1849 / 66 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

mitunter mehr geistige Belebtheit gewünscht hätten. Die Schluß-Gabe des Abends bildete Beethoven's B-dur- Symphonie z eine schwierige Auf- gabe, die indeß ungemein befriedigend von dem braven Orchester gelöst wurde. Präzision und Lebendigkeit herrschten überall, Die ruhige Kraft

L

und das übrige noch Fehlende wird die Zeit bringe, Am Sonnabend L Zten fand ein von der Sängerin Sgra. Gar-

i; und dem Cellisten. Herrn Fr, Dem unck veranstaltetes Mair S Saale des Hotel de Russie statt. Da wir über die Leistungen des Konzertgeber-Paares hon mehrfach in diesen Blättern Bericht erstattet haben, E dürfte ein spezielles Eingehen auf alle ihre Vorträge diesmal überflüssig sein. Wir erwähnen nur, „daß Sgra, Garcia ihre biegsame und umfangreiche Stimme in ilk Arie ats ‘7,Nobert der Teufel“’ und in Variationen von Rhode erfolgreich hören licß, so wie, daß sich Herr De- mundck wieder als einer der trefflichsten Virtuosen auf dem Cello zeigte. Er trug zuerst eine von, ihm komponirte Fantasie über russishe Themen vor, in welcher die Eigenthümlichkeiten scines frast- uud geistvollen Spieles, von einer für das Instrument effektvoll berechneten Composition unterstüßt, in den schwierigsten Passagen an's Licht traten. Wie hier als Virtuos, bewährte er sich später als Künstler, im höheren Sinne des Wortes, durch den Vortrag der B-dur-Sonate für Piano und Cello von Mendelssohn, wobei ihn Herr Steifensand durch Ausführung der Pianostimme unter- stüpte. Von den übrigen Gaben des Konzerts - dürfte die zu Anfang von ten Herren Steifensand und Franck vorgetragene vierhändige Hum- melshe As-dur-Sonate das meiste künstlerische Jnteresse erregt haben.

Die sech ste und leßte Quartett-Soiree der Herren Zimmer- mann, Rounebüurger, Richter und Loße am Montag den Zten brachte in dem Es-dur - Quartett von Mozart, in dem (fleinen) B-dur- Quartett von Beethoven und in einem Quintett von Onslow aus A-moll lauter Werke zu Gehör, die als hinlänglich gekannte und anerkannte jedwede Kritik ausschließen, um so mehr, als auch die Ausführung fast durhgängig eine korrekte und überhaupt lobenswerthe war. Indem wir den Herren Quartettisten für die in dem verflossenen Winter reichlich gebo- tenen Genüsse im Namen aller dabei betheiligt gewesenen Kunstfreunde Dank abstatten, scheiden wir von ihnen mit der Aussicht, sie baldigst wieder in künstlerischer Vereinigung begrüßen zu dürfen. Laut einer Bemerkung auf dem leyten Programm, gedenken nämlich die Herren Quartettisten, diesmal au im Laufe des Sommers mehrere Unterhaltungen zu veranstalten, worin aber nur Werke neuerer Komponisten zur Ausführung kommen sollen, und zu welhen den Abonnenten, so weit es der Naum gestattet, eter Zutritt gewährt wird, Jhre Versammlungen im Winter werden dagegen ausschließlich flassishen Werken gewidmet sein, So wenig Schmeichelhaf- tes diese Einrichtung für die anderen Komponisten hat, verdient sie dennoch, als eine solche, die ihre Werke wenigstens uicht gänzlich bei Seite schiebt, Zustimmung, und machen wir hiermit solche Quartettsreunde, die nicht eng- herzig genug sind, um den besseren Werken der Gegenwart nicht auch (Be- rehtigkeit angedeihen zu lassen, auf diese Extra-Veraustaltungen auf- merksam,

Gesellschaft für deutshe Sprache.

Schon seit dem Mai des verflossenen Jahres hat die Hauptthätigkeit der berliner Gesellschaft für deutshe Sprache und Alterthumskunde in ihren Monatssigungen darin bestanden, mit allen ihr zu Gebote stehen- den Kräften und Mitteln dahin zu wirken, daß endlich anch in dem Staats- und bürgerlichen Leben unsere Müttersprache von dem Wuste der fremden Ausdrüdcke befreit werde, namentlich in den Zweigen, wo diese Schmach noch am meisten auf ihr lastet, im Heer- und Gerichtswesen. Zu dem Ende hatte Herx Dr, Holzapfel im Mai den Anirag gemacht, daß ein engerer Ausschuß von Mitgliedern ernannt werde, welcher zunächst die Ausdrücke des Heerwe- sens bearbeiten möchte. Diese Angelegenheit wurde von der Gesellschaft den Herren Dr. Holzapfel, Prof, Maßmann und Dir. Od ebrecht übertragen, welche sowohl in den folgenden Sißungen die Ergebnisse ihrer Bestrebungen mit- theilten, als auch sih an die deutschen Abgeordneten in Frankfurt wandten mit der Bitte, von dorther die Absichten der Gesellschaft kräftigst im ganzen deutschen Vaterlande zu fördern. Ju Folge dessen wurde die Gesellschaft in einem Schreiben vom 29. September 1848 von dem frankfurter Aus- usse für Wehr-Angelegenheiten aufgefordert, ihre Vorarbeiten bald möôg- lis einzusenden, Ein ähnliches Gesuch der Gesellschast an die berliner National-Versammlung is leider ohne E:folg geblieben. Jn der Monaté- Versammlung vom Januar dieses Jahres wurde auf Antrag des Dr. Holzapfel cin ähnlicher Ausschuß zur Aufsuhung und Bildung deutscher Ausdrücke des Gerichtswesens ernannt, bestehend aus den Hexren Dr, Holzapfel, Direktor Odebrecht, Professor von der Hagen, Stadt- rath Klein und Professor Maßmann, Jun der legten Sißung, im Fe- bruar, wurden mehrere Vorschläge - zu Verdeutschungen dieser Gattung be- sprochen, und diese Beschäftigung wird in den nächstfolgenden Sißungen fort-

