1902 / 289 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 09 Dec 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preufen.

Seine Majestät der König haben nachstehende Aende- rungen in der Zusammenseßung des wissenschaftlihen Senäts bei der Kaiser Wilhelms - Akademie für das militärärztliche Bildungswesen Allergnädigst zu genehmigen geruht:

Es sind ernannt

zu etatsmäßigen Mitgliedern : der Geheime Medizinalrath, Professor Dr. von Michel, bisher außeretatsmäßiges Mitglicd, und der Geheime Medizinalrath, Professor Dr. Kraus,

zu außeretatsmäßigen Mitgliedern: der Géheime Medizinalrath, Professor Dr. Orth und P Lug Geheime Medizinalrath, Professor Dr. Adolf assow,

sämmtlih zu Berlin.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kommerzienrath Otto Allendorff zu Groß-Salze (s S Kalbe den Charakter als Geheimer Kommerzienrath un dem Kataster-Jnspektor Zacke in Merseburg und dem Kataster-Kontroleur, Steucr-Jnspektor Klare in Warburg den Charakter als Steuerrath zu verleihen.

Ministerium der geisilihen, Unterrichts: und Medizinal-Angelegenheiten.

Dem Dozenten an der Technischen Hochschule zu Berlin, Mitglied des Kaiserlichen Patentamts, Geheimen Regierungs- rath Dr. Nichard Stephan ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Der bisherige Privatdozent in der medizinishen Fakultät der Friedrih-Wilhelms-Universität zu Berlin Dr. Erich Lexer ist zum außerordentlichen Professor in derselben Fakultät ernannt worden.

Finanz-Ministerium.

Der Rentmeister Kunz bei der Königlichen Kreiskasse in Dt.-Krone ist nah Neuwied verseßt worden.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Die Oberförsterstelle Heteborn im Regierungsbezirk Magdeburg ist zum 1. Februar 1903 anderweit zu besehen.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

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Die am 1. Januar 1903 fälligen Zinsscheine der dreußishen Staatsschulden, einschließlih der von uns verwalteten Eisenbahn - Anleihen, werden bei der Staats- \{hulden-Tilgungskasse W. 8. Taubenstraße 29 hierselbst —, bei der Reichsbank-Hauptkasse, den Negierungs-Hauptkassen, den Kreiskassen und den übrigen mit der Einlosung betrauten Kassen, Reichsbankanstalten und sonstigen Zahlstellen vom 22. d. M. ab eingelöst.

Die Zinsscheine sind, nah den einzelnen Schuldgattungen und Werthabschnitten geordnet, den Einlösungsstellen mit einem Verzeichniß vorzulegen, welhcs die Stücckzahl und den Betrag für jeden Werthabschnitt angiebt, aufgerehnet ift und des Einliefernden Namen und Wohnung ersichtlich macht.

Wir machen darauf aufmerksam, daß die seit 1. Januar 1898 und den späteren Terminen fälligen Zinsscheine der konsolidierten 31/9- vor- mals 4prozentigen Staat Anleihe nur mit dens Ren Beträgen eingelöst werden, welche sich aus

er zum 1 ober 1897 erfolgten Zinsherabseßung ergeben. Diese Werthe sind aus den in den Kassen- räumen der Einlösungs ( ¡um Aushang ge- brachten Verzeichnissen zu ersehen. Schul s

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Deutsches Reich.

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Preuf en. Berlin, 9. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag im Neuen Palais- die Vorträge des Chefs des Militärkabinets, Generalleutnants Grafen von Hülsen-

ale und des Chefs, des Admiraljtabes der Marine, Vize- dmirals Büchsel. S,

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Der Ausschuß des Bundesraths für Handel und Ver- kehr hielt heute Sißung.

z Pfi elt. Ko) H affenb. “l.Brau1 _JIm Monat Oktober pes sind auf deutschen ¿Eisenbahnen ausschließlich der bayerishen 13 Ent- gleisungen auf freier Bahn (davon 5 bei A 24 Entgleisungen in Stationen (davon 7 bei Personenzügen), 3 Zusammenstöße auf freier Bahn (nur bei Güterzügen), 31 Zusammenstöße in Stationen (davon 8 bei Personenzügen) vorgetfommen. Dabei wurden 1 Bahnbeamter getödtet,

