1849 / 79 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

E pem prr 7, ra SE

P t t p R U T R

ea t

E Pre Le r mat itr A L

ear aan Qi"

E S E E Er tan» L A E e

E Ae,

j 2wang auf den Negenten ausüben, und ih lobe das einen o Ï feine Kabinetsfrage darín gesehen. Se zni ¿spriht, daß er Erleichterungen geben will, so dürfen Sie üver- s er wird scin Wort lösen. Hiermit is der Hauptzweck der Peti- 2E CAGL Zch bín mit demBerichterstatter einverstanden, welcher gesagt hat, daß dieVerweigeruäg diesesPostens unmöglich sei. Daun aber— muß ich hinzuseßen— i die Steuerverweigerung eine Jllovalität. Jh bin der Ansicht, daß der Gegenstand erledigt is. Süskind: Als in der Kammer der betreffende Beschluß gefaßt wurde, hatte ih noch nicht die Ehre, Mitglied dieser Kam- ier zu sein, weiß aber, welche Freude derselbe im ganzen Lando verursacht hat, Wenn es scheint, der Vorredner werde seine damalige Abstimmung verleugnen und eine Lücke in jenen #0 Stimmen entstehen, so trete i, m-ine Herren , in diese Lüe cin, F&Urs erste trete ich dem Kommissions- antrag ‘beiz ihre Entsche.dung aber wird die Sache mit Abstimmung über das Budget finden. J weiß feine bessere Verwahrung des Rechts, als wenn man seiner Ueberzeugung kreu bleibt, Kuhn: Den Beweis, daß ich i ist der Vorredner \chuldig

; »ei1QuI treu geworden sei

einer Ueberzeugung Unl g! p E ( t eblieben ch nehme scine Stellvertretung nicht an, Rettenmair: ( D E

Ich halte an meiner früheren Ansicht fest und kann meine Ueberzeugung dem Ministerium nicht zum Ypser bringen. Ma ck; Das Volk hat eine namhafte Erleichterung erwartet, und wir haben in unjerer Bitte nur den Willen des Bolks ausgesprochen, Dieser Bitte isst die erste Kammer nicht beigetreten, und die Regierung hat ihr nicht in der Art entsprochen, wie wir erwarten fonnten. Jch erkläre daher, daß ih nach dem Volfswillen das Budgct seiner Zeit beanstanden müßte, allein ih halte cs für meine Pflicht, zu erwägen, ob nicht bei dem Volke, wenn es heute wieder gefragt würde, cin ähnlicher Fall eintreten würde, wie kürzlich, als dasselbe über die landständischen Diäten gefragt wurde, Ein Punkt is es, der mir von Anfarg an vorleuchtete und mich auch heute abhält, abzuschließen, daß, wenn wir austreten wollten, es angemessener is, wenn wir mit den Freun- den abtreten, mit denen wir eingetreten sind, als wenn sie blieben ohne uns. Jh stimme also der Kommissionsansicht bei, Forster stimmt Scherr und Becher bei, Zeller: Das Ministerium befindet sich bei dieser Frage in einem großen Jrrthum, wenn es glaubt, das Gesey könne nicht auf dem Wege der Gesezgebung abgeändert werden: in einem Jrrthum ferner über die Nothwendigkeit größerer Ersparnisse. Doch is jeßt noch nicht der Fall eingetreten, wo ich dem Ministerium mein Vertrauen entziehen mitf, Beim Budget wird es sich fragen, ob ih dem Ministerium mein Vertrauen entziehen muß oder niht. Doch hoffe ih, gar nicht in den Fall kommen zu mussen, eine so shwierige Ueberlegung anzustellen, weil, wie ih erwarte, das Minislrrium auf cine den Wünschen des Landes entsprehende Weise ch noch benehmen wird, Veiel: Zweierleihabe ih im Auge: den ven Anfang mir vorgesteckten Zweck und die Ministerialscage. Zwar ist das Ministerium auf unsere Bitte nicht eingegangen, wohl aber hat der König Nachlässe gewährt und in Auzsicht gestellt : dadurch is der Zweck großentheils err ichtz weil dieses ist, so glaube ich, unter den gegenwärtigen Umständen dem Kommissionsantrag mich an- {ließen zu müssen, Das Budget zu verwerfen, habe ih durchaus keinen Giund gefunden. Becher: Es war mir von Anfang unserer jeßigen Debatte an einleuchtend, daß h:ute endlich die verschiedenen Parteien in diesem Saale sich ganz klar scheiden und gruppiren müssen, und ih bedauere auch nicht, daß dies gescbehèn is, Meine Herren! Bei Eröffnung die- ses Landtags war die Kammer einstimmíg îm demokratischen Prinzip

feinen m

und hat - einstimmig die monarchische Macht auf den vernünfti- gen Volkswillen geftellt. Als diese Frage auf Veranlassung der Pe- tition in Betreff der Civilliste etwas praftisher wurde, haben sechzig

Mitglieder eine solche Petition unterzeichnet, die ausdrücklich auf die Ansicht gegründet war, daß das Landesoberhaupt auch hierin unter dem Geseße stehe, Nun scheint mir aber nach der heutigen Verhandlung, daß nur die Form und das Wort „Bitte,“ nicht aber der Grund dieser Bitte es war, was eimge Mitglieder dieses Saals zum Beitritt zu jenem Gesuche bestimmt hat, Es is dies ein Beleg dafür, daß das Wort Petition nicht so gleich- gültig zu nehmen ist. So oft für das Volish aus in irgend einem Lande das Recht der Juitiative in der Gesezgebung in Anspruch genommen wird, hält man ihm entgegen: „Das Recht der Bitte is ganz dasselbe, Hast du wirklich die Macht, so wird deiner Bitte entsprochen werden, wie cinem Ge- sezesvorschlag, den du macht.“ Jch bin nicht dieser Ansicht, und hier ha- ben wir ein reht \chlagendes Beispiel, daß zwischen einer Forderung übcizeugt,

und einer E en O En O Din daß z. B. Kuhn sh einer Forderung nicht angeschlossen haben würde, aber einer Bitte sich anschließen konnte. Diese lettere

