1854 / 49 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

im Reicbsrathe genehmigten Vorlage des Finanzministers, sechs neue e ce Meiss@agbillete XXVII., XXVIIL, XXIX,, XXX,,

XXXI. und XXXIL, jede von drei Millionen Silber-Rubel, aus-

ben werden sollen. ; E O Unter ut Rubrik“ „Nachrichten von der Donau“ enthalten

die Petersburger Blätter nachstehende Mittheilungen über bereits

bekannte Kriegsereignisse :

„Am 22. Januar (3. Februar) führten ungefähr 5000 Türken, unter dem Schuße des heftigen Feuers der Geshüße von Ruscht- {ch uk und von ihren Kanonenboten, eine gleichzeitige Landung aus, bei Shurshi, Sslobodseï (7 Werst oberhalb Shurshi) und Malude Sho} (8 Werst oberhalb Ss\lobodse). Bei Shurshi wurde jedo das feindliche Detachement , bestehend aus 2000 Mann nebst 6 Ge- shüßen, von den Schüßen des kolywanschen und tomskischen Jäger = Regiments empfangen, unterstüßt von dem Aten Ba- taillon leßteren Regiments, Der Kommandirende dieses Ba- taillons, Oberstlieutenant Werescht\chaka führte augenblick- lis die 10te und 12te Jäger-Compagnie, mit gefälltem Bajonnet, gegen den Feind, welche die Türken stürmisch zurückwarfen. Leider wurde der tapfere Oberst-Lieutenant Weretschtschaka bei dieser Ge= legenheit getödtet. Obgleich die Türken ihr in Unordnung ge- rathenes Detachement verstärkten, so drängte der Capitain Chalkionow, welcher den Befehl über das 4te Bataillon des tomsfkischen Regi= ments übernommen hatte, mit Hülfe der Kosaken die Türken aufs Neue zu ihren Boten zurück, wobei ein Theil derselben vom Flusse abgeschnitten und niedergemaht wurde, Unterdessen behaup- tete sich der Feind, welcher frishe Verstärkungen erhielt, noch hartnäckig z da entsandte der Chef der 10ten Jnfan- terie - ‘Division, General =- Lieutenant Ssoimonow, gegen denselben ein Bataillon des tomskischen und ein Bataillon des Folywanshen Jäger-Regiments, nebst 2 Geschüßen, und befahl den übrigen drei Bataillonen des kolywanshen Regiments und s Es- fFadronen des Husaren - Regiments Sr. Kaiserlichen Hoheit des Thronfolgers Cäsarewitsch nebst vier Geschüßen gleichfalls gegen Shurshi vorzurücken. Das 3te Bataillon des tomskishen Jäger= Regiments, mit 2 leichten Geschüßeu und einer Eskadron Husaren, seßte auf die Insel Radoman hinüber, mit dem Aten Bataillon als Reserve. Nach diesem allgemeinen Vorgehen der russischen Truppen wurde der Feind geworfen und zur Flucht genöthigt. Um 12 Uhr Mittags war kein Türke mehr vor Shurshi.

Chen so erfolglos waren die Angriffe des Feindes auf Sf\lo- bodseï und Malu-de-Sho}sz das Erscheinen zweier russischen Jäger- Compagnieen und einer Husaren = Division, nebst 2 Geschüßen Juß - Artillerie und 4 Geschüßen reitender Artillerie, bei Sslo- bodseï, nöthigte die hier herübergekommenen Türken si eilig in ihre Fahrzeuge zu werfen, mit Zurücklassung von 45 Leichen auf dem Wahlplaße ; ein Feindeshaufen von 500 Mann, welcher bei Malu =de-Shoss landete, wurde von 2 Ssotnien des 40\ten donischen Kosaken-Regiments, unter dem Oberst-Lieutenant Andropow, empfangen und gleichfalls gezwungen, das linke Ufer zu räumen.

