1904 / 24 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Jan 1904 18:00:01 GMT) scan diff

genügender Menge vorhanden und deshalb künsilich zugeführt werden müssen. Nur wenn alle diese Bedingungen gleichzeitig erfüllt sind, ist ein reihlihes Gedeihen der Pflanzenwelt möglich.

Der ganze frühere Feldbau war ein Raubbau gewesen, welcher dem Boden eke entnahm, als ihm der Dünger wieder zuführte. Eine all- mählihe Ershöpfung, insbesondere an Mineralbestandteilen, mußte eintreten; dadur war das Unfruchtbarwerden der im Altertum durch die Höhe ihrer Erträge berühmten Länder erklärt. Der Verbrauch an Kaliumsalzen und an Phosphatdünger durch die deutsche Landwirtschaft erreidt jeßt einen Wert von 100 Millionen Mark im Jahre, ein glänzendes Zeugnis für die Richtigkeit der Liebig schen Lehren.

Nur bezüglih des Stickstoffbedarfs der Pflanzen, so fährt Redner dann fort, haben sich die Anschauungen Liebigs nicht vollkommen bewährt; er glaubte, n als Stitkstoffquelle für die Gewächse der Stidstoffgehalt der Luft Verwendung finden könne. Aber abgesehen von einigen Bakterien, die im Ackerboden teils frei, teils in nüßlicher Symbiose mit Schmetterlingsblütlern leben, fehlt den Pflanzen die Fähigkeit, freien Stickstoff aus der Atmosphäre zu assimilieren: Da auch ter Stickstoffgehalt der tierischen und pflanzlichen Abfall- stoffe niht ausreichend ist, müssen Stickstoffverbindungen als künstliche Düngemittel zugeführt werden, außer Peruguano und Fischguano, Ammoniumsulfat aus den Leuchtgas- und Koksfabriken und endlich in großen Massen Chilesalpveter, für welchen die deutshe Landwirtschaft jährlich 70 Millionen Mark an das Ausland ju zahlen Senne ist. Geradezu bedenklih aber erscheint, daß die Salpeterlager in Chile ihrer baldigen Erschöpfung entgegengehen.

In dieser für die Landwirtschaft fast bedrohlichen Lage wissen die chemishen Sachverständigen Rat, und {hon sind ¿zwei Wege gefunden, die zum Ziele zu führen versprehen. Beide be- nußen den Stickstoff der Luft als Ausgangsmaterial, beide fesseln denselben unter Anwenung doner, durch elektrishe Ströme erzeugter Tempyperaturen an andere Substanzen, wodurch et für die Pflanzen, wenn man so will, verdaulich wird. Die Landwirtschaft ist in der glücklichen Lage, beruhigt dem Konkurrenzkampf zwishen den beiden Methoden entgegensehen zu können, um die bessere dereinst in Ver- wendung zu nehmen. i ,

Außer der unorganishen oder Mineralchemie, der alle die er- wähnten Mittel zur Hebung der Pflanzenernäbrung entlehnt sind, ist aber auch die organische oder Kohlenstoffchemie von steigendem Einfluß auf die Landwirtschaft. Der Redner gibt davon folgendes Bild: Es waren chemische Entdeckungen auf organischem Gebiet, welche die landwirtschaftlihen Nebengewerbe hervorriefen, die Rübenzuckerindustrie und die Spiritusfabrikation, und dadurch eine wesentliche C E und Erweiterung der Produktionsrichtung herbeiführten. Möglich, da ähnli günstige Fälle mit der fortschreitenden Entwickelung der emisen Kenntnisse auch in Zukunft eintreten. Zunächst scheint aber eher eine Schädigung der Landwirtschaft dadur bevorzustehen, daß zur Erzeugung mancher Stoffe noch geringwertigere Ausgangsmaterialien angewandt werden wie heutzutage. Der Weingeist, ursprünglich, wie der Name andeutet, aus Traubensaft dargestellt, wird heuté aus Kartoffeln erzeugt, und {hon spricht man davon, ihn aus Holz oder Torf oder gar aus Azetylen zu gewinnen, der bekannten, mit glänzendem Licht verbrennenden Luftart, die aus Steinkohle und Kalk, im elektrischen Ofen zusammengeshweißt, bei der Behandlung mit Wasser entsteht. Schwere Kämpfe mögen da dem Brennereigewerbe noh bevorstehen!

Werner Siemens und einige Jahre später der berühmte Chemiker Berthelot haben aber sogar die ganze Leben8mittelfrage als eine rein chemische erklärt. An dem Tage, wo die entsprechend billige Kraft aufgefunden sei, werde man mit Kohlenstoff aus der Kohlensäure, mit Wasserstoff und Sauerstoff aus dem Wasser und mit Stickstoff aus der Luft Lebensmittel aller Art erzeugen. Was die Pflanzen bisher taten, werde die Industrie tun, und aus einer Dose mit Chemikalien in der Tasche werde jedermann sein Nahrungs- bedürfnis befriedigen, unbekümmert um Negen und Trockenheit, um Fröste oder Hagelschlag.

Stehen solche Umwälzungen tatsächlih bevor? Der MNedner äußert fi darüber etwa in folgender Weise: :

Berthelot spricht von einer Darstellung der Nahrungsmittel aus den Glementen. Tatsächlih ist eine solhe Synthese des natür- lichen Traubenzuckers seit 14 Jahren, der Fette seit über 100 Sahren gelungen. Troÿdem hat _no niemand gehört, daß die künstlihe Erzeugung dieser Stoffe mit der natürlichen in den Organismen etwa in Wettbewerb getreten wäre. Was aber die Eiweißstofe betrifft, so find unsere Kenntnisse auf diesem Gebiete zur Zeit noch außerordentli gering, und von etner Synthese fann vorläufig keine Rede sein; es werden sih an diesem Problem E noch viele Generationen von Chemikern die Zähne aut- eißen. Allerdings lernen wir immer mehr die Wege kennen, auf denen die Natur selbs chemishe Umseßungen innerhalb der Organismen bewerkstelligt. Schon hat sih in einigen Fällen gezeigt, daß dazu in den lebenden Wesen besondere Agentien, die sog. Enzyme, er- zeugt werden. Diese können von den Organismen getrennt werden, und unter ihrem Einfluß sehen wir dann au im Reagenzrohr jene charakteristishen Umsetungen sih vollziehen. Auf diesem Wege find sicher noh manche Fortschritte zu erzielen, und hier liegt vielleicht auch der Schlüssel, welcher dereinst zur Synthese des Eiweißes führen wird.