hat er auch ganz anders aufgefaßt, als wir, denn er hat ausdrücklich er- flärt, dieses Gesuch sei damit erledigt, daß der Landesherr persönlich sich nicht bewogen gefunden habe, demselben zu entsprehen. Was cr damit meinte, und ob dies im Sinne Anderer constitutionell is oder nicht, will ich nicht weiter erörtern. Es sind dies theoretische Fragen, worüber jedes Mit- glied der Versammlung mit sih selbst abgeschlossen haben wird, Er hat sodann aber nvch bemerft, wenn die Verweigerung des cinzelnen Postens der Civilliste redtlich unmögli sei, so sei die Steuerverweigecung im Gan- zen eine Zlloyalität, Hierauf muß ih antworten, da dieser Einwurf mit einem anderen Cinwnrfe zusammenfällt, den Reyscher zuerst gemacht hat. Jch will auch hier die theoreuische Frage nicht erörtern; denn auch darüber

wind jedes Mitglicd dieses Hauses mit sich im Reinen fein, ob man, worauf Allcs anfommt, nah der Verfassung unserem Hause das Necht der ESteuerverweigerung überhaupt in seinem -vol-

len Umfang einräumt oder niht, Räumt man ihm dieses Recht ein, so gebe ih recht gern zu, daß es die Steuer nicht bedingt bewilligen, son- dern blos verweigern oder einfach bewilligen kann, und was ih als Grund ciner solchen Verweigerung angeführt habe, war allerdings nicht ale Motiv diesem Beschlusse beizusügen, sondern nur ein Motiv für den Einzel- nen in seinem Junern, warum er am Ende bei der Schlußabstimmung einfah Ja oder Nein sage, Wer aber das Recht der Steuerverweige- rung in diesem vollen Umfang nicht anerkennt, wird nach unserer Verfassung, wenn er doch handeln will, wie wir, bei diesem einzel- nen Posten Nein sagen müssen; dean hier steht cs der Kammer zu, an tie Bewilligung eine Bedingung oder cin Motiv zu knüpfen, das sich auf diese bestimmte Exigenz und nicht auf etwas Anderes bezieht, Das

Sekanntmachungen. [159 b] A 84 ua; é Ale und Jede, welche an das dem Pensionar August | an an dem îm- Girimmer Kreise belegenen Gute | j O zugestandene, nah dessen unlängst ersolg- | t vleben von dessen Erben abgestandene Pachtrecht u G Super - Juventarium, Mehrsaaten, Aer - Arbeiten de LaGtooricuß rechtsbegründete Forderungen und prüche machen zu können dafür halten, werden zu

deren Aumeldung und Be ;

genden Termine sz am 46, und 30, März oder am 20 April d. J |

Morgens 10 Uhr, vorx d R E Q Strafe der am 4, Mai e Königlichen Hofgericht, bei

hiermit aufgefordert, ©* zu ertennenden Präflusion, Datum Greifswald, de

[66b] P

Glaubigung in einem der fol-

n 13, Februar 1849.

E

| damit ein ewiges Stillschweigen gegen die übrigen Gläu- biger wird auferlegt werden, Zu Mandatarien werden denselben die Justiz - Kom- missarien Henning und Kroll in Vorschlag gebracht, Thorn, den 16. Dezember 1848, Königliches Land- und Stadtgericht,

Nachdem über das Vermögen des Klempnermeisters Gustav Vierarm hiersclbst auf dessen Antrag Konkurs eröffnet worden, werden zur Feststellung des Passivstan- des alle diejenigen, welche an den genannten Cedenten und dessen Vermögen Forderungen und Ansprüche zu machen haben, hiermit geladen, solche in einem der auf Den Tel 1/Te L D Und det 4, Mai d, 5,

