1881 / 174 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Jul 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Karlsruhe, 24. Juli. (Karlêr. Z.) Der von Säberle ent- deckte Komet, dessen Erscheinen vor einigen Tagen mitgetheilt wurde, ist, wie sich nach weiterer Nachriht des Prof. Valentiner nun- mehr berausgestellt bat, nit mit dem Kometen des Jahres 1812 identisch, sondern bisher noch nit beobachtet worden. Der Lauf des Kometen ist vorläufig nob nach Norden gerichtet, so daß er auch jett \{on für den Karl8ruber Horizont nit mehr untergeht. Seine Höhe in unterer Kulmination bleibt aber sehr gering, und da er vor der Sonne den Meridian passirt, fo ift er vorläufig noch vor Sonnen- aufgang im Nordosten am besten zu beobawten. Er erreicht erst Mitte August die größte Sonnennähe, kommt der Erde aber noch später am nächsten. Seine Helligkeit nimmt daher zu, und zwar sehr beträcht- li, Mitte August wird seine Lichtstärke etwa 15mal größer als zur Zeit der Entdeckung sein und der Komet ohne Zweifel auch mit bloßem Auge sichtbar werden.

Das Washington-Monument in Washington, \rei- ben amerifaniswe Blätter, wird nach feiner Vollendung das bhôcbste Bauwerk auf Erden sein, da seine Höhe 550 Fuß betragen wird. Die Pyramide des Cheops ist 480 Fuß hoch, die St. Peters- firde in Rom 457, der Straßburger Dom 463, der Cölner Dom 524, die Stephanékirhe in Wien 441, die Paulskirhe in London 365, das Kapitol in Washington 306, das Bunker Hill-Denkmal 211, das Washington-Monument in Baltimore 193 Fuß hoch.

Land- und Forstwirthschaft.

In Zwickau soll im September des Jahres 1882 die landwirthschaftliche Landesausstellung für das König- reich Sachsen stattfinden. Man hat zu dieser Ausftellung den großen und zu derartigen Zwecken fehr günstig gelegenen Schießplatz gewählt und ist bereits der Situationsplan für dieselbe entworfen und festgestellt worden. Die Auëstellung selbs wird nah vorliegendem Plan den ganzen Scießplas incl. der ehemaligen Schießlinie einnehmen. Die Beschickung der Aus- stellung theilt fich in zwei Theile, und zwar #\o, daß 1) alle Erzeugnisse der Landwirthschaft, Forstwirthschaft und des Obst- und Gartenbaues incl. der Viehzucht nur aus dem Königreich Sachsen stammen und von Ausftellern unseres engeren Vaterlandes auêgestellt werden dürfen. Was nun den anderen Theil betrifft, so fönnen sich an der Ausftellung von landwirthschaftlichen Geräthen, Maschinen, Düngemitteln resp. Hülfsmitteln 2c. incl. der Händler- pferde, auch Solche betleiligen, die außerhalb der Grenze unseres fächsisden Vaterlandes ihren Wobnsiß baben.

Dem letzten von dem K. K. österreicbiswen Ackerbau-Ministerium veröffentlichten Saatenstands- und Erntebericht für Oester- reich nach dem Stande um die Mitte Juli 1881 entnehmen wir folgende Mittheilungen: Die Weizenernte war Mitte Juli in den südlichen Ländern größerentheils vollendet, in den mittleren theils im Zuge, theils demnächst bevorstehend, während in den nördlichen Ländern der Weizen meistentheils ers in der Blüthe stand. Die Ernte ist in Dalmatien gut mittel, in Görz und Tirol gut mittel bis gut ausgefallen. In den mittleren Ländern werden größtentheils ute Ernten erzielt oder erwartet, und befriedigt aub die Qualität chr. In den nördlichen Ländern steht der Weizen hoffnungsvoll. Die Roggenernte is in Dalmatiçon mittel ausgefallen ; in Süd-Tîirol war zwar die Ernte im Stroh auch nur mittel, doch crwartet man cine sehr gute Schüttung. Auch in den mittleren Ländern erwartet man meistentheils eine reichliche Schüttung und durch dieselbe ein gutes Ernteresultat. Körner- ewicht und Überhaupt Qualität lassen meist nihts zu wün- chen übrig. Für die nördlichen Länder bestehen ebenfalls im Allgemeinen recht gute Ernte-Aussichten. Üeber Stand und Ernte der Gerste lauten die Nachrichten diesmal größten- theils recht günstig. Mit Ausnahme von S(blesien und der Buko- wina dürfte jedenfalls mindestens eine gute Mittelernte erwartet werden dürfen. Die Qualität hat bisher nicht gelitten. Der Hafer ist mit Ausnahme der Ebene Nieder-ODesterreihs und des südlichen Mähren, in welcher derselbe durch Dürre etwas gelitten hat, durchaus vielversprewend. Mit der gleichen Ausnahme befriedigt aus dex Sland œ DUulsenfrüiole, Die Napo erte fil in Böhmen je nach der Lage sehr verschieden aus; das Durchschnittsergebniß dürfte nah den diesmal vorliegenden Nachrichten kaum höher als „mittel“ anzunehmen sein. Aus Mähren und Nieder-Oesterreich liegen nur Nachrichten über gute Ernten, aus Schlesien und Galizien nur folche über {wach mittlere und s{lechte Ernten vor. Ueber die Flachs ernte licgen gute Nachrichten vor aus Nieder- und Ober-Desterreib, Kärnten und Tirol, dagegen lassen jene aus Mähren, Sclesien und Galizien nur Mittelernten erwarten. Ueber die Hanfernte liegen nur gute Nach- zichten vor und zwar aus Kärnten, Tirol, Vorarlberg und Galizien. Der Hopfen setzte bereits Dolden an und steht nah den vorliegenden Nachrichten in Böhmen und Ober-Oesterreih gut, in Galizien mittelgut. Die Kartoffeln blühen und stehen im Allge- meinen recht s{chön, doch zeigt sich in manchen Gegenden Tirols, Böhmens und besonders Galiziens bereits die Fäule (Peronospora infestans), in manchen Gegenden, wo Dürre herrschte, so auch im Wiener Becken, ist die Entwicklung der Knollen etwas gehemmt. Der Stand derZuccker-undFutterrunkelrübe wird beinahe ausnahms- los gelobt und nur in manchen Berichten der s{wierige Kampf mit dem Unfkraute beklagt. Ueber das Kopfkraut liegen ebenfalls meist gute Nachrichten vor. Die Heuernte von Kleefeldern und Wiesen wurde noch fortgesetzt und war nun zwar größtentheïls, aber noch immer nicht gänzlich beendet, namentlib waren manche Gegenden Böhmens in Folge ungünstiger Witterung im Rückstande geblieben. Jn man- chen Ländern und Gebieten, so in Nieder-Oesterreih und im südlichen Theile Mähbrens, ist das Futter in vortrefflibem, in anderen, \o namentlich in Schlesien und Galizien, ist viel davon in verdorbenem Zustande eingeführt worden. Jn Beziebung auf die Quantitäten elen die Ernten mit wenigen Aus8nabmen gut aus, jedo meist nicht in dem Maße wie im Vorjahre. Der Weinstock hat in der Be- ribtéperiode große Fortschritte in der Entwicklring gemact. Besonders woblthätig erwies sich die Berichtéperiode für den Wein in Nieder-Dester- rei und in Steiermark, so daß in diesen Ländern ziemlich allgemein die besten Hoffnungen auf eine günstige Lese gerechtfertigt erschcinen. In den südlichen Ländern aber hat fich das ODidium ziemlich stark verbreitet. Ueber den Saatenstand und die Ernte in Ungarn um die Mitte Juli entnehmen wir einem Berichte in dem ungarischen Amts- blatte, daß die Ergebnisse der Rapsernte als „gut mittel“ bezeichnet werden. Weizen biete troß bäufiger Klagen über Schäden dur Rot und Brand befriedigende Aussichten, Auch über die Ernté- ergebnisse beim Roggen wird gemeldet, daß die Aussichten nit s{lecht sind. Ueber Gerste lauten die Berichte vorherrschend gut. Der Haferstand i|st gleifalls befriedigend. Knollen- und Hadckfrüchte bieten allenthalben die besten Aus- sichten, stchen s{chön und berechtigten {on um Mitte Juli zu der Hoffnung auf cine gute Ernte, namentlich hat sich Mais wesentli erholt. Die Futter ernte ist im großen Ganzen befriedi- gend ausgefallen. Der Wein sto ck gedeiht unter dem Einflusse der vorzüglichen Witterung und bietet, wenn der weitere Verlauf gleich- falls günstig bleibt, sowohl quantitativ als auch qualitativ die besten

