1849 / 156 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

E j ohne weitere Autorisation von der em e Ee Tie, G u {elbtständigem R genöthigt edt, Das Verhältniß zu Dánemark kann nicht länger den Folgen fd oivañlenven und unssheren Stellung Preis gegeben werden, in welche die Centralgewalt sich hat hineindrängen lassen, und die Königliche Regierung hat sich deshalb entschlossen, die Kriegführung und die t rteandbing selbstständig in ihre Hand zu nehmen, wobei sie im Einverständniß mit den E handeln wird, welche sich ihr anzuschließen bereit erklärt haben. Jh ersuche Sie, in Gemeinschaft mit dem Oberst-Lieutenant Fischer, dies Sr. Kaiserl. Hoheit dem Reichsverweser zu eröffnen und ihm die Gründe dar= zulegen, welhe die Königliche Regierung bestimmen mußten, auch ohne fórmlihe Uebertragung von Seiten der Centralgewalt zunächst in diesem Einen Punkte die Leitung zu übernehmen,

Daß die wichtigen materiellen Jnteressen Preußens und des ganzen nördlichen Deutschlands bei einer ade, Beendigung dieser Angelegenheit betheiligt sind, ist eben so klar, als daß faktisch nur Preußen allein jeßt im Stande ist, dieselbe zu bewirken. Daß die Reichsgewalt faktisch in diesem Augenblicke kein Gewicht mehr in die Schale, weder des Kriegs, noch des Friedens legen, und weder den Krieg, noch die Verhandlungen mit Nachdruck führen Ai darüber wird sich das Ministerium wohl felbst niht mehr täuschen. : : Aber au formell is die Centralgewalt in diesem Augenblicke nicht mehr im Stande, die Angelegenheit weiter zu führen. Das Geseß vom 28. Juni v. J., welches ihre rehtliche Stellung defi= nirt, verordnet Art. 4: „Ueber Krieg und Frieden und über Ver- träge mit auswärtigen Mächten beschließt die Centralgewalt im Einverständniß mit der Reichsversammlung.“

Nachdem die Königliche Regierung sich durch die leßten Schritte der Reichsversammlung genöthigt gesehen, gegen jede Bedeutung ihrer weiteren Beschlüsse Protest einzulegen und die preußischen Deputirten abzuberufen, hat die Reichsversammlung uns gegenüber keine re{chtliche Existenz mehr, und ein Einverständniß der tin Frank= furt etwa nöch foritagenden Vertreter der übrigen deutschen Länder mit der Centralgewalt würde für uns ohne alle Bedeutung sein. Von unserem Standpunkte aus müssen wir also erklären, daß der Centralgewalt für jene Fragen die Bedingung ihrer Action fehlt, und wir also weiteren Anordnungen derselben 1n Bezug auf Krieg und Frieden oder die Verhandlungen mit Dänemark keine Folge leisten, au unsere Truppen in den Herzogthümern nit länger un- ter den Befehlen der Centralgewalt lassen und der Gefahr aus= seßen können, Anordnungen gehorchen zu müssen, welche aus dem Einverständniß mit einer auf keinem geseßlichen Boden stehenden Versammlung hervorgegangen wären. Dies is um so mehr der Fall, da das Ministerium der provisorischen Centralgewalt nach eben jenem Geseß der Reichsversammlung verantwortlich sein soll; es ist klar, daß wir den Regierungshandlungen eines Ministeriums, welches der von uns nicht mehr anerkannten Versammlung verant- wortlich zu sein durch sein Verbleiben im Amte fortfährt, keine Gül= tigkeit mehr beilegen können.

Es ist dabei aber unabweiëlich, daß die ganze Angelegenheit von Einer Hand geleitet werde, und die Königliche Regierung hat sich daher entschlossen, unter ausdrülich erklärter Zustimmung der zunächst betheiligten Regierungen von Hannover und Sachsen und in Erwartung des Anschlusses der norddeutschen Uferstaaten, diese Leitung für sich und die ihr verbündeten Regierungen zu überneh-= men, indem sie Bayern, so wie den übrigen Staaten, welche si noch nicht erklärt haben, den Beitritt offen erhält.

Wir werden demnach deu Königl. Gesandten in London an= weisen, daß er seine weiteren Verhaltungsbefehle nur noch von der Königlichen Regierung zu empfangen und in ihrem und der ihr verbündeten Regierungen Namen zu unterhandeln habe. Gleich- zeitig werdet auch dem General von Prittwiß entsprechende Wei= sungen zugehen.

Jch darf hoffen, daß es Ew. Hochwohlgeboren gelingen werde, Se. Kaiserl. Hoheit E von der Noth= wendigkeit zu überzeugen, worin die Königliche Regierung sich be= findet, diesen Schritt zu thun, durch welchen allein noch eine befrie- e Lösung dieser verwicktelten Frage möglich gemacht werden ann.

Berliu, 18, Mai 1849.

An den Königl. preußischen interimistishen Bevoll- mächtigten bei der provisorischen Central- gewalt, Herrn von Kamp.

Graf Brandenburg.“

Hierauf crfolgte nachftehende Antwort :

„„An den Königlich preußischen interimistischen Bevollmäch= tigten, Herrn Legations-Rath von Kampßt dahier.

Auf die dem Reichsverweser heute mitgetheilten telegraphischen Depeschen von Berlin vom 18ten und 23sten d. M. habe ih von Sr. Kaiserl. Hoheit den ausdrücklihen Befehl erhalten, zu erwie= dern: „Daß Se. Kaiserl. Hoh. der Reichsverweser, wie bekannt, längst ents{lossen ist, das ihm anvertraute Amt niederzulegen, daß er aber bei der Bestimmung des Zeitpunktes, wann dieses geshchen werde, ledigli) das Interesse Deutschlands konsultiren und keiner Macht der Erde das Recht zugestehe, ihn von dem ihm anvertrauten Po= sten zu verdrängen.

Frankfurt, den 24. Mai 1849.

Der Reichs=Minister des Junern. (gez) Grävell.“

NMunsland.