jedesmal Morgens 10 Uhr, angesezten Liquidations - Termine speziell

472

erstere ziehe ih vor. Jch habe ofen erklärt, ih sei gesonnen , seiner Zeit die Steuern zu verweigern, allein ih muß beisügen, daß ih dem Abgeord- neten von Riedlingen vollflommen Recht gebe, wenn er sagt, diese Frage sei nicht die wichtigste, die uns bei dem von der Regierung bis jetzt befolg- ten System zu beschäftigen hat, sondern es stehe eine ganz andere im Hin- tergrund. Jch erkläre offen, daß auch ich auf diese weitere Frage, die deutlich genug bezeichnet worden is, bei meiner Handlungsweise in der Schlußabstimmung über den Etat das größte Gewicht lege z allein darin muß ih dem Abgeordneten Mack widersprechen, wenn er der Meinung is, die Volksstimmung sei jet cine andere geworden, als sie es bei dem Beginn des Landtags war, Er hat durchaus zugegeben, daß das Volk bei dem Beginn des Landtages bei der Vermin- derung der Civilliste eine solche absolute Forderung der Zeit erfavyat hat, daß die einzelnen Abgeordneten, die im Sinne des Volks handeln wollten, damals allerdings genöthigt gewesen wären, die äußersten verfassungsmäßi- gen Schritte zur Verwirklichung jenes Volk8wunsches gut zu heißen. Diese Ueberzeugung theile ih, allein das glaube ih nicht, daß das Volk jeßt cine andere Ansicht in der Sache gewonnen hat, Das württembergische Volk is meines Erachtens, wie das deutshe Voik, nur matt und {la} geworden, Sollen wir es aber darum auch werden? Jch gestehe, daß, wenn es auf mich ankäme, ich, wenn auch todesmatt, jeßt den lautesten Schrei, der mir möglich wärc, thun würde, um das deutsche Volk zu erwecken. Holzin- ger: Die vorliegende Frage wurde bisher immer erst am Schlusse der Verhandlungen erledigt, doch nehme ih keinen Anstand, mich auszusprechen, Jch bin der Bitte um Nevision des Geseßes vom 20, Juni 1820 beigetrc- ten, denn ih sah darin eine politishe Nothwendigkeit, Die Frage, ob die Civilliste auf einen Vertrag, oder auf ein Gese, oder auf einen durch das Gescy sanctionirten Vertrag sich stüye, will ich nicht weiter erörtern, aber einen anderen Weg, als wir eingeschlagen, konnten wir nicht betreten, Die Staatsregierung hat geantwortet, -niht der König, sie hat sich hierbei nicht hinter die Person des Königs oder hinter die erste Kammer versteckt, und sie will nah der Erklärung des Departements - Chefs eine Majoritätsregie- rung bleiben, was ih mit Freuden vernommen habe, Materiell ist unserer Bitte entsprochen, es werden auch künstig die durch die Zeitbedürsnisse ge- botenen Nachlässe bewilligt werden, Knüpft man nun an diese Antwort der Staatsregierung eine Kabinetsfrage, so muß man diese, wie alle politischen Fragen, von den Zeitverhältnissen aus betrachten, in welchen wir uns jeht befinden. Wäre es wohl wichtig oder auch nur rathsam, gerade jeßt zu dem äußersten Mittel, der Steuerverweigerung, zu schreiten, einem volksthüm- lihen Ministerium das Vertrauen zu entzichen, Männern, die für die Frei- heit des Volks stets gewirkt und gelebt haben? Appelliren Sie an das Volk, ob dieses wegen 2— 300,000 Fl. diese Männer von der Staatsregie- rung entfernt haben wolle? Jch bin überzeugt, däß bei weitem der größte Theil des Volfes diese Frage verneinen wird. Jch tadle das Ministerium nicht, daß es diese Frage zu keiner Kabinctsfrage gemacht hat, es hat die obwaltenden Verhältnisse wohl richtig erwogenz ich hege das Vertraucn zu demselben, daß cs seinen früher ausgesprochenen Grundsäßen auch ferner treu bleiben werde, und ih werde, treten nicht nene Umstände ein, dem Fi- nanzgesege zustimmen. Die zunächst vorliegende Frage muß ich im Sinne der Kommission entscheiden, weil die Civilliste auf cinem Geleye beruht, P fäfflin triit Becher's Ansichten bei, „Das Ministerium“, sagt er, „hat sih nicht im Sinne der Kammermehrheit benommen z wenn die Kammer noch cinmal sich aussprechen wird, so wird wohl das Ministerium zu etwas Anderem, als es bisher gethan, sich herbeilassen.“ Auch Play ist fest ent- schlossen, zu der vorliegenden Etatsposition Nein zu sagen, Wieland ließt sich dem von Eisenlohr Gesagten im ganzen Umsang an und tritt für heute dem Kommissions-Aut:ag bei. Menzel: Es fragt sich vor Al- lem, ob man bei seinen Vitten und Forderungen stark ist. Die jezige Ne- volution is nicht starf genug, was sich an der franksurter Versammlung und an unserer eigenen schicfen Stellung zeigt. Zur Verweigerung des Postens kann ich jeyt nicht rathen, denn dies führtckentweder em Ab!réten des Ministeriums oder eine Auflösung der Kammer herbeiz gerade aber, weil wir unmächtig sind, sollten wir die wenige Stärke, die wir noch haben, nicht schwächen. von Zwerger; Die Wiederholung des Gesucbs wurde in formeller Hinsicht nicht zu einem Resultat führen; was das Materielle betriffflt, könnte man sich beruhigen, Wenn man, streng am Formellen sest- haltend, die Frage auf dic Spiye treibt, so glaube i auch die Volksansicht in Recbnung nehmen zu müssen, und diese geht nickt dahin, daß man die jezige St-atsregierung zum Attreten nöthigen soll, Man muß den Blick auf das Ganze riten, dies habe ich stets beobachtet und werde cs auch in Zukunst thun, Weder in unserem noch in des Volkes Wunsch kann es lie- gen, die gegenwärtigen Minister zu verdrängen, vielmehr haben wir das Ministerium zu unterstußen, nach welchem schwe lich ein freisinnigeres fommen würde. Wollen wir der Reaction entgegentreten, fo müssen wir die Männer un- terstüßen, welche für die Freiheit gekämpft haben, so lange sie dies thun. Bei der Hauptabstimmung wird es sich fragen, wie die Verhältnisse sid, wie die erste Kammer sich benimmt, ob man der Negierung die Mitiel ver- weigern muß. Vorerst erkläre ih mich sür den Kommissionzantrag, Wie st von Eßlingenz Unsere Finanzlage und eine politische Nothwendigkeit er- fannte au ich als die Gründe für unsere Petition um Herabseßung. Die jus ridische Seite der Sache betreffend, scheint mir die Ansicht nicht richtig zu scin, daß Rechte blos durch cinen Vertrag erworben werden können, Sie fönnen es auch durch ein Gese, und das findet im vorliegenden Falle statt. Wir haben verfassungsmäßig um Abä»derung dieses Geseuzes gebeten, müssen aber in Betracht ziehen, daß der Negent auch das Recht hat, mit- zusprechen , er hat Nein gesagt und hat dies rechtlich thun können, Jch bin der rechtlichen Ansicht, daß wir diese Position anerkennen müssen, und eine Scheidung der Parteien kann nur zeigen, wer auf dem Boden des Rechts und Geseges steht, Die Steuern kann man verweigern, aber man bedenke, was dies heißt! Der überwiegend größere Theil unseres Volkes hat das Vertrauen zum Ministerium, deshalb darf man wohl bedenkcn, ob man das Budgct seiner Zeit verwerfen will, Prälat Faber spricht für die Anerken- nung der Position und würde cinen Sturz des Ministeriums für das größte Inglück des Landes ansehen, Bunz spricht sür den Kommissionsantrag, indem er feine Gründe findet, dem Ministerium cin Vertrauen zu entziehen, Wiyemann: Der Preis, jeut schon eine Prinzipienfiage gelöst zu schen, wäre mir durch das Abtreten des Ministeriums zu theuer erkauft, Daher

E P E E I ———————— ——— m —_—_- un G ——

tionalrs hiermit

präcise 11 Uhr beginnen werden. Berlin, den 10. März 1849. Die Dire C

0c la M â

VV, Brose. H. Keibel. G. Prätorius. L, F.