1 Reisender, 19 Bahnbeamte, 3 Postbeamte und 1 fremde Person verleßt.

Der Königliche Gesandte in Hamburg von Tschirschky und Bögendorff ist auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist das 1. Geschwader am 6. Dezember in Bergen (Norwegen) eingetroffen und be- absichtigt, am 10. Dezember wieder in See zu gehen.

S. M. S. „Stein“ ist am 6. Dezember in Neapel an- gekommen und geht am 10. Dezember von dort nah Corfu in See.

S. M. S. „Fürst Bismärck“ ist mit dem Chef des Kreuzer-Geschwaders, Vize-Admiral Geißler, an Bord am 6. Dezember in Hongkong eingetroffen.

Der Fregatten-Kapitän Dick hat am 6. Dezember in Kobe (Japan) das Kommando von S. M. S. „Thetis“ übernommen.

S. M. S. „Habicht“ ist am 8. Dezember von Kamerun nach Loando in See gegangen.

Sachsen. Seine Majestät der König empfing gestern, wie das „Dresdner Journal“ meldet, den in außerordentlicher Mission

in Dresden eingetroffenen be|gischen Senator Grafen von |

Hemricourt von Grunne in feierliher Audienz im König- lihen Residenzschlosse, um aus dessen Händen ein Schreiben

entgegenzunehmcn, in dem Su Majestät der König der

Belgier seine Glückwünsche Majestät ausspricht. König in gleicher Weise den belgischen außerordentlichen Ge- sandten und bevollmächtigten Minister Baron G rein dl behufs Entgegennahme seines neuen Beglaubigungsschreibens.

Lübe. Lum Bürgermeister für die Jahre 1903 und 1904 ist,

dem „Hamb. Korresp.“ zufolge, der Senator Dr. Klug gewählt worden

ur “Thronbesteigung Seiner

Oesterreich-Ungarn.

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Hierauf empfing Seine M-jestät der |

weise auch dann gewahrt werden, wenn der Diplomat aus dem Amte geschieden sei. Er sei überzeugt, daß die Verordnung gebührende Beachtung finden werde.