„_ Desterreih, Tyrnau, 31, Mai. (Pr. Ztg.) Heute E Uhr rückte mit klingender Musik cine Abtheilung, des Kai= erti russischen Armce-Corps mit 24 Stü achtzehnpfündigen Ka- obne Mes Stadt ein, währénd die weiteren Abtheilungen, L A L: e zu berühren, die umliegenden Ortschaften be- OLEN: Z e\{chüUb fuhr gleich weiter und nahm seine Stellung wien S rnesarovey und Cziffer cin. Morgen wird eine gleiche Anzahl Geschüß hier erwartet, Das diesseits der Waig gelegene österteichische Armee - Corps zieht nun ganz ver Donau zu, um ge- gen Pesth-Ofen vorzurücken. Wie g

Debreczin, 21. Mai. (Oest. Co

Sibung des Repräsentantenhauses ae Dan Mebaet x Asien lag, daß die Repräsentanten, welche in den funfzehn Tagen, die ihnen zur Recilificalion gegeben wurden, und jeßt, nachdem diese Zeit schon läugst verflossen, noch nicht ita sind, als verzich= tend betrachtet werden sollen. Der Vor lag wurde ángenommeu und das Namensverzeihniß jener Repräsentanten vem Hause vör= elegt. Es scheint, daß noch immer viele Deputirte lieber auf ihre

tellung verzih'en, als an Beschlüssen Theil nehmen, wel{che zu be- kämpfen höchst gefährlich wäre, :

.

976

Frankreich. Paris, 4. Juni. Das Journal des Débats bedauert lebhaft, den Marschall Bugeaud nicht un- ter den neuen Ministern zu sehen, findet jedoch in der Zusammenseßung des Kabinets eine Gewähr für den Geist der Einigkeit und Versöhnung, der aus der Majorität jeßt eine* einzige große Partei mache. „Die drei neuen Minister (Dufaure, Tocque- ville und Lanjuinais) “‘, - fügt es hinzu, „sind aus der Partei ge- wählt, die am 10. Dezember am Ruder warz der neue Minister des Innern (Dufaure) is gerade der, welcher in gleicher Stellung die Wahl Louis Bonaparte's bekämpfte. Hier liegt von Seiten. des Präsidenten der Republik noch mehr als eine ehrenhafte Handlung vor: es is auch ein Beispiel , und wir hoffen, daß man es nadh=- ahmen wird. Die Zusammenseßung des neuen Ministeriums ver- wirklicht die Politik der Versöhnung, die wir unsererseits während der allgemeinen Wahlen aufrichtigst unterstüßt haben. Sie ent- spricht auch den Gesinnungen, welche die ersten Abstimmungen aller Nüancen der Majorität leiteten. Nur wenn die Partei der Ord- nung vor Zwiespalt sicher ist, wird sie daran denken können, Ande- res als bloße Ordnung: zu bewirken und que den übrigen Bedürf= nissen eine rechtmäßige Befriedigung zu schaffen. Jeßt ist es Sache der Majorität, ihre Pflicht zu thun. Das Land rechnet eben so auf ihre Weisheit wie auf ihren Muth. Einer Minorität gegen- über, die stets sih zu einigen weiß, um zu zerstören, bedarf es einer Majorität, welche zusammenzustehen weiß, üm zu erhaltenz man muß der Partei der Anarchie nicht den Vortheil der Disziplin lassen.“ Der Courrier français äußert Bedauern und Be- sorgnisse über die neue Minister - Combination. Die Gazette des Tribunaux sieht in dem Lärmen ‘der äußersten Kammer= Parteien kcine guten Vorzeichen für das Ministerium. Das Siècle erwartet, daß jeßt die Expedition nah Rom eine andere Bestim- mung erhalten werde. Das Univers hält das Ministerium uicht für stark genug, um die Gefahren abzuwenden, die am Horizonte trohen. DieOrdre erklärt, daß Dufaure? s Auftreten nur dann eine Bedeutun gehabt hätte, wenn er Fäucher unmittelbar gefolgt wäre. DieLiberté sagt : „Dufaure bekämpfte die Wahl des Präsidenten Bonaparte dur alle möglichen offiziellen Mittel, und der Bruder des Herrn Lanjuinais erkannte im Pairshofe gegen ihn wegen des Attentats von Bou- logne auf Todesstrafe. Das heißt doch wohl, feurige Kohlen auf seinem Haupte sammeln!“ Die Presse äußert sich: „Die Fran=- zosen machen Politik, wie man Whist spielt. Sie schieben die gleich- farbigen Karten neben einander und zählen die Trümpfe, Wie lange wird mau noch zu Zahlen und Namen, das heißt zur Rou- tine, dieser Gebärerin aller Revolutionen, seine Zuflucht nehmen ?“ Der National nennt das Ministerium ein heterogenes Kabinet, ohne Zusammenhang, ohne Werth, ohne Farbe, ohne Zukunsft, unfähig, den sich vorbereitenden großen Ereignissen die Stirn zu bieten. Die Reforme ruft: „Changarnier, Falloux und Carlier bleiben uns, also ist nichts geändert.‘ Die Gazettede Fraûce be- merkt, weder Thiers, noch sein Feind Dufaure vermöchhten den Re=-

volutionsstrom aufzuhalten; sie seien Beide längst von thm fortge-

rissen; nur wenn sich alle Freunde und Vertheidiger des Rechts der Nation um sich sammelten, um den gemeinschaftlichen Feind, den SOd aas, zu bekämpfen, dann könnten sie wieder politische Be- deutung erhalten. : E i

A áus Tabris melden: „Die diplomatische Verbindung zwischen dem Vertreter der französishen Republik -und der persischen Regierung is abgebrochen. Herr von Sartiges hat seine Pásse verlangt und Teheran verlassen, nachdem er die dort weilenden Franzosen unter den britischen Schuß gestellt hat. Als. Grund wird angegeben , daß die persische Regierung den von. Mirza Mehemet

Der für das Grab Napoleon?s bestimmte Marmorblock, 88,000 Pfund schwer, ist im Juvaliden-Hotel angelangt.

Jn Keratry?s Garten wurde vorgestern ein Jndividuum ver- haftet, welches unter die dort auf Posten stehenden Linien-Soldaten demagogische Journale zu vertheilen beschäftigt war.

Zu La Vogue de St. Quentin, im Departement Jsere, is es zwischen den dort liegenden Soldaten und den Einwohnern, welche die Partei eines Soldaten nahmen, der ein Disziplinar - Vergehen begangen hatte und sich der zu seiner Verhaftung abgeschickten Maunschaft widerseßte, zu einem beklagenswerthen Zusammenstoße gekommen. Einer aus dem Volke tödtete den Capitain, der die Mannschaft anführte , eur einen Steinwurfz; die Soldaten eilten in ihre Quartiere , holten ihre Gewehre und griffen das Volk mit dem Bajonnet an, wogegen sie mit einem Steinhagel begrüßt wur- den, Als der Bericht abging, marschirte Géneral Duhaut mit einem Bataillon gegen die Meuterer.