[67 b] Tage

« umelden

Königl, Preuß. Hofgericht von Pom (L. §8.) TLA 0s Rügen, | und zu beglaubigen, bei Vermeidung der . lermino f F LoN , A Ÿe 1 Prätlnf O va 40 Uhr, zu S [21] EvUt äl. Ct j enden Präklusion und Abwcisung von der vor- ry Nachdem über vas Vréibuen ae vie s R Yauenen, Masse. ab Ÿ A413 Sterly und Curtius unterm 17, April bd ausleute i uéwürlige Kreditoren haben zuglei procuratores A 3, Konkurs eröffnet und der Justiz-Kommissgrius Rehbris 45 cis d. bestellen, bei dem Präjudiz, daß sie sonst A ver Messe zum Juterims- Kurator bestellt worden L nihi wei erneren Verhandlungen in dieser Debitsache Dies 926 9962. 3076 ben wir eínen Termin zur Anmeld - has eiter werden zugezogen, vielmehr an die Beschlüss 2016, 2711, 2030) Dn Ea MEE n n zur Anmeldung ver Forderungen, | der Mehrheit ver erschien: hr an die Beschlüsse | 3416. 3785. 2839. 3930. 4053 imgleichen zur Wahl eines Kurators, auf ' | Kretvitoren wVerdez erschienenen und gehörig vertretenen 4752. 4813. 4834, 5139, 5162, ven 23, Mai 1849, Vormittags 10 Uhr Davum Greisöwald por geratet werden, 5400. 5463, 6032. 6269, 6287, vor dem Hern Land- und Stadtgerichts-Rath Meisner Direftor und fessor. dax s 1849, 6751, 6897. 6917, 6944, 7038, bierselb anberaumt, zu welchem wir die unbekannten (L, §) sessores des Stadtgerichts, 7648. 7660. 7954. 8023, 8099. Gläubiger mit ber Aufforderung, in demselben ihre An- Dey, Teßmann, 8441, 8459, 8479, 8720. 8725. sorüche an die Masse gehörig anzumelden und nachzu- | [58h] 9089, 9124. 9464. 9766, 9964 weiien, ns u# er der Warnung vorlaven, daß diejeni- li Geke des ch 10,367, 10,464. 10,516, 10,798. gem, welche im Termine nit erscheinen, mit allen ihren | 49. Februar ec. abochake der statutenmässigen, am | 11,370. 11422. 11,479, 11/898. Ansprüchen an vie Masse werben prälluvirt und ihnen der Actionälré r Be General - Versammlung 12,163. 12,221. 12,479, 12'948. erlinischen Feuer-V ersicherungs- 13,840, 13,855. 13,984, 14/094,

stimme ih Eisenlohr bei, Egelhaf tritt Eisenlohr und Zwerger bei- Kovy chlicßt sich an das von Schnizer und Becher Ausgeführte an, Wiest von Ulm möchte das Land nicht ciner Ministerkrisis artssezen, wäh- rend das Ministerium feste Wurzeln im Volke hat, Aus voller Ueberzeu- gung erklärt er sich für den Kommissionsantrag. Staatsrath Goppelt: „Jch werde den Schluß Ihrer Verhandlung nicht lange aufhalten, So dankbar ih für die Beroeise des Vertrauens sein muß, das Sie von vielen Seiten in der heutigen Verhandlung ausgesprohen haben, so muß ich mich doch gegen die Mcinungsäußerung verwahren, als scien wir der Zuversicht, tas öffentliche Wohl könne von unserer fortgeseßten Wüksamkeit nicht ge- trennt werden, Was namentlich mich selbs betrifft , so würde ich mi, wenn ih mich ob einer solchen Meinung beträfe, alsbald der unverantwort- lichsten Selbstüberschätung anklagen. Wir wären nicht die ersten, die mil Bealctin, S N ciner so schweren Aufgabe zurückgeblieben wären, R Lia A L auch ferner mit der strengen, gewissenhasten Prüfung

versagen Sie uns, frei von allen Rücksichten Jhre Unterstüßung, |0- E "E A halten. Was die materiellen Wirkungen der T gev err Zntschließung betrifft, so ist von einem der Herren Redner auf die Möglichkeit hingewiesen wo1den, daß schou mit dem Ablaufe cincs Jah- res dicse Verwilligung aufhören könne, ein anderer dagegen hat mir die

Worte in den Mund gelegt, es sei diese Verwilligung auf die Dauer der. ganzen Regierungszeit Sr, Majestät des Königs zu verstehen. - Jch habe diese“ legtere Zusicherung nicht gusge- prochen und bin auch nicht befugt, sie auszusprechen, wohl aber,

wenn sie auch nicht gegeben werden kann, bin ich wet entfernt, mir die Möglichkeit zu denken , auf welche der zuerst erwähnte Redner bingewiesen hat, Wenn ich sage, daß Se. Majestät uns ermächtigt haben, Jhre Ueber- zeugung auszusprechen, daß der fragliche Nachlaß eine Reihe von Jahren hindurch erforderlich sein wird, so kann ih mich der Ueberzeugung nicht eut- schlagen, daß die Wirkung für das Land ganz dieselbe sein wird, als dics auch der Fall gewesen wäre bei der ausgesprochenen Zusicherung , die man mir in den Mund gelegt hat. Diese Zusicherung is ferner mit der Finauz- lage des Staats in Verbindung gesezt worden. Auf die Finanzlage bes Staats können die Bedürfisse einer starken Centralgewalt von keinem an- deren als ungünstigen Einflusse seinz also auch in dieser Hinsicht ist kein Zweifel, daß die Vorausseßung cines fortwährenden Nachlasses nicht fehlen wird, Es hat, indem ich diesen Punkt verlasse, einer der Herren Nedner sein Vertrauen zu rem Ministerium abhängig gemacht von seiner Ue- berzeugung , daß dasselbe den Bedürfnissen und Wünschen des Landes zu genügen wisse. Jch würde, wenn ih an seiner Stelle wäre, mein Ver- trauen gerade von eben derselbrn Bedingung abhängig machen, und wenn ich dabei etwa ausspräche, daß diese Erfüllung der Bedürfnisse des Landes nothwendig von den vorhandenen Kräften abhängen muß, so daß ich mir unter den zu berüsichtizenden Wünschen nothwendig nur diejenigen, welche erreiht werden fönnei, denke, nicht aber diejenigen jeyt so oft laut werden den Wünsche einer abgencigten , irregeleiteten Menge , so glaube ich nicht, daß ih hierin von ihm abweiche, denn er hat diese Erläuterungen wohl nur deëwcgen unterdrückt, weil er sie als sich von selbst verstehend betrachtet,

Wenn indessen so oft der Wünsche des Volks nach Erleichterung gedacht wird, so kann ich denn doch die Meinung nicht unter- Dridn Daß, Diese Gun in ean E E e wähnt wird, über welchen wir bei allen Anstrengungen und Ent- behrungen nicht hinüberfommen tönnen. Man spriht von den Lasten, welcbe die Ausfüllung des Defizits in unserem Staats- bhaushalte auf die Schultern auslege, as ob die größte Geneigtheit bestände, dicse Lasten aus die Steurrpflichtigen zu vertheilen. Äch weip

nidts von dieser Geneigtheit, vielaehr scheint die vorherrschende Stimmung

zu sein, daß der Kredit des Staates für dieses Defizit vorherrschend und

Anstalt gesassten Beschlusses werden die Herren Ac- zu einer auszerordentlichen General- Versammlung auf Dienstag den 27. März c. im Lokale der Anstalt, Spandauerstrasse No. 81, unter dem Bemerken eingeladen, dass die Verliandlungen

10 der Berlinischen Feuer- Versicherungs - Ánstalt. C. Brendel.

