1881 / 278 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 26 Nov 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Die Nr. 47 des Central-Blatts für das Deutsche Rei, herausgegeben im Reichsamt des Innern, hat folgenden Inhaut: Finanzwesen: Nachweisung der Einnahmen der Post- und Telegraphen-. 1owie der Reihs-Eisenbahnverwaltung vom 1. April bis Ende Okto- ber 1881. Zoll- und Steuerwesen : Vergütungssaß für in Blöen 2c. ausgeführten Zucker. Justizwesen: Aenderung im Verzeichniß der zur Einziehung von Gerichtskosten bestimmten Stellen. Konjulat- wesen: Ermächtigung zur Vornahme von Civilftands-Akten; Erequa- tur-Ertheilungen. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. j

Nr. 47 des Deutschen Handels-Archivs, Wochenschrift für Handel und Gewerbe, herausgegeben im Reichsamt des Innern, entkält: Gesetzgebung: Deutsches Rei: Ermächtigung ciner weiteren preußischen Zollstelle zur Abfertigung von Waaren der Nummern 41 d 5 und 41 d 6 des Zolltarifs. Brasilien: Zollfreiheit für Ma- schinen 2c. Vereinigte Staaten von Columbien : Befreiung ver- schiedener Gegenstände vom Einfuhrzoll. Berichte: Deutsches Neich: Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchsfteuern im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1881 bis zum Scluß des Monats Oktober 1881. Griecbenland: Handeléberiht aus Corfu für 1880. Frankrei: Handelsbericht aus Calais für 1880. Siam: Handelsberiht aus Bankok für 1880. Vereinigte Staaten vvn Amerika: Handelsberiht aus San Francisco für 1880, China: Statistische Auffstellungen über den Handel der dem Verkehr mit dem Auslande geöffneten Häfen im íSahre 1880. (Schluß.) Zusammenstellung des Werthes des durch die fremdcn Seezollämter gegangenen Verkehrs in den geöffneteu Häfen Chinas im Jahre 1880.

Nr. 43 des Justiz-Ministerial-Blatts hat folgenden In-

halt: Allgemeine Verfügung der Minister des Krieges, des Jnnern und der Justiz vom 9. November 1881, betreffend die Nichtverwen- dung von Invalidenpensionen zur Deckung von Untiersuchungs- und Strasvollftrekungskosten. Allgemeine Verfügung vom 17. November 1881, betreffend die von den Beamten der Staatsanwaltschaft zu machende Mittheilung über die auf Ersuchen einer ausländischen Be- hörde erfolgte vorläufige Festnahme eines Ausländers zum Zweck dem- näcstiger Auslieferung desselben. Erkenntniß des Reicbsgerichts vom 2. Dezember 1880. Zur Erläuterung der Stempcltarifposition : Pacht- und Miethsverträge. ;

Neichstags- Angelegenheite:.

Die Fachkommissionen des Reichstags sind gestern ge- wählt und haben sich wie folgt konstituirt :

1. Kommission für die Geschäftsordnung: von Bernuth, Vorsitzender, von Seydewiß, Stellvertreter des Vorsitzenden, Dr. Porsh, Schriftführer, Schröder (Wittenberg), Stellvertreter des Schriftführers, Ackermann, Ausfeld, Dr. Blum, Pr. Clauswik, Evysoldt, von Kehler, Kloß, Frhr. von Landsberg-Steinfurt, Dr. Meyer (Halle), Dr. Windthorst.

Dr. Stephani, Vor-

2, Kommission für die Petitionen: sitzender, Hoffmann, Stellvertreter des Vorsitzenden, von Köller, Schriftführer, Dr. Meyer (Iena), Scbriftsührer, Prinz Radziwill (Beuthen), Schriftführer, Prirß zu Schönaich-Carolath, Schrift- führer, von Bönninghausen, Graf von Dönhoff-Friedrichstein, Frei- berr von Gagern, Dr. Gutfleisch, Heydemann, Dr. Hirsch, Dr. Hüter, Lipke, i5reiherr von Manteuffel, Dr. Moufang, Erbgraf von Neipperg, Niethammer, Dr. Papellier, Dr. Perger, Reich, Reiniger, Retter, Freiherr von Schele, Schmidt (Eichstädt), Schroeter (Ober-Barnim), Dr. Thilenius, Dr. Westermaver.

3, Kommission für den Reichshaushalts-Etat: von Bennigsen, Vorsißender, von Benda, Stellvertreter des Vorsitzenden, Büchtemann, Schriftführer, Freiherr von Ow (Freudenstadt), Schrift- führer, Freiherr von Pfetten, Schriftführer, Schrader, Schriftführer, Baron von Arnswaldt-Böhme, von Aulock, Dr. Bock, Dr, Franz, Dr. Frege, Gerwig, Freiherr von Gruben, Haerle, Hermes (Parchim), Hobrecht, Graf von Kageneck, Lohren, Löwe, Freiherr von Maltahn- Gülg, Dr. Möller, von der Often, Pflüger, Dr. Porsch, Rickert (Danzig), Schlutow, Graf von Schönborn-Wiesentheid, von Wedell-Malchow.

4, Kommission für die Rechnungen über den Reichs- haushalt: Strecker, Vorsitzender, von Wrisberg, Stellvertreter des Vorsißenden, Dr, Paasche, Schriftführer, Dr. Gieschen, Stellvertreter des Scbriftführers, Horn, Dr. Müller (Sangerhausen), von Pilgrim.

5, Kommission für die Wahlprüfungen: Frhr. von Heere- man, Vorsitender, Parisius, Stellvertreter des Vorsitenden, Dr. Dohrn, Schriftführer, Grütering, Scbriftführer, Frhr. von Beaulieu- Marconnay, Schriftführer, von Braucwbitsch, Dirichlet, Jacobi, Kochann (Ahrweiler), Dr. Lieber, Rohland, von Schöning, Dr. von Schwarze, Wölfel.

