1851 / 31 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Zinse insolange weder Gegenstand eines Vertrages, noch einer ge- rihtlihen Beschlagnahme fein können, als die Haftbarkeit des Ein- stellers besteht, nach kurzen Erörterungen ihre Zustimmung gab. Dagegen veranlaßte der §. 28 des Geseß - Entwurfes, die Rechts - Verhältnisse der Civilstaatsdiener betreffend lán- gere - Verhandlungen. Dieser §. 28. handelt von der Zusam- menseßung des Disziplinarhofes, der nah den jüngsten Bes der zweiten Kammer aus sieben Mitgliedern bestehen solle, P E aus dem Prásidenten und drei Mitgliedern, die als Vorstände f of Räthe von Gerichtshöfen dem Richterstande angehören, i pOvS ren drei Mitgliedern, worunter sich wenigstens ein zu S E, dienern nicht gehöriger Staatsbürger befinden E a M Mitglieder, so wie deren Stellvertreter, werden vom Regen N E nannt, die dem Richterstande Angehörigen auf so ra G "Rich- Vorstände und Räthe von Gerichtshöfen sind, E em s : terstande Angehörigen auf fünf Jahre, Die erste C 6 nun diesen Beschlüssen die Zustimmung versagt und enf n in 4 er von ihr beliebten Fassung WIEDECHETBEN N N) Beo

s { j en / - zusammengeseßt aus einem Präsi Un du, e-

änden der Gerichtshöfe zu ernennen i ithe Lotogd fe aus zwei Verwaltungs-Beamten und zwei nicht zu den

i ehórigen badischen Staatsbürgern x, welche alle der Siehe a7 Huf Sthe ernennt. Die Kommission der zweiten Kammer sch{lägt sofort vor, auf der jüngsten Fassung der zweiten Kammer zu bestehen und dem Präsidenten des anderen Hauses zu erwiedern, daß man, da keine neuen Vorschläge gemacht worden, der érsten Kammer zufolge der Bestimmungen der Geschäfts -Ord- nung liberlassen müsse, dieser Fassung entweder beizutreten oder Abänderungs - Vorschläge zu machen oder aber das Geseß zu ver werfen. Ein durch Bader gestellter Antrag auf unveränderte An- nahme des Geseßes nach der Fassung des anderen Hauses wurde zwar durch Rettig unterstüßt, fand aber keinen weiteren Anklang, es wurde vielmehr der Kommissions-Antrag mit überwiegender Stim=

menmehrheit angenommen,

Karlsruhe, 28. Jan. Die Karlsruher Ztg. enthält über das Befinden des Großherzogs das folgende leßte Bülletin :

„Der gestrige Tag verlief für den hohen Patienten unter dem angenehmen Gefühl wiederkehrenden Wohlbefindens und zunehmen- der Stärkung, und die verflossene Nacht brachte erquickenden, nur selten durch leihten Husten unterbrochenen Schlaf. Die Masern- frankheit hat ihren regelmäßigen Verlauf durchgemaht und Se. Königliche Hoheit sind glücklih in das Stadium der Rekonvales- zens eingetreten. Hiermit sind die Bülletins ges{hlossen. Karls- ruhe, den 26, Januar 1851, Dr, Gugert, Geh, Hofrath, Schriel,

Hofrath.

Rastatt, 27, Jan. (O. P. A. Ztg.) Der K. K. öster- reichishe Feldmarschall - Lieutenant v, Schmerling i} vorgestern von Franfurt a. M. hier angekommen und hat gestern das Regi- ment Benedek, welcher zu seiner Brigade aehört, auf dem Markt. plate vor der Kirchenparade defiliren lassen. Heute ist der Gene- ral nach Frankfurt zurückgekehrt.

Hessen und bei Rhein. Darmstadt, 27. Jan, - (D, R) In ähnlicher Weise, wie es kürzlich in der Karlsruher Zeitung geschah, wird heute auch in dem hiesigen Blatte die Be- sorgniß zurückgewiesen, als sei die Großherzogl. hessishe Regierung gesonnen, selbst für den Fall die Tabacksregie im Großherzogthum einzuführen, wenn sie hierdurch genöthigt werde, die mit der Krone Preußen und den übrigen Vereinsstaaten abgeschlossenen Verträge zu kündigen. Die Darmstädter Zeitung bemerkt dagegen: „Die Einführung einer-Tabacksregie und eine Kündigung der Zoll= vereinsverträge von Seiten der Großherzogl. Regierung gehört zu jenen albernen Gerüchten, welche Böswillige dazu benußen, das Vertrauen in unsere Regierung zu s{chwächen.““

Schleswig-Holstein. Rendsburg, 27. Jan. (B. H.) Jett ist auch über unsere Gefangenen eine Verfügung getroffen, indem von der dänischen Regierung Die gegenseitige Auswechselung genehmigt worden ist.

Frankfurt. Frankfurt a. M., 27. Jan. (O. P. A. Z.) Der hiesigen geseßgebenden Versammlung wird in ihrer heutigen Sitzung ein Senats-Beschluß mitgetheilt, welher die Dauer der Session noch um sechs Wochen verlängert, Die schließliche Nedac= tion der Forst-Rügeordnung wird verlesen und nah kurzen Be- merkungen einstimmig angenommen. Dr, Schady stellt den meh-= reremal verschobenen Antrag: „Die geseßgebende Versammlung wolle hohen Senat ersuchen, den Entwurf eines Preßgeseßes vor- zulegen.“ Er begrüadet den Antrag hauptsächlich dur die in Folge des Gesebes vom 4. März 1848 eingerissene Zügellosigkeit und Straflosigkeit der Presse. Dieser Antrag wird bekämpft von DD, Jucho, Scharff und Souhay, Die Preßfreiheit bilde einen Theil der Verfassung und könne nur auf dem verfassungsmäßigen Wege beschränkt, Preßvergehen fönnen uur von einem Geschworenengeriht behandelt werden und das ueue Strafrecht, das mit dem Anklage = Prozeß bald ins Leben treten soll, enthalte die geeigneten Bestimmungen darüber, Auch das Geseh vom 4, März 1848 gewähre nicht un- bedingte Preßsreiheit, \ondern enthalie in Art. 3 Strafbestimmun= gen gegen Preßvergehen. Der Antrag sei überhaupt zu allgemein gehalten und bezeichne dem Senat nicht, was man eigentlih wolle. Zudem seien die hiesigen politischen Zeitungen nicht \o gefährlich und es komme weit mehr in sie von außen, als von ihuen nach außen gehe. De, S {ady glaubt, man werde noch lange warten müssen, bis die neue Gerichtsform eingeführt werde; er beharrt guf - seinem Antrag und wird vom Vice - Präsidenten Finger unterstügt In namentlicher Abstimmung wird mit 46 gegen 21 beschlossen, den Antrag dem Senate nicht vorzulegen. Stephvaus verliest ‘einen Antrag auf Abänderungen im Geseß über Civilehe und Standes- E ic lvifan, denselben auf die nächste Tages- {loser Ô g amit die Sivung um 6 Uhr Abends ge-