Aussichten. ; Gewerbe und Handel.

Dortmund, 25. Iuli. (Eff. Ztg.) Die günstige Stimmung auf dem Eisenmarkte dauert noch an. Dieselbe äußerte sih an- fänglid hauptsäcblib in der Walzwerkbrance dur vermehrte Nacfrage, mat sib nun aber au mehr und mehr in der Hocbofen- industrie fühlbar. Wegen der größeren Produktion von Handelscisen und verwandten Walzwerkfabrikaten ist nunmehr die Flaue in Pud- delrohbeisen, die sehr lange bestanden, gewichen, die Vorräthe, welce gerade bierin vorhanden waren, sind rasch vergriffen worden, und die Preise haben steigende Tendenz angenommen. Jm Siegerlande, wo man bei der geringsteu Stockung gewöhnli leror! mit den Preisen rapide beruntergeht, bei den erften

nzeiben einer Hausse aber au ebenso rasch mit den Notirungen aufwärts \{nellt, fordert man {chon 57—59 # pro 1000 kg, ohne

indeß ‘bis jeßt große Willigkeit der Käufer zu finden. Am hiesigen Platte sind bis jetzt nur Abs{lüsse bis zu 56 M pro 1000 kg zu konstatiren. Wenn man berüdsichtigt, daß noch vor einigen Wochen leiht zu 50 pro 1000kg anzukommen war, so ist der Preisaufshlag von 6 M für bezeihnetes Quantum immerhin son recht erheblih zu nennen. In Bessemereisen ist ebenfalls wegen des starken Konsums der Stablschienenwalzwerke eine kleine Preis8erhöhung und ebenso in Spiegeleisen zu fonstatiren. Gießereteisecn hat den Preis von 70 M. für Ia. Qualität beibebalten, man erwartet indessen cine bal- dige Erhöhung desselben. Die Walzwerke sind außerordentlich stark besbäftigt, namentlich aber die Blechwalzwerke, von denen manche nit in der Lage find, neue Aufträge mit kurzen Lieferfristen zu placiren, während andere nur mit Mühe die kontrahirten Fristen einhalten fönnen. Auch in Handelseisen und in den verschiedenen Faconeifenforten herrs{t eine rege Thätigkeit und die bezüglichen Werke sind vielfach in derselben Verlegenheit wie die Blechwalzwerke. Zum Theil i} dieselbe allerdings eine Folge der außergewöhn- lichen Hiße in den beiden leßten Wochen, indem auf einigen Werken an einzelnen Tagen gar nicht gearbeitet worden, auf andern aber cin Ausfall von 20 bis 30%/% des täglichen Arbeitsguantums nit zu vermeiden gewesen ist. In Walzdraht scheint fi eben- falls eine kleine Belebung anzubahnen; in gezogenem Draht hält ein lebhafter Begehr an. Am meisten ist aber andauernd in den Stahl- \chienenwalzwerken zu thun, die sämmtlich angestrengt zu arbeiten baben, um ihren Verpflichtungen nahzukommen. In der näcbsten Zeit haben auch die Waggon- und Lokomotivfabriken bedeutende Aufträge in rollendem Eisenbahnmaterial zu erwarten. Für die dänischen Staats- bahnen sind 6 Personen-Lokomotiven mit Tender und die sächsischen Staatsbahnen 5 Güterzug-Lokomotiven mit 3 gekuppelten Achsen ohne Tender in Submission ausgeschrieben, während die Königliche Eisen- bahndirektion zu Magdeburg 65 Personenwagen III. Klasse und 10 Personenwagen 1V. Klasse zu vergeben hat. Die Brückenbau- anstalten haben in der leßten Zeit recht ansehnliche Bestellungen erhalten, ebenso die Dampffkesselfabriken, wie auch die Maschinenbau- anstalten und Gießereien im Allgemeinen befriedigende Beschäftigung haben. Im Kohlengeschäft dauert ein reger Absatz Seitens der Zeche an; auch im Cokesgeschäft entwickelt sich bei zunehmender Produktion der en ein etwas regerer Verkehr.