Im Unterhause führte der Premier-Minister Balfour in Beantwortung einer von Sir Henry Campbell Bannerman gestellten Anfrage über Venezuela aus: Seit zwei Jahren habe die MNegierung bei verschiedenen Gelegenbeiten ernstlihen Grund zur Klage über niht zu rechtfertigende Eingriffe der venezolanishen Negierung in die Freiheit und den Es englischer Unterthanen gehabt. Von englischer Seite seien feine Anstrengungen gespart worden, um eine freundschaftlihe Negelung dieser Angelegenheiten zu aber in feiner derselben sei eine zufriedenstellende Aus- einandersezung erreiht worden. Die neuerlihen Vorstellungen des englischen Gesandten seien thatsählich unbeachtet geblieben. Es seien auch Fälle vorhanden, in denen engli\che Unterthanen und Gesell- schaften große Forderungen hätten. Die Regierung sei in Gemein- schaft mit der deutschen Regierung vorgegangen, die ebenfalls große Forderungen gegen Venezuela habe. Die leßte Mittheilung des englischen Gesandten und des deutschen Geschäftsträgers an die venezolanishe Negierung gehe dahin, daß, wenn keine befriedigende Antwort ertheilt werde®die beiden Regierungen beschlossen bätten, die- jenigen Maßregeln zu ergreifen, die nöthig seien, um ihre Forderungen zu erzwingen. Auf eine weitere Anfrage erwiderte der Premier-Minister, er sei in Kenntniß gescßt worden, daß diese leßte Mittheilung weder eine gemeinsame noch eine identishe gewesen sei. Sassoon (koaf.) fragte an, ob die Regierung in Anbetracht der Thatsache, daß Deutschland kein Datum für die Zurückziehung der deutschen Garnison aus Schanghai festgeseßt habe, die Zweckmäßigkeit einer Widerrufurg der Zurückziehung der englishen Truppen ins Auge fassen wolle, bis der Entschluß der deutschen Regierung bekannt ge- geben sei. Der Unter-Staatssekretär des Aeußern Lord Cranborne erwiderte, die englische Garnison habe Befehl erhalten, am 20. De- zember abzuziehen. Die englishe Negterung sei von der deut- hen Negierung benachrichtigt worden, daß die deutschen Streitkräfte am 20. Dezember oder, wenn das niht mögli fein sollte, dann am Anfang des Januar würden zurück- gezogen werden. Unter diesen Umitänden sehe er feinen Grund, die Befehle, die bereits den englischen Truppen ertheilt seien, rückgängig zu machen. In Beantwortung einex Anfrage über die Zucker- konvention sagte Lord Cranborne, die Konvention gebe den englischen Kolonien mit Selbstverwaltung, welche Zuckerprämien gewährten, keinen Anspruch darauf, ihren Zucker in Deutschland oder anderen an der Konvention betbeiligten Ländern zu den niedrigsten Einfuhrzollsäßen einzuführen, und es stehe auch nichts davon in der Konvention, daß solcher Zucker von den Ausgleich8zöllen ausgenommen werden solle. Gibson Bowles (konf.) rief: Dann ift England eine Aus- nahme. Lord Cranborne erwiderte: Ja! Die Negierung sei der Ansicht, daß keine Verpflichtung unter irgendwelchen Umständen für England bestehe, den aus den britishen Kolonien eingeführten Zucker mit Ausgleichézöllen zu belegen. In Beantwortung einex anderen Frage erflärte Lord Cranborne, die Negierung habe keine offizielle Meldung erhalten, daß irgend eine andere Macht außer Belgien die Konvention ratifiziert hade. Auch sei mit Bezug auf das Net Groß- britanniens, Ausgleichszölle zu erheben, feinerlei Mitthcilung cin- gegangen von irgend einer Macht, die die Konvention nicht unterzeichnet habe, mit Ausnahme von Nußland. In Erwiderung auf eine Anfrage bezügli. der Lage im Somalilande e:klärte Lord Cranborne, seit dem Nückzug des Obersten Swayne nach Bohotle babe der General Manning \ich bemüht, die Verbindungslinie zwishen Boßbotle und Beibera zu befestigen. Kleine Truppenabtheilungen des Mullah seien in der Nähe von Berbera bemerkt worden, hätten aber keinen Versuch gemacht, die Verbindungslinie anzugreifen. Es feien auh keine Nach- richten von einem beabsihtigten Vormarsch des WMullah eingegangen. England stehe in der ganzen Angelegenheit in engster Verbindung mit der italienishen Regierung. Sir Levis M’Jver (Unionist) fragte, ob der Staatssekretär für Indien ihm ertlären könne, weshalb die Vorräthe von Kriegsmaterial, die von dem verstorbenen Emir von Kabul bestellt und ihm von seinen Agenten in London übersandt worden seien, viele Monate in Peschawur zurückbehzlten worden seien, während man erlaubt habe, daß Material gleicher Art, das von der Firma Krupp in Deutschland geliefert worden sei, darunter {were Ge- \hüße, nah Kabul gesandt werte. Der Staatssekretär für Indien Lord Hamilton erwiderte, diè Genehmigung zur Einfuhr der in Frage stehenden Geschütze sei dem verstorbenen Emir auf sein Ersuchen hin im Mai 1901 von der indischen Negierung ertheilt worden. Dieses Kriegsmaterial sei daher dem nit gleich zu achten, welch anderêwo bestellt worden sei. Was dieses leßtere fe sei der Emir deswegen mit der indischen Regierung in Verbirdung getreten. Bezüglich einer weiteren Anfrage betreffend ührte Lord Cranborne der englische Kommandant berichte, deutsche und der fran:ösiscde Kommandant y cat ia ) g sa jen zur Ab

r englische

alles vor. Die

er Nichtver- 1dlichkeit bejitehen.