Die 20 wegen Theilnahme au den Ruhestörungen zu Blaye in Bordeaux eingekerkerten Mobilgardisten sind freigelassen und in ihre Heimat zurückges{ickt worden, da das Bataillon, dem sie au=- gehörten, aufgelöst worden ist.

Dufaure, Tocqueville und Lanjuinais haben bereits ihre Mi- nisterial-Wohnungen bezogen. Sie werden, wie verlautet, einen bedeutenden Wechsel im Beamten-Personale vornehméèn. Tocque= ville will das ganze Corps der Konsuln reformiren.

Heute wird der landwirthschaftliche Kongreß im Luxembourg- Schlosse eröffnet. Die große Jndustrie-Ausstellung in den elysäi= schen Feldern ist um einige Tage verschoben worden.

Emil von Girardin scheint in Algier auch durchgefallen zu sein. Wie man hört, sendet es nur Henri Didier, Barrault und von Raneé als Abgeordnete. Girardin und der Herzog von Aumale zählten indessen sehr viel Stimmen. Aus den Übrigen Kolonieen sind noch keine Resultate bekannt.

Der National stellt heute das Ministerium darüber zur Rede, daß es ungarische Deserteure an der schweizerish - französischen Gränze habe abweisen lassen. |

Ein Zeitungskrieg File Proudhon und Thoré im Peuple und der Vraie Republique veranlaßt das Journal des Dé- bats zu der Bemerkung: „Wir möchten zwar in Herrn Proudhon

in Paris ge ofe Gn Handelsvertrag uicht ratifiziren wollte.“

, gern einen Genossen erkennen, aber wir fürchten, daß er die Oppo=

sition wieder zur Trennung und Steuerverweigerung auffordern könnte.“ Barbès, Albert und Blanqui desavouiren den Constitu- tionalièmus des P euple durch folgende Erklärung aus Doullens: „Wir denken, der erste Schritt des Volks, wenn es wieder gegen das Siadthaus rückte, müßte sein, die. Verfassung von 1848, die= ses Werk der Unterdrückung, zu verbrennen.“

Die Liberté will wissen, Oudinot habe Rom angegriffen. Lesseps protestirt im Nationàäl gegen die seinem Bruder in Rom zugeschriebene Aeußerung, daß er sich von den Dolchen der Meu= chelmörder bedroht sehe. : /

Das S@hloß in Seaumür soll in ein Staats - Gefängniß ver- wandelt und die gefährlichsten der Junt - Jusurgenten aus Belle= Isle dahin gebracht werden. A. Huber sißt immer noch în der Conciergerie , von wo er die demokratischen Journale bittet, seine Aburlheilung zu betreiben, damit er s{ch von den Mounierschen Verleumdungen endlich reinigen könne.

Laut den Hospital=Zeitungen lagen vorgestern 6988 Cholera- Kranke danieder.

Lamartine zeigt \o eben seine bevorstehende Abreise nah dem Orient an. Er Hatte in den leßten Tagen einige Unterredungen

ten bis zum 1. Mai bringt.

“ten des General = Gouverneurs ernannt.

. Verfassung.

mit dem Präsidenten Bonaparte wegen der Umgestaltung des Mi- nisteriums. \

Unter der Bergpartei soll ein ernster Zwiespalt auszubrechen vrohen, indem Greppo, die neucn Abgeordneten für Lyon und nohch Andere, weil ihnen selbst Ledru Rollin noch zu gemäßigt is, eine nene äußerste Partei bilden wollen. : :

Der straßburger Courrier du Bas Rhin, ein der revolu- tionairen Bewegung in Südwestdeutschland günstiges Blatt, beschwert sich über das Anhalten französischer Schiffe in Mannheim durch die dortige revolutionaire Behörde und räth ihr, von solchen Ver- leßbungen des Völkerrechts abzustehen, da sie alle Ursache habe, Ver- wickelungen mit dem Nachbarstaate zu vermeiden.

Großbritanien und Jrland. London, 4, Juni. Der Tîmes wird von besorgnißerregenden Depeschen geschrie- ben, die der französischen Regierung über die S ihrer Ex- peditionstruppen in Jtalien zugekommen seien. Die ranzösischen Soldaten wünschten nämlich nichts sehnlicher, als sich mit den Dester= reichern und Neapolitanern zu messen, und die kommandirenden Offiziere wären in großer Befürchtung wegen der Folgen dieser Stimmung und böten Alles auf, um die Oesterreicher und Neapo- litaner fern zu halten. Ueber die angekündigte Botschaft des Präsiden= ten sagt der Korrespondent der Times, daß dieselbe cinen friedfertigen Charakter trage. Der Präsident spreche darin die Hoffnung aus, daß dek Friede bewahrt werde, daß er aber gewillt sei, die Ehre der französischen Fahne aufrecht zu halten, wo dies Noth thue. Derselbe Korrespondent ist der Ansicht, daß die römische Frage im Statu quo bleiben werde, bis bie legislative Versammlung si über die auswärtige Politik entschieden habe. Die Time s bringt auch ita- lienis(he Korrespondenzen, wona König Ferdinand wirklich nach Gaeta zurückgegangen wäre und seine Jutervention im Kircheustaate ganz auf= gegeben zu haben schiene, obgleich der Kampf bei Velletri nicht ganz un=ck günstig für ihn gewesen. Was ihn besonders zum Rückzuge bewo- gen, scheine die Haltung der Franzosen gewesen zu sein, indem er aufangs geglaubt hätte, daß er mit ihnen gemeinschaftlich operiren follte, was aber nicht der Fall war. Die Intervention im Kircheu= staate würde mithin eine Frage sein, die zwischen den Oesterreichern und Franzosen auszumachen wäre. Der Papst solle nichts wenigcr als zufrieden mit der Art des Auftretens- der Franzosen sein, indem leßtere die Restauration des Papstes an Bedingungen knüpften, welche

ihm kränkend erschienen. L / L Der (tes Herald vom 14. Mai enthält die Nachricht,