Die „New-Yorker Hdl. Ztg.“ äußert sih in ihrem vom 15. d. M. datirten Wochenbericht folgendermaßen über die allgemeine Geschäftslage: Bei Erwägung der Gesammt- Situation haben wir stets eine scharfe Grenze gezogen zwischen dem legitimen Handel und zeitgemäßen industriellen Unternehmungen eincr- seits und der Spekulation auf verschiedenen Gebieten andererseits. Für erstere haben sich im Laufe der leßten Jahre die Verhältnisse so günstig gestaltet und sind auch gegenwärtig so ermuthigend, daß nur unvorhergesehene widrige Ereignisse von unberechenbarer Trag- weite die bestehende Prosperität {{chmälern oder gar unter- graben fönnen. Anders verhält es sich mit der Spekulation, deren Ausschreitungen, sei es auf dem Gebiete des Handels oder der Finanz, \{ließlich zu einer Katastrophe führen müßen. Vor diesen Gefahren hat die diesseitige Presse oft, und ganz besonders in jüngster Zeit, ernstlich gewarnt, das wilde Treiben in Produkten streng getadelt und ferner darauf hingewiesen, daß viele Papiere weit über wirklichen Werth hinaufgeschnellt worden sind.

Troßdem das Geschäft am Waaren- und Produkten - markt diese Woche nicht als animirt bezeichnet werden kann, nahm dasselbe im Allgemeinen doch einen befriedigenden Verlauf. Die ungünstigen Meldungen über die Ernte-Ausfichten, welche Mitte der Woche aus dem Westen eintrafen, hatten eine festere Stimmung am Brodstoffmarkt und einen nicht unwesentlichen Avanz der Preise für Weizen und Mais zur Folge und blieben die beute telegraphisch aus Washington gemeldeten, bei Wei- tem günstiger lautenden Berichte #\so weit ohne Ein- fluß. Das Befrachtungsgeshäft war ein recht lebhaf- tes und zeigte sh “Hamentlich für Petroleumschiffe viel Nach- frage; für volle Getreideladungen find 23 Fahrzeuge gechartert worden. Der Baumwollmarkt war in Folge günstiger europäisher Be- richte und kleinerer Zufuhren in den Südbäfen lebbaft und höher. Für Brasil-Kaffees hat sich nach Bekanntwerden des günstigen Resultats einer gestern hier abgehaltenen Auktion eine festere Stim- mung eingestellt; in milden Sorten baben bedeutende Transaktionen zu steigenden Preisen stattgefunden. Dem Markt für Rohzucker mangelt cs noch immer an Leben. Schmalz sowie Schweinefleisch hatten lebhaftes Spekulationsgeshäft und sind abermals höher; Speck ist fest; Rindfleish unverändert. Terpentinöl verkehrte bei guter Nachfrage in steigender Tendenz, Harz war fest und unverändert. Raffinirtes Petroleum niedriger und flau. Das Geschäft in fremden Manufakturwaaren fängt an si langfam zu beleben. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die beute beendete Woche Las 759 Doll. gegen 2 797 189 Doll. in der Parallelwoche des Vor- jahres,

Elberfeld, 27. Juli. (W. T. B.) Der „Elberfelder Zeitung“ zufolge hat die Deputation der Aktionäre der Bergisch - Märkischen Eisenbahn in ihrer heutigen Sikzung Kommissarien gewählt, welbe über die Anfkaufsproposition mit dem Minister der offentlichen Arbeiten konferiren sollen.

Amsterdam, 27. Juli. (W. T. B.) Bei der heute von der niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltenen Zinn- auktion wurden 23653 Blöôcke Bankazinn zum Verkauf gestellt. Der Preis betrug 54 à 544, dur{scnittlich 547 Cent.

Antwerpen, 27. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. An- geboten 2247 B., verkauft 1840 B. Preise unverändert.

Verkehrs-Anstalten.

Vom Rhein wird dem „Schbiff* geschrieben: Wie traurig die Wasserstandsnachrichten von allen Nebenflüssen des Rheines auch lauten mögen, das Fahrwasser bâlt sih doch auf dem Hauptstrome bis jeßt noch sehr gut. Die Pegelstände zeigen cinen für die heurigen Witterungsverhältnifse ziemli günstigen Stand, welcber einzig und allein seinen Grund im reiben Scbnecwasser der Alpen haben kann, denn von seinen sonstigen Zuflüssen erhält der Rhein so zu sagen fast nichts mebr. Alle Bäche find trocken oder beinah trocken, und können auc partielle Gewitter oder Strichregen hierin wenig ändern. Es ist zu befürchten, daß wir na Aufhören der Alpenzuflüsse für den Herbst oder im August {Gon recht fkleines Wasser be- kommen werden, und für diese Möglidkeit möge si der Scbifferftand vorsehen! Sowohl rhbeinab- als rheinaufwärts waren die Frachten in letzter Zeit sehr gedrückt und darf sich Jeder freuen, der seine zu niedriger Fracht übernommene Reise noch ohne Licbterkosten vollendet. Die beutigen großen Schiffe mit ibren s{we- ren Ladungen dürften sogar einen Mangel an geeigneten Lichterscbiffen bervorrufen. Au ist die Möglichkeit einer Einftellung der Schrauben- \{lepperei, namentlich auf der Strecke St. Goar-Mainz oder sogar stellenweiser Störung derselben auf der ganzen Route Rotterdam- Mannheim nit ausgeschlossen; dann kann man nur noch mittelst flottgebender Räderboote oder der Tauerei fortkommen.