eseyt werden, Außerdem sind in den nächstvergangenen Monatssizungen der Gesellschaft theils vom Prof. v. d. Hagen, theils vom Prof. Maß- mann folgende neue Werke vorgelegt worden ; Bülletin der Münchener Akad. d. Wissenschaften 1848. Nr. 1 bis 33. Monatsbericht der Berli- ner Akad, d, Wissenschaften für das Jahr 1848, Westphälische Provin- zial - Blätter, Zten Bdes, 3tes und 4tes Heft, Minden 1845, 1846, Archiv für das Studium der neueren Sprachen von L, Herrig und H. Viehoff. Aten Bdes. 2tes H, Elberfeld 1848. Bericht der deutschen Ge- sellsh, in Leipzig für 1847, Haupts Zeitschr, für deutshes Alterthum, 7ten Bdes, Nes H. Lpzg. 1848.-— Histor, Skizze über die Entstehung der Westphäl. Gesellsch. zur Beförderung vaterländischer Kultur, Von N. Meyer, Minden 1846. Germania. Jahrbuch der Berl, Gesellschaft für deutsche Sprache. Bd, 8. Berl, 1848, Neues Lausigisches Magazin, Bd, 244 H, 3, 4, Görliy. 1848, Archiv des histor, Vereins für Unterfranken und Aschaffenburg. Bd, 10. H. 4. Würzburg 1849, Nordischer Telegraph, eine Wochenschrift für Politik, Literatur und Kunst Dänemarks, Norwegens, Schwedens, Hollands und Belgiens (von Dr. Leo) Nr. 1—s8, Lpzg, 1848, Fol, Maßmanns Ausgabe der Kaiserchronik. Bd, 1. Qued- lingb. u, Lpzg. 1848, Der Soester Daniel oder das Spottgedicht Ger- hard Haverlands, Von L. F. von Schmiß, Soest, 41848. Speculum regale. Konge speilet. CGhristiania. 1848. Sammenlignende VFrem- stilling af det danske, svenske og tydske Sprogs af P. A. Munch. Christiania 41848. Det gotiske Sprogs Formldare, af -P. A, Munch. Christiania. 1848. Alexanders Saga, Herausgegeben von C. A. Unger. Christ. 4848. Det norske Folkesprogs Grammatik af Ivar Aasen. Christ. 4848. Skandinaviens Hällristningar, arkeologisk afhandling af Axel Halmberg. 2tes Heft, Gothenburg 1848, lol,

Li

Eisenbahn : Verkehr. Desterreichische nördliche Staats-Eisenbahn. i JFahresübersicht. Die österreichische nördliche Staats-Cisenbahn Olmüß-Prag

hat im Jahre 41848, troßdem dieselbe in ihrer Personenfrequenz

e ——— S ———— a —————————————————————————————————————

2, Dekanntmachungen.

Ter Apotheker Wilhelm Jose I t Hubert Mertens, geboren vin Lo M ENaIO Bb des hierselb verstorbenen Justizraths Martin Mertens, ‘hat im Jahre 1834 die hiesigen Lande verlassen, um nah Nord-Amerika zu gehen, Die lezten Nachrichten hat er seinen Verwandten im Jahre 1836 aus Buffalo gegeben, welchen Ort er, den angestellten Ermittelungen | zufolge, im nämlichen Jahre verlassen hat, um west wärts Hausirhandel zu treiben. Aus Cincinnati - Ohio soll er Nachricht nah Buffalo gegeben, auch geäußert

áben, daß er sh nach Mexiko wenden wolle, Nach- dn an allen drei Orten haben aber feinen Er- olg gehabt,

Auf den Antrag des Justizraths Hülsen, als des dem Vermögen des gedachten Apothekers Mertens im Be- trage von ungefähr 1000 Thlr. bestellten Kurators, wird derselbe ‘oder seine unbekannten Erben hierdurch

öffentlich vorgeladen, sich schriftlich oder persönlich, spä- :

schlag gebracht.