Meisnitzer.

Bela aw ung i Bei der am heutigen

planmäßigen Verloosung 125 täts-Actien sind folgende Nummern gezogen wor- den : 40, 149. 351, 360, 743, 916. 1119. 1248, 1352, 1451. 1713, 1734. 2249, 3128,

5220. 5261, 9323, 6676, 6714, 6725. 7047. 7099. 7596. 8284. 8314, 8364. 8750. 8781. 8801,

beinahe ausschließlich in Anspruch genommen werde. Mit diesen Erloichte- rungen aber weist man immer hin auf den stockenden Erwerb des Bolkes, der leider nicht geleugnet werden kannz man weist aber nichi auch darauf hin, wie das Einkommen des Staats unter solchen Umständen geschmälert sein muß; und wie mißlich es ist, in solcher Lage durch den Beschli ß der Stände dieses Cin- fommen von Woche zu Wo'e vermindert zu sehen, Jch glaube, meine Herrn, daß durch diesen so vorherrschenden Ruf nach Erleichterung in einer Zeit, die, wie gesagt, sih der Anstrengungen nicht entschlagcn fann und soll, Ste, mehr als Sie sollien, die Wünsche und Absichten derjenigen nähren, d ohne daß Sie mit ihnen sympathisiren, hinter ihnen stehen, die Wüniche derjenigen, welche die gesammelten Früchte des Fleißes verschleudert tehen möchten zum Vortheil unwurdiger Hände, derjenigen, weiche die materielle Grundlage des Staates zum Bortheile eben dieser zerb1ödelt srhen möchten, Jch habe nicht unterlassen können, dicse Ansicht auszusprewen, weil cs ge- rade ciner der wesentlichsten Punkte ist, in welchem auch die Viit lieder der Regierung mit den Männern, deren Streben sie achten, mit denen je lange zusammen gegangen sid, nicht gleicher Ansicht scin köuncn.“ Nach- dem nod Stockmaier für den Kommissions Antrag gesprochen hatte, stellt der Präsident die Frage: Soll die Exigenz sür die Civilliste im Betrag von 850,000 Fl. verwilligt werden? was uit 59 gegen 13 Stimmen bejaht wird, Endlich wird der Autrag der Kommission: die Kammer wolle unter die über den Haupt-Finanz-Etat zu fassenden Beschlüsse auch die Bitte auf- nehmen, es möchten die Beifuhrfosten dex zur Civilliste gehörigen Natura- lien fünftig nicht mehr von den dîe leyteren abgebenden Spez1alkassen, son- dern von der Staatshauptkasse unmittelbar getragen und unter dem Ctaz(s- sat „Civilliste““ verrechnet werden, ohne Widerspruch gruehmigt.

10 C,

«Con Sp Eisenbahn - Berreyr- Niederschlesische Zweigbahn. Auf der Niederschlesischen Zweigbahn wurden im Monat Fe bruar c. 5155 Personen befördert, und betrug die Gejamm.t - Ein

nahme S go N, 4 C Pr

N E N BRE Er

14.949, 14986. 15,496. 10/80 40 S002 10,012: | 16,075, 16,275, 16,347, 10,570, 16,857. 16,905, i 17081, 17402 17,316, 17,333, E008 1/140, | 17,745, 17,759. 17,834, 17,968.

Zudem wir solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen, bemerken wir zugleich, daß die Auszahlung des Kapitals gcgen Nückgabe der Actien, mit welche bei denen der ersten Emission (Nr, 1 bis 7000 ) die dazu gehörigen Zins-Coupons Nr, 11 bis 12 und bei denen der zweiten Emission (Nr. 7001 u, st, w,) die Zins- Coupons Nr, VI1I. bis ŸY1III. zurückzulicfern sind, am 1, Juli d. J. bei unserer Hauptkasse hierselbst erfolgt und von diesem Tage ab die Verzinsung “aufhört,

Für fehleude Zins-Coupons wird der Betrag dersel- ben von dem Kapitale in Abzug gebracht werden.

Von den im vorigen Jahre ausgeloosten 120 Stü Prioritäts-Acticn sind 104 Stück von uns eingelöst und werden mit den betreffenden Coupons, der Bestimmung des §. 12 des zweiten Nachtrags zu Unserem (Gescell- schafts - Statute gemäß, in Gegenwart zweier Notare

- verbrannt werden, wogegen der Nominalwerth sür die nicht eingelösten 16 Stück, und zwar Nr. 531. 2999, 3422. 3871. 6451. 7096, 7981, 9046. 9170. 10,269, 14,583, 15,777. 16,728. 16,741. 17,185 und 17,790; mit überhaupt 1600 Thlrn, bei dem Königl. Land- und Stadtgerichte hierselb deponirt werden wid

Zugleich machen wir: in Gemäßheit des §, 13 des zweiten Nachtrages zum Gesellschafts - Statute hiermit bekannt, daß aus dem Jahre 1846 die Prioritäts - Ac- tien 1769 und 6351, und ‘aus dem Jahre 1847 die Prioritäts-Actien Nr.302, 4992, 9048, 12/752, 13,313.

stattgefundenen

Stück Priori-

7608 009

3346. 3402, 991, 4401. 4632.

10,033, 10,258, | 14,912, 15,858. bis jeßt noch nicht zur Einlösung prä- 10,921, 411,165, | sentirt worden sind. M

123,095. 42,143, Magdeburg, den 12, März 1849, A 413,302, 13,373, | Direktorium der Magdeburg - Cöthen - Halle - Leipziger 14,744, 14,945, Eisenbahn - Gesellschaft,

Abonnement beträgt:

2 Rtblr. für % Jahr.

4 Vthlr. - + Jahr.

8 Atblr. # L Jadr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung.

Bei cinzelnen Nummern wird

der Bogen mi! 25 Sgr. berechnet.

Das

Preußischer

Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag deu 22, März

Alle Poft-Anftalten des Yn- und

Auslandes nehmen Besteliung a1 f

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staatss Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57.

