1902 / 223 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Sep 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Schuhwaaren-Fabrikanten, Königlichen Hoflieferanten

Reinhard Esser in Berlin den Charakter als Kommissions- rath zu verleihen.

Der Königliche Hof legt heute für Jhre Me die Königin der Belgier die Trauer auf drei Wochen und zwar bis einschließlih den elften Oktober an.

Die Damen tragen shwarzseidene Kleider, und zwar die ersten vierzehn Tage bis einschließlih den vierten Oktober mit \shwarzem Kopfpuß, shwarzen Handschuhen, shwarzen Fächern und schwarzem Shmuck, die legten aht Tage mit weißem Kopfpuß, grauen Handschuhen, weißen Fächern und Perlen.

Die Herren nehmen für die ganze Zeit der Trauer einen Flor um den linken Arm. Die Herren vom Zivil tragen zum gestickten NRock in den ersten vierzehn Tagen bis einschließlich den vierten Oktober bei großer Gala schwarze Kniehosen, \hwarze Strümpfe, Schuhe mit s{hwarzen Schnallen und Degen mit schwarzer Scheide, in den leßten acht Tagen blanke Schnallen, zur halben Gala die gold- beziehungsweise silberbordiertenBein- fleider von der Farbe der Uniform und in dem einen wie in-dem anderen Falle den gold- beziehungsweise silberbordierten Hut mit weißer Feder, zur kleinen Uniform dagegen s{chwarze Unterkleider (beziehungsweise Kniehosen, schwarze seidene Strümpfe und Schuhe mit \{hwarzen Schleifen). Jn den ersten N Tagen tragen die Herren s{hwarze wollene Westen und \{chwarze Handschuhe, in den leßten acht Tagen shwarze seidene Westen und graue Handschuhe.

Berlin, den 21. September 1902,

Der Ober-Zeremonienmeister. Graf A. Eulenburg.

Justiz-Ministerium.

Dem Oberlandesgerichtsrath, Geheimen Justizrath R e in Cöln ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt. .

Verseßt sind: der Amtsgerichtsrath Schulz in Ragnit als Landgerichtsrath nach Tilsit, der AmtsgerichtsrathDr. Schotten in Frankfurt a. M. als Landgerichtsrath an das Landgericht daselbst, der Landrichter Pfißner in Posen nah Frankfurt a. M, der Amtsrichter Shulze in Ostrowo als Landrichter an das Landgericht daselbst, der Amtsrichter Dr. Zeddies in Spangenberg als Landrichter nah Hanau und der Amtsrichter Dr. Schmidt in Gilgenburg nah Osterode (Ostpr.).

Dem Notar, Justizrath Philipp in Altona ist die nach- gesuchte Entlassung aus dem Amt ertheilt.

Der Rechtsanwalt, Justizrath Dr. Martinius is} in der Liste der Rechtsanwälte bei dem Landgericht in Erfurt

gelöscht.

Jn die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Gerichts-Assoren Hecht bei dem Amtsgericht und dem Land- gericht in Bromberg, Dr. Tomaszkiewicz bei dem Amts- E und dem Landgericht in Gnesen, Dr. Kollenscher bei em Amtsgeriht und dem Landgericht in Posen, Emil Meyer bei dem Amtsgericht in Dahme und Baetcke bei dem Amtsgericht in Ahrensburg.

Der Amtsgerichtsrath R ot he r in Leobschüß und der Rechts- anwalt und Notar Schweichler in Sensburg sind gestorben.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Dem Direktor der Kaiser Wilhelm-Bibliothek zu Posen Dr. Rudolf Focke ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Am Schullehrer - Seminar zu Fraustadt sind der Zweite Präparandenlehrer Lewicki zu Rogasen und der Lehrer S'emik zu Posen als ordentlihe Seminarlehrer,

an der Präparanden- Anstalt zu Rogasen ist der Lehrer Glayel zu Wongrowiß als Zweiter Lehrer angestellt worden.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Der Ober-Regierungsrath vdn Engelbrechten ist zum

1. Oktober 1902 von Cassel an die General-Kommission zu Bromberg verseßt worden.

Angekommen :

Seine Excellenz der Präsident des Neichöbank-Direk-

toriums, Wirkliche Geheime Rath Dr. Koch, von seiner Uxlaubsreise.

Nichtamtliches. Deutsches RNeidth.

Preußen. Berlin, 22. September

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag in Hubertussiock die Vorträge des Kriegs:Minisiers und des stellvertretenden Chefs des Militärkabinets

E E

Am 19. d. M. ist der Präsident verwaltungsgerihis a. D.,, Wirklihe Geheime Rath Dr. Persius nach längeren Leiden aus dem Leden qe- schieden. Friedri Ludwig Paul Persius wurde am 1. Sep- tember 1832 als Sohn des Ober-Bauraths Persius, Architekten Seiner Majestät des Königs, zu Potsdam geboren. Nath Beendigung seiner Studien auf den Universitäten zu Jena und Berlin trát er im Jahre 1863 als Auskultator dei dem Königlichen Kamme-gericht in den Staatsdienst,

ging im Jahre darauf als Regierungs «- Referendar zur Verwaltung über und wurde 18 nach der „mit