[40b] p

selbst belegene

390

gegen das Jahr 1847 nur um ein ganz Geringes zurücksteht, und ih ihr Güterverkehr um ein Bedeutendes erhöht hat, denno cinen sehr bedeutenden Ausfall der Einnahme gegen 1847 gehobt. Es wurden im Jahre 1848 befördert 314,520 Personen und 1,899,094 Ctr. 3. Pfd. Güter, die Einnahme aus dem Personen- und Güter= verkehr betrug 1,039,850 Fl. 397 K. Jm Jahre 1847 wurden befördert 316,598 Personen und 1,757,724 Ctr. 36 Pfd. Güter, die Gesammt = Einnahme bctrug 1,213,830 Fl. 34 Kr. Es sind mithin pro 1848 gegen 1847 nur 2078 Personen weniger , dagegen 141,369 Ctr. 67 Pfo. Güter mehr bcfördert worden, jedoch ist weniger eingenommen worden 170/979 S1.-D42 Ar, Diese [0 bee deutende Verringerung is aber besonders aus den zwei leßten Quagr- talen und nameutlich aus dem vierten hervorgegangen, in welhem der Monat Oktober allein cine Minder = Einnahme von 57,045 A 3/ M O Ar. Es wurden im ersten Quartale 1848 befördert 57,452 Personen und 420,218 Ctr. 7 Pfd. Güter und eingenommen 206,960 Fl. 255 Kr.z in demselben Quartal des Jahres 1847 wurden befördert 43,855 Personen und 360,237 Etr. und eingenommen 211,309 Fl. 50 Kr., mithin wurden mehr beför= dert 13,594 Personen und 59,981 Ctr. 7 Pfo. Güter, dagegen weni- ger eingenommen 4349 Fl. 245 Kr. Jm zweiten Quartal 1848 wur- den befördert 96,605 Personen und 432,334 Ctr, 8 Pfo. Güter und eingenommen 266,838 Fl. 585 Kr., im zweiten Quartal 1847 wur- den befördert 83,055 Personen und 378,801 Ctr. Güter, die Ein- nahme betrug 295,201 Fl. 26 Kr., mithin wurden pro 1848 mehr befördert 13,550 Personen und 53,533 Ctr. 8 Pfd, Güter, aber we= niger eingenommen 28,362 Fl. 274 Kr. Jm dritten Quartal 1848 wurden befördert 100,291 Personen und 655,573 Ctr. 65 Pfd, Güter, die Einnahme betrug 348,633 Fl. 5 Kr.z in gleihem Quar-= tal des Jahres 1847 wurden befördert 109,314 Personen und 506,128 Ctr. Güter und dafür eingenommen 390,708 Fl. 55 Kr., es wurden mithin in diesem Quartal 1848 an Persouen weniger 9023, aber wiederum das bedeutende Quantum von 149,445 Ctr. 65 Pfd. Güter mehr befördert, jedoch weniger eingenommen 42,075 Fl. 5) Fr. Jun vierten Quartal 1848 wurden nur befördert 60,172 Personen und 390,968 Ctr. 23 Psd. Güter und eingenom- men 217,418 Fl. 104 Kr., dagegen im vierten Quartal 1847 befördert 80 374 Personen und 512,558 Ctr. 36 Pfo VBüter und eingenommen : 316,610 Fl. 23 Kr., welches pro viertes Quartal 1848 weniger be=- trägt 20,202 Personen und 121,590 Ctr. 13 Psd. Güter und Ein= nahme 99,192 Fl, 125 Kr. Es hat hiernach das vierte Quiartal allein einen bedeutend größeren Ausfall, als die drei ersten Quartale iusgesammt ergeben, denn derselbe übersteigt den der ersten drei Quartale um 24,404 Fl. 303 Ker. Die größte Einnahme im Jahre 1848 brachte der Monat September mit 164,037 Fl. 5% Kr. die größte, welche je cin Monat seit Eröffnung der Bahn ergeben hat und im Jahre 1847 ebenfalls der Monat September mit uur 153,301 Fl, 20 Ap Die geringste brachte im Jahre 1848 der Monat Januar mit nur 59,666 Fl. 8 Kr. und im Jahre 1847 der Monat Februar mit 62,652 Fl. 274 Kr. Auch gegen das Jahr 1846 hat das Jahr 1848 eine Verringerung der Einnahme; in demselben wurden beför= dert 314,883 Personen und 1,321,362 Ctr. Güter, die Gesammk= Einnahme aus dem Betriebe betrug 1,084,530 Fl, 52 Kr., es wur- den mithin im Jahre 1848 gegen 1846 weniger befördert 363 Per- sonen, dagegen mehr befördert 577,732 Ctr. 3 Psd. Güter, aber weniger eingenommen 44,680 Fl. 12% Kr. Cröffnet wurde dieje Bahn in einer Länge von 314 Meilen am 1. September 1845, und es wurden von da ab bis zum Schluß desselben Jahres befördert 80,687 Perscnen, die Gesammt-CEinnahme betrug 197,460 Fl. 26 Kr. Vergleißt man die Einnahme dieser vier Monate im Jahre 1845 mit denselben Monaten der darauf folgenden Jahre, so ergiebt si Folgendes: im Jahre 1846 betrug die Einnahme 410,056 Fl. 8 Kr., oder mehr 1846 gegen 1845: 202,595 Fl. 42 Kr.; im Jahre 1847 Einnabme 469,911 Fl. 43 Kr., oder mehr gegen 1845: 272,451 Fl, 17 Kr.; im Jahre 1848 Einnahme 381,455 Fl. 16 Kr. oder mehr gegen 1845: 183,994 Fl. 50 Kr. Es ist jedoch hierbei zu bemer= F.n, daß im Jahre 1845 der Güter-Transport nicht in dem ganzen obenangeführten Zeitraum von vier Monaten im Gange war, wäh= rend derselbe in den darauf folgenden Jahren einen bedeutenden An- theil an der E‘unahme gewährte. Z. B. im Jahre 1846 kamen bei der Einnahme von 1,084,530 Fl. 52 Kr, auf deu Personen-Trans- port, inkl. des Neisegepäccks 606,229 Fl. 59 Kr. und die Summe von 478,300 Fl. 53 Kr, auf den Güter = und Vieh - Transport 2c.z im Jahre 1847 kamen von der Einnahme von 1 213/,890 Sl, 94 K! auf den Personen-Transport 574,616 Fl, 19 Kr. und 639,214 Fl. 15Kr. auf den Güter- Transport, welches zeigt, welche bedeutende Rolle der- selbe in diesen Jahren gespielt hat. Die größte Einnahme in diesem Zeitraum war im Jahre 1845 mit 61,468 Fl. 55 Kr., die geringste mit 30,036 Fl. 31 Kr.z im Jahre 1846 die größte mit 120,909 Fl, 44 Kr. und die geringste mit §4,187 Fl. 23 Kr.; im Jahre 1847 die größte mit 153,301 Fl, 20 Kr., und die geringste mit 89,945 Fl. 49 Âr.; im Jahre 1848 die größte mit 164,037 Fl, 55 Kr., und die geringste mit nur 68,520 Fl. 35 Kr. Das durh\chnittliche Verhältniß pro Monat und Meile in den verschiedenen Jahren würde sich folgendermaßen gestalten: in den vier Monaten des Jahres 1845 wurden durchschnittlich befördert 625 Personen und durchschnittlich eingenommen 1579 Fl. 42 Kr.; im Jahre 1846 turchschnittlich be- fördert 840 Personen und 3520 Ctr. 63 Pfund Güter, die durh- \chnittlihe Einnahme betrug 2892 Fl. 5 Kr.z; im Jahre 1847 durc= \nittlih befördert 844 Personen und 4687 Ctr, 24 Pfund Güter und durhschuittlich eingenommen 3236 Fl. 53 Kr.; im Jahre 1848 durchshnittlich befördert 839 Personen 5064 Cir, Güter und die durhschuittlihe Einnahme betrug 2772 Fl. 56 Kr.