d¿, Prankfurt, 27..Jan.... (D, R). Morgen wetden ptesign fatholishen Kirche die ¿reigiges dias für. E Le zur Erde bestatteten Dr. Joh. Friedr. élosser, vormaligen Stadt= gerihts- Rath, anheben, Derselbe gehörte zu den um das Gemein- wohl höchst verdienten Bürgern Frankfurts, /

, Hamburg. Hamburg, 28. Jan. (Bsöx\en- Mit dem heutigen Vormittagszuge der Berliner ülfeaie Fed fünf österreichishe Offiziere und einige Unteroffiziere als Quartier» macher hier eingetroffen. Jhrer Angabe nach wäre morgen der Einmarsch von drei Bataillons österreichisher Truppen zu erwarten, In den Vierlanden und dem Bezirk, der zwischen Bergedorf und dem Billwärder-Ausschlage liegt, ist für heute Naht Quartier für 2 Bataillone Infanterie und eine Batterie angesagt worden.

Au mit dem Nachmittagszuge der berliner Bahn sind mehrere österreichische Offiziere und Unteroffiziere verschiedener Regimenter hier angekommen,

142 Ausland.

Frankreich. Gesetßgebende Versammlung. Sißzung vom 27. Januar. Den Vorsiß führt Dupin. Nach kürzerer De- batte, an welher Handels-Minister Schneider mit einigen Wor- ten Theil nimmt, während Randot darguf hinweist, daß die soge= nannten Supplementax-Kredite, d. h. das Defizit für 1851, bereits über 75 Millionen betrage, wird ein Supplementar - Kredit von 638,000 Fr. für Transportkosten zur londoner Jndustrie-Ausstellung mit 603 gegen 70 Stimmen angenommen. Diese Ziffern beweisen, daß dic Versammlung in seltener Vollzähligkeit anwesend is. H o- wyn Tranchère erinnert daran, wie in Folge eines mit 415 gegen 288 Stimmen beschlossenen Mißtrauens-Votums gegen das frü- here Ministerium seit dem 24. Januar ein neues bestehe, welches nicht dem Parlamente angehöre. Jn voller Ruhe, wie sie dem Rechte, der Klug- heit, der Billigkett zukomme, könne man daher die Frage stellen: Is das neue Kabinet ein Zufall oder ein System? Er wünscht, diese Debatte möge den Beweis führen, daß die frühere Majorität nicht so sehr gespalten sei, als man gern glauben machen wollte, Wichtig vor Allem sri zu wissen, ob das neue Kabinet vom 24. Jg- nuar die in die Praxis überseßte Botschaft vom 31. Oktober, die Theorie der Unabhängigkeit beider Staatsgewalten in die Ausfüh- rung übertragen, sei, oder ob die ehrenwerthen auf der Minister= bank sißenden Herren nach der Botschaft nur als ein Uebergangs- ministerium gelten wollten, Jun leßterem Falle erübrige noch die Frage: Wohin führen Sie uns? Zu wem führen Sie uns? (Bewegung. Beifall rechts.) Sind die angeblich bedeuten- den Mitgliedern der Majorität gemachten Anträge ernsthast gewe: sen? Sind diese Unterhandlungen, diese Versuche niht in Folge der Majoritätsspaltung, nicht mit Vorbedacht und in Rüfsiht auf persönliche Politik gescheitert? Was ist die Meinung des Kabinets über das neue Wahlgeseß? Jst cs auch auf die Prásidenten- wahl anwendbar? Zufall oder System, welches ist sein Ursprung, welches seine Politik? Ministerium des Provisoriums oder Defini- tivums, woher kömmt es? Wohin geht es? Justiz - Minister Royer entgegnet, er wäre {hon Sonnabends bereit gewesen, zu antworten, im Sinne der Botschaft sci die Mission des neuen Ka- binets rein transitorisch. Der Wunsch desselben, wie der Wunsch der Botschaft, sei die Beseitigung der obwaltenden Schwierigkeiten, Das neue Kabinet habe nur aus Patriotismus angenommen. Das Kabinet führe ganz einfa zu cinem definitiven Ministerium. Die Politik desselben für seine Dauerzeit bezeichneten die Normen der Botschaft vom 12, November, eine Politik, die dem Lande die Ruhe gegeben, deren Verdienst der Versammlung nicht minder als dem Präsidenten zukomme. Die vom Kabinet aufrecht zu erhaltende Unabhängigkeit sei die von der Verfassung bestimmte, ohne welche keine Regierung möglih. Das Ministerium hat keine anderen Er= klärungen zu geben. Präsident Dupin: „An der Tagesordnung ist das Geseh über Expropriation im Zwangewege.“ (Gelähter.) Mathieu (de la Drome) will, da die ganze Rechte hweigt, nicht so leichten Kaufs Verfassung und Rechte der Versammlung fahren lassen, Nicht das Ministerium, sondern seine Botschaft wirft er dem Präsidenten vor, weil die Exekutivgewalt uiht unabhän- gig sei, Die Verfassung sage nirgends, man solle si der Republik bedienen, um zum Kaiserthume zu gelangen. Mit der Wahl vom 10, Dezember habe das Volk nicht gegen die Republik, sondern gegen die Jnvasion protestirt, Wenn die Majo- rität täglih der Monarchie das Wort rede, so befördere sie nur die Sache des Kaiserthums, Leo de Laborde behauptet, troß sech- zigjähriger Revolution habe Frankreih noch edle Sympathieen be- hauptet, Wenn sich die Linke rühme, unter der Monarchie repu- blikanish gewesen zu sein, so vindizire er sih das Recht, unter der Republik der Monarchie der Legitimität zu huldigen. Jn diesem Sinne habe ihn sein Departement gewählt. Eher könne man ihn unter den Vorhallen der sozialen Republik zermalmen, als daß er von der erblichen Monarchie lassen werde. Er erklärt sich für ent- schiedenen Gegner des Sozialismus, habe aber gar keine Furcht vor einer imperialistischen Restauration. Die Legitimisten wollten war- ten, bis das Land entshcide. Der Shluß der Debatte wird trot Michel’ s (de Bourges) Protestation angenommen. Die Ve -samm- lung nimmt dann mit großer Majorität einfache Tagesordnung an, Die Sißung wird aufgehoben. :