Für die Landwirtschaft ist aber bödhstwahrsheinlich auch dann nichts zu befürbten. Im Sonnenliht und in der Sonnenwärme stehen ihr zwei Kraftquellen vorzüglichster Art beinabe kostenlos zur Verfügung, und die lebenden Pflanzen und Tiere vollführen so groß- artige Synthese, wie sie auh in den besteingerihteten Laboratorien der Welt kaum je zu verwirklichen sein werden. Zur Herstellung der Rohprodukte wird die Landwirtschaft jedenfalls immer berufen sein. Unerläßlih bleibt aber die Ausnußung aller Errungenschasten der modernen Chemie, und der Landwirt wird immer bereit sein müssen, die Produktionseinrichtung zu ändern, sobald die künstlihe Herstellung irgend eines landwirtschaftlihen Erneute auf billigerem Wege als mittels der Organismen gelungen ift. Nichts mehr von der Schwerfälligkeit früherer Zeiten darf der zukünftigen Landwirtschaft anhaften.

Daß dann aber au die Führer nit fehlen, dafür zu forgen liegt bei Ihnen, meine jungen Freunde. Die Ausbildungsmöglichkeiten an unserer Hochschule find äußerst günstige, Sie dürfen davon nur Gebrauch machen. Wenn es im Hinblick auf die heutigen Aus- führungen vielleicht statthaft erscheint, für meine Sonderwissen- schaft hier eine Lanze zu brehen, so möchte ich außer dem Hören der Vorlesung dringend zur Teilnahme an den Uebungen im Laboratorium raten. Denn die chemischen Kenntnisse können nicht aus Büchern und kaum aus\{ließlich durch Vorlesungsbesuch erworben werden, die Chemie ist niht nur eine theoretishe Wissenschaft, und es wird Sie im Laboratorium die Wahrnehmun( angenehm berühren, daß, wie bei der Landwirtschaft, auch im Reiche der Chemie neben das Wissen tas Können tritt. Entsprechend dem Charakter des deutshen Hohschulunterrihts wird jedoch niemand zum Besuche einer Borlesung oder einer Uebung gezwungen. Auf diese Weise vollzieht ih ganz von selbst eine Art von Auslese, die ARIgen bleiben zurück, nur der tatkräftige, der geborene Führer in der Zukunft kommt zu voller Ausbildung. /

Heute, am Vorabend des Geburtsfestes Seiner Majestät des Kaisers und Königs wollen wir uns gegense tig, das Gelöbnis größter Pflichttreue und Tatkraft geben! Es ist ficherlih die Festgabe, welche unserem Kaiserlichen Herrn die gréhte e e, der selbst ein erhabenes Beispiel treuester P M ung bietet, um das uns andere Völker beneiden. Was das Vaterland noch erhofft von ihm, der den Herrscherberuf so ernst nimmt, das zeigte ih deutli, als vor einigen Wochen uns plôglih die Nachricht von einem am Kaiser vollzogenen Aragige Eingriff traf. Schwer besorgte Mienen waren überall zu ehen, berzlichste Anteilnahme trat allseitig hervor; besonders ân stlihe Gemüter sahen s{on, troy aller ärztlichen Gutachten, für unseren bisher » rüstigen Kaiser eine ahre liche Leidenszeit hereinbrehen, wie sie sein hartgeprüfter Vater un mit ihm das ganze deutshe Volk durchkämpfen mußten.

beshwert. Das Exarchat ] eshuldigungen auf gehässigen An- zeigen beruhten und vollkommen unbegründet seien. bul scher Seite erkläre man die türkishen Beschuldigungen Uber Kriegsvorbereitungen und die Tätigkeit der Komitees r unbegründet. Sie seien erhoben worden, um die Durch- unkte durch die angekündigte an- bulgarischer Seite als unmöglih

Bayern.

Das Staatsministerium des Jnnern hat, wie 2 in einem Erlaß Münchener Magistrat auf- das Sinken der Schweine- preise auf dem Schlachtviehmarkte hin weinefleish dieser Abwärtsbewegung in München en. “Jm Interesse des lonsumierende ird agistrat dringend empfohlen, auf die möglihstem Nachdruck einzuwirken, daß sie baldigst die Preise ir Schweinefleish ermäßigen. nsinnen nicht nachkomme ob nicht in anderer Weise

erhoben worden

und das vom Direktor, daß die B

aiserhoch beschlossen di

Wartenberg“. Schellbah ausgebrachte Andreas- Realgymnasium feierte den durch Chorgesänge, Deklamationen und eine Festrede über die Kaiserin

druck von uns gewichen. Der Kaiser selb Eröffnung des Landtages die Thronrede mit en. An seiner vollständigen Genesung r können uns des kraftvollen Führers erbe der Völker wieder erfreuen, dess Entwickelung des

Freie Dr. E- [4 (4 Ta Daz öchsten Geburtstag

Nun ift dieser hat vor wenig Tagen Tarer, deutlicher Stimme verle ist nicht mehr zu zweifeln. Le eblieleit s Ware

erechtigteit8)inn un Reiches voll Interesse und werden, die das Glück hatten, n Vorträgen näher zu treten. Stolze dürfen wir daher ausrufen: Seine er Kaiser und König, Wilhelm I1. lebe

