licht- ward mit 130 Ro-. bewilligt, und auf August verlangte man 124 Ro. a. G. und 128 No, mit Hgd,, während man 127 Ro. mit Hgd, vergebens bot.

Auch Pottasche ist von Seiten der Eigner höher gehalten. Die leßten Preise von Kasanscher 75 Ro., von Waare in Art der Kasan- hen 72 Ro, und von Strohashe 70 Ro. werden vergebens geboten.

Ju Hauf fand ein bedeutender Umsatz statt, reinen pr. Juli faufte man zu 77 a 78 Ro. a. G, und zu 79 a 80 Ro. mit Hgd. Frisch eingetroffene reine schöne Qualität zahlte man mit 84 Ro. Auss\chuß-= und Halbrein- waren wenig begehrt, und lassen sih davon nur die früheren Preise berichten. L

Flachs, 12Æöpf. nahm man zu 85 Ro. und 9öpf. zu 75 No. am Plate.

Mit der heutigen Nummer des Staats-An- zeigers wird Bogen 41 der E zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung aubgegeden.

C

Druck und Verlag der Deckerschen Gehetinten Ober - Hofbuchdruckerei,

——— ui —————— - t -

Dorotheenstraße Nr, 14, is vom 19ten an von Mor- gens 8 bis Nachmittags 6 Uhr geöffnet, und fönnen daselbst die Mitglieder-Beiträge gezahlt und díe Karten in Empfang genommen tverden z auch sind alle Anmel- dungen zu den Rennen und Prüfungen der Zugkraft daselbs bis 19ten, Nachmittags 6 Uhr, abzugeben, Die fonfurrirenden Landwehr - Kavallerie - Pserde sind am 23sten, Morgens 8 Uhx, auf der Rennbahn zu gestellen,

Berlin, den 17. Juni 1848,

Dir ettioru m

des Vereins für Pferdezucht und Pferde-Dressur.

[397b] 8 » D . x s.

Neisse-Brieger Eisenbahn.

DieHerren Actionaire der Neisse-Brieger Eisenbahn, welche bereits die vol- ck len Actien eingezahlt und demgk- ESI mäß die Original-Actien in Empfang ge- ä E nommen haben, können die ult. U de De Wf älligen halbjährigen Zinsen gedachter Actien in der Zeit vom 3, bts 15. Juli d. J. in der Hauptkasse der Gesellschast auf dem Ober- \chlesishen Bahnhofe , Vormittags von 8 bis 1 Uhr, gegen Abgabe der Zins - Coupons Nr, 1, mit zwei

halern pro Actie erheben,

Breslau, den 10, Juni 1848. -

Das Oie ton in

Das Handelshaus Müller und Dönigus hier hat scine Zahlungs-Unfähigkeit angezeigt. Es haben daher diejenigen, welche ihm schulden, die Zahlung lediglich an das unterzeichnete Stadtgericht oder an den bestell- ten Vertreter der Konkursmasse, Herrn Advokaten Dr. jur. Peurer hier, zu leistenz auch sind Aufträge in Han- dels- und Speditions - Geschästen an dasselbe ferner zu unterlassen.

Die Vorladungen zu einem Liquidations - Termine werden in öffentlihen Blättern, namentlich in der Bei- lage zur Belgen Zeitung, in dem Anzeiger der Deut- chen zu Gotha und in der Dorfzeitung zu Hildburg- hausen , besonders erscheinen.

Weimar, den 14, Juni 1848.

Großherzogl. S. Stadtgericht, E, Weber,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthir. für % Jahr. 4 Aikle, - 4 at s Rehlr. - 4 Jt in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bci einzelnen Uummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Alle Post - Anstalten des In- und Uuslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers .

Behren-Straße ar. 57.

Werlin, Dienftag den 20. Juni

A E A A

1848.

BETE N S S T ZAITTEZZ C E T E I I E E z L T c -

_

es . . / - A F 4 c N ps ; Î v p grapbischen Berichte über die Sißungen der National-Versammlung enthält, keine Unterbrec 1

dem 1. Juli c. beginnende Quartal gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen,

Damit die verehrlichen Abonnenten in der Zusendung des Y

Der vierteljährlicbe Práänumerationspreis beträgt 2 Rthlr.

Nen hinzutretenden Abonnenten können die Nummern des Preuß.

Exemplare reichen, für den zweimonatlichen Abonnementspreis von 1 Rthlr. 10 Sgr. nachgeliefert werden.