__ Russischerseits wurden in dieser 6stündigen heißen Affaire ge- tödtet : 1 Stabs=-=Offizier, 2 Ober-Offiziere und 39 Gemeine z ver- wundet: 2 Ober - Offiziere und 134 Gemeine. Der Feind ließ 60 Leichen auf dem Playe, außerdem wurde eine große Zahl ge- tödteter und verwundeter Türken in den Booten nah Rustshuk übergeseßt. Ein Munitionskasten und sechs Patronenkasten wurden ven 0 eg

_— New=FH orker Nachrichten vom 9, Februar per „Asia“ bringen die Mittheilung , daß in New=Orleans am i O unter den an den Quais liegenden Dampfschiffen eine Feuersbrunst ausgebrochen ist, welche 7 Dampfschiffe und mehrere Leichterschiffe nebst ihren Ladungen völlig zerstörte, 20 Negern das Leben kostete 4 A Schaden von ‘700,000 bis zu 1,000,000 Dollars an- richtete.

Aus Mexico reichen die Nachrichten bis zum 419ten, aus Veracruz bis 24, Januar. Eine Zeitung der Hauptstadt spricht von einem Plane, Kolonisten aus Asien einzuführen, ein anderer spekulirt auf massenhafte Einwanderung aus Deutschland. Santa Anna wurde auf seinem in dem Staate Veracruz belegenen Land- siße Encero erwartet; in seinem Gefolge sollen sich zwei Kabinets-

f did und eine Truppen-Abtheilung von 2—3000 Mann be-

Triest, Donnerstag, 23. Februar. (Tel. Dep. d. C. B.) Der Dampfer aus Konstantinoyel ist angekommen und bringt Nach- rihten bis zum 13ten d, Nach denselben is Rußländs verneinende Antwort auf die Ausgleichungsvors{hläge eingetroffen. Die Flotten der Westmächte befanden sich beim Abgange des Dampfers wieder im Bosporus,

Nach Briefen aus Varna vom 10ten d. war daselbst ein tür=

kishes Convoi unter französischem und englishem Geleite ange- kommen. k

360

- Nach den mit demselben Dampfschiff aus Athen vom 16ten d,

- angekommenen Nachrichten ist der Aufstand in Epirus im Wasen

begriffen. Studenten und viele Freiwillige haben sich demselben angeschlossen. Die Garnison von Chalkis ist mit Gefangenen ent wichen. Die Truppen an der türkischen Gränze wurden verstärkt und der Polizei-Direktor auf Reclamation von Seiten der Pforte abgesebt. |

Wien, Freitag, 24. Februar. (Tel. Dep. d. C. B,) Nah einer offiziellen Kundmachung übernimmt die Nationalbank das ge- sammte ZwangsFcours habende Papiergeld, gegen Banknoten. Die Staatsverwaltung entrichtet jährlih, bis zur Ausgleichung, 10 Millionen, wo mögli{ch mehr. Zur Sicherung der Bank sind die Zolleinkünfte angewiesen. Staats\s{huldscheine mit Metallverzinsung werden wieder ausgegeben.

(Eine uns aus anderer Quelle zugehende Depesche meldet die Thatsache folgendermaßen) :

Eine zu dem gestrigen Finanzantrag erschienene Kundmachung stellt außerdem die Umwandlung der Banknoten in eine Staagts- {huld mit angemessenem Metallzins in die Wahl des Inhabers, Näheres wird vorbehalten. Mit Zwangscours wird kein Staats- Papiergeld mehr emanirt werden.

Nach nachträglich“ eingetroffenen Nachrichten aus Konstanti- nopel vom 13ten d. war daselbst das Gerücht von einer Kabinets- krisis verbreitet, Dem Gerücht zufolge sollte Reschid Pascha zum Großvezier ernannt werden. '

Die Berichte aus Athen vom 16ten melden, daß die Epiro- tische Armee 8000 Mann stark sei und reißende Fortschritte mache.

Paris, Freitag, 24, Februar. (Tel, Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur enthält ein Dekret, durch welches die Reserve aus den Jahren 1849 und 1850, in Summa 80,000 Mann betragend, einberufen wird.

London, Donnerstag, 23. Februar. (Tel, Dey. d. C. B.) Im Unterhause erklärte Russell in Erwiderung auf eine Interpellation: Der Vertrag mit Frankreich bezüglih der Jnte= grität der Türkei erstrecke sich niht auf die freien Stämme der Tscherkessen. Von Reclamationen Napoleons bei dem Könige Otto von Griechenland wegen Anstiftung des Aufstandes unter Arten Unterthanen durch griechische Einmischung, wisse er nihts.