___ Paris, 26. Jan. Der Moniteur zeigt an, daß der Prá= sident seine Abendgesellshaften am Donnerstage wieder erbffuet.

Das Zuchtpolizeigeriht hat den Geschäftsführer der Patrie we- gen Nichtunterzeihnung eines Artikels zu 500 Fr. Strafe und in die Kosten verurtheilt.

Die mit Berathung des neuen Nationalgarde-Gesetzos beauf= tragte Kommission hat sh einmüthig für Beibehaltung der Natio- nalgarde zu Pferde ausgesprochen. |

Mehrere Präfekte sind hierher berufen worden.

Nach dem elyseeishen Bulletin de París beabfichtigen mehrere Repräsentanten, die Práäsidenten-Bokschaft durch ein Mani- fest zu beantworten, mit dessen Abfassung eine Kommission beauf-= tragt ¡st und dessen Wortlaut, wie einst die Antwortadressen unter der Monarchie, in öffentliher Sitzung diskutirt werden soll.

Nach demselben Blatt ist der Präsident ents{lossen, der

National - Versammlung kein Dotationsbegehren vorzulegen. Es heißt jedoch, daß in mehreren Departements, und namentlich im Rhone - Departement, Unterzeihnungen im Gange sind, um dem Präsidenten eine Dotation anzubieten. Der Handelsstand zu Lyon habe bereits für eine ansehnlihe Summe unterzeichnet, und der hiesige Handelsstand wolle angeblich Diesem Beispiele folgen. Nach dem Si è cle beträgtdas Defizit dis Elysee wieder 1,400,000 Fr., welche zum Theil die Königin Christine zu fordern habe. Als zwei der Mitglieder des neuen Kabinets bei ihrem ersten Eintritt in die National-Versammlung an dem Eingangsthor er= ienen, forderte der Aufseher ihre Karten. Sie entgegneten, sie seien die neuen Minister. Der Aufseher bestand auf der ihm ein- geschärften Forderung. Es entspann sich ein Wortwechsel, und schon hatte der Aufseher nach der Wache geschickt, als ein hinzukommender Repräsentant das Mißverständniß löste,

Paris, 27. Jan. Jm Elysee war gestern Nachmittags Mis nisterrath. Den Ministern wurde befohlen, sich in der strengsten Defensive zu halten. Die Führer der Majorität der National- Versammlung waren gestern Nachmittags bei Molé versammelt, Molé, Berryer und Remusat sollen in sehr gereizter Stimmung gewesen sein. Odilon Barrot und Thiers waren geladen, aber U erschienen, Dagegen hatte sich Howyn Tranchèxe auf erhal= Mi Zlfvisen eingestellt, Gestern Abend versammelte sich die etne wenn au unvollzählig, in ihrem Sibungssaale im lien Arbe) ebdude. Lacrosse, ehemaliger Minister der össent- es : mde führte den Vorsip. Montalembert hielt eine Lob- rer B ie leßte Prásidenten - Botschaft , wogegen er die Füh- bef Pa: ajorität, als Skeptikér heftig tadelte, Leon Faucher wurde

ragi, welche Antwort er über die im Laufe der heutigen Inter-

pellations - Debatte etwa gestellten Gragei geben würde, Er er=

klärte, der National - Versammlung sagen zu wollen, daß es ihut, troß der Bereitwilligkeit des Präsidenten, unmöglich gewesen, ein Kabinet zusammenzustellen, Man war, als diese Erklärung im Konferenz - Saale der National - Versammlung bekannt wurde, dar=- über erstaunt, dg Leon Faucher noch am Vorabende der Botschast gesußert hatte, die Bildung eines neuen Kabinets sei einé leichte

ufgäbe, die Odilon Barrot nur seiner Hartnäckigkeit wegen miß- [ungen sei, Enblich fanden sich noch einige Mitglieder, die folgende notivirte. Tagesordnung beantragen wollen: ¡¿Diè / Ver= sammlung, auf die Versprehungen Dér Botschaft vöm 12. November vertrauend, geht zur Tagesordnung über.“ Jm Konferenz - Saale der National - Versammlung, der bis in die spá= ten Abendstunden mit einer Masse von Repräsentanten gefüllt war, erzählte man sich, daß, obgleih Odilon Barrot und Lamartine ins Elysee gerufen worden, doch schon Mittwochs das außerparlamenta- rische Ministerium als Prinzip festgestanden habe. Auf diese Weise wollte man sich auch erklären, wie Leon Faucher heute möglich, mor- gen unmöglich gewesen, wie er ferner die erwähnte Aeußerung in der Minoritäts-Versammlung habe thun können. Alle Parteivereine der Majorität sind auf heute Abend zusammenberufen. Nach dem Journal des Débats sprach Leon Faucher gestern viel für Her- stellung einer ernsthaften Najorität und wider eine wie immer ge= staltete Offensive der Minorität gegen die Schismatiker der frühe ren Ordnungspartei.

Der Repräsentant Rigal hat einen Antrag auf Abschaffung des neuen und Modifizirung des früheren Wahlgeseßes eingebracht. Nach demselben sollen alle einundzwanzigsährigen, politisch berechtig-= ten Frauzosen nah einjährigem Aufenthalte Wähler sein. Den Aufenthalt soll nach gemeinem Rechte ermittelt und die Bildung der Wahllisten dem Friedensrichter und zweicn vom Kantonsrathe zu ernennenden Abgeordneten übertragen merden, Das neue Wahl- geseß solle dreißig Tage nach seiner Annahme in Kraft treten.