es sei der Befehl von e: Saa! das Absegelu des

Dampfschiffs, welches für die deutsche Marine angekauft worden, zu ae A die Käufer nicht hinlängliche Bürgschaft gäben, daß dasselbe im gegenwärtigen dänischen Kriege nit als Kriegs= {i} gebraucht werden sollte. Das Schiff sollte in wenigen Tagen zum Absegeln fertig sein. : / Aus Bombay is eine ncue Post eingegargen, welche Nachrich= Die Kriegs - Rüstungen hakten nun den Vorbereitungen für den Friedens-Zustand Plaß gemacht, und der General - Gouverneur Lord Dalhousie war mit den neuen Re=

gierungs - Einrichtungen im Pendschab beschäftigt. Oberst - Lieute=

nänt Sir H. Lawrence ist zum Präsidenten des Administrations= Kollegiums für die Angelegenheiten des Pendschab und zum Agen=- Mitglieder des Kolle= giums sind die Herren Mansel und Lawrence, Die Handels - Be= rihte aus Ostindien lauten günstig, die Nachfrage nach Waaren hatte zugenommen, und die L waren gestiegen.

Die westindische Post hat Nachrichten aus Jamaika vom 8ten, Demerara vem 5ten, Barbadoes vom 40ten und Trinidad vom 7.

Mai gebracht, die in Bezug auf die Handelsgeschäfte und die Aus«

sichten für die Zucker-Aerndte wenig Erfreuliches bietenz von lep=

terer wurde kaum ein Mittel-Ertrag erwartet; alle Grund-Eigen=-

thümer suchten ihren Besiy zu veräußern, weil derselbe täglich im Werthe sank. Ju Demerara dauerte der Bruch zwischen den: Gou=- verneur und der Repräsentanten-Versammlung fort, die auf einer Herabseßung der Civilliste beskand, in welche dieser nicht cinwilligen wollte; da es zu keiner Verständigung kam, vertagte er die Ver= Saone auf unbestimmte Zeit, und Alles blieb in s{webendem ustande.

À Nach Berichten aus Chagres vom 25sstten und aus Panama vom 22. April war an beiden Orten das Zuströmen von Aben=- teurern aller Art, die sich nach Kalifornien begeben, noch immer im Wachsen begriffen. Da es an Transportmitteln fehlt, so wurden für die Fahrt bis San Francisco schon 250 Dellars gefordert. Die peruanische Regierung hat zun Schuß ihrer iu Kalifornien befindlichen Nationalen ein Kriegsdampfschiff dorthin geschidt,

Für die aufblühende Kolonie Neuseeland wird eine nee Ver= fassung ausgearbeitet. Der General-Statthalter berief Ende vori= gen Jahres eine Anzahl Mitglieder der verschiedenen gescßgebenden Räthe der einzelnen Provinzen zu einem legislativen Rathe der ganzen Kolonie zusammen. -Die erste Zusammenkunft fand am 21. Dezember statt, und hier entwickelte der Statthalter die von ihm in London zur Annahme cmpfohlencn Grundzüge einer Verfassung. Sie lauten: 1) Eine vollstäudige Repräsentativ - Regierung wird binuen längstens 34 Jahren in der Kolonie eingeführt. 2) Für alle drei Inseln wird eine General-Versammlung, aus zwei Kam=- mern bestehend, berufen. Die eine wird von der Krone ernannt, die andere von den Einwohnern der verschiedenen Provinzen nach dem Verhältniß ihrer Volkszahl gewählt, 3) Jede Provinz hat eine besondere Versammlung, die nur -aus Einer Kammer besteht, halb von der Krone, halb vom Volke erwählt. 4) Die Ce Mus hat die gewöhnlichen Befugnisse €i= nes Kolonial-Parlamentsz aber die Provinzial-Kammer behält die ihr bereits durch besondere Verordnung ertheilten Rechte. 5) Die Munizipal - Distrikte erhalten auf ihr Verlaugew eine Gemeinde= 6) Stimmrecht haben alle kleinen Freipächter oder Hausmiether, die einen kleinen Jahreszins bezahlen; ferner die cin-

eborenen Unterthanen der Königin, welhe in Staatspapieren, Schiffen oder Wohnungen ein Eigenthum von 200 Pfd. Skt. be= sigen oder vom Ober-Gouverneur ein Wahl-Certifikat erhälten haben. Briefe von New=-Plymouth auf Neu-Seeland vom 2. Januar berichten über die Fortschritte, welche diese Kolonie maht. Die bewaldeten Flächen lichten sich mehr und mehr und gewähren das s{önste Aterland. Das Klima is vortrefflich, die Gegend reizend. Der einzige Mangel besteht in der geringen Anzahl der Ansieblerz erst 1200 Europäer haben sich dort niedergelassen, während die von der neusecländischen Gesellschaft erworbenen Grundstücke zum genügen den Betriebe dèr Landwirthschaft 10,000 bis 12,000 Menschen erfordern. Von den von der Gesellschaft engagirtén Feldarbeitern wollèn kaum 20 noch 6 Tage in: der Woche. für Dage a arbéis tenz denn die meisten besißen schon selbst Haus, Viehstand und Land. s

Nachrichten aus Haiti vom 22. April zufolge, hatte der Prä= sident Roulouque die Stadt Apua eingenommen und den ÎItsurgen= ten einen Verlust von 32 Todten und 72 Verwundeten beigebracht

Nußland und Polen. St. Petersburg, 34. Mai. Der Russische Invalide berichtet über den Besuch und Auseat, halt des Kaisers von Oesterreich und fügt hinzut „Ueber die Ankunft

E S G I RTATTEAETTE M T G NE H Z

gge c

Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich war man in Warschau allgemein erfreut. Dieser Besuh, ein neuer Beweis der innigen Freundschaft, Die zwisthen den beiden erhabenen Herrscherfamilien besteht, kam gänzli unerwartet. Als der Kaiser Franz Joseph von der Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers in Warschau erfuhr, trieb ihn der Wunsch seines jugendlichen vortrefflichen Her- zens, persönlich seinen Dank für die edelmüthige Mitwirkung aus- zusprechen, welche der russishe Czar mit seinem Volke der österreichi- hen Monarchie angedeihen läßt, da diese von verderblichem Auf- ruhr, der alle Ordnung und Wohlfahrt des Staates umzustürzen droht, erschüttert ist. ährend der zwei Tage , die der erhabene Gast hier verweilte, waren beide Monarchen fast unzertrennlich. Was zwischen ihnen in der Stille des Kabinets vorgegangen , hat nur der Höchste allein gehört, aber Alle sind überzeugt, daß der Gedanken - Austausch zwischen einer jungen erhabenen Seele und ciner weisen, dur das Vertrauen auf die Güte der unerforschlichen Vorsehung befestigten Erfahrung nur zur Beruhigung und zum Heile dcr Herrscher und Völker dienen könne.“

Velgien. Brüssel, 5. Juni, Der König wird mit sei- ner Familie drei Tage in Lüttich d it wo festliche Anstalten zu seinem Empfange getroffen und allerhand Feierlichkeiten und öffentliche Lustbarkeiten vorbereitet werden, Die Abreise wird am 9ten früh und die Rücktkehr am 12ten erfolgen.