Kunst und Wissenschaft.

Auf Antrag des Staats-Ministers v. Savigny wurde im Jahre 1846 der fönígl, Akademie der Wissenschaften von Vis Königs MIlesát ein Fonds von 4000 Rthlrn. zur- Vorbereitung und Förderung einer Ge- sammt-Ausgabe alter lateinisher Jnschriften bewilligt. Es war ein solches Werk schon seit mehr als einem Jahrhundert der Ziel- punkt der bedeutendsten wissenschaftlichen Kräste einzelner ausgezeichneter Gelehrten und ganzer Akademieen gewesen. Aber die Bestrebungen der ein- zeln stehenden, wenn auch noch so bedeutenden Männer blieben erfolglos, weil sie der sicheren Basis und des kräftigen Mittelpunktes entbchrten, welchcn nur eine Akademie gewähren kann, und die Bemühungen der Afademicen erreich- ten ihr Ziel nicht, weil ihnen im reten Augenblick die rechten Mänuer zur Ausführung fehlten, Das Zutreffen beider Bedingungen und die Muni- ficenz des Königlichen Protekiors gewähren nunmchr die begründete Hoff- nung, daß jenes große wissenschaftlihe Werk von der Königlichen Akademie zur Ausführung gebracht werde, Dieselbe war darauf schon früher durch eine verwandte Thätigk:it hingeführt worden. Es wird von ihr seit einer Reihe von Jahren die Gesommt - Ausgabe der griechischen Juschriften ge- leitet, welche jeßt nah dem Erscheinen des dritten Bandes sich ihrem Schlusse nähert, Das Corpus der lateinisden Jnschriften erscheint min- destens von einer gleichen Bedeutung, als jenes Werk. Sein Junhalt greift namentlich durch die römische Nechtswissenschaft in unseren Kulturzustand lebendig herüber, und selbst einzelne Landestheile der Monarchie, die Rhein-Provinz, gehören zu dem klassishen Boden, auf welchem wenigstens ein Theil dieser Monumente gefunden wird, Der erste Schritt, durch toelchen die Königliche Akademie das Unternehmen vorzubereiten haite, war die Sammlung des vollständigen Materials, namentlich desjenigen Theils, welcher bereits in der umfangreichen und weit zerstreuten Literatur gedrut war. Binnen frcks Jahren is auf diesem Wege cin Schaß von mchr als 64,000 lateinishen Jnschriften zusammengebraht worden, welche jeßt, auf Quartblätter übertragen, bei der Akademie deponirt sind, Die Akademie hat ferner turch eine besondere Kommission , welcher der Betrieb dieser Angelegenheit überhaupt übertragen worden, cinen allge- meinen Plan für die wirklihe Ausarbeitung der cinzelnen Theile dés Gorpus aufstellen lassen unv ist wegen Ausführung des Plans mit den ge-