Besondere Abonnements auf die genannten stenographischen Berichte finden nicht fiatt.

dreuß. Staats-Anzeigers und namentlich der demselben beigegebenen Beilage, welche die vollstándigen steuo- ung erleiden, werden se ergebenft crsucht, ihre resp. Bestellungen für das mit

daß die Auflage sogleich danach bestimmt werden kann.

Staats-Anzeigers, mit welchen die stenographischen Berichte beginnen, fo weit die noch vorhandenen

O I E A E T E ERS T N N E E U M KEIEAM A C V T C I E B

Inhalt.

Amtlicher Theil. S Deutschland. Bundes - Angelegenheiten. Frankfurt a, M,

Fr Vérhaudlungen der Vundes - und der National- Versammlung,

Hestervreich. Wien, Handschreiben des Kaisers an den Minister des Innern, Die Rüdlehr des Kaisers Unterhandlungen mit der provisauiä n Regierung {t Mailand, Nachrichten aus Prag und talien TEIE Bekanntmachung. Protest der Konsuln. Noveredo, Ankunft des Staats- und Konferenz-Ministers Grafen von Hartig. Junsbru ck, Ankunft Schekib Csendi's, Deputation aus Brünn. Landtags-Verhantlungen. Boyen. Gefangene Jtaliener.

Rivoli von Piemontesen beseßt, E Hanunuover, Hannov er. Nachrichten aus Schleswig-Holstein. Baden. Karlsruhe. Musterung der Bürgerwehr durch den Großherzog, Hessen und bei Rhein Darmstadt, Der Großherzog 4. Kam-

mer - Verhandlungen, Erlaß des Ministeriums des Jnnern.

Ernennungen, E j Schleswig - Holstein. Avenrade. Vorkehrungen gegen einen An-

griff der Dänen, Ansland.

Oesterreich. - Pesth. Attentat gegen den Erzherzog Palatin,

Frankreich, Nation al-Versammlung, Verzichtleistung auf eine Jnter-

vellation an vie Negi rung, Vie Frage wegen der politischen Stellung Ylgeriens, Ein Schreiben Louis Bonaparte’s und Debatte darüber. Paris, Verzichtleistung Louis Bonaparte's auf sein Mandat als Volks- vertreter, Thiers, Beendigung der Arbeiten der Verfassungs-Kom- mission. Gutachten gegen den Gesetzentwurf über die Ehescheidung. Vermischtes.

Großbritanien und IJrlaud. des spanischen Gesandten. Repcal-Verein, Sflaven-Aufstand in Pernambuco

Sandels- uud Börhen-Nachrichten.

London, Hofnachricht, Abreise Westindische Pflanzer.

Beilage

TEULÄHTITT E T A ZIN S MET i L, G A. Li A 2 L N G2 Miu R

Amtlicher Theil.

Des Könias Majestät haben den bisberigen Minister der auê-

wärtigen Angelegenheiten, Freiherrn von Arnim, auf sein Ansuchen von der Leitung dieses Ministeriums zu entbinden und denselben zur Disposition zu stellen, zugleich auch den bisherigen Gesandten, Ge= beimen Legations-Rath, Freiherrn von Schleinibß, zum Minister

der auêwärtigen Angelegenheiten zu ernennen geruht.

e ———

Dem Gymnasial - Oberlehrer Wilhelm Kroemer in Breslau ist das Prädikat als „Professor“ verliehen worden,

P ostdbampf\schiff-Verbindung ¿wischen Stettin und Kronstadt (Sk. Petersburg.) Amtlicher Benachrichtigung zufolge, wird die Abfertigung des Kaiserlich russischen Postdampfschisfes „Wladimir“ während der Po - nate Juni und Juli d. F, in nachstehender Weise stattfinden: qus Kronstadt den 3. und 17, Juni, den 1, 15, und 29. Juli neucn Styls; qus Swinemünde (Stettin) den 10, uno 24, Ce ind 22. Gul E i Der Abgang des Personenschisfes „Borussia“, mit welchem die Passagiere des „Wladimir“/ für Rechnung der Post-Verwaltung von Stettin nah Swinemiinde befördert werden, erfolgt aus Stettin den 10. und 24. Juni, am 8, und 22. Juli Mittags, nach Ankunst des ersten Dampfwagenzuges von Berlin, Berlin, den 2. Juni 1848. General-Post-Amt.

M L C I G P M I P

Uichtamtlicher Theil.