Definitives Nachwahlresultat nach Meldung des ,W. T. B.“

/ Coburg-Gotha. 11. Wahlkreis. Coburg. Abgegeben 5189 Stimmen, davon für Professor Mommsen (Sezess.) 5065, für Devssing 62 Stimmen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Von den mit Anmerkung versehenen Tert-Ausgaben der Deutscben Reicbs8gesetzgebung, welche die Verlagshandlung von F. Guttentag (D. Collin) in Berlin und Leipzig in für den praktisben Gebrauch wobl geeigneten Bändchen in Taschenformat herausgiebt, sind jüngst wieder zwei Nummern erschienen, nämlih: 1) „Das deutsche Reichsgeseß über die Reichsstempelabgaben vom !, Juli 1881 mit den Ausführungsbestimmungen des Bundes- raths, den Motiven und Reichstagsverhandlungen, so wie mit Spezial - Entscheidungen des Königlichb preußishen Finanz- Ministeriums und einem Anhange betreffend Ausführung des Gesetzes an der Berliner Börse. Tertausgabe mit Anmerkungen und Sachregister von Gauvp, Regierungs-Rath und Stempelfiékal in Berlin®*, Die vorliegende Bearbeitung des Gesetzes über die Reichsstempelabgaben gewährt eine leihte und bequeme Uebersicht Über die Vorschriften des Gesctes vom 1. Juli 1881 (Gesetz, Tarif, Ausführungsbestimmungen) und erleichtert dur die beigegebenen An- merkungen die Anwendung der Vorschriften, Diesem Zweck ist be- sonders auch durch die ausführliche systematische Zusammenstellung der Materialien zum Gesez Motive, Kommissionsbericht, Reichätags- verhandlungen gedient worden. Ebenso sind sämmtliche, bis in die leßte Zeit ergangenen Ministerialentsheidungen aufgenommen, welche mit Bezug auf einzelne praktisbe Fälle erlassen und für die Auslegung und Anwendung des Gesetzes von besonderer Bedeutung sind, Der Preis für das fauber kartonnirte Bänden beträgt 1 A 2) „Konkursordnung mit Ein- fübrungsgeseß, Nebengeseßen und Ergänzungen. Tert- ausgabe mit Anmerkungen und Sachregister von R. Sydow, Land- rihter in Halle a..d. S. Zweite vermehrte Auflage.“ Preis kar- tonnirt 80 K, Diese zweite Auflage des gescättten Büchleins ist durhweg umgearkbeitet; besonders ist auf die Ausführungëgesetzgebung der zröôßzeren Bundesstaaten: Preußen, Bayern, Sachsen, Württem- berg, Baden und Elsaß-Lothringen durch fortlaufende Verweisungen Bezug genommen und ein Verzeichniß der wichtigeren Ausführungs- bestimmungen sämmtliher Bundesstaaten beigefügt worden. Auch diese neue Auflage der Konkursordnung zeichnet sih dur praktische Brauchbarkeit aus D

Die stattlie Reibe der im Verlage von J. I. Weber in Leipzig erscheinenden „illustrirten Katehiêmen“ is durch eine neue Nummer nämlich 110 bereichert worden durch den, von der genannten Verlagshandlung soeben herausgegebenen: „Katechismus der stationären Dampfkessel und Damvfmaschinen. Ein Lehr- und Nachschlagebücblein für E, Techniker und Industrielle, von Th. Schwartze, Ingenieur. Mit 165 in