361

eignetsten Gelehrten in Verbindung getreten. Ju Folge dieser Erörterungen und Verhandlungen ist| es gerangen, zwei ausgezeichnetè Gelehrte in diesem Fache, namentlich den Professor Mommsen in Zürich und den Dr, Henzen in Rom, für die Redaction zu gewinnen. Auf den Professor Mommsen hatte {on früher der erste lateinische Epigraphiker unserer Zeit, der Graf Borghesi zu San Marino, als auf einen der befähigtsten Gelehrten zur Mitiwirïung bei der Haupt - Redaction des Werks hingewiesen. Seine große Erfahrung und gründliche Vorbereitung dazu, hat er außer anderen Sqriften noch in legter Zeit dur die Herausgabe und fkritishe Behand- lung eines Corpus von mehr als 8000 lateinishen Juschriften, nämlich der TInscriptiones Neapolitanae, Leipzig 1852, glänzend bewährt, bei welchem erle er bereits von der Akademie unter Vorbehalt der Benugung der gesammelten Materialien für das von ihr . heraus- zugebende vollständige Corpus unterstüßt worden. Der Dr. Henzen ist zeitiger Secretair des archäologischen Justituis in Romz seine Ge- genwart im Mittelpunkte der römischen Welt is in jeder Beziehung für das beabsichtigte Unternehmen von der größten Wichtigkeit, und es wid dadurch nicht allein die unmittelbare Untersuchung der erstaunlich großen Menge von Original-Jnschriften in Rom und dessen nächster Umgebung, sondern auch die Benußung der zahlreichen handschristlichen Sammlungen der itali- schen Bibliotheken ermöglicht. Die zunächst vorliegenden Aufgaben betreffen nun einerseits die S und Vertheilung der bereits gesammelten Materia=* lien , andererseits die Ergänzung derselben, Zu leßterem Zweck werden besondere Reisen unumgänglich nöthig scin. Noch kein Land ist| in dieser Beziehung auch nur entferut erschöpft, niht nur verhältnißmäßig so wenig besuchte und doch reich erfüllte Länder, wie Spanien, sondern nicht einmal Deutschland, namcuilich die so wichtigen Rheinlande, Nachdem nun zu den bisherigen Vorbereitungen die ausgeseßte Summe von 4000 Rthlrn. verwendet, außer welcher aber die Königliche Akademie noch aus cigenen Fonds über 3000 Nthlr. dazu verausgabt hat, ist von des Königs Majestät jeßt eine fernere jährlihe Unterstüßung von 2000 Rthlrn. für die nächsten sechs Jahre zur Herausgabe des Corpus inscriptionum latinarum der Königlichen Akademie bewilligt und dadur die Ausführung dieses großen Unternehmens gesichert worden.

Gewerbe= und Handels-Nachrichten.

* Frankfurt, 10. Februar, Jm Laufe verflossenen Jahres sind dur die Brücken bei Küstrin passirt a) auf der Oder 2143 beladeue, 929 leere Schiffsgefäße und“ 75 Holzslößez b) auf der Warthe 7846 beladene, 3111 leere Schiffsgefäße und 4502 Holzslöße. Diese Zahlen dürften zu interessanten Vergleichen und Folgerungen nicht nux für den Verkehr auf beiden Flüssen, sondern auch zwischen Land - und Wasser- Transport, namentlich mit Bezug auf die Eisenbahn - und Schifffahrts- Hindernisse in der Oder, Veranlassung bieten.

Vom 1. September bis 31. Dezember v. J, sind in der Stadt Köln per Dampfschiff 47,657 Auswanderer angekommen und über Rot- terdam, Bremen, Harburg, Antwerpen, Ostende und Havre weiter besör- dert woiden. (Pr. C.) ;

Sehr lebhaft wird im Negierungsbezirk Trier der Eisensteinberg- hau betrieben, und sind namentlich in verschiedenen Konzessionsfeldern der Dillinger Gesellschaft von etwa 100 Arbeitern 3030 Maß und in den zum Neuenkirher Hüttenwerke gehörenden Konzessionsfeldern von 85 Arbeitern 2580 Tonnen Eisenstein in den lezten Monaten gewonnen worden. Lie Dillinger Hüttenwerke produzirten im verflossenen leyten Trimesier an Roh- eisen pptr. 2,406,963, an Blechstabeisen 4,349,009, an Sturzblech 2,628,784, an verbleitem Ble 184,364, und an Weißblech 678,370 Pfd. Verkauft

wurden daselbst Sturzbleh 2,773,055, verbleites Blech 168,299 und Weiß-

blech 881,430 Pfd. : :

Die bei den Hüttenweiken beschäftigt gewesene Arbeiterzahl betrug 400 Mann. Das Eisenhüttenwerk zu Neunkirchen würde bei erhöheten Eisen- preisen fortwährend außerordentlih s{hwnnghaft betrieben, Jn VBetriev waren 3 Hohöfen, 1 Kupolofen, 1 Flammofen, 15 Puddlingsöfen, 6 Schweißöfen, 1 Großhammer, 1 Kleinhammer, 2 Frischfeuer, 1 Schneide- werk, 8 Walzwerke, :

"Die cio betrug 12,180 Ctr. Holzkohlen- Roheisen, 11,610 Ctr, Koaks-Roheisen, 3490 Ctr, Gußwaaren aus Hohöfen, 3945 Ctr. Guß- waaren aus Kupolöfen, 43,200 Ctr, gewalztes Eisen, 4800 Cir, Schmiede- Eisen. / | Beschäftigt waren auf den Hüttenwerken an 990 Arbeiter.