Auszeichnung“ bestandenen dritten Staatäprüfung zurn Negie- rungs Assessor ernannt und der Negierung zu Potsdam zur Beichäftigung üderwicsen Schon unter dem 9, März 1X0 «crfol Landrath des

des Königlichen Ober-

er in diesem am 30. Juni 1869 zum Geheimen Regicrungs- und vortragenden Rath, 1873 zum Geheimen OberRegierungs- rath ernannt. In “diesem Amt entfaltete Bs eine hervorragende Thâätigkeit bei der Verwaltungsreform, wélche mit dem Erlaß der Kreisordnung für die östichen Provinzen des Staats vom 13. Dezember 1872 begonnen wurde. Ihm lag neben seinem damaligen Chef, dem verewigten Staats-Minister Grafen Friedrich zu Eulenburg, die Ver- tretung der Regierungs-Entwürfe zum Gesetz, die vorzugsweise von ihm ausgearbeitet waren, bei ihren Berathungen in den Häusern des Landtages während der Jahre 1869 bis 1872 ob. Nach: dem die Kreisordnung zu stande gekommen war, entwickelte er die gleiche Wirksamkeit für die Fortseßung des begonnenen Reform- werk3 in der Provin:ial-Ordnung vom 29. Juni 1875 und dem Gesetz, betreffend die Verfassung der Verwaltungsgerichte und das Verwaltungsstreitverfahren, vom 3. Juli 1875. Durch leßteres wurde das Oberverwaltungsgericht für den preußischen Staat in das Leben gerufen und Persius durh Allerhöchste Bestallung vom 27. September 1875 zu dessen Präsidenten ernannt. Als das Oberverwaltungsgeriht am 20. November 1875 zu seiner ersten Sißung zusammentrat, wurde es von dem Prä- sidenten, einem Rath im Hauptamt und fünf Räthen im Nebenamt gebildet. Als der Gerichtshof am 20. September 1900 die Feier seines fünfundzwanzigjährigen Bestehens beging, standen dem Präsidenten Persiuus sechs Senats-Präsidenten und dreiundvierzig Räthe zur Seite. Nicht lange nach dieser Feier traten in dem Befinden des Präsidenten Anzeichen einer Krankheit hervor, die ihn s{hließlich veranlaßte, am 1. März d. J. in den Ruhestand zu treten. ierbei fonnte er auf sechsundzwanzig Jahre zurückblicken, während deren er in treuer Pflichterfüllung unermüdlih und er- folgreih thätig gewesen war, um die Ausgestaltung und Fort- entwickelung des Gerichtshofes zu fördern, über sein An- sehn zu wachen und an der Rechtsprehung hervorragend Antheil zu nehmen. Es hat nicht fehlen können, daß die großen Verdienste, die sh der Verewigte so um seinen König, dem er auf das treueste ergeben war, und um sein Vaterland erworben hat, reiche Aner- fennung gefunden haben. Unter dem 19. März 1886 wurde ihm der Charakter als Wirkliher Geheimer Rath mit dem Prädikat „Excellenz“ verliehen. Mittels Allerhöchster Ordre vom 11. Juni 1584 erfolgte seine Ernennung zum Mitgliede des Staatsraths, om 1. März 1891 seine Berufung zum Mitgliede des Herrenhauses, 1896 wurde ihm der Rothe Adler - Orden erster Klasse mit Eichenlaub verliehen, bei seiner Versezung in den Ruhestand die Brillanten zu diesem Orden. Aus Anlaß jener Jubelfeier verlieh ihm die juristishe Fakultät der Universität Heidelberg die Würde eines Doktors der Rechte.

In einem dem Verewigten von dem Präsidenten und den Mitgliedern des Oberverwaltungsgerichts gewidmeten Nachruf wird betont, daß, was Präsident Persius in einem langen, arbeitsreihen Leben gewirkt hat, ihm in der Geschichte der preußishen Verwaltung und ihrer Recht- sprechung für immer einen hervorragenden, ehrenvollen Plaß

sichern wird. ke, ‘B i

Der Kaiserlihe Gesandte in Belgrad, Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Waecker-Gotter ist von dem ihm Aller- höchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und

hat die Geschäfte der Kaiserlichen Gesandtschaft wieder über- nommen.

Der Präsident des Kaiserl:chen Statistishen Amis Dr. Wilhelmi ist in dienstliher Veranlassung nah Cöln abgereist.

Der Präsident des Königlich preußishen Statistischen Bureaus Blenck ist vom Urlaub E

Laut Meldung des „W. T. B.“ i]st S. M. S. „Stosch“ am 19. September in Funchal (Madeira) eingetroffen und geht heute von dort nah Port of Spain (Trinidad) in See.

S. M. S. „Gazelle“ ist am 20. September von Porto Cabello nah La Guayra in See gegangen.

Der Transportdampfer „Pisa“ ist am 20. September in Aden angekommen und hat an demselben Tage die Reise fortgeseßt.

Jn der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Neichs: und Staats - Anzeigers“ wird die vom Reichs- Eisenbahnamt aufgestellte tabellarishe Uebersicht der Be- triebs-Ergebnisse deutsher Eisenbahnen für den Monat August 1902 veröffentlicht, auf welhe am Frei- tag v. W. an dieser Stelle auszüglih hingewiesen worden ist.

Bayern.

Jhre Königliche Hoheit die Mein Ruppre@ht ist gestern Nachmittag, wie „W. T. B.“ meldet, in Kreuth

ma.

von einer Prinzessin entbunden worden.

Oesterreich-Ungarn.