D V“ meldet; vom 26. d. M

en Realgymnasium fand zu att, das in der großen \tädtis{en Dorotheen, r Hahn die Fest, Königshause“.

riedri. Am Luisenstädtif}

eier des Tages ein Schauturnen | urnhalle in der Prinzenstra städtischen Realgymna Helmbolß und seine Beziehungen zum Prämie in Form des von Seiner Majestät geschenkten Werkes von Wislicenus überreiht. Jn seiner an der Friedrichz, Werdershen Oberrealshule g rofessor Dr. Parow über „das Urtei atriotishe Gesänge, sowie ein ldeten den übrigen Teil der Gesang der Hymne

riedensliebe der inneren ewiesen, während die

entgegensehen läßt, dessen vielseitiges ervorragende Begabungzvon denen unter uns bewundert ä Gelegenheit von wissenschaft- Mit wahrer B

e abgehalten wurde.

um hielt der Oberlehrer hrung «gewisser Reformp

eblihe Verhinderung von arzujtellen. f?

Z3ublikums

nicht gefolgt eßger mit

rede über , wird Dem

isterung und | hier wurde eine ajestät unser

hoh, hoch und Sollten die Meßger diesem

so werde reiflih zu erwägen sein, e lbhilfe geschaffen werden könne, wie durh Förderung genossenschaftliher Vereini- en der Konsumenten oder dur Schaf igter Konkurrenzunternehmungen und

Zu Beginn der heutigen Sißung der Kammer der Ab- von Orterer

und Weise,

Ae, A C s A !

Bulgarien.

3 Die Regierung führt, dem Wiener „Telegr.-Korresp.- Bureau“ zufolge, Klage darüber, daß das türkische Kom- missariat seit einigen Tagen allen in der Türkei reisenden Bulgaren die Paßvisièrung verweigere.

Die Sobranje nahm nah einer stürmischen Nahmittags- und Abendsizung, die wegen des Widerstandes der Opposition unterbrochen werden mußte, gestern das neue Preßgeschß in erster Lesung an.

[Schweden und Norwegen,

Der bezügliche Aus\{chuß hat, wie dem Christiania gemeldet wird, dem Storthing einen Bericht zugehen lassen, worin empfohlen wird, die Vorlage über die Zulassung von Frauen zu Aemtern in dieser Session niht mehr zur Verhand- lung zu bringen.

ehaltenen Festrede \prah der l Englands über Deutschland“. och auf Seine Majestät den Kaiser In der Luisenschul,

H

erlehrer Dr. Jordan einen selbstgedihhteten sodann über Kaiser Wilhelm 11. alz glihen Elisabethschule hielt de Jn der Viktoriaschule begann der taktus mit Gesang, dem dann eine Rede des Direktors Dr. Heydt, ber das Schaffen und Wirken des Kaisers folgte; den Schluß eier bildete hier ein Gesangsvortrag des Schülerinnenhors unte Alexis Holländer. Durch Gesang und Margaretenschule hielt hier „Nordlandfahrten Kaiser Wilhelms 11", Gymnasium veran arnack über „den Limes und prach in feiner

allergnädioft abermals ho!

Die Königliche Technische Allerhöchsten Geburtstag be festlichen Aft in dem gro Der \tattlihe Raum bot ein beiden Seiten der Büste vom frischen Grün Professoren der Technis der verschiedenen Verbin Der übrige weite Raum . waren anwesen

Hochschule beging den Dienstagabend dur einen hen Lichthofe des Hauptgebäudes. lebendiges, farbenprächtiges Bild. Seiner Mazestät, ün wixkungsvoll abhob, hattên sih die hen Hochschule und die Chargierten dungen mit ihren Bannern gruppiert. Festteilnehmern dicht d derMinister der geistlichen 2c. Ange- Dr. Studt, der Polizeipräsident Steifensand, der Ober- arlottenburg Schustehrus mit dem Stadt-

Justizrat Rosenberg und mehreren * sowie zahlreiche D

Aufstellung

ung bez

von Beethoven der O ergleichen

rolog vorgetragen und pra ieden8hort. An der Kön

die Festrede. eordneten

ehrer Gaile BVizepräsidenten

der Sißung vom 25. d. abgenommen

dieser fein Amt niederlegt,

: / Anschauung zur gebracht habe, eine Herabwürdigung vor dem Hause und dem Ebenso hat der Schriftführer Schmidt - Der Präsident Dr. von

itung des Professor3 Leitung der und seine Deklamationen wurde

festlih begangen; Dr. Teßmann über die Königlichen Luisen - \talteten Festaktus spra der Oberlehrer Am Askanischen Dr. Maerkel über „Seiner Maje derte der Oberlehrer

ande erblide. M B

unstiedel (liberal) sein Amt niedergelegt. Ort érer erklärte, daß er vollkommen berechtigt gewesen sei, seine ab-

bürgermeister von -Ch weidhende Meinung zur Geltung zu bringen.

verordnetenvorsteher der Stadtverordnetenversammlung, f den rings umdie Halle befindlihen Empore Studierenden der Hochschule Der Berliner Le elix Schmidt eröffnete „Salvum fac regem“

die Festrede Gepflogenheit, senschaftliches Thema be robleme und ihre Ernennun

die Saalburg“. ymnasium Festrede Professor Palästina“. ochradel die Rei m Leibniz-Gymnasium

m Lessing-Gymnas se des Prinzen Heinrich der Oberlehrer Zed übe „Einheit und Zersplitterung der nationalen Kräfte in alten Deutschen Reiche bis zum Jahre 1648". Realgymnasium wurde die Festrede von über die „Entwickelung des Meteorologischen erteilung der von S och auf Allerhöchstdenf lt ausgebraht. Die seminar und in der Au und dem Gesange einer V fessor Dr. Löschhorn das Thema „Ka An der Charlotten rede der Oberlehrer Goliy über das Thema „Einige Z Berlins Vergangenheit". Den musikalishen Teil der Feter leitete de Königlihe Musikdirektor H. Prüfer.