Ebenso wie die beiden genannten größeren Eisenhüttenwerke waren auch die kleineren Etablissements in der Nähe voa Saarbrücken, a!s namentlich dic Fishbacher-Hütte, DO ORE I Hammer und das Hoffontainer Guß-

in regem Betrieb, j | 4 R T in Revier St. Wendel gelegenen Eisenhüttenwerke hat sich die Nachfrage nach allen Eisensorten bedeutend gebessert. Die Preije der Gußwaaren sind aber seit dem Frühjahre v. J. troß der so sehr gestiegenen Rohcisenpreise immer noch dieselben geblieben, und werden die erhöhten

Preise für Schmiedeeisen nur wer bezahlt, obgleich der Aufschlag noch |

nicht cinmal dem der Puddelwerke entspre end ivar. gas als Die auf den María- und Hubertus - Hütien verwandien Cijenetze Lr standen, mit Ausnahme einer geringen, in den Konzessionsfeldern Barden- bach und Gusenburg gewonnenen Quantität von Sanderzen und Roth- eisenstcin, aus Sphärosideriten, welhe auf den bei Nonnweiler und ere hausen gelegenen Gruben Rolles, Ogenhausen, Held, Braunshausen, Caste

und Erker gewonnen wurden. | y In Betrieb waren auf der Maria - und Hubertus - Hütte und dem

Noniweiler Walzwerke 3 Hohöfen, 2 Puddelösen, 1 Schweißofen, 1 Frisch-

u 4 Groß- und 4 Kleinhammer. E Y r A A ( dselte Production enthält die folgende Tabelle die

näheren Angaben mit Beisügung der Eisenpreise

Namen Verbrauchies Material. Angabe der Produkte,

der ä , Quantität,

María und Hu-] Holzkohlen 252 Fuder | Roheisen 6800 bertus - Hütte] Eisenerze 4923 Tonnen | Gußwaaren 1650 unddasNonn-| Kalksteine 979 - Walzeisen 1370

- weiler Walz-] Steinkohlen | 8000 Ctr, Schmiedeeisen 550 werk. Koaks 5300 - Schneideisen 45 Roheisen 4140 -

Die Anzahl der Hüttenarbeiter betrug 1440 Mann.

Von den im Reviere St. Wendel gelegenen Steinkohlengruben er- freuten sich die den Königlichen Steinkohlengruben zunächst gelegenen Cetto- schen Gruben Auguste und Haus Sachsen, Ernst und Louise eines lebhaf- ten Absazes, indem viele Kohlenfuhren von den Königlichen Steinkohlen- gruben leer zurücktkehrten und genöthigt waren, auf den Cettoshen Gruben zu laden. Auf diesen und den nur unbedeutende Förderungen erzielenden Glangruben wurden nun in diesem Trimester 4080 Fuder Kohlen von 146 Arbeitern gewonnen. Ferner wurten in diesem Trimester auf der Braunsteingrube Grettnich 55 Ctr. Braunstein-Stuferze und 264 Ctr, Brgun- stcinshliehe von 32 Arbeitern gewonnen und fand eine Gewinnung von Blei- und Kupfererzen nicht ftatt.

Ueber die Kalkstein- und Dathschieferbrüche is zu bemerken, daß der Absabß, sowohl des gebrannten und rohen Kalksteins, als auch der Leyen, wovon ein großer Theil ins Ausland abgeseyt wurde, ein sehr lebhaf- ter war.

Die Production der Eisenhütten, namentlich aber die Roheisen - Pro- duction hat sich im legten Trimester vermehrt und würde sh noch mehr gehoben haben, wenn nicht der Mangel an Steinkohlen und Koaks eine Einschränkung des Betriebs geboten hätte,

Auf der Quint-Hütte war das ganze Etablissement fast ununter- brochen in Thätigkeit, Der Bau der beiden neuen Hohöfen schritt rüstig vorwärts, hat aber beim Eintritt des Winters eingestellt werden müssen.