Markt-WBerichte. Stettin, 5. März, Wir haben Frühlingswetter ohne bedeu- tende Schwankungen der Temperatur.

testens in dem auf

den 8, September 1849, Vorm, vor dem Kammergerichts-Assessor Bindewaldt im Kam- mergerichte hierselbst anberaumten Termine zu melden, widrigenfalls der verschollene Apotheker todt erklärt und sein Vermögen den bekannten nächsten Erben ausgeantwortet werden soll,

Zu Mandatarien werden die Justiz - Kommissarien Goldschmidt, Zustizräthe Lüdicke und Schüß in Vor-

Berlin, den 13, November 1848, Instructions-Senat des Königlichen Kammergerichts,

Wenn über das Droysen auf dessen A, worden is, enstandes alle diejenigen, welhe an de

: n Fr. Droysen und dessen Vermö en, namentli das dazu gehörige, am arvßénW

rechtlichen Grunde Forderu 44 Uhr, den 20sten k. M, und den 6,

Mertens für

die etwanigen Vorzugsrechte an-

Auswärtige Kreditoren

nO: Ld Aa, i; Bermögen des Buchhändlers Fr. Antrag der förmliche Konkurs er- \o werden zur Konstatirung des Schul- uchhändler auch an tarït unter Nr, 2 hier- ohnhaus c. pert. aus irgend einem

Datum Greifswald, den Direktor und Assessores (0 S)

| zen - Sorten mit einigem

Tie Verladungen vou Holz und Getraide haben raschen Fort-=

ngen und Ansprüche zu ma- | chen haben, hiermit geladen, solche in einem der auf it, 2 jedesmal Morgens 10 Uhr, _ ; angeseßten Liquidations-Termine vor dem Stadtgerichte hierselb speziell anzumelden und zu bescheinigen , und auszuführen, wi- drigenfalls sie damit vurch dic in termino den 3, April c., gleichfalls Morgens 40 Uhr, zu erlassende Práklusiv- Sentenz werden ausgeschlossen und von der vorhande- uen Masse werden abgewiesen weiden, ; haben zugleich ordnungsmä- ßig procuratores ad Acta zu bestellen, ju i cio, daß sie zu den ferneren Verhandlungen in dieser Konkurzesache nicht weiter werden zugezogen , an tie Beschlüsse der Mehrheit der erschienenen gehörig vertretenen Gläubiger werden gebunden werden- 29, Januar 1849, des Stadtgerichts. Dr, Teßmann,

gang, und man darf annehmen, daß vor Ablauf dieses Monats sämmtliche hier liegende Schiffe, sofern die Rheder i a eLA Dergts gehen lassen, deu Sund passirt haben werden. Von Seiten des Vorsteher-Kollegiums der Kaufmannschaft ist an das Ministerium bez reits der Antrag gestellt worden, es möge das Regierungs - Dan pf= {i} „Preußischer Adler“/ zur Bugsirung unserer Kauffahrer nach dem Sunde beordert werden, und man sieht einer beifälligen Beschei= dung entgegen. s

Ju Getraide i} seit Freitag nicht viel umgegangen. Von Wei= zen is augenblicklih keine große Auswahl am Markt, indessen kom= men täglich Kähne von oberhalb heran. Man hält noch- auf 56 a 59 Rtÿlr., eine Kleinigkeit Mittelwaagre wurde zu 56 Rthlr. gekauft, Roggen is ziemlih lustlos, da man sich auf bedeutende Anmeldungen gleih nah dem 15. März gefaßt macht. Ju loco is nah Schwere zu 25 a 26 Rthlr. anzukommen, pr. Früßjahr 82pfd, mit 25 Rihlr. ezahlt und zu. haben, 86pfd, 26 Rthlr. bez. und ebenfalls Briefe, Auch Gerste ist eher angetragen, pommersche zu 25 Rthlr., gr. Oder- bru - zu 24 Rthlr. Hafer möchte noch zu mäßigen Preisen zu pla- ciren sein, pommerscher wird auf 165 a 17 Rthlr. Oderbruch - 48 anderer auf 15 a 16 Rthlr. gehalten. _ E

Rapps und Rüb'e1 fehlen, eben so Schlagleinsamen.

Rüböl guf spätere Lieferungszeit erfuhr eiue fernere kleine Stei gerung in Folge der“ angenehmen Berichte von Berlin und einiger neuen Austräge. Jun loco ist zu 134 Rthlr. zu kaufen, pr. März bis April 123 Rthlr. , pr. September/Oktober 122 a 125 Rihlr, zu- en bezahlt, Abgeber zurückhaltend. Leinöl ist zu 10% Rthlr, zu

aven,

Spiritus, Die noch fortdauernden Ankäufe von diesem Artikel, welche im Laufe der leßten Monate einen sehr ansehnlißen Umfang erreichten , haben unter vorsihtiger Leitung und bei Mangel einer eigentlihen Konkumrenz die Preise bisher nur gehalten , ohne sie ir- gend wesentlih zu st;igern. Bei den jepigen shlechten Wegen sind die Zufuhren s{wächer und finden ziemlih guten Absaß, da das Konsumo nicht auf lange Zeit voraus versorgt ist. Jn loco wurde zulegt 232 % bezahlt, pr. Frühjahr sind Abgeber zu 23 %, pr. Mai/Juni zu 22%, pr. Juni/Juli zu 215%, pr. August zu 204, %,

Zink is mit 47 Rthlr. zuleßt gehandelt.

Nach der Börje. Von Weizen sind 60 Wisp. 90Kpfd. sehr s{óöne Waare in loco zu 574 Rthlr, gehandelt worden; 46 Wisp. 90pfd. schwimm., bei Ankunft zu bezahlen, bedangen {on früher 562 Rthlr.

Roggen in loco bei Kleinigkeiten pr. Eisenbahn 83 / 84 pfd. zu 24 Rthlr., bei Partieen 86pfd, zu 255 Rthlr. gehandelt, für 87pfd. 254 Rthlr, zu machen; pr. Frühjahr 82pfd. zu 24% Rthlr. verkauft und eher Brief als Geld, 86pfd, zu 255 Rihlr, zu lassen. Y Rüböl in loco 13% a 13% Rthlr.,, pr- März /April 13 Rihlr, für 400 Ctr. geboten, April /Mai 12% Rthlr. bezahlt und Geld, Juni /Juli 125 Rthlr. bezahlt, Juli /August 12% Rthlr. bezahlt, Septbr. /’Oktbr. bis 12% Rthlr. bez. , Oktbr, /Novemb. 12 Nthlr, bezahlt,

Leinöl 105 in loco bezahlt.