Der französische Gesandte Aupick in Konstantinopel soll abbe- rufen sein, um im nächsten Minisierium als Kriegsminister zu fun giren. General Magnan soll ihn erseßen. Beides bedarf der Be stätigung.

Die Actiengesellschaft des Siècle hat der Wittwe des jüngst verstorbenen Haupt-Redacteurs, Louis Perrée, eine jährliche Pension von 3000 Franken und sedem sciner drei Kinder eine jährliche Pen= sion von 1000 Franken auf die ganze Dauer der Gesellschaft votirt.

Dae 2 U Den Ge O DIOS oer Berg gebiert in Frankreich ófters eine Maus, die famose Coalition hat so eben ein Gleiches gethan. Die JIunterpellationen Howyn Tranchère's, welche einen so lebhaften Kampf hervorrufen, einen neuen Tadel gegen das Elysee zur Folge haben und den Triumph der parlamentarishen über die vollziehende Gewalt befesti gen sollten, diese gefürchteten Jnterpellationen haben mit der vollständigsten Verwirrung unter denjenigen, die sie veranlaßt hatten, und mit einem Sieg für das Elysce geendet. Die einfache Tagesordnung wurde angenommen; mit welcher Majorität, läßt sich nicht sagen, denn es fand nicht einmal ein Skrutinium stait; ein bloßes Votum durch Aufstehen und Sigtenbleiben \ckchloß die Debatte, wenn man es überhaupt eine Debatte nennen kann. Thiers Oie, VBéevvvey \{chwieg, Odilon Barrot, L FSaucher, Lamartine , ; genug; «ille die Redner; - welche guf der Tri búne erscheinen sollten, die Einen, um den Angriff auf die vollziehende Gewalt zu unterstüßen, die Anderen, um deren Prärogativen zu rechtfertigen und zu vertheidigen, sie alle schwiegen. Die Coalition war aufgelöst, Jeder kehrte in sein Lager zurück, und die einfache Tagesordnung wurde angenommen, Und das nannte man noch am Vormittag, in Erwartung des angeklindigten Kampfes, einen parlamentarischen Tag. Die Ursachen des Fiasko der Coali- tion sind zunächst die Einsicht, zu der dieselbe gelangte, daß sie die öf- fentliche Meinung nicht für sich habe; zweitens konnten die Linke und die dissidirende Fraction der alten Majorität sich über die Bedingungen ciner gegenseitigen Ur.terslüßung nicht verständigen; oder vielmehr, als die Linke gewahrte, daß ihre Verbündeten vom 18. Januar ihn nicht zum zweitenmal das vou ihr geforderte Votum be willigen würden, beschloß sie, die in den Versammlungen de Führer der Majorität redigirte Tagesordnung nicht zu unte: stüßen. Diese wollten sich nun nicht der Verwerfung derselben aussebßen und traten gar nicht damit hervor. Was die Folgen die ses Tages betrifft, so wollen die Einen darin die Wiederherstellung der alten Majorität, ein neues Bündniß zwischen dieser Majorität und dem Elysee, die Votirung der Dotation und die Verlängerung der Präsidentschaft Louis Bonaparte?s erblicken. Andere meinen, der Leßtere werde, berauscht von diesem unverhofften Triumph, sich mehr als jemals zu Träumen fortreißen lassen, die man ihm mit Recht cder Unrecht zugeschrieben. Noch Andere glauben, daß die Führer der Majorität, tief verleßt dur ihre Niederlage, vielleicht

“ihren Azrger verbergen, aber im Stillen darauf hinuwirfen wün

den, sih, sobald die déffentliche Meinung ihnen günstig schiene, eine Genugthuung zu verschaffen, Paris ift übrigens vollkommen ruhig.

Großbritanien und Jrlaund. London, 27. Jan. Jobu Russell litt während der leßten Tage an einer Unpäßlichkeit, hat sich jedoch wieder erholt und giebt Mittwoch in seiner Woh nung in Belgrave- square cin parlamentarisches Diner.

In Bezug auf die Zeitungsgerüchte von einem Prozeß gegen Kardinal Wiseman hringt der halboffiziele Observer folgende Berichtigung: „Nach der Veröffentlichung von Lord John Russell's Manifest, worin angekündigt war, daß die Juristen der Regierung die geseblihe Seite der Frage untersuchen würden, um zu sehen, ob fie ciner gerichtlichen Verfolgung Spielraum gewähre, gab der Kardinal soglei einem ausgezeichneten Advokaten den Auftrag, die zu seiner Vertheidigung nothwendigen Maßregeln zu tref= fen, Nachdem einige Zeit verstrihen war, ohne daß die juri- stischen Kronbeamten irgend einen Schritt gethan hätten, schrieb der Nechtsbeistand des Kardinals an sie, anfragend, ob ir gend ein gerichtlicher Schritt beabsichtigt werde und welche Gestalt in leßterem Fall der Prozeß annehmen würde. Nach einigem Verzug antwortete die Regierung, daß sie keine gerichtlihen Schritte beab- sichtige, indem das Gesep in seiner jeßigen Fassung auf die Hand- lung des Kardinals niht anzuwenden sei, und daß die Frage der legislativen Berathung vorbehalten bleiben werde.“ i

Ein italienischer Mönch, Namens Gavazzi, predigt jet in Lon- don gegen das Papstthum. Er hielt gestern im Konzertsaal des Prinzeß - Theaters seine vierte Vorlesung vor einem außerordentlich großen Publikum, dessen größere Hälfte indeß aus Jtalienern be- stand. Sehr heftig eiferte er gegen Kardinal Wiseman., ,„Möge er uns“, rief Gavazzi unter Anderem, „eine Bulle zeigen, dik das Santo Officio abshaft, und dann seine Berufung an die Gefühle der Engländer (Titel einer Wisemanschen Vertheidigungs schrift) herausgeben.“ C s