Vie der „Times“ aus Tokio gemeldet wird, hat die Negierung beschlossen, eine Kriegs steuer durch Verdoppelung der Land: und Einkommensteuer zu erheben.

Die japanischen Kriegssch iffe „Nishin“ und „Kasuga“ sind gestern, wie „W. T. B.“ erfährt, in Colombo (Ceylon) eingetroffen.

Die „Times“ meldet aus Söul, der japanische Konsul habe sih bei dem Minister des Aeußern über Diebstähle be- klagt, die auf der EisenbahnstreŒSöul—Fusan begangen würden, und gedroht, er werde entsprehende Maßnahmen treffen, wenn Korea unfähig sein sollte, dem Räuberunwesen ein Ende zu

Dem „Anhaltischen Staatsanzeiger“ zufolge wird an der Beisezung Seiner Hoheit des Herzogs Friedrich 1. als Ver- er Seiner Königlichen Luitpold von Bayern Seine Königliche Hoheit der Prinz Alfons von Bayern teilnehmen.

u vielen Hunderten rergesangverein unter Leitung den Festakt mit dem von Albert Beer, Negierungsrat,

genommen. des Profe})ors S Profes 6 das Thema: Prinzregenten

rofessor Dr. Perlewiß nstituts* gehalten und einer Majestät gestifteten elben vom Direktor der An hen Lehrerinnen usta-Schule begann mit Schriftvorlesung otette von Vogel; in der Festrede behandelte {fer Wilhelm 11. und di chule sprach in der Fest

im Anschluß an die L rämie das

ein rein fachwi „Alte mathematische zehnten Jahrhun waren diesmal nicht erfolgt. Feier wurde sodann mit dem Gesange des Ps is 3: „Jauchzet Gott

geschlossen. n der Tierärztlihen Hochschule

A:Uhr ftatt. hule, Prof

lärung im neun- gen zu Doktoringenteuren Die schöne und würdevolle

alms 66, Vers 1

Oesterreich-Ungarn.

Der ungarische Ministerpräsident Graf Tisza, der, wie das ungarische „Korresp.-Bureau“ meldet , Wien eintraf, wurde am Vormittag von stündiger Privataudienz empfangen. Tisza zu dem Minister des Aeußern Grafen Goluchowski, um mit ihm den Termin der Wiederaufnahme der ungarischen Delegationsverhandlungen zu vereinbaren und hatte hierauf eine Besprehung mit dem Kriegsminister. Der Ministerpräsident kehrte Abends nah Budapest zurü.

‘Der Budgetausshuß der österreihishen Dele- gation nahm gestern, wie „W. T. B.“ meldet, das Marin e- Jm Laufe der Debatte erklärte der Marine- fommandant, Admiral von Spaun auf verschiedene Anfragen, ukünftigen Marinegeshüge Bronze t Jei es wichtig, daß die gegenwärtigen Stahlgeschüße durhweg Keilvershlüsse besäßen, während für die Bronzegeschüge eine andere Vershlußart systemisjiert werdenmüsse, 1h jpiele das Gewicht eine große Rolle. Die Frage der Be- stückdung und der Dimensionen der neuzuerbauenden Kriegs- chiffe könne noch niht beantwortet werden. Die Regierung verfolge die Versuche mit der drahtlosen Telegraphie sowie die Frage der Unterseeboote mit der größten Aufmerksamkeit; die leßtere Frage sei jedoch noch nicht spruchreif. Der Berich t- erstatter betonte, daß die Lieferungen aus dem Auslande in einem erfreulichen NRückgange begriffen seien. Während früher aus\ließlich Kruppsche Geschüße bezogen worden seien, würden jet auch die großen Marinegeshüße von der inländischen Firma Skoda geliefert.

iner Kunst“. 4E, gestern früh in dem Kaiser in halb-

Sodann begab sich Graf

alle Lande !“ Australien,

__ Vie der „Times“ aus Wellington (Neu-Seeland) be-

richtet wird, seht der Ministerpräsident Seddon, unterstüßt

andelskreisen, seine Bemühungen fort, die Verwendung

von Chinesen in Südafrika zu verhindern.

fand die Feier t der Vertreter

estrede hiel Nachdem er

) or Pinner. ajestät des Kaisers gedacht, besprah er der sogenannten chemischen Aerzte, der Jatro- im 16. und 17. Jahrhundert bereits in der den Gedankenkreis der Gelehrten ß als einen chemischen Krankheiten mit chemischen Heilmitteln ken bestrebt waren. Der Redner erwähnte nament- stishen Anschauungen Hauptvertreter [sus und van Helmont, entwickelt haben, Verdienste um die Einführung neuer wichtiger prungs und um die Verbesserung die Verdienste des Paracelsus f\amen Pflanzenstoffe in Extrakten e die ceigentümliche ußreichsten

estern mittag 1 er Chemie an der Hoch der Genesung S die Anshauun chemiker, wel eit, als die Alhymie noch eherrschte, auffaßten un entgegenzuwir lih die eigentümlihen m Lebensvorgà Chemiatrie, aber auch deren Arzneistoffe mineralishen Urf ihrer Reindarstellun9-

Seiner Majestät des Kaisers festlich begangen. dienste, in den Schulen Festakte ab: arntisonstädten fanden Paraden und große Die staatlichen und städtishen Behörden, Gesellschaften und Vereine feierten den Tag durch \ Besonders ausführliche Meldungen Stuttgart“ und Ham-

Der Geburtsta wurde im ganzen Rei in den Kirchen Festgottes gehalten. Jn den Zaroleausgaben statt.

Ueberall wurden

budget an.

amten Lebensproze Parlamentarische Iiachrichten.