Der Kriegs=- Minister hat an sämmtliche Militair -Corps Be= fehle erlassen, wonach alle Vorkehrungen dahin zu treffen sind, daß sämmtliche Beurlaubte auf den ersten Wink unter die Fahnen zu- rückgerufen und sämmtliche Regimenter vollzählig gemacht werden. Die hiesige Besaßung ist gestern nah Kortenberg abmarschirt.

Aus Lüttich schreibt man, daß dortige Waffen-Fabrikanten bei der französischen Regierung um die Erlaubniß eingekommen, Waffen nach der Pfalz dur. Frankreich durchführen zu dürfen. Jhr Ge= uch wurde jedoch abgeschlagen.

Dánemark. Kopenhagen, 1. Juni. Die vom Finanz- Minister der Reichs-Versammlung mitgetheilte Königliche San machung in Betreff der Civilliste lautet folgendermaßen:

„Wir Friedrich der Siebente u. f w. thun zu wissen, daß Wir in Uebereinstimmung mit dem Vorbehalt, den Wir hin- sichtlich der Festsezun Unserer Civilliste bei dem neuen Grundgesep- Entwurf für Unser Reih, welches der durch Unser Allerhöchstes Patent vom 3. Oktober v. J, zusammenberufenen Reichs - Ver= sammlung vorgelegt worden ist, gemacht habeu, hierdurch Allergnä- digst bestimmt haben wollen, wie folgt: 5

__h) Die Königlichen Schlösser: Christiansborg mit den dazu C Gebäuden und Pläßen; Rosenborg, Frederiksberg und

vederiksborg, mit dazu gehörigen Gärtenz Kronborgz die Eremi= tage im Thiergarten; die Palais in Rösfilde und Odense, die Kom= mandantenwohnung in Fredericia, die zwei leßten mit den dazu ge- hörigen Gärtenz desgleichen die Ruinen des Schlosses Koldingshus, werden für Staats - Eigenthum erklärt, welches für Rechnung der Staatskasse zu erhalten ist. Dem Könige bleibt es vorbehalten, die wohnlichen Räumlichkeiten in jedem der genannten Schlösser in Besitz nehmen zu können, wogegen die innere Jnstandsehzung und Erhaltung der genannten Lokalitäten, welhe in gehbrigem Zustande der Civilliste übergeben - werden, o wie alle beim Aufenthalt daselbst im Uebrigen veranlaßten Ausga- ben, z. B. für Heizung, Beleuchtung u. st. w. für . Rehnung der Civilliste zu bestreiten sind. Dem Könige steht auch die Be= nußung der Gärten bei den Schlössern zu, welche von ihm zum beständigen Wohnort bestimmt werden, wogegen fie von der Civil- liste in Stand gehalten werden. Ueber deu Garten des Schlosses Rosenborg behalten Wir Uns eine nähere Bestimmung vor. Der verwittweten Königin Marie Sophie Fricdrike wird die Allerhöchst- derselben bisher eingeräumte Benubung des Schlosses und Gartens von Frederiksberg vorbehalten. Wiefern und unter welchen Bedin= gungen irgend einem anderen Mie des Königlichen Hauses eine Wohnung auf den genannten agieos zur Zeit möchte an= zuweisen scin, wird durch ein Geseß festgeseßt.

2) Die Domainen sind Staatseigenthum. Das dem Könige hinsichtlich der wohnlicchen Räumlichkeiten auf den unter Nr. 1 auf= geführten Königlichen Schlössern und zugehörigen Gärten vorbehal=- tene Benußungsrecht. findet auch, unter gleichen Bedingungen, rüdck= sichtlih der Ah a Lokalitäten auf den Schlössern oder Haupt= gebäuden nebs zugehörigen Gärten, welche sih auf den Domainen befinden, Anwendung. Da: Wir jedoch allein das Hauptgebäude Frederiksgave auf Fühnen zu benußen wünschen, so sollen alle übri=

gen zu den Domainen gehörigen Schlösser und Hauptgebäude nebst

Gärten, so weit es möglich ist, zu verpachten gesucht werden, #o= fern die Veräußerung derselben nicht zweckmäßig gefunden werden möchte.

3) Das S@loß Charlottenborg wird fernerhin, wie bisher,

rungsort fürdie Sammlungen und Museen des Staates wird zu= gleich das Palais in den Kalleboden bestimmt, wogegen dem Ober= geriht ein, anderes passendes Lokal angewiesen wirdz die jeßigen Bewohner des genannten Palais werden zum Auszieheu, mit oder ohne Entschädigung, veranlaßt, und das Kunst - Museum wird von der Königin-Querstraße translocirt.