2 D L S Dentfschland. Bundes - Angelegenheiten.

Frankfurt a. M,, 18. Juni. (O. P. A. Z.) 63ste Siz- zung der deutschen Bundes-Versammlung vom 16. Juni, Auf eine Mittheilung des Práäsidial - Gesandten, daß, zufolge eines Schreibens des österreiwischen Gouverneurs in Triest vom 12, Juni und übereinstimmender Berichte der daselbst befindlichen deutschen Konsuln, die unter dem Befehle des Königl. sardinischen Vice-Admi-=- rals Albini vereinigte neapolitanisc - sardinische Flotte eine Blokade des Hafens von Triest noh im Laufe des genannten Tages eintreten zu lassen beabsichtige, wurde beschlossen, gegen diese Operationen un- ter Beziehung auf die Verpflichtungen, welche die deutsche Bundesakte Art. 2 all, unddie wiener Sihlußakte Art, 38dem deutschen Bunde hinsicht-

li der Angriffe auflegen, die auf einen Theil des deutschen Bundesgebiets

vou auêwärtigen Mächten gerichtet werden méchten, fernerunter Hinwei- sung auf die ersten und beklagenswerthen Verwidelungen, welche aus

derartigen feindiihen Operationen entstehen fönnten, die Verwahrung

der Bundes - Versammlung einzulegen und deu Königl. sardinischen Gesandten am Bundestage unter dem Bemerken hiervon in Kenntniß zu seßen, wie män nicht bezweifle, daß die Königl. sardinische Regie- rung, wenn sie von der Natur der vorliegenden Verleßung ihrer mit dem deutschen Buude bestehenden friedlichen Verhältn }e unterrichtet wotden, nicht zögern werde, dem Befehlshaber der sardinischen Flotte solche Befehle zu ertheilen, welche Stadt und Hafen von Triest, fo

wie das deutshe Bundesgebiet überhaupt, vor allen Verlezungen durch |

die dortigen Kriegsereiguisse sicher zu stellen geeignet seien.

Zugleich wurde den übrigen bei dein deutschen Bunde beglau- bigten Gesandten von obiger Verwahrung Nathricht zu geben be- \{lossen.

Ein Schreiben des Marine-Kongresses zu Hamburg, womit das Protokoll der gedachten Versammlung vom 1. und 2, Juni mitge- theilt wurde, wird zu den Akten genommen.

Eben so ein Bericht des Kommandirenden des 7ten und 8ten Armee-Corps, Prinzen Karl von Bayern, aus Tegernsee vom 9. Juni über vie Stellung der in Baden stehenden Truppen, und worin der- selbe die Absicht ausspricht, einen Theil der in Mannheim befindlichen Trupven von dort zurückzuzichen. Mehrere Berichte des Generals von Wrangel vom 8—11, Juni, worin über die neuesten Kriegs-Er- eiguisse Nachricht gegeben und die Nothwendigkeit weiterer Verstär= fung, um gegen die dänische Kriegsmacht mit Nachdrueck operiren zu fönnen, dargelegt wird, wurde dem Militair-Ausshuß zur Begutach- tung zugewiesen.

Der Gesandte von Mecklenburg zur Kenntniß der Bundes-Versammlung, welhe Hindernisse der Stel= lung des Kontingents bisher im Wege gestanden, und daß gegenwär- tig dasselbe in seiner ganzen Stärke gestellt worden set.

Auf einen Bericht des politischen Ausshüsses über die Kollijionen, welche s|ch im Herzogthum Lauenburg zwischen den Befehlen des Königs von Dänemark, als Landesherrn, und der Erfüllung derx Bun-=- doépflichten für dieses dem deutschen Bunde einverleibte Land ergeben baben, deren möglichs schleunige Beseitigung durh eine von den jquenburgischen Lanbesvertretern hierher gesendete Deputation betrix- ben wird, wurde folgender Beschluß gefaßt :

1) Jn Erwägung der zwishen Sr. Majestät dem Könige von T 'änemark und dem deutshen Bunde eingetretenen Feindseligkeiten,

der von dem König als Herzog von Lauenburg statifindenden Weigerung der Leistung seiner Bundespflicht,

der dadurh herbeigeführten, vom König aber nicht angenomme- nen Abdankung der lauenburgischen Regierung, worin eine Verwir= rung der Landesverhältnisse droht, zu deren Abwendung die ver- fassungsmäßigen Organe des Herzogthums die Dazwischenkl'unft des deutschen Bundes angesprochen haben,

soll eine interimistishe Verwaltung des Herzogthums Lauenburg eintreten. d i

2) Das Herzogthum Lauenburg wird daher unbeschadet der Rechte Sr. Majestät des Königs von Dänemark bis zur Einstellung der von Dänemark gegen den deutschen Bünd geübten Feindseligkeiten und bis zur Herstellung des Friedens von Seiten des deutschen Bun- des in Administration genommen, und wird