Das „Ungarische Telegr.-Correspondenz-Bureau“ meldet: Der Verlauf der Kossuth-Feier, über die nunmehr Berichie aus dem ganzen Lande vorliegen, gestattet jeyt eine abschlichende Charakierisierung ihrer Bedeutung. Es muß vor allem konstatiert werden, daß die pietätvolle Feier, wie dies von den Festrednern allerortien hervorgehoben wurde, dem Andenken Kossuth's als des Vorkämpfers für die Verfassung, als eines der Hauptführer der kon: stitutionellen Neformbewegung gegolten hat. Dieser Charakter des Gedenktages wurde überall fesigehalien, und an der patriotischen Feier, die sih in sollen Grenzen bewegte, haben daher alle Parteien ohne jeglichen Unterschied mit aller Wärme der Ueberzeugung und ohne jeten Rückhalt theilgenommen. Der würdige, harmonische Verlauf der Feier hat überdies ein glänzendes Zeugniß für den ftreng konstitutionellen Sinn ah- geleat, der alle S&ichten - der ungarishen Nation beseelt

dynastishe Gefühl verlegen könnte. Die ungarische Nation if immerdar mit \{wärmerisher Hingebung ihrer Verfassung und deren oberstem Hort, Seiner M azestät dem König ergeben; und auch aus Anlaß der patriotischen Feier am Freitag ist die Liebe und die Verehrung für die geheiligte Person des gekrönten Königs, mit dem die Nation nicht bloß durch pflicht: gemäße Treue, sondern auch durh Bande der Dankbarkeit und Bewunderung verknüpft ist, in zahlreichen Ovationen und huldigenden Kundgebungen zu Tage getreten.

Frankreich.

Der Minister-Präsident Combes führte gern bei einem

Festmahl der republikanishen Wähler in Matha (Charente Snférieur) den Vorsig. Während desselben hielt er eine längere Ansprache, in der er, dem „W. T. B.“ zufolge, zunächst auf den Sieg der Demokratie bei den lezten Wahlen hinwies und sodann die Frage der Kongregationen besprach. Er betonte daß das Konkordat die Richtschnur der religiösen Politik des Kabinetts sei, welches die Absicht habe, dasselbe zu achten und ihm auch Achtung seitens Anderer zu verschaffen, Dies werde das Kabinett lagted beim Wiederzusammentritt der Kammern beweisen. Es heiße nicht das Konkordat verletzen, wenn man die Rechtsverhältnisse der Kongregationen geseßlich regele, die außerhalb des Konkordats entstanden seien und aus- \chließlih der Z'vilgewalt, unter Ausschluß jeder sremden Ein: mischung, unterständen. Der Minister-Präsident besprach \o- dann die auswärtige Politik; er erinnerte daran, daß die Regierung in der ministeriellen Erklärung den festen Willen kundgegeben habe, die guten Beziehungen zwischen Frankrei und den fremden Regierungen aufrecht zu erhalten und zu befestigen, und fuhr dann fort:

Das Kabinett hat seitdem durch bedeutsame Bde bewiesen, daß es sein Verhalten mit seinen Worten in Einklang zu - bringen weiß. Indessen nehmen seine politischen Gegner die geringsten Vor- kommnisse zum Vorwand, um zu versuchen, die auéwärtige Politik des Kabinetts zu verdächtigen, wie sie jeden Tag seine religiöse Poli verleumden. Entschlüpft ein ein wenig sensationelles Wort den Lippen eines Ministers im Feuer der Improvisation, in der warmen, mittheilsamen Stimmung eines Banketts, hatte es auh in dem Geiste dessen, der er aussprah, nur den Werth einer stilistishen Ausschmücung, eines rednerishen Bildes, gleich wird es für die Feinde des Kabinetts zu einem Worte der Regierung selbst. Sie bekümmern sich nicht cinmal darum, in Erfahrung zu Rden: ob dieses Wort uichtig gemeldet und von dem Redner als der authentische Ausdruck seines Gedankens anerkannt worden ift. Als Ne des Ministerraths protestiere ih gegen ein derartiges

orgehen. Niemandem fkann es unbekannt sein, daß unter dem parlamentarishen Regime die Regierung niemals durch individuelle Erklärungen eines Ministers gebunden wird. Sie wird nur gebunden durch die Erklärungen des Chefs der Regierung, der allein vor den Kammern und dem Lande für “die ter Politik ertheilte Richtung verantwortlih ist. Jeder Minister für s{ ist nur zuständig und maßgebend für die Verwaltung seines Ressorts. An diesen Grundsay, der das Wesen der parlamentarischen Re- piEungésorm bildet, erinnern heißt den von den Gegnern er- obenen Anspruh, das ganze Ministerium auf einen Say festzulegen, der mehr oder weniger ungenau durch irgend einen Berichterstatter wiedergegeben ist, auf seinen wahren Werth zurückführen. n Angelegenheiten der inneren Politik kann nur der Präsident des Ministerraths als Organ der Regierung haftbar emacht werden; in Angelegenheiten der äußeren Politik hat nur der

inister des Auswärtigen die Aufgabe, im Namen der Regierung zu sprehen und zu handeln. Hierin bestebt in Wahrheit die parlamen- tarishe Regierungsform. Die öffentlide Meinung in Frankrei

und im Auélande hat sich auch faum du die Polemik ierungsfeindliher Blätter beeinflussen lassen. Jch em-