4) Zur Verpachtun oder-Veräufßieerung werden, in Folge dar= über. gesaßten näheren Allerhöchsten Beschlusses, namentlich sofern es die einigen Mitgliedern Unseres. Königlichen Hauses früher ein- geräumte Benutzung betrifft, bestimmt: ;

a) das odex die von dem 3ten kein Privat - Eigenthum seien- den Palais auf ‘Amalienborg, welche sich als Hotel für das Mini- sterium des Auswärtigen und für- eine von den Sammlungen des Staates nicht möchten benußten lassen; b) das Palais Nr. 123 in der Amalienstraßie; c) das Waschhaus des Schlosses Rosenborg ; a) das Gebäude des. Kunst = Museums in der Königin - Querstraße sobald das Museum verlegt ist; e) Schloß und Garten Charlotten- lundz f) das Schloss Fredensborg, sofern. es sich, einem näher aus= gearbeiteten Plane gemäß, zum öffentlichen Gebrauch nicht anwenden ließez 2) Marienlust (Marienlyst) bei Helsingör, sofern si die ge- ringere Zweckmäßigkeit desselben behufs einer Fnvaliden- Wohnung bestätigen sollte ; bo folk fedenfalls der durch Verpachtung oder

Verkauf d ergebende Betxag zum Besten der Jnvaliden: angewandt: | 1)

werden z h) eventuell Aalborghus, sobald es. entweder entbehrt oder cine andere billigere Amtmanus=Wohnung erhalten werden kaun. 5) Sämmtliche unter Nr. 3 und: 4 erwähnten Bestöthümer ha- ben, sowohl hinsichtlich der Einnahmen als Ausgaben, nit der Ci- villiste nichts zu thun. S k d 6) Das Theater und- die Kapelle, so wie alle öffentlihen Kö= niglic{en Museen, Sammlungen und Galericen, neu dem soge= nannten Regalien=Fonds sind Staats - Eigenthum. och behalten iv Uns eine fernere Allergnädigste Bestimmung sowohl hinsichtlich ihrer Anwendung, Einrichtung und Leitung, als namentli in Be- treff des Zutritts des Königshauses zum Theater und. wegen Be= nußung der Kapelle zu öffentlichen und Hoffesten, vor. Eben so be= halten Wir Uns vor, darüber näher zu bestimmen, wiefern die chronologt=- he Sammlung auf Rosenborg dem Staats-Sammlungen einver-

gan schusses mit Besch

977

leibt oder als Unseres Königlichen Hauses unabhängiges Eigenthum, erblih von Köuig, zu Köuig, betrahtet werden soll halten Wir Uns vor , später darüber elne Beslimmung zu. treffeu, ob und wiefern Wir die Uns nach Unserem hochseligen Vater zu- gefallenen Privatsammlungen dem Staat übcrlassen wollen, 7) Der König hat geseßmäßig das Jagdreht auf den König- lichen Wildbahnen, so wie auf allen Domainen. Das Wild, wel. hes Wir zu behalten wünschen, so wie andere Naturalleistungen des Staatseigenthums, wird von der Civilliste bezahlt, welche fol - a 08 den Ausgahen beim Jagddepartement nicht betrof: en wird.

8) Sämmtlliche zur Königlichen Hofhaliung früher gehörenden

und für Rechnung der Königlichen Hofkasse jeßt Mag esien Mös-

bel und Juventarienstücke auf deu verschiedenen Schlössern sind, na einer vom Oberhofmarschällamt angefertigten Jnventarienliste, behufs künftiger Erhaltung der Civilliste zu überliefern,

__9 Das Staatssekretariat für Gnadensachen soll, nah Maß- gabe näherer allerunterthänigster Vorschläge des Finanz-Ministers, aufgehoben werden.

10) Die Civilliste übernimmt selbst" die Pensionen der dazu qualifizirten Hofbeamten und Bedienten, welche bei Lebzeiten des Königs entlassen werden, Die Regeln für die Uebernahme der Pensionirung der Königlihen Hof - Beamten und Bedienten bei einem Thronwechsel werden im Peusions=Gesesß festgestellt,

11) Die Civilliste wird für Unsere Regierungszeit in Betreff des Reiches Däncmark auf 300,000 Species - Thaler jährlich, vom 1. Januar 1850 an zu renen, festgeseßt, wobei Wir Uns cine nähere Bestimmung über den verhältnißmäßigen. ferneren Beitrag zur Civilliste, welcher von Unseren deutschen Herzogthümern Hol stein und Lauenburg zu entrichten sein wird, vorbehalten.

12) Wir behalten Uns, wie bisher, die aussc{ließliche Verfli- Ca über die Mittel der Privat = Chatoulle (Particulair - Kas=- èn) vor.

Welche Allerhöchsten Bestimmungen Wir hierdurch zur Nach- riht für Unsere sämmtlichen liebeu und getreuen Unterthanen kundthun.

Sckloß Christiansborg, den 39, Mai 1849,

Unter Unserer Königlichen Halit und Siegel.

Frederik A, W. Moltke.“

Schweiz. Bern, 31. Mai. (Eidg. Ztg.) Der Bundes- rath hat an die Stelle des Herrn Sidler, der seine Entlassung ver- langt, den Herrn Buol aus Graubündten zum Kommissär der Eid= genossenschaft im Kanton Tessin ernannt. .

Mit Bezug auf die Militair- Capitulationen bringt die Kom- misfion des Ständerathes drei Minoritäts-Anträge: 1) Herx Brialte: dem Dekret des Nationalrathes in seinem ganzen Umfange beizu= stimmen, 2) Blumer und. Rüttimann+ blos. den zweiten Artikel die- ses Dekrets: anzunehmen. 3) Steiger und Brosi: auf der Tages- ordnung zu beharrea. Das Solothurner Blatt spricht sh ge= gen den Beschluß des Nationalrathes in der Militair-Capitulations- srage aus. Es sagt: „Die Lebhaftigkeit, mit welcher den 23., 24. und 25. Mai im Nationalrath über die Capitulationsfrage debat- tirt worden ist, entspricht ganz einer Politik, welche in richtiger Beurtheilung und Würdigung der dermaligen Weltlage Al- les bedenkt und nichts. vergißt, als die kleine Schweiz. Wenn. dem Beschluß des Nationalrathes cine. gewisse allgemein- politische Bedeutung nicht abgesprochen werden kann, jo hat er da- gegen um \o weniger Beziehung zu der Schweiz selber. Das

chweizervolk erblickt in fremden Kriegsdienst keine Landessache, son- dern eine Privatspeculation, ‘die auf- das Wort von Regierungen hin unternommen worden. Daß das Land für eine Sache einzustehen habe, um die es nie gefragt worden, das bildet sich Niemand ein, daß aber einige Ens Mitbürger, die auf einen Vertrag hin gehandelt, wegen veränderter politischen Ansichten und Umstände um: den: Er=- werb eines ganzen Lebens gebracht werden sollen , dagegen sträubt slch das Rechtsgefühl. Das Schweizervolk gönnt allen fremden Völkern die Freiheit so gut als der Nationalrath , aber es vergißt dabei sich selbs und seine Mitbürger nicht! Der Nouvelliste Vaudois läßt. keinen Zweifel übrig, daß mit dem Beschlusse des