4 A Erm D E e ep D T

1849.

Mit dem Preußischen Staats - Anzeigex werden die vollständigen stenographischen Berichte über die Sitzungen beider Kammern auch fernerhin

ausgegeben werden.

4

Wir bitten die verehrlichßen Abonnenten ergebenst,

ihre resp. Bestellungen für das mit dem 1. April c. beginnende Quartal gefälligst rechtzeitig so bewirken zu

wollen, daß dieselben in der regelmäßigen Zusendung keine Unterbrechung erleiden und wir in den Stand gesept werden, die Stärke der Auflage gleich zu Anfang danach bestimmen zu können. Der vierteljährliche Pránumerations-: Preis beträgt, mit Einschluß der genannten stenographischen Berichte und ohne Rücksicht auf die Bogenzahl

derselben, S Rthlr.

IUGRZ C Na M Cd T A A L

Inh all.

Amtlicher Theil.

; Deutschland.

Bundes: Angelegenheiten. Frankfurt a, M. Verhandlungen der

_ Lrfassunggebenden Reichs-Versammlung, Preußische Cirkular-Note,

Sachsen, Dresden, Gesez-Entwurf wegen Ausführung des Art, 3 _der Grundrechte. Dekret wegen der Staats-Eisenbahnen,

Baden. Karlsruhe. Interpellation in der ersten Kammer hinsichtlich des Jagdwesens und Annahme eines Geseßentwurfs über Allodificationen.

Hessen. Kassel, Stände-Verhandlungen. 2 ; Ausland. Frankreich. National - Versammlung. Protest in Bezug auf die

Armee, Berathung des Budgets. Beschluß hinsichtlich der Dis- kussion des Geseß-Entwurfs über die Klubs. Paris, Die Wieder- eröffnung der Feindseligkeiten zwischen Sardinien und Oesterreich.

Großbritanien und Arland. Parlament. Unterhaus: Erklärung Palmerston's in Betreff der dänischen Blotkadez die Verhantlungen über das Marine-Budget. London, Kabinetsrath und Bemerkungen über die Verhältnisse zwischen Rußland und der Türkei, Bankbericht, Vermischtes,

Niederlande. Aus dem Haa g, Ansprache des Ministeriums an das . niederländische Volk, italien. Rom. Das Triumvirat, Das Exekutiv-Comité mit dikta-

torisher Gewalt bekleidet, Vermischtes. VBörsen- und Handels - Nachrichteu.

Beile

Al Ee & B é R R Uo % tin 2A: : A E B S R C A I A ICAE A G: R

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Den bisherigen Landrath Schoenberger zum Regierungs=- Rath; und Den Landgerichts - Assessor Leut haus zu Köln zum Staats- Prokurator bei dem Landgerichte zu Koblenz zu ernennen,

llichtamtlicher Theil. Deutschland.

Bundes- Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 19, März. (O. P. A. -3.,) -4188se Sizung der verfassunggebenden Reichs - Versamm- lung. Tagesordnung: Fortseßung der Berathung des von Welker gestellten Autrages. i Aue zu der heutigen Sißung hatte sich wieder eine sehr zahl- reiche Zuhörerschaft eingefunden und schon von halb neun Uhr an die Gallerieen und die Tribünen in dem Saale beseßt. Um ein Vicrtel nah neun Uhr wird die Sißung unter den gewöhnlichen Förmlichkeiten eröffnet. Nach Verlesung des Protokolls macht der Präsident Simson von dem Eintritt zweier Mitglieder Herr Ben- delow aus Kranz (Posen) ist an die Stelle des Abg. von Schlot heim, Herr Giehr aus Mühlhausen (preuß. Sachsen) für Herrn von Rönne eingetreten und von neu eingelaufenen Marinebeiträgen Mittheilung. ¡

Hierauf interpcllirt Moriß Hartmann das Reichs-Ministe- rium, welche Bewandtniß es mit dem Protest des Reichs-Ministe- riums gegen den Beschluß der frankfurter konstituirenden Versamm- lung habe? Es wird am nächsten Donnerstag darauf geantwortet werden.

Der Uebergang zur Tagesordnung, der hierauf erfolgt, führt zur Fortseßung der am Sonnabend abgebrochenen Debatte über den Welcerschen Antrag. Es erhält zuerst das Wort

Wydenbrugk von Weimar. Der Redner widerlegt zu- nächsst die von Vogt in der leßten Sißzung geäußerten An-

sichten, . daß man Oesterreih den Krieg erklären, daß man einen Diktator ernennen solle. Er meint, daß, wer die Welt

aus ihren Angeln heben wolle, zunächst einen Standpunkt haben muússe. Dann führt er an, wie sehr der Partikularismus empor= wuchere, gerade an solchen Orten, wo man im März des vorigen Jahres am lautesten für eine deutsche Einheit sich ausgesprochen, z. B, in den sächsischen Kammern. Der Redner sucht sodann die Ursachen dieses Partikularismus nachzuweisen. Er findet sie erstens in der natürlichen Abspannung, welche auf eine große Anstrengung folgt, zweitens in der Ermattung, die immer dann eintritt, wenn eine große Versammlung unendlich lange beräth, ohne zu einem Abschluß zu kommen. Er fürchte deshalb nicht, wie Andere, die Octroyirung, sondern den Marasmus, in den das Volk versinken werde, „Wir müssen“, ruft Herr Wydenbrugk aus, „jeßt einen Be= {luß fassen, der doch einmal über kurz oder lang gefaßt werden muß, sonst kommen wir zu gar keinem Beschluß.“ Herr von Rado= wit habe vor Uebereilung gewarnt, auch er habe, so lange noch eine Wahl möglich gewesen, sich redlich bemüht, einen Weg zu finden, der Deutschland in eine weniger bedrängte Lage führe, Aber was

Herr von Radowiß anführe, sei dieser Weg nicht; eine längere Zö- gerung würde im Gegentheil ganz bestimmt Republikaner und Ko- saken auf unsere Fluren locken. Auf Oesterreich kommend, meint der Redner, man habe schon oft gesehen , daß die Staatsmänner nach großen Siegen der Heere die organischen Kräfte des Staats nicht mit in Rechnung bringen ; dies sei auch jeßt wieder der Fall. Er glaube aber an einen Sieg der Jdee, die viel mächtiger is, als Waf- fengewalkt. Wenn wir die Oesterreicher auch jeßt mit bitterem Schmerze scheiden sehen, sie werden gewiß wiederkehren. Daß Preu= ßen an die Spitze treten müsse, darüber seien die Meisten im We- sentlichen einverstanden, weniger aber in der Form. Was nun hier den Vorschlag einer zeitweiligen Uebertragung der Kaiserkrone betreffe, so sei dieser eben so unausführbar als unheilbringend.