Auf sämmilichen Hüttenwerken waren im Betrieb 6 Hohöfen, 2 Kupol- ófen, 18 Pubdlingsöfen, 6 Schwcißöfen und 2 Frischfeuer.

Laut amtlichen Berichten über den Handel und die Schifffahrt von Bordeaux während des Jahres 1853 kamen in demselben dort 47 preu- ßishe Schiffe an und liefen deren 41 von da aus, die zusammen un- gefähr 265,000 Centner an Fracht gewannen, Die Ausfuhr von Bordeaux nach Preußen belief sich im Jahre 1853 auf den Werth von 869,000 Thaler und hatte gegen das vorhergehende Jahr um die bedeutende Summe von 308,000 Thaler zugenommen. Dagegen haite tie Einfuhr aus Preußen nach Bordeaux, welche nur aus Holz besteht, in Folge der \chlechten Weinlesen unv der starken Konkurrenz der nordamerikanischen Holz- gattungen , im verflossenen Jahre gegen 1852 um 461,000 Thaler und gegen 1851 um 550,000 Thlr. sich vermindert, Die Gesammt-Einfuhr von Bordeaux belief sich im Jahre 1853 auf 20 Millionen Thaler an Werth; sie hatte gegen tas frühere Jahr etwas abgenommen, besonders in den Artifeln Holz, Zucker und Kaffee. Die Ausfuhr von Wein und Spirituosen war um 10 pCt, geringer, als im Jahre 1852, Der allgemeine Schiff- fahrtsverkehr im Hafen von Bordeaux hatte sich so ziemlih auf gleicher Höhe mit dem des vorhergehenden Jahres gehalten, Große Thâtigkeit herrschte im Laufe des Jahres 1853 auf den Schissswerften von Bo1deaur ; es wurden daselb| 55 neue Schisfe gebaut , worunter sich 36 Dreimaster befanden. Die dortige Rhederei besaß , außer den Küstenfahrern , 265 Schiffe, welche für den transatlantischen Handel bestimmt sind, (Pr. C.)

Markt eise.

Berlin, den 23. Februar.

Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 18 Sgr. 2 Pf, auch 3 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Boggen, einzelner Preis 3 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf, gute Waare 2 Rihlr. 26 Sgr. 3 Pf, auch 2 Bthlr. 20 Sgr. 8 Pf. Grossè Gerste 2 Rihlr. 8 Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Rihlr. 18 Sgr. 9 Pf. auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Erbscn 3 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf, auch 3 Rtllr. 1 Sgr. 3 Pf.

Zu Wasser: Weizen 3 Rihlr. 25 Sgr, auch 3 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf, Roggen, einzelner Preis 3 Rthlr. 8 Pf, gute Waare 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf, auch 2 Rihlr. 25 Sgr. Grosse Gerste 2 ERthlr. 5 Sgr., auch

2 Rthlr. 3 Sgr. 9 PE Mittwoch, 22. Februar. Das Schock Stroh 8 Rthlr. 25 Sgr. , auch S Rthlr. Der Gentner Heu 28 Sgr., geringere Sorte auch 25 Sgr. K artoitvid des Scheffel 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthle.; metzen- weis 2 Sgr. 3 Pf, auch 1 Sgr. 9 Pf.

| Die Markt-Preise des Kartoffel -Spiritus, per 10,800 pro Cent nach , frei bier ins Hans geliefert, waren auf hiesìgem Platze am

417. Februar 1854 ........ 31% Rthlr.

18. 313, Rthle.,

20. 31% Rthir.

21. L 32 Rihlr.

29. 32 und 313 Rthle. | :

Berichtigung. Die Preise am 4. Februar c. Waren nicht 31

und 314 Rithlr., sondern 31% und 315 Bthlr.

Berlin, den 23. Februar 1854.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

| ’T'ralles

) ohne Fals.

Ee

x «20 . s. E P wr Dia ber taa E i L E E e E E E us L M d S IE SEVARD E A c