Der Catholic Staudard meldet die Einweihung ciner neuen anglikanischen Kirche in folgender Weise: „Der Bischof von Winwhester, so genannt nah dem Geseß des Landes, hat sich so eben angemaßt, ein materielles Gebäude einzuweihen, Das Haus befin=

det sich in der unmittelbaren Nähe der (katholischen) St. Georgs - Kathedrale und wurde zu einer Pfarrkirche init einem besonderen Distrikt und dazu gehörigen Seelsor- ger erhoben. Lange Zeit hat man das System beobachtet, diese Scheinkirchen überall zu errichten, wo eine wahre Kirche steht. Das Haus, welches auf solche Art dur die Lug- und Trug-Cere- monien des anglikanishen Glaubens entweiht worden ist, war früher als das Lokal der philantropischen Gesellschaft bekannt.“ Samuel Warren, der Verfasser von „Zehntausevd Pfund Rente“ und vom „Tagebuch eines Arztes ‘“‘, hat so eben cine Bro- \{chüre: „Königin oder Papst ?““, veröffentlicht, und James Sheri- dan Knowles hat bei Mak in Edinburg eine kleine Schrift über die Transsubstantiationslehre herausgegeben,

ANußland und Polen. St. Petersburg, 23. Jan, Der 31, Dezember v. J., als 25\ter Jahrestag der Ernennung Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Thronfolgers zum Chef des pawlowschen Garde-Regiments, wurde mit Festlichkeiten began- gen, deren nähere Beschreibung jeßt in der Nordischen Biene enthalten ist. „Seit dem Beginne des Jahres 1850“, berichtet dies Blatt, „hatte das Offizier-Corps der pawlowschen Garden, um ih rem erlauchten Chef einen Beweis seiner Anhänglichkeit und tief empfundenen Dankbarkeit zu geben, beschlossen, Hochdemselben am 31, Dezcmber ein Gemälde zu überreichen, das eine Episode aus dem Kriegerleben darstellen und wo möglich die Portraits sämmt- licher Offiziere vereinigen sollte. Nachdem dieser Gedanke von Sr. Majestät dem Kaiser genehmigt worden, wählte man zum Ge genstande des Gemäldes den Moment, wo im Jahre 1849 das Regiment auf dem Marsfelde versammelt war, in Gegenwart seines orlauchten Chefs, um vor dem Abmarsche nach. den westlichen Grän= zen des Reichs die Messe zu hören. Die Ausführung dieses Ge- máäldes wurde dem Professor Ladurner übertragen. Aber nicht hier= mit allein wollte das Regiment das Gedächtniß dieses Jubiläums feiern. Von Sr. Kaiserl. Hobeit mit Wohlthaten überhäuft und die großmüthigen Gefühle seines Herzens fkennend, beschlossen die Offiziere, diesen Tag durch ein Werk der Wohlthätigkeit zu bezeich nen, und stifteten in diescr Absicht, mit Genchmigung Sr. Majestät des Kaisers, zum Besten armer Soldatenfamilien des Regiments einen Fonds durch ihre Beiträge, zu welchen sie auch die ausge= tretenen Offiziere des Regiments aufforderten. Jhre edle Absicht wurde erreicht, und die, welche in den leßten 25 Jahren das Glück gehabt, in den pawlowschen Garden zu dienen, becilten sich, darzuthun, daß

Gefuhle der Anhänglichkeit an eiucn Befehlshaber, der dem Regimente cin- Vater gewesen, weder Zeit noch Entfernung zu \{chwächen vermocht, So kam in kurzer Zeit eine für diesen wohl-= thätigen Zweck hinreichende Summe zu Stande, Die in St. Pe

rösburg wohnhaften früheren Offiziere des Regiments und die, welche aus den Provinzen zum Jubiläum herbeigeeilt waren, wur den einige Tage zZUvor eingeladen, 1d am 31, Dezember zu vêr jammeln, um dem erlauchten Chef des Regiments Glück zu wün shen. Der Kommandirende des Regiments ließ ihnen bei dieser elegenheit im Namen Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Thron- folgers Câsarewitsch die Einladung zur Mittagstafel dieses Tages i Sr, Kaiserl, Hoheit zukommcn. Früh am 31sten erhielt der General- Major von Reutern, Kommandirender des Regiments, von Sr. Kaiserl. Hoheit eine mit Hochdessen Portrait geschmückte und reich mit Dia- manten beseßte Tabatiere, Ein gleiches Andenken wurde dem Ge- neral-Adjutänten Arbusoff und dem General-Lieutenant Moller 11, übersandt, die früher das Regiment befehligt haben. Das Geschenk für den General - Adjutanten Arbusof} war von folgendem Hand- hreiben begleitet :

„Alexis Fedorowitsch, heute sind es fünfundzwanzig Jahre, daß Jch : Ehre habe, Chef des Regiments der pawlowschen Garden zu sein: Da- mals unter Jhren Befehl gestellt, zeichnete sih dies Regiment, hierauf von Jhuen geführt, durch seine Tapferkeit in zwei denkwürdigen Feldzügen aus und verdiente, dcr alten Garde einverleibt zu werden. Zum Gedächtnisse und als Zeichen Meines aufrichtigen Wohlwollens , schicke lduisse. Jch bin mit ausgezeich Le Der

U

diejer Borgauge \ch Zhuen eine Tabatiere mit Meinem B Hochachtung Jör Jhnen wohlgewogener Gegen neun Uhr Morgens wurde das Gemälde ins Winte1 Palais getragen und in dem Empfangsaale Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Thronfolgers Cäsarewitsch aufgestellt, wo es de1 Kommandirende des Regiments, zugleih mit cinem Glückwunsch- Schreiben des Offiziers - Corps und. dem von Sr. Majestät dem Kaiser bestätigten Reglement des neu gestifteten Wohlthätigkeits- Fonds, Sr. Kaiserl. Hoheit darbot, Den Kommandirenden beglei tete der Stabs - Capitain von Houwaldt, der dem erlauchten Chef seine Geschichte des Regiments der pawlowschen Garden, deren taiserl. Hoheit anzunehmen geruht, zu überreichen

Zueignung Se. Kais L | Schreiben war in folgenden Ausdrücken

fam, Das Glückwunsch ( abgefaßt :