den Tert gedruckten und 8 Tafeln Abbildungen.“ Preis in eleg. Originaleinband 2 A 59 S. Es dürfte zur Her- ausgabe eines \olchen Katecbismus die geeignete Zeit sein, da im Dampfmaschinenwesen ein bedeutsamer Um)|chwung begonnen hat, während die vorhandenen Lehrbücber bisher nur ausnahmsweise davon Notiz genommen haben. Die Behandlung des Stoffes ist derart, daß dieser Katehismus als ein kleines Kompendium dienen und s der Anfänger daraus Belehrung \{öpfen, der Industrielle i Raths erholen und der Fahmann darin eine Gedächtnißhülfe finden kann. : Dramaturgie der Klassiker, von Heinrich Bult- haupt. I. Band. Lessing, Goethe, Schiller, Kleist. Oldenburg, Schulze’she Hofbubhandlung und Hofbuchdruckerei (C. Berndt und i, Schwark). Während zu den Dramen Sbakespeare's eine Reihe von Kommentaren erschienen find, welche dieselben aufs Eingehendste erläutern, dramaturgisch zergliedern und dem Literatur- und Theater- freunde sowohl wie dem darstellenden Künstler das Verständniß ihrer Schönheiten näherführen, find unsere deutschen Dramatiker in dieser Beziehung eigentlich vernachlässigt worden. Das vorstehend genannte Werk sucht diese Lücke auszufüllen und wird daher gewiß willkommen ge- heißen werden: „nicht etwa nur von den Schauspielern und dem Theater- publikum, sondern Jedem, der im Drama die Krone" der Kunst und in den Gebilden der Unsterblichen eine Quelle wundervoller Offenbarungen erblickt, die den großen Organismus des Daseins und die Ideen des Menschenlebens heller und reiner darstellen, als es . die durch den widerstrebenden Stoff gebundene und um den unverkürzten Ausdruck der göttliben Ideen betrogene Wirklichkeit vermag." Es seßt, wie der Verfasser ausdrücklih hervorhebt, durchaus kein Fachinteresse vor- aus und dient zunächst keinem solchen: seine Vorausfetßungen gehören vielmehr allen Gebildeten gemeinsam. Wenn er dabei aber wieder- holt vom Dramatischen auf das Theatralische hinweist, so glaubt er damit nicht nur den Regisseuren und Schauspielern, sondern erade denjenigen einen Dienst erzeigt zu haben, die zu der unten Welt der Coulissen in keinerlei Beziehung stehen. Der Vérfasser hält jedoch eine rechte Würdigung der Dramen unserer \ Klassifer für niht möglich, wenn man nicht dabei die Bühne berük- ! sichtige. Wie Lessing in Leipzig und Hamburg als Dramaturg zu ihr in der engsten Beziehung gestanden, wie Goethe die Weimarische Hofbühne geleitet und Schiller nicht eine einzige seiner Tragödien auf die Bretter gebracht habe, ohne die theatralischen Erfordernisse zu erwägen und die Auffassung der Schauspieler und die ganze In- scenirung thätig zu beeinflussen, so sei Jeder von ihnen auf das Ge- naueste mit dem theatralischen Apparat vertraut gewesen und lange Iahre hindurch mit diesem vielgestaltigen Organismus in unmittel- barem Rapport geblieben; unsere größten Dichter alfo hätten ihre Kunst unter den edingungen des Theaters entwickelt. Von diesem Gesichtspunkt aus geht der Verfasser daher an eine Betrachtung der Dramen unserer Klassiker und beleuchtet die Einzelheiten nach ihrer scenischen Bestimmung und Wirkung. Allgemeingültigkeiten damit zu geben, prätendirt er nit; er wünscht bescheidener Weise nur, daß seine Beobachtungen cinige brauchbare Fingerzeige für cine späteren Zeiten aufzubehaltende Aesthetik des deutschen Dramas bieten oder daß sie den vom Tageswerk Ermüdeten, nach dem Quell der Schönheit Verlangenden in seinem künstlerisben Genießen fördern und zu eigenem Urtheil anregen möchten. In dem vorliegenden ersten Bande werden von Lessing: Miß Sara Samypson, Minna von Barnhelm, Emilia Galotti und Nathan der Weise; von Goethe: Göß von Berlichingen, Clavigo, Stella, die Gescbwister, Egmont, Iphigenie, Tasso und Faust; von Schiller : die Räuber, Fiesco, Kabale und Liebe, Don Carlos, die Wallenstein- trilogie, Maria Stuart, die Jungfrau von Orleans, Turandot, die Braut von Messina, Wilhelm Tell und Demetrius und endlih von Kleist : das Käthchen von Heilbronn, Prinz Friedrich von Homburg und der zerbrohene Krug analysirt. Der zweite, im Manuskript bereits vollendete Theil, der sich aus\c{ließlich mit Shakespeare beschäftigt, oll in nächster Zeit folgen. _ Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Ge- \chictke. Neue Folge. Vierten Bandes zweites und drittes Heft. Hamburg, bei Johann August Meißner. 1881. In dem vorliegen- den Doppelheft beansvruchen zwei Veiträge und urkundckliche Mit- theilungen von Adolf Wohlwill ein besonderes Interesse. In dena ersteren, betitelt: Hamburgiswe Beiträge zur Geschichte der Jahre 1798 und 1799, handelt derselbe von den angeblichen revolutionären Klubs in Hamburg während des Jahres 1798 sowie über das französisch- batavische Projekt wider die deutshe Nordsceküste und die englisch- russische Kriegsagitation im Frühjahr 1799. Für dieselben sind nament- lid das Königliche Geheime Staatsarchiv bierselbst und das Hambur- gische Stadtarchiv benutzt. Bisher größtentheils ungedruckt sind die sich daran anreihenden, ebenfalls dem hiesigen Staatêarchiv entnommenen Aktenstücke zur Rumboldschen Angelegenheit. Die letzteren betreffen die an dem diplomatiscen Vertreter Englands beim niedersächsischen Kreise im Herbst des Jahres 1804 verübte Vergewaltigung und seine auf des Königs von Preußen (als Direktor des Kreises) Verwendung er- folgte Freilassung aus Paris und enthalten u. a. das hier zum ersten Male veröffentlihte Schreiben König Friedrich Wilhelms 111. in dieser Angelegenheit an Napoleon, datirt Potsdam, den 30. Oktober 1804. Ferner finden wir in dem Heft Aufsäße: von J. Lieboldt über den Streit wegen der Jurisdiktion im Schauenburgischen Hofe zu Hamburg (welches die Ansprüche der dänischen Könige in ihrer Eigen- schaft als Herzöge von Holstein auf ein jus palatii, jus asyli, jus exemptionis bestritt, während das volle Besizrecht auf den Hof als curia oder praedinm bereitwillig eingeräumt wurde, bis durch den Gottorfer Vergleich vom 27. Mai 1768 die Stadt für immer von jeder Verbindlichkeit gegen das Königreich Dänemark und das Haus Holstein freigesprohen wurde) ; von C. F. Gaedechens über die Theilnahme Hamburgs an dem Kriege gegen die Hussiten im Jahre 1430, wozu Karl Koppmann einen Ab- druck des Liber soldatorum missorum contra haereticos, der fultur- bistorisch interessanten Kostenrechnung dieses Heereszuges beigefügt hat ; ebenfalls von Gaedehens über das Hospital St. Elisabeth und das Marien-Magdalenenkloster (mit Reproduktion eines alten Planes aus dem Jahre 1753), nebst Mittkeilungen aus dem Archiv des erst- genannten Hospitals von Koppmann; von Dr. Ludolf Kalckmann Beiträge zur Geschichte der hamburgishen Testamente mit sich daran anschließenden Mittheilungen aus solchen, von Koppmann ; eine Topo- graphie des Alsterthales, ‘von E. H Wichman, nebst Karte, und m. a. Das Heft {ließt wit einer Uebersetzung von John Taylors Be- obachtungen auf einer Reise von London nach Hamburg im Jahre 1616, von C. F. Lüders, Diese vieles kulturgeshichtliÞ Be- merkenêwerthe bietende Reisebeschreibung iff einem neuerdings in England erschienenen Sammelwerke literarisher Curiosa aus dem 16. und 17, Jahrhundert entlehnt, welbes Charles Hindley im Jahre 1873 in London neu hat erscheinen lassen.

, Der Verfasser, John Tavlor, war ein durch Scvriften des mannig-

fasten Inhalts bekannt gewordener Mann, der ein vielbewegtes, abenteuerliches Leben durbgemacht hat. Die hier im Auszuge mit- gethette Schrift hat Karl Koppmann mit erklärenden Anmerkungen egleitet.

Gewerbe und Handel.