pfinde daher nicht das Bedürfniß, die öffentliche Meinung über die Absichten der Regierung zu beruhigen, welche bleiben, wie sie an dem Tage waren, an dem sie ans Ruder kam. Bis beute hat die Regierung noch nichts an dem Programm geändert, das in der ministeriellen Erklärung vorgezeihnet ist und darin besteht, alle Fraktionen der republikanischen Partei gegen die Dreistigkeiten der flerikalen Reaktion und die Anschläge der Nationalisten zu vereinen und die demokratishen Reformen, welche seit so langer Zeit vom Lande gefordert werden, zu wverwirklihen. Dieses Pro- gramm halten wir für audsreihend, um die fremden Machte davon zu überzeugen, daß wir ebensosehr, wie sie sclbst es sein können, von dem Wunsche beseelt sind, mit ihnen die aufrichtigsten und chr- lihslen Beziehungen zu unterhalten, und daß wir bereit sind, mit ibnen in dem Bemühen zu wetteifern, unseren gegenseitigen Interessen und Rechten entsprechend alle Zwischenfälle zu regeln, die geeignet sind, den bestehenden Frieden zu stören, der zuglei das erste unserer Bedürfnisse und der glübendste unserer Wünsche ist. ‘Der Minister-Präsident s{loß, indem er die republikanische Regierungsform rühmte als die einzige, welche fähig sei, Frank- reich die Freiheit zu verbürgen durch die unßtstrittene Supre- matie der Zivilgewalt, und den Frieden durch das unentzch bare Recht, das die Vertreter der Nation besäßen, in sou veräner Weise über alles, was Ursache eines Konsflikts scin könne, zu beschließen. __ Im Wahlbezirk Libourne, Departement Gironde, wurde estern der Nationalist Josef Brisson, dessen Wahl von der ammer annulliert worden war, mit einer Mehrheit von 450 Stimmen wiedergewählt. Die „Agence Havas" meldet, es heiße, die Regierung werde bei der Budgetberathung beantragen, den Zucker interessenten als Kompensation sür die geplante Auf: hebung der Zucerprämien eine derabsezung der Juland- steuer in Höhe von «(twa 40 Millionen Francs zu gewähren Gesiern fand in Le Folgoët ein großer Umzug der freien Schulen stait. Vom Morgen an trafen die Land- bewohner in Prozession ein, an ihrer Spiße Kreuz und Banner und die Geisilichkeit, welche Gesänge in keitisher Sprache sang Es nahmen ungefähr 50000 Erwachsene und 15000 Kinder theil. Auf freiem Felde war ein Altar errichtet; dort wurde eine Messe abgehalten. Die Volksmenge sang knicend das Credo. Der Pfarrer von Le Folgoët hielt eine Ansprache, in der er zu cinem Gebet für die Nonnen aufforderte. Jn der Ortschaft selbst sanden Ansammlungen siatt; die Menge brahie Hochrufe auf die Freiheit, die Schwestern und die Religion aus Gegen den Marquis de Dion, den nationalistischen Deputirten für das untere Loiredepartement, wird das Straf verfahren cingeleitet werden, weil er die Bevölkerung dazu auf: gerei haben soll, ihre Einlagen aus den Sparkassen zurückzu ziehen.

RMusßiland. Vie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird veröffentlicht der „Regierungshote“ Reskripte des Kaisers

| die im Ans&@luß an die Kursker Manöver an die Groß

EÈs ifi im Verlaufe der Felilitkeiten, welhe mit der Er

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(s e V - B l g Hilfsarbeiter in das Ministerium des „Innern derusfen, wurde |

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innerung an die der Einführung der Verfassung voraus: gegangene Sturm: und Drangperiode so eng verknüpft sind, au nicht ein Laut erklungen, welher die Loyalität oder das |

fürsten Michael Nicolajewitsh und Sergius Alexan drowitsch, den Kriegs-Minister, General Kuropotkin und

| die General-Adjutanten Dragomirow und Graf Mufssin

P ushkin gerichiei sind und den Dank und die Anerkennung des Kaisers ausdrüdcken

und bezogen die Winterguartiere auf 76 Grad 48 Min. nördlicher Breite E 89 Grad westlicer Länge. Wir {ossen viele Moschus- ochsen und unternahmen Schlittenreisen. Die Gegend ift fehr reih an Rennthieren und Polarwölfen. Von den leßteren haben wir zwei lebend mitgebracht. Der nächste Winter war falt und stürmisch; die mittlere Temperatur betrug minus 45 Grad. Im rühjahr und im Sommer 1901 und Anfang 1902 fanden wiederum hlitten-Expeditionen statt. Am 6. August gelang es dem „Fram“, vom Eise loszukommen. Wir trafen in Godhavn am 18. August ein, verließen Kap Farewell am 28. August und trafen in Stavanger am 19. September ein.“

Ftalien.

restag der Besezung Roms durch die i Der cen Trupp en wurde am Sonnabend, wie m T. B.“ berichtet, in Rom und in ganz Ztalien festlich r angen. Der Sindaco von Rom, Fürst Colonna, sandte 4 Glückwunsch-Depesche an den König, Allerhöchstwelcher E erie: er habe mit hoher Erkenntlichkeit den Gruß des : | lienischen Rom empfangen, der den ruhmreichen Tag seiner Der Präsident Ro osevelt hielt gestern, wie „W. T. B Pereinigung mit den E Pee D A meldet, in Cincinnati eine Rede, in der er seinen Plan Erinnerung u

oa : einer Kontrole der Trusts durch die Regierung wieder- diesen Gruß der Gaudti S ANUraGt A A ai 1 Er holt darlegte und erklärte, es sei unmöglich, dur eine Aenderung im Namen der Hauptiiia a :