Die heutige (20.) Sißung des Reichstags, der Staatssekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner beiwohnte, eröffnete der Präsident Graf von Ballestrem mit der Mitteilung, Majestät der Kaiser die Glückwünshe des Reichstags zu Allerhöchstseinem Geburtstage huldvoll entgegengenommen hat.

Darauf wird die zweite Beratung des Neichshaus - haltsetats für 1904 bei dem Etat des Reichsamts des Fnnern, und zwar bei der_an den Titel 1 der Ausgaben „Gehalt des Staatssekretärs“ geknüpften sozialpolitischen General- diskussion, fortgeseßt.

Gotbein (fr. Crimmitshauer Ausstand der Sozialdemokratie mehr ] Daß die Fabrikanten zu dem Mittel der Ausfperrung gegriffen haben, daß fle niht warten wollten, bis eine Fabrik na der anderen zum Stillstand gezwungen wurde, ist begreiflich. Das Koalitionsrecht ist niht allein für die Arbeiter, sondern auch für Jch erkenne au die Berechtigung der Arbeit- geber an, sich zu einem Verbande zufammenzuschließen. Verbande die eines so mächtigen Verbandes zgebung sollte erst eingreifen, wenn \ich 1 er Mehrzahl der Fabriken wendigkeit einer Maßregel, z. B. einer verkürzten Arbeitszeit heraus- ebnstundentag für die Arbeiterinnen ift jeden- Zehnstundentag

1 rage, ob für die München, angewendet" werden könne, Auslande ist der Tag gefeiert worden. Zu ei Seiner Majestät dem Kaiser Franz Jose Seine Majestät einen Trinkspru helm ausbrachte. Weiter Rom, Bukaríts besonders Norwegen öffentlichen

Potsdam, Cöln, burg vor. Auch im

N ttafel statt, bei der D Dns eine Majestät den Kaiser Wil Festberichte liegen aus Konstantinopel

Paris, London, n‘ gleicher Weise wur des lehten und für seine Zeit ein le Boë über die Lebensvorgänge im Orga- Mit einem Hoh auf Seine Majestät den

Auffassung Jatrochemikers de nismus erwähnt, Kaiser s{hloß die Rede.

Die parlamentarif den Geburtstag Seiner Y Neichstage brachte der P Herrenhause der Präsident Für im Abgeordnetenhause der Präs spruch auf Seine Majestät den Kaiser Die städtishen Be n Saale - des Rathauses

Christiania privaten Gebäude sowie die Schiffe im H Flaggenshmuck angelegt. Der Ministerprä des Storthing statteten dem deuts gen 2000 Personen haben ihre Der Magistrat egramm an Seine Majestät. Aalesund sandte an Seine Majestä! Glückwunschtelegramm:

sident und der Prasident hen General: fonsul einen Besuh ab. Ge( Karten auf dem Generalkonsulat abgegeben. sandte ein Glükwunschtel Stadtverwaltung von hen Kaiser folgendes tadtverwaltung, zu der ersten Sißung nah versammelt, s\priht anläßlih des Geburtstages î wünsche für Eure Majestät aus und dankt für die die doppelt willkommen und f und Tatkraft, Dadurh haben Gurt Not zu lindern und uns Wiederaufrihtung un|ert

Körperschaften geschadet hat.

Najestät durch Festmähler. räsident Graf von Ballestrem, im st zu Jnn-und Knyphausen, ident von Kröch er einen Trink- und König aus. sich gestern abend zu einem Festmahl, bei Oberbürgermeister Kirschner ein Hoh auf Seine der Stadtverordnetenvorsteher Jhre Mazestät die

Großbritannien und JFrland.

Der Staatssekretär des Jnnnern Akers Douglas hielt gestern in Swan sea eine Rede, in der er, dem „W. T. B.“ folge, die Lage im fernen Osten besprah und ausführte, die egierung werde mit ihren Bemühungen, zu einer friedlichen Lösung der Frage beizutragen, weiter fortfahren. Sollte diese offnung unglücklicherweise sich nicht erfüllen, so werde die : nstimmung mit den Bedingungen des bestehenden Vertrages verfahren und ihren Verpflichtungen gegenüber ihren Verbündeten nachkommen.

Frankreich.

Jn einer Versammlung der Patriotenliga hielten gestern Coppée, der General Mercier, Millevoye und andere Protestreden gegen die Ausweisung des Abbé Delsor. Die Versammlung nahm, wie „W. T.B.“ berichtet, eine y in der den Deputierten, die die Ausweisung billigten, der shärfste Tadel ausgesprochen wird. Es wurde be- lossen, sowohl diese Tagesordnung wie auch die im Jahre 1871 von den elsaß-lothringischen Deputierten in der National- versammlung abgegebene Erklärung in Paris anzuf Elsaß-Lothringer,

di Arbeitgeber da.

Uf, ; re wärmsten Glüd eines voll-

großartigen, über egenbringend sind

digen Ueberwiegen3 Arbeiterinteressen. auf natürlihem

vereinigten

im große wältigenden Gaben, wunderbare Schnelligkeit Majestät die Hilfe ins Werk geseht haben. Majestät mächtig beigetragen, die Mut zu unserer Arbeit für möglichst schnelle Stadt aus der Asche, verjüngt und mit erneuter Krast, zu geben. Stadtverwaltung en Bergen sandten ebenfalls

allen Gegenden - Nor

den Kaiser Regierung in Ueberei

Dr. Langerhans einen Trinkspruh auf Kaiserin ausbrachte.

ebildet hat.