Unausführbar, denn Preußen kann nun und nimmermehr darauf eingehen; unheilbringend, denn wenn wir jeßt nicht irgend eine feste Regel schasen, dann hat das deutsche

Volk keinen Schwerpunkt, dann würde dem Partikularismus, der Sonderstellung Oesterreichs, der Diplomatie des Auslandes und end- lich den Factiosen in die Hände gearbeitet. Bevor das dritte oder sechste Jahr sein Ende erreichte, stände es um Deutschland nicht besser, sondern viel {hle{chter. (Zustimmung.) Seine, des Redners, Meinung i}: der Staat Preußen soll als Vorort an die Spive treten, ihm das Heerwesen, die Vertretung dem Auslande gegen- iber, die Ernennung der Minister übergeben werden. „Jch schließe mich“, fährt er dann fort, „entschieden der Ansicht des Erbkaiser= thums anz die Lage der Dinge in Deutschland ist jeßt so, daß alle Bedenken {winden müsseu. Woher is es denn gekommen, daß in Deutschland nie etwas Großes zu Stande gekommen is? Weil Alles an der Halsstarrigkeit \cheiterte, Jeder seinen eigenen Weg gehen wollte, darum is es nothwendig, daß wir der deutschen Nation mit einem großen Beispiele vorangehen. ‘’ Auf die Spaltung zwischen Nord- und Süddeutschland, von der jeßt immer geredet werde, über- gehend, sagt er: „Mich erfüllt es immer mit dem tiefsten Schmerze, wenn man diese Gegensäße macht, als ob nicht eben im ganzen Deutschland das volle deutsche Leben liege. Wenn die Mission Deutschlands erfüllt werden soll, dann müssen wir ein Haus bauen auf festgegründeten Säulen, mit weit geöffneten Pforten. Da tritt Jeder gern ein und am meisten der, der in einem weniger guten Hause wohnt. Gründen wir, schließt er, eine feste Gegenwart, und wir werden auf eine heitere Zukunft hoffen dürfen.“ (Beifall von den Centren. Zischen links.)

Abgeordneter Raveaux : Heute sei es ein Jahr, als um die- selbe Stunde ein Friedensbote zu den Barrikaden Berlins gekom- men, als die Bürger Berlins sich der gebrochenen Knechtschaft er- freuten. Damals habe der preußische Königsthron gewankt, heute, am Jahrestage, sei man damit beschäftigt, einen Kaiserthron daraus zu machen, Ob dies nicht ein Zeichen sei, welches zu Ungunsten der Versammlung spreche, die noch im Monate Juni einen gleichen Antrag des Abgeordneten Braun mit Hohn zurückgewiesen habe. (Be- wegung in verschiedenem Sinne.) Der Redner fragt, welche Garantieen Berlin für Deutschland böte. Er vermöge solche nicht im Ministerium Manteuffel zu erblicken , nicht in der zweiten Kammer, welche noch weniger deutsch sei, als die erste, da in ihr, wie die Nachricht cingelangt sei, der Antrag auf Einführung der deutschen Grund- rechte und zwar durch die Linke verworfen worden, Was man dann erst von der Rechten dieser Kammer zu erwarten habe? Was von der preußischen Ansicht, daß die deutsche Frage nur dazu diene, den hohen Werth Preußens kennen zu lernen. Von Berlin aus sei die National-Versammlung ge{chwächt worden. Man habe, wie sich Herr von Kirchberg in einem Ausschusse geäußert, die Truppen aus Holstein zurükgezegen, weil man sie in Berlin gebraucht. Preußen habe dadurch die National-Versammlung förmlich gezwungen, den Waffenstillstand anzuerkennen und ihr dadurch das Vertrauen dcs Volkes genommen. Man spreche so viel von den Gefahren, welche Deutschland bedrohten, welche“ einen so großen Umschwung in den Partei - Ansichten dieser Versammlung hervorgerufen. Er frage, wo die Gefahren seien, von welchen Herr von Radowiß und Andere gesprochen? Er seinestheils finde die größte Gefahr in der Wahl eines Erb - Kaisers, welchen Oesterreich, der religiöse Haß, der Partikularismus bekämpfen würden. Eine Gährung im Junern werde bleiben, ob man den Erb-Kaiser mache oder niht. Es sei die Gährung des jungen Weins. Ob man glaube, das Spundloch stopfen zu können? Und wenn eine Erb=-Kaiser=Krone der Spund wäre, die Gährung würde ihn herausspxonzen und Faß sammt Reif zertrümmern. (Vravo links.) Preußen, &s Gesammtstaat im Bun- desstaate fortbestehend, würde ein National = Regierung und Ver- tretung unmöglih machen. Welche Gewalt das künftige Volks- haus sich vorbehalten wolle, wenn ihm gegenüber ein preußisches Volkshaus bestehe? Wem gehörten denn die 400,000 Ba- jonette? Der Centralgewalt, hieß es, seien dieselben zu Ge- bot gestanden. Sie habe aber nicht einmal den dänischen Krieg vollführen können, geschweige denn, daß sie einen größeren aufzu- nehmen im Stande wäre, selbst wenn sie an Preußen überkäme ; denn dann wäre Deutschland nicht einig, weder Regierungen noch Vólker würden es werden, und die Phrase, daß man durch die Wahl des vorgeschlagenen Oberhauptes zu Macht gelangen werde, werde zu ciner hohlen. (Bravo links.) Ob es erhört sei, daß man

einen Erbkaiser über andere erbliche Fürsten seße? Der Verordner habe Fractionen der Reichs - Versammlung der Halsstarrigkeit gezie-

welche sie nicht für gut

hielten. Sie seien und blieben ihren Prinzipien treu. Sie wollten

feinen erblichen Kaiser, sie zögen einen Statthalter für ganz Deutsch-

land vor, weil man so eher ohne Revolution und ohne Regimenter

zur Einheit Deutschlands gelangen könne. Der Redner kommt auf

den König von Preußen zu sprechen. Er meint, derselbe könne von

einer bloßen Majorität die angetragene Kaiserkrone nicht überneh=

men, das ganze Haus müsse sie bieten. Und wenn es der König

mit Deutschland ehrlich meine, so müsse er es für seine Pflicht hal-

ten, nur die sechsjsährige Wahl anzunehmen, und dann mit allen sei=-

nen Bajonnetten , seinen Büreaukraten oder Unterthanen , wie man e s nennen möge, für Deutschlands Größe einstehen. (Beifall inks.)