L der Tarifgeseße eine Abhilfe gegen d / blie in denselben eine günstige Vorbedeutung für die Macht der S Ya de lichen Uebel herbeizuführen. Die Produkte d die Größe des Vaterlandes. Am Nachmittag fand an | pieler Trusts genössen keinen Tarifshuy und würden Behörden und des Heeres sowie Vereine und eine zahl: | troffen werden können. Hierfür führte der Präsident als Bei- eiche Volksmenge theilnahmen. Der Sindaco Fürst | spiele die „Standard Oil Corporation“ und die Anthracit- Colonna hielt eine Rede, welche die Mission des | Corporationen an. Einige Trustbildungen würden durch italienischen Nom“ zum Thema hatte. Er gedachte | Zurückziehung der Schußzölle gehoben werden können, allein pes bevorstehenden frohen Ereignisses in der Königlichen | Fur auf Kosien und zum Schaden aller kleinen Konkurrenten amilie und der demnäcstigen Besuche fremder Staats- | und ihrer Angestellten. Ein geseßgeberisches Vorgehen bezüglich oberhäupter in Rom. Die Besuche fänden statt, um den

: der Trusts sei indessen nothwendig, und er glaube, es fónne König und Jtalien zu ehren und in Rom die theuren Freund- | piel A O En ohne Aenderung der Verfassung. haften neu zu besiegeln. Die Stadt Rom werde diese edlen | DerSchaßsekretär S h aw hielt gesterninChica go eine Rede, reunde aufnehmen, wie es sich gebühre, und dabei der | in der er sagte, er sehe die Reciprocität als natürliche Ge- phen Bedeutung dieser feierlichen Ereignisse eingedenk | hitfin für die Schubzollyolitik an. Er velürpfe die Tarif- sein. Die rómische Bevölkerung werde sich dabei abermals | revision für einzelne Artikel. An die Oeffnung der amert eins wissen mit der des ganzen Landes, welches stolz auf | kanischen Märkte für den uneingeshränkten fremden Handel ine Rechte und seine Stärke sei, und den aufrichtigen Freunden | dürfe nicht gedacht werden. Er begünstige lediglich im Austausch “ines Königs aufrichtig seine Hand entgegenstrecken und dabei | Handelsprivilegien und weise hierbei auf das Uebereinkommen die Gefühle des ganzen Volkes verkörpern.

: . | mit Frankreich hin, wo es unmöglih gewesen sein würde, | Der Me MARL Ad Zararen S S Konzessionen zu erhalten, welche denen entsprochen hätten, die hielt am Son j -

: : E anderen Ländern bewilligt worden seien, wenn nicht die Ver- maligen Ministers M O Sor iaübets: Gedächthißrede | einigten Staaten sich bereit ao hätten, Frankreich einige diesen Staatsmann, in der er ausführte: j fler Vergünstigungen zu gewähren. auf a Sohn der großen Generation, welche die Einigkeit Italiens Der M Z E Preß in New Y ork wird aus London herstellte, tut Gapving ee pon heit Aer Èr bemertie telcgraphiert, daß die britische egierung eine No x qn ¿ke Roms und der Borherr|ca [iens. ber Ora L h N ete a 28 én Auhvé i i nirig | rid dah d 1 Vas fo "Deutschen echaff A p micht D 18 87S E Vabe, ia A R En weis auf die Zirkularnote ge A E yar unsauvers D A Aken, ' î ih der Deutschen ge]chassen, aver n1 a 1) , l : : Löhn, das junge G | e i, ice Deut Gand Lt utschec Nation wiederhergestellt habe, und daß es | der Vereinigten Staaten die Aufmerksamkeit auf die La g der Dieser Stoff ist von Reuling nun ohne jeden Humor und mit bald aufgehört habe, {ih an seinen Waffenerfolgen zu berauschen, vielmehr | Juden in Rumänien gelenkt werde. Die britische Regie: | ciner bis ins Brutale gehenden Derbheit dur geführt, die m it natür- in der Industrie, in Kolonien und im Handel den Ruhm gesucht habe, | rung stelle die Frage, welche Ansicht die anderen Mächte über | lier, naiver Sinnlichkeit . kaum noch etwas gemein hat. Auf jede welcher fortan ‘der einzig wahre der neuen ZivilseWon sei. | die Angelegenheit hätten, und suche festzustellen, ob vielleicht feinere Charafkterisierung, auf jede Nebenhandlung ift verzichtet, Bd Der gegenwärtige Wunsch Ktaliens sei cine fricdlihe Politik und die irgend “eine gemeinsame Aktion von den Vertragsmächten be- die Intimitäten des Ghelebens werden so auéscließlih „und „fo_fraß Solidarität aller Schichten tet D n: welche rp 2s chlossen werden könne. Das Telegramm legt Gewicht auf e dret Lange A indu Aber dle D fbne gezertt, daß B S d tigen thwendig sei für eine junge i , R 1A : Aevoinaten [1 länger ehr, eft l P dier Sudustrie, ie L nd aus dén ersten Anfängen herausgetreten Thatsache, daß QLOE Großbritanniens auf die der Vereinig le auspiclerisGen Leistungen, die die Darsteller, namentli Ÿ Else Lehmann sei nd so stark durh die roßen wirthschastlichen Gefahren Staaten folae un Y sie erganze. . Nork, d ß und Albert Bassermann an die Verkörperung des F auernpaares ver- Guropas und die Konkurrenz Amerikas bedroht Das „Reuter'she Bureau“ berichtet aus New York, daß, | \4wendeten, konnten diesen Eindruck nicht abshwächen. Die Aufnahme Staat müsse für ih die Initiative in den sozialen Reformen in | einem Telegramm aus Colon zufolge, das amerikanische | des Stückes war denn auch sehr getheilt. enn {ließli nah leb” Anspruch nehmen, die ebenso das Charakteristishe des gegenwärtigen | Kriegsschiff „Cincinnati“ am Freitag 80 Matrojen und | haftem Kampf der Beifall über die [auten Aeußerungen des 9 tif Jahrbunderts bilde, wie die Initiative zur nationalen Unabhängigkeit zwei Schnellfeuergeschüße gelandet habe. fallens die Oberhand zu gewinnen schien, will das bei der Kampf- das Charafteristishe des vergangenen Jahrbundert® gewesen sei. Ein Nach einem Telegramm aus Panama hat der_ Geno! stimmung, die in derart umstrittenen Erstaufführungen herrsht, wenig der Aufständischen Herrera an den Gouverneur Salazar 2A eine Mittheilung gelangen lassen, in welcher der Wunsch aus- Lessing-Theater.