3) vom deutschen Bunde sofort ein Kommissarius ins Herzog- thum Lauenburg entsendet, um demgemäß die nöthigen Anordnungen zu treffen und eine für den deutshen Bund (unbeschadet der Rechte des Landesherrn) zu verpflichtende interimistishe Verwaltung unter Berücksichtigung der Wünsche des Landes einzurichten, über die Aus- führung dieses Auftrags aber demnächst: Bericht zu erstatten.“

Zugleich wurde der badische Gesandte als Commissair für Aus- führung dieser Maßregel ernannt,

Eadlich wurde cin Schreiben des Marine-Aus\chusses der Natio- nal-Versammlung, womit ein Antrag des Marine- Kongresses in Ham-= burg auf Bewilligung einer Summe von 300,000 Rthlr. zur Aus- rüstung von Kriegs):hisfen mitgetheilt worden war, dem Marine- Ausschuß der Bundesversan,mlung zur Begutachtung zugewicsen.

Sißung der deutschen National - Versammlung am 17. Juni. (O. P. A. Z.) Die Sibuug war ungewöhnlich besucht, besonders waren die Tribünen gedrängt voll. Zwei neue Pläße fürs Sekretariat sind hinter der Rednerbühne angebracht. Sie werden von den Herren Jucho und Biedermann eingenommen. Martini will dem Protokoli eine Bemerkung über seine Motive, gegen den Beschluß der Bewilligung von 6“ Millionen für die Kriegsmarine zu stimmen, einverleibt wissen. Die Versammlung verneint die Zu- lässigfkeits - Frage. Nur etwa zwanzig Mitglieder der linken Seite erheben sich. Zimmermann aus Spandau rügt, daß sein Amenu- dement und andere niht im Protokoll erwähnt seien. Präsident: Es fei nicht verlesen und könne auch nicht Theil des Proto= folls werden. Wigardt giebt diese Bemerkung als richtig zu, will aber, daß sämmtliche Amendements mindestens zur Verlesung kommen müssen, Präsident: Jch habe alle Amendements in dieser Sache

L

angezeigt und gefragt, ob die Versammlung die Verlesung derselben Die Versaminlung hat diese Frage verneint,

wolle, Soll die

e L L A AT, uge Ser Ster. Varaniähqung

E tit,

Geschäftsordnung geändert werden, um jedes Amendement gegen die Erdrückung dur den Beschluß , die Verhandlungen zu schließen, zu \{hübßen, so muß darauf ein eigener Autrag gerichtet und dieser be- fanntlich von 59 Mitgliedern unterstüßt werden, hl aus Hangu: Ein Mangel im Protokoll sei es jedenfalls, daß nicht bemerkt sei, die Versammlung habe das Nichtverlesen der Amen=- dements beschlossen. Wesendonk will nicht blos den speziellen Fall entschiedeu haben, sondern einen allgemeinen Beschluß gefaßt wissen. Er bemerkt, es seien dagegen, daß „auf verfassungsmäßigem Wege“ die 6 Millionen aufgebraht werden sollten, Amendeme»ts gestellt gewesen, die „auf irgend einem anderen Wege“ das Geld hätten beschaffen wellen. Die Frage: Will die National-Versamm- lung, daß das Amendement des Abgeordneten Zimmermann dem Protokoll nachgefügt werde? wird gegen etwa 16 Stimmen verneint.

Vogt macht in geziemender Form darauf aufmerksam, daß der Präsident mitunter von seinem Siße aus debattire. Präsident: Es is} die Gränze oft {wer einzuhalten. Habe ih sie mitunter überschritten, so sebe ich mir wiederholt vor, immer die Rednerbühne zu betreten, wenn ich eine Meinung über den Inhalt der Debatte abgeben will. Nah einigen Bemerkungen von Schoder und Cisen=- stuck wird endlich, nah mehr denn einer halben Stunde, die Diskus= siou liber das Protokoll verlassen.

Wigardt macht einen Antrag, die Abfassung der Aus\chuß- berichte betreffend und auf deren Vervollständignng zielend. Er ver=- sucht ihn als dring!ich zu begründen und wird daun von Freudentheil und Zimmermann (aus Spandau) unterstüßt. Die Versamm'ung er- flárt die Sache für nicht dringlih. Der Präsident wcißt deshalb den Antrag dem Ausschusse zu, mit dem Wunsche, daß bald darüber C=-thitet werde. Sodann erhält W esendonk das Wort, um über

F 6fehen der auf gestern angesrbten Versammlung zu reden (Spannung im Auditorium). Es ist, sagt er, am Mittwoch von der BVersammklung förmlich be Hlossen, am Freitag Sihung zu halten.