Palmöl 135 Rthlr, bezahlt.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 235 a 24 % bezahlt, aus zweiter Hand ohne Faß zu 234 % gekauft und angetragen, pr. März 232 % bez., pr. Frühjahr 234 % Br., 234 % Gld., pr. Ma'/Juni 22 % Br, Zu 23% % wurden 10,000 Quart in einigen Tagen zu liefern gehandelt. E

Rigaer Leinsamen 65, Rthlr. bez., roth. Kleesamen 9%, weiß. 9 a 410 Rthlr. bez.

Zink 4 Kthlr. 14 Sgr. bez. Sgr. bez.

Soda, falcionirte, 4% a 22 Rthly. verst. bez.

Köln, 3, März. Waare, pr. März 62% Rthblr, N W,, 6 Rthlr. G.

Roggen direkt 35 Rtblr. W., 32 Nh W., 85 Ur O, r, Mai 9 3% Riblr. W.

Gerste, hiesige 2% Rthlr.

Hafer 15 Rthlr. W., pr. März 177 Rihlr, W., pr, Rthlr. W

Rtblr. mit Faß auf Lieferung, 114 Rthlr, mit Faß

Schott. Roheisen Nr. 1. 1 Rthle. 174 1 44% Riblr, unverst. bez., krystallis. 27%

(25 Scheffel, ) Weizen direkt 6 Rthlr, 6 Rihlr. G., pr, Mai 6 57 Rthlr,

R

44 1

pr. März

alier 35 Rthblr, pr. Nov,

Rthlr,

98 O,

R

—_

oberländishe 34 Rthlr, W. Mai 12

Rüböl pr. 256 Pfd. m. Faß compt, 32 Rthlr. W., in Par- tieen 31% Rthlr. W., pr, Mai 315 Rthlr. W,, pr. Oft, 29% Rihlr, W., geläutert 335 Rthlr., W.

Amsterdam, 2, März. Neue inländ. weiße und rothe Wei= Handel; andere Sorten zu den vorigen 129pfd. weißbunt. poln. 325 Fl. ; 128pfd. bunt, dito 320 Fl.; 127pfd. dito 315 Fl. 5 128pfd. jähr. hochl. flev. 254 Fl. ; 130pfd. neu. gelder. 243 Gl. 126pfd. neu. seeländ. 185 Fl.; 121-, 123pfd. dito 280, 284 115pfd. dito 160 Fl.; 119pfd, gering

Preisen mit wenig Handel;

240 Fl. ; 121pyfd. neu. fries. Fl.; 117pfd. dito 170 Jl. 5; fleck. 157 Fl. ; 119pfd,’groning. 160 Fl. E

Roggen zu den vorigen Preisen mit wenig Handel; 124pfbd. münster, 144-, 145 Fl. ; 116pfd. fries. 122 F|, Gerste etwas angenehmer ; 104 pfo. pest. neu. fries. Winterg. Fl. an den Mühlenz neu. seeländ. Winterg. 120 Fl, Kohlsaamen auf Lieserung für dos Spätjahr § L. höher; holst. L,; auf 9 Faß im Sept. und Okt, 60 L, Nov. G Leinsaamen blieb preis altend; 110pfd. fönigsb. 230 Gl, 3 107-, 108pfd. riga. 2222 Fl; 112pfd. petersb. 259 A Lte, 115pfò. dito 260 F! i E g

Rüböl gleich nicht williger; auf Lieferung zu den HOHGen Prei- sen gesaht; auf 6 Wochen 41 Fl. 3 effekt, 394 Aa 40 sl 3 H, 37% Fl, ; Sept, 355 Cl. z Oft, 352 a % Tl,z Nov, und 6d 9% öl. Leinöl auf 6 Wochen 274 Fl.z effekt. 265 Gl. Hanföl auf 6 W. 375 Fl., effekt. 364 Fl.

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[53] Oeffentliche Bekanntmachung, U ute t O N , s meistbietenden Verkaufe von L Klaftern kiefernen Knüppelholzes, 40 Tausend Dach- Aa li und 790 Scheffeln Kartoffeln auf der Feldmark von Lipten im Calauer Kreise habe i [min auf f Ln 1849 und den folgenden Lag, von Morgens 9 Uhr ab, in der Heideschänke zu Lipten angeseßt, wozu zahlungs- fähige Kauflustige eingeladen werden, mit dem Bemerken, daß am 16, März 1849 mit dem Verkaufe des Holzes und der Steine begonnen und am 17, März 1849 mit dem Verkause der Kartoffeln fortgefahren werden soll, Calau, am 9, Februar 1849, Königl, Kreis-Justizrath Schm erba u.

0, Mrz d: J-, Zum öffentlichen

auch

vielmehr oder

| | | | sub praejudi-

nement beträgiz+ F Tabr. { Jahr. s 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen VKummern wird der Bogen mi! 2: Sar. berechnet.

V7 06.

S E E EESAGS T L R C66 vi G Ae G A S Li M ME A S D E 1 D E S E

r 3e n Can CEITES

Amtlicher È ieil, Deuts. an d. Preußen. Berlin, Denkschrift über den berliner Belagerungszustand- Die Berathungen über die Reform der höheren Lehranstalten, | Desterreich. Reichstag. Tyroler Deukschriften; die Kommission für | Grundstreitigkeiten z Anerkennung von Wahlea; die Depositen‘rage Wien. Arnmee-Bülletin. Prag. Enzbischof Freiherr von Schrenk +- Bayern, München. Kammer-Verhandlungen, Die Minister-Krisis. Baden, - Karlsruhe. Kammer-Verhandlungen. | Schleswig: Holstein. Schleswig, Thätigkeit im Kriegs-Ministerium, | Einberufung der Beurlaubten, Glückstadt. Neues Kanonenboot, | —. Die. Marine-Kommission. Apeurade, Dänisches Kriegs-Dampf- | \ch1}, | N usSland. |

Fraukreich, National-Versammlung. Neue Vice - Präsidenten- und Secretairs-Wablen, Die Frage hinsichtlih des Sißungs-Lokals. | Verwerfung des Anirags auf parlamentarische Untersuchung der Er- eignisse vom 29, Januar, Paris, Nachrichten aus Jtalien und | Konstantinopel, |

Großbritanien und Jrlaud. London.