Staat fönne ein weiser Verwalter nur dadurch sein, daß er starke Freiheit Se lcten

énter starker Gesetzgebung aufrechterhalte. Die Arbeiterorganisation sei Ie Mie er K (8 8 E taa rig afi „Der Heer ohme“, ein bürgerliches Drama in fünf Aften von gesblagen wird, gemeinjam i

ein wunderbares E ge Rebel aufzudecen und aen Beleygeter mer nerstüpung, die dem Ministerium v: der Partei der äußersten \ef Lauff, trug am Sonnabend bei seiner ersten Aufführung einen L E j inisterium von der Partei der äußersten | Be _zu Josef Lauff, trug am Sonnabend bei seir führung ei Penn Be NaEer En Ee n S ANEA und T Äseblossener gewesen | um eine wahrhaft nationale politische Organijation zu schaffen. stürmischen Erfolg davon. Der erste Sr r ee thin wäre und sie das Ministerium fühn und mil immer größerer Juen, Die MRtoe DS GRA E M gestern angegangen Ci ia) bistorisen zum bürgerlichen Drama „Unker! e U it fi mithin t auf den Weg sozialer Reformen gedrängt und die aite ZUuhton Einer eldung aus illemstad zufo : : fverbeiße . W hon 0 htlichen L verfen fiht auf den Weg sozialer Reformen gern nd d Mebellieren eine | Präsi Castro mit 3600 Mann sich in Valencia mit | Laufs in einzelnen Scenen ine \alihe gesteigert. Die Sicberbeit wirthschaftliche Umwälzung erreichen könne. Wie in Frankreich ae dem General Garrido, der 2500 Mann befehligt, vereinigt. 0 ersgeiut fe Der (n Eo hnliche gesteigert. Ne Auswahl wid n R E umm engen blie e sei, “fo babe fich in | Die Artillerie der vereinigten Truppen besteht aus 12 Feld- packender Motive, die dem Roman „Kärrekiek*“ vesselben Verfasjers O s gy Bree Dr cichtigen Zusammenbalten aller Parteien der geshügßen. Castro gus Burriey sind r Tocuyito ab- | ¿utnommen sind, olt kräftig s 0e. u E eres i i 3 i i | i i i ufständischen anzugreifen. ten obne Umschweife in markigen Zügen die lommende Verwickelun( Fnken bei den Kämpfen um die Verfassung die Unantastbarkeit der marschiert, um die Aus) zug a E dne art ae Daten Dg Priesterseminarist Wilbelm Asien. _| Verhage will seinem zukünftigen heiligen Amt entsagen. Die Sünde hat Nach einem Telegramm des „Standard“ aus Schanghai b

vom gestrigen Tage ijt der Boreraufstand in der Provinz

Sz'tshwan noch nicht unterdrückt. Die Gebäude der

China-Jnland-Mission in Mei-tschau seien zerstört worden.

lezteren ergeben. zwischen ihm und seinem Priesterberuf eine unüberbrückbare Kluft Verlust an Menschenleben sei niht zu beklagen. Die Boxer

zeöffnet, die ihm den Tod bringt und der [eidvollen Genossin seiner allzuflüchtigen Jugendwonnen, der stillen Haunecke Meédag, Schande seien jeßt in den Städten Tanlien, Hungyu und Kiating. Afrika.

und Verderben. Nach dieser kurzen und packenden Begründung des Konflikts tritt die Gestalt des Mädcbens in den Hintergrund. Der große Kamvf, der anhebt, wird zwischen dem jungen Verbage und

Das „Reuter'she Bureau“ erfährt aus Johannesburg vom 20. d. M, daß der Hafen von Motala, zwei Meilen von Lourenço Vir ¿ues entfernt, E von qungjit

seinen geistlichen Vorgesetzten ausgefochten Die heimliche That erregt, wie ein Steinwurf im Wasser, anfangs nur enge Kreise. Der junge gepflogenen Unterhandlungen England verpachtet worden sei.

im Distrikt Jpek die von Arnauten verübten räuberishen Ueberfälle in ershreckender Weise. So wurde das Kloster Dethani von Arnauten beschossen. Der Erz- priester Nikodem Radulowits\ wurde bei seiner Rüfkehr nach der Pfarre von Arnauten überfallen, welche ihm die für die Kirche gesammelten Gelder raubten.

Amerika.

jüngster Zeit

urürufe, Theater und Musik.

Deutsches Theater.