Dem Geschäftsberiht der Aktienbrauerei Neustadt- Magdeburg für das am 30. September cr. beendete Betriebsjahr entnehmen wir Folgendes: Bier war am 1. Oktober 1880 vorhanden 92 821 hl, Eingebraut wurden vom 1, Oktober 1880 bis 30, Sep- tember 1881 110022 hl, in Summa 132 843 hl. Davon wurden in derselben Zeit verkauft 107 802 b1, so daß am 1. Oktober 1851 ein Bestand von 25041 hb verblieb, Es wurden im Ganzen inkl. vor- jährigem Saldo aufgenommen 1981796 4 Dagegen verausgabt 1531764 A und bleibt somit ein Reingewinn von 450 031 M, der sich wie folgt vertheilt: Abschreibung laut Gewinn- und Verlustkonto 135 497 M, Reservefond 13 453 4, Dividende, 8 %/5 von 3 600 000 M Aktienkapital 288 000 M, Unterstütungsfond 6000 M, Tantième an den Aufsichtêrath 6726 M, orer A f neues Geschäftsjahr 353 4.

London, 25. November. (W. T. B) In der gestrigen Wollauktion waren Kapwollen weniger fest als am ersten Tage

dar Tiitthais und nur wenig theurer als am Scchluß der leßten 1 utttion. 3 Ä

New-York, 25. November. (W. T. B.) Baumwollen- (2 Wochenbericht. Zufuhren in allen Üniorsbäfea 920 000 B,, Aus- 0 , Ausfuhr nah dem Kontinent

fuhr nah Großbritannien 54 000 B 36 000 B., Vorrath 905 000 B.

Berlin, 26. November 1881.

Neben den bei der Feier am 21. November mündli ausge- sprochenen Glückwünschen ist dem R iltgomerbe Me 1M Eröffnungstage des neuen Gebäudes eine Reihe von Festgaben in Gestalt von Adressen und Widmungen zugekommen, die dem Institut ebenso viele dauernde Crinnerungszeichen bleiben werden, Von dem österreihischen Museum überbrahte Bruno Bucher eine Adresse, die, mit \{warz-goldenen Schnüren in eine vornehme Ein- banddede aus moosgrün \chimmerndem Seidenplüsch mit dur- brocenen Cckbeshlägen in Goldbronze und lihtblauem Email geheftet, in lapidarer Fassung lautet: „Dem Kunstgewerbe- Museum in Berlin, der gleihsirebenden Schwesteranstalt, entbietet am Tage der Einweihung des neuen Heims, 21. November 1881, herzlichen Gruß und frohes Glückauf das K. K. österreichishe Museum für Kunst und Industrie in Wien“, die Berliner Nationalgalerie widmete dem Museum ‘ein großes, von Marx Klinger komponirtes Blatt in getushter Federzeihnung. Es zeigt eine Rundbogen-Architektur, die von drei Pilastern mit zierliher Ornamentfüllung getragen wird. Zwischen ihnen blickt man zur Linken in das stattlihe Treppenhaus der Nationalgalerie, während das Feld zur Rechten eine ornamental umralhmte Insrifttafel mit der eigentlichen Adresse aufweist. Ihr zur Seite erheben sich auf den Postamenten der umfassenden Pilaster doppelhenklige Vasen mit Blumen und Palmenzweigen, und auf der mit einer Decke drapirten Marmorbank, die zwischen ihnen steht, liegen als Glückwunsh-Spenden eine Rolle mit herabhängen- dem Siegel und ein Nosenbouquet; von linksher aber tritt eine modern gekleidete Mädchengestalt heran, wohl die Glüdliche, für die der Festmorgen eben anbricht. Die Adresse selber, die auf jene Tafel geschrieben ist, lautet: „Dem Kunstgewerbe- Museum entbictet an dem Tage seiner Wiedereröffnung im neuen Hause die Nationalgaleric Festgruß und Glückwunsh im Bewußtsein ergänzender Aufgaben. Die Früchte freikünstlerisben Schaffens, welche die vaterländishe Kunstanstalt zu sammeln berufen ist, ge- deihen nur auf dem Boden des Handwerks; dieses kann seinen sitt- tigenden Beruf nur erfüllen im Aufblick zu den Quellen der Kunst. So stehen die Sammlungen der Gewerbekunst und des Museums nationaler Malerei und Plastik einander hand» reichend zur Seite, Möge in solcher Wechselbeziehung Kunst und Handwerk sich durchdringen, damit das Kunstgebilde handwerks- gerecht, das Handwerkserzeugniß kunstvoll sei, ohne daß freie Kunst im Handwerklichen sich verliere oder das Handwerk aus dem Wir- kungéfreis herausftrebe, in welchem seine Kraft beruht. Dazu helfe der glückverheißende Stern des Tages, an welchem die Schäße dieses Hauses in neuem Glanze sih unserem Volke erschließen.“ Eine dritte Adresse wurde von den K ö niglihenMuseenüberreiht. Von den Direk- toren, dem Gexeralsekretär und den Direktorial-Assistenten sowie dem Architekten derselben unterzeichnet und mit Antiqualettern auf ein Perga- mentblatt in größtem Querfolio geschrieben, lautet sie: „Den Tag, an wel- chem das Kunstgewerbe-Museum in neuen Räumen für seine Samlungen und seine Unterrichtsanstalt die ersehnte und scinen Bedürfnissen ent- entsprebende Stätte erhält und damit eine neue Bürgschaft für eine immer weiter und tiefer greifende Wirksamkeit gewinnt, begrüßen auch die unterzeihneten Beamten der Königlichen Museen mit dankbarer Freude und mit den herzlichsten Wünschen. In dem Bewußtsein, den gleichen Zwecken fortschreitenden und fruchtbaren Verständnisses der kfüustlerishen Produktion aller Zeiten und Völker zu dienen, welche das Kunstgewerbe-Museum verfolgt, heißen sie jede Förderung, welche die jüngere Schwesteranjtalt erfährt, mit gleicher Freude will- fommen, als wäre sie dem Institut zu Theil geworden, an dem sie selbst zu wirken berufen sind. Sie hoffen und wün- schen, daß es ihnen vergönnt sein möge, mit den Leitern des - Kunstgewerbe-Museums auch in der heute beginnenden neuen Epoche seiner Entwickelung gemeinsam und in gegen- seitiger Förderung zur Ehre und zum Nutzen des Vaterlandes fort und fort zu arbeiten.“ F. Lippmann, der Direktor des Kupferstich- kabinets und R. Dohme, der Assistent der Nationalgalerie, übergaben dem Museum ferner eine von ihnen veranstaltete, vortrefflich ausge- führte Lichtdruck-Reproduktion von Flötners im Jahre 1549 zu Zürich bei Rudolf Wyssenbach gedruckten Ornamentbüchlein: „Das Kunstbuch des Peter Flötner, Zeichners, Bildhauers und Formschneiders von Nürnberg, gestorben im Jahre 1546, enthält 40 Blatt mit allerlei Zierath für Malerei, eingelegte, tauschirte und geäßte Arbeit; nah den Originalen im Besiß der Königlich preußis{en Kunstsammlungen neu herausgegeben, dem Kunstgewerbe-Museum zu Berlin am 21. November 1881, dem Tage der Eröffnung des neuen Ge- bâudes, zum Andenken gewidmet von F. L. R. D.“ Hierzu gesellte sih endlih noch als eine bereits seit längerer Zeit, in Angriff genom- mene, eben abges{lossene Aen in Gestalt eines ansehnlichen Bandes mit 30 theils in Radirung, theils in Farbendruck hergestell- ten Tafeln und reich illustrirtem Text der im Verlag von Ernst Wasmuth erschienene „,Golds{muck der Renaissance nah Originalen und von Gemälden des 15.—17, Jahrhunderts, gesammelt von ria nand Luthmer“ und den Direktoren des Kunstgewerbe - Museums K. Grunow, J. Lessing und E. Ewald am Tage der Eröffnung des neuen Museumsgebäudes von Autor und Verleger gewidmet.