erlangen,

Frankreich. Der Präsident Loubet empfing gestern Vormittag, wie

i B. berichtet, den bisherigen Eriten Sekreläc der deutshen Bolschaft, Gesandten von Schlözer

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Mußland, An die A de und die Flotte ist, wie „W. T. Y.“ meldet, der tel ivadia vom 3. D L U amor Ÿ É T 4 A l, É A 20, November DaALILC Tagesbefehl gangen :

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vna, und der Weg nel Ter Das nißireichen

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der [11 dzrrei den ti auf Aa d!esem deilnehmera Austauer, tgebenheit. Sie iditionen, auf iden Krieger nen der gen leit beid Armee und sind und nabe gegenüber ehren

Spanien. tive Minister Alix ifi zum Gou 3 von Spanien ernannt worden. Der Marine-Minister Sancchez Toca hat, dem .WTB“ b er beabsichtige, cine Pri vatindustrie für Schiffsbau ins Leben zu rufen, die im stande sein olle, ein zur Verthcidigung der Küsten genügendes Geic&wader on Kriegsschiffen zu bauen. Der Minister ist der Mcinung, cen Plan zur Ausführung bringen zu können, ohne daß es öthig sei, zu einer Anleihe zu s{chreiten. Es solle vielmehr das Marinebudget zu diesem Zweck erhöht werden. Diese Er: öhung werde jedoch mit Mäßigung zu geschehen haben

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Türkei. Mie die türkischen Blätter melden, is Hilmi Pascha mit Nasfir Pascha und drei Begleitern vorgestern Abend von Konstantinopel nah Saloniki abgereist.

Amerika.

Wie dem „W. T. B.“ aus Washington berichtet wird, empfing der Präsident Roosevelt gestern den Vertreter Deutschlands für die Ausstellung in St. Louis, Geheimen Ober-Regierungsrath Lewald. Jm Laufe der Unterredung habe leßterer gesagt, der Wunsh Seiner Majestät des Kaisers, daß Deutschland auf der Ausstellung gut vertreten sein möge, werde in Erfüllung gehen.

Die Vertreter Deutschlands und Englands in Caracas haben am Sonntag Nachmittag dem venezolani- \chen Minister des Auswärtigen im Namen ihrer Ne- gierungen gleichzeitig ein Ultimatum übeisandt, in denen fie unverzüglich die Befriedigung ihrer Forderungen verlangen.

Afrika.

Aus Tanger meldet „W. T. B.“, daß der Sultan von Marokko infolge einer neuerlichen Erhebung des Sheriffs in Tazza die Reise nach Nabat unterbrochen habe und nach Fez zurüdfehre.

Parlamentarische Nachrichten.

Fn der beutigen (232.) Sißurg des Reichstages stand zunächst der Antrag der Abg. Gröber (Zentr.) und Ge- nossen, betreffend Abänderung des ersten Saßes des 8 44 der Geschäftsordnung zur Berathung. Dieser Say lautet in der bestehenden Geschäftsordnung:

„Sofortige Zulassung zum Wort können nur diejenigen Mit- glieder verlangen, welche über die Verweisung zur Geschäftsordnung reden wollen.“ S

Nach dem von dem Zentrum, den Nationalliberalen, den beiden Parteien der Rechten, den Bündlern, Antisemiten und Elsässern unterzeichneten Antrag Gröber soll der Saß folgende Fassung erhalten:

f „Das Wort zur Geschäftsordnung wird nur nah freiem Er- mefsen des Präsidenten ertheilt. Eine von demselben zugelassene Bemerkung zur Geschäftsordnung darf die Dauer von fünf Minuten nicht übersteigen." E