Nufßland und Polen. St, Petersburg.

Belgien. Brüssel. Hofnachricht. :

Spanien, Madrid. Oesterreichische Note in Betreff der Verhältnisse

Papstes,

Börsen: und Handels: Nachrichteu.

Hofnachrichteu, Hofirauer.

des

Bade | |

Amtlicher Theil.

Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Karl von H essen und bei Rhein, nebst Höchstdessen Gemahlin Königliche Hoheit, sind nah Darm|tadt abgereist.

_-

Der zum Lehrer an die staats - und landwirthschaftliche Akademie in Eldena berufene Dr; Julius Münter hierselbst ist zum außer ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät dèr Universität in Greifswald ernannt; und

Dem Ober - Lehrer und Subrektor am Gymnasium zu Torgau, Rothmann, das Prädikat „Professor“ beigelegt worden,

Dem Mechaniker H. Dietrich zu Berlin is unter dem 5, März ein Patent uf eine durch Zeichnu Beschreib1 rläuterte, auf eine durch Zeichnung und Veschreibung ertguterté, Jur neu und eigenthümlich erachtete Construction der Platina- C DunomaOne auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und des preußischen Staats ertheilt worden.

1849

den Umfang

Dem Mechanikus August Hamann zu Berlin i unter dem

1849 ein Patent

auf eine durch Zeichnung verbesserte Construction einer Metalle

fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und

74 L A z Beschreibung nachçgewiejen®?

NBertifgl - Bohrmaschine für

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auf den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche GVeheine Reith Camphausen, von Köln, Der Ober-Präsident der Provinz Sachsen, von Bon1n, PYagdeburg. Abgereift Se Herzogthum Schlesten, Graf Henckel von Donnersma1 d,

Dresden.

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Ercellenz der Erb-Ober-Land Mundschenk 1m nad)

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Den Kanmern if} folgende

VBreußen. Berlin, 8, | Belagerungs - Zustand

Denkschrift über den mitgetheilt worden :

Marz. Derlin el

Durch den Artikel 110 der- Verfassungs - Urkunde vom 5. De- zember v. J., welcher bis zum Erlaß eines besonderen Geseßes über den Belagerungs-Zustgnd die Gültigkeit der in dieser Beziehung be- stehenden Vorschriften bestätigt, is die Staats-Regierung ermächtigt worden, für den Fall eines Krieges oder Aufruhrs diejenigen Be- stimmungen des StaatsgrundgeseBes zeit- oder distriktsweise außer Kraft zu seben, welche

1) die Bedingungen und Formen enthalten, unter denen Verhaf- tungen, Haussuchungen . und die Beschlagnahme von Briefen und Papieren zulässig sind (Geseß Art. 5 und 6);

9) die Ausnahmegerichte für unzulässig erklären (Art. 7);

3) die Preßfreiheit, das Versammlungs - und Vereinigungs-Recht gewährleisten (Art. 25 bis 28). E

Die bestehenden Vorschriften . über den Belagerungs Zustand fin- den sich im §. 9 der Einleitung zum Strafgeseßbuch für das preu- ßische Heer, ferner im §. 18 der Militair - Sträfgerichts - Ordnung

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und endlich im §. 8 des Geseßes zum Schuße der persönlichen Frei beit vom 24, September v. J. Nach dem Wortlaute dieser Geseke und da eine zeit- und distriftêöweise Suspendirung der §§. l und 6 des leßtgeuannten derselben niemals stattgefunden hat, befindet sich das Staats-Ministerium auf dem Boden des positiven Rechts, wenn dasselbe -aus gewichtigen Ursachen über die Stadt Berlin und deren Weichbild den Belagerungszustand verhängt hat und noch fortdauern läßt. . Es ist sich der Verantwortlichkeit dieser außerordentlichen Maß- regel bewußt ; eine Verantwortlichkeit, die nicht blos dem Volke und seinen Vertretern gegenüber eintritt, sondern mit demselben Gewichte ver unpartetischen Geschichte gegrerüber besteht.

R Staats Ministerium, weit entfernt, die Prüfung feiner Handlungsweise durch die: jeßt versammelten Kammern zu scheuen, heißt die Gelegenheit willkommen, benselben die Beweggründe offen darzulegen, welhe bei dieser Maßregel leitend gewesen sind.

Das Jahr 1848. mit seinen gewichtigen Ereignissen und gewal- tigen Erschütterungen.-hat -einen großen Theil der“ europäischen Völker zu einem neuen Leben der Freiheit .erwedt, zugleich aber eine Bewe- gung bétvorgerufen, welche die natürlichen Entwictelungsstufen zu überspringen und damit “den Boden eines gesicherten und besonnenen Fortschritts zu zerstören bestrebt is. Eine mächtige Anregung ist ge- geben, mit Ungestüm zu fordern, zu handeln und sich nach allen Seiten hin rücksichtslos zu eutwieln. Eine besonnene Regierung fann vor dieser Thatsache nicht erschrecken, jie wird diese inhaltreichen Elemente nicht unterdrücen wollenz - aber sie muß sie zum Heil des Ganzen und zum Schuße der Gesammtheit zusammenhalten und regeln, damit sie nicht ungeregelt die Civilisation gefährden und über vie Völker Shmach und Elend bringen. Diese Bewegung zu begrän zen und die jugendliche Freiheit vor Mißbrauch zu schüßen, 1\t die Aufgabe der: Gesebgebung.

Unsere für ganz andere Zustände gegebenen älteren Gesetze mit den «Abänderungen, welche sie 1m Laufe des vorigen Jahres erfah ren baben, ‘erfüllen diese Aufgabe aber jo wenig, daß jeue Bewe gung alle Gränzen ihres eigenen Lebensgeseßes übersluthen, jede zugelide' und ordnende Nutorirät im Staate vernichten, viele durch Geseß und Sitte .geheiligte Lebens Verhältnisse dem Umsturze zusüß ren und die: stttlihé Errungenschaft vieler Jahrhunderte ernstlich be droben konnte. Vorzugsweise in der Hauptstadt des Landes hat sich diese Gefahr durch Thatsachen grell herausgestellt, welhe bei der Be deutung Preußens nicht ohne den wesentlichsten Einfluß auf ganz Deutschland bleiben fonnten.