RKalserliche Hoheit! Fünfundzwanzig Jahre sind seit dem Tage ver- flossen, wo es Sr, Majestät dem Kaiser gefiel, das Negiment der pawlow- schen Garden durch Jhre Ernennung zum Chef desselben mit Freude zu

überhäufcn, Seit dem für uns alle in der Erinnerung heiligen Momente, wo Sr. Maj. der Kaiser den alten Grenadieren dcs Regiments die Ehre zu eriveisen geruhte, ihrem jungen Chef ihren treuen Händen anzuv-rtrazten, bis zu dem gegenwärtigen Augenblicke , ist das Regiment der pawlowschen arden gewohnt, Ew. Kaiserliche Hoheit an seiner Spihe zu beirachten wie

den Gefährten seines ganzen Daseins, wie das Vorbild militairischer Pflichterfül- luna, wie einen gerechten Beurtheiler des Diensteifers und der Pünktlichkeit, wie

einen groß müthigen Beschüzer aller derjenigen, die es werth sind, durch ihrenDienst

Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, Dank der Freigebigkcit Ew. Kaiserlichen

Hoheit, sind die Kindec der Unteroffiziere und Soldaten des Regiments,

nachdem sie die Wohlthat einer soliden und in wahrhaft christlichem und militairishem Geiste geleiteten Erziehunng genossen, jeßt in den Dienst guf- genommen und zahlen, indem sie sich, jeder in scinem Grade, nügzlich ma- hen, Ew, Kaiserlichen Hoheit den Tribut ihrer innigen Erkenntlichkeitz und es is nit Einer unter uns, der Jhren Namen nicht dankbar segnete, sei es für Unterstüzung in \hwierigen Augenblicken des Lebens, sei es für den väterlichen Schuß und die Theilnahme, deren sie sich in ihren eigenen oder ihren Familien-Angelegeuheiten zu erfreuen gelsabt. Auf diese Weise ist Ew, Kaiserliche Hoheit für das Negiment eine zweite Fahne geworden, um welche sich alle geheiligte Erinnerungen schaaren, alle Gefühle von Liebe, Ergebenheit und Treue, die, Dank dem Allmächtigen, den russischen Soldaten anszeich- nen und sein Glück sichern, Außer Stande, Eurer Kaiserlichen Hoheit diese Gefühle würdig auszudrücken, haben die Offiziere und Civil-Fonctionaire des Regiments der palowshen Garden gleichwohl sich ihren bescheidenen aber aufrichtigen Wunsch, diesen Tag zu feiern, nicht versagen können, und haben demnach beschlossen, cin Gemälde ausführen zu lassen, welches den Moment vergegenwärtigt, wo, am 28, Mai 1849, vor dem Abmarsche des Regiments von St, Petersburg, Ew, Kaiserliche Hoheit kam, mit Ihrem Regimente zu dem Allmächtigen, dem Verleiher des Sieges, zu beten, daß er die Waffen der Russen segne, und Abschieds- worte zu uns sprach, die in “unser Aller Herzen gegraben sind, Dies ‘Gemälde wollten wir Ew, Kaiserlihen Hoheit zu Füßen legen, mit der Bitte, es anzunchmen als ein zutrauliches Ehrengeschenk vom ganzen Regiment, welches das Glück hat, Sie zu seinem Chef zu haben. Geruhen Sie, Kaiserliche Hoheit, es zu unserer höchsten Freude anzuneh- men: und möge dies Bild das Symbol der glühenden und aufrichtigen Gebete sein, die Jeder von uns unablässig zum Himmel sendet für die Ge- sundheit und das Glück Sr, Majestät des Kaisers, Ew. Kaiserlichen Ho- heit und Jhrer ganzen von Allen gesegneten Familie, so wie des regen Ei- fers, mit dem Jeder von uns jeder Zeit bereit is, den Namen seines Chefs segnend, dahin zu stürzen, wohin der] geheiligte Wille Sr, Majestät des

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49“ Gld.

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Kaisers uns senden wird auf der Laufbahn der Pflicht lovaler Unterthanen, der militgirishen Ehre und der Treue,“ :

Nachdem Se. Kaiserliche Hoheit dies Schreiben, so wie das Gewälde und die Geschichte des Regiments, huldvoll entgegenge- nommen, erhielt der General-Major von Reutern von Sr. Kaijer- lichen Hoheit folgenden Tagesbefehl ans Regiment:

„Heute vollendet sich das fünfundzwanzigste Jahr seit dem Tage, wo Se, Majestät der Kaiser geruhten, Mich zum Chef des Regiments der pawlowshen Garden zu ernennen, Dies Regiment, berühmt dur seine Waffenthaten, seine Tapferkeit und Unerschrockenheit, wofür es, bei Gele- genheit des National-Krieges von 1812, die St, Georgs-Fahnen erhalten

hat und der Garde einverleibt worden und, bei Gelegenheit ‘des Krieges von 41831 gegen die polnischen Rebellen, der Alten Garde beigezählt wor- den is, hat sich dur seine Dienste einen unvergänglihen Ruhm erworben und in Friedenszeiten sih stets ausgezeichnet durch seine beständig uner- schütterlihe Anhänglichkeit an Se, Majestät den Kaiser, seinen uner- müdlihen Eifer, seine fleckenlose Moralität und seine getreue Pslicht- erfüllung, Diese so ausgezeichneten Eigenschaften des Regiments der patw- lowschen Garden, eben so wie der glühende Eifer und die gewissenhaften Dienste des Herrn Regiments - Kommandanten, der erprobte bereitwillige Diensteifer der Herren Offiziere von allen Graden, die gute Moralität und der Cifer der Unteroffiziere und Soldaten, geben die gewisse und zuversicht- liche Hoffnnng, daß immer und bei allen Gelegenheiten das Regiment sei- nem hohen Berufe, loyal und mit ganzem Herzen Sr, Majestät dem Kai- ser zu dienen, tren sein und unaufhörlich. nah dem fostba- ren Ziele, die Aufmerfsamreit des Monacchen zu verdienen, streben wird. Seit meiner Kindheit gewohnt, das Regiment der patw- lowschen Garden, in dessen Reihen Jh Meinen Frontedienst begonnen, von Herzen zu lieben und zu shäzen, war es Mir stets, is es Mir und wird es Mir stets shmeichelhaft sein, in den Reihen dieses Regiments zu zählen, das Meine Familie geworden is, und gewäh1t es Mir eine besondere ¿Freude, an diesem für mich denfwürdigen Tage, wo Jch von Sr, Majestät dem Kaiser zum Chef desselben ernannt worden, dem Regimente Meine voll- fommene und aufrichtige Erkenntlichkeit und Meinen herzlichen Dank aus- zusprechen für scine ruhmwürdigen Dienste in Kriegs- wie in Friedenszeiten, Gegenwärtiger Tagesbefehl wird in allen Compagnieen und Detaschements verlesen werden, in Gegenwart aller Militairs, denen Jch wiederholt mit herzliher Aufrichtigkeit zurufe+ Dank Soldaten! Der Regiments-Chef Ge- neral-Adjutant Alexander.“ :