Berlin, 28. Juli 1881.

Zum Klima des Brocktens. (Stat. Corr.) Zur Zeit der arößten Touristenfrequenz in cinem unserer besuchtesten Mittelgebirge, dem Harz, dürfte es angemessen sein, cinige auf das Klima des Brockens bezügliche Angaben, wie sie aus der Bearbeitung der da- selbst bisher n Wetterbeobabtungen sich ergeben haben, hier zu veröffentlicben

Da vorzügli das Verhalten der Luftwärme, der Niedersläge und der Nebelphänomene den Touristen interessiren, besbränken wir uns auf diese.

Die aus einer mehr als Wjährigen Beoba@tungsreihe resulti- renden Mittelwerthe sowie Ertreme der Lufttemperatur (in C®) sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt; die mittleren Ertreme geben an, welche bôcbste bezw. niedrigîte Temperatur in den einzelnen Monaten am wahrscheinlicsten ist.

Mittl. Eztreme Mari- Mini- mum mum 5,40 1,6

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November . / Dezember . 3,8 —23,6. Da die hier mitgetheilten Temperaturen an einem Thermometer gemeffen wurden, welches ca. 13 m über der Erdoberfläche hing, und in klaren Nächten der Erdboden selbst viel stärker als die darüber [agernde Luft abkühlt, so ist also kein Monat des Jahres froftfrei zu nennen, ebenfo, wie es in allen Monaten daselbst schneien kann.

__ In den Hauptreisemonaten Juni bis September beträgt die mittlere Temperatur in den am Nordfuße des Brokens liegenden Orten, wie Wernigerode, Ilsenburg, Harzburg u. a. bezw.

“O0 E 66 S der von dieser Seite den Brocken besteigende Tourist hat also in ca. 4 Stunden (abgesehen von der Tageszeit) eine Temperaturabnahme

von bezw. 64 67 64 ds,79C. an sich zu erproben, d. h. für je 100 m, die er steigt, nimmt die

Luftwärme um 071 D O1 O63 C:

ab.

Daß der Brocken wegen der häufigen Nebel, die feinen Kulm imgeben, mit Recht verrufen ift, beweisen folgende Zahlen, aus denen hervorgeht, daß selbst in den Sommermonaten reihlich ein Drittel aller Tage Nebeltage sind, d. h. folhe Tage, an denen die Broen- spiße für kürzere oder längere Zeit in Wolken gehüllt ist; zum Glück für die Touristen find die Tage, an denen der „lange Herr Philister“ den ganzen Tag fein Antliz hinter Nebeln verbirgt, viel feltener. Icdenfalls machen die hier mitgetheilten Angaben es begreifli, daß nur selten eine wirklich lohnende Aussicht auf dem Brocken geboten wird. Relativ am günstigsten in dieser Beziehung abgesehen von den ganz klaren Wintertagen, welche die reinste Fernsicht bieten, ist noch der Mai, welcher aber gewöhnlich wegen der alsdann noch fühlen Temperatur felten als Reifemonat gewählt wird.

Auf 100 Tage kommen:

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Aus den Zablen der leßten Spalten ersieht man, daß nur einem Drittel der Brockenbesuher im Sommer das Glück zu Theil wird, von ihrem erhabenen Standpunkte aus die Sonne auf- oder unter- gehen zu sehen. Das optische Phänomen, welches nah dem Berge, auf dem es sich relativ oft zeigt, seinen Namen „Brockengespenft* er- halten hat, ift seltener zu sehen, als man vielleiht glauben sollte: in 15 Jahren ist es vom früheren Administrator des Brockenhauses nur 90: Mal beobachtet worden.

Für die Sommerfrisbler im Harze noch die wenig erfreuliche Bemerkung, daß genau die Hälfte aller Sommertage Regentage sind; der Harz ist das regenreiste, die \{lesishe Ebene das regen-

ärmfte Gebiet unsers Vaterlandes.

s Die „Peiner Ztg.“ bestätigt die von anderen Zeitungen mitge- theilte Nachricht, daß in Oelheim bei Peine sehr ergiebige Petro- leumguellen ers{lofssen worden sind.

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Wie „W. T. B.“ gestern aus Gastein meldet, sind dort die Berge ringsum stark beschneit.

(Cöln. Ztg.). Von dem an der Mündung des Jeni fei einge- frorenen Dampfer „Oscar Dickson" sind jeßt brieflibe Nach- ribten in Gothenburg eingetroffen. Diesen Berichten zufolge war die Ueberwinterung eine recht glücklibe, wenn sie aub mit großen Mübhfalen verknüpft war. Seit dem 20. Oktober, an welhem Tage Sibiriakow nebst zwei anderen ErpeditionEmitgliedern, unterstützt von einigen Samojeden, die Rückreise antrat, war kein Mensch beim Fahrzeuge sichtbar gewesen, bis im April eine der ausgesandten Er- peditionen die Ueberwinternden antraf. Die Sonne war 76 Tage bindur{ nit sichtbar und die Kälte stieg zeitweilig bis 41 Grad. Die Besatung, welche anfangs 16 Mann zählte, wurde durch das dem Schiffe „Nordland“ zugestoßene Unglück auf 24 erhöht. Ge- nanntes Fabrzeug wurde nämli zum Winterguartier eingerichtet, und gingen dadurch alle Bretter und Planken, sowie sonstiges für ein Winterguartier dienlibes Material verloren. Die Ausrüstung erwies i troß der unberechneten Erböhung der Besatzung als vollftändig auêreihend, da man mit dem Proviant vorauësichtlich noch bis zum Augnst auskommen wird. Daß dieselbe auch zweckentsprechend war, wird am besten dadur bewiesen, daß Fälle von Skorbut, fowie über- haupt ernstlibe Erkrankungen bis jett nicht vorgekommen find. In den Monaten März-April Fellen gewaltige Scbneemassen, sodaß der Schnee 7 Fuß höber lag als das Schiff. Das Eis an der Ueber- winterungsftelle 72 Grad n. Br. und zwischen 76 und T7 Grad ö. L. ift 74 Fuß di.