Nachdem Herr Raveaux gesprochen, werden mehrere Verbesse- rungs-Anträge verlesen , darunter zwei von Schulz von Darmstadt, von denen der eine das Erbkaiserthum nur unter der Bedingung dem König von Preußen übertragen wissen will , wenn derselbe an Rußland den Krieg erklärt , ein Antrag, der von der Versammlung mit großer Heiterkeit aufgenommen wird. Ein anderer Antrag von Werner aus St. Polten will , vaß, wenn der König von Preußen Kaiser werden scllte, Preußen ein e pr p Staat zu sein auf= hören und in vier einzelne Staaten zerfallen müsse.

ihre Ueberzeugung einer Sache zu opfern,

Waiy aus Göttingen, der zunächst das - Wort nimmt, weist nah, daß er und seine politischen Freunde in den

leßten vier Monaten Alles gethan haben, um Oesterreich bei Deutsch- land zu behalten, daß sie dem früher ausgesprochenen Wahlspruch : Lieber den {weren Vau mit Oesterreich, als den leichten obne Oesterreich, nachgelebt haben. Allein dur die neue österreichische Verfassung sei hierin die wesentlihste Aenderung eiugetreten. Die Politik Oesterreihs sei niht die Deutschlands: das Interesse Deutschlands und Oesterreichs ginge in Jtalien, in Ungarn, in Galizien auseinander. Der Redner beweist aus der Geschichte, daß mit der Entwickelung des Hauses Habsburg Oesterreich sih immer mehr von Deutschland getrennt habe. Als Preußen seinen vereinig= ten Landtag berief, {loß Ocsterreih ein festes Bündniß mit Ruf land, als Deutschland einen Schritt weiter vorrúckte, rúckten die Rus= sen in Siebenbürgen ein. (Unruhe.) Man wird sagen, das sei Politik des habsburgischen Hauses, das dürften wir die Völker nicht entgelten lassen; dies sei auch seine Ansicht, er habe aber im- mer geglaubt, daß die Mehrheit des deutschen Volkes in Oesterreich sich mehr an Deutschland als an die ósterreichishe Hauspolitif an=- schließen werde. Dies sei aber niht der Fall gewesen; bei Gelegen- heit der Berathung über die §g. 2 und 3 habe sich gezeigt, daß die Mehrzahl der österrcichischen Abgeordneten sich gegen diese erklärt und den Beifall der Mehrzahl der Deutschen in Oksterreich erhalten habe. Nur so war es dem Ministerium in Oesterreich möglich, die gegenwärtige Verfassung zu geben, nur so ist es möglich, daß die öster= reichische Regierung jeßt, wo fie die bestehende Verbindung mit Deutsch- land fast ganz verleugnet, eifriger als je zu den Wahlen mahnt, daß sie sagt: die Abgeordneten sollen nach Frankfurt gehen, um die ósterreichishen Staatsinteressen am deutschen Reichatage mit dem gehörigen Nachdruck zu vertreten. (Hört! Hört!) Der Rcd- ner vertheidigt sodann den Verfassungs - Ausschuß, dissen Mitglied er ist, gegen die demselben gemachten Vorwürfe, als habe er für die Verfassung nur die Form gewählt, die Preußen an die Spiße stellen möchte, Herr Waiß berührt alsdann den von mehr als 50 Abgeordneten , darunter Heckscher, von Hermann 2c., unterzeichne= ten Antrag, der einen abermaligen Aufschub und eine aberma=- lige Unterhandlung mit ODesterreih verlangt, und äußert sein Befremden darüber , daß Männer, die sonst nihts von einer Verständigung wissen wollten, die vor einigen Wochen höchstens nur acht Tage Aufschub verlangten, daß dieselben Männer jeßt noch immer von Abwarten sprechen. Darunter Einer, der vor aht Mo= naten, als es sich um das Lepelsche Promemoria handelte, aus der Haut fahren wollte und jeßt wahrscheinlich scine dritte Deputations=- Reise nah Wien machen will. (Große Heiterkeit.) Wie kann man sich Übrigens, meint Herr Waiß, noch Hoffnung auf ein

günstiges Resultat machen, da ja das Reichs - Ministerium, dem die National - Versammlung im Januar \chon Voll- maht zum Unterhandeln gegeben, von der österreichischen Regierung noch keine Antwort erhalten? Die österreichische

Verfassung is octrogirt; sollen wir vielleicht die Verfassung für Jtalien und Ungarn machen? Jch fürchte die Octrogirung nicht, aber ich sehe nicht, wie auf diesem Wege eine Verfassung zu Stande fommen soll. Der Redner führt zum Beleg seiner Ansicht einen Ausspruch Blittersdorff's an, daß Hs fein in si geshlosse= nes einiges Deutschland wolle und wollen könne, eben so au einen Ausspruch des Herrn von Usedom. Sie sagen, daß dies eine alte Ansicht gewesen, zeigen Sie uns der Redner meint die Oester= reicher in der Versammlung durch Jhre Abstimmung, des es anders geworden ist, dann werden wir nicht die Stunde beklagen, wo wir zum gemeinschaftlichen Werk zusammenkamen. Das ver- flossene Jahr hat Deutschland nicht einiger, nit stärker gemacht; ringsumher droht dem Vaterland Gefahr. Es kehren die Jahres- tage der alten Erhebung wieder; Herr Raveaux hat Sie an diese Tage gemahnt. Was hat E damals blutig gefärbt? Daß die Für- sten sich nicht entschließen konnten, rasch, \nell, freudig zu geben, was sie do geben mußten. Das Blatt hat sich gewendet. Die

! hen, Er weise dies zurück, Jene Fractionen seien nicht gesonnen,

Ó j ir können es Fürsten können Deutschland jeßt niht mehr retten, wir könn Y L lleicht fönnen wir es: Wollen Sie si jeßt an Prinzipien Flam