Befürchtungen von Drontheim un England hat den Zehnstundentag bereits ohne Beeinträchtigung Glücfwunschtelegramme. Aus Arbeitsleistung. daß überall g 1 der König Glücwünsdt

n Tage der ganzen

Streitigkeiten u fih die Parteien niht einmischen. ist in Crimmitschau seitens der Sozialdemokratie auch nit geschehen. Wenigstens geshah dies im Anfang nicht. ß

Einmischen

historischen Behandlung

Der Fahnenschmuck, der am gestrige

festlihes Gepräge verliehen hatte, Arbeitgebern länzende Fllumination rswegen und der näheren entfernter d bei dem schönen, klaren

zen durchzog,

Stadt ein farbiges, Abends, wie alljährlich, durch eine abgelöst, die außer den Hauptverke Umgebung des Königlichen Schlosse liegenden Teile der Stadt umfaßte un Frostwetter der festfrohen Menge, welche die Stra} ein herrlihes Schauspiel bot.

wegens wird gemeldet, Jn Stockholm erschie: in der deutshen Gesandtschaft, um feine auszusprechen.

Sympathieäußerungen Arbeitgeber

Tagesordnung an, Geshick hei bewiesen haben. [ Weihnachtsfest gar niht die aufreizenden Reden gehalten, wie es die Behörden l Nun i es mir sehr interessant, daß der Geheime Rat Fischer neulih bemerkte, er habe sih eines „Auftrages" des Stadtrats oder des inneren Verbandes der Weber in Crimmitschau zu entledigen. ch dächie, die Herren sind Beauftragte der sächsisGWen Regierung. Vielleiht hat fich Dr. Fischer den Ausêdruck niht überlegt, aber ist carakteristish zur Kennzeihnung der Stellung dieser Mir sagte einmal ein russisher Fabrikant: „Was wollen eutschland; Sie müssen Ihrer

einer A von Arbeiterfragen [ und Verlkey! tizwesen und für Nedh- üsse für Handel un)

Der Bundesrat versammelte sich heute zu sizung; vorher hielten der Ausschuß fi und die vereinigten Ausschüsse für Juf nungswesen sowie die vereinigten Ausf Verkehr und für Justizwesen Sißungen.

; chlagen, in Glieder der ein für allemal als unantastbar

ir Hande 8 ( j annahmen. öfishen Nation zu bleiben,

rde der gestrige Tag in den ezeihnet wird.

Im Königlichen der Festakt mit dem Gesange worauf der

í&Fn den Schulen der Stadt wu Aulen der einzelnen Anstalten festlich Wilhelms-Gymnasium wurde „Domine fac salvum“ Rumland die Festrede über das Schülerrudern der Direktor, Professor Dr. Kübler das Hoch auf ausgebracht , wesen zu widmen gedenkt, Werk von Wislicenus „Deutschlands Im Gymnasium zum Feier mit dem Gefang des S1 D freuet sich Deiner Kraft" Dr. Kinzel über die Flotte. Bellermañn ausgebrahten Hoch, 1 einen Auéklang fand, {loß die Feier. Dr. Schulze die „Um Am Humboldt- Dr. Morgenroth die Festrede, und Familienleben des Kaisers“. nasium wurde der Allerhöchste eklamation von Schülern gefeiert; er Dr. Zimmermann die „Er- Am Königlichen Friedri ch mit dem Choral Die Festrede hielt dex Oberlehrer Kaisers und des Vaterlandes für ierungsrat, Professor Dr. Noetel

Niederlande.

- In der Ersten Kammer erklärte gestern, wie „W. T. B.“ be-

rihtet, der Minister des Aeußern im dürfe ihn nit dafür verantwortlich machen, da o ehemalige Deutsche, die fich in hâtten naturalisieren lassen, ausgewiesen habe, weil deutshen Militärdienste entzogen hätten. Deutschland ha Ausländer aus seinem Gebiet auszuweisen.

Oberlehrer

Seine Majestät

Laufe der Debatte, man Í L | ; A ß Deutschland drei | Sie, wir sind viel freier als Sie in [h olizei geboren, bei uns hat die Polizei den Fabrikanten zu ge- Natürlih hat die Sozialdemokratie die Ungeschicklichkeit wieder vor einem anderen Auch in diesen sollten sich die Allerdings liegt eine \{chlechte Besoldung der Aerzte au) niht im Interesse der Krankenkassenmi Bezahlung führt zu t es zu einem friedlichen Ausgleich. Da bin ih nun en der preußischen Behörden in der Staatssekretär Gelegen-

Der Kaiserliche Gesandte in Luxemburg Graf von Pi t von- dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub

hat die Geschäfte der Ge

Primaner , das von Allerhöchster Stelle gewidmete Seemacht" als Prämie über- Grauen Kloster wurde die „Herr, der König

Posten zurückgefehrt und thindiiGe Staatsbürger, f 9 wieder übernommen.

Der Regierungsrat von lihen Regierung Hartwig in Königs zur weiteren dienstli

Die Regieru aus Merseburg, Bromberg und Graf von Roed weite Staatsprüfung für den h

der Behörden ausgenugt. Wir stehen großen Streik, dem der A

Parteien nit einmischen.

e das Necht,

alms von Grell Die Festrede hielt der Mit dem vom Direktor, das in dem Liede „Heil Dir im Am Friedrichs-

Hake in Liegniy ist d berg und der Regieru gierung n n worden. Wartenslebt! en, Eckardt a ern aus Breslau haben ! öheren Verwaltungsdietst

in Königs lieder, den berg der Königlichen Re er Lelstukg.

en Verwendung überwie]|e

eine ungenügende \{lechter ärztli Hoffentlich komm ) überrasht, heute von etnem Eingreif Hoffentlih nimmt ih darüber Allerdings glauben wir, : Negierung den Versuch einer 1n( reiherr von Heyl will die Beleidi Was ist „kleine Prefse

Dem Wiener „Telegr. - Korresp. - Bureau“ Konstantinopel gemeldet, beide Zivilagenten, türkischen Lokalbehörden und den mähte in den drei Wilajets in widmeten vorläufi den Studien.