Münen, 27. Juli. (W. T. B.) Der bisherige Präsident des deutshen Schütenbundes, Justiz-Rath Sterzing (Gotha), ift heute für weitere 3 Jahre einstimmig wiedergewäblt worden. Zum Festort für das im Jahre 1884 stattfindende achte Bundesshütenfest wurde Leipzig bestimmt.

Obwohl die Direktion des Skating-Rinks mit den Arrange- ments behufs Herstellung des Winter-Rinks zu einem Theater für die am 6. August beginnende italienif{e Opern-Stagione beschäftigt ist, wird dieselbe dennod am Sonnabend, den 30. Juli, ein drittes und letztes Sommernacts-Ballfest mit neuen Nummern veranstalten. Im Sommer-Rink, findet bei celektrisher Beleuhtung Promenaden“ Konzert statt.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Glsner. Drei Beilagen (eins{licßlich Börsen-Beilaze).

Berlinz

zum Deutschen Rei

M 174.

K 1 Inf erate für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handel8- register nimmt an: die Königliche Expedition des Deulshen Reichs-Anzeigers und Königlich

E R

Beffentlicher Anzeiger.

1. Steckbriefe und Untersnchungs-Sachen. 2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

Erfte Beilage s-Anzeiger und Königlih Preußishen Slaals-Auzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 28. Juli

Sf.

. Industrielle Etablissements, Fabrike & und Grosshandel. i

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein Vogler, G. L. Daube & Co., E. Shlstte,

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32. R

u. derg].

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

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5 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

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8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9, Familien-Nachrichten, beilage. 2

Steekbriefe und Untersuchungs - Sachen. 27025 E

y Steäbriek. Gegen den unten beschriebenen Schuh- madchermeister Heinrich Jacob Kinkel, welcher fi verborgen hält, soll in den Aften J. IId. 1179/80 eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts T. zu Berlin vom 18. März 1881 er- kannte Gefängnißstrafe von noch sieben Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichtsgefängniß abzuliefern. Berlin, den 22. Juli 1881. König- liche Staatsanwaltschaft beim Landgericht T. Be- \chreibung: Alter 34 Jahre, Größe 1,63 m, Sta- tur mittel, Haare braun, Stirn hoc, breit, Bart Scnurrbart blond, sonst rafsirt, Augenbrauen braun, Augen braun, Nase \piß, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn \{chmal, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund , Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen : Auf dem Mittelbauch links zwei, auf dem rechten Schulterblatt ein und auf der Brust rechts zwei Leberflecke.

T

27026 E

S eFbrief. Gegen die Cisenbahnarbeiter Bern- bard Dorweg aus Rees und Carl Finger ous Par- now, welche sih verborgen halten, ist die Unter- Tuchungshaft wegen einfachen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, dieselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Neuhaus a. d. Oste abzu- liefern. Neuhaus a. d. O., den 26. Juli 1881.

Königliches Amtsgericht.

Oeffentliche Bekanntmachung. In der Straf- sache wider den Arbeiter Lorenz Hoff aus Scbussenze wird der Häusler und Arbeiter Ambros Sthiersh aus Schussenze, Kreis Wollstein, der als Zeuge vernommen werden soll, aufgefordert, uns Tleunig seinen gegenwärtigen Aufenthalt anzuzeigen. Grünberg i. Schl., den 10. Juli 1881, König- liches Amtsgericht. V.