Das Deutsche Theater brahte am Sonnabend die_ Erst- aufführungen von Max Dreyer's einaktiger Burleske „Stidch- wahl“ und von Carlot Neuling?s dreiaktiger Bauernkomödie „Der Schaßgräber“. In dem mit behaglihem Humor ge- schriebenen Dreyer’shen Einakter sehen wir die Bemühungen der um das Stichwahlergebniß besorgten \krupellosen Agitatoren an der ge- riebenen Bauern|chlauheit der Mutter Iben scheitern, der resoluten Besiterin eines Dorfkrugs, die ihre erste Berührung_ mit der „Politik“ dazu benußt, die Stimmen ihrer sieben Söhne an beide Parteien zu verkaufen. Das an frischer Situationskomik und launigen Einzelheiten reiche, anspruchëlose Stücckchen fand bei flotter Darstellung die thm gebührende freundliche Aufnahme. i Carlot Reuling hatte sh ein höheres Ziel gesteckt, und die ersten Scenen seiner Komödie weckten auch die Hoffnung, er würde uns ein derb-gesundes Stück Odenwälder Bauern- lebens vorführen; eine Hoffnung, die freilich arg getäuscht wurde. Der Inhalt des Stücks is bald erzählt. Ein junges Bauernpaar entbehrt \s{merzlich den ersehnten Kindersegen. Ein schuftiger Korbflechter, der auf die chmucke Bäuerin ein Auge ge- worfen, weiß fich in das Vertrauen des mehr als [eihtgläubigen Bauern zu \{leihen. Er stellt ihm die Hebung eines Schaßes in Aussicht. Zu den Bedingungen, unter denen alen er gehoben werden fann, gehört auch die, daß der Bauer ih eine Zeit lang von seiner jungen Frau fernhält. Diese, in völliger Unkenntniß über den Grund des veränderten Wesens ihres Mannes und von unberechtigter Eifersucht gequält, die der böse Korbflechter geshickt zu nähren weiß, ist nabe daran, das Opfer dieses Dorf-Don Juans zu werden, als die ganze VIntrigue urplöglih und

die mit den Trusts ver-

werde. Der

Spanien.

Jn dem am Sonnabend abgehaltenen Ministerrath wurde, wie „W. T. B.“ erfährt, der Bericht des Finanz-Ministers verlesen, welcher einen ganzen Plan von Reformen enthält und nh mit den Gold-Konto-Korrenten der Bank von Spanien und dem Plane der Aufhebung des Affidavits sowie der Außerkurs- sezung derüyhor dem Yahre 1868 geprägten Silbermünzen be- schäftigt. Einige das Ausland betreffende Maßregeln werden durch ein Dekret verfügt werden, während andere dem Par- lament vorgelegt werden sollen. Der Ministerrath genehmigte ferner die Antwort des Ministers des Aeußern Herzogs von Almodovar auf die Note des Vatikans in der die Kon- gregationen betreffenden Frage.

Seminarist muß seiner neuen Weltanschauung ein treues Freundesherz ovfern; aus dieser vertraulihen Enge wird der Kampf hinübergetragen in das Studierzimmer des Dechanten; er wächst hinaus über die Umfriedung des Hauses und erfüllt brausend die Weite des Gotteshauses, und endlich überflutbet er mit mähtigem Wellen- {lage Markt und Straßen. Dieser stetig anwachsende Kampfesmuth riß: dur die Kraft und Gewaltsamkeit der Bewegung die Zuschauer zu lebhafter Antheilnahme hin. Darüber wurde vergehen, daß der Dichter die Streitkräfte auf der Bühne ungleich vertheilte. Dem Vertheidiger priesterliher Gewalt ließ es der Verfasser zwar nicht an der gebührenden Würde feblen; aber aus dem leidenschaftlichen Wider- stande des jungen Verhage sprühte eine Kraft und Redegewandthbeit, die seinen Gegner klein und einseitig erscheinen ließ Die Art außerdem, wie die Sache des jungen Seminaristen durh kleinbürgerlichen Humor und volkétbümliche Schlagfertigkeit aus der Menge unterstüyt wurde, drängte den dramatischen Konflikt vom Gebiete reiner Menschlichkeit auf den gefährlichen Boden des Parteihaders hinüber. Diese That- sache trat unverkennbar in die Erscheinung in den beifälligen oder ab- lebhnenden Zurufen, mit welchen aus der Zuschauermenge heraus der hiyige Wortkampf auf der Bühne verschiedentlih begleitet wurde. Das waren nicht Autbrüche von Kunstbegeisterung, sondern von tendenzióser Parteinahme. Die Dichtung wurde zum The enstück und entrückte ih damit dem Bannkreise reiner Kunst Deshalb mate sch im lezten Aufzuge, als der Partcienhaß _\{wieg und cine Lösung für das Verdältniß zwischen Nerbage und Hannecke Mebdag gefunden werden mußte, ein Rúkschlag bemerkbar. er alte Holzshubmacher Mesdag trat hier als Räâcher seiner Familienehre auf. RBlind und taub für tas Flehen Verhage's, der dem acliebten Mädchen ihre bürgerliche Ehre wiederzugeben wünscht, erschlägt der Alte in wildem Zorn den Urheber seiner Familienshande; er stellt sich selbst dem Gericht und überläßt Frau und Tochter der Veruwveiflung. Die Nothwendigkcit dieses Abschlusses wurde vom Publikum nicht mchr als âberzeugend empfunden. Der Dichter hat die Handlung in das rubm- reiche Jahr 1870 verlegt: gerade von Josef Lauff hätte man sich eine starke Betonung der geschithtlichen Epoche versprochen. Es war aber von ciner Einwirkung dieser, im Dialog oft erwähnten, großen und neuen Zeit auf die Handlung wenig zu bemerken. Sichtlich stärker tritt fe in seiner weiter oben bereits erwähnten nicderrbcinischen Erzäflung „Kürrekiek* hervor. Die Darstellung bot einzelne vorzügliche Leistungen Herr Atolf Klein zeichnete besonders im leyten Alt in árofßen Zügen die knorrige und unbedolfene Art des alten Holzihuhmachers. Einen lten. brablerishen Armendäusler Bes Baltew mit etre D Z . in Elleëmercland tie | Natürlichkeit. Die Rolle des jungen riestersemiaaristen füdrte e s E e Mile wid Devets anlegîen, | ton EBRbe ten, mit Warmer E dur. Für die Vene Sé&littenreisen unternahmen und große Theile der umliegenden | det Zanner MeRag febli es Fräulein Laura Heuser n S ene ! Sreendan kfartogravhierten. Im Mai Y bra m des „Fram“ | innerlichang das Setudes. Here Lay Dothant gay der Sre: cin großer Brand aus; das SchifsYzelt wurde tur De orusicin+ j nden Lieve ct me Sk Me S E. (e bier afea in Flammen geseht. Bei diesem Brante verbrannten | tom) rsonen des Stüekes rien dic Herren Peters (Barbier raapisdnlente Kajafs oad andere Gegenstände. Auch das Tafkelwerk | Pittjen at Qófer (Moi Spier) mit Er lg darch. pas Dun | nd die Masten wurden vom Feuer ergriffen. Der „Fram war dem | war du en Dber-Regisscur Witte-Wild mit grozer Dotg Ünteraange nahe. Doch wurte das Feuer glücllich aclósht. Im | Aogust 1900 damvsten wir darch den Jonetsurt und Cardiganstrait !