Abg. Singer (Soz. zur Geschäftsordnung): Jch habe hon am Freitag bei Feststellung der Tagesordnung gegen die Verhand- lung des Antrags Gröber Wider|spruch erhoben. Die Geschäfts- ordnung, und zwar die noch nicht abgeänderte Geschäftsordnung, bestimmt, daß JInitiativanträge der Neiße nach zur Verhandlung fommen und in der Regel an tem Schwerinstage verhandelt werden sollen Sie sollen nach der Neihe, wie sie eingebracht sind, zur Ver- bandlung kommen; nur die innerbalb 10 Tagen nah Eröffnung der Session eingebrachten Anträge sollen als gleichzeitig eingebrachte gelten und über deren Reihenfolge soll sih der Neichétag verständigen. Ünd dabei sollen alle Fraktionen der Neibe nah herankommen. Der Antrag Gröber kann aber nicht einmal für sich in Anspruch nehmen, daß er von einer Fraftion gestellt ist. Nach der Geschäftsordnung darf er ¿zweifellos jeßt niht zur Verhandlung kommen. Wenn Jnitiativanträe wiederholt außerhalb der NReibenfolge verhandelt sind, fo geschah es nur mit Zustimmung aller Parteien des Hauses; wenn Widerspruch erhoben wird, ift das nicht zulässig. Wenn der Reichstag den Antrag zulassen würde, so wäre es konsequent, daß, wenn einmal ein MRectsbrub geschehen ist, man wieder weitere Rechtëbrüche begehen könnte. Die Bestimmung der Geschäftsordnung über die Initiativanträge ist zum Schutze der Minorität gegeben, son könnte die Majorität die Minorität immer niederdrücken, sie brauGte nur aa an deren Tagen als an Schwerinstagen Junitiativanträge zu ver- handeln. Scch{werinütage brauhte man dann gar nicht mehr anzusetzen. Dann fköunte die Minorität niemals i Anträge zur Verkßandlung bringen. Das ist bei der Seschäftäordnung Majorität einen stellen, daß au hier Ret und Gese der

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(Schluß des Blattes.)

-

I er im Auftrage der Kaiserli

Der Reichskanzler hat dem Reichstage eine Denk- \hrift über die Neklamationen Deutshlands gegen die Vereinigten Staaten von Venezuela vorgelegt, in der Folgendes ausgeführt wird:

Seit längerer Zeit hat die Regierung der Vereinigten Staaten

von Venezuela der Kaiserlichen Regierung dur die Behandlung ter deutschen Netlametioneh zu ernsten Beschwerden Anlaß gegeben. Es handelt \sich einmal um Forderungen der in Venezuela lebenden Deutschen aus den letzten venezolanischen Bürgerkriegen, und ferner um Ansprüche deutsher Unternehmer wegen Nichterfüllung der von der venezolanishen Regierung vertragsmäßig übernommenen Ver- bindlichkeiten. ¿ ;

Durch die in den Jahren 1898 bis 1900 und fodann seit Ende vorigen Jahres in Venezuela geführten Bürgerkriege sind dort zahl- reiche deutshe Kaufleute und Grundbesißer {wer geschädigt worden, indem theils Zwangsanleihen von ihnen erpreßt, theils die bei ihnen vorgefundenen Kriegsbedürfüñisse, insbesondere das zur Verpflegung der Truppen exrforderlißhe Vieh ohne Be- zahlung weggenommen, theils ihre Häuser und Ländereien ge- plündert oder verwüstet worden sind. Der Betrag dieser Schäden aus den Bürgerkriegen von 1898 bis 1900 beziffert fich auf rund 1 700 0009 Bolivares (Franken), während aus dem neuesten Bürger- kriege bereits Schäden von rund 3 000 000 Bolivares angemeldet worden sind. Einzelne der Geschädigten haben fast ihre ganze Habe verloren und dadur auch ihre in Deutshland lebenden Gläubiger in Mitleidenschaft gezogen. s j j :