Der Bazar zum Besten des Berliner Kinderschuß- vereins ist heute im Theatersaal der Kaisergalerie eröffnet worden. Wiederum hat Jhre Majestät die Kaiserin Allerhöchstihre dem Verein bisher stets bewährte Huld durch reiche Geschenke bethätigt. Wir nennen aus der ulte der Allerböchsten Gaben in erster Reihe eine dur ges{mackvolle Originalität si auszeibnende Uhr. Ihre Kaiser- lihe und Königliche Hoheit die Kronprinzessin hat ebenfalls dem Bazar reie Geschenke überweisen lassen, darunter zwei funstvolle Elfenbein-Medaillons des Kaisers und des Kronprinzen. Auch sonst sind werthvolle Gaben in reihfter Menge zum Besten des Bazars von den Gönnern des Vereins gespendet worden; auf vier großen Tafeln finden wir in zwanglosem Aufbau prächtige Majoliken, werthvolle Kunstblätter, Bücher und alle jene bezaubernden Kleinig- keiten, die der kunstgeübten Frauenhand ihre Entstehung verdanken.

Im Friedrih-Wilhelmstädtishen Theater kommt die Operette „Capitän Nicol“ morgen zum leßten Male an einem Sonn- tage zur Darstellung, da bereits Ende der Woche cine Possennovität

in Scene geht.

Die Königlicbe Hochschule für Musik brate am Don- nerstag in der Garnisonkirche die H.-moll-Messe von Sebastian Bach zur Aufführung. Das großartige Werk gelangte unter Leitung des

rn. Direktors Prof. Joachim zu mächtiger Wirkung. Die SLER Frls, Gimbel und Hildebrandt, Hrrn,. v. d. Meden und Haase hielten ih ebenso wacker wie Chor und Orchester. Die Kirche war in allen heilen von einem zahlreich erschienenen Publikum besetzt.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

M 2B.

R

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 26. November

8 26 &Fnserate für den Deutschen Reich8- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Auzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32.

1. Steckbriesfe und Untersnchungs-Sachen. 2, Subhastationen, u, dergl.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung U. 8. W, von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger. 7

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Junvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasensteiu & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigeu größeren

Aufgebote, Vorladungen!

5.

1 6.

3. Verkäufe. Verpachtungen, Submissionen etc, 7 4. ; 9,

ff

Idnustrielle Etablizsements, Fabriken und Grosshandel,

Verschiedene Bekanntmachungen.

Literarische Anzeigen.

Theater-Anzeigen. In der Börsen-

Familien-Nachrichten. beilage.

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A

Annoncen-Bureaux. E55)

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Ar- beiter Otto Johannes Amandus Semmler, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls in den Akten U. R. 1]. 1141 81 ver- hängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt-Moabit 11/12 abzuliefern. Berlin, den 24. November 1881. Der Untersuchungsribter bei dem König- lichen Landgericßte I. Jo hl. Beschreibung: Alter: 34 Jahre, geb. 7./6., 47 zu Luppow, Kr. Stolp, Größe: c. 1,80 m, Statur: kräftig, Haare: blond, Bart: blonder Schnurrbart. Sprache: deutsch.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Müller Alberr Siebler aus Wollstein, Kreis Bomst, Regierungsbezirk Posen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung einer Uhr mit Tomback-Cinfassung nebst einer östrehligen Haarkette mit goldenen Beschlägen, auf deren einem die Buchstaben R. B. sich befinden, verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichts} gefängniß zu Bitterfeld abzuliefern. Bitterfeld, den 91, November 1881. KöniglichesAmtsgericht. 11. gez. von Scilgen. Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1,70 m, Statur \chlank, Haare blond, Bart {wacher blonder Schnurrbart, Gesicht länglich, Sprache deuts und polnisch. Kleidung: hellgrauer Rock, Hose entweder shwarz und weiß karrirt Sommerstoff oder von blau - grauem stärkeren Stoff, neue rindlederne Halbstiefel, hellgraue Müßte mit gleichem Zeugschirm.