24867 Ladung. N 4 L Na } ehende Personen: 1) der Arbeiter Karl Adolph Hanschke, geboren am 6. Dezember 1852 in Petzen-Hauland, evangelisch, leßter Aufenthalt unbekannt, 2) der Tischlergeselle Joh. Nepomucen Ledworowski, geboren am 10. Mai 1852 in Chy- trowo, ftatholisd, leßter Aufenthalt unbekannt, 3) der Arbeiter Melchior Augustyniak, geboren am 1. Januar 1854 in Dusin, katholis, letzter Aufent- halt unbekannt, 4) der Schuhmachbergefelle Theofil Sikorsfi, geboren am 27. April 1855 in Bnin, ka- tholisch, letzter Aufenthalt unbekannt, 5) Martin Jochimczaf, geboren am 13. Oftober 1855 in Dolzig, fatbolis, leßter Aufenthalt unbekannt, 6) Staniélaus Urbanstki, geboren am 12, November 1855 in Dolzig, katholis, leßter Aufenthalt unbe- Fannt, 7) Thomas Sikorsfi, geboren am 12, De- zember 1855 in Scrimm, katholisch, leßter Aufent- halt unbekannt, 8) Adalbert Sprengel, geboren am 23. März 1855 in Wieszczyczyn, katholisch, leßter Aufenthalt unbekannt, 9) Nathan Kraut, geboren am 25. August 1856 in Dolzig, mosais{, leßter Aufenthalt unbekannt, 10) Marcus Guttmather, eboren am 13. Auaust 1856 in Jaraczewo, mosai\, eiter Aufenthalt unbekannt, 11) Karl Robert Gregor, geboren am 16. Juni 1856 in Kurnik, evangeli, leßter Aufenthalt unbekannt, 12) Adal- bert Jasfula, geb. am 13. April 1856 in Kurnik, Tatholisd, zulezt in Prusinowo aufhaltsam, 13) Johann Kujawa, geb. am 28. Dezember 1856 in Kurnik, katholis, leßter Aufent- halt unbekannt, 14) Heimann Schredski, geboren am 24. März 1856 in Kurnik, mosais, leßter Auf- enthalt unbekannt, 15) Adalbert Strzyzewski, ge- boren am 23. März 1856 in Kurnik, fkatholij, letzter Aufenthalt unbekannt, 16) Marcus Unger, eboren am 27. Januar 1856 in Kurnik, mojaisch, leutec Aufenthalt unbekannt, 17) Emil Hirsch, ge- boren am 6. Oktober 1856 in Schrimm, mojaisch, leßter Aufenthalt unbekannt, 18) Adalbert Weso- lowsfi, geboren am £. März 1856 in Prusinowo, katholis, letzter Aufenthalt unbekannt, 19) Johann Nowaczyk, geboren am 23, Dezember 1856 in Radzewo, katholis, letzter Aufentbalt unbekannt, 20) der Schneiderge}elle Adam Terasinski, geboren am 16. Dezember 1856 in Radzewo, katholis. letzter Aufenthalt unbekannt, 21) Anton Baranski, eboren am 2. Iuni 1856 in Morka, fkatbolis, ester Aufenthalt unbekannt, 22) Matbias Woyt- Towiak, geboren am 21. Februar 1856 in Wieszczyczvn, katholis, letter Aufenthalt unbekannt, 23) Andreas Rybaszewski, geboren am 26. No- vember 1856 in Drzonek, katholis, letzter Aufent- halt unbekannt, 24) Michael Konieczny, geboren am 21. November 1856 in Nieélabin, fkatholisch, leßter Aufenthalt unbekannt, 25) Nepomucen Jackowski, geboren am 5. Mai 1856 in Wloëcie- jewki, katholis, letzter Aufenthalt unbekannt, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Ab- ficht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden eres oder der Flotte zu entzichen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder uach erreichtem militärpflihtigen Alter sich außerhalb des Bundes- gel aufgehalten zu baben, Vergeben gegen 8. 40 Absatz 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 21. September 1881, Bormittags 8 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amts- gerihte zu Schrimm zur Hauptverhandlung geladen. unents{uldigtem Auébleiben werden dieselben

aaf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung vori dem Königlichen Landrath als Civil-Borsitzender

Anklage zu Grunde liegenden Thatsacen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Posen, den 7. Juli 1881. Königliche Staatsanwaltschaft.

Offene Requisition. Der Schlosser Wilhelm Ahlfeld von hier, zuleßt hier wohnhaft, 21 Jahre alt, ist dur vollstreckbares Urtheil hiesigen König- lien Schöffengerichis vom 3. Mai 1880 wegen Forstdiebstahls zu 5 M. Geldstrafe, im Unvermögens- fall zu 1 Tage Gefängniß, sowie zu dén auf 12 M. 95 festgestellten Kosten verurtheilt. Es wird er- sucht, von dem p. Ahlfeld im Betretungsfalle Strafe und Kosten einzuziehen, im Unvermögensfalle 1 Tag Gefängniß zu vollstrecken und vom Geschehenen Nach- richt zu geben. Celle, den 6. Juli 1891. König- liches Amtsgericht, Abth. T. E. Kistnuer.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[2697] Oeffentliche Zustellung.

Der Königl. Rechtsanwalt Wiesner dahier hat Namens der Handeléfirma F. A. Scherf zu Nürn- berg gegen den Messershmied Josef Gutbrod von hier, 3. Z. unbekannten Aufenthalts, Klage auf Zah- lung von 80 M 42 - für am 16. und 39, Dezem- ber v. I. käuflich gelieferte Waaren erhoben und unter Vorladung des Beklagten in die anzu- beraumende Sitzung des K. Amtsgerihts Würz? burg 1. beantragt, den Josef Gutbrod ;

1) zur Zablung von 80 M 42 -„Z Hauptsache nebst 69/9 Zinsen hieraus vom 30, März 1881 an und s

2) zur Tragung sämmtlicher Prozeßkosten

zu verurtheilen, endlich 3) das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu er-

klären. L

Zur mündliGben Verhandlung des Recbtéstreites

hat das Kgl. Amtsgeriht Würzburg T. Termin auf Montag, den 3. Oftober l. Js., Vormittags 9 Uhr,

in dessen Sitzungssaal für Civilsachen bestimmt,

wozu der Beklagte gemäß §. 187 der R. C. P. D.

hiermit geladen wird.

Würzburg, den 23. Juli 1881. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Würzburg T. :

Boumüller.

126931) Oeffentlihe Zustellung.

Die Firma S. Golds{midt zu Scbleufingen, vertreten dur den Rechtéanwalt Jahn hier, klagt gegen den Handelêmann August Schmidt aus Ober- weißbach, jeßt unbekannten Aufenthalts wegen 397 M 94 «„§ Kaufgeld für im September 1880 und Februar 1881 verkaufte Schnittwaaren mit dem Antrage, den Beklagten zu verurtheilen, der Klä- gerin 397 M 94 K nebst 6°/o Verzugszinsen ab vier Monate nah Emvyfang der Waaren zu zahlen und das Urtheil gegen Sicherheitsleistung für wvor- läufig vollstreckbar zu erklären und ladet den Be- klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts- streits vor die I. Civilkammer des Landgerichts zu Rudolstadt

auf den 14. November 1881, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedawten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. :

Zum Zwede der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Rudolstadt, den 16. Juli 1881.

Shüler, Gerichtsschreiber des Landgerichts.