Siegerkranz“ \ Gymnasium behandelte Professor Berlins in vorgeschihtliher Z nasium hielt der Oberlehrer ¡war sprach er über „Das

Friedrichs8-Werdershen G Geburtstag durch Gesang und in der Festrede behandelte der Oberlehr neuerzung der deutschen Kaiserwü Wilhelms-Ghmnasium w „Lobe den Herren“ über „die Sorge des Der Geheime Ne brahte ein Hoh auf den K imaner Bauke als Prämie

Wislicenus Friedrihs-Nealgymna

ngsreferendare Graf von

ittekind aus Wiesbad der Entente-

Verbindung getreten seien, Orientierung und hen Offiziere, Wilajets gemeldet d den Offizieren werde jedoch en werden, eine sofortige chwierig sei.

Konsulaten

daß es durhaus am Platze ist, wenn die Beilegung eines solhen Streiks macht. ung durh die kleine Presse 2" Der „Vorwärts“ gehört Jch kann feinen Vorschlag nicht billigen. ation läßt in ihrer Art und Weise aller- aber eine Verschärfung der Strafen ch die Presse ist doch von ungen, die von

el der russi der Ba er rus r Gendarmerie der drei mazedonischen aben, übersteige bereits 50. Unter ihnen un er übrigen Großmächte, d fig nur eine besch le maßgebenden Stellen der Ansicht f amten Gendarmerie {hw e r Seite beschwert man sich darü el in Mustafa-Pas ei, daß aber Schwierigkeiten für den egonnen hätten. Die

chärfer ahnden. doch fiherlih nicht dazu.

Die sozialdemokratishe Agit dings viel zu wüns für Beleidigungen dur Schon heute werden Preßbeleidi( stehenden Parteien nd, wenn

die Offiziere beistellten,

tadt Darmjta?: nkte Auswahl getrof

de di i urde die Feier en Lloyd ,„

Der Dampfer des Norddeutf mit dem Truppentransport afrika ist laut Meldung des wohlbehalten in Funchal ( ist alles wohl. T vorrat und setzte im Laufe des gest

der Hand zu weisen. Anhängern der links- ftreng bestraft. 1 der Rechten oder gar Beamte iht gar Freisprehung erfolgt. n von feiten der Beamten wird etenzkonflikts der rihterlihen

eingeleitet.

eorganisation der

W. T. B.“ gejtern ar on bulgari

Madeira) angekommen. fer ergänzte dort se rigen Tages seine

ine Bürger“. t die Beleidiger Herre! nd, die Strafen minimal, wenn n Selbst bei den shwersten Beleidigunge die Sache durch Erhebun

cha zwar auf Passagierverkehr ih bisher beim

das von Seiner Majestät (ebene Der Damp

„Deutschlands Seemacht". sium hatte Professor Dr. Hoffmann „die

1815 bis 1870" Pforte hâbe

Klafsenjustiz entstanden, namentlich in Ostelbien, und niht nur unter den Sozialdemokraten und niedrigsten Ständen, sondern auch in gebildeten Kreisen. Selbst die „Deutsche Juauristenzeitung“ findet die Rechtsprechung in Beleidigungsprozessen nicht mehr im Einklang mit der Rechtsauffassung des Volkes. Diese Art der Rechtsprehung führt der Sozialdemokratie neue Anhänger zu. Dazu trägt auch das Verhalten der höheren Beamten, namentlich der juristischen Verwaltungsbeamten gegen ihre Untergebenen bei, die dann ihrer Unzufriedenheit den stärksten Ausdruck geben und sozialdemokratisch timmen. Was für Hochmut zeigen nicht {hon die Neferendare und Assessoren, die sich wie kleine Götter vorkommen, e die ältesten und verdientesten Subalternbeamten! Die Zu- nahme der sozialdemokratischen Stimmen erklärt sh auch aus dem Verhalten der Polizeiorgane, aus den Soldatenmißhandlungen und den verschiedenen Urteilen gegen Vorgeseßte und Untergebene, wie namentlich aus der Annahme des Zolltarifs. Wenn unsere Arbeiter E den Zolltarif sind, zeigen fie gerade ihre Intelligenz. In ustralien und in den Vereinigten Staaten liegt die Sache anders, weil dort der Schußzzoll die Lebensmittel nicht verteuert. Mözen unter anderen Umständen auch industrielle Arbeiter für Zölle sein, jedens alls haben in industriell entwickelten Ländern, wo die Ausfuhr größer ist als die Einfuhr, die Arbeiter ein Interesse gegen Lebensmittelzölle. Ein Mitglied der Mehrheit hat mir seine Meinung dahin mitgeteilt, daß heutzutage die Schußzölle nur noch Zölle zum Schuß der Syndi- kate sind. Man spricht immer von der enormen Schädigung der Industrie durch die ihr auferlegten sozialpolitishen Lasten. Die Handelskammer in Sorau hat genaue Erhebungen angestellt, die ergeben, daß ihr Anteil bei der Leinenindustrie 13 °/o, bei der Hut- industrie 1,8 9%, bei der Hohlglasindustrie 13 9/0, bei dec Ziegelei- industrie 34% beträgt. Und es stehen diesen Lasten doh auch eine Neibe indirekter Vorteile gegenüber. Anderseits käme cs do vor allem darauf an, weiche La'ten der Industrie durch die Er- höhung der Lebensmittelzölle erwachsen, tie in ganz anderer Weise auf die Steigerung der Produktionsfkosten einwirken. Herr von Heyl hat verlangt, daß vor der Erneuerung der Handelsverträge die Meist- begünstigungsverträge gekündigt werden müßten, und er wollte damit besonders Oesterreich - Ungarn entgegenkommen, und uns die dortige parlamentarische Aktionsfähigkeit herbeiführen helfen. Das ist ja sehr bundesfreundlich von ihm gedaht und wird in Oester- mg gewiß freudig anerkannt werden; aber es ist doch nicht unfere Au gabe, handel8politische Maßnahmen zu treffen, um anderen aus der Verlegenheit zu helfen. Die parlamentarischen Schwierigkeiten, auf die a von Koerber und Graf Tisza stoßen, haben ganz andere Urfachea. Den Zolltarif werden wir bekämpfen, folange er besteht; daß das eine Gefahr für den Abschluß von Handelsverträgen bedeutet, wie uns der Abg. Paasche weismachen willi, wird niemand glauben. Herr Fe übershäßt denn au unsere Bedeutung, was um so wundere arer ist, als er uns in derselben Rede bewies, daß wir einflußlos seien, daß die Wahlen gegen uns entschieden hätten. i Bei Schluß des Blattes spricht der Redner weiter.