[43568] : |

Ladung. Der Kanonier der Landwehr, Arbeiter August Riederich, geboren zu Gimmel, Kreis Wohlau, zuletzt in Siegersdorf, wird beschuldigt, als Wehr- mann der Landwehr, ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseßz- buchs. Derselbe wird auf Anordnung des König- lihen Amtsgerichts hierselbst auf den 14. März 1882, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht, in den Schöffensaal hier zur Haupt- verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus- bleiben wird derselbe auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Be- zirks-Commando zu Leipzig auêgestellten Erklärung verurtheilt werden. Bunzlau, den 21. November 1881. Wiesner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts,

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[43668] Oeffentliche Zustellung.

Die Frau Gerber, Louise, geb. Hoffmann, zu Tempelburg, vertreten durch den Rechtéanwalt Basch biec, flagt gegen ihren in unbekannter Abwesenheit lebenden Ehemann, den Schneidermeister Friedrich Gottlieb Gerber, früher gleichfalls hier, wegen bös- lier Verlassung mit dem Antrage auf Ehescheidung:

das Band der Ehe zu trennen, den Beklagten

auch für den allein {huldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landsgerichts T. zu Berlin auf den 30. März 1882, Vormittags 10? Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- ribte zugelassenen Anwalt zu bestellen. : E

Zum Zwede der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacbt.

Berlin, den 22. November 1881,

Buchwald, j

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I.,

Civilkammer 13.

113670) Oeffentlihe Zuftellung.

Der Zimmermeister Carl Zube zu Neustadt, Wpr., vertreten durch den Rechtsanwalt Grolp daselbl, klagt gegen den Bauunternehmer Julius Krause, früber zu Neustadt, Wpr., jeßt unbekannten Aufent- balisortes und dessen Ehefrau Anastasia, geb. v. Zelcwski, wegen 180 K mit dem Antrage auf Ver- urtbeilung der Beklagten zur Zahlung von 180 A an Kläger, sowie das Urtheil für vorläufig vollstreck- bar zu erklären und dem Kläger die öffentliche La- dung des beflagken Ehemannes zu bewilligen und ladet Kläger den beklagten Ehemann zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Neustadt in Westpreußen auf

den 24, Januar 1882, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auezug der Klage bekannt gemacht.

Titius, j

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[43669] Oeffentliche Zustellung.

Die Gebrüder Paul zu Neicbenbah im Königreich Sachsen, vertreten dur den Rechtsanwalt Jllgner zu Berlin, Friedrichsstraße 190, klagen gegen den Strumpffabrikanten J. Berger, zulegt zu Berlin wohnhaft, dessen jetziger Aufenthalt unbekannt ift, aus dem Wechsel vom 15. August 1881 über 5496 M 40 „4, zahlbar am 31. Oktober 1881 und dem Proteste vom 1. November 1881 mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 5496 M 40 „\ nebst 6 %/9 Zinsen jei dem 31. Ok- tober 1881, 54 M 96 „5 Rikambiospesen, 18 K 20 A Protestkostcn und 1/3 "/ eigener Provision

mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die sechsle Kammer für Handelssachen des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin, Jüdenstraße 59, 2 Treppen, Zimmer 67, auf :

den 17. Januar 1882, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. f Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage E gemacht.

ndre, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts T.

[48368] Oeffentlihe Zustellung.

Die Uhrmachersfrau Katharina Margaretha Barth von Schillingsfürst, geborne Kamleiter, vertreten durch den Rechtsanwalt Feigel, hat gegen ihren Che- mann, den Uhrmacher August Barth von dort, zur Zeit unbekannten Aufenthaltes, eine Klage auf Che- scheidung wegen bösliher Verlassung crhoben und beantragt zu erkennen :

Die Che der Streitstheile wird dem Bande nah getrennt, Beklagter wird für den allein {huldigen Theil erklärt und in die höchste geseßliche Schei- dungsftrafe verurtheilt, derselbe hat die Kosten des Streites zu tragen.

N zur mündlichen Verhandlung der Sache wurde auf Montag, deu 6. ear 1882,

Vormittags #9 Uhr, im Siktungsfaale des K. Landgerichts Ansbach, Civilfammer, angeseßt, wozu Klägerin den Beklagten mit der Aufforderung ladet, einen bei diesem Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Nachdem das Kgl. Landgericht mit Beschluß vom 21. d. Mis. die öffentliche Zustellung bewilligt hat, wird vorstehender Auszug der Klage hiermit zu diesem Zwecke bekannt gemacht.

Ansbach, am 22. November 1881. :

Die Gerichtsschreiberei des Kgl. Landgerichts.

Deisenhofer, Ober-Gerichtss\chreiber.

Kaiserliches Landgericht Straßburg. [43686] Oeffentliche Zustellung.

Emil Knobloch, früher Handlungsreisender, jebt ohne Gewerbe, zu Straßburg, vertreten vurch Rechts- anwalt Dr. Mumm, klagt gegen seine Ehefrau Marie, geborne Beyner, früher in Straßburg, jeßt ohne bekannten Aufenthaltsort, auf Ehescheidung mit dem Antrage: S i :

Gerube das Kaiserliche Landgericht, die Ehe- scheidung zwischen den Parteien zu Gunsten des Klägers, wegen \{werer Beleidigung und Che- bruch)s der Beklagten auszusprechen, Lestere für den s{uldigen Theil zu erklären, dem Kläger das aus der Ebe entsprofsene Kind Emil Knobloch, geboren 7. Oktober 1876, zu über- weisen und endlich der Beklagten die Kosten des Verfahrens zur Last zu legen, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhand- lung des Nechtéstreits auf den 8. Februar 1882, Vormittags 9 Uhr, vor das Kaiserliche Landgericht Straßburg, Erste Civilfkammer, : unter der Aufforderung, einen bei diesem Gerichte zugelassenen Rechtéanwalt zu bestellen,

Strafiburg, 19. November 1881,

Der c. Landgerichts-Sekretär : Weber.

[43666] Oeffentliche Zustellung.