Die venezolanishe Negierung zeigt sih offenbar nicht gewillt, ihren Verpflichtungen zum Ersaße dieser Schäden nachzukommen. Zur Negelung der von ihr bisher allein behandelten Reklamationen aus den Jahren 1898 bis 1900 hat sie folgendes Verfahren ein- ges{chlagen. Nachdem sie zunächst eine sech8monatlihe Frist festgesetzt hatte, in der sie jede Erörterung der Entschädigungsansprüche ablehnte, hat sie vnterm 24. Fanuar 1901 ein Dekret erlassen, wonach eine ledigli aus penezolanis(en Beamten bestehende Kommission, bei der die Ge- \{ädigten ihre Forderungen innerhalb drei Monaten anzumelden hatten, über die Neklamationen entscheiden sollte. Die Bestimmungen dieses Dekrets erschienen in drei Punkten unannchmbar. Einmal sollten die aus der Zeit vor dem 23. Vai 1899, d. h. vor der Erhebung des gegenwärtigen Präsidenten der Nepublik Castro, herrührenden Schadens8- erfsatzansprüche unberücksichtigt bleiben, während Venezuela selbstredend auch für die Handlungen seiner früheren Regierungen einzustehen hat. Sodann sollte gegen die Entscheidung der Kommission jeder diplo- matische Einspruch auêgeschlossen, vielmebr nur die Berufung an den böchsten venezolanischen Gerichtshof zulässig sein, obwohl. die richter- lien Beamten in Venezuela, wie einzelne Fälle gezeigt haben, von der Regierung thatsächlich abhängig und gelegentlih ohne weiteres aus ihrem Amt entfernt worden sind. Endlich sollten die von der Kommission als rechtmäßig anerkannten Reklamationen mit Scheinen einer neu zu schaffenden Revolutions\{huld bezahlt werden, die nah den bisherigen Erfahrungen nahezu werthlos sein würden.

In der That hat das auf .Grund dieses Dekrets durchgeführte Verfahren zu einer irgendwie befriedigenden Erledigung der Nekla- mationen nicht geführt. Fnsbesondere sind die veceinzelten bei der Kommission angemeldeten deutshen Forderungen zum theil ohne weiteres abzewiesen, zum theil in offenbar willkürliher Weise herab-

gesezt worden; so ist einem deutschen Viehzüchter, dem rund 3800

Stück Rindvieh im Werthe von über 600 000 Bolivares gewaltsam weggenommen waren, nur ein Beirag von 14 000 Bolivares zuerkannt worden. Ueberdies sind die von der Kommission anerkannten For-

derungen nicht etwa baar bezahlt, sondern die Geshädigten auf eine |!

dem Kongreß später zu unterbreitende Finanzvorlage verwiesen worden. Nachdem mehrfache Versuche des Kaiserlichen Minister-Residenten in Caráca2s, die Regierung der Republik zu einer Aenterung ihres Dekrets in den angegebenen drei Punkten zu veranlassen, gescheitert waren, bat ihr der Minister-Nesident bestimmt erklärt, daß die Kaiserliche Negierung \sich nunmehr genöthigt sehe, dem Dekret überbaupt ihre Anerkennung zu versagen Aehnliche Er- flärungen sind auch von England, den Vereinigten Staaten von Amerika, Italien, Spanien und den Niederlanden abgegeben worden. Die venezolanishe: Regierung hat \sich diesen Erklärungen gegenüber auf den Standpunkt gestellt, daß fie nicht in der Lage fei, die Fremden anders als ibre eigenen Staats8angehörigen zu behandeln, sowie daß sie die Erledigung von Reklamationen der in Rede stehenden Att als eine innere Angelegenheit ihres Landes betrachte, in die ohne Verleßung ihrer Souveränität von einer fremden Macht nicht ein- gegriffen werden könne. Bei dieser S2chlage hat die Kaiserlide Regierung nicht umhin onnt, die deutschen Yeklamationen selbst einec Prüfurng zu unter- ziehen und soweit sie danach begründet waren, unmittelbar bei der j 1 der Republik anbängig zu machen. Die venezolanishe Ne- t darauf zwar in Auétsicht gestellt, eine befriedigende Löfung heit dur ihren Kongreß berbeizuführen. Das von ten Frühjahr angenommene Gesey wiederholt in en Bestimmungen des Dekrets vom 24 Ten, elten Kommission nicht rehtzeit weitere Erörterung der Angel( rholt mit der Begründung abgelehnt, daß die dortigen landeërech!lichen der Kriegêöreklamationen auf dem diplomati Sie hat damit den Say aufgest durch die Landesgesectzgebun ß stebt mit dem ) echte 1 ine foldhe Verwendi H londern n muß em Kaiserlichen Republif zum theil îin cinem 1 und {ließlich die in Rede stebenden Sh | 1 solche, die als vertraulih bezeibnet waren der Kaiserlichen Negierung und unter Hinwflügung ( yender Form gehaltenen Denkschrift veröffentlicht dem 1 Verhalten der venezolanischen