Wem steht es in einem solchen Falle zu, eine Sißmg ausfallen zu lassen, der Versammlung oder dem Präsidium? Die Geschäftsord= mng läßt die Frage unbeantwortet, der allgemeine parlamen= tarifche Brauch dürfte aber das Recht allein der Versamm= lung zuweisen. (Oh, feincóweges!) Weit entfernt, selbs anzuneh= men, daß aus einem anderen Grunde, als dem in dem Cirkular an- gegebenen, die Aussepung erfolgt sei, muß ich doch bemerken, daß cine solhe Annahme anderswo zum Nachtheil unseres Ansebens Raum gesunden hat, selbst in Versammlungen. Wr sind gesendet, nicht um zu feiern, sondern um zu arbeiten. Haben auch Kommissionsberichte niht vorgelegen, so hätte sich doch wohl cin Gegenstand finden las= \sèn. Zwar sind wir so glüctlich, einen Präsidenten zu haben, der das allgemeine Vertrauen hat und eine discretionaire Gewalt nicht leicht mißbrauchen wird; allein grundsäglih dürfen wir solche nicht in die Hand eines Mannes legen. Antrag: Die National-Versarmmluug erkläre, daß ihre Sihungen täglich stattfinden, Sonn- und Festtage allein ausgenommen, sofern nicht durch besonderen Be {luß auch diese zu Sißun- gen bestimmt werden. Der Präsident reert: S0 anerkenne, daß die Geschäftsortnung das von mir geübte Recht nicht ausdrücklich in meiue Hand gelegt hat. Jch war aber nit zweifelhaft, daß es us der Stellung des Präsidenten folge, wenn er nach seiner Kunde von dem Stande der Geschäfte das Zusammentreten der Abgeordneten sür überflüssig bält, die Sibung absagen zu dürfen. Ach habe am Mitt= woch ausdrücküich gesagt : ih sebe die nächste Sibuug auf übermorgen an, in der Voraussetzung, daß dann Berichte erstattet werden fönnen. Jch habe am Donnerstag Nachmittag alle Aueschüsse persönlich aufge= sucht und keinen Bericht aufgefunden. Mithin war die Voraussebung nicht eingetreten. Eine Tagësordnung war also nicht da, und cine Tages= ordnung sehe ih als die Bedingung der Thätigkeit der Versammlung an. Jordan aus Berlin hält den Präsidenten sür gerechtfertigt , greift aber die Ausschüsse lebhaft an, ohne irgend bestimmte Beschuldigungen zut er- heben. Der Präsident warnt ihn, keine Mißachtung gegen die National-= Versammlung auszudrücken, worauf Jordan sagt : er theile die Uebcr- zeugung von der Wichtigkeit und Würde dieser Versammlung gewiß mit der Wahrheit. Allein das Volk draußen sage: ihr täuscht uns. Vischer: das einzige Motiv unseres Handelns sei die Vaterlandê=- liebe, nicht der Eindruck, den unser Handeln auf das Volk mache. Mir follten nicht Sißgungen -halten, damit nur deren gehalten wer= den. Aber wahr sei es, die Ader der Ungeduld sei bis zu Platen gespannt, so in Schwaben, von wo er kürzlich gekommen, so auch anderèwo, Er wisse wohl, daß die Ausschüsse nicht feierte», während die Versammlungen ausfielenz aber man könnte auch sagen, es werde in den Aus\chuß-Sizung- n zu viel geredet. Jn diesen Tagen seien hier viel Fremde gewesen, welche wichtige Verhandlungen erwartet hätten. Sie machten bei ibrer Heimkehr eine Propaganda der Unzufriedenheit. Er wolle feine Vorwürfe, sondern Anträge machen, und zwar dabin, daß 1) nie ein Mitglied gleichzeitig in mehreren Kommissionen sien folle; 2) daß, in Erwägung, daß der Dienst des Vaterlandes ein reiner Gottes- dieust sei, auch morgen, am Sonntag, eine Sizung stattfinde. Ve- nedey will von der Thätigkeit der Versammlung im abgelaufenen Monat nur zwei Beschlüsse gelten lassen, die er „thatfäch- lihe“’ nennt. Er tadelt das Schimpfen ‘auf die Verfamm- lung, nennt es, wenn es draußen geschieht, einen „Verrath an dex deutschen Sache“, Zum erstenmale, sagt er, stehen wir