Die verehelihtc Scbiffer Caroline Glocke, geborne Neschke, zu Deutscb-Nettkow (Kreis Crossen a. O.), vertreten durch den Justiz-Rath Scheurich zu Crossen a. O., klagt gegen ihren Ehemann, den Schiffer Johann Friedrich Ferdinand Glocke, zuleßt in Hamburg, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage, die zwischen ihr und dem Beklagten bestehende Che zu trennen, und den Beklagten für den allein {huldigen Theil zu erklären, ihm auch die Kosten des Prozesses auf- uerlegen, und ladet den Beklagten zur mündlichen terhandlung des Rechtsstreits vor die Erste Civil- kammer des Könkglichen Landgerichts zu Guben auf den 20. Februar 1882, Vormittags 9{ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. |

um Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dice Auszug der Klage bekannt gema@t. Der auf den 16. Januar 1882 anberaumte Verbandlungs- termin ift aufgehoben. :

Guben, den 23, November 1881,

Wesenfeld, : Gerichtss{hreiber des Königlichen Landgerichts,

[43590]

Oeffentliche Zustellung mit Ladung.

Fn der durch Rechtsanwalt Horn in Frankenthal für Margaretka Gerstner, Ehefrau des Johannes See des Fünften, aus Fußgönnheim, dermalen in Belleville St. Clair County, Staat JUlinois in Nordamerika sich aufhaltend, Klägerin, gegen ge- nannten Johannes See den Fünften, Ackerer aus Fußgönnheim, dasclbst wohnhaft gewesen, sid _ aber ur Zeit in Belleville, St. Clair County, Staat Sllinois in Nordamerika aufhaltend und daselbst wohnhaft, Beklagten, zum kgl. Landgerichte Franken- thal, Kammer für Civilsachen, mittelst Klageschrift, zugestellt am 23. März 1881 durch kais. deutsches Konsulat in St. Louis Mo. in Nordamerika erho-

mit 18 A 32 „4 und laden den Veklagten zur

benea Ghescheidungsklage, hat das kgl, Landgericht

Frankenthal, Civillammer, pur Beschluß vom 10. November 1881 zur mündlichen Verbandlung über diese Klage wegen Nichterscheinens des Beklag- ten in dem früheren Verhandlungstermin neuerlichen weiteren Verhandlungstermin auf 16. Februar nächsthin, Bormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale des k. Landgerichts Frankenthal anberaumt und weil der Beklagte inzwischen feinen leßten Wohnort verlassen und ohne bekannten Wohn- und Auf- enthalts8ort abwesend ist, die öoffentlihe Zustel- lung an denselben verordnet. Der Beklagte wird daher in Folge leßteren Beschlusses und unter Be- zugnahme auf die oberwähnte Klageschrift zur münd- lichen Verhandlung in die obige Sißung vorgeladen, in welcber Klägerin den in der Klageschrift enthal- tenen Antrag wiederholt stellen wird. Frankenthal, den 22, November 1881. Der k. Obergerichts\chreiber : H. Denig. [43665] Ocffentliche Guellang, Der Loëmann Frit Bondzio zu Lysken klagt gegen die Losmannsfrau Auguste Bondzio, geb. Karpinski, wegen böswilligen Verlassens, mit dem Antrage auf Vornahme cines Sühneversus, und ladet die Be- klagte zur mündlihen Verhandlung des Rechts- streits vor das Königlibe Amtsgericht zu Lyck auf den 14. Januar 1882, Mittags 12 Uhr. Zum Zwecke der vffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Jeziorowski, Gerichts\{reiber des Königlichen Amtsgerichts.

[43667] Oeffentliche Zustellung. Nr. 7023. Der Fabrikant Wilhelm Kromer zu Freiburg, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Kohler, lagt gegen seine Ehefrau, _ z. Zt. an unbekannten Orten, auf Grund der Verschollenheit derselben mit dem Antrage auf Zulassung der Chescheidung und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 1. Civillkammer dcs Gr. Land- gerichts zu Freiburg auf Dienstag, den 28. Februar 1882,

Bormittags 9 Uhr,

mit der ei einen bei dem gedachten Ge- richte zugelaffenen Anwalt zu bestellen. Rh

Zum Zwece der öffentlichen Zustellung wird die- ser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Freiburg, den 16. November 1881, :

Die Gerichtsschreiberei des Gr. Landgerichts :

Holzwar t.

[43174] Aufgebot.

Der am 2. November 1824 zu Billerbeck geborene Johann Albert Wesseler ist im August 1851 von seinem letzten Wohnorte Billerbeck nach Amerika ausgewandert. -—- Da seit länger als 10 Jahren feine Nachrichten über dessen Leben oder Tod einge- gangen sind, so ist Seitens dcs Kötters Johann Heinrich Wesseler, gen. Bannecker, im Kirchspiel Biller- beck, und des Webers Jos. Offers, gen. Schneider, zu Havirbeck, als den nächsten Verwandten des Ver- schollenen, auf Todeserklärung angetragen. Der ge- nannte Johann Albert Wesseler wird daher hier- durch aufgefordert, sich vor oder in dem auf deu 16. September 1882, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine schrift- li oder persönlih zu melden, widrigenfalls die be- antragte Todeserklärung auëgesprochen werden wird.

Coesfeld, den 14. November 1881.

Königliches Amtsgericht.

[43682] Anufgcbot.

Auf Antrag der Benefizialerben des zu Cottbus den 1. September 1881 ohne letztwillige Verfügung verstorbenen Postsckretärs FricdriÞ Wilhelm Jacobi werden die Nawlaßgläubiger des Leßteren hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens im Termine

den 3. Februar 1882, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 18 anzumelden, widrigenfalls fie gegen die Benefizialerben ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nawlaß mit Aués\s{luß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nußungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprücbe nicht erschöpft wird.

Cottbus, den 14. November 1881.

Königliches Amtsgericht.