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1 erblickt werden, den fremden Rekla

chilih gebührende Regelung zu versagen

zl len venezolanishen Bürgerkr Weise behandelt wo

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Deulschen in Vei ind demnach ( tele und Süd-Amerika sowie ì Interessen cmpfintlih m \{ ziserlide Regierung von dem ( Venczuela freundschaftliche Bezichunge ¿vos entfernt is, der siaatlichen iu nade zu fîreten oder tungen eingreifen zu wollen, so kann ic venezolanishen Regierung als iht länger dulden, und glaubt b seils auf die Erletigurg der deutschen Kriegöreklamationen stimmter Weise dinwirkea wu müssen. Von weiteren Verhan mit Venezacla verspricht sie sich nah den bisberigen keinen Erfolg. Der Kaiserliche Geschäftsträger in Carucazs aestcra der venczolaniihen N-gierung cin Ullimatum überreich lichen Regierung die alsbaldige der Kricasrellamalionen aus dea Jabren 1898 bis 1900 sowie befriedigende Erllôrung wegen Fesiseyung und

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} Sichersiellung der Reklamationen aus tem neueiten Bürgerkriege verlangt. Die vorsiehend gescdilderte Behandlung der deuts@ten Kriegs

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geführt, daß auch die deutschen Ansprüche wegen Nichterfüllung der von

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der venezolanishen Regierung vertrag8mäßig übernommenen Ver- bindlichkeiten ihres Shußzes bedürfen, um zu einer gerechten Erl-dia!ng zu gelangen. In dieser Beziehung kommen in Betracht die Re- flamationen deutsher Firmen aus dem Bau eines Schlachthofs in Carácas sowie die Ansprüche der deutshen Großen Venezuela Eiseu- bahngesellshaft aus einer ihr zugesiherten Zinsgarantie.

Zur Ausfübrung einer Schlachthofsanlage in Carácas wurde im Jahre 1896 zwischen der venezolanishen Regierung und dem Ingenieur Karl Henfel in Hamburg ein Vertrag abgeschlossen, in den später mit Genehmigung der Regierung noch die Aftiengesellshaft für Beton- und Monierbau in Berlin eingetreten is. Die gesammte Anlage ist inzwischen fertiggestellt worden. Die Regierung hat indessen oie für die Arbeiten versprohenen wöchentlichen Ratenzahlungen an die Aktien-

esellshaft für Beton- und Monierbau seit Ende 1900 und an Henkel eit September 1901 eingestellt, sodaß sie den beiden Unternehmern noch rund 820 000 Bolivares \{uldet.

In den Jahren 1888 bis 1894 ist von der deutshen Großen Venezuela Cisenbahngesellsckchaft die Eisenbahnlinie Carácas—Valercia gebaut worden. Bei Ertheilung der Baukonzession hatte sich die venezolanishe Negierung zur Leistung einer Zinsgarantie von 79% auf ein Baukapital von rund 55 Millionen Boli- bares verpflihtet. Diese Verpflichtung , die vom 1. Februar 1894 an lief, wurde nit erfüllt. Dagegen löste die Regierung im Jahre 1896 die Zinsgarantie durch Zahlung von 33 Millionen Bolivares in Titres einer von ihr in Höhe von 50 Millionen ausgegebenen 5 prozentigen Anleihe ab. Diese Anleihe wird seit dem Jahre 1898 nit mehr regelmäßig verzinst und amortisiert, sodaß die Ansprüche der Gesellschaft si gegenwärtig auf rund 77 Millionen Bolivares belaufen und überdies in fortwährendem Steigen begriffen sind.