Die Regierung hatte cine Zeit lang die Rückkehr der Mäßigung und mit ihr die Beschwichtigung de! franfhaften Aufregung erwartet ; aber Ereignisse der ernstesteu Art haben alle besonnenen Freunde des Vaterlandes überzeugen müssen, daß ein Theil des Volkes auf einen Abweg gerathen war, dessen vernichtendes Ziel nur durch eine starke Hand, nur durch einen entschiedenen Akt der Selbsterhaltung fern zu halten war, E F E |

Um diese Ueberzeugung zu rehtsèrtigèn, 1j man genöthigt, bie rashe Folge und den inneren Zusammenhang jener Vorfälle sich zu vergegenwärtigen , welche damals jedes Gemüth mit schwerer Sorge für die Zukunft erfüllten. ; ; .

Die Reihenfolge der Staats-Umwälzungen 11 den mitteleuropai womit das vergangene Frühjabr begann, hatte eine

hen Staaten, ( j | i | tiefe und nachhaltige Erschütterung des materiellen Wohlstandes zu und der- Jundujstrie slu- |

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natürlihen Folge; die Quellen des Handels

gen an zu versiegenz der Kredit war gelähmt, und mit der Berminberung des Absatzes verlor ein großer Theil des zahl reichen Arbeiterstandes seine lohuende. Beschäftigung. Die hieraus | entspringende Spannung und Mutblosigkeit machte damals die ber

liner Bevölkerung vorzugsweise empsänglich sür die Einwixkung der- | |

jenigen von zahlreichen Emissairen angeregten Partei, welche die ge sebliche Ordnung nicht als Bedingung der Freiheit betrachtet und in dem Umsturz der Monarchie das Mittel erkennt, die bestehenden Ver hältnisse der bürgerlichen Gesellschaft aufzulösen und zu zerstören, Rücksichtslose und geschikte Demagogen fanden deshalb hier bald ein ergiebiges Feld für ihre Lehre. Die Freiheit der Volks-Versammlun gen und des Vereinérechtes, die Presse und die Volksbewaffnung wurden mit unglaublichem Erfolge dazu mißbraucht, um jedes Anse hen des Geseßes und alle Gewalten im Staate zu vernihten. Jm Namen einer den leiht getäuschten Massen vorgespiegelten Volks Souverainetät wurde ein umfassender Widerstand gegen die Thätig feit der geseblihen Behörden organisirt. Die Diener der vollzieheu- den Gewalt durften kaum vffentlih erscheinen und Handlungen ihres Berufs vornehmen, ohne verhöhnt und mißhandelt zu werden ; überall erwachten, namentlih ‘unter den Handwerks Gehülfen und Arbeitern, zum Theil ganz ungehörige Forderungen auf s{leunige und durch greifende Verbesserung ihrer Lage, Forderungen, welche die tiefe Be deutung der sozialen Frage verkaunten und dem natürlichen Verhält nisse zwischen Arbeitsgeber und Arbeitsnehmer widersprachen. Die Ansprüche auf bleibende Arbeitösgewähr, auf unverhältnißmäßige Lohn erhöhung, wurden selbs bei den höchsten Staats-Behörden unmittel bar geltend gemacht und durch eine Begleitung von mehreren Tgu- senden mit Üngestüm unterstüßt. Aber diese Sturm-Petitionen be \chränkten sich nicht auf Gegenstände des materiellen Bedarfs, es wai Sitte geworden, den Volks-Bersammlungen und Klubs einen Antheil anu der Laudes-Verwaltung zuzuschreiben, und so haben es die Behörden und die Bevölkerung von Berlin erleben müssen, daß große Volksmassen von den Ministern und Staatsbehörden die Niederlegung ihrer Aem- ter, die Abänderung bestehender Geseße und ähnliche unerfüllbare, einer Volksversammlung nimmermehr zustebende Forderungen auf dem Wege der gewaltthätigen Einschüchterung durchzuseßen gesucht haben.

An diese zum Theil völlig straflos gebliebenen Versuche ließt sich eine Reihe von Begebenheiten, welche alle Bande der geseßlichen Ordnung guflösten und den Beweis lieferten, daß die Anarchie ihre Organisation in der Hauptstadt gefunden hatte. Wie gegen das Geseß und gegen die vom Könige eingeseßten Behörden, fv war auch gegen das Änsehen ‘und vie Wirksamkeit der Volksvertreter der Krieg eröffnet. Minister und Abgeordnete, welche mißliebig waren, wurden

auf offener Straße mißhandelt. Das Gift der Verleumdung und

| stadt nach dem Beisviele der Bürgerwehr ich in zwei feindliche La= j | î 1 | | j / | 1 1

| denn nach Profklamirung der diesfälligen | Bürgerblut geflossen, Ruhe und Vertrauen zurlickgekehrt, der Gewerbs=

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U ost-Anstalten des Yno und

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S nebmen Besteliung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staatss Anzeigers :

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Behren-Straße Rr. 97.

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1849.