Dem Hause der Abgeordneten is cine Denkschrift, betreffend die in. der Zeit vom. 1. April 1904 Bis zum Sk März 1903 erfolgten Bauausführungen an denjenigen Wassersträßen, Uber deren Regulierung dem Landtage besondere Vorlagen gemacht worden sind, zugegangen. :

Verkehrsanftalten.

Einfluß der Ugandabahn auf die Entwickelung Deutsch- Ostafrikas.

: Welchen Einfluß die englische Bahn auf die Entwickelung des Nordwestens unserer ostafrikanishen Kolonie ausgeübt hat, beweist die Steigerung der Zolleinnahmen in Muanza. Sie betrugen 1901 887 1902 7884 und vom 1. April bis 31. August 1903 9979 Nuvien. Unter den ausgeführten Maren befanden fich in den &ften fünf Monaten 166 769 Pfund Neis, 46 775 Pfund Ercdnüsse, 45 363 Pfund Butter, 24 634 Stück Felle. Noch günstiger sollen sih der „Deutsch- Ostafrikanischen Zeitung“ zufolge die Einnahmen der Zollstation Schirati stellen. Hierüber fehlen jedoch noch die genauen Zahlen.

Theater und Musik.

Im Neuen Königlichen Operntheater wird morgen, Freitag, „Aïda*, Oper în vier Akten von G. Verdi, gegeben. räulein Destinn singt die Titelrolle, Frau Goetze die Amneris, Herr Grüning den Radames, Herr Hoffmann den Amonasro. Kapell- meister Dr. Strauß dirigiert.

"On Zentraltheater findet am Montag cine Wohl - I E Ln ng zu Gunsten der durch das Brandunglük in Aalefund Geschädigten statt. Zur Aufführung gelangt die Operette „Das Schwalbennest“.

Der Konzertsänger Richard Koennecke veranstaltet am Sonn- abend im Beethovgnsaal seinen dritten Liederabend unter Mit- wirkung von Artur Schnabel. Zum Vortrag gelangen u. a. uver Liedern von Schnabel einige neue Kompositionen von Nudolf

uek.

Mannigfaltiges. Berlin, den 28. Janu1r 1904.

_Das Präsidium und der Auss{huß der Deutschen Kolonial- gesellschaft veröffentlichen nahstehenten Aufruf:

An die Abteilungen und Mitalieder der Deutschen Kolon*al- i gesellschaft.

__ Ein schweres Verhängnis ist über unsere Kolonie Südwesft- afrika bereingebrohen. Leben und Eigentum vieler Ansiedler find aufs shwerste bedroht; durch den Aufstand der Hereros weiden die Früchte jahrelanger mübseliger Arbeit vernibtet. Es ist Pflicht der Deutschen Kolonialgesell schaft, Hilfe zu bringen und das Los der vom Unglück betroffenen Landsleute nah Kräften zu lindern. Daher rihten wir an die Abteilungen und Mitglieder der Gesell- schaft die dringende Bitte, sowohl felbst dazu beizutragen, daß der Not unserer VBolksgenossen in Südwestafrika gesteuert werde, als auh in ihren Bekanntenkreisen Geldsammlungen für diesen Zweck zu ver- anstalten. Schnelle Hilfe is dringend geboten. Auch die ficinste Gabe ist willkommen! Die Abteilungen und die einzeln flehenden Mitglieder werden gebeten, ihre Spenden an die Hauptkasse der Deutschen Kolonialge]sellschaft, Berlin W. 9, abzuführen

Zu obigem Aufruf wird mitgeteilt, daß sich auf telegraphis{23 Ersuchen des Präsidenten der Deutschen Kolonialgesellschaft, Seiner Hoheit des Herzogs Johann Albreht zu Mecklenburg, an den in Swakopmund bestebenden Zweigverein der Deutschen Kolonialgesell haft bereits. ein Hilfskomitee der Gesellshaft in Swakopmund ge- bildet hat. Diesem Hilfskomitee konnten als erste Rate bereits 10 000 M. telegraphisch überwiesen werden.

Der vom Hauptausschuß für Berlin und die Mar Brandenburg des Deutschen Flottenvereins “a cis Viktoria-Brauerei Cane 111/112) am Montag ver- anstaltete Festabend zur Vorfeier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers war von etwa 1500 Persovén besucht. Der Andrang war so groß, daß zahlreiche Perfoaën tin der Kasse ab- gewiesen werden mußten. Nach der Festrcoe des Oberleutnants NKöôper, der Seine Majestät als Schöpfer und Förderer der deutschen S feierte, stimmte die Festversaramluno jubelnd in das dreifache

urra auf Allexrhöhhstdenselben ein. Jw weiteren Verlauf des Abends

zum Thema leidigende Beamte

; ten gerade schärfer ten Kreisen Mi ters

deutshen Einheitsbestrebungen von trauen gegen unsere

h Entscheid ; hielt Professor Dr. Chr ntscheidung entzogen

von Ochrida , bestraft werden. So ist in wei

einer aufrührerishen Tätigkeit

Über den Metropoliten igungen wegen

Am Falk-Realgymnasium „Graf York von

die Festrede

sprach dann der Militärschriftsteller, zu A LUE «er, Pauptmann Tanera in einer warm empfundenen Rede über das devi{he Heer. Lebende Photographien

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