[26929] Oeffentliche Zustellung. S Die Dienstmagd Anna Tichirne zu Koberwißt im Beistande ibres Vaters und Vormundes ihres un- ehelichen Kindes Ernst Tschirne zu Koberwit klagen egen den Wirthschafts-Assistenten Reinhard Sbröter, früber zu Breslau, Mauritiusplay Nr. 5, jeßt seinem Aufenthalte nach unbekannt, wegen Ansvrüchen aus außerchelider Schwängerung mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zablung von a, Entbindungs-, Taufe und Sechswochenkosten 50 M, b. Alimenten vom Tage der Geburt bis zum zurück- gelegten 14. Lebenéjahre mit monatli 15 M, c. Lehr- und Lossprechekosten, falls das Kind ein Handwerk lernen sollte, d. dem Kinde das gesetzlide Erbrecht in den Nach- laß des Beklagten vorzubehalten, und laden den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts- geriht zu Breslau auf den 27. September 1881, Vormittags 11 Uhr. Zum Zwecke der öffentlidben Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. gez. Rüster, : Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts, [26933] Oeffentliche Zustellung. Die vercbelichte Alma Östwald in Cöêlleda, ver- treten dur den Justizrath Nebe zu Naumburg a./S. klagt gegen ibren Ebemann, den Glasermeister Fried- rich Oftwald aus Cölleda, zuleyt in Wethau, jeyt in unbekannter Abwesenheit, wegen Ehetrennung, mit dem Antrage auf Scheidung des zwischen den Parteien bestehenden Bandes der Ehe und Erklä- rung des Beklagten für den allein {uldigen Tbeil und ladet den Beklagten zur mündliden Verhandiung des Rechtéstreits vor die erste Civilklammer des

der Ersay-Kommission zu Schrimm über die der

Königlichen Landgerichts zu Naumburg a./S.

auf den 21. Dezember 1881, Vormittags 95 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentliben Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Ratsch, Sekretär, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichis.

[2353] Aufgebot.

Folgende verschollene Personen : 5 1) der Seemann Carl Rudolph Herrmann Link, geb. 14. Januar 1849, vor dem Jahre

1869 von Danzig aus zur See gegangen, der Seefahrer Martin August Busian, geb. 5. November 1841, etwa im Jahre 1862 von Junkeracker aus zur See nah Amerika gegangen, in New-York vom Schiffe ent- flohen, der Seefahrer Lopold Alexander Arendt, im Jahre 1866 oder 1868 von Danzig aus zur See gegangen, der Swbloßssergeselle Ferdinand Nagel, im Jahre 1858 in Danzig wohnhaft gewesen, seitdem unbekannten Aufenthaltes, der Seefahrer Gottfried Klein aus Leßze- fauerweide, im Jahre 1855 zur See ge- gangen, der Matrose Friedri Heinriß Buschau, seit dem Jahre 1867 in Amerika ver- ollen, der Seemann Eddy Alerander von Ripperda, geb. 8. November 1849 zu Dirschau, im Jahre 1866 von Newcastle zur See ge- gangen, werden auf den Antrag: ad 1, 2 und 5 des Iustizraths Schoenau hier- sclbst als Vormund der Verschollenen, ad 3, der Frau Marie Arendt, geb. Birgmann hierselbst als Ehefrau, ad 4, des Swlossers Waldemar Nagel zu El- bing als Sohn, ad 6, des Zimmermanns Iohann Buschau aus Scidliß als Vater, ad 7, der Frau Justizrath Vally von Ripperda als Mutter und des Fräulein Emma von Nipverda als Schwester zu Magdebura, aufgefordert, ihre Ansprüche und Nechte spätestens in dem auf den 18. November 1881, Vormittags 11 Uhr, im Gerichtsgebäude auf Pfefferstadt, Zimmer Nr. 9, anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden, und ihr NaGlaß mit den Folgen der &8. 834 89g. 1I. 18 A. L, N. an den näôcbsten befannten Erben fällt. Danzig, den 17. Januar 1881. Königliches Amtsgericht. RI.

Aufgebot.

Die Wwe. Bernhard Nolte dahier, als Vor-

22366]

Nolte, bat das Aufgebot folgender verloren ge- gangener drei Urkunden :

1) des über die in Abth. 1IT. unter Nr. 10 des Grundbucbs von Niedermarsberg Bd. X. Vl, 20 für die Wwe. Isaac Nordheimer zu Marsberg cingetragene Forderung ad 11 Thlr. 7 Sgr. 9 Pf. gebildeten Hvypotheken-Instruments,

9) des über die in Abtb. 1III. unter Nr. 11 desselben

Fol. für den Faßbinder Anton Willeke dahier cingetragene Forderung ad 12 Thlr. 24 Sgr. 6 Pf. gebildeten Hvpotheken-Instruments,

3) des über die in Abth. 111. unter Nr. 12 desselben Fol. für Kaufmann S. Löwenbach zu Nieder- marêberg eingetragene Forderung ad 8 Tblr. 9 Sar. 9 Pf. gebildeten Hypothcken-Instruments

beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf- gefordert, spätestens in dem auf

deu 26. Oktober 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeibneten Gerichte anberaumten Nufgaebotêtermine ihre Rechbte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Marsbcrg, den 17. Juni 1881.

Königliches Amtsgericht.

Do E Aufgebot.

Der Reehtsauwalt Rath Namens des Eras- mus BVolpers aus Giershagen hat das Aufgebot der Schuldurkunde de dato Giersbagen, den 3. De- zeiber 1806, in welcher der Jos. Witte aus Giers- bagen dem Aron Dalberg zu Efsentho wegen ciner Forderung ad 415 Tblr. 13 Sgr. Hypotbek bestellt hat, welche Hvpotbek im Grundbuch von Giershagen Band 1X. Blatt 17 Abtbeilung 111. Nr. 1 einge- tragen ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufacfordert, spätcstens in dem auf den 26, Oktober 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotéêtermine seine Rete anzumelden und die Ur- funde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Marsberg, den 17. Juni 1881.