Entsittlichung wurde durch zahllose Maueranschläge, durch Flugblätter, bochverrätberishe Lieder und Bilder verbreitet; durh Erdichtungen und falsche Beschuldigungen gegen die geseßlichen Autoritäten wurden die Massen aufgestachelt zum Haß gegen Alles, was noch Bestand hatte im Besiße oder der Meinung des Volkes. Dieser Haß hat sch entladen in empbrenden Frevelthaten: Die Gitterthore des Königlichen Schlosses wurden geraubt und in den Fluß geworfen, das Zeughaus wurde erstürmt, die Trophäen des preußishen Rubms wurden zerstört und die Waffenvorrätbe geplündert, die Wohnung des Ministers des ZFunern wurde. erbrochen und durchsucht; die Häuser des Minister Präsidenten und des Justiz = Ministers wurden angegriffen und zum Theil demolirt. Ein aufrührerischer Arbeiterhaufen zerstörte kostbare Arbeitsmaschinen, und als die Bürgerwehr der Wiederholung solcher Exzesse vorbeugen wollte, wurde ihr unter dem Banner der rothen Republik durch einen blutigen Straßenkampf geantwortet, ‘Zum Beweise aber, daß die ewige Kluft zwischen Recht und Unrecht nicht mehr erkannt ward, und daß der verführte Volf3hgufen nicht mebr verstand, den Helden vom Mörder zu unterscheiden, wur- den die im Kampfe gegen die Bürgerwehr gefallenen Arbeiter, dem obrigkeitlichen Verbot zuwider, wie Männer beerdigt, die das Vater= land gerettet hatten. Die Freiheit der Rede und der Presse bestand nicht mehr für die Vertheidiger der Ordnung und des Gesebes; die Partei des absoluten Umsturzes beherrshte die Presse, sie richtete ihre ziigellosen Angriffe auch gegen die National - Versammlung, und es gelang ihr bald genug, die Freiheit der Berathungen durch rohe Ge- waltthat aufzuheben. j Die Abgeordneten der Einen Seite des Hauses wurden bedroht, verfolgt und mißhandelt, und die denkwürdige Abend - Sihung des 31. Oktober führte zu jener \chmachvollen Umlagerung der gewählten Rertreter des Volkes durch- mordbrennerische Pöbelmassen. Während dieser Terrorismus viele Tausende woblhabender Einwohner zur Flucht trieb, während er allen Gewerbefleiß und jede nützliche bür gerliche Thätigkeit unterbrach, während die Bevölkerung der Haupt- 4 ger spaltete, in das entmuthigte der Freunde der Orbuung und in das verwegene ihrer Geguer, stellte der demofratische Kongreß, dei hier seine Sibungen hielt, eine ungeheure Steigerung der Frechheit und Anarchie in Aussicht, indem er die Proklamirung der demofrati- hen Republik als sein unverrückbares Ziel ofen verkündete. Wahrlich! nur ein verschlossenes Auge konnte verkennen, daß nahe bevorstaud und daß solchen Gefahren durch ent= werden mußte, Die Bürgerwehr hatte den bestedenden Autoritäten theils ihren Dienst versagt, theils offenen Widerstand geleistet. Es blieb daher, um Geseß und Orduung zu retten, nux die

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| Anwendung militairischer Kräfte übrig, und um dabei einen blutigen j

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schiedenes und kräftiges Handeln entgegengetreten

Zusammenstoß zu vermeiden, waz die Erklärung des Belagerungs- Zustandes nothwendig. Der Erfolg hat diesen Schritt gerechtfertigt ; Verordnung sind, ohue daß fleiß hat sch gehoben, das Ansehen .des Geseßzes und der vollziehen=- den Macht sind gestärkt; den Frevler trifft wieder die gerehte Strafe, und der friedliche Bürger lebt wieder im beschüßten Genusse feines Besißes und seiner Freiheiten. Das Staats - Ministerium hat die Stimmen nicht überhört, welche den Zweck des Belagerungs - Zustandes für erfüllt und die Aufhebung desselben für zeitgemäß halten, Es bat, eingedenk dex Verpflichtung, die Dauer dieser Maßregel nicht über die äußerste Notbwendigkeit zu verlängern, stets von neuem mit Gewissenhaftig= feit sih die Frage vorgelegt, ob und inwieweit dér öffentliche Zu- stand die Aufhebung gestatte; aber, obwohl jede mögliche Milderung eingetreten ist, so verbieten es doch Gründe der gewichtigsten Art, hon jeht der Bevölkerung der Hauptstadt den Schuß gegen die Wiederholung der anarchischen Zustände ganz zu entziehen, welche durch eine achtmonatliche Dauer nur zu tiefe Wurzeln. geschlagen ha= ben. Erst wenn ein solher Schuß dur entsprehende Gesebe er- tbeilt oder durch die Stimmung der Bevölkerung gewährleistet ist, fann die Beseitigung eines Ausnahme-Zustandes gerechtfertigt erz | scheinen, welcher einstweilen das einzige Mittel bleibt, der wuchern- | den Unordnung Halt zu gebieten. Leider treten die Merkmale noch nicht wiedergetebrter Besonnenheit nur zu deutlich hervor. Dem Ver- bute entgegen, babén die politischen Vereine der gefährlichsten Fär- bung uicht aufgehört, als solche ihre Wirksamkeit zn äußern und einzelne Schichten der Bevölkerung in einer Spannung erhalten, welche si bei jeder irgend dargebotenen Gelegenheit, selbst jetzt, in offener Widerseßlichkeit Luft zu machen suchen. Ja, es liegen -dêm Staats - Ministerium Thatsachen der bedrohlichsten Art oor, welt gegenwärtig, theils weil sie Gegenstand gerichtlicher Untersuchung ind, theils weil Rücksichten des Stagtswohls entgegenstehen, noch nicht veröffentliht werden fönnen. Nur so viel mag angedeutet werden, daß zuverlässiger Nachricht zufolge die Fäden der Partei- Bestrebungen, welche dem Bestand der Monarchie Gefahr drohen, in Berlin zusammenlaufen. Entfesselt man sie hier, bevor die dffent- liche Orduung ausreichende Garantie erhalten hat, so entwaffnet man | die Regierung gegen die Feinde der Gesellschaft, so willigt man in Wiederkehr der trostlosen Zustände des verwichenen Jahres und giebt die Mitglieder der Kammern und ihre Berathungen den Unbilden preis, welche die National - Versammlung im vorigen Jahre zu be- | stehen hatte. | In richtiger Schäßung dieser Gefahren l 1 l |

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sind dem Staats - Mis nisterium aus der Hauptstadt. selbst, wie aus vielen anderen Fheilen des Landes, zahlreiche. Eingaben - zugegangen, worin die op vas des Belagerungszustandes - dringend befürwortet 7 L darin an die traurige Erfabrung. ertnnert, dap lebe pen Ned gung, jeder Aufruhr des Auslandes algbgld Luf erba rerridtete ahmung in Berlin findenz es wird darin ny einer weit bis inê Männer darauf hingewiejen, daß die Bres F fenbabnen zu- Ausland verzweigten Conspiration mit Bel in darrenen Führer Lies

é d dag. die zum äußersteu entfd Des erwar jur die Aufhebung des Belagerungszusta

fammenhängen, ser Bewegung