an

Belgien.

Der König sowie die Gräfin Lonyay sind gestern, wie „W. T. B.“ meldet, in Spa eingetroffen. Heute Vormitiag fand daselbst, entsprehend einem Wunsche dér ver: storbenen Königin, ein Trauergottesdienst statt, den der Bischof von Lüttich abhielt; die Königliche Familie und die Spißen der Behör nahmen an ihm theil. Nah dem Gottesdienst wurde die Leiche der Königin Mittags um 12!/z Uhr nah Laeken übergeführt, wo morgen eue Trauerfeier in der Kapelle stattfinden wird. Jn Brüssel wird ein feierlicher Gottesdienst in der St. Gudula-Kirche abgehalten werden.

Der König von England hatte dem König Leopold mitgetheilt, er beabsichtige, sich bei dem Leichenbegängniß durch den Herzog von Connaught vertreten zu lassen. Der König Leopold sprah dafür seinen Dank aus, ließ jedo wissen, daß nur die Mitglieder der belgischen Königsfamilie an den Leichenfeierlichkeiten theilnehmen würden.

Türkei.

Nach einer Meldung des Wiener „Tilegr -Korresp.- Bureaus“ fanden gestern, infolge vertraulicher dak das macedonishe Comité für den 1 Oktober ein thätiges Vorgehen vorbereite, un Yildizpalast militärische Beratzunaen stait, worauf den in Frage kommenden Militär- Befetlahabern cine Reihe von Vorsichtsmaßzregeln anbefohlen Surde

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

onza befinden sih seit geraumer Zeit, wie dem Berner „Bude berichtet wird, die Weber der Fabriken Fossati im Ausstand, und cine Beilegung des Strikes ist bis jeyt nicht möglich gewesen. Die übrigen Fabrikanten machten nun mit Fossati gemeinsame Sache und veröffentlichten ein Manifest, demzufolge von Donnerstag, dem 18. d. M,, an alle Webereien geschlossen werden sollten. Damit sind 4000 Arbeiter ausgesperrt.

Kunst und Wissenschaft.

Eraebnisse der in Stavanger eingetroffenen rpedition Sverdrup's (vgl. Nr. 222 d. Bl.) BG.* aus Christiania berichtet: Die Expedition 1 Grad 37 Min. nördli Breite und fartogravpbiert. Es wird als böchst- wabriceinlih angenommen, daß sich eine Inselgruppe westrwoärts bis zum Meridian der Behringstraße erstreckt. Jn den von ihr besuchten Gegenden ist die Expedition, wie Sveidrup mittdeilt,„auf Gskimos nicht gestoßen, dagegen hat sie viele Wobnpläye von solchen aus früheren Zeitperioden getroffen. Der „Fram* führt viele Gegenstände von diesen Wobn- vpläáyen mit. Der norwegishe Profesor Yngvar Nielsen meint, es sei _ den Meldungen von den vorzeitlichen Etkimowohnstätten sicher, daß in tem großen arktishen Archipel in verbältnißmäßig nabe zurüdck- liezender Zeit eine Zuröfziebung der nördlichen Grenze für die Zbigkeit des Menschen eingetreten sei, woraus man weitere S@lüse über die Cisverhältnisse ziehen könne, da die Lebentverbältnisse der Eskimos ganz von den Eisverbältnissen ab- hängen Sverdruv berichtet weiter: „Jch lag den Winter 1895/99 bei Elletmereland im Winterquartier, wo ih verschiedene wissen- ichaftliche Reben zu Schlitten unternahm. Der Sommer 1899 war

Ueber einige Nordpolar-

wird dem „W. T hat ein großes Gebiet bis 110 Grad westlicher Länge

Serbien.

In Belgrad verlautet, dem „D. T. D. zufolge, der am Freitag in Kruschewa t\ch unter dem Vors des Königs abgehaltene Ministerrath habe beschlossen, die Ottomanbank auffordern, die nachträglich in den Anleihevertrag ein- acshaltete Klausel zu entfernen und sih an den von der Skupichtina genehmigten Text, der nur mit Zustimmung der Skupichtina abgeändert werden könne, zu halten Der serbische Geiandie in Paris sei an das Hoflager zu Nisch dberujen Dorden

Montenegro. Nach den in Celinje eingetroffenen Meldungen mehrten sié, wie das Wiener „Telegr.-Korresp Bureau“ berichtet, in