Königliches Amtsgericht.

E Aufgebot. Der Fischergutsbesizer Fricdri}h Wilhelm

Rex zu Güstebiese’r Loosen bci Neu-Lewin hat das Aufacbot des Dokuments über die bei dem

Grundstück Bd. 1. Bl. Nr. 10 von Güstebicse in Abthcilung 111. Nr. § cingetragene Post von ur-

münderin ibrer minderjährigen Tochter Joscphinc-

\prünglih 3000 Thlr., von der jedoch 1000 Thlr. {chon gelös{cht sind, so daß das Dokument, welches verloren gegangen ist, noch über 2009 Tblr. lautet, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge- fordert, svätestens in dem au? den 19. Oktober 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- funde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Bärwalde N./M., den 17. Iunt 1881,

Das Königliche Amtsgericht.

[26914] Aufgebot.

Nr. 17590. Eduard Dörr, Eheleute von Oestrin- gen, besiken auf der Gemarkung Mingolsheim die unten beschriebenen Liegenschaften. Auf Antrag des Gläubigers derselben, des Gümbel Würzburaer in Rohrbach, vertreten durchRechts8anwaltFranßt inMann- hcim, werden alle Diejenigen, welche an den unten- bezeichneten Grundstücken in dem Grund- und Pfand- buche nicht eingetragene, auch sonst nit bekannte dingliche, oder auf einem Stammaut, oder Familien- gutêverband ruhende Rechte haben, oder zu haben glauben, aufgefordert, solche spätestens in dem auf:

Freitag, den 23. September 1881,

Vormittags 10 Uhr,

festgeseßten Aufgebotstermin anzumelden, wiedrigen falls dieselben dem Antragsteller gegenüber für er loschen erklärt werden.

Beschreibung der Liegenschaften :

Gemarkung Mingolsheim:

1) 8 Ar 83 Meter Wiesen im Thal nebe1 Anton Eichstetter u. Rochus Gaßner, allda,neben Andreas Heß und Albert

Bender. Bruchsal, den 21. Juli 1881, Der Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgerichts: Rittelmaun.

[2291] Nachlaß-Aufgebot.

Nachdem auf Antrag der Erben der Na(laß der am 6. Juli d. J. in Altona verstorbenen Wittwe Elisabeth Friederika Jürgené, geb. Sievers, rind ibres vorverstorbenen Ehemanns Peter Lorenz Jür- gens, unter gerichtlide Behandlung genommen, wer- den auf Antrag des für diese Maffe bestellten Admi- nistrators, Iustizraths Ad. Mever hierselbst, mit Ausnahme der in den lettwilligen Verfügungen der weiland Eheleute Peter Lorenz Jürgens und Elifabeth Friederikfa Jürgens, geb. Sievers, speziell in dem Testamente dieser Ebeleute vom 29. Mai 1869 ein- geseßten Erben, sowie der protokollirten Kreditoren des zur Masse gebörigen, auf den Namen des vcor- verstorbenen Ehemannes Jürgens eingetragenen, an der kleincn Bergstraße in Altona belegenen Erbes, Alle und Jede, welche Erbansvrücbe und Forderungen irgend ciner Art an die Nachlaßmasse diefer Ehe- leute zu baben vermeinen, aufgefordert, diese ihre Ansprücbe spätestens bis zu dem auf

den 7. November 1881, Mittags 12 Uhr, im biesigen Amtsgerichte, Abtheilung V., anberaum- ten peremptorischen Angabetermine, Auswärtige unter geböriger Prokuraturbestellung bei dem unterzeicbneten Amtsgerichte, bei Vermeidung der Ausschlicßung und des Verlustes ibrer Ansprüche anzumelden.

Altona, den 22. Juli 1881.

Königliches Amtsgeriht. Abtheilung V.

[26938] Bekanutmachung. In Sachen, betreffend das Aufgebot d fendokumente über 1) die im Grundbuche von Eiléleben, Band I. Blatt 41 Abtbeilung 11TI. Nr. 4 für die Ge- schwister Heinrih Adolf und Gustav Albert Braune eingetragenc Post von 609 Tbir., die im Grundbuch Wefenéleben, Band 11. Blatt Nr. 45 Abtbcilung 111. Nr. 1 für Wil helm Röber eingetragene Post von 61 Thlr. 15 Sgr.

209 11

v0 ; 15. Dezember 1859 vom 2. September 18€9 und 8. Mai 1861 F. 2/80. urd F. 1/79, bat das Königlide Amts geridt zu Erxleben durch den Amtéêrichter Poble am 11. Juni 1881 erkannt: daß die bezcihneten Hvpotbekendokumente fur kraftlos ¿u erklären und die Kosten den Antrag- stellern zur Last zu legen. Erxleben, den 2. Juli 1881, Königliches Amtägericht. [25939] Bekauntmachung. j In der Nidcelschen Aufgebotéësace von Ubréleven F. 1/81 bat das Königlibe Amtsgeriwt zu Errx- leben am 6. Juli 1881 dur den Amtsrichter Pohle erkannt: daß die Gläubiger der auf dem Grundstü Band 1. Blatt Nr. 65 des Grundbuchs8 von Uhrs- leben in Abtheilung 111. unter Nr. 2, 3 und 4 cin- getragenen Hypothekenposten über drcünal 10 Thlr. Abfindungskompetenzen für E

1) Johann Heinrih Christian Niel,

29) Dorotbce Nidel,

3) Heinri Valentin Nidckel, E sowie deren Erben, Cessionarien oder die fonst in ibre Récbte getreten sind, mit ihren Ansprücben auf die bezcineten Hvpotbékenposten auszuschließen und daß: die Kosten dcs Verfahrens dem Antragsteller Andreas Wilbelm Nickel zur Last zu legen.

Erxlcben, den 9. Juli 1881.

V 4 5 «4A Maé aa A Königliches A SgcriMt.