Nach Verlesung dieses Tagesbefehls in den Kasernen schritt man in Gegenwart der Offiziere zu der ersten Vertheilung der Juteressen des neu gestifteten Unterstüßungs - Fonds unler vier der ärmsten Soldaten-Familien. Diese Vertheilung wird jährlich am 31, Dezember zum Gedächtnisse der fünfundzwanzigajährigen Jubel. feicr des Kommandos Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Thron=- folgers Cäsarewitsh wiederholt werden.“

Stalien. Turin, 20: Jane Const. Bl; a. B,) Dev Ver fehr zwischen dem Ministerium und dem Gesandten der französischen Republik, Herrn His de Butenval, ist in den leßten Tagen sehr leb- haft gewesen; namentlich hat Herr von Azeglio mit ihm mehrere Privat - Konferenzen gehabt. Es ist die sardinish = römische Frage, die den Gegenstand der Verhandlungen gebildet hat. Man könnte wirklich froh sein, wenn sie endlich zum Abschlusse käme und nicht bald in den Hintergrund träte, bald wieder aus ihrem Dunkel her- vortauchte. Es hat glücklicherweise munmehx den Anschein, daß die Streitsache diesmal werde geschlihtet werden. Mit den in Rede stehenden Konferenzen stet die Abrcise des außerordentlichen Nun- tius zu Paris, Herrn Fornari, nach Rom in Verbindung. Er hat mit dem vermittelnden französischen Gouvernement sich verständigt und wird hoffentlih den Papst für die Annahme der Verständigungs- Punkte zu gewinnen wissen. In Rom hofft man überdies, daß die Rückkehr des Herrn Fornari insofern einen günstigen Einfluß auf die päpstliche Regierung äußern wird, als sie auf den Rath Frank reihs ernstliher au die Verwirklihung und Anwendung der Geseße über die Organisation des Gemeinde- und Provinzialwesens denken werde.

Turin, 23, Jan. (Fr. Bl.) Die Diskussion über die Verträge mit Frankreich dauert mit einer gewissen Gereiztheit fort, ohne sih je doch über gewöhnlichen Wortwechsel bis zu einer politischen Höhe aufzuschwingen. Der Ausgang steht noch zu erwarten und ist bis jeßt zweifelhaft, da die Frage nicht eine sardinisch-französische, fon- dern eine piemontesisch =- savoyishe ist, Der Handelsmiuister hat úbrigens eine lange Rede pro domo gehalten.

Auswärtige Börsen. Poln. Papierg. 94% Gld. Oesterr. Polt. Pfob, alte 945 B, Do, neue 94% Br. Poln. 500 Fl. Loose 815 Gld. B. Cert. 200 Fl. 18 Gld. Russ. p. Sch. Oblig. 79 Gld. Krakau = Oberschles. Obl. tit vv. Eout, 25 By, 725 Gld, Dehershles!: A. - 4097 Bv,, do. B; 106 Br. Freiburg 74 Br. Niederschles. 845 Br. Neisse» Brieg 375 Br. Friedr. Wilh.-Nordb. 365 367; Gld. JIVien, 27. Jan. Met. 5proz. 95 Br., 945 Gld. 4proz. 7442 Byr. T4GOld. 42vroz. 83% Br., 837-GOld. L2#proz: 90 Br, 2 Anl. 34: 203 Br., 2022 Gld. 39: 1165 Br,, 116 Gld. Nordb. 1207 Br., 1205 Gld. Gloggn. 127 Br., 126 Gld, Mail, 76 Br., 755 Gld. Pesth 89; Br., 89 Gld. B. A. 1142 Br., [159 WID.

Breslau, 29, Jan. Bankn. 79 Br., 78% Gld.

Br.,

Wecch\el Amsterdam 180 Br, Augsburg 1307 Br. Frankfurt 130 Br. Hamburg 1925 Br London 12. 425 Br., 12. 41: Paxis 1525 Br., 1525 Gld.

P )

Y L 0A

Course.

192 Old.

Gld. K. Gold: 1345, L Silber 30s, 1307.

Fonds und Actien angenehm und zum Theil fester; von frem- den Devisen wurde Lond. höher bezahlt.

Leipzig, 29. Jan. Leipz.-Dresdn. Partial-Obligationen 1085 Gld, Leipz. B. A. 1605 Gld. Sächsish-Baycr. 835 Br. Schles. 93 Br. Mogdeburg - Leipzig 209 Br. Berl.-Anhalt. 96 Br., 955 Gld. Krakauer 732 Br. Fr. W. Nordbahn 37 Gld. Altona-Kiel 94 Br, 932 Gld: ¿Deßauer B. A. A. 1385 Br., do, B. h485 Br. Preuß. B. A. 96 Br., 954 Gld.

Alle sächs. Staatspapiere flau.

Frankfurt a. M., 28. Jan. Z3proz. Spanier gingen an heutiger Börse bei mehreren Umsäbenr um % höher, in Folge des Gerüchts von besserer Notirung derselben von Paris und Ma drid, Für österr. Actien, 5 und 45proz. Metall. war eine flaue Stimmung, gingen auf einige Verkäufe zurück. Auch blieben einige Gattungen der süddeuischen Obligationen etwas niedriger. Alle übrigen Fonds und Actien bei stillem Geschäft preishaltend.