,

Nationalrathes eine politische Demonstration zu Gunsten der ita-

lienishen Revolution beabsichtigt war. Er sagt: „Die italienischen Patrioten werden darin einen. nicht unbedeutenden Bewcis. für die

: Sympathieen sehen, welche die Schweiz den Anstrengungen dersel«

ben für die Unabhängigkeit und Wiedergeburt Ztaliens widmet. Wir sind glücklih, ihnen diese gute Bolschaft zu verkünden 5 sic wird unfehlbar wohl aufgenommen werden und kann unter den mar g Umständen einen entschcidenden Einfluß auf die An- gelegenheiten- der Halbinsel haben.“

Bern, 30. Mai. (O. P. A. Z.). Heute hat der seit dem

dem Staat zu künstlerischen Zwecken. vorbehalten. Zum Aufbewah= | Zsten d. M. versammelte Große Rath des Kantons Ber die ver=

fassungsmäßige Erneuung der obersten: Beamtungen vorgenommen, und sind solche sämmtlich in entschieden radikaler Richtung ausge- fallen. Zum Regierungs - Präsidenten wurde im ersten Wahlgang mit 122° von 191 Stinmen Herr Regierungsrath Stämpfli, wel her sowohl im Kanton , als im Nalionalrath , an der Spiße der radikalen Partei steht und namentlich in, den lebten Tagen mit Erfolg für Aufhebung der Militair-Capitulationen. mit Neapel auf- trat , gewählt. Präsident des Großen Raths wurde, ebenfalls im ersten Skrutinium. mit großer Mehrheit, Herr Niggeler , gleicher politischer Richtung angehörend,, wie Herr Stämpfli. Beide sind Schwiegersöhne des radikalen Professors Dr. Wilhelm Snell.

Basel, 31, Mai. Die Basler- Zeitung, berichtet folgen-

: den. Vorfall: „Unterm 28sten d. wurden: von Karlsruhe für Rech=

nung eines frankfurter Handlungshauses fünf Fäßchen Geld zu: je 9000 Fl. (zusammen - 25,000. Fl.): per Elsenbebn an ein hiesiges Handlungshaus spedirt. Der Packwagen kam am 2Vsten hier richtig an, brachte aber blos zwei von diesen Jäßchen mit. Auf der Begleitungskarte von Kaxlsruhe waren die fünf _Fäßchen eingetragen, aber dur. das Eisenbahn «Bürean Eftingen am Aus- ; der badischen Bahn war wegen der übrigen drei die Be- merkung nage ragen e, „Wurden auf Anordnung des. Landes-Aus- ag belegt und folgen später nach.“ Bis zur Stunde sind sie aber nit nachgefblgt, obs{hon der Packwagen seit- dem wieder regelmäßig eingetroffen ist. Da nun alls fünf Fäßchen dur ein und venfelben Versender für ein und dieselbe Rechnung an ein und denselben Adressaten mit ein und demselben fie be gleitenden Frachtbrief \pedirt wurden, sie auch alle fünf auf ein und derselben Begleitungskarte eingetragen waren, \o ist es auf- fallend, daß, wenn dié „Beschlagnahme“ wirklih auf „Aneord-= uung. des Landes -Ausschusses“/ stattgefunden hat, nur drei der Fäß- chen, welche zuvörderst im Wagen mögen gelegen haben, wegge= nommen wurden, den übrigen zwei aber beim Ausgang in Éfrin- gen gar. nichts: in den Weg egi wurde. Es: ift deshalb: wohl ein weise erlaubt , =ob diese Beschlagnahme wirklih vom Landes- Aus\{uß und nicht vielmehr aus eigener Machtvollkonmenheit- der in Rastatt die Bahnzüge visitirenden Machthaber gèschehen sei, wel- een. einstweilen die 15,000 Fl, genügt haben mögen,“ 6

Endlich bes.

- York und London empfunden werden, als dort.

: auch wobl ®gelingen dürfte.

Chur, 31. Mai. (Churer Ztg.) Die Aufforderung des demokratischen Agitators Neff in Baden an: die in der Schweiz si aufhaltenden Deutschen, vorzüglich aber an die Badenser, sich zur Vertheidigung der demokratischen Sache nach ihrer Heimat aufzu- machen, hat unter unsere deutschen Handwerksgesellen große Bewe. gung gebraht. Sie konferiren deshalb häufig und führen dabet ebhafte Diskussionen. Inzwischen glauben wir nach Allem, wás wir gehört und. wahrgenommen haben, schließen zu dürfen, däß der größere Theil der hièsigen deutschen Handwerker bei seiner Arbeit, bleiben wird; denn 1) scheinen sie niht Lust zu haben, ihre sichere Existenz mit einer unsicheren zu vertauschen, 2) hat sich ihrer noch keine rechte Begeisterung für bie demokratische Sache bemächtigt, #0 daß sie an ihrem Gelingen zweifeln, und 3) glauben die Bayertt, Hessen u, \. w., daß sie eine Bewegung in Baden nichts angehe.

Lugano, 22, Mai. (Schw. Z.) Einige lombardische Flücht. linge im Bezirk Mendrisio haben am Sonnabend Abends einen be- wassneten Einfall: auf österreichishes Gebiet und speziell bei Clivio gemacht, haben in die Dogana (Mauth) gegen die Gränzwächter 2c. geschossen. Sie wurden auf tessinishes Gebiet zurücgejagt. Ras. debky hat nun eine drohende Note geschickt, und man sagt, er stehe mit vielen Truppen in Como.

Spanien. Madrid, 29, Mai, Am 23sten früh Morgens ist das spanische Geschwader mit den für den Papst bestimmten Truppen in Barcelona unter Segel gegangen. In Folge der jüng- sten Mittheilungen, welche die Régierung von ihrem Botschafter in Paris erhielt, wurde dem Ober-Befehlshaber der Truppen, General Cordova, der Befehl zugeschickt, seine Mannschaft nicht im Kirchen= staate, sondern in Gaeta, auf neapolitanischem Gebiet ans Land zu seßen, Der Heraldo liefert bereits den ersten, sehr ausführlichen. Bericht des Geschichtshreibers dieser Expedition. , i

Das spanis{e Ministerium hat auf indirektem Wege die engli= sche ‘Regierung von der Bedingung in Keuntniß seßen lassen, unter welcher ês bereit wäre, sich zu einer die Wiederherstellung der gé= geniseitigén diplomatischen Verhältnisse anbahnenden Genugthuung zu verstehen, Diese Bedingung besteht in der Entlassung Lord Palmerston's von seinem Ministèr-Posten. Das spanische Ministe rium hat zugleich ber englischen Regierung andeuten lassen, daß für den Fall ver Nihterfüllung dieser Bedingung Spanien sich in Be= tracht der gegenwärtigen Lage Europa's veranlaßt sehen werde, seine mit dèr Kanzöfischen Republik bereits angeknüpften engen Ver= hältnisse bis zur festesten Alliinz auszudehnen. Die englische Re- gierung hat auf diese indirekten Anträge keine Antwort ertheilt.