__ Die wegen Regelung der vorstehenden Forderungen seit längerer Zeit \{webenden Verhandlungen sind bisher erfolglos geblieben. Der Kaiserliche Geschäftsträger in Carácas hat daher in dem Ultimatum die venezolanishe Regierung ersuht, auch wegen Sicherstellung dieser Forderungen eine zufriedenstellende Erklärung abzugeben.

Sollte auf das Ultimatum nicht alsbald eine befriedigende Ant- wort erfolgen, so würde die Kaiserliche Regierung zu ibrem Bedauern genöthigt sein, die Sorge für die Durchseßung der deutschen Ansprüche selbst zu übernehmen.

Aehnliche Beshwerden wie in Deutschland haben übrigens au andere Mächte, insbesondere England, gegen die venezolanische Re- gierung erhoben. Die britischen Yeklamationen betreffen theils An- sprüche wegen rechtswidriger Wegnahme oder Zerstörung englischer Handelsschiffe, theils Forderungen englischer Eisenbahnen in Venezuela wegen Beschädigung der Bahnlinien und Nichterfüllung vertrags- mäßiger Verbindlichkeiten, theils Ansprüche der Inhaber der englischen Anleihe von 1881, die ebenso wie die deutshe Anleihe von 1896 seit längerer Zeit nicht mehr regelmäßig verzinst und amortisiert wird. Bei dieser Sachlage sind Deutschland und England übereingekommen, geincinfam für die Befriedigung ihrer sämmtlichen Forderungen gegen Venezuela einzutreten. Der britishe Vertreter in Carácas hat gestern der venezolanishen MNegierung gleichfalls ein Uitimatum überreicht.

Statistik und Volkswirthschaft. Statistishe Erhebungen.

Am Sonnabend, den 6. Dezember, fand im Kaiserlichen Statistishen Amt in der Abtheilung für Arbeiterstatistik eine Sitzung des Ausschusses für die Komtorerhebung statt. Auf der Tagesordnung ftand die Vorlegung von Ergänzungen der statistischen Erhebungen, ferner die Berathung über die an die Verbände, Vereine und Handelékammern zu stellenden Fragen, sowie über den dem Beirath zu machenden Vorschlag über die Auswahl der Verbände und Handelskammern, an welhe die vom Beirath demnächst zu beshließenden Fragen gerihtet werden sollen. Es wurden von dem Kaiserlihen Statistishen Amt Tabellen über das Zusammentreffen von regelmäßiger Arbeitszeit und Ueberarbeit, sowie über die Mittagépzusen vorgeleg Der Aus\{huß beschloß, die Ueber-

dem -Beirath vorzulegen. ie an die Verbände

und Handelskammern zu stellenden ragen wurden alédann einzeln festgestellt. Jezuglic der Auswahl der Verbände, Handel 1:5) der Auss{uß vor, in der

kleinere Anzabl von

: ibnen bekannten, in Betracht

Unter diesen wird das uéwahl treffen. Bezüglich verfabren werden, daß der zeichnung der für die Befragung uimmern ersuchbt werden soll.

Sebeime Math Dr. Fischer.

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Nr. 288

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eilt, über 40. in Lembdäxg ungesähe ewmvsl und in anterea goliuilsden Städten haben die en ctenfalls die Arbeit niedergelegt. (Val. Nr. 28 d. Bl)

Arotdekcrgedil

Kunsi und Wissenschaft.

Das gesiern in Breslau zusammengetretene Preisgeritht inen daselbsi zu errichtenten Bismarck- Brunnen erkänale, von „W. T. B.“ ükbetmillellea Meldung des „Breslauer