Oesterr. Bank - Actien 1061 Br., 1059 Gld. Iproz. Metalliq. Obligationen pr, Compt. 725 Br,, 725 Gld. Badische Partial- Loose a 35 Fl, vom Jahre 1850 325 Br., 325 Gld. Kurhessische Preuß. Partial-Loose a 40 Rthlr. 314 Br., 34 Gld, Sardinische Partial-Loose a 36 Fr. bei Gebrüder Bethmann 344 Br., 335 Gld.

Darmstädt, Partigl-Loose a 50 Fl, 74 Br., 73% Gld,, do, a 25 Fl,

———

284 Br., 275 Gld. Span. 3proz. inländishe 338: Br.,, 335 Gld, Poln. 4proz. Oblig. a 500 Fl. 81% Br., 815 Gld. Friedr. Wilh. Nordbahn ohne Zinsen 374 Br., 37 Gld. Köln = Minden ohne C. 973 Br., 974 Gld. Bexbach 805 Br., 807 Gld.

Hamburg, 28. Jan. 3zproz. pr. C. 885 Br. und Gld, E. R. 4104 Gld. Stiegl. 865 Br., 86; Gld. 43proz. R. 913, Br., 9145 Gld. : : Dän. 73 Br. Ard: 115 Br., 115 Gld. Z3proz. 32 Br., 314 Glo. Amer. 6proz. Vénein: St. 41047 Br,, 1045 Gld. Hamb, - Berlin 88 Br., 875 Gld, Bergedorf 88 Gld, Magd. - Witt. 515 Br. 517 Gld. Altona - Kiel 93 Br. Köln Minden 974 Br., 97 Gld. Friedrich Wilhelms Nordbahn 37 Br. Mecklenb. 284 Br., 28 Gld. Wechsel-Cour se.

Paris 1905.

Petersburg 33.

London 13. 22.

Amsterdam 36.

Frankfurt 89.

Wien 1957.

Breslau 153.

Louisd'or 10 . 115.

Gold al Marco 4227.

Dukaten 100.

Preuß. Thaler 515.

Fonds gut zu lassen, Eisenbahn-Actien unverändert.

WVBaris, 27. Jan Z3hïoz, 097.10, proz. 99, 29. ouds bahn 470, Wechsel-Coursfe. Amsterdam 2103, Hamburg 187. Berlin 3685. London 24. 77%. Frankfurt 212. St. Peteréburg 3885. Gold 21.1, Dukaten 11 . 70 65. Die Course fest, Eisenbahn-Actien stationair. London, 27. Jan. 3proz. Cons. p. C. 965, %, a. Z. 90%, i) 3e 6/ DAPTOZ, HOs, I j, Aproz. 38%, 4, Mass

Ard. 4181, 173 S Sn 082, 9/4. Nu, ou 419; 1401, 450ros U

Bras: 91 89 M 335, 4: Ver (75, (25, 10

Engl. Fonds still und ohne Bewegung. Fremde bei beschränk- tem Geschäft ohne Leben.

2 Uhr. Ennl. Fonds fremden mäßiger Umsatz.

Amsterdam, 27. Jan. Für holl. Fonds war der Markt heute unbelangreich; die meisten Gattungen sind zu ven vorigen Schlußpreisen gemacht worden. Von fremden Effekten sind span. etwas minder fes. Jn Russ. und Oesterr. ziemlicher Umsaß. Met. Sproz ‘70%, eue TO5, T7, 76%; N, 2e. 37%, #. Bea: 90 Aer. 34 7.

Hol nt 0/7 5, Oro Neue O0, O0

4d, Piecen 122, 2, e COUNons S7 A S U 007. Wechsel-Course. Paris 565 Gld. Wien 275. Frankfurt 100 Gld London 2 Mt. 14. 75 Br. f S; 14 627.

Hamburg 355 Gld. Petersburg 183 Gld,

fest, doh die Geschäfte gering. Jn

d

Syan. - Ard. Russen alte

Markt: Verichte.

vom 30,

Berliner Getraidebericht Fanuar.

Am heutigen Markt waren die Preise wie? folgi : Weizen nach Qualität 47—51 Rthlx. ¿oggen loco 33 —- 36 Rthlr. pr, Januar 322 Sli deut, ») pr. Frühjahr 1851 334 Rthlr. Br., » Mat /Junt 342 4/34 Nihlr, B » Juni/Juli 35 Rtdly. Br., 345 G. "Berste, große locy 24—26 Rthlr. » fleine 22—24 Rthlr. Hafer lvco nah Qualität 22 24 48pyfd. pr. Frühjahr 22 Î Z0pfd. 23 Riblr. Br, 22s Erbsen, Koch= 39—44 Rthlr., F Rúból loco 103 Rthlr. Br., » “yr. diesen Monat 105 è Jan, /Febr, 105 Rthlr Febr. / März 405 a März / April ) 10: April /Mai L Mai /Juni 105 Rthblr. » Sept. /Okt. 1028 Rthlr teinól loco 117 Rthlr. pr. April /Mai 115 Rthlr. Südsee - Thran 12 Rthlr. Mohnöl 135 a 13 Rthlr. Palmöl 115 Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 153 ») mit Faß pr. Jan Jan. / Febr. Febr. /März 41 März /April 1: April /Mai 146; a / ) Mai /Juni 16% Rthlr. » Juni /Juli 17 Rtblr. bez. » Juli /Aug. 4175 Rthlr. Br., Wettcr: zweifelhaft bei milder Temperatur. Geschäftsverkehr: schr {chwach. Weizen: mehr angeboten. i: Roggen: nicht niedriger, aber ohne Umsaß. Hafer: still. Rúbsöl[: weniger vernachlässigt. Spiritus: eher etwas matter. 29. Jan. 24 Uhr. Roggen 334, pr. Grühtahr

A 6 "6

Stettin, v (Bld. D an Rüböl 10%, pr. Frühjahr 105 Br, pr. Herbst 105 bez. Spiritus 24, pr. Frühjahr 22% Old. Telegraphische FTotizen. L

/ ¿ 25 Uhr) Nordb. 3/5 F F Ffurt a. M. 29, GAN (45 l Ir N b. ey L an E 9 41 , 63 2 B 1060, Looje 154, 88, Met, Proz ( 16+ 4 proze D T6 + D