Auf den Antrag des Generals Concha hat die Regierung den französischen Gränzpolizeibeamten, welche sich durch Ueberwachung der fkarlistis{en Einbtinglinge "auszeihneten, eine Anzahl Ordens= bänder zugeschickt. Ÿ O i

Es sind mehrere Abgeordnete der Fabrikanten Cataloniens hier eingetroffen, um deù Finanz-Minister zur Zurücknahme seines, den Cortes vorgelegten, die: Baumwollenwaaren betreffenden Taris-Ent= wurfes zu bewegen. Die Regierung selbst hat den Gefe politico von Barcelona schleunigst hierher berufen.

Der zwischen den Regierungen Spaniens und Frankreichs ab=- geschlossene Postvertrag, durch welchen der brieflihe Verkehr sehr

erleichtert werden wird, soll mit dem 1. Juli in Kraft treten.

Der Königlich preußische General - Konsul für die pyrenäische Halbinsel , Geheimer Kriegsrath , Dr. Freiherr vou Richthofen, ist vorgestern hier eingetroffen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Boston, 15. Mai. Nicht Wenige in den Vereinigten Staaten sind durch das fkalifornishe Goldfteber halb toll geworden, diese Seuche ist aber nicht so ausgebreitet, wie Sie vielleicht nah Zeitungs=Berichten glauben möchten, noch werden deren Folgen so verderblich werden. Es unterliegt keinem Zweifel, daß in Kalifornien Gold, und dies in großer Ausdehnung, gefunden wird. Die besten Geologen sagen, daß der Charakter der Goldregion in Kalifornien der des Urals sehr gleiche, und seben hinzu, daß die kalifornishen Hochebenen und Thäler in ihren Ergebnissen noch viel reicher an Gold sind, als. die uralischen. Aus allen von dort eingegangenen Berichten erhellt, daß die anscheinend ausschweifendsten Berichte gerade die zuver= lässigsten sind. Die Folge hiervon ist, daß Tausende- über die Ge=

, birge dorthin strömen, um das leiht zugängliche Metall, welches sie dort zu finden hoffen, zu erbeuten.

Viele unter ihnen sind der Auswuxs unserer Bevölkerung, Viele ziehen aber in wohlorgani= sirten Gesellschaften hinüber, die durch ein mehr geseßmäßiges Band zusammengehalten werden, und nehmen Gefäße, Dampfböte und Le= bénsmittel mit, so wie alle Lebensbedürfuisse, welche in cinem sol chen Lande nußbringend sein können, Gegenwärtig ist dort, nach meiner Ueberzeugung, kein Mangel an Lebensmitteln mehr zu be= fürchten, da selbige reihlich aus den südlicheren Häfen des spani=

- \hen Amerika an dessen Westküste herbeigeführt werden, obgleich

Viele das Gegentheil glauben. Auch glaube ih nicht, daß sie in Errich= tung ciner ihren Zuständen angemessenen Regierung in jenen Gegenden

scheitern werden, welche freilich sehr einfach und nachgebend sein muß, dabei aber doch Leben und Eigenthum zn beshüßen vermag. Der

* eigentliche Grund der Schwierigkeiten, welche sie dort finden wer=

den, liegt tiefer, nämlich darin, daß keine tüchtige und gesunde Be=

völkerung sich dort úicderlassen wird, mehr in sittlicher als in leib=

licher Hinsicht gesprochen. Wenn eine wohlthätige Wirkung aus dem Golde Kaliforniens hervorgeht, so wird diese mehr in New- : : In der That kin ich der Meinung , daß, insowcit als von der Humanität der Sache die Rede ist, sehr bezweifelt werden muß, ob es nit besser wäre, daß jene Goldgruben im tiefsten Grunde des Stillen Meeres lägen.

Unser neuer durch seine Befehlshaberschaft im Kriege in Nord-Me= xifo zu seiner Stelle gelangte Bundes-Präsident General Taylor scheint,

' wenngleich Soldat, ein Mann von praktischer Weisheit in Geschäften

zu sein und is gewiß ein Mann des Friedens. Seine Regie=

rungs-Maßregeln werden konservativ sein und nah Innen wie nach : Außen Ruhe erstrebcnd, was bei den unruhigen Bewegungen im

benachbarten Kanada gegenwärtig von großer Wichtigkeit für den

, Grieden mit Großbritanien ist. Auch wird er versuchen, den Partei-

geist unter uns zu mäßigen, was ihm, wie ich meine, aroßentheils 1 Jch erwarte: unter seiner Verwaltung cinen besseren Zustand der Dinge, als wir seit einigen Jahren ge- habt haben; ih meine den politischen und sittlichen Zustand, denn Gle fte des sächlichen Gedeihens können wir zur Zeit ganz unbe-

[ {brgt sein.

: ir. beschäftigen uns hier, wie sich denken läßt, nicht wenig mit den jeßigen europäischen Zuständen. Daß die Masse des ame- rikanishen Volkes mit jederlei Art von Bewegungen sympathisirt, die freiere Jhstitutionen bezwecken, is vollkommen naturgemäß. Sie werden aber vielleicht erstaunt sein, zu vernehmen, obglei es ganz unbestreitbar wahr" is, daf die große, ja die unermeßliche Mehrbeir des amerikanischen Volkes, in keinem Augenblicke an die Gesundheit

oder an den Erfolg ‘der Bewegung geglaubt hat, die im Februat Pg eat \ seitdem über

vorigen Jahres iu Paris begäânu und sich i ca groyen Theil von Europa verbreitet hat. E e {ständige Richtigkeit dieser Thatsache wird aufs auffallen