[43684] Aufgebot. y : Die verwittwete Frau Klempnermeister Thiele, Louise, geb. Bock, hier, Neue Wilhelmstraße 9, hat als er D Leer beiden minorennen Kinder: Ferdinand Pau | Uf hniftor Thi Anna Liesbeth G eschwister Thiele, E das Aufgebot der Nacblaßgläubiger und Vermächtniß- nehmer ihres am 29. September cr. hier verstorbenen, bierselbst wohnhaft gewesenen Ehemannes, des Klempnermeisters Ferdinand Emil Thiele beantragt. Sämmtliche Nachlaßgläubiger und Vermächtniß- nehmer des Verstorbenen werden aufgefordert, ibre Ansprüche zu unseren Akten F. 202 de 81 oder spätestens in dem auf E: Montag, den 27. Februar 1882, ormittags 10 Uhr, i vor dem unterzeibueten Gerichte, Jüdenstraße 58, I. Treppe, Saal Nr. 21, anberaumten Aufgebots- termine anzumelden, widrigenfalls sie dieselben gegen den Benefizialerben nur in soweit geltend maden

föônnen, als der Naclaß mit Aués{luß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen

Nußungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird. ; Das Nachlaßverzeichniß kann in der Gerihts- reiberei der Abtheilung 67, Neue Friedrichstraße 13, Vormittags von 11—1 Uhr, eingesehen werden. Berlin, den 22. November 1881. s Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 55.

[43663] Aufgebot. : Der Präsident des Königlichen Ober-Landesgerichts Marienwerder und der Königliche Ober-Staatsan- walt daselbs haben das Aufgebot der von dem pen- fionirten Gerichtsschreiber Wolf bestellten Amts- faution, zum Zwecke deren Zurückgabe in Antrag gebracht. i Der 2c. Wolf ist bei dem unterzeichneten König- lichen Amtsgericht als Gerichtsschreiber am 1. Juli 1880 angestellt und am 1. August 1881 pensionirt worden; thatsächlich im Dienst war er jedoch nur vom 1. Juli bis 14. Oktober 1880, Zur Bildung der Amtskaution sind von seinem Gehalt im Ganzen 100 4 zurückbehalten worden. Alle Diejenigen, welche Ansprüche auf diese Amtskaution zu haben vermeinen, werden hiermit aufgefordert, ihre An- sprüche und Rechte spätestens in dem am 27. Januar 1882, Vorm. 10} Uhr, vor dem hiesigen Gericht (Zimmer Nr. 6) anstehen- den Aufgebotstermin anzumelden, widrigenfalls sie ihres Anspruchs auf die Kaution verlustig gehen urd Letztere dem 2c. Wolf wird zurückgegeben werden. Neuenburg i. Westpr., den 21, November 1881. Königliches Amtsgericht. ITIT. Jacoby. [43681] : In Sachen des Bäckermeisters Wilhelm Michel hierselbst, Klägers, wider den Lohgerber August Wöhrmann hierselbst, Beklagten, wegen Hypotheken- fapitals nebst Zinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme der dem Beklagten gehörigen Grundstücke als: / 1) des Wohnhauses Nr. ass, 123 am Graben hier- selbst sammt Zubehör, - l 9) des Gartens über der Burg 5. Revier Nr. 8b. zu 12 ar 51 qm, A Z 3) der Wiese unter dem Kiekensteine 19. Revier tr. 3b. zu 29 ar 70 qm, l 4) der Wiese auf dem Hainanger 21. Revier Nr. 5/6 d. zu 25 ar 2 qu, : 5) des Akerstücks auf der weißen Breite Sommer- feld 4. Wanne Nr. 43a. zu 22 ar 93 qm, 6) des Aerstüks am Schratwege Winterfeld 5. Wanne Nr. 7a. zu 28 ar 40qm, 7) des Acerstücks über dem Gerichte Winterfeld 6. Wanne Nr. 54 zu 44 ar 82 qm, R zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 11. November cr. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am_ 11. November cr, erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 16. März 1882,

Morgens 9 Uhr, jy vor Herzoglichem Amtsgerichte Holzminden angefeßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypotheken- briefe zu überreichen haben. E

Holzminden, den 15. November 1881. Herzogliches Amtsgericht. Schönemann.

Bekanntmachung. Das Sparkafsenbu der städtishen Sparkasse zu Goldberg i. Schl. Nr. 4873 über 23,73 M Kapital, ausgefertigt sür die Knecht Schwarzbach's{he Mündelmasse von Maerzdorf, ist angebli verloren gegangen und foll auf den An- trag der Eigenthümerin Auguste Shwarzbac, ver- treten durch ihre Vormünderin, die verehelichte Häusler Marie Rosine Geiéler, geb. Scidel, ver- wittwet gewesene Schwarzbach, zu Nieder-Alzenau, zum Zwecke der neuen Anfertigung amortisirt wer- den. Es wird daher der Inhaber des Bucbes aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, den 29. April 1882, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer Nr. 2) feine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Gold- berg i. Scchl., den 19, Oktober 1881. Königliches Amtsgericht.

[43659] Bekanntmachung.

Die durch Rechtéanwalt Bloem vertretene, zum Armenre{te zugelassene Auguste, geb. Heider, zu Elberfeld, Ehefrau des Wirthen August Heer da- selbst, hat gegen diesen beim Königliden Land- gerichte zu Elberfeld Klage erhoben mit dem An- trage: die zwischen ihr und ihrem genannten Ehe- mann bestehende gesetzlihe Gütergemeinschaft mit Wirkung scit dem Tage der Klagezustellung für aufgelöst zu erklären. Zur mündliben Verhandlung ist Termin auf den 27. Februar 1882, Vormit- tags 9 Uhr, im Sitzungésaale der 1. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld anbe- raumt. : Z

Der Landgerichts-Sekretär : Jansen. [43658] ¿ :

Durch rechtskräftiges Urtbeil des Landzerichts zu Cleve vom §8. November 1881 wurde Gütertrennung erkannt zwischen den früber in Dülken, jeyt in der Gemeinde Straelen wohnenden Eheleuten Müller Theodor Pastors und Elisabeth Kühnen.

Mende, 1, Gerichtsschreiber.

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